SMI im Juli 2012

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Soziales und wirtschaftliches Chaos kann es in Zusammenhang mit einer Währungsreform, mit einem Zusammenbruch des Geldsystems also durchaus geben. Allerdings vorher und während des Umbruchs. Sind die Schulden dereinst weg und das System bereinigt werden wir einen Wirtschaftsaufschwung sehen wie noch nie zuvor! Ein Wirtschaftsaufschwung, der durch eine vollbeschäftigte und hochmotivierte Arbeiterschaft getragen wird, die nun endlich wieder für ihren eigenen Wohlstand arbeiten kann und nicht mehr für die Zinsen arbeiten muss!
Wer hält denn MF für einen Schwarzmaler? :D Die lesen wohl nur die Hälfte seiner Beiträge.
Ich bin soweit einverstanden, wenn du schreibst fürs Sparen sei es zu spät. (Versucht wird es trotzdem :mrgreen: ....besser gesagt, angekündigt wird es :mrgreen: :mrgreen: )

Um die Schulden abzubauen müssten sie wohl auch inflationiert oder abgeschrieben werden.

Mit immer neuen Schulden Wachstum generieren, glaub ich, geht nicht mehr........(wie lange noch? 1 Jahr, 2 Jahre, 10 Jahre??) Die Zinssenkungen, Lockerungen und auch die Massnahmen in Europa, gehen ja alle in die Richtung: Wie kann man doch noch mehr Schulden aufbauen, ohne dass der Laden auseinanderfliegt. Vom tatsächlichen Abbau der Schulden ist man noch weit entfernt.

Die Folgen einer WR unter anderem durch die Entlastung der Zinseszinsschulden könnten ja auch dazu führen, dass es gar nicht mehr dieses Wachstum braucht, zu welchem die Welt geradezu gezwungen ist durch die Schulden, welche ja nur durch Wachstum finanziert beiben können. (Und deshalb mit immer neuen Schulden befeuert werden muss, wenn es sich verlangsamt. Teufelskreis eben)

Einen "Wirtschaftsaufschwung wie nie zuvor", haben wir ja gerade hinter uns. Doch die Langzeitfolgen sind garantiert sehr kompliziert und schwierig und müssen von den heutigen Kindern, dereinst ausgebadet werden.

So müsste sich doch die Gesellschaft auch dringend mal mit der nachhaltigen Qualität des Wachstums und mit dem Ziel, wohin die Reise gehen soll, befassen, bevor sie gleich wieder aufs Gaspedal drückt.

 
Du sagst es! Qualitatives und nachhaltiges Wachstum!!! Heute können doch wenige Arbeiter in riesengrossen Produktionsanlagen in kurzer Zeit eine Unmenge von Produkten herstellen. Aber es braucht doch die Masse von Menschen, die auch Geld verdient, damit sie diese Produkte auch kaufen können........Und ein anderer Aspekt: Viele Konsumenten, die das nötige Kleingeld besitzen, sind mit den Konsumgüter schon mehr als eingedeckt und kurbeln die Wirtschaft auch nicht an.Fazit: Die Menschheit muss umdenken!!!! Arbeit und Verdienst für Alle, umweltschonende Produkte und nachhaltige Lösungen, statt kurzfristiger Profit und irgendwelche Pflästerlipolitik!!!..........Aber keine Angst, die Politiker und ihre Wähler fahren den Karren zuerst an die Wand. Es muss doch immer zuerst etwas Gravierendes passieren, bis etwas Entscheidendes geändert wird.

 
Vielleicht sollten Anleger, welche am überlegen sind ihr Aktiendepot zu reduzieren, daran denken das Markttiming nicht funktioniert. Wer Angst hat die Politik könnte (noch mehr) gravierende Fehler machen und darum gehen dann die Aktienkurse zurück, also das die meisten Aktienbesitzer so denken wie man selbst und in der Angst Aktien verkaufen, der begeht einen gravierende Denkfehler!

Wenn Anleger aus politischen Gründen aussteigen, dann vertrauen sie der Politik und den Banken mehr als den Unternehmungen in die sie investiert sind!

Was machen sie denn nun mit ihren frei gewordenen Geldern? Auf dem Konto liegenlassen und auf noch schlechtere Zeiten warten?

Werden sie dann den Mut aufbringen zu kaufen, wenn sie jetzt schon Angst haben?

Weiter sollten sich die Anleger überlegen, dass sie ihr Geld nun dem Inflationsrisiko aussetzen, genauso wie einem Zahlungsausfall der Bank, denn bei einem solchen ist nur ein Teil des Geldes geschützt!

Also stellt sich automatisch für jeden Aktienverkäufer die Frage ein, wie investiere ich nun mein Geld?

Das würde mich persönlich interessieren, ich bin auf jeden Fall auf der Käufer Seite und werde umso bullischer, wenn ich diese Kommentare lese.

 
Ohne jetzt auf die Lage einzugehen, es herrscht ganz klar Anlagenotstand. Nestle, Novartis, Roche haben die meisten im Depot, dass Ihnen die Ohren Wackeln, Gold kann laufend dazugekauft werden, ansonsten hohe Unsicherheit.

Vielleicht können wir hier einige Alternativen im Bereich der Small und Mid Caps diskutieren. Zu Diversifikationszwecken sind die oftmals interessant, sind infolge der Krise vorsichtiger geworden und haben gute Bilanzen. S&M Caps sind oftmals volatiler und etwas risikoreicher, es gibt aber viele Studien, die Belgegen, dass Sie die Large Caps langfristig outperformen.

Hier einige Titel, die man sich duchaus ins Depot legen kann:

BCV (Banque Cantonal Vaudoise)

Dividendenrendite: 6.30%

Faire Bewertung, Risiken im Hypmarkt erkannt und Hypwachstum gebremst.

Trotzdem für mich einer der Hauptrisiken, Immopreise im Geschäftsgebiet zT gefährlich hoch! Rendite entschädigt.

Burkhalter

Dividendenrendite: 6% (grosser Teil auch noch steuerfrei)

Interssanter Titel im Bausektor. konzentriert sich auf Kleinprojekte, dadurch gut diversifiziert und hohe Marge. Umsatzanteil CH sehr hoch.

Viel auch ausserhalb von Grossstädten tätig.

Hauptrisiko: Baukonjunktur.

Carlo Gavazzi:

Dividendenrendite: 5.20%

Interessante Marge, finde ich ein qualitativ guter Titel, allerdings nicht sonderlich liquide.

Mobimo

Dividendenrendite: 4%

Immosektor immer noch interessant in Bezug auf die Rendite. Tieferes Agio als bei Immofonds.

Orior

Dividendenrendite: 4.25%

relativ defensiver Midcap. Fleischverarbeitung (mag diesen Sektor rein aus Prinzip) ;)

weitere Kandidaten auch Lonza, PSP, Valora, Aryzta, Bell, Bossard etc.

evtl. hat jemand Lieblinge.

Ich sehe durchaus Potenzial zum diversifizieren, denn Millionäre haben wir hier ja keine :lol: ;)

 
Du sagst es! Qualitatives und nachhaltiges Wachstum!!! Heute können doch wenige Arbeiter in riesengrossen Produktionsanlagen in kurzer Zeit eine Unmenge von Produkten herstellen. Aber es braucht doch die Masse von Menschen, die auch Geld verdient, damit sie diese Produkte auch kaufen können.
Das ist heute richtig, muss aber in einem neuen System nicht zwangsläufig so sein.Ich nehme mal wieder mein Beispiel von einer isolierten Insel mit 100 Einwohnern:Nehmen wir an, die brauchen pro Jahr 100 Bäume, um zu heizen und Häuser zu bauen. Dann werden sie genau diese 100 Bäume fällen und wenn wir unterstellen, dass die Insel gross genug ist, werden diese Bäume nachwachsen. Es gibt also auf ewige Zeiten genügend Bäumen.In unserem Schuldgeldsystem müssten sie jedes Jahr entsprechend dem Zinseszins-Wachstum mehr Bäume fällen, um die Schulden zu bedienen. Und da für die zusätzlich gefällten Bäume keine Nachfrage existiert, muss diese künstlich geschaffen werden.Die Konsequenz: Irgend wann werden mehr Bäume gefällt als die Natur verkraften kann. Der Baumbestand sinkt. Ausserdem müssen die Leute mehr arbeiten als eigentlich nötig. Das Schuldgeldsystem zwingt somit zum Raubbau an der Umwelt, es zwingt uns zu zusätzlicher Arbeit, die nicht nötig ist, ohne dass wir dafür eine Gegenleistung in Form von höherem Wohlstand erreichen.Es gäbe sehr viel zu tun. Die Arbeit geht uns nicht aus. Denken wir nur an die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Erfindung und Einführung vernünftiger Batterien und entsprechend der Verzicht auf fossile Brennstoffe und Einführung von Elektroautos.
Also stellt sich automatisch für jeden Aktienverkäufer die Frage ein, wie investiere ich nun mein Geld?
Meine Antwort kennst Du: Zwischenlagern des Vermögens in Gold, bis die Lage bereinigt ist.Doch abgesehen davon gibt es wirklich nichts besseres als Aktien von Versorgern. Also von Firmen aus dem Nicht-Finanz Sektor, die nach menschlichem Ermessen jede Krise überleben werden.
 
... ach ja. Und alle, die den Vortrag von Prof. Hans Werner Sinn noch nicht gesehen haben:

Opfert mal diese halbe Stunde. Es ist eine sehr schöne Zusammenfassung, was diese diversen Buchstabensuppen für Deutschland und die Vermögen der Deutschen bedeuten.Vor allem bringt Sinn sehr sachlich den Beweis, dass Deutschland genug eigene Probleme hat und keinesfalls noch die PIIGS aus dem Dreck ziehen kann.Mit anderen Worten: ESM, EFSF sind keine Rettung für Spanien, Griechenland & Co. sondern ein weiterer Sargnagel für Deutschland.
 
Ausserdem sollten wir nicht vergessen, dass Deutschland dank dem Ueberkonsum in den Südeurostaaten ganz gut seine Taschen gefüllt hat. Zumindest die Unternehmen. Jetzt das Geld in den Tresor zu packen und auf die Südländer schiessen geht nicht. Deutschland muss die Zeche bezahlen, lieber früher als später, sonst fliegt uns die Union um die Ohren.

 
Die Zeit eines nationalen Finanzausgleiches ist längst fällig, auch wenn es weh tut. Anderst lässt sich der Karren kaum aus dem Dreck ziehen.
Die Situation ist halt die, dass von den 17 Euro-Staaten nur 4 noch kreditwürdig sind und 12 gerne Kredite haben möchten. Frankreich steht noch in der Mitte. Von den 4 Zahlungsfähigen sind Finnland, Niederlande und Österreich dagegen, für die anderen Länder zu zahlen. Selbst wenn, bleibt schon rein von der Grösse, dem BSP her der Löwenanteil an Deutschland hängen. Das erinnert mich an die Geschichte von den 16 Wölfen und 1 Schaf, die demokratisch darüber abstimmen, was es heute zum Abendessen gibt ;)In aller Regel gilt: Wer zahlt, darf zumindest auch mitbestimmen, was mit "seinem" Geld passiert. Wo, wie und bei wem es eingesetzt wird. Das ist beim ESM definitiv nicht der Fall. Des weiteren ist es ein kühne Behauptung, dass dank ESM der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann. Die andere Variante ist, dass die starken Länder von den schwachen mit in den Dreck gezogen werden. Und die halte ich für die plausiblere. Sprich: Europa gerät dann halt gemeinsam und nicht einzelne Staaten nacheinander unter die finanzielle Wasserlinie.Aber vielleicht hast Du recht, dass der ESM die beste aller schlechten Möglichkeiten ist.
 
Be ready to BUY

Heute bietet sich eine Einstiegsgelegenheit in UBS und weiteren Titeln an, die in den letzten 2-3 Tage tiefer schlossen.

Hinsichtlich der mit Spannung erwarteten Rede von Mr. FED B.Bernanke am kommenden Mittwoch, werden die Kurse am Dienstag 10.Juli 2012 einen vorläufigen Boden gefunden haben und zum Rebound ansetzten.

Nicht zu vergessen das übersteigen der 7% bei den span. 10j. Anleihen von Heute. DIE INTERVENTION FOLGT IMMER UMGEHEND UND MEIST AN DEN FOLGETAGE NACH ÜBERSTEIGEN DER WICHTIGEN MARKE VON 7%.

-D.h. Morgen werden die Renditen gedrückt

-+ Fantasie hinsichtlich der Bernake Rede sorgt/sorgen für steigende Kurse.

Der Einstieg Heute kurz vor Handelschluss in UBS wird sich lohnen.

 
Bernanke soll mit QE3 eingreifen

Aktualisiert um 14:13

Wegen der schwachen Konjunktur und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in den USA werden die Rufe nach einer Lockerung der Geldpolitik lauter. Das sogenannte Quantitative Easing birgt allerdings Gefahren.
Tagi ...
Kommentar MF:

Somit läuft eigentlich alles nach Plan. Bleiben allerdings noch drei Fragen:

1. Wird QE3 im August/September kommen, wie ich schon lange vermute? Der inoffizielle Grund dürfte sein, die Märkte während der kommenden Wahlen nach oben zu drücken.

2. Wird QE3 wieder an die Banken fliessen oder diesmal an die Konsumenten und die Unternehmen?

3. Wird es ein Alleingang der USA sein oder wird es eine konzertierte Aktion mit EZB, BOE etc. geben?

Hierzu:

Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur, ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems.

(Ludwig von Mises 1912 in seiner "Theorie des Geldes und der Umlaufmittel")

 
QE3Es ist durchaus möglich, dass der Bernanke diesen Mittwoch die Marktteilnehmer nicht enttäuschen wird.Angesichts der bevorstehenden Wahlen im November (in 3-4Mt) wird die FED eher früher als später die Munition abschiessen.Wird später Interveniert, wird der FED vorgeworfen werden, Obamas Wahlkampf/Wahlsieg zu Finanzieren.Deshalb gehe ich persönlich von einer baldigen Liquiditätsschämme aus.

 
Bernanke soll mit QE3 eingreifen

Aktualisiert um 14:13

Wegen der schwachen Konjunktur und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in den USA werden die Rufe nach einer Lockerung der Geldpolitik lauter. Das sogenannte Quantitative Easing birgt allerdings Gefahren.
Tagi ...
Kommentar MF:

Somit läuft eigentlich alles nach Plan. Bleiben allerdings noch drei Fragen:

1. Wird QE3 im August/September kommen, wie ich schon lange vermute? Der inoffizielle Grund dürfte sein, die Märkte während der kommenden Wahlen nach oben zu drücken.

2. Wird QE3 wieder an die Banken fliessen oder diesmal an die Konsumenten und die Unternehmen?

3. Wird es ein Alleingang der USA sein oder wird es eine konzertierte Aktion mit EZB, BOE etc. geben?

Hierzu:

Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur, ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems.

(Ludwig von Mises 1912 in seiner "Theorie des Geldes und der Umlaufmittel")
Keine koordinierte Aktion. Alles wartet auf die Feuerkraft der FED. Diese wird in kürze loslegen/ resp. schon bald kommunizieren.Die BoE hat Ihr Progr. bereits wieder ausgeweitet. Die BoC war ebnefalls bereits aktiv. + wird durch die Heute publiz. Teurungsdaten die legatimation erhalten haben weitere "Lockerungsmassnahmen" zu lancieren/starten.

Die EZB kauft/od. lässt kaufen(Schrott-Anleihen)(inoffiziell, wenn es ihr passt)

 
In deinen Worten, dass Schaf muss geschlachtet werden damit die gesamte Familie überleben kann.
Schön und gut. Aber hast Du gewisses Verständnis dafür, dass das Schaf da was dagegen hat?Um es mit Dirk Müller zu formulieren: Man hätte zuerst Europa zusammenführen müssen. Gleiche Fiskalpolitik, gleiche Finanzpolitik, gleiches Rentenalter etc. Danach wäre die gemeinsame Währung das Sahnehäubchen gewesen. Aber erst am Schluss, nachdem sich alle Länder bereits dieselbe Haushaltsdisziplin zu Eigen gemacht haben. So wie es jetzt ist, ist es falsch gelaufen. Der Euro wurde zu früh eingeführt und so muss man jetzt mit Hauruck-Methoden diese verpasste Integration nachholen. Dass dabei nationale Souveränität auf der Strecke bleibt, ist klar und auch nicht unbedingt schlecht. Interessant ist übrigens: Der Finanzausgleich innerhalb Deutschlands wird von Bayern und Baden-Württemberg getragen. Auf Europa übertragen wären es dann schlussendlich diese beiden Bundesländer, die für alles zahlen müssten. Ob dann die Schwaben immer noch zum "Schaffe, schaffe" Lust haben, damit sich der Spanier ein Häusle bauen kann?
 
Ich Prinzip gebe ich Dir recht. Es ist Scheisse gelaufen, das wissen wir und jetzt stellt sich die Frage, wie man das beste aus der Situation macht.Da sehe ich drei Möglichkeiten:1. So weiterwursteln wie bisher (die schlechteste Variante).2. Euro auflösen und Rückkehr zu Landeswährungen3. Mutiger Schritt in Richtung Vereinigte Staaten von Europa.Langfristig ist Punkt 3 wahrscheinlich der beste. Denn wenn Europa das nicht tut und den Euro aufgibt, wird die Vormachtstellung des Dollars für weitere Jahrzehnte zementiert. Und diesen Sieg mag ich den Amis irgendwie nicht gönnen.

 
... ach ja. Und alle, die den Vortrag von Prof. Hans Werner Sinn noch nicht gesehen haben:

Opfert mal diese halbe Stunde. Es ist eine sehr schöne Zusammenfassung, was diese diversen Buchstabensuppen für Deutschland und die Vermögen der Deutschen bedeuten.

Vor allem bringt Sinn sehr sachlich den Beweis, dass Deutschland genug eigene Probleme hat und keinesfalls noch die PIIGS aus dem Dreck ziehen kann.
Hier eine pointierte Gegenmeinung aus der FuW von Mark Dittli
172 deutschsprachige Wirtschaftsprofessoren sind besorgt. In einem Protestaufruf, der am 5. Juli auf der Website der FAZ publiziert wurde, äussern sich Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts in München, sowie seine 171 Mitunterzeichner empört über den am vergangenen EU-Gipfel gefassten Entschluss, eine Bankenunion zu schaffen. Diese führe zu einer «kollektiven Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems», schreiben sie.

Das ist in der Tat besorgniserregend. Nein, nicht die Idee der Bankenunion, sondern die Tatsache, dass 172 Wirtschaftsgelehrte so einen, pardon, Schwachsinn unterzeichnen. Der Protestaufruf grenzt an Demagogie; er ist voller Ungereimt- und Unwahrheiten.
 
Noch eine offene Rechnung mit den USA? Voreingenommen? :p
Gewisse Ressentiments muss ich zugeben, ja. Ich finde es halt mühsam, wie die USA über ihre Rating-Agenturen und ihrer Medien-Macht jede Gelegenheit nutzen, um auf dem Konkurrenten Euro herumzuhacken. Als ganzes betrachtet haben EU17 weniger Schulden (in bezug aufs BSP) als die USA. Dennoch wird jetzt Europa als "Sünder" hingestellt. Vor allem in der anglosächsischen Presse.
Die Vereinigte Staate von Europa werden es schwer haben wenn die gemeinsame Identitätssuche keine Früchte tragen. Sobald nationalistische Sprüche wie "deutsches Vermögen" oder "österreichisches Vermögen" immer wieder auftauchen, negieren sie im vornherein jegliches zusammenhörigkeitsgefühl, eine Supernation zu sein.
Stimmt. Aber das war zu Anfangszeiten der USA ja auch nicht anders. Da waren auch die Staaten der Ostküste sauer, dass sie über Finanzausgleich die Schulden der neuen Staaten im Süden und Westen zahlen mussten. So etwas fördert keineswegs den Zusammenhalt sonder führt zu Spannungen. Im Falle der USA schlussendlich sogar zum Bürgerkrieg.Besser wäre es deshalb schon, zunächst die Schulden loszuwerden und dann einen auf EUdSSR zu machen ;)
 
3. Mutiger Schritt in Richtung Vereinigte Staaten von Europa.

Langfristig ist Punkt 3 wahrscheinlich der beste. Denn wenn Europa das nicht tut und den Euro aufgibt, wird die Vormachtstellung des Dollars für weitere Jahrzehnte zementiert. Und diesen Sieg mag ich den Amis irgendwie nicht gönnen.
Zuerst zu letzterem: Eine Niederlage der Europäer heisst ja nicht Sieg der Amerikaner. Schon eine etwas simple Sichtweise der Welt.
An die Vereinigten Staaten von Europa (VSE) glaube ich erst, wenn an einem Fifa-Weltcup eine Mannschaft für Europa spielt! Sicher nicht mehr zu meiner Lebzeit. Die VSE sind eine völlige Illusion.

Ich glaube, dass die europ. Integration einfach zu rasant vorwärtsgetrieben wurde. Man hätte der EWG, die in 16 Jahren von 6 auf 12 Staaten anwuchs, über mindestens eine Generation Zeit geben müssen und dann erst einen nächsten Integrationsschritt wagen sollen. Es ging einfach alles viel zu schnell (in den letzten Jahren fast exponentiell). Es dauert Jahrzehnte oder Jahrhunderte bis sich die Menschen vom Nationalismus lösen. Wir werden an der kommenden Olympiade wieder diesen unsäglichen Nationalismus in allen Formen erleben müssen (Fahnen, Hymnen etc.). Nichts von "wir Europäer" gegen USA, CN etc.

Die Bildung der Schweiz dauerte von 1291 bis 1979 (Kt. Jura) und bis heute finden sich die Ur-Basler und Ur-Zürcher gegenseitig nicht besonders sympathisch. Vermutlich ist es bei den Baviaren und Preussen, den Nord- und Süditaliänern etc. ähnlich.

Ich bin und bleibe ein Anhänger des Föderalismus, von Strukturen zu denen der Bürger noch eine Beziehung findet.

 
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