SMI im Juli 2012
- Ersteller Marcus Fabian
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Wenn der Kanton Jura seinen Einwohnern ein Rentenalter 45 versprechen würde, bezahlte Ferien für Rentner, Gratis-Freibier für alle, dann hätten die Zürcher vermutlich sehr schnell ein Problem damit. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Zürcher dann in Bern vorstellig werden mit der Aussage: "Wir zahlen gerne für den Jura weiter. Aber bitteschön erst dann, wenn die ihre Ausgaben unter Kontrolle bringen und sich an dieselben Regeln halten, die auch für uns gelten."Und ich könnte das den Zürchern nicht einmal verdenken. Das hat dann nämlich nichts mit mangelnder Solidarität zu tun!
Nicht zwingend. Man müsste halt den ESM Vertrag überarbeiten. Und zwar:* Aufstockung des ESM nur mit Zustimmung der zahlenden Länder* Der ESM ist den EU17-Ländern Rechenschaft schuldig, wofür und warum Geld verwendet wurde.* ESM kann durchaus haftbar gemacht werden.* Klare AustrittsregelungWas mich persönlich am meisten am ESM stört ist, dass es eben keine Austrittsmöglichkeit gibt, dass der ESM tun und lassen kann was er will, seine Mitglieder juristische Immunität geniessen, der ESM über Aufstockung der Mittel selbst entscheiden kann und die Länder nur noch zahlen müssen, ohne Einspruchmöglichkeit.Mit anderen Worten: Man kann einen ESM durchaus einführen und gutheissen. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass dabei alle Einspruchmöglichkeiten und Rechtfertigungen von Seiten des ESM ausser Kraft gesetzt werden müssen.
Et voilà!Genau das ist eben der Punkt. Innerhalb Europas ist es Sache des einzelnen Landes. Das Beispiel Zürich-Jura bezieht sich ja auf Deutschland-Griechenland.Um diese Analogie weiterzuführen müsste das Rentenalter (als ein Beispiel von vielen) europaweit harmonisiert werden. Ist es aber nicht.Rentenalter ist Bundessache, dein Beispiel unlogisch
Vergleichen wir mal USA und Europa (genauer EU17, also die Euro-Länder). Und spezifisch Californien als Analogie zu Griechenland.Nehmen wir man an, dass Californien seinen Bürgern niedriges Rentenalter und Freibier etc. versprochen hat und jetzt erstaunt feststellt, dass die Steuereinnahmen nicht mehr reichen, um die Versprechungen auch zu bezahlen.Was passiert?Der Governator von Californien würde wohl in Washington antraben und um einen bailout ersuchen. Da Californien als "systemrelevant" eingestuft würde, bekäme er diesen wohl auch. Allerdings würde die Regierung in Washington den einen oder anderen Buchhalter, Revisor, Finanzspezialisten nach Sacramento entsenden, um Californien zu sanieren, unerfüllbare Versprechen aufzuheben und dafür zu sorgen, dass Californien nachhaltig gerettet würde.In Europa ist das nicht der Fall. Beide Staaten, Californien wie auch Griechenland besitzen selbst keine Gelddruckmaschine, um die benötigten Dollars/Euros selbst zu drucken. Sie sind dazu auf ihre Zentrale (EZB, Fed) angewiesen. Griechenland hat allerdings ELA und damit können beliebig Gelder für marrode griechische Banken abgerufen werden. Und selbst wenn man auch das sperren würde, wäre da als Ausweg immer noch Target2, also das Clearing zwischen den einzelnen Zentralbanken und der EZB, mit dem Zahlungsversprechungen praktisch unbegrenzt und unbesichert den Lieferanten-Ländern aufgehallst werden könnten.Siehe hierzu auch den schönen Artikel auf Zerohedge: If Greece Was California...
Doch. US Bundesstaaten können durchaus insolvent werden. Und 32/50 sind es bereits. Sie können nur nicht offiziell in Konkurs gehen. Aber das ist akademisch.Auf was ich hinaus wollte ist der Unterschied zwischen den USA und EU17, wie also Finanzausgleich/Bailout etc. in Europa bzw. den USA funktioniert, funktionieren würde oder eben nicht funktioniert.
Ich definiere mal ein paar neue Begriffe:
Staatsorganisation: = Ein Bund von Regionen. In meinem Beispiel die Schweiz, EU17 oder USA
Region: Untergeordnete geografische Einheit: Kanton, europäischer Staat, US-Bundesstaat.
Der Punkt auf den ich hinaus will ist folgender: Jede Staatsorganisation, die Finanzausgleich praktiziert (Schweiz-Kantone, Deutschland-Bundesländer, USA-Bundesstaaten) hat die Möglichkeit, bei den empfangenden Regionen (Kantonen/Ländern/Bundesstaaten) einzugreifen und für Disziplin zu sorgen, wenn diese durch eigenes Verschulden zu Empfängern von Transferzahlungen werden.
In Europa ist das nicht (noch nicht) der Fall. Und genau das muss passieren. Konkret.
1. Allgemein gültige Fiskalpolitik, Rentenpolitik etc. über alle Regionen der Staatsorganisation
2. Einflussmöglichkeit der Geber- auf die Nehmer-Regionen
Es kann also nicht sein, dass die Griechen wegen 3.Welt-Niveau-Bürokratie es nicht schaffen, die Steuern sauber einzukassieren und Deutschland dann in die Bresche springt, ohne den Griechen dabei "helfen" zu dürfen, die Steuerinquisition zu verbessern.
Was ich zu erklären versuchte ist, dass es im Fall der Schweiz bzw. der USA durchaus Mechanismen gibt, den "Sünder" zu disziplinieren. Das fehlt in der EU17 und somit ist es verständlich, dass Deutschland nicht begeistert davon ist, zwar zahlen zu dürfen aber keinen Einfluss zu haben. Eurobonds (ESM) und Bad-Bank auf europäischer Ebene (auch ESM) können durchaus Sinn machen. Nicht jedoch, wenn sie nur zum Geld-Grab werden und es keinerlei Mittel gibt, die Empfänger der Pumpenkohle zu disziplinieren. Und genau letzteres ist mit dem aktuellen ESM der Fall.
Und ich dachte es geht hier um den SMI und um die Börse selbst... Btw. SMI ist an seiner Downtrendlinie welche um ca. 6200-6300 verläuft. Ein sehr interessantes Setup!
Hmm.....Wer soll denn über den SMI etwas schreiben? Es wird halt immer das geschrieben, was geschrieben wird.... und das was nicht geschrieben wird, wartet darauf von jemandem geschrieben zu werden der sich dafür interessiert um dann andere anzustecken oder halt zu langweilen. :mrgreen: Ist etwas kurz dein Post um da was abzuleiten oder zu kommentieren.Was meinst du mit sehr interessantes Setup? So interessant, dass es nichts dazu zu schreiben gibt?Sorry.ich hatte kürzlich schon im Goldthread so eine Diskussion. (wo ich wohl etwas bösartig rüberkam, dass der Salla dann verduftet ist, ohne dass ich ihn persönlich in irgend einer Art angegriffen hätte und es noch so darstellte als hätte ich ihn vertrieben.......................was natürlich absoluter Bullshit ist!!
)Was ich damit sagen will: Einwände in laufende Diskussionen, wie eben: Es doch um dies oder das gehen sollte, können ja durchaus angebracht sein, doch wenn dann nichts folgt, sind sie ja eher demotivierend für die, die hier etwas geschrieben haben. Alle die hier schreiben tun dies gratis und freiwillig. Und die die schreiben, sind nun Mal die Könige so eines offenen Forums und solange sie sich an die Regeln halten, sollten doch die anderen, die mehr mitlesen als schreiben, in erster Linie froh darüber sein, dass es solche gibt, die sich die Mühe geben und sich auch die Finger schmutzig machen, und den Laden am laufen halten. Diskussionen nach Drehbuch kann es ja kaum geben. Mysterion, Meerkat, Metrpolit, John, MF, etc., tragen z.Z. mit ihren Diskussionen auf alle Fälle viel dazu bei, dass hier was läuft und es lesenswerte Diskussionen gibt auch wenn es dabei nicht immer so klar ist wo dabei der SMI, das Gold und das Geld geblieben sind. :repsekt:Wäre ja wünschenswert möglichst viele schreiben hier ihre Ansichten und Meinungen zu den Themen, die sie für Interessant halten. Dabei merkt man ja vielleicht auch, dass es gar nicht so einfach ist, seine Gedanken in Worte zu fassen und genau beim Thema zu bleiben. Die Börse ist ja eh ein Symbol.
Was Du da vorschlägst, wäre natürlich der Königsweg. Einverstanden.Man könnte das sogar noch insofern verbessern als Deutschland für Griechenland nicht zahlt sondern Griechenland hilft, auf eigenen Beinen zu stehen. Wie wäre es z.B. mit Ausbau von Solarindustrie oder Hilfe bei der Förderung von Erdgas und Erdöl?
Brüssel/Rom. Italiens Ministerpräsident Mario Monti hat nicht ausgeschlossen, dass sein Land eines Tages Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds benötigt. "Es ist sehr schwer zu sagen, dass Italien niemals Hilfe aus dem einen oder anderen Fonds benötigen wird, und Umsicht bringt mich dazu, nicht über solche Dinge zu sprechen", sagte Monti am Dienstag nach einem zweitägigen Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel. Zugleich betonte er, dass die italienische Regierung derzeit keine Hilfen anfordern müsse.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 63794.html
Italien denkt lauter über EU-Hilfen nach
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... nach.story
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 63794.html
Italien denkt lauter über EU-Hilfen nach
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... nach.story
Ich sehe nicht ganz ein, inwiefern sich Griechische Banken über das Target II am leben halten können. Target II ist ein Nebeneffekt der unglaublichen Leistungsdifferenzen. Eine Bank kann dort keinen Kredit aufnehmen.
SELL
Der SMI
Der DAX
Der Dow
Der S&P
...werden bald gegen Süden drehen. Und 2 bis 3 Mte lang die Welt in Atem halten.
Bald wird wieder auf Panik gemacht. Das muss ein weilchen lang so gehen...muss so sein....dann kommt eine RICHTIGE Intervention, richtig im Sinn von SEHR SEHR viel Geld in's System Pumpen. Sonst spürt der Drogensüchtige nichts von dem Schuss....
...bis dahin:
-Aktien verkaufen und oder Shorten.
Believe me.....
Der SMI
Der DAX
Der Dow
Der S&P
...werden bald gegen Süden drehen. Und 2 bis 3 Mte lang die Welt in Atem halten.
Bald wird wieder auf Panik gemacht. Das muss ein weilchen lang so gehen...muss so sein....dann kommt eine RICHTIGE Intervention, richtig im Sinn von SEHR SEHR viel Geld in's System Pumpen. Sonst spürt der Drogensüchtige nichts von dem Schuss....
...bis dahin:
-Aktien verkaufen und oder Shorten.
Believe me.....
Das Hauptproblem der Deutschen sehe ich darin, dies dem eigenen Volk zu verkaufen. Führt Merkel die Eurobonds ein, schaufelt sie gleich selbst ihr Grab.
Ich glaube hier sehen mittlerweile alle ein, dass, damit Europa weiter in diese Form bestehen kann, einerseits Fiskal- und Bankenunion, andererseits Reformwille der PIIGS braucht. Oekonomisch alles sinnvoll, die vereinigten Staaten von Europa würden gedeihen und wären, global gesehen, wünschenswert.
Das Problem ist, dass jede solche Union (sei es die Schweiz, oder die USA) über Jahrhunderte oder durch langjährige Kriege entstanden ist. Heute versuchen wir komplett verschiedene Mentalitäten zusammen zu vereinen und haben soeben bemerkt, dass eine gemeinsame Währung aber 17 unabhängige politische Staaten nicht funktionieren.
Wenns schon beim ESM 170 Oekonomen gibt, die einen halbvollständigen Antrag dagegen unterschreiben, wie siehts denn bei den Eurobonds aus? Der Bundestag wird brennen!
Ich bezweifle, dass sich die Politik zu den notwendigen Schritten aufrafft. Dazu sehe ich die Wahrscheinlichkeit unter 10%, dass sich die jeweiligen Völker eine gleiche Identität zulegen und ein "wir" Gefühl entwickeln. Dieses wäre allerdings notwendig wenn langfristig das Ziel einer glaubwürdigen Europapolitik verfolgt werden soll.
Ich kann meine "Forderungen" oder Ansichten nur wiederholen:
- Deutschland (und die Zahlerstaaten) müssen, in welcher Form auch immer, die Südländer glaubwürdig (bis jetzt ist nichts glaubwürdig, maximal halbherzig) unterstützen. (Eurobonds, Transferunion -auch Finanzausgleich genannt-, Bankenunion etc.)
edit/ ESM gilt nur bedingt, der ESM ist einmal mehr ein Feuerlöscher und nicht ein Ursachenbekämpfer.
- Nehmerstaaten: müssen Reformwille an den Tag legen, Rentenalter und Arbeitszeiten auf das Niveau Deutschlands bringen.
Klar geschieht dies nicht von heute auf Morgen, aber angepackt sollte es werden.
Sehen sich Geber- oder Nehmerstaaten nicht bereit, die notwendigen Schritte einzuleiten haben sie in der Währungsunion nichts mehr verloren.
Ich glaube hier sehen mittlerweile alle ein, dass, damit Europa weiter in diese Form bestehen kann, einerseits Fiskal- und Bankenunion, andererseits Reformwille der PIIGS braucht. Oekonomisch alles sinnvoll, die vereinigten Staaten von Europa würden gedeihen und wären, global gesehen, wünschenswert.
Das Problem ist, dass jede solche Union (sei es die Schweiz, oder die USA) über Jahrhunderte oder durch langjährige Kriege entstanden ist. Heute versuchen wir komplett verschiedene Mentalitäten zusammen zu vereinen und haben soeben bemerkt, dass eine gemeinsame Währung aber 17 unabhängige politische Staaten nicht funktionieren.
Wenns schon beim ESM 170 Oekonomen gibt, die einen halbvollständigen Antrag dagegen unterschreiben, wie siehts denn bei den Eurobonds aus? Der Bundestag wird brennen!
Ich bezweifle, dass sich die Politik zu den notwendigen Schritten aufrafft. Dazu sehe ich die Wahrscheinlichkeit unter 10%, dass sich die jeweiligen Völker eine gleiche Identität zulegen und ein "wir" Gefühl entwickeln. Dieses wäre allerdings notwendig wenn langfristig das Ziel einer glaubwürdigen Europapolitik verfolgt werden soll.
Ich kann meine "Forderungen" oder Ansichten nur wiederholen:
- Deutschland (und die Zahlerstaaten) müssen, in welcher Form auch immer, die Südländer glaubwürdig (bis jetzt ist nichts glaubwürdig, maximal halbherzig) unterstützen. (Eurobonds, Transferunion -auch Finanzausgleich genannt-, Bankenunion etc.)
edit/ ESM gilt nur bedingt, der ESM ist einmal mehr ein Feuerlöscher und nicht ein Ursachenbekämpfer.
- Nehmerstaaten: müssen Reformwille an den Tag legen, Rentenalter und Arbeitszeiten auf das Niveau Deutschlands bringen.
Klar geschieht dies nicht von heute auf Morgen, aber angepackt sollte es werden.
Sehen sich Geber- oder Nehmerstaaten nicht bereit, die notwendigen Schritte einzuleiten haben sie in der Währungsunion nichts mehr verloren.
Was ist ein Kredit? Wenn ich bei Dir etwas kaufe und Dir die Zahlung schuldig bleibe, ist das dann ein Kredit oder nicht?Solange die griechische Zentralbank mitspielt, funktioniert das tadellos: Die griechische Bank bekommt das Geld von ihrer Zentralbank, diese wiederum von der EZB aber die deutsche BuBa bekommt nichts von der EZB. Dort laufen die Salden auf.
aber das Ganze ist ein Nebeneffekt es Ueberkonsums der PIIGS. Eine bank kann sich nicht gewollte, extra, zusätzlich über Target II verschulden, wenn sie Liquiditätsengpässe hat.
mittel- bis langfristig absolut einverstanden. Mit dem ESM wird nichts als Zeit gekauft. Zeit benötigen wir aber um die Lösungen anzupacken. Zeit haben wir bereits 100x gekauft und nie genutzt. Kurzfristig braucht (sofern wir den eingeschlagenen Weg weitergehen und gewillt sind die Eurozone zu retten - ob dies der richtige weg ist, ich weiss es nicht) der Finanzsektor aus den PIIGS Unterstützung und zwar unabhängig der Staatsverschuldung des jeweiligen Landes. Geht der Teufelskreis zwischen Bankenrettung und Staatsverschuldung weiter wie bis anhinkönnen wir auch gleich den Euro begraben.
absolut einverstanden. Damit Finanzausgleich, Bankenunion und Reformen durchgesetzt werden können brauchen alle Zeit, wobei wir wieder beim ESM wären. Aber diese Zeit sollte endlich genutzt werden. Sonst wirds laufend teurer, bis uns die Sch... irgendwann um die Ohren fliegt.
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