Rekapitulieren wir, was den, durch den EUR wettbewerbsunfähig gewordenen Ländern vorgeschlagen wird:
1. Drastische Lohnkürzungen bzw. Deflationieren: Geht nicht. Also eigentlich geht es isoliert, nur das führt zu Einkommensverlusten, diese zum Schlagendwerden von Immobilienkrediten (der größten, fremdfinanzierten Assetklasse), das führt zum Bankenkollaps und dieser zum Untergang (bei Rettung zum endgültigen Untergang des Staatsbudgets samt Rating)
2. Erhöhung der Produktivität durch Anlageninvestitionen. Geht nicht. Also eigentlich geht es isoliert ebenfalls, falls man unterstellt, dass diese Maschinen (die ja auch nicht teurer sind, wenn man sie in Bayern aufstellte) in ein schwächeres Land gestellt werden, weil dort die Steuern so niedrig sind. Nur sind die Steuern in den wettbewerbsunfähigen Ländern eher hoch und eine sofortige Senkung führt wegen Wegbrechens der Einnahmen zum endgültigen Untergang des Staatsbudgets samt Rating. Zudem unterstellt dies, dass die bayerischen Werke inzwischen schlafen und nicht investieren, was sie sicher nicht tun würden. Ein Einholen ist aber ohne Schlafen der Starken nicht möglich.
3. Überholen in der Produktinnovation: Theoretisch ginge das, nur praktisch wie? Es unterstellte, dass die anderen schlafen (wenn überhaupt können das daher die USA, die sind- wenn/wo sie wollen- unglaublich schnell und könnten im Innovationsspeed Deutsche und Chinesen outperformen), EUR- Länder schaffen das nicht. Es fehlt ja wegen schlechter Ergebnisse der letzten Jahre auch das Geld für eine – diesfalls nötige- überlegende R&D /Entwicklung)
4. Schutz vor Importen: Geht in einem zollfreien Markt nicht. In einer Währungsunion geht es erst recht nicht.
5. Abwerten: Das hilft. Dazu braucht man eine eigene Währung. Ggf. braucht man einen Zollschutz noch dazu.
Zur Untermalung wie extrem überlegen die wichtigste Deutsche Branche- Automobile- derzeit ist, hier ein kurzer Erfahrungsbericht aus den tiefst verschneiten Kitzbühler Alpen, aus welchen ich soeben zurückkehrte:
Bei 50 Cm Neuschnee, die auf eine bereits üppigste Schneemasse drauffallen in 1 Nacht fahren technische Bluffs, welche man dort zu etwa 50% auf den Strassen sieht, davon etwa 80% mit DE- Label, nämlich SUVs, nicht. Das liegt gar nicht daran, dass die das technisch nicht könnten, die Reifen für 200 KmH Spitze UND Durchwühlen aus der Grube, sobald eingesunken gibt es nicht. Die Dinger sind schwer, sie sinken ein. Lauert da eine Lücke für echte Geländewagen?: Ja. Kann da eine ausländische Industrie aufholen? Kaum. Ein DE- Label von VW namens Amarok, eher preiswert, kann es auch. Und er ist billiger als nicht DE- Label Geländewagen (echte gibt es hauptsächlich aus JP, US, AT). Wieder keine Chance zum Aufholen anderer EUR- Länder gegenüber DE. Bei Ende des Hypes, was wäre dann? Der VW Caddy ist nicht eingesunken, der etwas besser ausbalancierte Citroen Berlingo (mit dem ich dort war) auch nicht. Den VW gibt es aber wahlweise mit Allradantrieb, den Citroen nicht. Wieder nichts zum Aufholen. (außer über den Preis- FFR- Abwertung). Und schließlich: Bei Wegbrechen der Mode, was geschieht dann: Wieder nichts, die Deutschen Manager sind clever, die SUVs mit DE- Label sind großteils slowakisch und amerikanisch, bricht es weg, dann fällt ein Bißchen DE- Zulieferexport weg und mit den Maschinen und Personal ab nach Argentinien zum Fertigen von dann mehr Amaroks.
NO CHANCE ZUM AUFHOLEN INNERHALB EINER WÄHRUNGSUNION.
Bereiten wir uns daher vor auf den Sieg der Realität, denn es ist die Realität.