SMI im Februar 2012

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Stimmt. Wenn Iran angegriffen wird und die Strasse von Hormuz sperrt, kann der Ölpreis sich auf $200 verdoppeln.Wenn Deutschland auch in die Rezession sinkt und im Gefolge die Schweiz, dürfte es mit steigenden Aktienkursen auch nicht mehr klappen.Ganz zu schweigen, wenn die Zinsen steigen, weil die Teuerung steigt und die Investoren mehr Zinsen haben wollen, um Kaufkraftverluste auszugleichen.
klar es gibt immer Gründe für Kursrückgänge. so tanzt der Bär. In der Eurozone erwartet man allgemein eine Rezession. In der Schweiz eine glatte Null. Das Risiko zu Inflation und Teuerung ist auf jeden Fall vorhanden. Noch sind aber v.a die Notenbankgeldmengen angestiegen und das Geld noch nicht im Wirtschaftskreislauf angekommen. Damit das passiert muss auch die Konjunktur Fortschritte machen. Mit dem Iran kann es schnell gehen. Zudem nicht voraussehbar und die Auswirkungen wären nicht zu unterschätzen. Da wären viele Investoren nicht darauf vorbereitet.
 
In der Eurozone erwartet man allgemein eine Rezession. In der Schweiz eine glatte Null.

Das Risiko zu Inflation und Teuerung ist auf jeden Fall vorhanden. Noch sind aber v.a die Notenbankgeldmengen angestiegen und das Geld noch nicht im Wirtschaftskreislauf angekommen. Damit das passiert muss auch die Konjunktur Fortschritte machen.
Das Risiko von einer hohen Inflation ist auf jeden Fall vorhanden. Doch die geringe Nachfrage und das stockende Wirtschaftswachstum bremst eben diese Inflation. Mal rein von der Notenbank-Politik her müssten wir ja schon lange eine brutal hohe Inflation haben.
Aber die Grossen Wirtschaftsmächte befinden sich eigentlich in einem Deleveraging Prozess, welcher erst begonnen hat. Die Notenbanken bekämpfen diesen Prozess mit allen möglichen Mittel.

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Insolvenzverschleppung ist eigentlich verboten und steht unter Strafe...
Na eben...... :mrgreen:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/22350679

Fitch stuft Griechenland herab

In Griechenland hat das Parlament die Weichen für einen Zwangs-Schuldenschnitt gestellt. Derweil stufte die Ratingagentur Fitch Athen von CCC auf C herab. [SIZE= px]Damit gilt ein Staatsbankrott als höchstwahrscheinlich.[/SIZE]

 
Sehr guter Artikel! Es zeigt, dass eben Primär die Politik bzw. die Liquidität der Notenbanken die Märkte bewegt und nicht gute oder schlechte Zahlen. Wobei mir (auch im Beitrag) zu wenig auf die doch wichtigen besseren Konjunkturdaten eingegangen wird. Die Banken werden kaum zuversichtlicher, wenn zwar Geld da ist, aber die Wirtschaft im Boden versinkt. Da muss alles mitspielen. Momentan spielt sowohl die Konjunktur wie auch die Unternehmen einigermassen mit. Die ZB werfen fröhlich noten um sich und wir erfreuen uns an steigenden Kursen. :)Trotzdem: Vorsicht und Absicherung würde ich empfehlen. Die Stimmung kann schnell drehen. :greespan:
 
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Was sie als nächstes machen? Noch mehr Geld drucken. Was sonst?

Vermutlich wird das nächste QE eine konzertierte Aktion von Fed und EZB werden. Vielleicht schliessen sich BoE, BoJ und SNB auch gleich noch an.
Die Abstände werden kürzer, die Beträge höher, die Effekte weniger......... :cool:
 
Ich hab die Termine mal noch über den Goldchart gelegt. Da sieht die Korrelation weniger deutlich aus. Gold profitiert wohl laufend ein wenig und weniger sprunghaft der ZB Hilfen.


Was sie als nächstes machen? Noch mehr Geld drucken. Was sonst?

Vermutlich wird das nächste QE eine konzertierte Aktion von Fed und EZB werden. Vielleicht schliessen sich BoE, BoJ und SNB auch gleich noch an
ich weiss nicht. Wenn jedes Land seine Währung schwächen will werden sie wohl kaum zusammenarbeiten. Vielleicht wertet auch eine um die andere ab und die anderen sind jeweils gezwungen nachzuziehen. Aendert allerdings nichts an der Situation.
 
Was sie als nächstes machen? Noch mehr Geld drucken. Was sonst?

Vermutlich wird das nächste QE eine konzertierte Aktion von Fed und EZB werden. Vielleicht schliessen sich BoE, BoJ und SNB auch gleich noch an.
Big Party und alle kommen...
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ich weiss nicht. Wenn jedes Land seine Währung schwächen will werden sie wohl kaum zusammenarbeiten.
Es gibt ja zwei Interessen der Staaten:1. Allgemein schleichende Inflation, damit die Schulden in Kaufkraft abgewertet werden. Hier können alle an einem Strang ziehen.2. Schwächen der eigenen Währung gegenüber den anderen Währungen, um der eigenen Exportindustrie einen Vorteil zu verschaffen. Hier hast Du recht, da sind sie Gegner im Währungs-Abrüstungs-Wettlauf.
 
ich weiss nicht. Wenn jedes Land seine Währung schwächen will werden sie wohl kaum zusammenarbeiten.
Es gibt ja zwei Interessen der Staaten:1. Allgemein schleichende Inflation, damit die Schulden in Kaufkraft abgewertet werden. Hier können alle an einem Strang ziehen.2. Schwächen der eigenen Währung gegenüber den anderen Währungen, um der eigenen Exportindustrie einen Vorteil zu verschaffen. Hier hast Du recht, da sind sie Gegner im Währungs-Abrüstungs-Wettlauf.
zu 1: müssen aber nicht. Wenn jede ZB einzel abwertet und die nächste dann folgt, damit die jeweilige Währung nicht weiter ansteigt wird 1 auch erreich ohne, dass alle an einem Strang ziehen.
 
Das Problem ist, dass bei unterschiedlichen Abwertungen in der Zwischenzeit die Währungskurse in den Focus der Aufmerksamkeit gelangen:

1. März: Land A druckt Kohle, Land B nicht.

2. März: Gross in den Zeitungen: "A-Taler schwächeln, B-Taler zu stark, das schadet der B-Industrie ... bla bla"

1. April: Jetzt druckt B Kohle:

2. April: "B-Taler schwächeln, A-Taler zu stark, das schadet der A-Industrie ... bla bla"

Dieses "Unsere Währung ist zu stark, die andere zu schwach - unsere Währung ist zu schwach, die andere zu stark" führt dazu, dass sich zu viele Menschen Gedanken über Währungen und deren Stabilität machen. Und das ist definitiv nicht im Interesse des Staates, der ja will, dass sich die Bürger um wichtigere Dinge kümmern. Wer z.B. König des Dschungelcamps wird, wer DSDS gewinnt, oder ob Paris Hilton einen neuen Freund hat. Um nebensächliche Details wie die Stabilität einer Währung und ob die Renten sicher sind (JA: "Die Renten sind sicher" (Norbert Blühm)) soll sich Michl Normalverbraucher nicht kümmern.

Ergo: Werden alle Währungen gleichzeitig abgewertet bleiben ihre Wechselkurse untereinander stabil. Ausser dem Goldbug merkt das niemand. Und wenn die Woche darauf die Benzinpreise und Milch teurer werden, waren's wieder mal die bösen Ölscheichs/Bauern.

Es gibt einen schönen Merksatz: "Politik ist Show-Business. Nur mit hässlichen Menschen."

Es geht darum, möglichst viele Menschen möglichst lange dumm zu halten.

Und wenn ich mir angucke, wieviele Menschen letzten Monat nach "LTRO" gegoogelt habe und wieviele nach "Dschungelcamp", dann hat die Politik dieses Ziel bisher nicht schlecht umgesetzt. :greespan:

 
Damit gilt ein Staatsbankrott als höchstwahrscheinlich.
Ist auch das erste Mal, dass du den Rate-Agenturen glaubst. ;)
Hoi Ramschi - schön dass Du auch hier bist.
You all have a good morning and congratulations to the Traders Forum and all of you.

Aus meiner Optik besteht die grösste „Unsicherheit“ in den Faktoren wie: „Zuverlässigkeit, Absehbarkeit und möglicher Berechnung“ der Zukunft. Das gilt weltweit, denke ich.

Grundsätzlich somit auch um alte Werte bzw. bekannte Intriegen.

Der Schlüssel jeder Lösung wird nur durch Vertrauen erreicht, weltweit.

Ob jetzt Deutschland das Vertrauen in Spanien, Italien oder Griechenland geniesst, müssen die Menschen dort entscheiden.

Ob Nestle, Novartis, eine UBS oder CS in der Schweiz ist dann eine ganz andere Frage.

Ob ich (FOREX) einen Buck kaufe oder lieber can$ nochmals eine Frage des Vertrauens.

Ich erlaube mir, hier zu behaupten, dass die Qualität des Vertrauens grundsätzlich, in den nächsten Jahren, ein Schlüsselfaktor (auch für Investitionen) sein wird.

Reformen gibt es seit der „Reformation“ – können wir uns einfach eine der vielen aussuchen.

Warum 2012 plötzlich nicht ?

@ OR4NG3B0X : Gute „sunshine in the city“ USA Bemerkungen. Allerdings kenne ich diverse Menschen, welche gerade dort leiden müssen = Mittelstand USA. Frauen müssen arbeiten (auch 2-3 jobs möglich) , keine Sozialhilfe, zweifel am Rechtsstaat aber: sicher = US-flag am Fenster. National interest, you know. Soweit zum American Dream. :kopfwand:

Grundsätzlich sollten wir auch die „Stückkosten Rechnung“ machen.

@Turbo: Mache nicht zu viel Reklame für Thailand – sonst hast Du dort womöglich mehr Schweizer als Dir lieb ist. Lass die in der Schweiz. Geld mit Aktien verdienen geht schon, wie Du schreibst. Aber ohne Aktien geht es auch. Versuche es – es geht.

@Kojak: Good stuff – nimm den Lolli raus und kaufe Deutsches ALPECIN, fördert Haarwuchs. :D

Dein Zitat: „ ööhm, ihr schweizer seids schon lustig. der eine schickt mich ins politik forum wegen EINER bemerkung, du mich ins chill out wegen eines jokes“.

Dear Kojak, just get used to it – auch Schweizer können zensurieren.

Take it easy and enjoy the Lollipop.

:musik:

@melchior: Deinen Beitrag vom letzten Sonntag habe ich mit Interesse gelesen. Ein Rösselsprung der Worte, aber irgendwie genial. Danke, habe die Zeilen genossen.

@Marcus Fabian: Leider kann ich dazu wenig schreiben, weil Du meistens das schreibst, was ich denke.

Liebe Grüsse aus dem Süden und: macht weiter so. Persönlich kann ich nicht täglich schreiben aber ich lese Euch. Oder USAmerikanisch: „I read your lips – if I can.“ I can. Cheers and have a good weekend. Enjoy.

Die Märkte werden, aus meiner Sicht, in den nächsten Wochen noch mehr sensibilisiert. Dabei stehen die Wahlen in Deutschland, Frankreich aber auch den USA im Mittelpunkt. Zudem ist die Lage im Mittleren Osten schwer berechenbar, obwohl es oftmals nur „Muskelspielchen“ sind inkl. Einflussnahme gerade auf die Wahlen.

Zudem kann die Strasse von Hormuz nicht angegriffen werden. Höchstens „gesperrt“.

Dazu reicht allemal die Versenkung eines grossen Tankers. By the subway.

Wissen ist auch Macht. Also behalten wir es und lernen immer dazu. Wenn möglich.

Denkt mein Hirn.

 
Mit dem Iran kann es schnell gehen. Zudem nicht voraussehbar und die Auswirkungen wären nicht zu unterschätzen. Da wären viele Investoren nicht darauf vorbereitet.
Bei einem eskalieren des Iran-Konfilktes liegt das Problem nicht nur bei der geopolitischen Unsicherheit. Sondern eben auch dabei dass die Ölpreise noch stärker nach oben schiessen würden. Die Ölpreise sind jetzt schon extrem hoch und das wird sich früher oder später auf die Konsumenten niederschlagen.
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Oder denkt ihr, dass die Konsumenten diese hohen Ölpreise einfach so wegstecken können? Der Brent Oil Preis ist in Euro gerechnet ja schon wieder am All Time High angekommen.

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Heute ein interessanter Artikel in der NZZ am Sonntag zum EZB Tender welcher nächsten Mittwoch kommt. Dw wird wieder eine ganze Menge Geld in den Markt gespühlt, wie Metropolit vor ein paar Wochen schon angedeutet hat.

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Mario Draghi ist in der Euro-Krise ein spektakulärer Befreiungsschlag gelungen. Der Chef der Europäischen Zentralbank gewährt den Banken am Mittwoch noch einmal Kredite in unbegrenzter Höhe. Ein Manöver mit hohen Risiken.

Als Mario Draghi am 8. Dezember in Frankfurt vor die Presse trat, machte er vor allem deutlich, was die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihm alles nicht tun wird. Keinesfalls wird sie notleidende Staaten finanzieren, weder direkt über den Aufkauf neu emittierter Staatsanleihen noch indirekt über eine Aufstockung des europäischen Rettungsfonds. Auch die Käufe von Anleihen auf dem Zweitmarkt wird sie nicht ausweiten. Kurz gesagt: Draghi schloss sich den Notenbankern aus Deutschland an, die sich gegen exakt diese Massnahmen ausgesprochen hatten. Nur keine Inflation riskieren. Draghi, damals seit einem Monat im Amt, wirkte noch zögerlicher als sein Vorgänger Jean-Claude Trichet, unter dem die Euro-Krise eskaliert war.

Es war der perfekte Bluff. Angesichts der schmallippigen Blockade-Rhetorik des einstigen Jesuitenschülers wurde kaum beachtet, was die EZB an jenem Tag eigentlich bekanntgab. Die Zentralbank hatte nach heftiger interner Debatte beschlossen, sämtlichen Geschäftsbanken an zwei Terminen Kredite in unbegrenzter Höhe zu gewähren, die sie erst drei Jahren später zurückzahlen müssen. Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der EZB: Bisher hatten die Darlehen der Notenbank grundsätzlich kürzere Laufzeiten. Drei Jahre reichen den Geschäftsbanken aus, das derzeit mit nur 1% verzinste Geld zum Beispiel in höher dotierte Staatsanleihen zu investieren - ein lukrativer «Carry Trade».

Am 21. Dezember liehen sich 523 Banken insgesamt 489 Mrd. € bei der EZB. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Mittwoch, dem 29. Februar. «Dieses Mal könnte die Nachfrage sogar noch etwas höher ausfallen», sagt Andrew Bosomworth, Leiter des deutschen Fondsgeschäfts von Pimco. «Auch deutsche Banken haben signalisiert, das Geld für Carry Trades einsetzen zu wollen. Zu erwarten ist eine Gesamtsumme im Bereich von 500 bis 550 Mrd. €.» Macht insgesamt etwa eine Billion Euro. Nur 15 der 63 von Reuters in einer Umfrage befragten Analysten glauben, dass die Banken das Geld in erster Linie nutzen, um Eigenkapital aufzustocken. Draghi beschert dem europäischen Finanzsystem eine bisher nicht da gewesene Geldschwemme.

So viel Liquidität geht nicht spurlos an den Märkten vorbei. Das zeigte sich bereits am Tag, als die Banken ihre Anträge für die erste Tranche bei der EZB deponierten: Spanien musste auf Staatsanleihen mit dreimonatiger Laufzeit auf Jahresbasis nur Zinsen von 1,7% gewähren - einen Monat vorher waren es noch 5,1% gewesen. Auch die Renditen auf Anleihen anderer Krisenstaaten sind seit Dezember deutlich gesunken. Während damals sogar der Kernstaat Frankreich in den Krisenstrudel zu geraten drohte, können sich jetzt plötzlich auch Problemländer wie Italien wieder zu erträglichen Konditionen refinanzieren. «Bisher ist der Deal perfekt aufgegangen», schreibt Daniel Hartmann, Analyst beim Anleihemanager Bantleon.

Auch andere Vermögenswerte, von Aktien über Unternehmensanleihen bis zu Rohstoffen, profitieren laut Hartmann vom Liquiditätsschub der EZB. Er liefert eine Erklärung für den Aufwärtstrend, der seit Anfang Jahr sektorübergreifend zu beobachten ist und der auch Schweizer Aktien erfasst hat. Solche Effekte sind endlich. Auch die amerikanische Notenbank Fed löste mit ihrem Anleihenkauf-Programm («QE2») im Herbst 2010 eine Aufschwungphase aus, die im Sommer 2011 ein jähes Ende fand.

Aktivistisch veranlagte Grössen der Finanzwelt sind begeistert, dass die EZB nun auf den Pfaden des Fed wandelt. «Ich bin sehr beeindruckt von Mario Draghi», sagte Nobelpreisträger Paul Krugman bei einer Podiumsdiskussion in New York. Erst habe er wie sein Vorgänger die Doktrin, keine neuen Staatsanleihen zu kaufen, wiederholt. «Und dann dreht er sich herum und leiht den Banken enorm viel Geld, damit diese die Anleihen kaufen.» Hedge-Fund-Legende George Soros urteilte: «Draghi hat eine sich abzeichnende Kreditklemme verhindert.»

Die vor allem in Deutschland sitzenden Anhänger einer straffen und prinzipientreuen Geldpolitik verhalten sich dagegen bisher verblüffend still. Eigentlich bietet ein Italiener, der einst bei der Investmentbank Goldman Sachs gearbeitet hat und nun die Bilanzsumme der EZB in die Höhe schiessen lässt, grosse Angriffsflächen. Immerhin war der damalige Bundesbankchef Axel Weber zurückgetreten, weil er die - vergleichsweise harmlosen - Anleihenkäufe Trichets nicht mittragen wollte. Doch Draghi hat sich bis heute ein Image erhalten, das im Widerspruch zu seinen jetzigen Taten steht. «Er ist ziemlich deutsch, sogar richtig preussisch», schrieb das auflagenstarke Boulevardblatt «Bild» vor seiner Ernennung.

Dabei würde ein mit Verzögerung folgender Inflationsschub vor allem Deutschland treffen. Davon ist der in München lebende Pimco-Manager Bosomworth überzeugt. «Ein Grossteil der Liquidität wird nach Deutschland fliessen», sagt er. «Langfristig wird die Massnahme deswegen die Inflation in Deutschland beflügeln. Im Immobiliensektor ist die Teuerung schon jetzt zu beobachten, und es ist eine Frage der Zeit, wann sich die Preissteigerung auf andere Sektoren überträgt.»

Bantleon-Analyst Hartmann umreisst noch ein anderes, extremes Negativszenario: «Die zusätzliche Liquidität dürfte für Rückenwind in allen Asset-Klassen sorgen und den Kursen zunehmend die realwirtschaftliche Bodenhaftung nehmen. Am Ende könnte die Finanzwelt wieder dort ankommen, wo sie schon einmal Mitte 2008 stand: Die Risikoprämien innerhalb der Euro-Zone sind komplett nivelliert.» Mitte 2008 kosteten griechische Staatsanleihen bekanntlich genauso viel wie jene aus Deutschland. Wünschenswert ist eine Wiederholung nicht. Als die Kurse wieder auseinanderdrifteten, führte das zu den schweren Verwerfungen, welche die Finanzwelt bis heute in Atem halten.

Quelle: NZZ am Sonntag

 
Der "Real Mega Bears" Chart von Doug Short vergleicht den aktuellen secular bearmarket mit den zwei grössten der Geschichte. Real nennt ers weil die Chart Inflation adjusted sind. Damit hätte der Bärenmarkt im S&P 500 schon im Jahr 2000 begonnen, denn das 2007 High welches mit diesen im 2000 in etwa korrespondierte war inflationsangepasst natürlich tiefer.

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