Währungsreform: Weltuntergang oder Neuanfang?

Wasss? Keine Schulden?!?! In welcher Zeit lebst denn du?? Schämst du dich wenigstens ein bisschen?

Gruss

fritz

 
Das mit den Schulden ist eigentlich so einfach, dass sich das Gehirn weigert, es zu akzeptieren ;)

Jeder Franken, jeder Dollar entsteht immer und ausschliesslich durch einen Kredit. Er ist somit schon bei seiner Geburt immer die Schuld des einen und Vermögen eines anderen. (Genauer: Geld-Vermögen, das bezahlte Haus oder die Goldmünze sind schuldenfreies Vermögen).

Beim Beispiel von Meerkat hat dieser Mensch 0.8 Mio Schulden bei der Bank in Form einer Hypothek. Die Bank also ein Vermögen von 0.8 Mio in Form eines MBS, eines Wertpapiers.

Andererseits hat er 0.8 Mio auf dem Bankkonto und die Bank entsprechend Schulden bei ihm.

In diesem Fall ist es also für den Menschen und die Bank ein exaktes Nullsummenspiel. Schuld und Vermögen heben sich auf.

Dieses Nullsummenspiel gilt in diesem Fall zufällig für das Verhältnis dieses Menschen zu seiner Bank. Über einen Währungsraum betrachtet aber passt es immer: Geldmenge, Schuldenmenge und Geldvermögen sind immer exakt gleich gross. Schulden und Vermögen heben sich immer auf und sind immer in der Summe exakt Null. Würden morgen sämtliche Schulden bezahlt, gäbe es auch kein Vermögen mehr und die Geldmenge wäre Null.

Auf unser Beispiel bezogen haben wir tatsächlich Schulden und Vermögen von 1.6 Mio. Würde der Mensch nun seine Hypothek auf einen Schlag mit den 0.8 Mio seines Kontos bezahlen, würde die Geldmenge auf Null sinken.

Wo also liegt das Problem?

Erstens darin, dass Vermögen und Schulden nicht gleich verteilt sind. Es gibt die reichsten 10% der Bevölkerung, die die Vermögen besitzen und die unteren 80%, die die Schulden haben. Beim zweitreichsten Dezil hebt es sich auf.

Zweitens die Zinsen. Auf den Schulden laufen Zinsen auf, die mit Geld bezahlt werden müssen, das noch gar nicht existiert.

Vielleicht hilft dieses Video vom Mike Malony weiter:

Hidden Secrets of Money, Teil 4/5

Ich empfehle, alle 5 Teile anzuschauen. Einstiegspunkt: https://www.youtube.com/playlist?list=PLE88E9ICdipidHkTehs1VbFzgwrq1jkUJ

 
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Das mit den Schulden ist eigentlich so einfach, dass sich das Gehirn weigert, es zu akzeptieren ;)

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Beim Beispiel von Meerkat hat dieser Mensch 0.8 Mio Schulden bei der Bank in Form einer Hypothek. Die Bank also ein Vermögen von 0.8 Mio in Form eines MBS, eines Wertpapiers.

Andererseits hat er 0.8 Mio auf dem Bankkonto und die Bank entsprechend Schulden bei ihm.

In diesem Fall ist es also für den Menschen und die Bank ein exaktes Nullsummenspiel. Schuld und Vermögen heben sich auf.
Simples Gehirn, simple Frage: Sind nun in den obigen Grafiken 1,6 Mio als Schulden enthalten oder Null? Wenn Apple Computer Milliarden hortet und gleichzeitg Schulden macht um Dividenden auszuzahlen, kommen nun nur die Schulden in die Statistik oder die Differenz zwischen Vermögen und Schulden?

Den Video habe ich mir angeschaut und werde dazu noch einen Kommentar abgeben.

 
Sind nun in den obigen Grafiken 1,6 Mio als Schulden enthalten oder Null?
1.6 Mio.

Beispiel aus dem Alltag:

Du gehst mit Deiner Frau im Restaurant für Fr. 100.- essen.

1. Du bezahlst in Cash. Du verlässt das Restaurant schuldenfrei. Kein neues Geld wurde erzeugt.

2. Du bezahlst mit Kreditkarte. Somit schuldest Du jetzt VISA Fr. 100.- und VISA wiederum dem Restaurant. Du hast in diesem Moment die Geldmenge um Fr. 100.- erhöht. Beim Bezahlen Deiner Kreditkartenrechnung verschwindet dieses Geld wieder.

Das ist insofern erheblich als Mike Malony in seinem Video die unbezahlten Kreditkartenrechnungen mit in die Geldmenge einkalkuliert.

 
Nun zum Video. Ich muss vorausschicken, dass ich solche offensichtlichen Werbevideos grundsätzlich äusserst mühsam für eine Diskussion finde. Wenn etwas geschrieben ist, ist es erheblich einfacher, einen Satz mehrmals zu lesen, zu markieren, rückwärts zu blättern etc. Die visuellen Effekte sind oft völlig inhaltlos und dienen allein der Dramatik (wie auch der Hintergrundsound).
Ich finde diesen Video geradezu exemplarisch für eine demagogische Stimmungsmache mit missionarischem Charakter (Schlussworte wie "spread the word" ... "be an ambassador" sind dafür ein untrügliches Zeichen).
Die Vereinfachungen sind oft grotesk und unterdrücken simple Fakten. Beispiel @20:30 "Step 5" Es wird nicht gesagt, dass die Regierung alle Steuereinnahmen für Zinsen verwendet (auch @11:30). Es wird jedoch bewusst der Eindruck erweckt, dass der Anteil substantiell sei. Dies wird ferner untermauert durch die Aussage, dass es bevor die Fed gab (1913 siehe @11:50) keine Einkommensteuern nötig waren.
Hier zur Illustration das Budget 2015 der USA. Die Zinszahlungen machen mal gerade 6 % der Ausgaben aus (Quelle)!

presidents-budget.png


Mike Maloney ist offensichtlich ein "Goldbug". @5:50 bezeichnet er den heutigen USD als Währung und nicht als Geld. Geld sei es gewesen, als man ihn auf jeder Bank gegen Goldmünzen eintauschen konnte. Er bezeichnet daher im Video des öftern den Dollar einfach als Zahlen in Computern. Demagogie pur. Ich mache jede Wette, dass ich mit einem Stapel 100 Dollarnoten in praktisch jedem Land (kapitalistischen und kommunistischen) jede Menge Hardware kaufen kann.

Mike Maloney ist Autor des Buches "Guide To Investing in Gold & Silver" (alles klar?)
 

 
Nun zum Video. Ich muss vorausschicken, dass ich solche offensichtlichen Werbevideos grundsätzlich äusserst mühsam für eine Diskussion finde.
Es ging mir nicht darum, Dich von seinen Theorien zu überzeugen. Aber er erklärt halt die Geldschöpfung sehr schön grafisch und einfach verständlich.

Hier zur Illustration das Budget 2015 der USA. Die Zinszahlungen machen mal gerade 6 % der Ausgaben aus (Quelle)!
Interessant: Ich zitiere mich mal vom Oktober 2013:

Staatsschulden 16.7 Billionen, durchschnittlicher Zinssatz für Treasuries liegt bei 2.991%. Das heisst, dass pro Jahr knapp 500 Mrd. an Zinsen ausgegeben werden müssen.

Steuereinnahmen 2.4 Billionen, Ausgaben derzeit 3.2 Billionen.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass die Zahlen von damals stimmen (Quelle Fed: http://www.treasurydirect.gov/govt/rates/pd/avg/2013/2013_09.htm), dann fallen zwei Dinge auf:

1. Die Steuereinnahmen sind von 2.4 auf 2.2 Billionen gefallen. (Wobei http://www.usdebtclock.org/ mit rund 3 Billionen Steuereinnahmen rechnet).

2. Zinszahlungen sind von 500 Mrd. auf noch 252 Mrd. gesunken.

Da andererseits die Staatsschulden von 16.7 auf 18 Billionen gestiegen sind, muss sich das US Treasury sehr günstig refinanziert haben und nur noch 1.4% statt 2.9% Zinsen zahlen. (18 Billionen * 1.4% = 252 Mrd.)

Das widerspricht allerdings der Aussage des US-Treasury, das per November 2014 seine durchschnittlichen Zinszahlungen mit 2.38% angibt ( http://www.treasurydirect.gov/govt/rates/pd/avg/2014/2014_11.htm )

Das US Treasury Department weist Zinszahlungen im Jahr 2014 mit 430.8 Mrd. und nicht wie in Deinem Link angegeben 252 Mrd aus. Das würde dann mit den ebenfalls vom Treasury ausgewiesenen durchschnittlichen Zinsen von 2.38% übereinstimmen. Quelle: http://www.treasurydirect.gov/govt/reports/ir/ir_expense.htm

Ich gehe also davon aus, dass die Zahl von 252 Mrd. falsch ist. Und selbst wenn sie es wäre, wären das mehr als 6% von 2.2 Billionen Steuereinnahmen.

Aber eigentlich ist das auch nicht so wichtig. Halten wir fest: In der Summe sind die Zinszahlungen in den letzten Jahren auf plusminus 5% konstant geblieben. Mehr Schulden werden durch niedrigere Zinssätze in etwa ausgeglichen.

Spannend wird es erst wenn die Zinsen steigen.

 
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Sind nun in den obigen Grafiken 1,6 Mio als Schulden enthalten oder Null?
1.6 Mio.

Beispiel aus dem Alltag:

Du gehst mit Deiner Frau im Restaurant für Fr. 100.- essen.

1. Du bezahlst in Cash. Du verlässt das Restaurant schuldenfrei. Kein neues Geld wurde erzeugt.

2. Du bezahlst mit Kreditkarte. Somit schuldest Du jetzt VISA Fr. 100.- und VISA wiederum dem Restaurant. Du hast in diesem Moment die Geldmenge um Fr. 100.- erhöht. Beim Bezahlen Deiner Kreditkartenrechnung verschwindet dieses Geld wieder.

Das ist insofern erheblich als Mike Malony in seinem Video die unbezahlten Kreditkartenrechnungen mit in die Geldmenge einkalkuliert.
Ich gebs auf! Nochmals rekapituliert: Ich habe ein Haus, Verkehrswert 1 Mio, eine Hypo von 0,8 und ein Sparkonto mit 0,8 Mio. Guthaben. In den von dir geposteten Schuldenkurven (nicht Geldmenge) trage ich jetzt 1,6 Mio, zum volkswirtschaftlicehn Schuldenberg des Landes bei. Bin ich in diesem Forum wirklich der einzige der diese Logik nicht versteht. Die Hype ist doch über Schulden, nicht Geldmenge.

Zu deinem Beispiel aus dem Alltag: ich habe nie über Geldmenge gesprochen, sondern immer über in der Statistik erscheinenden Schulden. Beim Fall 2 trage ich also bis zum Bezahlen der Kreditkartenrechnung 200 Franken zum Schuldenberg bei!

 
Ich gehe also davon aus, dass die Zahl von 252 Mrd. falsch ist. Und selbst wenn sie es wäre, wären das mehr als 6% von 2.2 Billionen Steuereinnahmen.
Kann falsch sei, da dies eine Budgetzahl für 2015. Nochmals: Im Video wurde versucht, den EINDRUCK zu erwecken, dass ein wesentlicher Anteil der Steuereinnahmen für Zinsen verwendet wird. Eine konkrete Zahl war offensichtlioch nicht erwünscht.


 
Ich gebs auf! Nochmals rekapituliert: Ich habe ein Haus, Verkehrswert 1 Mio, eine Hypo von 0,8 und ein Sparkonto mit 0,8 Mio. Guthaben. In den von dir geposteten Schuldenkurven (nicht Geldmenge) trage ich jetzt 1,6 Mio, zum volkswirtschaftlicehn Schuldenberg des Landes bei.
Die Bank schuldet Dir 0.8 Mio (= Dein Sparkonto). Das ist der einfachere Fall.

Du schuldest der Bank 0.8 Mio (= Deine Hyp). Jetzt können wir uns noch fragen, woher die Bank die 0.8 Mio hatte, die Sie Dir als Hyp gewährt hat. Entweder sie hat das Geld ihrerseits bei der ZB als Kredit aufgenommen, dann schuldet sie es ihr oder sie verwendet dafür Sparbuch-Einlagen (unwahrscheinlich), dann schuldet sie es den Sparern.

Im Falle Deines Essens auf Kreditkarte steigt die Geldmenge nur um 100, denn es handelt sich ja nur um EINE Transaktion.

 
Ich gebs auf! Nochmals rekapituliert: Ich habe ein Haus, Verkehrswert 1 Mio, eine Hypo von 0,8 und ein Sparkonto mit 0,8 Mio. Guthaben. In den von dir geposteten Schuldenkurven (nicht Geldmenge) trage ich jetzt 1,6 Mio, zum volkswirtschaftlicehn Schuldenberg des Landes bei.
Die Bank schuldet Dir 0.8 Mio (= Dein Sparkonto). Das ist der einfachere Fall.

Du schuldest der Bank 0.8 Mio (= Deine Hyp). Jetzt können wir uns noch fragen, woher die Bank die 0.8 Mio hatte, die Sie Dir als Hyp gewährt hat. Entweder sie hat das Geld ihrerseits bei der ZB als Kredit aufgenommen, dann schuldet sie es ihr oder sie verwendet dafür Sparbuch-Einlagen (unwahrscheinlich), dann schuldet sie es den Sparern.

Im Falle Deines Essens auf Kreditkarte steigt die Geldmenge nur um 100, denn es handelt sich ja nur um EINE Transaktion.
Für den einfachen Leser (wie mich) verständlich.

ABER irgendwie scheint es doch so, dass sich die 0.8 Mio. aufheben sollten. Egal ob die Bank diesen Betrag von der ZB in den Büchern hat oder es die Sparsumme vom Meerkat ist die sie in den Büchern hat. Irgendwo sollte eigentlich ein 0 erscheinen.

WO erscheint die?

Und damit sollte eigentlich die Gesammtschuld einer Volkswirtschaft wiederum "stimmen*.

Und @Fritz

Ich bezahle zeitweise (selten) mit Kreditkarte, nur damit ich "nicht ohne Schuld" bin. Von wegen dem ersten Stein werfen müssen :D

Und ja Asche auf unser Haupt. Wir haben tatsächlich ein Haus ohne Hypo drauf..... :oops: :oops:

 
Der Betrag von Null erscheint in der Banken-Bilanz. Allerdings nicht direkt, denn wir haben 0.8 Mio auf der Aktivseite (das Schuldpapier der Hypothek) und 0.8 Mio auf der Passivseite (die Schuld gegenüber dem Sparer).

Wie schon gesagt: Würde der Sparer sein Konto auflösen und seine Hypothek bezahlen, wären Schuld und Guthaben getilgt und die Geldmenge würde um 1.6 Mio sinken.

Und dasselbe gilt wie Du richtig sagst auch für die gesamte Volkswirtschaft: Würden alle Schulden bezahlt, gäbe es kein Geld mehr. Die Geldmenge wäre exakt Null.

 
Nochmals zum Thema "Schuldenlage der Welt" ( und folgende)

Ich habe in vergangenen Postings immer wieder gesagt, dass diese Schuldenstatistiken unnötig und falsch seien (Bsp. Schulden von Apple, Hyposchulden etc.)

Jetzt habe ich einen Artikel gefunden von jemandem, der mit Sicherheit mehr von Wirtschaft versteht, aber dessen Meinung ich voll teile.

You Say Debt, I Say Tax Dodging

Hier ein paar Auszüge daraus

The world is awash in debt -- but a lot of it isn't real. The culprits are the big accounting firms that have been mass-marketing tax avoidance strategies to their clients. The result is that official statistics have become so skewed that it's almost impossible to draw intelligent conclusions from them.
According to the Russian central bank, the country's companies and banks owe $128.2 billion in foreign debt -- a threateningly large number, about an entire quarter's worth of Russia's exports. Finance Minister Anton Siluanov, however, says actual repayments should fall in the $60 billion to $70 billion range. According to Siluanov, about one-third of Russia's external corporate debt stems from so-called "intragroup operations."
McKinsey analysiert

Nearly one-third of non‑bank loans in our data set are inter- and intra-corporate lending -- both domestic and cross-border. The share of cross-border intercompany loans is much higher in European countries than elsewhere, reflecting the high level of financial and business integration in the European Union. The majority of these loans are made from parent to subsidiary or by special holding vehicles that are established as legal conduits for the funds. So-called special financial institutions are funding vehicles that are often, but not exclusively, established in the Netherlands for tax purposes. These account for around 75 percent of foreign business loans in the United States and the Netherlands and around 10 to 20 percent in Germany, Spain, and the United Kingdom. It should be noted that intracompany debt is not a cause of financial risk but is an artifact of accounting rules. We would ideally exclude intra-corporate loans from our analysis, but data limitations prevent us from doing that as these are not distinguished from intercorporate loans between unrelated companies.
Und der Autor folgert

In other words, even McKinsey, known for its data-mining power, is unable to separate real debt from the artificial kind.
 
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Nochmals zum Thema "Schuldenlage der Welt" ( und folgende)

Ich habe in vergangenen Postings immer wieder gesagt, dass diese Schuldenstatistiken unnötig und falsch seien (Bsp. Schulden von Apple, Hyposchulden etc.)

Jetzt habe ich einen Artikel gefunden von jemandem, der mit Sicherheit mehr von Wirtschaft versteht, aber dessen Meinung ich voll teile.

You Say Debt, I Say Tax Dodging
Echt lesenswert. Besonders gefallen hat mir dies:

to create a "fiscal Schengen",

Mit oder ohne Schweiz??

 
was würde im Fall eines Crashs bzw. bei einer Währungsreform mit den Schulden passieren? Steigen Sie oder werden sie weniger? 

 
Meines Wissens gibt es in der Schweiz keine entsprechenden Gesetzesbestimmungen. Habe das Gesetz über die Nationalbank kurz durchgescheckt (Nationalbankgesetz). Ich halte es für reine Spekulation, den Fall Währungsreform in seinen Konsequenzen vorherzusagen. Mangels gesetzlicher Vorgaben würde ich annehmen, dass Bundesrat/Parlament mittels Notrecht agieren müssten. Zu meiner Lebzeit, d.h. seit gut 6 Jahrzehnten gab es m.W. in keinem westlichen Land echte Wàhrungsreformen (unechte dagegen in Frankreich, Italien , Türkei, wo einfach ein paar Nullen gestrichen wurden).

Wie das in der EU resp. der EUR-Zone aussehen würde, habe ich nicht den Hauch eines Schimmers ...

In der Dissertation von O. Kessler an der Uni St.Gallen (Vollgeldreform) ist eine Art Währungsreform beschrieben. Interessant und nützlich die einleitenden Kapitel zu den Definitionen der verschiedenen "Gelder"

 
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was würde im Fall eines Crashs bzw. bei einer Währungsreform mit den Schulden passieren? Steigen Sie oder werden sie weniger? 
Sie sinken, denn in gleichem Ausmass wie bei einer WR Vermögen vernichtet werden, werden auch Schulden vernichtet. (Vermögen und Schulden sind ja auf den ganzen Währungsraum gerechnet immer gleich).

Allerdings ist es am Staat, entsprechende Gesetze zu erlassen, die Ungerechtigkeiten vermeiden. Klassischer Fall ist die Währungsreform 1948 in Deutschland (Rentenmark --> D-Mark) im Verhältnis 100:1, wobei Mieten und Löhne 1:1 und Hypotheken 10:1 umgestellt wurden.

Wer vor dem Krieg eine Hypothek von z.B. 20'000 Reichsmark aufgenommen hatte, musste nun nur noch DM 2'000 zurückzahlen und kam so billig zu seinem Haus. Hier hat der Staat nun über das Lastenausgleichsgesetz eingegriffen und jenen, die noch ein stehendes Haus hatten eine Zwangshypothek aufgebrummt. Somit wurden zumindest die Häuslebauer ihre Schulden nicht los.

Ich empfehle diesen Artikel zur Lektüre: Die Lebensgeschichte des Bäckermeisters Franz Xaver Hieber (keine Angst, es sind nur etwa 30 Zeilen).

Grundsätzlich kann man festhalten: Die Schulden des Staates werden auf alle Fälle vernichtet. In wie weit andere Schulden vernichtet werden, bestimmt ganz alleine der Staat.

 
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(Vermögen und Schulden sind ja auf den ganzen Währungsraum gerechnet immer gleich).
Wenn das so wäre, hätten wir das Problem nicht.

Wenn 100 € geschaffen werden und der Mindestzins ist 2% ist, dann werden 102€ Schulden notiert aber nur 100 ausgezahlt.

Deswegen kann man nie alle Schulden zurückzahlen. Die 2€ wurden ja nicht geschaffen, das ist absichtlich  nicht vorgesehen.

Das summiert sich auf und die Politiker wundern sich warum sie von Experten mit Kacke beworfen werden wenn sie im Wahlkampf sagen "SCHULDEN KANN MAN ZURÜCKZAHLEN !! YO Wir schaffen das!" (Original Sara Wagenknecht, in abgewandelter Form auch von Frau Merkel gehört)

Henry Ford sagte mal: "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh."

Das ist ein Sklavenhalsband um ganze Völker zu versklaven. Es funktioniert perfekt. Es wird immer mehr Deiner Arbeitskraft an diese Zahlung geknüft bis die Kacke dampft und wenn Du dich aus diesem Unsinn loslöst keine Schulden machst und Dir nen Krügerrand kaufst dann wirst Du selbst  mit Kacke beworfen und zwar von Deinen lieben Mitmenschen.

Das ist so geil .) Hör mir blos mit Währung auf *gääähn*

 
Wenn 100 € geschaffen werden und der Mindestzins ist 2% ist, dann werden 102€ Schulden notiert aber nur 100 ausgezahlt.
Gut erkannt und ich will dem auch nicht widersprechen.

Nur: Rein geldtheoretisch sind Schulden und Vermögen zum jetzigen Zeitpunkt 100. Dass in einem Jahr weitere 2 fällig werden, die in der Zwischenzeit als neue Schulden neu generiert werden müssen, da es sonst zur Deflation und Konkurs kommen wird ist natürlich richtig. Aber was interessiert den Menschen schon die Welt von morgen?

Ist jetzt kein Witz:

Studien haben ergeben, dass das Interesse an zukünftigen Ereignissen exponentiell mit der zeitlichen Entfernung von heute aus gerechnet, abnimmt.

Beispiel: Wenn wir wüssten, dass es in 5 Jahren einen Asteroideneinschlag auf der Erde geben wird und wir dann alle tot sind, dann interessiert das keine Sau.

Aber wenn heute in der Migros das Klopapier alle ist, laufen wir alle sofort amok!

"SCHULDEN KANN MAN ZURÜCKZAHLEN !! YO Wir schaffen das!" (Original Sara Wagenknecht, in abgewandelter Form auch von Frau Merkel gehört)
Das soll Sahra Wagenknecht gesagt haben? Glaub ich nicht. Sahra Wagenknecht ist nach meiner Einschätzung eine der wenigen Bundestagsabgeordneten, die die Lage gepeilt haben.

(hattu quelle, muttu linken) :p

Gegenargument: 26. Januar 2015, Zitat Sahra Wagenknecht:

“Griechenland hat heute eine Schuldenquote von 175 Prozent der
Wirtschaftsleistung – ein Land kann solche Schulden nicht zurückzahlen”
http://www.finanznews-123.de/kann-griechenland-die-schulden-ueberhaupt-zurueckzahlen/

 
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Noch eine Quelle zum Thema

Bundesgesetz über die Währung und die Zahlungsmittel (WZG)

Art. 1 Währungseinheit
Die schweizerische Währungseinheit ist der Franken. Er ist in 100 Rappen eingeteilt.

Art. 2 Gesetzliche Zahlungsmittel
Als gesetzliche Zahlungsmittel gelten:
a. die vom Bund ausgegebenen Münzen;
b. die von der Schweizerischen Nationalbank ausgegebenen Banknoten;
c. auf Franken lautende Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank.
Nebenbei gelernt: Noten von der SNB, Münzen vom Bund