Japan ist mit 230%/BIP verschuldet und noch nicht pleite gegangen.Schön auf den Punkt gebrachtWo der Punkt ist wo dies nicht mehr geht, weiss ich nicht.
Einen mathematisch exakten Punkt, wo das Spiel mit dem Schuldenaufbau nicht mehr funktioniert, gibt es nicht. Wohl aber so einige Kennzahlen:
Der IWF beispielsweise rechnet ab 84% Staatsschulden von GDP damit, dass die Schulden nicht mehr bezahlbar sind. Da sind die meisten Länder bereits darüber (USA mit knapp über 100%). Dass es noch weiter funktioniert ist den geringen Zinsen geschuldet.
Eine Grenze wird erreicht, wenn das Wirtschaftswachstum geringer ist als die Zinsen. Dann fliesst alles zusätzlich produzierte in die Zinszahlungen und weiteres Wachstum bzw. Wohlstand ist nicht mehr möglich. Im Extremfall führt das dazu, dass die Menschen wie blöd arbeiten aber auf keinen grünen Zweig kommen, weil ihre Erträge eins-zu-eins in die Taschen der Kreditgeber fliessen.
So eine Situation hat zum Untergang Roms und zur Französischen Revolution geführt.
Im Schnitt kommt es deshalb so alle 70-80 Jahre zu einem Schuldenschnitt. Sei es über Staatsbankrott, Währungsreform oder Währungsentwertung.
Z.B. Grossbritanien hatte im 19.Jahrhundert eine Staatsverschuldung von über 260%/BIP und ist nicht pleite gegangen, gab auch keine WR oder Hyperinflation sondern eine "normale" Entwertung/Inflation soviel ich weiss.
Mit den tiefen Zinsen sind ja die Kosten für Zinsen nun tiefer als bei wesentlich tieferer Verschuldung aber höheren Zinsen.
Nur können die Zinsen nun auch kaum angehoben werden, ohne dass sich die Refinanzierungen verteuern.
Hier noch ein interessanter Artikel den ich beim googeln gefunden habe. Inflationierung war eben auch schon früher Brauchtum........Überschuldungen und Staatspleiten ebenfalls..... :mrgreen:
http://www.ef-magazin.de/2010/05/07/2094-staatsbankrott-ist-nicht-aussergewoehnlich-aderlass-schlechte-muenzen-und-kanonenboote
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: