Swatch (UHR)

05-02-2015 14:31  Swatch mit Gewinnrückgang - Smart-Watch kommt in zwei bis drei Monaten
 

(Zusammenfassung)

Biel (awp) - Die Swatch Gruppe ist im vergangenen Jahr 2014 zwar weiter gewachsen, jedoch mit angezogener Handbremse. Und der weltgrösste Uhrenhersteller musste erstmals seit 2009 einen Gewinnrückgang hinnehmen. Das ist jedoch einem Sondereffekt geschuldet. Belastet haben auch die Frankenstärke und hohe Marketingaufwendungen. Eine Smart-Watch wollen die Bieler in zwei bis drei Monaten auf den Markt bringen.

Der Umsatz von Swatch übertraf 2014 erstmals in der Geschichte des Unternehmens die Schwelle von 9 Mrd CHF. Der Bruttoumsatz legte konkret um 4,6% auf 9,22 Mrd CHF zu, in Lokalwährungen belief sich der Anstieg auf 6,1%. In den beiden Jahren zuvor war Swatch allerdings mit 8,3%, resp. 14% noch schneller gewachsen.

Die schwierige Währungssituation habe den Bruttoumsatz um 138 Mio CHF geschmälert, teilte Swatch am Donnerstag mit. Weitere 200 Mio an Umsatz kostete der Brand bei der Tochtergesellschaft ETA. Der Nettoumsatz stieg im Berichtsjahr in Franken um 3,0% auf 8,71 Mrd CHF und erhöhte sich in Lokalwährungen um 4,5%.

STARKER GEWINNRÜCKGANG

Bei den Gewinnzahlen zeigt sich eine stark rückläufige Entwicklung. Auf Stufe EBIT wurden 1,75 Mrd CHF erwirtschaftet, entsprechend einem Minus von 24%. Im Vorjahr konnte Swatch allerdings als einmaligen Sondereffekt eine Schadenersatzzahlung des ehemaligen Kooperationspartners Tiffany verbuchen, die sich auf mehr als 400 Mio CHF belief.

Swatch zufolge haben ferner Mehrinvestitionen im Marketing in den Wachstumsmärkten die operativen Marge um mehr als 3% gedrückt. Der Reingewinn sank in der Folge um fast 27% auf 1,42 Mrd CHF. Der operative Cash-Flow wuchs derweil um 41% auf 1,85 Mrd. Daraus wird den Aktionären eine unveränderte Dividende von 7,50 CHF je Inhaber- und von 1,50 CHF je Namenaktie bezahlt.

Swatch hat mit diesen Zahlen die Erwartungen der Analysten vor allem bei den Gewinnziffern verfehlt.

MARKTANTEILS-GEWINNE - DIE SMART-WATCH KOMMT

Das starke Umsatzwachstum im Uhren- und Schmuckbereich von brutto 5,6% und netto 3,9% deutet laut Swatch darauf hin, dass man erneut Marktanteile gewonnen hat. Denn die gesamten schweizerischen Uhrenindustrie expandierten um lediglich 1,7%.

Die Gruppe werde den Produktionsstandort Schweiz weiter ausbauen, hiess es. Vergangenes Jahr wurden konzernweit über 2'100 neue Arbeitsstellen geschaffen. Alleine auf die Schweiz entfielen 770 neue Arbeitsstellen, hauptsächlich in der Produktion.

Marktanteile will sich Swatch offenbar auch im Bereich Smart-Watch sichern: Man werde in zwei bis drei Monaten ein eigenes Modell auf den Markt bringen, sagte Konzernchef Nick Hayek gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Gerät werde mobile Zahlungen ermöglichen und sowohl mit Windows-, als auch mit Android-Software funktionieren.

Swatch sei mit verschiedenen Detailhändlern in Gesprächen, sagte Hayek mit Blick auf die Akzeptanz des neuen Zahlungssystems. Entsprechende Vereinbarungen habe man bereits mit Migros und Coop abgeschlossen, den beiden grössten Detailhändlern der Schweiz.

WACHSTUM TROTZ STARKEM FRANKEN

Swatch sieht sich in der Lage, trotz des stark überbewerteten Frankens weiteres Wachstum in Lokalwährung "im hohen einstelligen Bereich" zu generieren und gleichzeitig "weitere gesunde Gewinne" zu erwirtschaften. 2015 habe mit einem starken Januar sehr "vielversprechend" begonnen, allerdings in Lokalwährungen gerechnet. Denn der SNB-Entscheid vom 15. Januar habe den negativen Wechselkurseffekt für das Jahr 2015 bereits vorweggenommen.

Swatch sieht sich mit seinen 20 Marken sehr gut aufgestellt. Marketinginvestitionen und Vertriebskosten in Fremdwährungen, oder Gesellschaften wie Harry Winston in den USA oder Rivoli im Mittleren Osten, sollten den negativen Effekt des starken Franken teilweise dämpfen. Zudem würden einige Marken in einzelnen Märkten mit Preisanpassungen zwischen 5% bis 7% reagieren.

Die Swatch-Inhaber notieren gegen 14.25 Uhr 2,7% tiefer, nachdem sie im frühen Handel bis zu 7% eingebüsst hatten.

Gratuliere Rudolf :bravo:

Ein Cal wäre ganz geil gewesen...

 
SWATCH GROUP (+0,4% auf 400,30 CHF): Smarte Hausse auf 500 Franken?

Die weiter haussierenden Swatch-Titel sorgen am Markt für anhaltenden Gesprächsstoff. Mit der angekündigten Lancierung einer Smart-Watch mit integriertem Zahlungssystem gibt es auch neue Spekulationen über den möglichen Einstieg eines industriellen Partners. Gewisse Sales-Trader meinen, dass die grosse Erfahrung von Swatch für eine Smartwatch des Bieler Konzerns ein entscheidender Erfolgsfaktor werden könnte, so dass es wieder wachsende Kursfantasien für die Titel gebe. Ein Händler meinte auch, dass diverse Londoner Marktteilnehmer möglicherweise noch "wochenlang bluten" müssten, weil sie sich mit Shortpositionen, die gestern nach der Zahlenbekanntgabe noch erhöht worden seien, komplett verrannt hätten. Positiv gestimmte Marktteilnehmer meinen, dass in einem Technologie-freundlichen Marktumfeld weder der Bewertungs-Discount von 20% der Swatch-Titel noch die gegenwärtige Bewertung angemessen seien, weshalb die Aktien ein überdurchschnittliches Kurspotential hätten.

Quelle Marktgespräch

 
Swatch will mit eigener Smartwatch gegen Apple Watch antreten

“Swatch wird in den nächsten zwei bis drei Monaten eine neue Generation seiner Swatch Smartwatch herausbringen. Zu den Funktionen gehören Kommunikation, mobile Bezahlungen bei Einzelhändlern wie Migros und Coop und Anwendungen, die mit Windows und Android funktionieren – ohne dass die Uhr aufgeladen werden muss. Außerdem wird Swatch am Monatsende die neue Swatch Touch präsentieren.”

http://www.zdnet.de/88218302/bericht-swatch-will-mit-eigener-smartwatch-gegen-apple-watch-antreten/

 
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Hier noch der Link zum Originalartikel auf Bloomberg

Swatch Plans Smartwatch to Compete With Apple Watch’s Debut

The device will communicate via a form of technology known as NFC and won’t have to be charged, Chief Executive Officer Nick Hayek said in an interview.
Diese Aussage verstehe ich auf Englisch nicht. Charged mit was? Elektronen, Geld?

Swatch has decades of experience developing technology that might go into a smartwatch, such as long-lasting batteries so thin they’re bendable. The company’s Tissot brand has made watches with touch-screens since 1999 that now offer an altimeter, a compass, and sensors to record a diver’s descent.
Wie bei EV's könnte die Batteriefrage auch hier matchentscheidend sein,
 

 
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Ich denke Hayek spielt da auf die bisherigen Smartwaches an, welche praktisch jeden Tag geladen werden müssen (mit Elektronen :D ). So wie ich seine Aussage interpretiere, wird das bei der "SmartSwatch" nicht der Fall sein.

So wie ich das verstehe, wird dann ein passiver NFC Chip in der SmartSwatch sein, welche für den Datenaustausch selber keinen Strom aus der Batterie der Uhr zieht sondern seine Energie aus dem Handy bezieht (per Induktion).

In 3 Monaten wissen wir mehr :)

 
Die NFC-Technik basiert auf der Kombination aus Smartcard- und kontaktlosen Verbindungstechniken.Sie arbeitet in einem Frequenzbereich von 13,56 MHz und bietet eine Datenübertragungsrate von maximal 424 kBit/s bei einer Reichweite von nur zehn Zentimetern.
(Wikipedia)

Also Smartphone in der Hand halten. an deren Gelenk die Smartwatch angemacht ist. Nix Smartphone im Hosensack oder im Handtäschli.

13.56 Mhz tönt in meinen Ohren so wie die gute alte Modellflugzeugfernsteuerung. Im übrigen muss ich die NFC schon etwas näher studieren. Sehe technisch (noch) keinen Grund, wieso die Reichweite mittels einer Antenne am Chip nicht vergrössert werden kann. Ob man das will (Sicherheit)?

 
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Ich kann die Aussagen von Swatch/Hayek jr. zum Batteriethema nicht nachvollziehen, eventuell wurde das in der Presse falsch zitiert:

Sie haben in einem früheren Interview gesagt, es gebe eine grosse Dynamik im Bereich «Micro Energy Harvesting», wo über Lichteinstrahlung, Temperaturunterschiede und Bewegung zukünftig genügend Energie erzeugt werden könne, um viele spannende Anwendungen ohne Ladevorgänge zu ermöglichen. Liegen Ihnen diesbezüglich neue Informationen vor?

Dazu kann ich Ihnen nichts sagen, aber sicherlich werden solche Technologien in das neue Produkt von Swatch einfliessen.

http://www.watson.ch/Front/articles/821461830-Swatch-pinkelt-Apple-ans-Bein-–-Das-sagt-der-Schweizer-Smartwatch-Experte-zum-jüngsten-Coup-von-Hayek
Scheinbar soll es zwei Smartwatches von Swatch geben, einmal mit und einmal ohne Bildschirm. Bei beiden Varianten sehe ich nicht wie genug Energie ohne eine traditionelle Batterie und häufiges Aufladen erzeugt werden soll, auch wenn es bei derjenigen ohne Bildschirm theoretisch möglich wäre (Stichwort Autoquartz etc.).

Selbst eine Pebble-Uhr mit sehr sparsamen Bildschirmtechnologien muss einmal die Woche aufgeladen werden:

http://en.m.wikipedia.org/wiki/Pebble_(watch)

Es gibt Digitaluhren ohne Batterie, mir fällt etwa die Ventura ein, aber deren Funktionalität ist deswegen sehr beschränkt:

http://www.preciluxe.com/index.php?id=32&L=1

Es reicht gerade mal für die Anzeige der Uhrzeit.

Was Swatch noch (viel) besser machen kann erkenne ich momentan nicht aber lasse mich gerne überraschen.

Ich sehe wie früher erwähnt zwei allgemeine Szenarien:

- Smartwatches setzen sich durch. Dann hat Swatch meiner Meinung langfristig Probleme bei den günstigeren Marken (mehr als die Schweizer Konkurrenz wie Rolex, die nur im Hochpreissegment verkauft). Swatch müsste im schlimmsten Fall einige günstige Marken einstampfen und sich aus diesen Bereichen zurückziehen in den nächsten Jahren.

Swatch hätte dann nur noch Marken von "Omega aufwärts" und würde Uhren als reine Luxus-und Schmuckstücke verkaufen. Der Umsatz des Gesamtkonzerns wäre stark rückläufig (denn ich sehe nicht wie Swatch sich mit guten Margen als Zulieferer oder Anbieter von Smartwatches durchsetzen soll).

- Smartwatches setzen sich nicht durch. Gut für Swatch, denn Swatch hat das Know-How im Bereich Software meiner Meinung nicht und würde von Microsoft/Android abhängig. Viele unterschätzen den Bereich Software, hier ist Swatch schwach aufgestellt (Entwickler, Apps, Betriebssystem mit globaler Verbreitung etc.)

PS: Bitte versteht micht nicht falsch. Ich würde mich noch so freuen wenn sich Schweizer Firmen in diesem Bereich durchsetzen würden. Aber ich sehe das leider wirklich nicht als realistisch momentan, die Schweizer reagieren nun verspätet - nicht weil sie wollen sondern weil sie müssen. Man hat das Thema verschlafen bis Apple und andere grosse Techfirmen wie LG, Sony und Motorola die Smartwatch aufs Tapet gebracht haben.

 
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Scheinbar soll es zwei Smartwatches von Swatch geben, einmal mit und einmal ohne Bildschirm.
wobei ich hoffe, dass bei letzterer noch mindestens auf irgendeine Weise die Zeit angezeigt wird :D

Spass beiseite. Es ist halt schon schwierig vorauszusagen, was die Konsumenten bereit sind, mitzumachen. Vor 50 Jahren war die Uhrenindustrie noch der Meinung, dass die Konsumenten nie und nimmer gewillt sein würden, jedes Jahr eine Batterie auszuwechseln.  Vor ein paar Jahren war (Apple glaub ich) der Meinung, dass ein Smartphone mit grossem Display kein Anklang finden würde (Grösse der Hosentasche).

Es kann also durchaus sein, dass in Zukunft der moderne Mensch auf dem Nachttisch eine Docking Station hat, wo während des Herrchen's Schlaf, der Akku aufgeladen, die letzten Software Updates heruntergeladen und die biometrischen Daten des vergangenen Tages in die Cloud hinaufgeladen werden, damit sie das Gesundheitszentrum analysieren und bei Bedarf eine "health warning" auslösen kann.

Vielleicht ist dies für viele Benützer das kleinere Uebel, als eine Restriktion in der Software der Uhr oder dem Zwang bei gewissen Situationen ein Smartphone in 10 cm Distanz halten zu müssen.

A propos micro energy harvesting:  An der ETH laufen Forschungen/Versuche, kleine Stromgeneratoren an den Herzmuskel zu befestigen, der aus dessen Bewegung genügend Strom für einen Herzschrittmacher liefert. Leider ist an dieser Entwicklung weder die Medizin- noch die Gesundheitsindustrie interessiert.

 
Das Swatch-Modell ohne Bildschirm könnte ähnlich wie diese Uhr aussehen...

http://www.withings.com/us/withings-activite.html

Einfach noch mit NFC (zusätzlich für Bezahlfunktionen).

Das Thema Aufladehäufigkeit wird entscheidend sein für die Akzeptanz meiner Meinung.

Gegenwärtig kann ich nicht abschätzen ob die Leute ihre Smartwatches wirklich täglich aufladen wollen wie das Smartphone (falls nicht hätten Apple und all die Androiduhren ein Problem im Massenmarkt und Smartwatches würden sich wohl gar nicht durchsetzen).

Es kommt wohl darauf an ob und wann es eine "Killerapp" gibt für solche Uhren, ähnlich den Messengern oder Facebook etc. auf Smartphones mit gewissem Suchtfaktor:

Smartphones sind für viele Leute mittlerweile so essentiell dass sie das tägliche Aufladen in Kauf nehmen (oder versucht einem durchschnittlichen Teenager das Smartphone für ein paar Wochen wegzusperren, ein interessantes Experiment).

Falls die Leute kein häufiges Aufladen in Kauf nehmen bei Smartwatches (falls sie als weniger essentiell angesehen werden als Smartphones) hätten Firmen wie Withings (siehe Link oben) oder Swatch (falls die Gerüchte stimmen) einen Vorteil.

Aber eben, solche Uhren sind von der Funktionalität viel eingeschrãnkter als die Pendants von Apple und Co. mit farbigem LCD/OLED-Bildschirm und schnellem Prozessor (dafür muss man wie erwähnt täglich ans Stromnetz).

 
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Ob Swatch nun den Smartwatch Zug verpasst hat, darüber kann man sich streiten. Die T-Touch von Tissot ist für mich schon auch eine Smartwatch und die gibt es nun schon sehr lange. Vor Jahren gab (gibt?) es mal eine Swatch, mit der man auf der Skipiste seine Tageskarte auf die Uhr laden konnte. Ist für mich auch eine Smartwatch.  Wenn die Definition ist, dass sie Facebook Meldungen anzeigen kann, ist sie es natürlich nicht.

Die T-Touch gibt es übrigens neu auch als Solarversion:

http://www.tissot.ch/products/tissot-t-touch-expert-solar/T0914204605101.html

Solarzellen wären wohl am billigsten, um Energie zu sammeln. Über das Aussehen kann man sich streiten.

Die Pepple Watch kannte ich nicht. Gerade sowas könnte Swatch was den Stromverbrauch angeht sicher besser machen. Der verwendete Mikroprozessor in der Pepple brauchen wir in der Firma für Industriesteuerungen und ist nicht speziel auf Stromsparen optimiert. Da hat Swatch mit EM-Marin sicher grosses Know-How in der eigenen Firma. Die Webseite von EM-Marin zeigt das ganze Sortiment von low power Bluetooth über NFC, Stromsparende Prozessoren und Sensor-Chips.

http://www.emmicroelectronic.com/

Mit Software denke ich kann Swatch schon nicht mit Apple oder Google mithalten, da gebe ich bscyb recht. Die Frage ist, ist es überhaupt nötig, das selbe wie Apple zu bieten. Ich persönlich möchte gar keine Uhr, welche ich dauernd updaten muss.

Diese Webseite ist noch interessant, es wird der Versuch einer Hitparade der Smartwach erstellt:

http://www.smartwatchgroup.com/smartwatch-database/

 
Die Pebble war ursprünglich ein Kickstarter-Projekt:  https://www.kickstarter.com/projects/597507018/pebble-e-paper-watch-for-iphone-and-android 

Sehr erstaunlich wie weit es die Firma inzwischen gebracht hat sei dem Mai 2012. Ja, vielleicht kann Swatch etwas in diese Richtung machen mit dem Kernstück E-Ink, das ist der Schlüssel zu den 7+ Tagen Batterielaufzeit bei Pebble:

outdoor-readable electronic-paper (e-paper) display.
Sieht natürlich nicht so interessant aus wie ein farbiges Display und kann keine Videos/bewegten Bilder darstellen...bleibt halt die grosse Frage was die Konsumenten wollen in Zukunft: Mehr Features, Farbe etc. oder eine längere Batterielaufzeit.

Zurück zu Swatch und direkte Konkurrenz (LVMH und Richemont): Die FuW hat einen "entspannten" Artikel zur Lage der Schweizer Uhrenindustrie:

Anleger in Luxusgüteraktien durchlaufen nicht zum ersten Mal ein Wechselbad. Auf eine verhaltene Kursentwicklung im vergangenen Jahr folgte Mitte Januar die eisige Dusche durch die Schweizerische Nationalbank. Die Geschäftszahlen von Swatch Group und LVMH, namentlich im Ausblick, sorgten für Linderung. Auch die Besucherfrequenzen am Genfer Uhrensalon SIHH waren erfreulich. Kurz: Die Uhrenindustrie muss sich nicht neu erfinden, sondern die Wettbewerber können ihre Qualitäten ausspielen und auch dem starken Franken etwas abgewinnen. Die Mittel dazu haben sie – und nicht nur die finanziellen.
http://www.fuw.ch/article/uhrenhersteller-haben-grund-zur-gelassenheit/

 
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Solarzellen wären wohl am billigsten, um Energie zu sammeln. Über das Aussehen kann man sich streiten.
Ich habe es zwei Mal mit Quarzuhren ohne Batterien versucht, eine Solar Swatch und eine Seiko Kinetic. Bei beiden gab es das gleiche Problem. Ein Kondensator wird ähnlich einem Akku mit Strom geladen, entweder mit Licht oder mit Bewegung. Gleich wie ein Akku, lässt auch dabei die Speicherfähigkeit nach, während am Anfang eine Vollladung mehrere Tage gereicht hat, waren es nach etwa zwei Jahren nur noch ein paar Minuten.

Das heisst, ich musste etwa alle zwei Jahre den Kondensator wechseln lassen, was bei Seiko teurer war als ein Batteriewechsel bei einer "normalen" Quarzuhr und nur bei Seiko-Vertretungen möglich war, bei der Swatch habe ich das gar nicht versucht, ich glaube nicht, dass man da den Kondensator hätte wechseln können.

Das ist allerdings ein Paar Jahre her, eventuell haben sich da die Technologien verbessert.

Gruss

uhrenfritze

 
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Gerade bei den Kondensatoren wurden riesige Fortschritte gemacht in den letzten Jahren. Mit den sog. Superkondensatoren kommt man auch schon fast an die Energiedichte von Akkus heran.

Trotzdem ist es wohl noch immer ein Bauteil, das relativ oft ausfällt. Die Ursache ist aber eher, weil man aus kostengründen das Bauteil sehr knapp dimensioniert oder billige China Kondensatoren verbaut werden.

Von wegen Display: statt eines e-Ink Displays könnte es ja auch ein klassisches LCD werden. Die sind ja ebenfalls sehr energiesparend. Oder halt etwas was zwar nicht energiesparend ist, aber dafür die meiste Zeit aus. Zum Beispiel sowas:

http://neuerdings.com/2011/11/06/cathode-corners-nixie-watch-die-rohren-armbanduhr/

:mrgreen:

 
Ich erlaube mir, in diesem Thread einige Bemerkungen zum Thema, Batterien (Akkus), Superkondensatoren und deren Eigenschaften und Anwendungen zu machen. Zuerst aber ein paar Auffrischungen für diejenigen, für welche die letzten Physikstunden lang her sind oder deren Interesse damals eher marginal war (vermutlich war die Lehrperson todlangweilig). Mal zur Erinnerung: elektrischer Strom gleich Bewegung von Elektronen. Zuerst mal der grundlegende Unterschied zwischen wiederaufladbaren Batterien (Akkus) und Kondensatoren.
1. Akkus: Hier finden beim Laden/Entladen chemische Prozesse statt. Beim guten alten Bleiakku (Autobatterie) wird beim Entladen unter Zuhilfenahme der Schwefelsäure Blei in Bleisulfat umgewandelt und Elektronen "wandern" von einem Pol zum andern. Beim Laden wird Bleisulfat wieder zu Blei und die Elektronen gehen in die andere Richtung. Bei Li-Ionen-Akkus ist es technisch etwas komplexer, aber immer noch ein chemischer Prozess.
2. Kondensatoren: ein Kondensator besteht im Prinzip aus zwei Elektroden (elektrische Leiter) und einem dazwisch liegendem Material, dem Dielektrikum. Die Kapazität eines Kondensators wird in der Einheit Farad (benannt nach dem Physiker Michael Faraday) gemessen. Beim Laden eines Kondensators durch Anlegen einer elektrischen Spannung fliessen die Elektronen quasi in den Zwischenraum und werden, wie das Wasser in einem Stausee, dort gestaut. Und wie bei einem Stausee bedeutet dies gespeicherte Energie. Beim Entladen fliessen die Elektronen hinaus.

Beispiel für die Grössenordnungen:
Zwei Metallplatten 10x10 mm in einem Abstand von 1 mm mit Luft als Zwischenraum haben eine Kapazität von einem Picofarad (=10 hoch -12 Farad). Ein Superkondensator hat 1000 F (und mehr) Kapazität, also eine Trillion-mal mehr. Unser Metallplattenkondensator müsste also eine Kantenlänge von 300 km haben!
Nun zur Frage der Energiespeicherung. Die in einem Kondensator gespeicherte Energie ist proportional der Kapazität und der Spannung im Quadrat. Die Höhe der Spannung ist beschränkt durch die Isolation (Dielektrikum) zwischen den Elektroden. Also: Je Farad desto Energie.
Nun zum Vergleich:
1. Energiedichte: Mit Akkus kann bei gegebenem Volumen mindestens die 10-fache Energie gespeichert werden. Der Energiegehalt von Benzin ist etwa 100x grösser als beim Akku, nebenbei gesagt.
2. Lade- und Entladezeiten sind bei einem Kondensator erheblich viel kürzer und hohe Ausgangsleistungen sind möglich. Ausserdem ist die Erwärmung (= Verluste) deutlich kleiner. Kondensatoren wären also ideal für EV's.
3. Die Lebensdauer von Kondensatoren ist, gescheiter Design und hohe Produktionsqualität vorausgesetzt, erheblich grösser.
Noch eine andere Grössenordnung. In modernen Halbleiterspeichern (RAM) wird die Information (1 oder 0) mittels eines Kondensators gespeichert (Kondensator geladen oder ungeladen). Die Kapazität eines solchen Kondensators ist z.B. 20 fF (1 Femtofarad = 10 hoch -15 Farad).



 

 
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Swatch – die Gerüchte halten sich, dass "ein Grosser" sich einkauft!

Aus dem Crash Guru von heute. Hat jemand eine Idee, wer das sein könnte? Am Wahrscheinlichsten erscheint mir eine Black Rock und Konsorten. Andere Meinungen?

 
19-02-2015 09:08  Uhrenexporte steigen im Januar um 3,7% auf 1,64 Mrd CHF

Biel/Bern (awp) - Die Schweizer Uhrenexporte sind im Januar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während die Gesamtexporte deutlich gesunken sind. Nominal resultiert für die Uhren ein Plus von 3,7%, real kam es bei 3,4% zu liegen, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. Im Monat Dezember stiegen die Exporte um 3,8%, nachdem sie im November um 0,5% tiefer lagen und Oktober mit 1,1% zugelegt hatten.

Der positiven Entwicklung des Exportwerts von 1,64 Mrd CHF steht einer Abnahme in Stückzahlen von 0,4% auf 2,19 Mrd gegenüber. Dabei habe sich das Segment Stahluhren mit einem Plus von 0,2% auf 1,15 Mrd Stück stabil entwickelt, heisst es ergänzend in einer Mitteilung des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie. Verantwortlich für das Minus ist vor allem das Segment "Übrige Metalle" (-6,1% auf 622 Mio) und Gold/Stahluhren (-3,3% auf 100 Mio). Im Hinblick auf die Preiskategorie habe sich das Segment der teuersten Uhren (mehr als 3'000 CHF pro Stück) am besten entwickelt.

Regional gesehen legte die Mehrheit der Märkte im Januar zu, vor allem die drei wichtigsten. In Hong Kong legten die Verkäufe um 5,4% zu (Marktanteil 18,7%), in den USA um 1,8% (11,1%) und China um 4,1% (7,0%).

 
SWATCH (unv. bei 428,40 CHF), RICHEMONT (+1,1% auf 84,10 CHF): Guter Start ins Uhrenjahr

Nachdem die Januar-Exportzahlen für die Uhrenindustrie über den Erwartungen ausgefallen sind, hellt sich die Zuversicht für die Richemont- und die Swatch-Titel wieder auf. Laut Händlern unterstreicht der Exportanstieg die ausgezeichnete Produkt-Palette der Gesellschaften, welche zudem wie jedes Jahr mit ihren Marktanteilsgewinnen die Schwierigkeiten der verschlechterten Währungsfakten auffangen könnten. Händler hören, dass in den letzten Tagen wieder Leerverkäufe in den Swatch-Titeln entstanden seien, aus welchen sich rund 3% bis 5% handelbares Aufwärtspotenzial ergeben werde. Von Richemont werden überdies positive Nachrichten erwartet - insbesondere zur Margenentwicklung im laufenden Jahr.