Swatch (UHR)

Ich kann nur wiederholen was ich vor einigen Tagen geschrieben habe:

Wenn aber Asien und vor allem China im zweiten HJ und 2016 einbricht hilft das nicht.
Das betrifft natürlich nicht nur Swatch, sondern alle Luxusgüterhersteller oder sonstige Exporteure mit hoher Abhängigkeit von China (siehe zum Beispiel deutsche Autohersteller, ebenfalls starke Rückgänge nach Abwertungen in China):

Abwertung sorgt für Kursrückgänge

Die chinesische Zentralbank hatte die Landeswährung Yuan nach einer Reihe schwacher Konjunkturdaten in zwei Schritten abgewertet. Damit sollen chinesische Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger und die heimische Wirtschaft angekurbelt werden. In der Folge fiel der Yuan am Mittwoch auf ein Vierjahrestief.

An den internationalen Finanzmärkten sorgte die Abwertung für Verunsicherung. Hart traf es unter anderem die Aktien der deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen. Hersteller von bei Chinesen beliebten Luxusgütern wie Swatch, Burberry, LVMH oder Salvatore Ferragamo gehörten an ihren jeweiligen Börsen zu den grössten Verlierern. Swatch-Titel verloren an der Schweizer Börse am Mittwoch zeitweise fast 4 Prozent an Wert.

Für die europäischen Luxusgüterhersteller sinken mit einer schwächeren chinesischen Währung die allgemein höheren Renditen in Asien. Für die Hersteller werde es schwerer, den richtigen Preismix zu finden, meint ein Bankenanalyst.

Analysten schätzen, dass 45 Prozent der Ausgaben für Luxusgüter weltweit von Chinesen getätigt werden. In Europa entfallen mehr als ein Drittel der Luxuseinkäufe auf Gäste aus der Volksrepublik. Laut Welttourismusverband gaben Reisende aus dem Reich der Mitte 2014 etwa 165 Milliarden Dollar im Ausland aus. Das ist ein Plus von 28 Prozent zu 2013. 1995 waren es lediglich 3,7 Milliarden Dollar gewesen.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/yuanabwertung-kann-tourismus-in-der-schweiz-empfindlich-treffen/story/14298340

 
So, das folgende tut mir doch echt gut:

Zürich (awp) - Nick Hayek, Chef der Bieler Swatch Group, sieht die Lage für den Uhrenkonzern nach der deutlichen Abwertung der chinesischen Währung Yuan in den vergangenen Tagen wenig dramatisch. "China hat jahrelang zugelassen, dass sich seine Währung gegenüber dem US-Dollar, dem Yen und dem Euro aufgewertet hat. Jetzt haben die Chinesen diese Entwicklung etwas korrigiert, weil sie der Ansicht sind, der Yuan sei überbewertet", sagte Hayek der "NZZ am Sonntag" (NZZaS; Ausgabe vom 16.8.). Auf Preiserhöhungen in China verzichtet die Gruppe.

Hayek wies daraufhin, dass die Regierung in China mit der Yuan-Abwertung den Export stimuliere. Dies werde mittel- bis langfristig einen positiven Effekt auf den Konsum haben. Derweil kaufen Chinesen heute Luxusgüter vermehrt im Ausland. Dieser Trend sei in Europa klar zu spüren, meint Hayek. "Ich schätze, dass rund 50% der Uhrenverkäufe in Europa auf das Konto von Touristen gehen, mehrheitlich von Chinesen." In Luzern und Interlaken seien die Umsätze mit Uhren in diesem Jahr bisher erneut um über 20% gewachsen.

Trotz der Yuan-Abwertung hat Hayek entschieden, auf Preiserhöhungen in China zu verzichten. "Die Swatch Group bleibt ihrer Philosophie treu, wegen Wechselkursschwankungen nicht kurzfristig die Preise zu erhöhen", sagte der CEO in der NZZaS. Der Gewinn weiterer Marktanteile habe Priorität. "Wir sind überzeugt, dass wir auch in diesem Jahr mehr Uhren in China verkaufen können."

Bisher sei die Marke Swatch in Festlandchina mengenmässig um über 15% gegenüber dem Vorjahr gewachsen. "Die höheren Stückzahlen werden die Wechselkurs-Einbussen ausgleichen", hofft Hayek. Überdies sinken mit der Yuan-Abwertung auch die Kosten vor Ort. Die Gruppe beschäftigt in Festlandchina über 2'600 Mitarbeiter, vor allem im Marketing, im Verkauf und im Kundendienst.

Wachstumschancen ortet Hayek in Indien, wo die Gruppe seit vergangenem Dienstag vom Industrie-Ministerium die Erlaubnis hat, eigene Marken-Läden unter dem Namen Swatch eröffnen zu können. Heute ist Swatch nur via Franchise-Nehmer an rund 100 Standorten in Indien vertreten. Nun seien in einem ersten Schritt Eröffnungen von eigenen, viel grösseren Läden in den neun wichtigsten Städten Indiens geplant, verrät Hayek.

"Wir sehen in den nächsten drei bis fünf Jahren das Potenzial für etwa 50 bis 80 eigene Swatch-Läden", so Hayek weiter. Wenn Indien sich öffne und vom Protektionismus Abschied nehme, sei es für die Gruppe möglich in drei bis fünf Jahren einen Umsatz zwischen 300 und 500 Mio CHF zu erzielen. Heute verkauft Swatch Group in Indien Uhren für über 100 Mio CHF pro Jahr.

mk

 
Neues Interview mit Hayek zu Smartwatches:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/die-alleskoenner-fressen-zu-viel-strom/story/15079390

und

http://www.20min.ch/finance/news/story/-Die-Apple-Watch-ist-keine-Konkurrenz-fuer-uns--21303826

Im zweiten Interview lese ich ich immer noch eine grosse Starrheit um nicht zu sagen Sturheit heraus:

Spielt Software dabei eine grosse Rolle? 
Natürlich sind wir inzwischen bis zu einem gewissen Grad auch zu einer Softwarefirma geworden. An verschiedenen Standorten beschäftigen wir über 300 Softwareentwickler. Doch die Software steht nicht im Vordergrund. Stolz bin ich vielmehr auf unsere neue System51-Uhr, die als mechanische Uhr natürlich keine Batterie braucht und deren Herstellung total revolutionär ist: Alles wird nur von einer Schraube zusammengehalten. Jede Bewegung des Handgelenks setzt dabei den Rotor in Bewegung, wodurch die Uhr aufgezogen wird. Auch wenn die Uhr abgelegt wird, läuft sie noch 90 Stunden weiter.
Software sei also (endlich) wichtig aber dann fabuliert er wieder von seiner tollen Sistem51(-Hardware).

Ich hätte gerne gefragt: Wer wird stückzahlenmässig mehr verkaufen in den nächsten 5-10 Jahren? Swatch mit seiner Sistem51 oder die Apple Watch (obwohl die Apple Watch deutlich mehr kostet im Schnitt).

Einen Vorsprung bei Software und Betriebssystemen kann man meiner Meinung nach nicht mehr aufholen - ausser Swatch macht eines Tages eine Kehrtwende und lizenziert Android Wear oder das Pendant von Microsoft, andere Alternativen wird es nicht mehr geben...gleichzeitig will man aber nicht mehr abhängig sein wie damals bei der Paparazzo Swatch vor ca. 10 Jahren.

Diese Gleichung ist meiner Meinung nach unlösbar. Swatch kann nur hoffen, dass sich fortgeschrittene Smartwatches von Android und Apple nicht durchsetzen...

 
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PS: Und die angeblich revolutionäre Autobatterie folgt nun erst in "mindestens" zwei Jahren:

An der Bilanzpressekonferenz versprachen Sie uns eine neue Swatch-Batterie – wie ist hier der Stand der Dinge? 
Ja, das stimmt. Unser Ziel ist nichts weniger als eine Revolution im Batteriebereich. Wir, das heisst die Firma Belenos, die von meinem Vater gegründet wurde, und die Swatch Group, haben neuen Batterien entwickelt, aber nicht in erster Linie für Uhren, sondern für Autos. De facto ist die Uhrenbatterie dann das Abfallprodukt der neuen Autobatterie. Bis zur Marktreife dürften aber noch mindestens zwei Jahre vergehen.
Auch hier wurde in früheren Interviews zu viel versprochen.

Wenn man weiss wie lange das Testen neuer Batterien (vor allem für Autos, Sicherheit enorm wichtig) dauert, wird auch bei diesem Termin Stirnrunzeln haben. Abwarten ob diese Batterie vor 2020 einsatzbereit ist und ob sich überhaupt jemand dafür interessiert wenn Tesla und andere Firmen für Milliarden eigene Batteriefabriken erstellen und dann von Skaleneffekten profitieren...

 
Ich habe das Interview mit Hayek ebenfalls mit gemischten Gefühlen gelesen. Es sind m.E. zwei völlig verschiedene Aspekte zu berücksichtigen: der technische und der funktionale.

Hayek sagt, dass Smartwatches zu viel Strom fressen. Diese Aussage ist heute sicher richtig. Nur kann mit grösster Sicherheit vorausgesagt werden, dass der Stromverbrauch durch neue Halbleitertechnologien (Computer und Displays) massiv runter kommen wird.  Zweitens werden die Batterieleistungen (Energie/Volumen) immer grösser. Mit andern Worten, diese technologischen Einwände sind kurzfristig und höchstens geeignet, einige ebenso kurzfristig denkenden Analysten zu überzeugen.

Langfristig und nachhaltig werden funktionale Ueberlegungen den Ausschlag geben. Hat es auf meinem Pult Platz für einen 25" Monitor und eine anständige Tastatur, soll ich mich dann mit einem Tablet rumschlagen (rhetorische Frage!).

In einem lesenswerten ( :roll: )  Beitrag vor fast 2 Jahren schrieb ich zum Schluss

Sistem51 Uhren mögen wohl innovativ sein, sind aber mit Sicherheit kein Mittel gegen Smart Watches. Es ist eine Tatsache, dass heute viele Leute im täglichen Leben keine Armbanduhr mehr tragen, sondern die Zeit am mehr oder weniger smarten Handy ablesen. Die Frage also ist: Wenn ich was am Arm trage, was ist da drin? Analoge Frage: Trage ich eine Brille auf der Nase, was ist da drin?Meine Einschätzung: Neben den Smart-was-immer-auch wird es Armbanduhren weiter geben als Schmuckstück (Rolex & Co.) und modisches Accessoire (swatch, Sistem51).
 Es ist mit grösster Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Mensch in den nächsten Jahrhunderten in etwa noch gleich konstruiert sein wird. Das heisst, dass alle künstlichen Gebilde anatomisch optimal sein müssen (Berücksichtigung der Grösse der Finger, Auflösung/Empfindlichkeit der Augen etc.). Wie kann dieses biologische Problem überwunden werden? Da bieten sich 2 Verfahren an: längerfristig Gentechnologie für eine optimalere Menschenkonstruktion oder aber mittelfristig mittels Hirnimplantaten um die heutigen Sensoren (Augen, Ohren etc.) zu umgehen.

 
Das betrifft wahrscheinlich besonders das Billigsegment (Swatch). Bei den teuren mach ich mir weniger Sorgen. Man kauft ja keine teure Schweizer Uhr, um die Zeit abzulesen.

Gruss

fritz

 
Fritz, ich gehe einig. Es wird wohl vor allem das mittlere und das Basissegment betreffen (siehe Grafik unten), eventuell aber auch Teile des oberen Segments.

Einzig das Prestige/Luxus-Segment scheint mir immun zu sein gegen Smartwatches.

Aktuelles Interview mit dem CEO:

http://tablet.fuw.ch/article/nick-hayek-selten-so-viele-chancen-wie-heute/

(Mir ist CEO Hayek wie meistens zu optimistisch, aber das ist nur meine persönliche Einschãtzung).

Das Portfolio:

G_S11_GM_Uhrenportfolio.png


 
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Betr. des Basissegments  teile ich eher die Meinung von Hayek. Aus dem FuW Interview

Hat die Bezahluhr das Zeug zum Renner?
Der Konsument kauft eine Swatch nicht zuerst wegen einer Funktion, sondern wegen der Emotion, des Designs. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Wir mussten keine grossen Summen investieren, um dieses Produkt zu lancieren, darum werden wir von Anfang an damit Geld verdienen, auch mit kleinen Stückzahlen. Wenn die Nachfrage explodiert, sind wir schnell bereit, Millionen Swatches zu produzieren und zu liefern.
Die Swatch war schon immer in erster Linie ein Modeaccessoire und nicht primär ein Zeitablesegerät.. Bei gewissen Modellen ist die exakte Zeit oft eher schwer zu sehen und es gab mal sogar ein Modell, das überhaupt keine Zeiger hatte.  Swatch muss also den Label wie Louis Vuitton, Calvin Klein & Co. mit allen "tricks of the trade" verteidigen. Die Addition eines NFC-Chips dürfte den Umsatz kaum wahnsinnig erhöhen

Zur Pipeline gehört die Bezahluhr, die in China startet. Was erhoffen Sie sich davon?
Es ist primär eine normale Swatch mit der herkömmlichen Technologie, die durch einen NFC-Chip ergänzt wird und die es erlaubt, die Uhr wie eine Kredit- oder Debitkarte zu benutzen. Sie kostet etwa 10 Fr. mehr als eine normale Swatch.
Ich würde es schon praktisch finden, wenn meine Uhr einen NCF-Chip hätte. Meine heutigen, fast täglichen Prozesschritte beim Einkaufen.

  1. Griff nach Portemonnaie in der Gesässtasche
  2. Rausklauben der Debitkarte (Maestro)
  3. Kassiererin schiebt Karte in Lesegerät und fragt: "Cheque or savings account?"
  4. Ich tippe Geheimzahl ein
  5. Kassiererin gibt Karte (jetzt mit versehen mit den Bakterien von ihr und andern Kunden :sad: ) zurück.
  6. Verstaue Karte in Portemonnaie und dieses dann wieder in der Hose.
Mit NFC-Uhr (der Chip ist programmiert mit Kontonummer und -typ)

  1. Uhr in Nähe Lesegerät
  2. Geheimzahl eintippen
Fertig.  Wäre für mich ein absolut genügend komfortables Bezahlsystem.

 
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Ich würde es schon praktisch finden, wenn meine Uhr einen NCF-Chip hätte. Meine heutigen, fast täglichen Prozesschritte beim Einkaufen.

  1. Griff nach Portemonnaie in der Gesässtasche
  2. Rausklauben der Debitkarte (Maestro)
  3. Kassiererin schiebt Karte in Lesegerät und fragt: "Cheque or savings account?"
  4. Ich tippe Geheimzahl ein
  5. Kassiererin gibt Karte (jetzt mit versehen mit den Bakterien von ihr und andern Kunden :sad: ) zurück.
  6. Verstaue Karte in Portemonnaie und dieses dann wieder in der Hose.
Mit NFC-Uhr (der Chip ist programmiert mit Kontonummer und -typ)

  1. Uhr in Nähe Lesegerät
  2. Geheimzahl eintippen
Fertig.  Wäre für mich ein absolut genügend komfortables Bezahlsystem.
In der Kalahari ist das noch etwas schwerfällig.
Hier haben inzwischen die meisten Debit- und Kredit-Karten einen NFC-Chip und sind viele Läden dementsprechend ausgerüstet.

Der Zahlvorgang schaut dann so aus:

 - Debit- oder Kredit-Karte in Nähe Lesegerät.
   (KEINE Geheimzahl eintippen)

Auch Fertig.

 
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 - Debit- und Kredit-Karte in Nähe Lesegerät.
   (KEINE Geheimzahl eintippen)

Auch Fertig.
Und wenn Karte geklaut (z.B. im Laden und Dieb zahlt seinen Fr. 200 Einkauf bevor ich es überhaupt merke) ?  Muss ich Karte ans Lesegerät halten oder kann ich einfach meiner Hintern daran halten? oder ist es, für die Männerkasse, dre Einfachheit halber sogar hinten?

Versteh ich also nicht: ich komme mit meiner modernen Karte in die Nähe eines Lesegeräte und schwupps wird der dort gerade ausstehende Betrag bei mir abgebucht.

Ihr mögt wohl solch moderne Karten haben (meine aktuelle Schweizer EC-Karte hat das nicht), aber die Superbanken in der Schweiz  schaffen es nicht mal, einen Zahlungsauftrag am gleichen Tag auszuführen. Computer arbeiten nur an Werktagen ... willkommen im 21. Jh.

 
Versteh ich also nicht: ich komme mit meiner modernen Karte in die Nähe eines Lesegeräte und schwupps wird der dort gerade ausstehende Betrag bei mir abgebucht.
Deshalb lass ich neuerdings Drängler gerne vor. Und Schwupps werden ihm meine Einkäufe abgebucht, er weiss nur noch nichts von seinem Glück. :mrgreen:

Schön wärs. Die Karte muss nahe an das Lesegerät gehalten werden.
Ich vermute mal, schon bei einigen cm Abstand geht nichts mehr.
Du kannst also weiterhin deinen Hintern an der Kasse vorbeischwingen, ohne ein besonderes finazielles Risiko einzugehen.
Ab 40 Fr. ist der pin einzugeben.

s.a.: https://www.postfinance.ch/de/bcase/contactless.html
 

 
Ueber Sinn des kontaklosen Zahlens (also über eine Funkverbindung im Kurzwellenbereich) kann man sich streiten. Beim NFC muss der (passive) Tag in einer Karte oder (dummen) Uhr recht nahe, einige Zentimeter, an das Lesegerät gehalten werden. Vorausgesetzt ich habe nur eine Karte mit NFC-Chip im Portemonnaie, so kann ich einfach dieses ans Lesegerät halten ohne die Karte herauszuklauben.

Die kurze erforderliche Distanz (im Gegensatz zu Bluetooth oder WiFi) erhöht die Sicherheit und macht z.B. Man-in-the-Middle Attacken schwierig resp. bei den geringen Beträgen (CH: Fr. 40, D: €20) auch uninteressant.

Bleibt als Kundenvorteil des Zahlens per Funk also vielleicht ein paar Sekunden Zeitgewinn, da man ja mit den gleichen Regeln (max. Bezug, Limiten etc.) die Karte auch kurz in das Gerät stecken könnte und den Datenaustausch über die Kontakte auf der Karte machen könnte. Meine Vermutung ist, dass die Industrie in Zukunft NFC als alleinige Kommunikation mit dem Lesegerät haben will:

  1. weg mit den verschleissanfälligen Magnetstreifen
  2. weg mit den Goldkontakten
  3. nur noch NFC-Chip in Karte eingegossen = billigste Lösung
Nun aber zu meinem Ausgangspunkt. Diesen Chip in einer Uhr haben zu können statt auf einer Karte im Portemonnaie würde ich recht komfortabel finden.

Und echt in der Zukunft? Da ist der Chip in meiner Hand implantiert und enthält alle Daten für Bank, Fahrausweis, Blutgruppe, Allergienliste, Krankenkasse, Pass ... qui vivra verra

 
Dann wird dir eben anstelle deiner Kreditkarte deine Hand gestohlen, wobei es dann mit passendem Ersatz etwas komplizierter wird... :eek:

Gruss

fritz

 
Heute hat TagHeuer (LVMH) ihre erste Smartwach vorgestellt:

http://www.hodinkee.com/articles/my-thoughts-on-the-tag-heuer-connected-smartwatch-by-kevin-rose-video

http://www.blick.ch/life/digital/die-antwort-von-tag-heuer-ist-das-der-schweizer-apple-watch-killer-id4339057.html

Natürlich, man ist mit dieser Strategie abhängig von Google (Android), aber meiner Meinung ist das die Zukunft der Schweizer Uhrenindustrie - falls sie überhaupt in diesem neuen Sektor mitspielen will:

Ein vollwertiges OS mit globaler Reichweite lizenzieren (da muss man halt den Stolz schlucken) und dazu ein schönes, klassisches Gehäuse aus der Schweiz.

Es gibt sogar eine Option, die Uhr später gegen Aufpreis in eine mechanische TagHeuer umbauen zu lassen (meiner Ansicht nach eine kluge Ueberlegung, da elektronische Komponenten rasch an Wert verlieren).

Swatch hat meiner Meinung ein Problem in diesem Sektor in ein paar Jahren wenn sie die Strategie und das Design ihrer Smartwatches nicht radikal ändern.

Die Swatch Zero One sieht meiner Meinung im Vergleich einfach fürchterlich aus, dazu ist die Funktionalität extrem eingeschränkt:

http://www.swatch.com/de_ch/swatch-touch-zero-one

Ein günstiger Preis und eine lange Batterielaufzeit nützen da nicht viel.

Swatch hat meiner Meinung keine Chance mehr, gegen die zwei Platzhirsche Apple oder Google ein gleichwertiges OS und genug Drittentwickler anzuziehen in den nächsten Jahren (siehe meine früheren Posts für Details).

Kurzfristig werden diese neuen Konkurrenten Swatch nicht stark stören.  Meine Ueberlegungen gehen 5-10 Jahre in die Zukunft - man vergleiche etwa die Leistung des ersten IPhone 2007 und was 2017 möglich sein wird....ähnlich rasch wird es am Handgelenk vorwärts gehen.

Bis 2020 oder 2025 könnte Swatch ein grösseres Problem haben zusammen mit anderen Anbietern aus der Schweiz, welche keine richtige Smartwatch anbieten (Softwareseite) - zumindet bei allen Uhren im Wert bis ca. 500.- oder 1000.- CHF Obergrenze.

Das Volumengeschäft könnte zu einem grossen Teil an Anbieter von Smartwatches verloren gehen in diesem Zeitraum.

 
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Die Möglichkeit, die TagHeuer Smartwatch nach 2 Jahren in eine mechanische Uhr gegen Aufpreis aufzurüsten, sehe ich als reinen Marketing-Gag an. Wobei man es auch als Eingeständnis vom Hersteller verstehen könnte, dass die Uhr sehr schnell zu Elektronikschrott wird.

Warum sollte jemand, der sich für eine Smartwatch interessiert, plötzlich nach 2 Jahren zu einer mechanischen Uhr wechseln wollen? Dieser Logik kann ich nicht folgen. OK, vielleicht geht einem das tägliche Aufladen auf den Nerv und man trauert der guten alten Zeit nach :mrgreen:

 
Die Möglichkeit, die TagHeuer Smartwatch nach 2 Jahren in eine mechanische Uhr gegen Aufpreis aufzurüsten, sehe ich als reinen Marketing-Gag an.


Seh ich auch so, wobei das ja nicht heisst, das einige Leute das positiv sehen. Uebrigens ist "aufrüsten" nicht ganz der richtige Ausdruck
TAG Heuer, Google Release First Swiss Luxury Smartwatch: All the Details

After two years, a Connected Watch owner can bring the watch into a TAG Heuer retailer, trade it in with an additional $1,500, and receive a mechanical TAG Heuer watch in return. Sure, it's not a one-for-one trade, but it's definitely a big step up over letting a $1,500 Connected Watch sit dormant in a drawer for the next decade after its software becomes obsolete, until you finally toss it in the garbage. 


Hier noch der Link zur offiziellen Website

Was die Uhr gemäss Bloomberg Artikel nicht hat

  • no GPS
  • no heart rate sensor
  • no speaker (communcation by vibration
Empfohlener Verkauspreis USD 1500

Hier der Link zum Video der Pressekonferenz

(hörenswert auch die einleitenden philosophischen Gedanken von Biver)

 
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Ich denke auf den Pulssensor und GPS wurde bewusst verzichtet, sonst würde die Uhr nicht mal die angegebenen 20 Stunden durchhalten. Man kann über Hayek denken wie man will, aber für mich ist die kurze Batterielaufzeit auch ein Killer. Sowas reicht ja nicht mal für ein Wanderwochenende.