Swatch (UHR)

17-03-2015 11:47  Fokus: Mit der Applewatch und der Swatch Touch wird eine Idee erwachsen
 

Bern (awp/sda) - In über 40 Jahren Entwicklungszeit haben sich "schlaue Uhren" von Armbändern mit Taschenrechnern zu digitalen Lebensbegleitern mit Dutzenden Funktionen entwickelt. Heute haben die Käufer die Wahl zwischen dem Mobiltelefon am Armgelenk oder gewohnten Uhren, die neben Zeit auch Lebensdaten messen und kontaktloses Bezahlen ermöglichen.

An der Uhrenmesse in Basel, die am 19. März beginnt, werden alle darüber reden, aber wenige einige tragen: Die Smartwatch kommt, aber wenige wissen, was eine perfekte Smartwatch können muss und wie sie aussehen soll.

Im vergangenen Jahr wurden laut einer Studie von Smartwatchgroup 6,8 Mio Smartwatches verkauft. Dominiert wird der Markt von Samsung mit einem Anteil von 23%. Motorola bringt es auf 10% und die restlichen Anbieter wie Sony, Pebble, LG und Garmin haben nur Marktanteile im einstelligen Prozentbereich. Seit wenigen Tagen treten nun aber mit Apple und Swatch zwei neue, wichtige Anbieter in diesem Markt auf.

Die Uhren von Apple und Swatch zeigen, wie unterschiedlich die Vorstellungen einer klugen Uhr sind. Während Apple einen Minicomputer beziehungsweise eine breite Palette an Funktionen des iPhones auf Handgelenkgrösse geschrumpft hat, erweitert Swatch die bekannte Digitaluhr um wenige Funktionen, die hauptsächlich Bewegungen und Aktivitäten messen oder mit der NFC-Technologie (Near Field Communication) kontaktloses Bezahlen ermöglichen.

APPLE GEGEN SWATCH

Die Apple-Uhr kann zwar viel und sorgt deshalb im Alltag oft dafür, dass das Handy in der Tasche bleiben kann. Weil die Uhr aber breit informiert, kommuniziert und mit Apps unterhält, muss man sich mit komplexerer Bedienung und vor allem hohem Stromverbrauch abfinden. Wer abends das Laden vergisst, hat einen smart- und zeitlosen Tag vor sich.

Swatch verspricht dagegen, das man erst nach einem Jahr die Batterie wechseln muss. Ihre smarten Funktionen sind nur für bestimmte Sportarten angepasste Messfunktionen, deren Daten sich aufs Handy transferieren lassen. Grösste Gemeinsamkeit der Uhren von Apple und Swatch ist, dass deren Besitzer bald durch "Uhrenauflegen" an der Kasse berührungslos bezahlen können sollen.

IMAGE ODER NUTZEN

Wer die Uhrenmesse in Basel besucht, sieht, dass Uhren nicht nur Zeitmesser, sondern auch Modeartikel, Stilikonen und Prestigeobjekte sind. Dieses Problem lösen Apple und Swatch mit unterschiedlichen Lösungen. Während die Apple Watch auch im 15'000-fränkigen Goldgehäuse zu haben ist, outen die Swatch-Träger mit den "Swatch Touch Zero"-Modellen ihren Lieblingssport.

Denn die Schweizer werden Modelle für Beach-Volleyballer, Free-Rider, Surfer, Olympiafans und Hobbyköche lancieren. Der Blick aufs Handgelenk zeigt also nicht nur, was man hat, sondern auch was man tut. Mit der NFC-Technologie sollen künftig auch weitere Swatch-Modelle oder etwa auch Uhren aus dem höheren Preissegment der Marke Omega ausgerüstet werden.

Demgegenüber lässt sich mit Uhren von Herstellern wie Samsung oder LG direkt telefonieren oder im Internet surfen. Dank GPS-Empfängern zeichnen sie nicht nur Bewegungen, sondern auch Laufrouten auf. Akku-Sorgen und ein schweres Handgelenk sind allerdings der Preis für solche Zusatzfunktionen.

WAHL EINES ÖKOSYSTEMS

Die Wahl einer passenden Smartwatch wird auch erschwert, weil man sich dabei auch gleich für ein Ökosystem entscheiden muss. So kooperieren Apples Uhren nur mit Apples Smartphones. Auch Hersteller wie Samsung verknüpfen ihren Smartphones und Uhren sehr eng.

Wer gar seine Smartwatch für sportliche Leistungsvergleiche mit Kollegen nutzen will, ist darauf angewiesen, dass deren Uhr die gleiche Sportplattform und einen gemeinsamen Datensammler im Internet unterstützt.

Bei der Qual der Wahl zwischen klassischem mechanischem Chronographen, einfacher Smartwatch oder digitalem fettem Armschmuck dürften sich aber viele Käufer einfach auf ihren zweiten Arm besinnen. Denn wer links den Zeitmesser seiner Wahl und rechts ein günstiges Fitnessarmband trägt, hat wohl die grösste Wahlfreiheit bei der digitalen Erweiterung seines Körpers.

Quelle AWP

 
Tag Heuer (LVMH) ist wesentlich offensiver als Swatch im Bereich Smartwatches, heute wurde eine neue Allianz mit Intel und Google angekündigt. PK (leider lausige Tonqualität):

http://www.tagheuer.com/int-en/watch-news/tag-heuer-google-and-intel-announce-swiss-smartwatch-collaboration

Konkretes gab es aber noch nicht zu hören ausser den Logos der beiden Partnerfirmen, die Vorstellung der Uhr folgt "Ende 2015".

Wie ich früher schrieb: Die Schweizer Uhrenindustrie wird sich entscheiden müssen zwischen Android Wear und Microsoft (da Apple ihr System nicht lizenziert an Dritte) wenn sie "richtige" Smartwatches machen wollen..

Die Schweizer Uhrenindustrie wird damit völlig abhängig auf der Softwareseite, andere Alternativen sehe ich nicht mehr. Auch Swatch wird wohl früher oder später ein solches System lizenzieren müssen - falls sie eines Tages doch noch (?) mehr Funktionen und Apps als mit den jetzigen "Touch Zero"-Smartwatches anbieten wollen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
27-03-2015 08:24  Swatch-CEO: Umsatzwachstum am oberen Ende der Guidance von 5% bis 10%
 

Zürich (awp) - Swatch-CEO Nick Hayek schaut angesichts der Kundenreaktion an der Uhrenmesse Baselworld optimistischer auf das Gesamtjahr. "Angesichts der Resonanz unserer Uhren hier an der Baselworld würde ich sagen, dass es eher nach einem Umsatzwachstum am oberen Ende des genannten Bereichs aussieht", sagte er in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (Ausgabe 27.03.). Swatch hat für 2015 eine Umsatzsteigerung von 5% bis 10% in Lokalwährungen als Ziel genannt.

"Bei mehreren Marken, wie Longines, Omega, Blancpain oder Tissot, liegen die Bestellungen im hohen einstelligen beziehungsweise im zweistelligen Bereich über dem Vorjahr, und auch die anderen Marken erleben eine sehr gute Messe", so der CEO der Uhren-Gruppe weiter. Die Nachfrage sei fast weltweit stark, so Hayek weiter. Positiv erwähnt er Japan mit einem zweistelligen Wachstum, die Schweiz und Europa inklusive Ländern wie Spanien, Italien oder sogar Griechenland. Auch die Märkte USA, Grossbritannien und Australien würden deutlich wachsen. In China sei Swatch auch mit günstigeren Marken vertreten und ernte die Früchte der langjährigen Präsenz.

Problematisch sei der südamerikanische Markt, wie beispielsweise Brasilien. In Russland betreibt Swatch 50 Geschäfte und leidet unter dem schwachen Rubel. "Wir verkaufen zwar mehr Uhren als im Vorjahr, aber weil der Rubel stärker gefallen ist, als wir das mit Preiserhöhungen kompensieren können, ist der Umsatz in Schweizerfranken natürlich tiefer", so Nick Hayek. In Hongkong hätten einige Konkurrenten im Luxussegment nach dem Franken-Schock im Januar plötzlich die Preise gesenkt, so der CEO.

In Reaktion auf den Frankenanstieg habe Swatch im Euro-Raum bei allen Marken ausser Tissot und Swatch die Preise erhöht. Die chinesischen Touristen würden ihre Uhren aber weiterhin gerne in der Schweiz kaufen. "In den vergangenen Wochen wurden markant mehr unserer Uhren in Luzern und Interlaken verkauft als im Vorjahr", so der Swatch-Chef. "Schlimmer für uns in der Schweiz ist das Wegbleiben der Russen, die Schweizer Uhren sehr schätzen."

Einer Smart-Watch á la Apple erteilt Hayek erneut eine Absage. Man wolle sich nicht an Konzerne wie Intel, Apple oder Google binden. Das habe die Erfahrung bei einer Zusammenarbeit mit Microsoft gelehrt. Es gebe andere Anbieter, die dabei seien, eigene Betriebssysteme zu entwickeln. "Der Konsument soll in erster Linie eine Uhr bekommen und kein Mobiltelefon am Handgelenk, mit dem er täglich an die Steckdose muss."

Das Thema Smartwatch hält er grundsätzlich für überbewertet. "Meiner Ansicht nach ist der von Analysten und Journalisten herbeigeredete Hype bereits wieder vorbei, seit die Leute realisiert haben, dass auch Apple nur mit Wasser kocht. (...) Niemand redet von einer Killer-App, die Batterie bleibt eine Enttäuschung", so das Fazit des Swatch CEO.

 
Nachfolgend einige Ausschnitte im O-Ton:

(Ich verstehe Hayke nach wie vor nicht bzw. möchte sehen wo er sein Betriebssystem und die Enwtickler, vor allem die Masse der Entwickler weltweit, herholen will. Die Musik wird bei Android Wear und bei Apple spielen, kein Mensch wartet meiner Meinung auf eine Software/OS von Swatch...zudem hat Swatch im Bereich Software kein Know-How....ich wiederhole mich da).

Herr Hayek, bei der Bilanzpressekonferenz der Swatch Group haben Sie gesagt, Sie rechneten im laufenden Jahr mit einer Umsatzsteigerung von 5% bis 10% in Lokalwährungen. Nach der Erfahrungen der letzten Tage an der Baselworld – würden Sie diese Prognose revidieren?

Angesichts der Resonanz unserer Uhren hier an der Baselworld würde ich sagen, dass es eher nach einem Umsatzwachstum am oberen Ende des genannten Bereichs aussieht. Bei mehreren Marken, wie Longines, Omega, Blancpain oder Tissot, liegen die Bestellungen im hohen einstelligen beziehungsweise im zweistelligen Bereich über dem Vorjahr, und auch die anderen Marken erleben eine sehr gute Messe.

Aus welchen Regionen kommt die stärkste Nachfrage?

Die Nachfrage ist fast weltweit stark. Japan beispielsweise liegt Monat für Monat zweistellig über Vorjahr. Die Schweiz läuft sehr gut, ebenso Europa, inklusive Länder wie Spanien, Italien oder sogar Griechenland – letztgenanntes allerdings auf tiefem Niveau. Auch die Märkte USA, Grossbritannien und Australien wachsen deutlich. Im Nahen Osten sind die Verkäufe gut, allerdings spürt man dort, dass die Russen nicht mehr kommen. Auch in Festlandchina verzeichnet die Swatch Group ein klares Wachstum, meines Wissens als einzige.

Worauf führen Sie die gute Entwicklung in China zurück?

Wir haben sicher den Vorteil, dass wir auch günstigere Marken im Portefeuille haben, denn ohne diese kann heute kein Händler in China mehr profitabel arbeiten. Wir ernten aber auch die Früchte unserer langjährigen Präsenz und unserer grossen Investitionen in China. Wir haben nicht nur in den Vertrieb investiert, sondern auch eine Uhrmacherschule aufgemacht. Was unsere Kunden ebenfalls schätzen, ist der konsequent aufgebaute Kundenservice im Land mit über 500 Uhrmachern; denn um eine Uhr für die Revision in die Schweiz zu schicken, braucht es mühsame Formalitäten.

Spürt man in China immer noch, dass wegen der Antikorruptionskampagne der Regierung fast nur noch günstige Uhren verkauft werden?

Nein, diesbezüglich spüren wir bereits wieder einen Umschwung. Noch sind es die günstigeren Marken wie Longines, Mido, Tissot, Rado oder Swatch, die zweistellig wachsen, aber auch Omega hat gemessen an der Zahl der verkauften Uhren in den letzten zweieinhalb Monaten wieder zugelegt. Beim Umsatz sind wir bei Omega auf Vorjahresniveau, weil weniger Golduhren gefragt sind und der Durchschnittspreis der verkauften Uhren etwas abgenommen hat.

Und wie sieht es mit den sehr teuren Uhren aus?

Da wird es schwierig, Eine Ausnahme bei uns ist Blancpain. Die Marke hat eine sehr junge Klientel, und die wächst.

Südamerika wurde bis vor kurzem auch oft als hoffnungsvoller Zukunftsmarkt genannt.

Südamerika bleibt problematisch. Nehmen Sie Brasilien: Das Land hat so viele Gesetze, Steuern und andere Behinderungen, dass kein Brasilianer auf die Idee käme, seine Uhr im Land zu kaufen. Lieber kommt er nach Miami oder Paris. Dem Land selber bringt das nur Nachteile.

Wo läuft es denn weniger gut?

Russland ist ein Problem, da betreiben wird über 50 eigene Läden. Wir verkaufen zwar mehr Uhren als im Vorjahr, aber weil der Rubel stärker gefallen ist, als wir das mit Preiserhöhungen kompensieren können, ist der Umsatz in Schweizerfranken natürlich tiefer. Auch in Hongkong läuft es nicht so gut. Dies aber nicht nur, weil weniger Chinesen nach Hongkong fahren, sondern auch, weil einige unserer Konkurrenten im Luxussegment nach dem Franken-Schock im Januar plötzlich die Preise gesenkt haben. Dies hat die Händler verunsichert und auch die Kunden. Meiner Ansicht nach sind Preissenkungen für Produkte, die Werthaltigkeit symbolisieren, ein Tabu.

Hat denn die Swatch Group ihre Preise nicht angepasst?

Doch, schon. Wir haben im Euro-Raum bei allen Marken ausser Tissot und Swatch die Preise erhöht, aber wir haben keine Preissenkungen vorgenommen.

Und was ist mit den Schweizer Händlern, die nun damit rechnen müssen, dass die chinesischen Touristen ihre Uhr nicht mehr in Luzern oder Interlaken kaufen, sondern beim darauffolgenden Stopp in Mailand oder Paris?

Ich habe Zahlen, die zeigen, dass dem nicht so ist, obwohl der Preisunterschied teilweise recht deutlich ist. In den vergangenen Wochen wurden markant mehr unserer Uhren in Luzern und Interlaken verkauft als im Vorjahr. Schlimmer für uns in der Schweiz ist das Wegbleiben der Russen, die Schweizer Uhren sehr schätzen.

Ein ganz anderes Thema: Die Smartwatch ist auch an der Baselworld in aller Munde . . .

Ich kann Ihnen sagen: Es ist nicht so. Kein Journalist, der zu mir gekommen ist, und vor allem kein amerikanischer, hat das Thema angesprochen. Meiner Ansicht nach ist der von Analysten und Journalisten herbeigeredete Hype bereits wieder vorbei, seit die Leute realisiert haben, dass auch Apple nur mit Wasser kocht. Vor ein paar Monaten hatten vor allem die grossen Elektronik-Konzerne noch eine Riesenangst, dass Apple mit einem revolutionären Produkt kommt, das ihr Geschäftsmodell in diesem Bereich zerstört. Nun, da sie die Details erfahren haben, sind alle ernüchtert. Niemand redet von einer Killer-App, die Batterie bleibt eine Enttäuschung . . .

Herr Biver hat für TAG Heuer eine strategische Partnerschaft mit den beiden Giganten Intel und Google angekündigt. Wäre so etwas auch für die Swatch Group denkbar?

Nein, weshalb sollten wir das auch tun?

Weshalb nicht?

Erstens haben wir unser eigenes Know-how, und zweitens wollen wir uns nicht in die Abhängigkeit eines Giganten aus dem Silicon Valley begeben, der uns seine Software aufdrückt und von dessen Entwicklungen wir abhängig sind. Das ist eine der Lehren, die wir aus unserer Partnerschaft mit Microsoft bei der Swatch Paparazzi gezogen haben. Microsoft lieferte uns das Innenleben dieser 2003 lancierten smarten Uhr. Als das Unternehmen kurze Zeit später seine Richtung änderte und das Projekt nicht mehr interessant fand, standen wir da und konnten nichts machen.

Die Swatch Group wird also keine Uhr herstellen, die auf Android oder iOS läuft?

Nein, so etwas brauchen wir nicht, und warum sollten wir ein schon bekanntes Betriebssystem einsetzen? Neben Intel, Apple oder Google gibt es andere Grosskonzerne, die dabei sind, eigene Betriebssysteme zu entwickeln, und mit denen wir gerne zusammen darüber nachdenken, welche sinnvollen Zusatzfunktionen eine Uhr haben könnte. Die Bedingung von unserer Seite ist einfach, dass der Konsument in erster Linie eine Uhr bekommt und kein Mobiltelefon am Handgelenk, mit dem er täglich an die Steckdose muss. Hier liegt auch die Stärke unserer hauseigenen Technologie, wie zum Beispiel die Mikrochips von EM Marin: Im Gegensatz zu Intel-Chips, die sehr viel können, aber dafür auch wahnsinnig viel Energie brauchen, können die Chips von EM Marin auch viel, aber verbrauchen wenig Energie.

Aber kompatibel mit dem iPhone oder mit Android-Handys wäre Ihre Uhr dennoch?

Auf jeden Fall. Unsere Swatch Touch Zero One und unsere NFC-Swatch, die ja bald auf dem Markt sind, können mit den meisten Handys oder Tablets kommunizieren. Wichtig ist mir aber auch, dass die Uhrenbesitzer ihre Daten unter Kontrolle behalten können; bei einer Kommunikation mit dem Mobiltelefon über Bluetooth Smart oder Near Field Communication (NFC), wie wir es einsetzen, ist das gewährt, denn da autorisieren Sie den Datentransfer. Es passiert nicht automatisch.

Wie gross schätzen Sie denn das Marktpotenzial solcher Uhren ein?

Ich bin mir sicher, dass wir dank unserem einmaligen Know-how im Bereich berührungsempfindliche Bildschirme, Solarzifferblätter, Batterietechnologie, Ultra-low-Power-Chips, Sensoren und dank unseren Marken am besten positioniert sind, um hier einen sehr interessanten Marktanteil zu ergattern. Wie gross dieser Markt einmal sein wird, weiss ich nicht.

 
Ich weiss nicht, ob die Problematik des Betriebssystems (OS) nicht übertrieben wird. Android wear baut auf dem opensource Android auf, welches seinerseits aus Linux entstanden ist.

Was spricht dagegen, über die open source community basierend auf Android ein "open-source wearable" zu entwickeln? Ich verwende selbst ein paar sehr leistungsfähige open-source Programme täglich (LibreOffice, Gimp). Mit ein paar wenigen Millionen könnte Hayek ein solches Projekt locker ankurbeln,

Im übrigen scheint mir weniger das OS das Problem zu sein, als die Definition sinnvoller Anwendungen. Welche Funktionen brauche ich am Handgelenk und was für Sensoren/Kommunikationsmittel sind dazu  allenfalls erforderlich. Man sagte dem früher "Top-Down Design" (alte Schule :oops: ).

 
Spannendes Detail zur Arbitrage der Aktienkategorien bei Swatch:

Dieses Bild galt, solange Luxusgüteraktien die Gunst des Marktes genossen. Argumente, die 2013 für Swatch Group sprachen – der Boom in China, der Run auf Luxusgüter weltweit –, bildeten sich im Kurs ab. Die im SMI (SMI 9358.09 0.63%) geführten Inhaber profitierten besonders, weil viele Institutionelle nur in Indexwerten anlegen dürfen.

Umgekehrt litten die Inhaber- mehr als die Namenaktien, als die Stimmung drehte. Weil der Motor China stotterte und weil die Skepsis wuchs, ob Swatch Group auf die Herausforderung durch Apple (AAPL 127.68 0.61%) und Co. (Stichwort Smartwatch) die richtige Antwort habe. Das Interesse der Anleger fiel zusammen. Wer nicht direkt veräusserte, begann mit Leerverkäufen. Wegen der grösseren Handelbarkeit traf dies die Inhaber, Namenaktien dagegen hatten einen «Illiquiditätsbonus». Als Folge schmolz der Preisunterschied (Ecart) zwischen den beiden Kategorien auf nahezu null. «Die Leerverkäufe waren der Hauptgrund für das Verschwinden des Ecarts», sagt Vontobel-Analyst René Weber.

Swatch Group Inh. waren erstmals im Frühjahr 2014 auf die Liste der am meisten leer verkauften Papiere an der SIX gerutscht. Im Jahresverlauf und Anfang 2015 nahmen die Leerverkäufe weiter zu. Ende März waren 10,8% der Titel leer verkauft. Seither ist der Anteil auf 9,6% gesunken.


http://www.fuw.ch/article/swatch-group-die-schere-geht-wieder-auf/

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schau, nun bin ich aber doch saumässig beruhigt über diese folgende Meldung und mache mal wieder einen Nachkauf, nachdem ich den letzten rausgetradet habe. Schliesslich muss ich den Kurs ja verbilligen. Eigentlich wäre mir lieber, die Uhr ginge endlich wieder konstant aufwärts und die Falschschwätzer müssten sich eindecken :

Biel / Bern – Während der Schweizer Aussenhandel schwächelt, sind die Uhrenexporte im März 2015 stark angestiegen. Auch für das erste Quartal ergibt sich, nach dem etwas durchzogenen Start ins neue Jahr, ein Wachstum. Somit scheint der “Frankenschock” bislang keine allzu gravierenden Auswirkungen auf den weltweiten Vertrieb von Schweizer Uhren ausgelöst zu haben.

Nominal nahmen die Uhrenausfuhren im März mit einem Arbeitstag mehr als im Vorjahr um 6,3% auf 1,75 Mrd CHF zu, real betrug das Plus gar 9,7%, wie den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) und des Uhrenverbandes (FH) zu entnehmen ist.

Nachdem die Uhrenexporte im Januar des laufenden Jahres ein nominales Wachstum von 3,7% erreicht haben, sind sie im Februar um 2,0% zurückgegangen. Für das erste Quartal ergibt sich somit ein nominaler Zuwachs von 3,1% auf 5,12 Mrd CHF, real beläuft sich das Plus auf 4,2%.

Starker Anstieg der Stückzahlen
Der Uhrenverband schreibt in der Mitteilung von einer Erholung der Uhrenexporte gemessen am Wert und von einem starken Anstieg der exportierten Stückzahlen. Insgesamt wurden 2,3 Mio Armbanduhren in die ganze Welt geliefert was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 13% entspricht.

Dabei wurden beinahe 105’000 (+11%) Gold-Stahluhren, knapp 42’000 (+7,8%) Golduhren sowie 1,21 Mio (+7,1%) exportiert. Die stärksten Zuwächse erfuhren Uhren, die aus weiteren Metallen (+35% auf 313’000 Stück) und anderen Materialien (+17% auf 668’000) gefertigt sind.

Aufgeteilt nach Preiskategorien fällt auf, dass die billigsten Uhren mit einem Exportpreis bis 200 CHF sowohl gemessen an den Stückzahlen als auch am Wert mit je 23% den klar stärksten Anstieg erreicht haben. Aber auch die teuersten Zeitmesser (Exportpreis von 3’000 CHF und mehr) legten in Stück mit 5,5% und im Wert mit 8,3% gut zu, während im Preissegment von 500 bis 3’000 CHF nur kleine Veränderungen und bei Uhren mit Preisen zwischen 200 bis 500 CHF gar ein Rückgang (Stück: -6,1%; Wert: -2,9%) auszumachen ist.

Wachstum in Europa, USA und Singapur
Besonders stark sind die Ausfuhren von Schweizer Uhren in europäische Länder wie etwa Frankreich (+7,1%), Italien (+13%) und insbesondere Grossbritannien (+45%) ausgefallen. Aber auch der zweitgrösste Exportmarkt USA (+22%) entwickle sich nach wie vor “sehr dynamisch” und der viertgrösste Markt Singapur (+27%) habe sich stark erholt, heisst es weiter.

Dagegen entwickelt sich der wichtigste Absatzmarkt für die Schweizer Uhrenindustrie, Hongkong, mit einem Rückgang um 14% nach wie vor schwach und auch die Ausfuhren nach China waren nach zwei positiven Monaten im März mit 2,4% rückläufig. Derweil habe der Rückgang um 5,1% nach Japan vor allem mit der hohen Vorjahresbasis zu tun, so die Mitteilung. (awp/mc/ps)

 
Schweizer Uhren werden im Ausland gekauft weil sie teuer sind und nicht weil sie die Zeit einigermassen genau anzeigen können.

Gruss

fritz

 
Das Swatch-Auto ist wieder in den Medien. Heute war im Bund ein guter Artikel dazu. Hayek jr. verspricht da sehr, sehr viel (Swatch hält 49% an der Firma Belenos):

An der gestrigen Visionierung des Films in Zürich sagte er, Belenos habe eine Batterie für Elektroautos entwickelt, die um 50 bis 100 Prozent leistungsfähiger sei als alle anderen Lösungen auf dem Markt. Im Sommer 2016 soll die Batterie bereit sein für die Markteinführung.
http://www.derbund.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Hayeks-Idee-...

50-100%? Normalerweise sinken Batteriepreise bei gleicher Leistung nur um ca. 8-10% pro Jahr.

Revolutionäre Durchbrüche haben in diesem Bereich schon viele versprochen. Wenn dem so wäre wird man ihm die Batterie aus den Händen reissen 2016. Doch ich vermute das sind bislang reine Laborergebnisse - wie bei vielen anderen Batterieherstellern auch.

Nun muss Swatch beweisen, dass alle Kriterien erfüllt werden für eine Massenproduktion (Volumen/Gewicht, Preis bei Massenproduktion pro KWh, Sicherheit, Zyklenfestigkeit etc. etc.).

Alle grossen Autoherstellersind  mit Partnern wie Samsung, LG Chem (und auch Neueinsteiger wie Tesla zusammen mit Panasonic) sind an besseren Batterien dran...ob nun genau Swatch das Ei des Kolumbus gefunden hat wage ich zu bezweifeln.

2016 werden wir es ja sehen, das ist der von Swatch versprochene Termin (Batterie-Entwicklung dauert Jahre wenn nicht Jahrzehnte, Swatch müsste also praktisch schon jetzt "fertig" sein..

Für mich ist Hayek jr. ein marketing-gesteuerter Mensch, dem das tiefere technische Verständnis nicht so wichtig ist.

Er verspricht nicht zum ersten Mal sehr viel (ich hoffe, die Ingenieure bei Swatch verdrehen nicht die Augen ob den kühnen Aussagen ihres Chefs, sei es nun im Bereich Smartwatches oder im Bereich Batterien).

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: Meerkat
Schweizer Uhren werden im Ausland gekauft weil sie teuer sind und nicht weil sie die Zeit einigermassen genau anzeigen können.
Damit gehe ich einig, eine Casio für 10-20 Fränkli ist genauer als eine mechanische Uhr, eine teure Schweizer Uhr wird mehr als Schmuckstück oder Status-Symbol gekauft.

Genau hier sehe ich die Gefahr für die Swatch-Group:

Traditionelle teure mechanische Uhren werden sich meiner Meinung weiterhin (so wie ein Schmuckstück) verkaufen, im Falle von Swatch grob bei "Omega aufwärts". Dort sind die Gefahren durch Neueinsteiger wohl kleiner, auch weil Smartwatches rasch an Wert verlieren durch den technologischen Fortschritt.

Das Problem bei Swatch sind die vielen Massenmarken (Preissegment ca. 100-500 oder bis zu 1000 CHF), dort werden Smartwatches in den nächsten Jahren das Feld aufrollen meiner Meinung nach. Swatch hat keine überzeugende Antwort und kein modernes Betriebssystem (Android Wear oder ähnlich) das diesen Namen verdient - ohne ein solches wird es kein Oekosystem mit tausenden von Apps geben.

Der Zug ist meiner Meinung längst abgefahren, Swatch kann einzig noch etwas von Android Wear oder Microsoft lizenzieren und mit der Masse mitschwimmen - oder darauf hoffen, dass Smartwatches sich als Kategorie nicht durchsetzen werden (habe früher schon dazu Kommentare geschrieben).

Was aber wenn sich Smartwatches nach und nach durchsetzen?

In einigen Jahren tragen wir dann eine komplette Medizin/Fitnesszentrale, einen AI-Assistenten (Siri und ähnlich ist nur ein primitiver Vorbote), GPS-Navigation, die Schlüssel (Auto, Wohnung, Arbeitstüren kontaktlos öffnen, Checkin bei Veranstaltungen oder Hotels...) sowie eine Kommunikationszentrale und eine Bezahlfunktion am Handgelenk.

Kurz: Wenn/Sobald sich moderne Smartwatches durchsetzen wird Swatch Group von den grossen Schweizer Uhrenfirmen am stärksten getroffen werden - da sie am meisten Marken im unteren und mittleren Preissegment anbieten.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Smartwatch-Experte Koenig sieht das etwas weniger skeptisch als ich. Längeres Interview:

Schweizer Smartwatch-Experte im Interview: «Herr Koenig, hat Swatch den Zug verpasst?»

Schweizer Marktforscher haben die umfangreichste Studie zum Milliardengeschäft mit den schlauen Uhren verfasst. Im Interview beurteilt Pascal Koenig die wichtigsten Player und verrät, was er von der Apple-Uhr hält.

http://www.watson.ch/Front/articles/484444016-Schweizer-Smartwatch-Experte-im-Interview%3A-«Herr-Koenig%2C-hat-Swatch-den-Zug-verpasst%3F»

Die Charts mit den Marktanteilen bis 2020 halte ich für gute Prognosen (natürlich sehr schwierig, da der Smartwatchsektor noch im Babystadium ist 2015).

Android/Google und Apple werden die Softwareseite meiner Meinung nach klar dominieren...ausser Microsoft steigt noch ein oder/und ein Gigant schluckt einen kleinen Anbieter wie Pebble um Zeit zu sparen bei der Aufholjagd.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mode-Acessoires sehe ich für Swatch interessanter als Wearables:

http://www.20min.ch/finance/news/story/Swatch-verkauft-bald-Sonnenbrillen-21113287

Endlich eine positive Nachricht meiner Meinung nach (da ich nach wie vor der Ansicht bin dass Swatch bei Wearables/Smartwatches wohl eine Bauchlandung hinlegen wird gegen Apple und Android Wear...).

Gleiches machten sie ja bereits schon im Luxus-Sektor mit dem Zukauf von Harry Winston.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
(AWP) Die Swatch Group (UHRN 75.2 -0.73%) (UHR 386.5 -0.46%) hat im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz leicht gesteigert, unter dem Strich aber deutlich weniger verdient. Als Grund nennt der Uhrenkonzern die Frankenstärke. Für das zweite Halbjahr ist das Management trotzdem zuversichtlich, und an der Strategie wird nicht gerüttelt.

Swatch weist für das erste Semester einen 2,2% höheren Umsatz von 4,19 Mrd. Fr. aus. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus allerdings 3,6% betragen, schreibt der Uhrenkonzern am Donnerstag in einer überraschend publizierten Mitteilung. Noch stärker wirkte sich die Währungssituation bei den Gewinnzahlen aus. Der Betriebsgewinn (Ebit) verringerte sich um 8,3% auf 761 Mio. Fr. und die entsprechende Marge auf 18,2% von 20,2%. Unter dem Strich blieb ein 19% tieferer Gewinn von 548 Mio. Fr.

Trotz des «massiv überbewertenen Frankens» sei Swatch gewachsen, betont das Unternehmen. Die nochmalige Verschlechterung der Wechselkurssituation habe aber zu einer Umsatzeinbusse von 56 Mio. Fr. geführt. Der durch die Schweizerische Nationalbank verursachte Finanz- und Währungsschock habe die Verkaufspreise gegenüber jenen der Schweiz insbesondere in den Euroländern aus dem Gleichgewicht gebracht. Beim Reingewinn hätten sich auch die tiefen und zum Teil negativen Zinsen ausgewirkt, so das Unternehmen weiter.

Beschleunigung im Mai und Juni

Aufgeschlüsselt nach Sparten stieg der Umsatz im Uhren- und Schmucksegment (inklusive Produktion) um 2% (+3,4 in LW). Swatch ruft in der Mitteilung in Erinnerung, dass bis und mit Mai die Exporte von Armbanduhren der gesamten Schweizer Uhrenindustrie um 1,1% gesunken sei. Bei Swatch habe sich im Mai und Juni das Wachstum beschleunigt.

Über das ganze Halbjahr gesehen erzielte das Uhren- und Schmucksegment gemäss den Angaben in den Euroländern in Lokalwährungen gemessen eine «sehr hohe Wachstumsrate im zweistelligen Bereich». Auch in den meisten anderen Ländern sei der Umsatz (in LW) gestiegen. Ausnahmen waren gemäss der Mitteilung Südkorea wegen der Mers-Krankheit und Hongkong. Im eigentlichen «Mainland China» sei jedoch ein Plus verbucht worden.

«Elektronische Systeme» mit Gewinn

Zufrieden ist Swatch mit der Entwicklung im Retailgeschäft. Die eigenen Shops hätten nicht nur in Europa hohe zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Auch in Japan und in anderen asiatischen Ländern sowie im Mittleren Osten seien mehr als 10% Wachstum erzielt worden. In den USA sei es ebenfalls vorwärts gegangen.

Die Sparte «Elektronische Systeme» steigerte den Umsatz in der Berichtsperiode um 7,6% auf 156 Mio. Fr. und schaffte auf Stufe Betriebsgewinn den Sprung in die schwarzen Zahlen.

Zuversicht für zweites Halbjahr

Für das zweite Halbjahr zeigt sich der Konzern zuversichtlich und erwartet «trotz des Schweizer Franken-Dilemmas ein starkes zweites Halbjahr 2015». In Lokalwährungen werde mit einem «sehr positiven Wachstum» gerechnet.

So würden sich die Touristenströme in Südkorea stabilisieren, nachdem das Mers-Problem verschwunden sei. Und auch bei den Verkäufen im Grossraum China und anderen Regionen sei (in LW) ein Wachstum zu erwarten.

Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass die langfristige Strategie «der defensiven Preisanpassungspolitik» trotz der Währungssituation beibehalten werde. Kurzfristiges Gewinndenken sei bei Swatch weiterhin kein Thema.

 
16-07-2015 09:52  Mark: Swatch nach Halbjahreszahlen im Höhenflug
 

Zürich (awp) - Die Aktien von Swatch haben nach der Präsentation der Halbjahreszahlen zu einem Höhenflug angesetzt. Für die meisten Analysten überraschte der Uhrenkonzern positiv. Viele hatten offenbar insgeheim deutlich schwächere Zahlen unter dem Prognose-Konsens erwartet.

Die Swatch-Papiere notieren gegen 09.40 Uhr 5,3% im Plus bei 407,00 CHF. Bislang wurde bereits die Hälfte eines durchschnittlichen Tagesvolumens gehandelt. Die Aktien des Konkurrenten Richemont ziehen ebenfalls um 1,8% an, während der Gesamtmarkt (SMI) nur 0,5% höher notiert. Die beiden Luxusgüterpapiere wiesen bislang im Jahresverlauf allerdings eine deutlich schlechtere Performance als der Gesamtmarkt auf.

Für die CS-Analysten überraschte Swatch gleich dreifach. Erstens sei das organische Wachstum klar über jenem der Schweizer Uhrenindustrie gelegen. "Wir vermuten, dass die Wachstumsbeschleunigung im Mai und Juni hauptsächlich von asiatischen Detailhändlern kam", heisst es in einem Kommentar. Diese hätten zuvor Bestellungen wegen vermuteter Preisschnitte zurückgehalten. Positiv sehen die CS-Experten auch die operative Marge, was sie einem geringeren Marketingbudget zuschreiben; dieses sei wohl kleiner, weil dieses Jahr keine olympischen Spiele stattfinden. Als dritte Überraschung sehen sie die Stabilisierung der Lagerbestände, nachdem diese zuvor stetig angestiegen seien.

Ähnlich kommentieren Analysten anderer Finanzhäuser die Resultate. So schreibt Michael Romer von der Bank J. Safra Sarasin von "besser als befürchteten" Resultaten und Vontobel-Experte René Weber von "viel weniger schlechten als erwarteten" Ergebnissen. Für Andreas von Arx von Baader Helvea sind es hingegen nur "solide" Zahlen. Und auch die Analysten von Barclays schreiben von Ergebnissen im Rahmen der Erwartungen.

Weniger euphorisch ist UBS-Analystin Eva Quiroga. Das Wachstum in Lokalwährungen sei zwar etwas besser ausgefallen als erwartet, dafür sei aber auch der negative Währungseffekt höher als prognostiziert. Auch die Margenentwicklung bereitet ihr keine Freude: Wegen des bescheideneren Wachstums, der Währungseffekte, der regionalen Verschiebungen von Umsatzanteilen und der Marketingmassnahmen sei die Marge von 18,2% leicht unter ihren Schätzungen ausgefallen. Positiv erwähnt sie das "verbesserte Momentum", das Swatch für Mai und Juni auswies.

Noch negativer kommentiert ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Er teilt die Meinung des Swatch-Managements und anderer Analysten zum Ausblick nicht. "Gemäss unseren Schätzungen wird bei aktuellen Wechselkursen der Währungseffekt im zweiten Halbjahr stärker negativ sein wegen der höheren Vorjahresbasis beim USD", schreibt er. Die aktuellen Konsensschätzungen für das Gesamtjahr 2015 hält er deshalb zu hoch.

Auch einige der grundsätzlich positiv gestimmten Analysten heben den Warnfinger. So betont Vontobel-Analyst Weber, dass das Umfeld für die Branche herausfordernd und die Nachfrage nach Luxusgütern volatil bleibe. Er weist in diesem Zusammenhang auch auf die neue Konkurrenz durch die Apple Watch hin. Er stuft deshalb die Aktie unverändert mit "Hold" ein.

Auch Romer von Sarasin ist neutral gegenüber der Aktie eingestellt. Es brauche eine spürbare Belebung der Nachfrage im chinesischen Raum sowie nach dem Produkt "Touch Zero", dass sich an dieser Einschätzung etwas ändern würde, schreibt er.

Auch die UBS und Barclays sind neutral eingestellt. Baader Helvea und die CS empfehlen den Investoren hingegen einen Kauf, auch weil das aktuelle Bewertungsniveau attraktiv sei. Die ZKB rät zu einem "Untergewichten" der Aktie.

 
Schade halt, dass sie künstlich untengehalten wird, die Uhr. Bei den Aussichten sollte der Kurs rennen.

 
Ich sehe die Fragezeichen vor allem beim Ausblick nach Asien, das erste HJ war gut:
 

Europa und USA retten Uhrenbranche
Aktualisiert am 22.07.2015
Die Uhrenindustrie ist eine der wenigen Exportbranchen, die im ersten Halbjahr entgegen dem nationalen Trend zugelegt hat.
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/europa-und-usa-retten-uhrenbranche/story/12122293

Wenn aber Asien und vor allem China im zweiten HJ und 2016 einbricht hilft das nicht.

PS: Zudem wird Swatch die Konkurrenz im unteren Segment bis ca. 500 CHF durch Smartwatches erst in den nächsten Monaten zu spüren bekommen (falls wie befürchtet eine Substitution billige traditionalle Uhren -> Smartwatches stattfindet).

In vielen Ländern starten Smartwatchverkäufe erst jetzt, zum Beispiel ist die Apple Watch in der Schweiz seit dem Juni 2015 erhältlich, die grossen Werbekampagnen für Smartwatches werden erst zu Weihnachten 2015 und 2016 folgen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kurzvorstellung der neuen Smartwatch-Linie von Swatch, ab August im Handel:

...

Im März hatte Nick Hayek ausserdem versprochen, in einen Teil seiner Uhren künftig NFC-Chips (Near Field Communication) einzubauen. Dank dieser Technologie, die auch in Kreditkarten oder Mobiltelefonen Anwendung findet, soll es beispielsweise möglich sein, mit der Uhr zu bezahlen oder sie fürs Treueprogramm bei einem Detailhändler einzusetzen. Der Swatch Touch Zero One fehlt der NFC-Chip allerdings noch. Wann Swatch tatsächlich Uhren mit dieser Technologie lanciert, ist noch unklar.

Für 135 Franken

Erhältlich ist die Uhr in der Schweiz ab dem 6. August zu einem Preis von 135 Franken. Bald sollen ausserdem weitere Modelle folgen – für Freerider (Zero Two), Surfer (Zero Three), Olympia (Zero Four) und für Köche (Zero Five).

Das Fazit: Die Swatch Touch Zero One kann bedeutend weniger als eine Apple Watch. Sie fokussiert mit Volleyballspielern ausserdem auf ein Nischenpublikum und der angekündigte NFC-Chip fehlt. Dafür überzeugt die Uhr mit einer langen Akkulaufzeit und einem relativ günstigen Preis.
http://www.20min.ch/finance/news/story/Das-kann-die-erste-Schweizer-Smartwatch-21254120
Ich sehe diese fünf Uhren mit fix festgelegter/eingebauter Funktionalität via Hardware als einen Fehlgriff, die Kunden wollen doch nicht für jede Funktion bzw. jedes Hobby eine neue Uhr kaufen? So etwas sollte man meiner Meinung via Software (Apps) und nicht via Hardware lösen (so wie es Apple und Android Wear vormachen).

Vor allem verstehe ich nicht warum diese Uhr kein NFC kann (teurere Modelle ohne Bildschirm dann aber schon ?!). Ein Bildschirm wäre doch dringend nötig um die Kreditkarte auszuwählen und alle Details der Transaktion visuell zu kontrollieren. Auch andere Features wie Coupons, Rabattmarken etc. kann man ohne Bildschirm nicht gut umsetzen...wenn die visuelle Kontrolle durch den Benutzer via gekoppeltem Mobiltelefon erfolgen muss ist NFC-Bezahlung via Uhr sinnlos meiner Meinung.

Beim Thema Design kann man sich bekanntlich ewig streiten, dieser schonugslose Kommentar bei 20Min bringt es auf den Punkt, ich teile die gleiche subjektive Meinung:

Das wird nix.

Was ist das für ein Zielgruppe ? Man könnte auch eine Uhr für Curling-Spieler oder Schafzüchter entwickeln. Dann noch dieses unsägliche Billiggehäuse ? Wenn ich Knarzplastik will, checke ich bei Samsung ein. Im Gegensatz zu einer Apple Watch hat dieser Plastikklotz nicht mal im Ansatz Stil. Sorry Swatch, ich bin enttäuscht. Von einer Uhrenfirma hätte ich massiv mehr erwartet.
Dieser Smartwatch-Vorstoss im Billigsegment wird meiner Meinung mit einem Flop und grossen Abschreibern enden wenn man Strategie und Design nicht sofort und radikal verbessert (wobei meiner Meinung der Vorsprung von Apple und Android Wear schon zu gross ist mittlerweile. Am besten würde man die Uebung ganz abbrechen...).

Zum Glück hat Swatch noch stabile High-End-Segmente wie Harry Winston etc.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: