SMI im Januar 2012

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Einzig China geht bei der ganzen Sache unter und solange China weiter wächst, sei dies auch 'nur' mit 7-8% so ist der Einfluss auf die europäischen Unternehmen immens.
China ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist in unseren Blogs und Artikeln oft zu lesen, dass sich in China eine gewaltige Immobilienblase aufbläht und dass die genau so platzen wird wie jene in den USA oder in Dubai.Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher, denn die Chinesen haben uns eines voraus: Sie denken weiter in die Zukunft als wir!In den USA und Dubai war der Immobilien-Boom durch ausländische Kredite finanziert. Entsprechend die Auswirkungen auf das Finanzsystem, nachdem die Immobilienpreise nicht mehr stiegen bzw. später fielen.China hingegen hat eher das Problem, dass es als grösster Gläubiger dieser Welt auf enormen Barmitteln sitzt und nicht so recht weiss, wo und wie die investiert werden sollen.Ich hatte schon vor Jahren geschrieben, dass ich damit rechne, die Chinesen würden ihre Treasuries gegen Rohstoffe eintauschen, die sich lange halten. Also gegen Metalle. Da China ohnehin der Produktionsstandort dieser Welt ist, wäre es auch sinnvoll, Bestände an Alu, Kupfer, Stahl etc. anzuhäufen. Auch wenn die erst in den nächsten 20 Jahren nach und nach verbraucht werden.In der Zwischenzeit wissen wir, dass China nicht direkt Rohstoffe auf Halde kauft sondern deren Produzenten. Insbesondere Minen aller Art. Aber auch Agrarland in Afrika, um die Lebensmittelversorgung langfristig sicherzustellen.Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass auch hinter der Immobilienblase eine langfristige Strategie steckt. Man investiert einfach überflüssiges ausländisches Geld, dem man ohnehin langfristig nicht mehr traut und baut einfach Häuser und Wohnungen "auf Halde". Das macht aus unserer westlichen Sicht keinen Sinn, da wir ja Immobilien als Investment betrachten, das Geld bringen soll. Aber andererseits, wenn man dem Geld nicht mehr vertraut und an die Zukunft der Bürger denkt, und die Welt durch die Brille der Ressourcen und nicht die Brille des Geldes betrachtet, ist es logisch: Geld hat man ja genug. Also baut man Infrastruktur auf Vorrat für die nächsten Jahre, solange man sich für dieses Geld noch Rohstoffe und Ressourcen kaufen kann.
 
Ok, verstanden, das bedeutet ja dass die SNB die Differenz "abschreiben" muss, oder? Aber wie schreibt man es ab wenn es zuvor einfach "erschaffen" wurde? Ich kann mir das im besten Willen nicht vorstellen das es (wenn überhaubt ohne Nebenwirkungen) gehen kann.
Es ist buchhalterisch kompliziert. Ich mache es einfach:Die SNB hat auf der Aktivseite Reserven. Dollar, Euro und Gold.

Auf der Passivseite stehen Franken.

Wenn die SNB also Geld drucken will, also auf der Passivseite mehr Franken haben will, muss sie entsprechend auch die Aktivseite erhöhen. Also Dollar, Euro oder Gold kaufen. Aktiven und Passiven müssen sich ja immer aufheben.

Wenn nun der Euro um 10% sinkt, dann verliert die Aktivseite in Franken gerechnet an Wert. Entsprechend nimmt auch der Wert der Franken auf der Passivseite ab, denn Aktiven und Passiven müssen immer noch gleich hoch sein. Oder - alternativ - die anderen Aktiven, Gold und Dollar gewinnen in Franken gerechnet an Wert.

Gehen wir vom GAU aus, einem Kollaps mit Währungsreform beim Dollar und Euro. Was haben wir jetzt?

Aktiven: Dollar=0, Euro=0, Gold=1000 Tonnen.

Passiven: Fr. 772.8 Mrd.

Das bedeutet nichts anderes als: Wenn Dollar/Euro kollabieren, stehen den Passiven nur noch die Goldbestände gegenüber.

So, und jetzt wird's spannend:

Wir haben gemäss Quelle SNB per Ende November 2011 eine Geldmenge von total 772.808 Milliarden Franken, denen eine Goldmenge von effektiv 945t gegenübersteht.

Frage: Wie hoch ist der Goldpreis in Franken, wenn der Dollar und Euro kollabieren?

Antwort: 772 Mrd / 945000 kg = Fr. 817'786/kg

Dies natürlich unter der Voraussetzung, dass die Geldmenge der Schweiz konstant bleibt. Die gesamte Geldmenge müsste durch das Nadelöhr der Goldreserven passen ;)

Ich komme aber zum Schluss, dass im Falle einer Währungsreform Euro/Dollar auch eine Währungsreform beim Franken ansteht. Übrigens auch beim Pfund, Yen und jeder anderen Papierwährung.

Für mich bleibt die Frage immer noch, was geschieht mit der Differenz wenn die SNB seine alten bestände gegen neue (z.B. 1:50) umtauscht. Der Fehlbetrag kann aus meiner Sicht nicht beglichen werden.
Was Du als "Alte Bestände 1:50 umtauschen" bezeichnest, nenne ich "Währungsreform".Wie würde die aussehen?

Zunächst mal müsste ein neuer Franken gedruckt werden. Das meine ich ganz physisch: Neue Banknoten. Nennen wir den neuen Franken der Einfachheit halber NFr.

Am Tag x der Währungsreform passiert folgendes:

Am Freitag Abend, nach Börsenschluss unterbrechen alle TV- und Radiosender ihre Programme, um im Namen des Bundesrates folgende Ankündigung durchzugeben:

Per Montag morgen ist der Fr. ungültig und nur noch den NFr. wird akzeptiert. Wer Bargeld hat, kann ab Montag seine Fr. in NFr. tauschen.

Das Verhältnis ist wie folgt:

Löhne und Mieten werden 1:1 von Fr. in NFr. übernommen.

Für Bargeld und Bankguthaben gilt: Die ersten Fr. 1000 werden eins-zu-eins übernommen, alle weiteren 50:1

(Rechenbeispiel: Du hast Fr. 100'000 --> NFR 1000 + (99000/50) = 1000 + 1980 = NFr. 2980)

Staatsanleihen werden 50:1 übernommen.

Und somit dürfte die Frage beantwortet sein, was mit den Fehlbeständen passiert: Sie werden einfach neutralisiert, aufgelöst, vernichtet!

Was hätte so eine WR für Konsequenzen für Dich ganz privat?

1. An Deinem Lohn, der Miete ändert sich nichts.

2. Deine PK-Vermögen, Bankguthaben, Anleihen werden zu nahezu 98% vernichtet.

3. Die Preise für Konsumgüter wie Lebensmittel werden im Schnitt um 40% sinken(*). Du kannst bei gleichem Lohn also nach der WR mehr einkaufen bzw. kannst leichter sparen.

4. Wenn Du ein Haus mit einer Restschuld von z.B. Fr. 400'000 hast, beträgt die Schuld jetzt nur noch NFr. 8'000, also etwa einen Monatslohn. Aber freue Dich nicht zu früh, denn die Erfahrung zeigt, dass nach Währungsreformen den Hauseigentümern genau aus diesem Grund Sondersteuern aufgebrummt werden!

Der Staat wird 98% seiner Schulden los. Das heisst, dass die Steuereinnahmen nun wieder ausreichen, um den Staatshaushalt zu finanzieren. Zinszahlungen sind vernachlässigbar gering. Die Steuern könnten nun sogar gesenkt werden.

Die Geldmenge der SNB verringert sich von 772 Mrd. auf etwas über 15.44 Mrd.

Ob eine Währungsreform zu Deinem Vorteil oder Nachteil ist, hängt von Deinem Alter und Deinem Vermögen ab:

Wer viel Vermögen hatte, verliert mehr als er durch die sinkenden Preise nach der WR wieder reinholen kann. Wer arm war, verliert sehr wenig und profitiert von der neu gewonnenen Kaufkraft. Es findet also eine Umverteilung von reich zu arm statt.

Entsprechend profitieren Junge mehr als Alte, da sie ja mehr Lebenszeit vor sich haben, um ihr Vermögen wieder aufzubauen.

(*) Warum die Lebensmittelpreise um 40% sinken werden?

Siehe: http://www.cash.ch/community/forum/poli ... eldsysteme (1. Posting)

 
Veilen Dank für die einfache Erklärung. Genau das schätze ich an deinen Postings !
icon_thank%20you%20mf.png


 
MFIch glaube nicht an den Immobiliencrash in China im Moment und auch in den USA ist ein Wahljahr angesagt, daher bin ich trotz Eurokrise nicht so pessimistisch für dieses Jahr. Dazu kommt noch die moderate Bewertung der Aktien.Nicht das die Schuldenprobleme in den USA gelöst sind, aber sie sind zur Zeit kein Thema. Kommt dazu das die amerikanische Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt, wie die letzten Zahlen auf zeigen.Ich finde einfach die wirtschaftliche Bedeutung Chinas wird in deiner Analyse zu wenig berücksichtigt.

 
Ich finde einfach die wirtschaftliche Bedeutung Chinas wird in deiner Analyse zu wenig berücksichtigt.
Was wohl daran liegt, dass ich nicht sehe, dass uns steigende Nachfrage Chinas aus der Krise reissen könnte. Mercedes und BMW müssen seit einigen Monaten bereits Rabatte in China vergeben, um ihre Luxusautos noch loszuwerden. Das war davor nicht der Fall. Wir werden bestenfalls so viel an die Chinesen verkaufen wie bisher. Aber nicht wesentlich mehr. Und vor allem: Nicht so viel mehr, wie nötig wäre, um eine Krise in einem anderen Exportland auszugleichen.
 
Was Du als "Alte Bestände 1:50 umtauschen" bezeichnest, nenne ich "Währungsreform".Wie würde die aussehen?Zunächst mal müsste ein neuer Franken gedruckt werden. Das meine ich ganz physisch: Neue Banknoten. Nennen wir den neuen Franken der Einfachheit halber NFr.Am Tag x der Währungsreform passiert folgendes:Am Freitag Abend, nach Börsenschluss unterbrechen alle TV- und Radiosender ihre Programme, um im Namen des Bundesrates folgende Ankündigung durchzugeben:per Montag morgen ist der Fr. ungültig und nur noch den NFr. wird akzeptiert. Wer Bargeld hat, kann ab Montag seine Fr. in NFr. tauschen.Das Verhältnis ist wie folgt:Löhne und Mieten werden 1:1 von Fr. in NFr. übernommen.Für Bargeld und Bankguthaben gilt: Die ersten Fr. 1000 werden eins-zu-eins übernommen, alle weiteren 50:1(Rechenbeispiel: Du hast Fr. 100'000 --> NFR 1000 + (99000/50) = 1000 + 1980 = NFr. 2980)Staatsanleihen werden 50:1 übernommen.Und somit dürfte die Frage beantwortet sein, was mit den Fehlbeständen passiert: Sie werden einfach neutralisiert, aufgelöst, vernichtet!Was hätte so eine WR für Konsequenzen für Dich ganz privat?1. An Deinem Lohn, der Miete ändert sich nichts.2. Deine PK-Vermögen, Bankguthaben, Anleihen werden zu nahezu 98% vernichtet.3. Die Preise für Konsumgüter wie Lebensmittel werden im Schnitt um 40% sinken(*). Du kannst bei gleichem Lohn also nach der WR mehr einkaufen bzw. kannst leichter sparen.4. Wenn Du ein Haus mit einer Restschuld von z.B. Fr. 400'000 hast, beträgt die Schuld jetzt nur noch NFr. 8'000, also etwa einen Monatslohn. Aber freue Dich nicht zu früh, denn die Erfahrung zeigt, dass nach Währungsreformen den Hauseigentümern genau aus diesem Grund Sondersteuern aufgebrummt werden!Der Staat wird 98% seiner Schulden los. Das heisst, dass die Steuereinnahmen nun wieder ausreichen, um den Staatshaushalt zu finanzieren. Zinszahlungen sind vernachlässigbar gering. Die Steuern könnten nun sogar gesenkt werden.Die Geldmenge der SNB verringert sich von 772 Mrd. auf etwas über 15.44 Mrd.Ob eine Währungsreform zu Deinem Vorteil oder Nachteil ist, hängt von Deinem Alter und Deinem Vermögen ab: Wer viel Vermögen hatte, verliert mehr als er durch die sinkenden Preise nach der WR wieder reinholen kann. Wer arm war, verliert sehr wenig und profitiert von der neu gewonnenen Kaufkraft. Es findet also eine Umverteilung von reich zu arm statt.Entsprechend profitieren Junge mehr als Alte, da sie ja mehr Lebenszeit vor sich haben, um ihr Vermögen wieder aufzubauen.(*) Warum die Lebensmittelpreise um 40% sinken werden?Siehe: http://www.cash.ch/community/forum/poli ... eldsysteme (1. Posting)
Ich teile voll und ganz die Befürchtungen bez. der Geldmengen- und Schuldenproblematik und dass es früher oder später zum Kollaps kommen könnte. Ich halte auch etwas Edelmetalle. Dennoch überlege ich mir immer wieder, was bringt es mir überhaupt? Stellt man sich die Absicherung nicht zu einfach vor?Angenommen es käme zur WR, wie sieht es dann mit dem Goldpreis aus? Wäre er astronomisch hoch, würde es zugelassen, dass ich für wenige Gramm den Gegenwert eines Jahresgehaltes oder der Ersparnisse eines Jahrzents erhalten würde? Das wäre doch zu einfach, dass die wenigen schlauen Goldbesitzer einfach so ein hübsches Sümmchen herbeischaffen können und sich gleich in einen besseren, oder wenigstens gleichen Lebensstandard wie vor der WR, katapultieren können als die anderen?Da könnte doch im Beispiel von MarcusFabians WR-Ankündigung im TV im gleichen Athemzug noch ein Goldhandelsverbot angekündigt werden (was noch die glücklichere Variante wäre, als Goldbesitzverbot). Im dümmsten Fall müsste man 10-30 Jahre auf die Aufhebung des Verbotes warten/hoffen und könnte das Gold nun endlich gegen Bares eintauschen. Vielleicht ist man dann aber ein 95ig Jähriger Rentner und hat das Leben schon gelebt..Nun das sind meine kritischen Hypothesen.. Ich muss gestehen, in Geschichte kenne ich mich nicht aus. Ich lese oft die Beispiele von MarcusFabian/Goldseiten.de usw... Da liest man auch von Goldverbote usw. Deshalb möchte ich euch fragen, gibt es konkrete Beispiele, wo sich Edelmetallbesitz bei einer WR ausgezahlt hat? Wo man also wie erhofft sein erspartes in die neue Währung retten konnte?Ich glaube es ist verdammt schwierig das richtige Timing zu treffen mit Goldverkauf. Ein Tag zu spät, und ein kleines Gesetz könnte alles zu nichte machen.. Man könnte sich dann wenigstens trösten "ich habe es wenigstens versucht"... Wenn jemand sein Vermögen Retten kann, dann sind es andere Bevölkerungsschichten und nicht wird normalbürger..
 
PE Ratio vom SP 500:



Noch nicht wirklich billig...keine Inflation in Sicht...mir fehlt die Phantasie für stark steigende Kurse. :roll:

 
Angenommen es käme zur WR, wie sieht es dann mit dem Goldpreis aus?
Bist Du einverstanden, wenn wir das Beispiel von Rappianer als Rechenbeispiel nehmen, mit einer WR um 50:1 von Fr. auf NFr?Spielen wir es Durch:A: hat Fr. 100'000 auf einem Bankkonto.B: hat 2kg Gold (Goldpreis vor der WR mit Fr. 50'000 pro kg angenommen)Nun kommt die WR:A: hat nun, wenn wir die 1000 Fr. Limite 1:1 einsetzen - siehe Beispiel oben - NFr. 2980..-B: Hat immer noch NFr. 100'000. Sein Gold wurde ja nicht entwertet, nur der alte Franken!Während A also 97% seines Vermögens verloren hat, hat B immer noch die alte Kaufkraft.Da aber die allermeisten Menschen kein Gold vor der WR hatten - nur etwa 2-3% - gewinnen jene, die Gold hatten.Das heisst: B ist nun 34 mal reicher als A, obschon beide vor der WR dasselbe Vermögen hatten. Nur hat B seines erhalten, A vernichtet.Verstanden? Nein? Hätte ich auch nicht. Also nochmals:Stand heute, vor der WR: Das gesamte Vermögen der Schweiz entspricht in Geld bewertet Fr. 772 Mrd. Das ist die Geldmenge. Und da ja alles in Geld bewertet wird, ist Geldmenge = Vermögensmenge = Schuldenmenge.Ich könnte auch anders argumentieren und sagen: Das Vermögen der Schweiz entspricht der Goldmenge von 945 Tonnen. Im Moment ist das zwar noch falsch, weil Gold gegenüber Franken pervers unterbewertet ist aber spätestens bei einer Währungsreform kommt das zum Tragen.Nach der WR: Das gesamte Vermögen der Schweiz entspricht NFr. 15.44 Mrd oder immer noch 945t Gold. Merke: Das Verhältnis von Fr. zu NFR ist 50:1. Aber das Verhältnis von 1 kg Gold zu 1 kg Gold ist immer noch dasselbe. Nämlich 1:1Ich kann es auch anders formulieren: Aus meinem Posting oben ergibt sich ein Verhältnis Geld:Gold von Fr. 817'786 pro kg Gold. und jetzt betrachten wir mal die Kaufkraft und sagen einfach: Aktuelle Fr. 817'786 entsprechen einem schönen Haus mit Garten am Zürichsee!So, und jetzt basteln wir eine Währungsreform und führen eine goldgedeckte Währung ein. Das Ergebnis: Ein Kilo Gold kauft besagtes Haus mit Garten am Zürichsee, die alten Fr. 817'786 sind nur noch rund Fr. 16'000 wert.Unrealistisch?Nein, ist es nicht. Ein konkretes Beispiel einer anderen Währungsreform:Zwei deutsche Opas wollen ihren Enkeln ein Vermögen hinterlassen und vergraben ihren Schatz gut gesichert und eingepackt im Garten.Opa A: Vergräbt 1000 Reichsmark als Banknote.Opa B: Vergräbt den Gegenwert von 11 Unzen GoldHeute:Enkel A: kann die 1000 Reichsmark bei e-bay für einen Gegenwert von ungefähr €0.90 versteigern.Enkel B: könnte das Gold gegen etwa €13'500 verkaufen.Wer hier den "besseren" gemacht hat, dürfte wohl klar sein.Der Punkt ist, dass bei einer Währungsreform das Geld an sich abgewertet wird. Nichts anderes. Du musst vor oder nach einer WR immer noch 5 Minuten für ein Brot arbeiten oder 10 Jahre für ein Haus oder 9 Monate für ein Auto. Daran hat sich nichts geändert. Geld ist nur Papier bzw. heutzutage: Geld ist nichts anderes als eine virtuelle Information auf einem Computer.Wenn Du heute eine Million Franken Dein Eigen nennst, bist Du reich. Aber wenn ein Brot eine Million kostet, ist Dein Vermögen auf einmal überblickbar.Auch nach einer WR wirst Du für 3 Eier ein Brot bekommen oder für 0.1 Gramm Gold. Das einzige, was bei einer WR ändert ist, dass man mehr Papiergeld bzw. neues Papiergeld hinblättern muss, um ein Brot zu kriegen. Für Dich entscheidend ist, dass Du vor der WR eine Woche arbeiten musstest, um Fr. 2000 oder eine Tonne Brot zu erarbeiten, die WR selbst aber dieses Geldvermögen um Faktor 50 auf 20kg Brot abwertet. Es ist nicht die Arbeit, die an Wert verliert. Auch nicht das Brot oder das Öl oder das Gold oder Aktien.Das einzige, was an Wert im Sinn von Kaufkraft verliert ist Geld und alles was in diesem alten Geld nominiert wurde: Staatsanleihen, Bargeld, Bankkonten
Da könnte doch im Beispiel von MarcusFabians WR-Ankündigung im TV im gleichen Athemzug noch ein Goldhandelsverbot angekündigt werden (was noch die glücklichere Variante wäre, als Goldbesitzverbot). Im dümmsten Fall müsste man 10-30 Jahre auf die Aufhebung des Verbotes warten/hoffen und könnte das Gold nun endlich gegen Bares eintauschen. Vielleicht ist man dann aber ein 95ig Jähriger Rentner und hat das Leben schon gelebt..
Goldverbote sind zum Glück relativ selten. Die gab es in den USA 1937-1971. Auch teilweise (gerüchtehalber, unbestätigt) während der Nazi-Zeit.In der heutigen Zeit ist es auch relativ schwierig, ein Goldverbot durchzusetzen. Schliesslich sind ein paar Unzen Gold im Geldbeutel auch bei Nacktscannern in den Fluthäfen durchaus durchzubringen ;)Es müsste also ein globales Goldverbot her. Wer würde so etwas durchsetzen wollen? Und warum?Im Schnitt der letzten 100 Jahre haben die Menschen etwa 21% ihres Vermögens in Gold angespart. Heute sind nur noch etwa 1.5-2% der Vermögen in Gold angelegt.Es wäre ja noch verständlich, wenn der Staat Not-Gesetze veranlassen würde, um an 21% des Volksvermögens zu kommen. Aber würde er diesen Aufwand betreiben wegen 2% des Volksvermögens? Gold ist einfach zu wenige interessant. Keiner hat Gold. Mal abgesehen davon, dass der Schweizer Staat ohnehin keine Affinität zu Gold hat. oder hätten die Politiker sonst Gold zu Preisen von Fr. 17'000 und 26'000 pro Kilo verkauft?Und wie sollten die pissblöden Politikern dem Volk erklären, warum sie Gold billig verkauft haben und es nun, wo es den 3 oder 4-fachen Preis hat verbieten?
 
So, und jetzt basteln wir eine Währungsreform und führen eine goldgedeckte Währung ein. Das Ergebnis: Ein Kilo Gold kauft besagtes Haus mit Garten am Zürichsee, die alten Fr. 817'786 sind nur noch rund Fr. 16'000 wert.
Das ist der ganze Haken an deiner Geschichte. Das wird niemals passieren! Es wird nie mehr eine Gold gedeckte Währung geben und deshalb wird der Goldpreis auch weiterhin rein Spekulationsgetrieben sein. Deine Rechnung ist gut und nett...aber wofür sollte der klumpen Metall den dienen? Wer sollte so blöd sein und Dir ein Haus für ein kg Gold verkaufen...absolut absurd. Der Goldpreis wird mitfallen wie alles andere auch.
 
Wer sollte so blöd sein und Dir ein Haus für ein kg Gold verkaufen...absolut absurd.
Derselbe, der sein Haus heute für einen Stapel nutzloses Papier hergeben würde. Deine Argumentation greift meiner Meinung nach nicht. Bin aber sonst auch der Meinung, dass die Rechnung nicht aufgeht:Anstatt den gesamten Goldbestand sämtlichen Schulden (allem Geld) gegenüberzustellen könnte man auch argumentieren, sämtliche Immobilien der Schweiz entsprächen allem Geld der Schweiz. Immerhin dienen sie zum grossen Teil der Grundpfandsicherung. Dann müssten aber auch die Immobilien um denselben Faktor ansteigen wie Gold.
 
Verstanden? Nein? Hätte ich auch nicht. Also nochmals:
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich verstehe deine Rechenbeispiele durchaus und sind in unserem gegenwärtigen Geldsystem absolut logisch. Gold fasziniert mich auch und habe sehr freude an meinen wenigigen Unzen. Aber die folgenden Beiträge treffen genau meine Verunsicherung..
Wer sollte so blöd sein und Dir ein Haus für ein kg Gold verkaufen...absolut absurd.
Derselbe, der sein Haus heute für einen Stapel nutzloses Papier hergeben würde. Deine Argumentation greift meiner Meinung nach nicht. Bin aber sonst auch der Meinung, dass die Rechnung nicht aufgeht:Anstatt den gesamten Goldbestand sämtlichen Schulden (allem Geld) gegenüberzustellen könnte man auch argumentieren, sämtliche Immobilien der Schweiz entsprächen allem Geld der Schweiz. Immerhin dienen sie zum grossen Teil der Grundpfandsicherung. Dann müssten aber auch die Immobilien um denselben Faktor ansteigen wie Gold.
 
@Helvetia:Wichtig ist doch bei einer WR nur:Sachwerte behalten ± ihren Wert (Immobilien / Edelmetalle / Aktien)Schuldpapiere verlieren an Wert (Geld / Oblis / Darlehen etc.)Ich bin (im Gegensatz zu MF) der Meinung, dass man statt Gold ebensogut Immobilien kaufen könnte. Nur: habe ich 1.0 mio. auf der hohen Kante und kauf mir ein Haus für 0.9 mio., was mach ich mit den restlichen 0.1 mio.? Oder was macht jemand, der "nur" 20'000 Fr. an Erspartem hat? - Genau: man kauft Edelmetalle und möglichst wertbeständige Aktien.Gold und Silber würden aus meiner Sicht aus einem ganz bestimmten Grund stärker steigen als Immobilien: Vor der Währungsreform erwarte ich eine starke Inflation, die als Begründung für die WR gilt und Gold spekulativ ansteigen lässt. Bei den Immobilien kommt das Problem hinzu, dass wir nicht wissen wie die grundpfandbesicherten Hypotheken in einer WR gehandhabt würden. Werden die Hypothekarschulden auch einfach durch 50 geteilt? Falls nicht, dann würden die Immopreise runterrasseln, denn die Banken werden nach einer WR Liquidität benötigen, welche sie von ihren Schuldnern einverlangen. Deren Sparguthaben haben sich aber um Faktor 50 reduziert, so dass sie zwangsveräussern müssen. Immer gut also, wenn man nebst seinem Häuschen noch etwas Gold hat. ;)

 
So, und jetzt basteln wir eine Währungsreform und führen eine goldgedeckte Währung ein. Das Ergebnis: Ein Kilo Gold kauft besagtes Haus mit Garten am Zürichsee, die alten Fr. 817'786 sind nur noch rund Fr. 16'000 wert.
Das ist der ganze Haken an deiner Geschichte. Das wird niemals passieren! Es wird nie mehr eine Gold gedeckte Währung geben und deshalb wird der Goldpreis auch weiterhin rein Spekulationsgetrieben sein. Deine Rechnung ist gut und nett...aber wofür sollte der klumpen Metall den dienen? Wer sollte so blöd sein und Dir ein Haus für ein kg Gold verkaufen...absolut absurd. Der Goldpreis wird mitfallen wie alles andere auch.
Was mich immer wieder aufhorchen lässt ist, dass die Nationalbanken nach wie vor grosse bestände an Gold halten oder gar zukaufen. Wenn eine neue goldgedeckte Währung mit entsprechend neuem (hohem) Goldpreis aus deiner Sicht nicht geben wird , was ist der Nutzen von diesem Gold ? NB spekulieren ja bekanntlich nicht mit Gold (Bitte korrigieren wenn ich mich irre) da, der Auftrag nicht Gewinnoptimierung sondern z.B. Preisstabilität ist.Auch ich bin der festen Meinung, das der Goldpreis, abgesehen von grossen Schwankungen, langfristig mindestens gleich hoch oder höher liegen wird als die Höchststände die wir im 2011 gesehen haben. Goldpreis wird erst fallen wenn sichprofitablere Invest alternative abzeichnet da Gold keine Dividende zahlt. Sobald die "Umschichtung" beginnt, wird der Goldpreis fallen. Davon sind wir aber weit entfernt. Sowei meine Intepretation.Genenargumente sind erwünschtPS: sollten wir nicht zu Edelmetallen wechseln?
 
Aber die folgenden Beiträge treffen genau meine Verunsicherung..
Schlussendlich eine Frage der geschichtlichen Erfahrung. Und die sagt uns, dass Papiergeld ein virtueller Wert ist der sich immer seinem Inneren Wert (Null) nähert.Ob Du für eine Million Franken eine Villa kriegst oder einen Liter Benzin ist eine reine Definitions- und Vertrauenssache. Wenn die SNB die Geldmenge um den Faktor 500'000 erhöht, ist eine Million Franken halt nur noch einen Liter Benzin wert. Gut, einverstanden. Das tut sie natürlich nicht. Aber ausschliessen kann man es genau so wenig.Papiergeld ist im Wesentlichen nur ein Tauschmittel, dessen Wert durch die Menge der Güter und die Geldmenge bestimmt wird.Hinzu kommt, dass jegliches Geld nur als Schuldgeld auf die Welt kommt. Banken schöpfen Geld, wenn jemand einen Kredit aufnimmt. Sich also in Höhe des neugeschaffenen Geldes verschuldet.Nun stellt sich zwangsläufig die Frage, wie z.B. die Staatsschulden der Schweiz zurückbezahlt werden sollen. Durch Geld? Richtig. Aber das Geld dazu existiert noch gar nicht. Also müsste es geschaffen werden, was aber im Umkehrschluss nichts anderes bedeutet als dass sich jemand in dieser Summe neu verschulden müsste.Geld ist ein Schuldsystem auf dem Zinsen auflaufen. Mal höhere, mal niedrigere. Aber Zinsen und Zinseszinsen sind eine Exponentialfunktion und die funktionieren in einer endlichen Welt nur eine begrenzte Zeit. Wer meint, ein exponentielles Wachstum sei in einer endlichen Welt möglich, ist entweder ein Idiot oder ein Ökonom!Das bedeutet, dass die Wirtschaftsleistung nie und nimmer ausreicht, um die mittlerweile ausufernde Spirale der Zinseszinsen zu bedienen. Die Folge: Die reichsten 10% werden immer reicher, während der Mittelstand ausdünnt und nicht mehr in der Lage ist, genug reales zu erwirtschaften, um diese Zinseszinsen zu bedienen.Warum Johnny P (er ist Bauer) das nicht versteht, ist mir unbegreiflich. Aber das ist sein Problem, nicht unseres.Die Folge dieser Konzentration von Vermögen auf einige wenige, kann man durch die ganze Menschheitsgeschichte verfolgen. Von Kaiser Nero bis zur französischen Revolution. Etwa alle 80 Jahre kommt es zum Reset des Finanzsystems. Auch genannt Währungsreform. Davon gab es bisher 3800 in der Geschichte. Und ja, auch unser Währungssystem wird einen Reset erfahren. So wie alle anderen vor ihm auch. Es geht auch gar nicht anders, denn gegen die Mathematik kommt politische und ökonomische Unvernunft nicht an.Man kann sich gegen eine Währungsreform nur mit Sachwerten schützen. Ob Brot oder Gold ist auf den ersten Blick mal unerheblich. Nur, da sich Gold länger hält als Brot und es auch einfacher ist 1oz Gold zu transportieren als 1t Brot, hat sich Gold nun mal als Geld durchgesetzt. Obschon es auch mal Weizen-Währungen gab.
 
Jetzt lassen wir mal eine Währungsreform hinten vor, heute, morgen und in diesem Jahr wird es keine geben, meiner Meinung nach wird es in der Schweiz nie eine geben :D

Darum betrachte ich das Gold als ein Anlageinstrument wie eine Aktie, Obligation oder eine Immobilie. Der Preis steigt, wenn die Nachfrage grösser als das Angebot ist und fällt, wenn die Nachfrage kleiner als das Angebot ist, gewisse Manipulationen, mal aussen vor gelassen, die regulieren sich von selbst.

Da nun durch die Schuldenproblematik die Verunsicherung bei den Anlegern sehr gross ist und noch grösser wird, bleibt die Nachfrage nach Gold intakt und wird sich, je nach Verunsicherungsfaktor noch markant ausweiten.

Und wenn man beachtet wie lange Gold einen Dornröschenschlaf abgehalten hat, dann ist noch einiges an Performance drinnen, diese späte Erkenntnis, hat mich veranlasst viel zu spät auf den Gold Zug aufzuspringen, nach einigen Recherchen und für Sturmzeiten bin ich von der Gold Nachfrage überzeugt.

Und als Aktienbulle auch in Gold zu investieren, braucht eine enorme Überzeugung.

 
Was mich immer wieder aufhorchen lässt ist, dass die Nationalbanken nach wie vor grosse bestände an Gold halten oder gar zukaufen.
Das siehst Du schon richtig: Zentralbanken kaufen nicht etwa Gold, weil sie mit einer Heirats-flut im Lande rechnen und Eheringe schnitzen wollen sondern weil sie wissen, dass Gold schlussendlich die einzige wahre Devisenreserve ist, die nicht wertlos, die nicht vernichtet werden kann.Warum sonst machen Italien, Portugal oder Griechenland neue Schulden, sind sogar bereit, Häfen, Inseln, ... als Sicherheit zu hinterlegen aber tasten ihre Goldreserven nicht an?87% des weltweiten Goldes wird als Werterhalt verwendet.11% als Rohstoff.Wer Gold nur als Rohstoff sieht, wird niemals verstehen, welche monetäre Bedeutung es hat. Auch wenn wir derzeit in einen geschichtlich kurzen Phase sind, wo Papiergeld offiziell hochgejubelt und Gold als sinnloser Schrott verteufelt wird!
 
Gold ist nicht nutzlos, auch wenn es kein Rohstoff im üblichen Sinne ist. Wäre es nutzlos, dann würde es wohl keine 10 Fr. pro Kilo kosten.

 
Was mich immer wieder aufhorchen lässt ist, dass die Nationalbanken nach wie vor grosse bestände an Gold halten oder gar zukaufen.
Das siehst Du schon richtig: Zentralbanken kaufen nicht etwa Gold, weil sie mit einer Heirats-flut im Lande rechnen und Eheringe schnitzen wollen sondern weil sie wissen, dass Gold schlussendlich die einzige wahre Devisenreserve ist, die nicht wertlos, die nicht vernichtet werden kann.Warum sonst machen Italien, Portugal oder Griechenland neue Schulden, sind sogar bereit, Häfen, Inseln, ... als Sicherheit zu hinterlegen aber tasten ihre Goldreserven nicht an?87% des weltweiten Goldes wird als Werterhalt verwendet.11% als Rohstoff.Wer Gold nur als Rohstoff sieht, wird niemals verstehen, welche monetäre Bedeutung es hat. Auch wenn wir derzeit in einen geschichtlich kurzen Phase sind, wo Papiergeld offiziell hochgejubelt und Gold als sinnloser Schrott verteufelt wird!
Hallo MF,Wenn ich das Diagramm des Goldverlaufes der letzten 30 Jahre anschaue, dann ist der Goldpreis seit 1970 am steigen. Was für Potenzial siehst du denn noch beim Goldpreis? In einigen Analystenberichten liest man, dass Gold seine Höchststände bereits gesehen hätte und ein Einstieg zum jetztigen Preis abgeraten wird. Gold sollte ja nicht nur Sicherheit bieten sondern auch ein Investment sein. Des Weiteren.....wenn ich Gold kaufen möchte, mache ich das über meine Hausbank oder gibt es da auch noch andere Möglichkeiten? Danke für die Antwort! :roll:
 
Was für Potenzial siehst du denn noch beim Goldpreis?
Schwer zu sagen, weil wir ja nicht wissen, wie weit die Zentralbanken ihre Währungen noch abwerten wollen. Wenn die SNB zum Beispiel den Franken um 10% abwertet, steigt der Goldpreis in Franken um 10%. Das hat aber nichts mit dem Goldpreis zu tun sondern mit dem Franken.Insofern müsste die Frage lauten: "Wie tief können Papierwährungen noch fallen?"Wenn man - wie John - die Währungskomponente ausklammert und davon ausgeht, dass die Währungen nicht mehr künstlich abgewertet werden, sollte das Hoch so um $2500/oz liegen. Nimmt man die Währungskomponente mit rein, dann müsste (auch ohne Währungsreform oder Hyperinflation) ein Top zwischen $7000-10'000 erreicht werden.
In einigen Analystenberichten liest man, dass Gold seine Höchststände bereits gesehen hätte und ein Einstieg zum jetztigen Preis abgeraten wird.
Solche Berichte habe ich schon gelesen, als Gold noch bei $525 stand ;)Es sind übrigens dieselben Analysten, die die Dot-Com-Blase nicht gesehen haben, die US-Immobilienblase nicht und die jetzt die Anleihenblase nicht sehen.
wenn ich Gold kaufen möchte, mache ich das über meine Hausbank oder gibt es da auch noch andere Möglichkeiten?
Deine Hausbank, jede andere Bank, die eine Numismatik-Abteilung hat oder ein Goldhändler wie Pro Aurum.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.