Aber eben, als Trader interessiert das eigentlich nicht wirklich.
Richtig. Aber der Trader ist ja auch professionell genug, um Umkehrformationen zu erkennen und rechtzeitig - evtl. mit tragbarem Verlust auszusteigen.
Sorgen machen mir da eher die langfristig orientierten Anleger.
Machen wir mal eine Zukunftsprognose im Radio-Melchior-Style
[COLOR= #008000]15. Januar 2014: New York: Partystimmung! Dow Jones knackt die 16'000 Marke![/COLOR]
[COLOR= #0040FF]5. Februar 2014: New York: Nach einer fulminanten Jahresendrally musste der Dow Jones einen Teil seiner Gewinne abgeben und steht nun wieder bei 15'500[/COLOR]
[COLOR= #FF8000]3. März 2014: Zürich: Wegen der Zuspitzung der Lage im Iran hat der Dow heute Intraday erstmals die Marke von 15'000 kurz nach unten durchbrochen. Charttechniker haben den grossen Unterstützungsbereich um 14'800 in Blick (Tiefs Juni, August, Oktober 2013). Banken empfehlen Aktien nach wie vor zum Kauf. Wie UBS-Aktienanalyst Hugo Grossschnurri im Interview meinte:
"Wir sehen derzeit eine ausgezeichnete Nachkaufgelegenheit für Aktien. Eine Korrektur war notwendig und überfällig. Langfristig jedoch führt kein Weg an Aktien vorbei. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung dürfte auch das Fed-Meeting in zwei Wochen sein. Wir erwarten von Janet Yellen eine Fortsetzung wenn nicht gar eine Ausweitung von QE3"[/COLOR]
[COLOR= #FF0000]19. März 2014: New York: Der Markt reagiert enttäuscht auf das gestrige Fed-Meeting. Zwar hat Janet Yellen bekräftigt, QE3 ($85 Mrd. pro Monat) auf unbestimmte Zeit fortzusetzen, der Markt jedoch hatte mit mehr gerechnet. Der Dow Jones durchbricht die wichtige Unterstützungsmarke von 14'800 Punkten und schliesst bei 14'730.[/COLOR]
[COLOR= #008000]21. März 2014: New York: Der heutige Abverkauf des Dow Jones war unerwartet heftig. Händler machen Panikverkäufe jener zittrigen Hände verantwortlich, die Aktien ab September 2013 auf Kredit gekauft haben und nun gezwungen sind, ihre Aktien mit Verlust zu verkaufen. "
Offenbar wurden beim Durchbruch der 14'800 sehr viele Stop-Losses ausgelöst", meinte ein Trader aus New York. Der Dow Jones geht bei einem Tagesverlust von -4.8% mit 13960 Punkten ins Wochenende.[/COLOR]
[COLOR= #0000FF]15. April 2014: New York: Der Markt konnte sich bei 13'100 Punkten konsolidieren. Wie schon oft erwarten die Händler mit Spannung das Fed-Meeting vom 29. April. Man erhofft sich eine Erhöhung von QE3, um die angeschlagenen Aktienmärkte zu unterstützen. [/COLOR]
Die Stimmung am Markt trübt sich ein. Ein Händler der NYSE, der nicht genannt werden will bringt es auf den Punkt:
"Der Dow steht etwa da, wo er Anfang 2013 stand. Wir haben also ein verlorenes Jahr hinter uns. Mehr als das!".
[COLOR= #FF0000]2. Mai 2014: New York: Die Entscheidung der Fed, QE3 nur auf 120 Mrd. zu erweitern, wurde vom Markt mit grosser Enttäuschung aufgenommen. Man hatte mit mindestens 150 Mrd. gerechnet. Mit dem Durchbrechen der GD200 bei 12'270 Punkten wurde nun auch charttechnischer Sicht offiziell der Bärenmarkt eingeläutet.[/COLOR]
[COLOR= #008000]2. Mai 2014: Zürich: Nach dem enttäuschenden Fed-Entscheid vom letzten Mittwoch, 30. April, QE3 nur auf 120 Mrd. zu erhöhen, durchbrach der SMI erstmals seit August 2012 die Marke von 6800 Punkten. Dass die Verluste des SMI jene des Dow Jones sogar übertrafen, dürfte daran liegen, dass der Franken wieder stärker nachgefragt wird. Im Rahmen der Erhöhung von QE3 erreichte der Dollar mit 82 Rappen ein neues Allzeittief.[/COLOR]
[COLOR= #BF0000]6. Mai 2014: Peking: Die Regierung in Peking lässt verlauten, dass ihr die Ausweitung der US-Schulden zunehmend Sorge bereitet. Wie Regierungssprecher Xi Juau meinte:
"Die fortschreitende Devaluierung des US-Dollars bereitet uns ernsthafte Sorgen. China wird deshalb den internationalen Handel in Dollar reduzieren und den internationalen Zahlungsverkehr vermehrt von SWIFT auf SUCRE umstellen. China hat vor allem im Handel mit Südamerika, Indien, den arabischen Ländern, Iran und Russland mit SUCRE gute Erfahrungen gemacht. Wir wollen den Handel in Dollar nicht einstellen" bekräftigt Xi Juau,
"aber es ist in unserem nationalen Interesse, die Gefahr der Dollarentwertung möglichst gering zu halten. Bei 3 Billionen an US-Treasuries bedeutet jeder Prozentpunkt des Dollarverfalls einen Verlust von $30 Mrd. an Kaufkraft für das chinesische Volk. Das ist nicht länger tragbar."[/COLOR]
etc.. ....
Man könnte jetzt das ganze Spiel noch mit Forums-Postings durchziehen:
Am Anfang: "Notwendige Korrektur, gute Nachkaufgelegenheit".
Später: "Der Bullenmarkt ist noch intakt. Die GD200 hält noch". Gute Einstiegsmöglichkeit für alle, die noch nicht voll investiert sind.
Später: "Es kann doch nicht sein, dass der SMI auf einmal 20% weniger Wert sein soll als noch vor 5 Monaten. Das erholt sich schon wieder". Einmalige Gelegenheit, den EP zu senken.
Später: "Na ja, dann wird aus der Spekulation halt ein Langfrist-Investment. Irgend wann sehe ich meinen Einstandspreis wieder".
Später: "Mist, hätte ich doch verkauft! Aber jetzt lohnt es sich nicht mehr zu verkaufen. Der Verlust wäre zu hoch"