Langfristige - Strategie

„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ (Konrad Adenauer).Wer vieles sagt, sagt manchmal auch etwas richtiges (im Nachhinein gesehen) und manchmal auch falsches. Im Endeffekt: es ist eigentlich egal was er sagt, einiges wird sich als richtig, anderes als falsch herausstellen. Seine Bewunderer picken das eine raus, die Kritiker das andere. Dann hie und da noch ein paar derb/arrogante Bemerkungen zu erfolgreichen Persönlichkeiten ergibt unter dem Business-Aspekt eine win-win Situation: der Herr bleibt im Gespräch.

 
Ok, ich gebe zu, verschiedene Aussagen dieses Herrn kannte ich nicht und erst hier im Forum las ich diese in links und sie interessieren mich aber einen Scheiss, da dieser Herr kein Politiker ist, dem ich meine Stimme geben soll.Ich kann verstehen, dass verschiedene Aussagen auf Ablehnung stossen.Doch versteht der Typ was von den Börsen. Und das lässt sich über mehr als 30 Jahre zurückverfolgen.Man macht sich nicht einen Namen mit Dummschwätzen, Leute.Nur mit Dummschwätzen wäre er wohl heute auch am Schreiben in Foren :D

 
Also da keine Antwort auf meine Frage ob du mal einen Bericht des Marc Faber gelesen hast, nehme ich an die Antwort lautet nein.Somit wäre also das "Dummgeschwätz" halt ein unqualifizierte Äusserung, da man das Dummgeschwätz gar nie gelesen hat und gar nicht weiss was drin steht. Verstehst du was ich meine?Nur mit Dummschwätzen wäre er wohl heute auch am Schreiben in Foren
Ich finde, dass eine Beschimpfung wie die des "Dummschwätzer" nicht zwingend als Beleidigung zu werten ist, wenn sie einen sachlichen Hintergrund hat; auch bei anderen, vergleichbaren Schimpfworten, die an ein konkretes Verhalten anknüpfen, ließe sich das vertreten, weil die sprachlich pointierte Bewertung im Kontext einer bestimmten Aussage des Betroffenen darstellt", wenn also "der Gemeinte als 'Dummschwätzer' tituliert wird, weil er nach Auffassung von mir (im Rahmen einer Sachlage) dumme Aussagen getroffen hat".Deswegen musst du dich doch nicht echauffieren ich habe ja nicht dich tituliert schau doch mal aus welchem Kontext meine Titulierung stattfand. Ja ich habe schon ein, zwei Berichte von Herrn Faber gelesen, ich fand sie nicht der Rede wert. Zu deinem letzten Satz, es ist doch angenehm hier in diesem Schweizertraderforum zu schreiben, wenn man dafür Zeit hat, respektive sich die Zeit nehmen kann.
 
Du hast nicht verstanden was ich meine, es spielt keine Rolle wie schnell man auf der Autobahn unterwegs ist einen Unfall kann man trotzdem haben.
Was machst Du, wenn sich die Unfälle an einer ganz bestimmten Stelle häufen und in nachweislich 80% der Fälle ein Lastwagen überholt hat?
 
Was machst Du, wenn sich die Unfälle an einer ganz bestimmten Stelle häufen und in nachweislich 80% der Fälle ein Lastwagen überholt hat?
Jetzt wird’s sehr theoretisch! Ich würde die Stelle deswegen nicht meiden, sicher das Gas wegnehmen aber ich habe ja meine Zeiten einzuhalten, vielleicht würde ich mich dafür einsetzen das dort keine Lastwagen mehr überholen dürfen.Und du? Nach deinem Investmentstill zu urteilen würdest du wohl die Stelle solange meiden bis dort keine Lastwagen mehr fahren dürfen und einen Umweg in Kauf nehmen, welche dich Zeit kosten würde!?(Zeit gleich Performance)
 
Geschwindigkeitsbegrenzung und Lastwagenüberholverbot.Auf was ich hinaus wollte: Wer genau ist der Dummschwätzer: Der, der vor der Gefahr warnt, Statistiken präsentiert seine Meinung begründet aber eine Zeitlang falsch liegt, weil es keine Unfälle gibtoder der, der ohne Begründung sagt "wird schon alles gutgehen" und damit eine Zeitlang richtig liegt?
 
Ich finde, dass eine Beschimpfung wie die des "Dummschwätzer" nicht zwingend als Beleidigung zu werten ist, wenn sie einen sachlichen Hintergrund hat; auch bei anderen, vergleichbaren Schimpfworten, die an ein konkretes Verhalten anknüpfen, ließe sich das vertreten, weil die sprachlich pointierte Bewertung im Kontext einer bestimmten Aussage des Betroffenen darstellt", wenn also "der Gemeinte als 'Dummschwätzer' tituliert wird, weil er nach Auffassung von mir (im Rahmen einer Sachlage) dumme Aussagen getroffen hat".Deswegen musst du dich doch nicht echauffieren ich habe ja nicht dich tituliert schau doch mal aus welchem Kontext meine Titulierung stattfand. Ja ich habe schon ein, zwei Berichte von Herrn Faber gelesen, ich fand sie nicht der Rede wert. Zu deinem letzten Satz, es ist doch angenehm hier in diesem Schweizertraderforum zu schreiben, wenn man dafür Zeit hat, respektive sich die Zeit nehmen kann.
Sorry John, aber mich hat das halt einfach sauer gemacht und ich fragte mich instinktiv, was bildet der Typ sich ein. Ich meine, was glaubst du wer du bist so ein Statement abzugeben ohne weitere Begründung. Wer bist denn du? Und wer ist Marc Faber? Ein Forumschreiberling gegenüber einem weltweit bekannten Analysten. Weshalb ist der denn so bekannt und nicht du? Ich fand das anmassend. Vor allem du weisst doch gar nicht ob du eventuell im Rückblick von ein paar Jahren, dann der bist, der völlig daneben lag.Marc Faber erstellt Analysen für Vermögen welche langfristige Strategien fahren, und wohl den Rahmen eines Durchschnittsanlegers sprengen. Daher kann ich eigentlich deine Ablehnung schon nachvollziehen und dir soweit rechtgeben, dass man ihn nicht zu fest beachten sollte.Ok.Aber ihn als Dummschwätzer zu titulieren, heisst ja du bist der Klugschwätzer. Na ja, mal schauen. In 30 Jahren vielleicht. :mrgreen:
 
Aber ihn als Dummschwätzer zu titulieren, heisst ja du bist der Klugschwätzer. Na ja, mal schauen. In 30 Jahren vielleicht. :mrgreen:
Nun dies sollte keinesfalls suggerieren, dass ich dich für einen Dummschwätzer halte.Dein Optimismus und deine Überlegungen find ich gut und inspirierend aber kann sie halt nicht zu 100% teilen.Ja, man darf nicht immer alles zu fest hinterfragen, weil man sonst NIE Aktien kauft.Die Entwicklung geht ihren Weg. Die Globalisierung und das Wachstum in den aufstrebenden Ländern, das wird aller Voraussicht nach weitergehen.Auch wenn es zu Problemen, Crashs, Bankrotten, Turbulenzen kommen wird, wird sich diese Richtung nicht einfach ändern.Man kann dieser Entwicklung gegenüber kritisch eingestellt sein.Doch als Anleger sollte man da dann Opportunistisch sein.Um zu partizipieren an diesem Wachstum in den aufstrebenden Ländern, muss man nicht zwingend dort investiert sein.Viele Schweizer Firmen haben sich in diesen Märkten gut positioniert und dies spiegelt sich in den Kursen.Ob sie nun teuer sind oder nicht, ist relativ.Z.Z. sind sie rein aus Renditeüberlegungen welche du ja schön vorgerechnet hast, nicht teuer, wenn man Dividendenrenditen hat von 2-5%….im Schnitt ev.3%. gegenüber Renditen bei den Anleihen, welche historisch sehr tief sind.Nun bleiben aber die Dividenden bei gutem Geschäftsverlauf nicht stehen, sondern werden erhöht.Bei schlechtem Geschäftsverlauf hingegen gekürzt oder ganz gestrichen.Die Risiken zu berücksichtigen, abzusichern, diversifizieren, ist doch sehr abhängig von der individuellen Mentalität.Dabei sollte man ja sich überlegen, wie geht man mit einem unvorhergesehenen Einbruch dann um.Verluste entstehen, wenn man etwas kauft was einem günstig schien, es aber später günstiger verkauft, weil es einem nun zu teuer scheint.Die Meinung auch mal ändern und flexibel bleiben sollte man doch, da sich die Entwicklung einen Feuchten Furz um Meinungen kümmert.Wünsche allen schöne Festtage und einen guten Rutsch und verschone dieses Forum nun für eine Weile von meiner Gegenwart. :cheers:
 
Geschwindigkeitsbegrenzung und Lastwagenüberholverbot
Darauf hast du aber keinen Einfluss. Es liegt in den Händen von anderen diese Regeln einzuführen.Du hast lediglich die Wahl diese Autobahn zu benützen im Wissen dass die Gefahr auf einen Unfall besteht. Oder sie zu meiden weil du das Risiko eines Unfalls nicht eingehen willst.Gehst du das Risiko ein und nimmst die Autobahn, kannst du jeden Tag wertvolle Zeit einsparen. Es sei denn es hat einen Unfall gegeben und der Verkehr staut sich auf. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn die Zeitersparnis an allen anderen Tagen ist viel grösser. Schlimm ist wenn es einen Mega-Crash gibt, in welchen auch du verwickelt bist und die Autobahn nicht mehr befahrbar macht für eine längere Zeit. Das wird dich viel Zeit kosten. Und du musst jetzt eine Alternative suchen. Du hast aber in den ganzen Jahren davor so viel Zeit eingespart dass sich das Risiko auf der Autobahn zu fahren immer noch gelohnt hat.Meidest du die Autobahn aber von Anfang an, weil du das Risiko nicht eingehen willst, dann entgeht dir die ganze wertvolle Zeitersparnis.
 
"Irrationales Verhalten und Karrieredenken - warum Value-Investing funktioniert"Anleger verhalten sich in der Praxis oft irrational, was suboptimale oder gar schlechte Anlageergebnissen zur Folge haben kann. Angeborene Verhaltensmuster wie Herdentrieb und Selbstüberschätzung liefern die Erklärung dafür, aber auch die Angst, die Stelle zu verlieren. Value-Investing wird daher noch lange funktionieren. Thomas Braun am 20.12.2013In unserem letzten Blogeintrag „Was hat der Wirtschaftsnobelpreis 2013 mit Value-Investing zu tun“ haben wir gezeigt, dass auch die Wissenschaft bestätigt hat, dass Portfolios mit tief bewerteten Aktien (Value-Aktien) über mehrere Jahre hinweg deutlich höhere Renditen erzielen als Aktien mit einer hohen Bewertung (Wachstumsaktien). In einer Welt mit rationalen Anlegern sollte es eigentlich nicht möglich sein, mit einer allgemein bekannten Methode systematisch eine Mehrrendite zu erzielen. Denn sobald die Methode bekannt ist, stürzen sich die Anleger darauf und die Mehrrendite verschwindet. Das trifft erst recht für Value-Investing zu, dessen Prinzipien seit Jahrzehnten publiziert sind. Was könnten die Gründe sein, dass der Anlagestil trotzdem immer noch funktioniert? Eine mögliche Erklärung ist, dass die Anleger sich im Alltag gar nicht so rational verhalten wie die Theorie der effizienten Märkte annimmt. Diese geht davon aus, dass Anleger stets sämtliche Informationen über eine Anlage in rationale und optimale Kaufs- und Verkaufsentscheide umsetzen. In den letzten Jahren haben zahlreiche Wissenschaftler diese Annahme hinterfragt und damit eine neue Disziplin innerhalb der Finanzmarktforschung etabliert: die sogenannte „behavioural finance“. Die Forscher haben in vielen Studien überzeugende Belege gefunden, dass sich die Investoren in der Praxis tatsächlich oft nicht rational verhalten, was zu suboptimalen bis schlechten Anlageergebnissen führen kann. Einer dieser Forscher, Professor Daniel Kahneman, hat für seine bahnbrechenden Arbeiten auf diesem Gebiet 2002 sogar den Wirtschaftsnobelpreis erhalten. Eine wichtige Erkenntnis von behavioural finance ist, dass wir Menschen in Geschichten denken und so programmiert sind, dass wir für eine gute Geschichte oft die Fakten ausblenden bzw. verdrehen. Verstärkt durch unsere Tendenz zu kurzfristigem Denken und Streben nach schnellem Gewinn führt das dazu, dass sich Anleger von Unternehmen mit einer heissen Story, das heisst einem tollen Produkt, guten Gewinnzahlen oder guter Kursentwicklung instinktiv angezogen fühlen. Investoren sind zudem bereit, für solche Wachstums- bzw. Glamouraktien einen höheren Preis zu bezahlen als fundamental gerechtfertigt wäre, weil sie die gute Entwicklung der jüngsten Vergangenheit in die Zukunft extrapolieren. Die Wahrscheinlichkeit einer negativen Überraschung nimmt dadurch stark zu. Umgekehrt wenden sich Menschen meist unwillkürlich von Unternehmen ab, die in der jüngsten Vergangenheit Probleme und eine schlechte Aktienkursentwicklung hatten. Deren Aktien sind dann oft fundamental tief bewertet und kommen ins Blickfeld der Value-Investoren, einer eher kleinen Gruppe von Anlegern, die ihre Entscheidungen ausschliesslich auf rationale Analyse abstützt. Die Liebe für Geschichten ist somit eine Erklärung für das Phänomen des Über- und Unterschiessens, welches Nobelpreisgewinner Robert Shiller akademisch bestätigt hat. Eine weitere, für Anleger besonders relevante Eigenschaft der menschlichen Psyche ist der ausgeprägte Herdentrieb. Forscher haben nachgewiesen, dass im Menschen automatisch Angst und sozialer Schmerz ausgelöst wird, wenn er sich gegen die Masse der anderen stellt. Dieses Verhalten mag zwar früher überlebenswichtig gewesen sein, denn man kann dem hungrigen Löwen eher entkommen, wenn man mit der Herde rennt. Beim Geldanlegen ist dieses angeborene Verhalten aber wenig hilfreich. Im Gegenteil: Der Herdentrieb führt oft zu Gier und Blasen bzw. Ängsten und einem Crash. Man kauft, wenn alle anderen auch kaufen – und man kauft das, was alle andere auch kaufen – und umgekehrt. Hand aufs Herz: Wer konnte kurz vor dem Jahr 2000 der Versuchung widerstehen, Internetaktien zu kaufen, obwohl jeder wusste, dass sie extrem hoch bewertet waren? Und wer hat im Frühjahr 2009 gekauft, obwohl Aktien offensichtlich billig waren und eigentlich jeder weiss, dass man Aktien kaufen muss, wenn sie billig sind? Das sind gute Beispiele für unser oft nicht sehr rationales Verhalten, wenn es ums Geldanlegen geht. Neben diesen psychologischen Verhaltensmustern haben die Finanzmarktforscher noch viele andere angeborene Mechanismen entdeckt, die unser Anlageverhalten oft negativ beeinflussen – wie Selbstüberschätzung (die meisten Automobilisten halten sich für überdurchschnittlich gute Fahrer), Überreaktion auf kurzfristige Ereignisse, die in Ruhe betrachtet gar nicht relevant sind, Verlust-Aversion (Verluste werden weit höher gewichtet als Gewinne), Übergewichtung der aktuellen Ereignisse unabhängig von ihrem Informationswert (nach einem Flugzeugabsturz schätzen wir das Risiko eines Absturzes weit höher ein als vorher, obwohl die Wahrscheinlichkeit die gleiche ist), usw. Man könnte denken, dass vor allem Hobbyanleger in diese psychologischen Fallen tappen. Zahlreiche Studien haben aber gezeigt, dass dem nicht so ist. Die professionellen Geldanleger neigen ebenfalls dazu, diese Fehler zu begehen. Zudem kommt bei ihnen ein weiteres Hindernis zum erfolgreichen Geldanlegen hinzu: Das Karriererisiko. Bekanntlich werden professionelle Geldmanager für ihre Arbeit recht gut bezahlt, und zwar unabhängig davon, ob sie besser sind als der Markt oder nicht. Entscheidend für ihr Salär ist meist die Höhe der von ihnen verwalteten Vermögen. Sie behalten ihre Stelle allerdings nur, solange sie nicht wesentlich schlechter performen als die Masse ihrer Kollegen. Tun sie das, kann es relativ schnell passieren, dass sie durch einen anderen Portfoliomanager ersetzt werden. Folglich achten sie sehr darauf, dass dies nicht passiert. Unsere eigenen Interessen zu verfolgen ist übrigens ebenfalls ein tief in der menschlichen Natur verankertes Verhalten und durch zahlreiche Studien belegt. Das Karriererisiko und die anderen psychologischen Zwänge führen dazu, dass Portfoliomanager Portfolios zusammenstellen, die weitgehend der Zusammensetzung ihres „Benchmarks“ entsprechen, d.h. dem Index, an dem sie gemessen werden (zum Beispiel dem SPI für Schweizer Aktien). Denn jeder Portfoliomanager weiss, dass man unmöglich jederzeit besser sein kann als der Index. Der Zeithorizont für die Messung der Leistung in der Industrie beträgt ein, vielleicht zwei Jahre. Das ist für Aktien jedoch eine sehr kurze Spanne. Es ist daher praktisch garantiert, dass Manager (wie wir), die ihre Portfolios nicht am Index ausrichten, einige solche Zeiträume schlechter relativer Performance zum Markt einfangen und dadurch in Qualifikationsgesprächen in die Bredouille geraten werden, selbst wenn die Strategie längerfristig erfolgreich ist. Sich eng an den Benchmark zu halten („Benchmark-hugging“) ist somit eine sehr rationale Wahl für jeden Portfoliomanager im Anstellungsverhältnis. Das erklärt übrigens auch, warum die meisten erfolgreichen Value-Investoren ihre eigene Firma haben und warum die Masse der Anlagefonds eine Rendite erzielt, die in etwa jener des Marktes entspricht – abzüglich der Kosten des Fonds. Mehr dazu in unserem Blogeintrag „Der langfristige Leistungsausweis von Fonds ist ein Indikator für zukünftige Outperformance“ vom 25.9.2013. Hier Wer sich näher mit der Materie beschäftigen will, dem empfehlen wir unter anderem folgende Bücher: Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken; James Monthier: Behavioural Investing oder vom gleichen Autor das in wenigen Stunden zu lesende The Little Book of Behavioural Investing, das in witziger Form die wichtigsten Erkenntnisse der behavioural finance aufzeigt. Da die Evolution bekanntlich tausende von Jahren braucht, um grundlegende Funktionsweisen von Lebewesen zu ändern, dürfte noch viel Zeit verstreichen, bis wir als Spezies frei von angeborenen Schwächen in Bezug auf Geldanlegen sein werden. Auch was die institutionellen Zwänge angeht, denen die professionellen Portfoliomanager unterworfen sind, sehen wir in absehbarer Zeit keine Wende zum Besseren. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Value-Investing noch lange funktionieren wird. --Thomas Braun

 
@MF

Schau dir mal die Grafik mit dem PE Ratio und den Renditen für US 10 Year Bonds an. Bei Renditen zwischen 4% und 6% ist das noch kein Problem.
Guckst Du hierzu:
OFR%204.jpg


Zinsanstieg um 1% würde die US-Firmen $200 Mrd. kosten.

http://www.zerohedge.com/news/2013-12-2 ... s-us-firms

 
Zinsanstieg um 1% würde die US-Firmen $200 Mrd. kosten.
US Bond Funds und Financial Institutions ;)
Und die Schätzung beruht auf der Auswirkung eines sofortigen (immediate) Zinsanstiegs um 100Bps. Das wäre aktuell ein Jump von ca. 3% auf 4% von sagen wir mal innerhalb ein paar Tagen/Wochen. Das wäre natürlich schon heftig. Da hätten viele nicht die Zeit sich entsprechend anzupassen.

Hoffen wir mal das es nicht soweit kommt. Die Fed hat ja immer noch 75 Milliarden pro Monat um die Zinsen am langen Ende zu drücken und MBS aufzukaufen :D

 
Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach: Bei Staatsschulden von 17.2 Billionen macht 1% Zinserhöhung 172 Mrd$ aus.

Aber das sind nur die reinen Staatsschulden.

Was ich deshalb nicht verstehe ist, weshalb die Geschwindigkeit der Zinserhöhung (und was genau ist unter "schneller Erhöhung" überhaupt zu verstehen?) einen Einfluss auf die Zinszahlungen haben soll.

Klar: Banken, Pensionskassen etc. können sich bei einem langsamen Anstieg besser darauf einstellen.

Die Wirtschaft und Private können das nicht. Insbesondere nicht die Immoblienbesitzer.

 
Zur Abwechslung mal das Thema Immobilien:Laut NY Times sind es vor allem grosse Wallstreet-Firmen, die in grossem Stil Immobilien mit billigem FED-Geld aufkaufen.Colony Capital für $250 Mio pro Monathttp://dealbook.nytimes.com/2013/06/03/ ... yers/?_r=1Ist ja schon ein dicker Hund: Erst verursachen die Banken die Finanzkrise, Menschen verlieren ihre Häuser, die Banken kaufen sie mit Bailout-Geld auf und vermieten den Leuten dann ihre eigenen Häuser.

 
Ist ja schon ein dicker Hund: Erst verursachen die Banken die Finanzkrise, Menschen verlieren ihre Häuser, die Banken kaufen sie mit Bailout-Geld auf und vermieten den Leuten dann ihre eigenen Häuser.
Verkehrte Welt:Früher überfielen die Räuber die Banken mit Pistolen. Dafür mussten Sie ins Gefängnis oder wurden aufgehängt oder erschossen. Heute ist es umgekehrt, die Banken rauben die Menschen aus. Mit dem grossen Unterschied, dass die Banken oder deren Strategen nicht ins Gefängnis müssen und weder aufgehängt oder erschossen werden. Dies alles in der grössten Demokratie der Welt, welche sich auch noch als Beschützer der Menschen auf der ganzen Welt aufspielt.

Vor 45 Jahren als ich so zwischen 17 und 18 Jahre alt war, galt Amerika für mich als das Mass aller Dinge. Vor allem als "gerechte" Weltmacht, welche für die Schwachen einstanden. Ebenso imponierte mir der Pioniergeist und das Flair "alles ist möglich" hat mir gefallen. Die Weite des Landes mit der schier unbegrenzten Freiheit und den unendlichen Möglichkeiten. Eine Zeit in welcher "Yes I can" oder noch schöner "Yes we can" Gültigkeit bevor dieser Ausspruch "erfunden" wurde. Träume erfüllten sich noch, jetzt verwandeln sich für Millionen von Amerikanern immer mehr Träume in Albträume. In meiner Jugend imponierte mir z.B. Winnetou und Old Shatterhand, welche sich für den Frieden zwischen Indianer und Siedlern einsetzten. Das ist heute anders. Man setzt sich nur noch für eine Sache ein, wenn die Aussichten auf eine optimale Rendite gut stehen. Dies ohne Rücksicht auf das Schicksal anderer Menschen. Läuft es nicht wie gewünscht, hat man heute perfidere Mittel als Indianerüberfälle oder Massakrierungen durch weisse Siedler an den Indianern.

http://www.google.ch/search?q=Siedler+W ... 80&bih=715

Wie heisst es doch: Keine Krähe hackt der andern die Augen aus.

Meiner Meinung nach ist die Finanzindustrie heute die grösste Eiterbeule dieser Welt. Stünde wieder das Wohl der Menschen im Vordergrund, statt der schnöde Mammon wäre die Welt wieder um vieles besser.Wie heisst es doch so schön: "Das letzte Hemd hat keine Tasche!"

Karat

 
Ist ja schon ein dicker Hund: Erst verursachen die Banken die Finanzkrise, Menschen verlieren ihre Häuser, die Banken kaufen sie mit Bailout-Geld auf und vermieten den Leuten dann ihre eigenen Häuser.
Stünde wieder das Wohl der Menschen im Vordergrund, statt der schnöde Mammon wäre die Welt wieder um vieles besser.Wie heisst es doch so schön: "Das letzte Hemd hat keine Tasche!"Karat
Karat, ich denke früher war es nicht besser nur anders, die Menschen in der kapitalistischen westlichen Welt können sich insgesamt gesehen viel mehr leisten. Es liegt in der Natur des Menschen das er auf Beute aus ist, je grösser diese ist desto besser, denn umso länger ist sein Überleben gesichert. Die Menschen haben ihre Häuser nicht verloren, weil die Banken sie ihnen weggenommen haben, sondern weil sie zu gierig wurden sie wollten ein Haus kaufen obwohl sie es sich nicht leisten konnten, sie spekulierten auf höhere Preise, neben dem Haus wollten sie noch ein neues Auto und oder Boot haben. Sie haben sich verkalkuliert, das kann einem in der Schweiz und überall sonst auf der Welt genauso passieren. Wer eine Hypothek aufnimmt die er sich nicht leisten kann, wenn er plötzlich weniger verdient oder arbeitslos wird, muss raus und der Gläubiger kann schauen wie er zu seinem Geld kommt, er hat die Möglichkeit das Haus versteigern zu lassen und hoffen das jemand mehr bietet als er darauf Hypotheken gegeben hat, wenn nicht kann er es selbst ersteigern.Bevor man sich ein Haus kauft und eine Hypothek von jemand aufnimmt, von dem man weiss, dass derjenige dieses Recht hat, sollte man sich absichern oder auf das Haus verzichten. So ist es bei jedem Deal!Ich nenne das Eigenverantwortung, nicht die Banken sind die Bösen, ich bin der Dumme, wenn ich mich schlecht vorbereitet, darauf einlasse.
 
Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach: Bei Staatsschulden von 17.2 Billionen macht 1% Zinserhöhung 172 Mrd$ aus.
Nein, so einfach ist das definitiv nicht :mrgreen:
Was ich deshalb nicht verstehe ist, weshalb die Geschwindigkeit der Zinserhöhung einen Einfluss auf die Zinszahlungen haben soll.
Nicht direkt auf die Zinszahlung, darum geht es nicht. Hängt mit den Laufzeiten und Verbindlichkeiten zusammen. Wird ja überall viel Geld rumgeschoben (Banken, Versicherungen, Fonds,...), dass auf der anderen Seite gehedged bzw. angelegt oder bezogen wird. Die meisten versuchen das kongruent zu machen. A nimmt von B Geld entegegen und verspricht B dafür 2% pa fix auf 10 Jahre. A kauft damit jetzt US 10 Year Treasuries direkt bei der Ausgabe und zahlt dafür 102 bei der Auktion mit einem Coupon von 3%. A macht macht eine Rendite von 2.8% und muss B 2% davon weitergeben. A macht also 0.8% Gewinn trägt aber das Risiko. Sinkt der Kurs nach 5 Jahren auf 98, ist das A egal, denn es bekommt nach 10 Jahren sowieso 100 zurück. Das Problem ist wenn diese Laufzeiten nicht kongruent sind. Oder wenn Bonds in den Büchern sind, welche nicht bis zum Ende der Laufzeit behalten werden sollen. Dann besteht ein grosses Risiko, denn will man vor Ende der Laufzeit verkaufen ist man dem Marktpreis ausgesetzt.Ich weiss aber auch nicht genau wie das überall genau gehandhabt wird mit dem Absichern des Zinsrisikos. Da gibt es sicher andere die sich mit der Materie besser auskennen. Der grosse und schnelle Anstieg kam ja von Mai bis Juni dieses Jahres. Da ist TNX von 1.6% auf 2.6% angestiegen innerhalb von ca. sieben Wochen. TeeTasse hat Anfangs Jahr schon vor dem Zinsanstieg gewarnt. Der Anstieg iim Mai kam dann weil da das erste Mal von Tapering die Rede war. Jetzt als das Tapering kam, sind die Renditen nicht wirklich gestiegen.Wenn wir über die Auswirkungen eines Zinsanstieges reden, dann müssen wir definieren von welchen Auswirkungen wir reden:1. Auswirkung eines Zinsanstieges auf die Aktienkurse im Allgemeinen:Da emfpehle ich dir wirklich nochmals den Chart mit dem Vergleich der PE Ratios und den 10Y Yields. Da siehst du das die Korrelation je höher die Renditen auf Bons, desto tiefer die KGVs, erst weit nach 4% zum tragen kommt.2. Auswirkungen eines Zinsanstieges auf Unternehmen welche grosse Positionen in Bonds haltenDas ist ein ganz anderes Thema. Und kenne ich mich wirklich zu wenig gut aus. Siehe oben.3. Privatanleger welche Bonds haltenAuch das ist wieder ein anderes Thema. Da ist sicher zu empfehlen bei der Erwartung eines Zinsanstieges in kurzfristige Laufzeiten zu wechseln. Und erst nach dem Anstieg wieder in langfristige zu switchen. Auch ist es meiner Meinung nach ratsam von Staatsanleihen in Unternehmensanleihen zu wechseln. Und auch ein Bisschen über die Zinsleiter zu diversifizieren.
 
Ich nenne das Eigenverantwortung, nicht die Banken sind die Bösen, ich bin der Dumme, wenn ich mich schlecht vorbereitet, darauf einlasse.
Sorry, aber obschon Du grundsätzlich recht hast, siehst Du das meiner Meinung nach zu eng:Wenn ich das falsche Medikament schlucke, weil es der Arzt empfohlen hat, dann bin ich als unbedarfter Patient auch nicht zwingend der Schuldige. Klar: Es liegt ultimo ratio in meiner Verantwortung, was ich meinem Körper zuführe. Aber ich muss auf Spezialisten - den Arzt in diesem Fall - vertrauen können.Genau so wenn ich über eine Brücke fahre. Da muss ich mich darauf verlassen, dass der zuständige Bauinspektor des Strassenbau-departements (oder wie immer das heissen mag) seinen Job versteht und die Brücke mein Auto auch trägt. Es kann niemand von mir erwarten, dass ich jedes mal eine Analyse der Brückenstruktur in Auftrag gebe, bevor ich über eine Brücke fahre.Damals - vor 2008 - war es so, dass man als Otto Normalverbraucher in finanziellen Dingen dem Banker in finanziellen Dingen vertraute. Ähnlich wie dem Arzt und Tiefbauingenieur. Man betrachtete den Bank-Berater noch als "Berater" und nicht als "Verkäufer". Wenn also der Bank-Verkäufer zum Schluss kam, dass sich Joe Sixpack - seines Zeichens Wägelischieber bei Wallmart mit $1500 Monatslohn - ein Traumhaus von $350'000 leisten konnte, dann hat Joe Sixpack das halt geglaubt. Das kannst Du ihm zum Vorwurf machen. Aber bitteschön nur teilweise!Unter dem Strich bleibt, dass viele Banken Kredite für Häuser an Leute vergeben haben, von denen sie eigentlich hätten wissen können, dass die sich diese Häuser niemals leisten können. Die Folge: Die Immoblase ist geplatzt, die Häuserpreise sind um 40% gefallen, Joe Sixpack musste sein Haus in Zwangsvollstreckung verlassen. Die Bank wurde durch QE1 und QE2 von der Fed entschädigt (gerettet) und kauft nun das billige Haus mit Geld der Steuerzahler (auch des Steuerzahlers Joe Sixpack) auf und vermietet es wieder an Joe Sixpack.Also wenn das nicht pervers ist! :eek:
 
Was ich deshalb nicht verstehe ist, weshalb die Geschwindigkeit der Zinserhöhung einen Einfluss auf die Zinszahlungen haben soll.
Nicht direkt auf die Zinszahlung, darum geht es nicht. Hängt mit den Laufzeiten und Verbindlichkeiten zusammen. Wird ja überall viel Geld rumgeschoben (Banken, Versicherungen, Fonds,...), dass auf der anderen Seite gehedged bzw. angelegt oder bezogen wird. Die meisten versuchen das kongruent zu machen.
Stimmt. Du hast recht. Ist mir Stunden nach meinem Posting auch in den Sinn gekommen:Banken verdienen ja Geld damit, dass sie langfristige Kredite, die sie vergeben durch kurzfristiges Geld finanzieren, das sie aufnehmen.

Wenn also die langfristigen Kredite bei 4% liegen, das kurzfristige Geld aber bei 2%, machen sie 2% Gewinn.

Wenn nun aber die Zinsen sehr schnell steigen - sagen wir mal, die kurzfristigen von 2% auf 5% - kriegen die Banken sehr schnell ein Problem, denn während der Laufzeit der zu 4% vergebenen Kredite, machen sie Verlust.

Ich weiss aber auch nicht genau wie das überall genau gehandhabt wird mit dem Absichern des Zinsrisikos.
Tja, das ist ein Thema für sich (über das ich schon häufig geschrieben habe) und es ist eine ZeitbombeZinsderivate machen den Grossteil aller CDS aus und belaufen sich auf über 440 Billionen Dollar. Das entspricht dem 30-fachen US GDP, dem 15-fachen Welt-GDP. Mit anderen Worten, das ist eine Summe, die - wenn sie denn mal fällig würde - keine Macht auf Erden bezahlen könnte.

Nun mögen gewiefte User wie TeeTasse einwerfen, dass sich die Zinsderivate grösstenteils gegenseitig aufheben, dass also die Summe von 440 Billionen Dollar keinesfalls die maximale Schadenssumme ausmacht, da sich ja Long- und Shorts gegenseitig ausgleichen.

Das ist richtig. Das Netting liegt bei Faktor 10-20. Nehmen wir optimistischer Weise ein Netting von 20, dann werden aus den 440 Billionen noch (440/20=) 22 Billionen als maximale Schadenssumme.

Nun, das ist aber immer noch weitaus mehr als das GDP der USA oder EU17.

Sprich: Wenn die Zinsderivate-Blase platzt gibt es schlicht nicht genug Geld auf Erden, um all diese Forderungen zu bezahlen.

Das macht die Situation um das aktuelle Tapering auch so spannend: Tapering ist der potenzielle Auslöser für steigende Zinsen. Somit der potenzielle Auslöser für die Aktivierung der Zinsderivate aber keine Sau kümmert sich darum!

Es interessiert schlicht niemanden. Lieber kümmert man sich um den Anstieg seiner Aktien in Dollar.

Jetzt als das Tapering kam, sind die Renditen nicht wirklich gestiegen.
Das wissen wir noch nicht. Nach dem letzten grossten Tapering (Japan, BOJ, März 2006) hat es auch 2 Wochen gedauert, bis die Auswirkungen sichtbar wurden.
20131218_taper1_0.jpg


Damals verlor der Nikkei 24% in 2 Monaten und in den folgenden Monaten 75%:

20131218_taper2_0.jpg


http://www.zerohedge.com/news/2013-12-1 ... tapered-qe

Ich sage ja nicht, dass es so kommen muss. Aber bleiben wir mal realistisch:

Das erste Tapering-Gerücht im Mai hat den DJ 4.9% gekostet.

Das zweite Tapering-Gerücht im August hat ihr 5.6% gekostet.

Das effektive Tapering im Dezember bringt Gewinn? Wie realistisch ist das denn?

1. Auswirkung eines Zinsanstieges auf die Aktienkurse im Allgemeinen:

Da emfpehle ich dir wirklich nochmals den Chart mit dem Vergleich der PE Ratios und den 10Y Yields. Da siehst du das die Korrelation je höher die Renditen auf Bons, desto tiefer die KGVs, erst weit nach 4% zum tragen kommt.
Da musst Du aufpassen, dass Du bei der Korrelation Zinsen/Aktienkurse nicht Ursache und Wirkung verwechselst:Man kann einerseits zu Recht argumentieren, dass eine wachsende Wirtschaft mehr Kredit nachfragt und somit die Zinsen steigen.

Auf dem Chart ergibt sich dann logischer Weise eine Korrelation: "Wachsende Wirtschaft ---> steigende Zinsen".

Fiktives Beispiel: Du entdeckst eine Mine. Du brauchst 100'000, um die Mine auszubeuten und erwartest einen jährlichen Ertrag von 1 Mio.

Wie viel Zinsen Du für die 100k zahlst ist dir also so ziemlich schnuppe (wenn's nicht 1000% sind ).

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass steigende Zinsen zu einer wachsenden Wirtschaft führen. Im Gegenteil: Bei angespannter Wirtschaft bedeuten steigende Zinsen höhere Opportunitätskosten für die Unternehmen und sinkenden Konsum der Privaten. So etwas würgt das Wirtschaftswachstum ab.

2. Auswirkungen eines Zinsanstieges auf Unternehmen welche grosse Positionen in Bonds halten

Das ist ein ganz anderes Thema. Und kenne ich mich wirklich zu wenig gut aus. Siehe oben.
Gutes Thema für den Januar 2014-Thread ;)


3. Privatanleger welche Bonds halten

Auch das ist wieder ein anderes Thema. Da ist sicher zu empfehlen bei der Erwartung eines Zinsanstieges in kurzfristige Laufzeiten zu wechseln. Und erst nach dem Anstieg wieder in langfristige zu switchen. Auch ist es meiner Meinung nach ratsam von Staatsanleihen in Unternehmensanleihen zu wechseln. Und auch ein Bisschen über die Zinsleiter zu diversifizieren.
Die Wirtschaft wird zu gut 2/3 vom Konsum bestimmt. Und der wiederum von jenen 90% der Menschen, die leben, konsumieren und keine Bonds halten. Privatanleger, die Bonds halten sind für die Wirtschaft also so ziemlich irrelevant. Sprich: Das sind Reiche und Superreiche, die nicht mehr oder weniger konsumieren, wenn ihre Bonds steigen/fallen.

 
Ich nenne das Eigenverantwortung' date=' nicht die Banken sind die Bösen, ich bin der Dumme, wenn ich mich schlecht vorbereitet, darauf einlasse.[/quote']
Sorry, aber obschon Du grundsätzlich recht hast, siehst Du das meiner Meinung nach zu eng:
Ich sehe es nicht zu eng, sondern recht breit, breit hinsichtlich Möglichkeiten, was ich damit meine zeige ich damit auf indem ich deine spezifischen Beispiele aufnehme.

Wenn ich das falsche Medikament schlucke, weil es der Arzt empfohlen hat, dann bin ich als unbedarfter Patient auch nicht zwingend der Schuldige. Klar: Es liegt ultimo ratio in meiner Verantwortung, was ich meinem Körper zuführe. Aber ich muss auf Spezialisten - den Arzt in diesem Fall - vertrauen können.
Es gibt immer schwarze Schafe sowie Irrtümer, sprich Gauner und Scharlatane, gibt es überall, Fehler können passieren. Als mündiger und verantwortungsvoller Mensch, darf ich nicht unbedarft sein, schon gar nicht, wenn es meine Gesundheit betrifft, geht es also um eine grössere Sache (Was ein Hauskauf oder meine Gesundheit ja ist) dann habe ich die Möglichkeit eine Zweit, ja vielleicht sogar Dritt Meinung einzuholen, bis ich meiner Sache soweit sicher bin, dass ich auch die Verantwortung übernehmen kann und dem Arzt mein okay geben will, kommt es dann trotzdem entgegen meiner Erwartungen heraus, trage ich die Verantwortung und nicht der Arzt. Egal was er mir erzählt hat, ich bin der Leidtragende und somit der Verantwortliche.

Genau so wenn ich über eine Brücke fahre. Da muss ich mich darauf verlassen, dass der zuständige Bauinspektor des Strassenbau-departements (oder wie immer das heissen mag) seinen Job versteht und die Brücke mein Auto auch trägt. Es kann niemand von mir erwarten, dass ich jedes mal eine Analyse der Brückenstruktur in Auftrag gebe, bevor ich über eine Brücke fahre.

Das stimmt soweit, aber wenn ich auf dem Schild lese die Brücke ist bis zu 10 Tonnen belastbar und ich weiss ich habe 12 Tonnen geladen, dann bin ich dafür Verantwortlich, wenn ich einen Abflug mache. Wenn ich mir nicht sicher sein kann, dann muss ich einen Umweg in Kauf nehmen. Doch selbst, wenn ich das Höchstgewicht eingehalten habe und diese falschkonstruierte Brücke einstürzt trage ich trotzdem die Verantwortung, sollte ich überleben und komme schwerverletzt zum oben genannten Arzt, welcher mich darauf aufmerksam macht er müsste mir ein Bein abnehmen ansonsten ich sterbe, ja dann darf ich nicht unbedarft sein, sondern muss noch einen weiteren Arzt hinzuverlangen, es geht ja um mein Bein an dem ich hänge oder umgekehrt. Sollte ich nicht überleben, ja wer hat dann den Schaden, sprich die Verantwortung? Nur ich und sonst niemand.

Damals - vor 2008 - war es so, dass man als Otto Normalverbraucher in finanziellen Dingen dem Banker in finanziellen Dingen vertraute. Ähnlich wie dem Arzt und Tiefbauingenieur. Man betrachtete den Bank-Berater noch als "Berater" und nicht als "Verkäufer". Wenn also der Bank-Verkäufer zum Schluss kam, dass sich Joe Sixpack - seines Zeichens Wägelischieber bei Wallmart mit $1500 Monatslohn - ein Traumhaus von $350'000 leisten konnte, dann hat Joe Sixpack das halt geglaubt. Das kannst Du ihm zum Vorwurf machen. Aber bitteschön nur teilweise!
Wie sagte der Volksmund: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" Oder nach John Doe: " Reden ist Silber, zeigen ist Gold" Entweder gebe ich diesem Joe Sixpack seines Zeichens Wägelischieber bei Wallmart, oder dem Ueli Schwyzer seines Zeichens Büchsenstapler bei der Migros, die volle Verantwortung, sodass er Geschäfte tätigen kann oder ich entmündige ihn und er muss bevormundet werden, wenn er mündig ist und einen Vertrag unterschreiben darf, dann trägt er das volle Risiko, so funktioniert die frei Wirtschaft und der Kapitalismus.

Man kann nicht ein bisschen schwanger, schlafen oder Tod sein.

Unter dem Strich bleibt, dass viele Banken Kredite für Häuser an Leute vergeben haben, von denen sie eigentlich hätten wissen können, dass die sich diese Häuser niemals leisten können. Die Folge: Die Immoblase ist geplatzt, die Häuserpreise sind um 40% gefallen, Joe Sixpack musste sein Haus in Zwangsvollstreckung verlassen. Die Bank wurde durch QE1 und QE2 von der Fed entschädigt (gerettet) und kauft nun das billige Haus mit Geld der Steuerzahler (auch des Steuerzahlers Joe Sixpack) auf und vermietet es wieder an Joe Sixpack.

Also wenn das nicht pervers ist! :eek:

Ich denke sogar, das die Bankhäuser und deren Vertreter das nicht nur hätten wissen müssen, sondern es gewusst haben aber es bewusst in Kauf nahmen. Ich finde das aus obigen von mir genannten Gründen nicht pervers, sondern es entspricht der freien Marktwirtschaft, Joe Sixpack und Ueli Schwyzer waren zu gierig, zu blöd und tragen nun die Konsequenz. Solange die Banker nicht gegen das gängige Recht verstossen haben kann man ihnen marktwirtschaftlich und rechtlich keinen Vorwurf machen. Jeder der eine Bank betritt sollte sich folgendes imaginäres Eingangsschild vorstellen.

"Wer mit den Haien spielt kann gefressen werden"

Und zum Schluss, jeder muss sich selbst hinterfragen, bin ich ein Opfer oder bin ich ein selbstverantwortlicher Mensch. Beides geht nicht zusammen!