http://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/Wurstkartell-Bell-erhaelt-Busse-von-100-Mio-EUR-Auch-Nestl%C3%A9-Tochter-gebuesst-1000207482Wurstkartell: Bell erhält Busse von 100 Mio EUR - Auch Nestlé-Tochter gebüsst
(Zusammenfassung mit Schlusskurs und Angaben zu Nestlé ergänzt)
Bell (awp) - Der Fleischverarbeiter Bell bekommt vom deutschen Kartellamt wegen Preisabsprachen eine Busse in dreistelliger Millionenhöhe aufgebrummt. In der Chefetage sorgt dies nicht für Panik, man will sich gegen die Vorwürfe wehren. Auch eine Nestlé-Tochter soll Teil des Kartells gewesen sein.
Gegen die deutsche Bell-Tochter sei von der Behörde ein Bussgeld von rund 100 Mio EUR verhängt worden, teilte Bell am Dienstag mit. Konkret habe das deutsche Bundeskartellamt gegen die ehemalige Zimbo Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG sowie die Abraham GmbH wegen unerlaubter Preiskoordinierung ermittelt.
Bell hatte 2008 die Mehrheit an Zimbo und Anfang 2009 die Mehrheit am Schinkenspezialisten Abraham übernommen. Im September 2012 wurden die beiden Unternehmen zu Bell Deutschland fusioniert, gegen welche sich die Busse nun richtet.
"WIR SIND GELASSEN"
"Wir nehmen die Busse relativ gelassen", erklärte Finanzchef Martin Gysin gegenüber AWP. Die Vorwürfe seien ungerechtfertigt. Nun werde man den Fall vor das zuständige Oberlandesgericht in Düsseldorf und nötigenfalls noch über weitere Instanzen ziehen, so Gysin weiter. "Wir sind auf jeden Fall zuversichtlich".
Laut der Mitteilung hält Bell die Entscheidung des Kartellamts für sachlich falsch und rechtlich verfehlt. Insbesondere würden sich die Vorwürfe auf einen Zeitraum vor der Übernahme von Zimbo und Abraham beziehen. Die Bussgeldhöhe sei zudem in einer margenschwachen Industrie gänzlich unverhältnismässig. 100 Mio EUR sind für Bell wahrlich kein Pappenstiel: Der Fleischverarbeiter erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013 bei einem Umsatz von 2,62 Mrd CHF einen Reingewinn von 76,6 Mio. Auf die Höhe der Busse angesprochen erklärte Gysin zudem, dass dies nicht die Schwere des Vergehens ausdrücke, sondern sich auf den Marktanteil beziehe.
NESTLE KRITISIERT EBENFALLS
Wegen verbotener Preisabsprachen verhängte das deutsche Kartellamt am Dienstag Geldbussen von insgesamt gut 338 Mio EUR gegen 21 Wursthersteller. Betroffen ist auch die Nestlé-Tochter Herta. Nestlé wollte sich auf Anfrage nicht zur Bussenhöhe äussern. Der Konzern kritisierte die Sanktion aber ebenfalls als ungerechtfertigt und wies die Vorwürfe zurück.
Rückstellungen hat Bell laut Gysin für die Busse keine gebildet. "Und das werden wir auch nicht tun", gab sich der CFO siegessicher. Die Gewinnentwicklung 2014 werde von der Sache nicht beeinflusst. Dementsprechend bestätigte der Bell-Finanzchef gegenüber AWP die Guidance 2014. Das Management geht folglich weiterhin davon aus, ein besseres Resultat als 2013 zu erzielen.
An der Schweizer Börse kamen die Papiere von Bell stark unter Druck und gingen mit einem Minus von 5,5% aus dem Handel. Die Nestlé-Aktien verloren 0,5%.
cp/ra/rw
Auch auf Bell bin ich nur hier im Thread aufmerksam geworden.
Die aktuelle Kurskorrektur könnte bei dem Traum-Chart schon wieder Preise generieren, zu denen sich eine Tranche lohnen kann.
Alles zwischen 2 und 2,3 k halte ich schon für recht interessant.