Langfristige - Strategie

Er war ca. 1999 schon mal über 8000 Punkten Also weshalb du hier mit 600%-1200% aufährst ist mir ein Rätsel. Zudem immer die Aktien rauspicken, die gut liefen, die anderen einfach ausblenden und das dann auf die Zukunft übertragen.

Wenn man für buy and hold and buy argumentiert, dann sollte man auch bei Fakten bleiben und auch die Risiken nicht kleiner machen als sie sind. Sonst fragt man sich unweigerlich, warum man etwas dermassen beschönigen muss? Es wird die Zukunft nicht verändern. Die Vergangenheit sowieso nicht.

Jahreshoch 1998: 8412
Ja, mein Fehler! Einen Post weiter oben, habe ich etwas zur Kursentwicklung von 1981 bis 2000 geschrieben. Ich bin dann in den 80er hängengeblieben, sorry ! Das waren aber auch gute Zeiten. ;)
Nein, ich will nichts beschönigen, was habe ich denn davon, niemand zahlt mich dafür, wenn ich etwas beschönige!



Ich halte mich an Fakten.

Schon beim ersten Posting in diesem Thread am Dienstag 4. September 2012, 01:59 hiess es:

Wie ich solche Beispiele doch liebe!!!

Immer schön die Tiefstkurse nehmen und dann die Höchstkurse zum Vergleich! Was machst du aber wenn du halt nicht in den 80ern Geld hattest um Aktien zu kaufen oder eben noch ein Kind warst. Dann sagen wir hattest du 2006 endlich einen schönen Batzen gespart und dir z.B. Novartis gekauft bei 75 nun stehen wir bei 56, da bringt mir eine Dividende auch nicht mehr viel.

Kann dir tausende solche Beispiele bringen, sage mal UBS,credit suisse, Roche, Swisscom oder auch ABB! Alles "Grundsolide" Unternehmen" aber ob diese Einstiegskurse jemals wieder erreicht werden ist fraglich! Langzeit ist ja ok, ist bei mir auch ein kleiner Bestandteil aber auch dort geht ohne Analyse der Aktie nichts. Buy and Hold ist seit langem vorbei. Ob es wieder mal kommt werden wir noch sehen.
Melchior, ich habe ja auch in deinem Beispiel den SMI, DAX und DOW genommen, Aktien die ich deiner Meinung nach rauspicke sind die Aktien welche ich selbst schon seit vielen Jahren halte und die sich meiner Meinung nach für ein Langfristiges investieren eignen.
Nun nehme ich dein angesprochenes Datum vom 21. Juli 1998 als der SMI bei 8412 stand bis heute. Dazwischen hatten wir die Internetblase, die Immobilienkrise mit dem Kollaps der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers und einer Schuldenkrise mit beinahe Konkursen von Banken und ganzen Staaten. Also, extreme Krisen, welche teilweise noch nicht beendet sind.

Dabei sind die angesprochenen Index, Schweizer Aktien und ein Fonds, alles Titel die ich schon seit X Jahren halte.

[SIZE= px]21.07.1998 bis 30.07.2013[/SIZE]

[SIZE= px]SMI CHF[COLOR= #FF0000] -7.15% [/COLOR] [/SIZE]

DJ Industr Average USD [COLOR= #0000FF]+68.88% [/COLOR]

DAX EUR [COLOR= #0000FF]+34.15% [/COLOR]

Roche Hldg CHF [COLOR= #0000FF]+46.06% [/COLOR]

Novartis N CHF[COLOR= #0000FF] +7.33% [/COLOR]

Nestle N CHF[COLOR= #0000FF] +79.25% [/COLOR]

Bell N CHF[COLOR= #0000FF] +223.36%[/COLOR]

Swisscom Reg CHF[COLOR= #0000FF] +27.14% [/COLOR]

ABB N CHF [COLOR= #FF0000]-28.43%[/COLOR]

Classic Global Equity Fund CHF [COLOR= #0000FF]+102.15% [/COLOR]

[SIZE= px]Und um einen Einwand auch gegen diesen Vergleich vorzubeugen, nehme ich den absoluten Höchststand vom SMI bei 9531 am 01.07.2007[/SIZE]

[SIZE= px]01.07.2007 bis 30.07.2013[/SIZE]

[SIZE= px]SMI CHF [COLOR= #FF0000]-17.94% [/COLOR][/SIZE]

DJ Industr Average USD[COLOR= #0000FF] +12.67% [/COLOR]

DAX EUR [COLOR= #0000FF]+3.93% [/COLOR]

Roche Hldg CHF[COLOR= #0000FF] +5.17%[/COLOR]

Novartis N CHF [COLOR= #FF0000]-2.49%[/COLOR]

Nestle N CHF[COLOR= #0000FF] +34.33% [/COLOR]

Bell N CHF [COLOR= #0000FF]+5.90% [/COLOR]

Swisscom Reg CHF [COLOR= #FF0000]-1.49%[/COLOR]

ABB N CHF [COLOR= #FF0000]-27.26% [/COLOR]

Classic Global Equity Fund CHF [COLOR= #FF0000]-18.97%[/COLOR]

[SIZE= px][/SIZE]

Wenn ich mal schon dabei bin, hier noch vom Hoch am 01.07.2007 bis zum Tief am 10.03.2009, also einen schlechteren Vergleich kann man nicht machen. Ganz schön eindrücklich wie solche Buchverluste aussehen können.

SMI CHF[COLOR= #FF0000] -55.58%[/COLOR]

DJ Industr Average USD [COLOR= #FF0000]-46.63%[/COLOR]

DAX EUR[COLOR= #FF0000] -51.82% [/COLOR]

Roche Hldg CHF[COLOR= #FF0000] -30.58% [/COLOR]

Novartis N CHF[COLOR= #FF0000] -38.57% [/COLOR]

Nestle N CHF [COLOR= #FF0000]-20.21% [/COLOR]

Bell N CHF [COLOR= #FF0000]-26.75% [/COLOR]

Swisscom Reg CHF [COLOR= #FF0000]-21.92% [/COLOR]

ABB N CHF[COLOR= #FF0000] -44.20% [/COLOR]

Classic Global Equity Fund CHF [COLOR= #FF0000]-75.90% [/COLOR]

 
Natürlich war das so, was du aber nicht erwähnst, das sich der Index in den 15 Jahren davor von 1942 bis 1967 verzehnfacht hat
Darum geht es nicht. ich wollte lediglich das Wort "IMMER" im Satz "Aktien steigen immer" widerlegen.(Verwende einem Informatiker gegenüber nie All-Quantoren wie Immer, keine, alle, nie. Denn bei solchen Quantoren genügt ein einziger Gegenbeweis um die Aussage zu kippen. ;) )
 
Was sagt uns diese Zusammenstellung, langfristig verdiente man mit Aktien IMMER
Eigentlich müsstest du mir das Wort langfristig widerlegen, denn ich schrieb auch langfristig ;)
Mir ist aber schon klar was du meinst, ich werde mich in dieser Hinsicht nicht mit einem Informatiker anlegen, ich bin ja nicht :dumm:

 
[SIZE= px]Wo stehen wir?[/SIZE]

Ich denke mir in der Mitte des Aktienbullenmarktes, welchen viele Anleger gar nicht wahrgenommen haben. Mit offenen Mund und erhobenen Zeigefinger :eek: :nein: stehen sie da und trauen den Kursanstiegen nicht, ihrer Meinung nach kommt der nächste Crash gerade um die Ecke.

Diesen Mahnern stecken noch die Crashs von 2000 und 2008 in den Knochen, wo sie nahe den Tiefstkursen verkauft haben und sich schworen, nie mehr Aktien zukaufen. Solange diese Angst in den Köpfen der Anleger latent ist, besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit für markante Kurseinbrüche oder einem Crash.

Schwankungen auf dem Weg nach oben wird es immer wieder geben, von solchen Schwankungen lebt der Aktienmarkt, die fundamentalen Daten sprechen eine klare Sprache, langfristig sind Aktien die attraktivste Anlagekategorie.

Warum die Aktien Trotz Höchststände weiteres potential nach oben haben!

Die Aktien KGV sind gegenüber den Anleihen geradezu unterbewertet. Die Dividendenrenditen sind höher als die Anleihen-zinsen. Solange die Angst grösser als die Euphorie ist, kommt es nicht zu unrealistischen Übertreibungen im Markt, deswegen warten auf einen Verkäufer zwei Käufer. Gerade im jetzigen Wirtschaftlichen und Politischen Umfeld sind die Alternativen zu Aktien dünn gesät. Gold hat seinen Glanz und Hort als sicherer Hafen vorerst eingebüsst. Die Gefahren der Krise sind bekannt viele Anleger sind Krisenmüde und Krisenresistent geworden, sie fürchten sich zwar noch vor einem ausufern der Finanzkrise aber sie bekommen momentan weder Feedback von der Presse noch von der Politik, sie stehen also irgendwo im Nirwana und niemand weiss wie`s weitergeht.

Mich erinnert das an die späten 80er und Anfang der 90er auch damals schauten die Anleger ängstlich zurück, da die Finanzmärkte aber nach vorne schauen und die Zukunft handeln, legten die Aktienmärkte langsam und kontinuierlich mit den üblichen, teils extremen Schwankungen kräftig zu, bis sie dann ab 1997 bis ins 2000 in Euphorie übergingen.

Was auch noch für einen längeren Bullenmarkt spricht ist die Tatsache, das es noch nie in der Aktiengeschichte zwei negative Dekaden hintereinander gegeben hat.

Also, mit dem Bewusstsein das an der Börse alles möglich ist und keiner sie in die Zukunft prognostizieren kann, spricht doch sehr viel für einen weiterhin intakten Bullenmarkt.

 
Wo stehen wir ? Eine Frage, die ich mir auch wöchentlich stelle und irgendwie meinen Kopf in ein schizophrenen Zustand versetzt. Zum einen haben wir noch gemässigte Bewertungen an den Aktienmärkten. Zum anderen sind wir jedoch in vielen Ländern auf einem Höchststand. Der Höchststand bezieht sich jedoch nicht nur auf die Aktienmärkte, sondern auch auf die Schulden und Arbeitslosenzahlen. Das Wachstum wir auch in Zukunft gering ausfallen oder in vielen Ländern negativ sein, auch wenn das die Medien anders darstellen. Ich gehöre auch schon seit ca. einem Jahr eher zu den Vorsichtigen und bin entsprechend gering investiert. Eines ist klar, den Aktien renne ich nicht nach. Dennoch kann uns diese Hausse durchaus noch wesentlich höher treiben. Was passiert, wenn die FED den Geldhahn zudreht? Ich bin immer auch etwas vorsichtig mit dem Blick in die Vergangenheit. Obwohl immer mit der Vergangenheit argumentiert wird, bin ich der Meinung, dass sich eine Post-Kriegszeit und auch die "IT-Revolution" nicht mit der heutigen Phase vergleichen lassen und deshalb dieser Vergleich etwas hinkt... Also wo stehen wir, gerne höre ich weitere Meinungen!

 
Die Aktien KGV sind gegenüber den Anleihen geradezu unterbewertet. Die Dividendenrenditen sind höher als die Anleihen-zinsen.
In diesen beiden Sätzen liegt die ganze Wahrheit. Zumindest, was die Gegenwart betrifft.Aber die Zukunft? Was passiert denn gerade mit den Anleihezinsen?

Was auch noch für einen längeren Bullenmarkt spricht ist die Tatsache, das es noch nie in der Aktiengeschichte zwei negative Dekaden hintereinander gegeben hat.
Und wie oft mal hat es drei oder vier positive Dekaden hintereinander gegeben? 1980er, 1990er, 2000er ... alle positiv.Werden die 2010er auch positiv?

 
Ein Wachtumszyklus mit ultralockerer Geldpolitik anzuschieben ist das Experiment welches läuft.Aktien sind in einer Rallye. Dagegen zu wetten kann teuer werden. (Aufzuspringen manchmal ebenso)Ich habe wohl auch zu früh die Bremse betätigt, z.B. durch Verkauf von Richemont u. a.Mal schauen was der Herbst so mit sich bringt.Die ultralockere Geldpolitik ist keine Ressource und keine Innovation.Solange dies der Treiber ist wird es keinen nachhaltigen Boom geben und die Börsen werden mit Rückschlägen konfrontiert sein, ist meine Annahme.Kommt es zu einem nachhaltigen Boom, könnte wohl Gold in der Versenkung verschwinden für längere Zeit. Denn die Zinsen werden dann steigen. Allenfalls mehr als die Inflation.Doch da liegt meiner Meinung nach die Gefahr. Steigende Zinsen werden zeigen wie es wirklich steht um die Nachhaltigkeit des Aufschwungs und die Stabilität des Systems und der Tragbarkeit der Staatsschulden etc.Wir befinden uns in einer Illusion, welche sich erst mal abkoppeln müsste von der Geldpolitik.Deshalb halte ich eine moderate Aktienquote welche ich nicht ausbaue inmitten einer Rallye. (Sie baut sich ja von selbst aus prozentual) Auf eine Korrektur zu warten braucht halt auch Geduld. :mrgreen:Die Finanzkrise war keine Fata-morgana. Oder doch? Denn die Folgen scheinen eine zu sein.

 
Und wie oft mal hat es drei oder vier positive Dekaden hintereinander gegeben? 1980er, 1990er, 2000er ... alle positiv.Werden die 2010er auch positiv?
Weiss nicht was du da meinst!? 2000 bis 2010 hatten wir eine negative Dekate SMI, DAX, DOW alle in etwa 10% minus.
 
Weiss nicht was du da meinst!? 2000 bis 2010 hatten wir eine negative Dekate SMI, DAX, DOW alle in etwa 10% minus.
Dow Jones Anfang 2000: 11'497; Ende 2010: 11'585.Also in etwa Nullsummenspiel. Und eine Differenz, die innerhalb normaler Tagesschwankungen liegt. Es war zumindest keine Dekade, in der irgend welche Missstände korrigiert wurden.
 
Pro Memoriam (ich hatte es hier ja schön öfter erwähnt) wird seit Juli das US GDP neu berechnet.Neue Berechnungsmethode steigert das US-Bip /Neues vom SteuermichelAls Ergänzung:Neu fliessen in die Berechnung des US GDP auch Kosten für Forschung&Entwicklung, Produktion von Filmen, Schreiben von Büchern etc.Damit wird ab sofort das US-GDP um 2.5%-3% auf statistischem Wege gesteigert.Kritikpunkte an dieser neuen Berechnungsmethode:1. Das neue US-GDP lässt sich nicht mit vergangenen US-GDP vergleichen.2. Das US-GDP lässt sich nun nicht mehr mit anderen Ländern vergleichen, die auf diesen statistischen Trick verzichten.3. Eine Forschung, die ins Leere führt, ein Hollywood-Film, der viel gekostet hat aber keine Kinobesucher anlockt, tragen nichts zum GDP bei. Es ist verlorene Manpower. Wenn die Forschung zu einem Produkt führt, das verkauft wird; wenn ein Film Besucher anlockt, dann fliessen die daraus resultierenden Produkterlöse automatisch ins GDP. Jetzt erscheinen sie doppelt.Die Konsqeuenzen aus diesem statistischen Trick: Die USA werden im nächsten GDP-Report ein unerwartet hohes Wirtschaftswachstum ausweisen, das die Märkte nach oben katapultieren dürfte. Auch andere GDP-Abhängige Zahlen wie Schulden/GDP etc. werden entsprechend besser dastehen.Da geschätzte 97-99% der Trader/Investoren/Aktionäre nichts von dieser neuen manipul..... - ähhhh - angepassten - Statistik wissen, dürfte es einen weiteren kurzfristigen Euphorie-Schub nach oben geben.

 
MFWann verkaufst du endlich Gold und kaufst Aktien? Ist doch die logische Konsequenz deiner Analyse oder nicht?!

 
Habe grosse Probleme seit gestern mit dem anmelden und schreiben im Trader-Forum!!!! Auch zitieren kann ich nicht!

 
@ Marcus Fabian

ich habe mich in den letzten tagen auch mit der neuen berechnung des gdp befasst.

ich kann dein statement nicht verifizieren. siehe beispielsweise:

http://www.welt.de/finanzen/article1185 ... enden.html

Die neuen Berechnungsmethoden werden sich auf die Größe der Gesamtwirtschaft auswirken. Laut dem Forschungsinstitut IHS Global Insight wird die US-Wirtschaft durch die Veränderung pro Jahr um 400 Milliarden Dollar (300 Milliarden Euro) auf 16 Billionen Dollar zulegen.

Auf die prozentualen Wachstumszahlen ist der Einfluss des neuen Berechnungssystems dagegen begrenzt, da das US-Statistikamt alle Zahlen rückwirkend zurück bis ins Jahr 1929 neu berechnet hat.

herzlichst,

aareschwimmer

 
Pro Memoriam (ich hatte es hier ja schön öfter erwähnt) wird seit Juli das US GDP neu berechnet.Neue Berechnungsmethode steigert das US-Bip /Neues vom SteuermichelAls Ergänzung:Neu fliessen in die Berechnung des US GDP auch Kosten für Forschung&Entwicklung, Produktion von Filmen, Schreiben von Büchern etc.Damit wird ab sofort das US-GDP um 2.5%-3% auf statistischem Wege gesteigert.
Aktien werden langfristig im Verhältnis zu den Gewinnen der Firmen bemessen und nicht in Bezug von Statistiken.Staatsschulden werden jedoch im Verhältnis zum BIP bemessen.Also die Stimmung könnte somit sich zusätzlich aufheitern, wenn die Staatsschulden sich statistisch verkleinern obwohl sie gewachsen sind.Wenn an einer Party alle schon tüchtig angeheitert sind und plötzlich noch eine extra-Flasche Schnaps auftaucht, sollte man die Gläser in Sicherheit bringen.Der übelste Fusel wird dann getrunken als wäre es teurer, alter, edler Whiskey. So wird auch das Fortfahren der ultralockeren Geldpolitik aufgefasst als hätte man ein Auto erfunden welches mit Urin im Tank fährt.
 
Weiss nicht was du da meinst!? 2000 bis 2010 hatten wir eine negative Dekate SMI, DAX, DOW alle in etwa 10% minus.
Dow Jones Anfang 2000: 11'497; Ende 2010: 11'585.Also in etwa Nullsummenspiel. Und eine Differenz, die innerhalb normaler Tagesschwankungen liegt. Es war zumindest keine Dekade, in der irgend welche Missstände korrigiert wurden.
Habe im Schweizerfranken gerechnet, im Dollar gerechnet hast du Recht!
 
Ein Bericht von Tim Schäfer, unschwer zu erkennen ein Gesinnungsgenosse von mir, ich könnte es nicht besser schreiben, aber hey der Typ ist Journalist und lebt vom Schreiben, aber er lebt noch besser, dank seiner Anlagestrategie.

Uli Hoeness und seine Trading-Sucht: Außer Spesen nix gewesen

New York, Montag, 5. August 2013

Vom Trading-Wahn profitieren in erster Linie unsere Banken. Die Zocker gehen meist leer aus. Uli Hoeness, der Präsident des FC Bayern München, hat nach Medienberichten auf einem Konto bei der Züricher Privatbank Vontobel mehr als 33.000 Transaktionen angeblich veranlasst. Nehmen Sie an, er zahlte pro Trade 30 Euro. Dann fiel grob eine Million Euro an Gebühren an.

Die FAZ http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/boersensucht-zehntausende-zocken-wie-hoeness-12170156.htmlhat gut skizziert, wie gefährlich die Zockerei ist. Der Trader unterliegt in den meisten Fällen einer reinen Selbstüberschätzung.

Ich beschäftige mich mit dem Trading schon lange kritisch. Ich traf Investor Wilbur Ross in seinem New Yorker Büro und fragte ihn, wie das mit dem Trading funktioniert. Der Milliardär beschäftigt einen Trader (daneben hat er zahlreiche Sanierungsexperten und Analysten). Der Trader ist nur dazu da, um Positionen marktschonend aufzubauen. Wenn Ross in einen Konzern wie der Bank of Ireland einsteigt, reisst er sich schon mal zehn Prozent des Grundkapitals unter den Nagel. Das geht natürlich nicht mit einer einzigen Order, sondern so ein Paket muss er schrittweise erwerben. Das dauert Wochen und Monate. Das gleiche passiert, wenn Ross die Position wieder abstößt. Viel Zeit ist nötig, um kursschonend auszusteigen.

Ross hält seine Aktienpakete für mehrere Jahre, womöglich Jahrzehnte. Und nicht Tage. Das ist der große Unterschied zu den Daytradern, die zuhause vor dem Rechner sitzen und glauben, besser als der Rest der Welt zu sein.

Die großen Investoren wie Bill Ackman, Carl Icahn, David Einhorn, Seth Klarman, John Paulson, Prince Al-Waleed, Edward Lampert oder Charlos Slim Helu behalten im Regelfall etliche Jahre ihre Positionen. Sie springen nicht auf Monatsbasis hin und her.

An der Börse agieren viele Privatanleger auf Sekunden-, Tages- und Monatsbasis, sie glauben so erfolgreich zu sein. Nur auf Basis der täglichen Kursbewegungen, der Quartalszahlen oder 200-Tage-Linie zu traden, bringt den meisten nichts. Außer Spesen nix gewesen. Kurzfristige Trends und schnelle Trades sind zudem ein Spiel mit dem Feuer.

Es fehlen die Hobbybörsianer, die mehrere Jahrzehnte Zeit haben.

Wenn massenweise kurzfristiges Denken angesagt ist, kann es eine Chance sein, wenn Sie als Anleger das Gegenteil der Masse tun, nämlich extrem langfristig agieren.

Was nutzt es, alle paar Monate Aktien hin- und herzuschieben? Wird deswegen das Depot besser? Wird deswegen die Performance besser? Wenn Sie rein- und rausspringen, wo soll der Vorteil liegen?

In der Ruhe liegt die Kraft. Klar, es kommen Krisen. Klar, erleben wir Booms. Das exakte Timing gelingt aber nicht. Wenn es Ihnen gelingen sollte, war es Glück.

Der Vorteil liegt meiner Meinung einfach darin, durchzuhalten. Gehen Sie durch dick und dünn mit Ihrem Depot. Langfristig steigt die Börse um ca. zehn Prozent per annum. Insofern ist der Geduldige klar im Vorteil.

Angenommen, Sie sahen den Crash vor fünf Jahren kommen. Was hätte es gebracht, vorher auszusteigen, um später (nachdem sich der Staub gelegt hat und die Krise ausgestanden war) wieder einzusteigen? Nichts.

Wir sind auf einem Allzeitzeithoch im Dow-Jones-Index. Viele, die in den Markt hinein und hinaus tanzen, übersehen die Transaktionskosten, Steuern und die Lücke zwischen Bid and Ask.

Fazit: Die beste Strategie basiert auf einigen Jahrzehnten. Kaufen Sie erstklassige Firmen und vergessen Sie die ganze Hektik. Lassen Sie die Aktien reifen wie einen guten Cognac. Je älter der Tropfen, desto edler ist er.

 
Langfristig steigt die Börse um ca. zehn Prozent per annum
Da hat er aber grosszügig aufgerundet ;-)
Er ist vor allem im DOW investiert und mit den Dividenden kommt das langfristig in etwa hin.
Zitat aus der Frankfurter Allgemeine im oberen beigefügten Link:

In den vergangenen zehn Jahren hat ein breit gestreutes Depot mit deutschen Aktien im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 10 Prozent erbracht, in zwanzig Jahren von gut 8 Prozent und in dreißig Jahren von knapp 10 Prozent.

 
Keine Angst vor steigenden Zinsen

Ich sehe es positiv, wenn die Zinsen bald angehoben werden und die Anleihenkäufe in den USA reduziert werden, denn dies wäre in meinen Augen ein Indikator dafür das es der Wirtschaft wieder besser geht, die Unternehmen gute Zahlen schreiben, so dass die Aktien derselben langfristig weiterhin auf gesunden Beinen stehen, wir also vor einem grösseren Crash verschont bleiben.

Kurzfristig gesehen werden die schwachen Hände ihre Aktien an die starken Hände verkaufen, so wie es in jüngster Vergangenheit jeweils nach einer vagen Andeutung von Ben Bernanke passierte.

Ein Langfristanleger kann steigenden Zinsen durchaus etwas Positives abgewinnen, er darf sich nur nicht von der kurzfristigen Volatilität negativ beeinflussen lassen, damit er die positiven langfristig überwiegenden Faktoren, welche Aktien zum rentabelsten Anlagevehikel macht, nicht aus den Augen verliert.