Langfristige - Strategie

Also da ich von volatilen Börsen ausgehe in den nächsten Jahren, wo sich die Indexstände auch mal halbieren können, würd ich eben eher versuchen diese Volatilität ev. auch zu nutzen. Doch mit buy and hold und buy, wird das nur sehr beschränkt möglich sein.

Also behaupte ich:

Wer eine hohe Aktienquote hat wird starke Nerven brauchen in den kommenden Monaten/Jahren, mit dem Resultat, dass er in X Jahren nicht reicher ist als heute, sondern ärmer.
Du gehst also von einer sehr hohen Volatilität aus und möchtest diese ausnützen, gut das will ich auch, nur ist dies langfristig meiner Meinung nach nicht möglich!
Schau die mal den Dow Jones langfristig an, wenn ich schreibe langfristig, dann meine ich auch langfristig.

Am 26. Mai 1896 wurde der Dow Jones von Charles Dow und Edward Jones gegründet. Er enthielt im Durchschnitt 12 Industriewerte.

......... wie willst du die Volatilität nützen melchior? Du müsstest zum richtigen Zeitpunkt kaufen, sowie verkaufen und dies mehrmals hintereinander.

Werden wir konkret.



Deine erste Hürde!



Deine zweite Hürde!

Deine dritte Hürde!

Deine vierte Hürde!

Deine fünfte Hürde!

Um zum Schluss zu kommen, wer langfristig ein Vermögen aufbauen will, kann es sich nicht leisten einen rasanten Anstieg an der Börse zu verpassen, sobald er probiert den Markt zu timen, wird es dies früher oder später bereuen, eher früher als später, die Wahrscheinlichkeit und der obige Chart sprechen eine klare Sprache.
Der Vorgänger des Dow Jones gab es schon 1884 und bestand aus 9 Eisenbahngesellschaften und zwei anderen Firmen. Die Eisenbahngesellschaften sind wohl später die meisten mal pleite gegangen. Als ultra-langfrist-anleger wärest du aber natürlich streng dabei geblieben. :mrgreen:
Vom Dow 1886 ist gerade mal noch eine einzige Firma im Index. (General Electric). Als Ultra- Langfristler hättest du aber auch all die Firmen die untergegangen sind, und nicht die, die heute im Index sind. :mrgreen:

Zu den Hürden. Ja du hast natürlich schon recht. Da stellen sich einige Probleme. Doch propagiere ich nicht einen sicheren Weg um reich zu werden.

Ich habe immer einen Aktienanteil.

Aber ich fahre eine Quotenstrategie.

Was die nächsten Jahre so mit sich bringen, das weiss weder ich noch du. Die Vergangenheit als Richtschnur zu nehmen, scheint mir nicht zuverlässig. Noch nie war die Wirtschaftswelt so komplex wie heute. Somit lassen sich die Risiken auch nur schwer einkalkulieren. Doch das Debakel der Finanzkrise und ihre Folgen, sollten doch auch einem Dauerbullen zu denken geben. Der Dauerbulle kauft ja auch noch Aktien am Vorabend eines crashs.

Die Finanzkrise ist eine Realität. Sie hat stattgefunden. Sie zog Konsequenzen nach sich. Die Risiken wurden von den Staaten und ihren ZBs absorbiert. Die Folgen sind nicht abzuschätzen. Sie können aber gravierend sein.

Die wirtschaftliche Entwicklung ist das Eine. Das Finanzgerüst ist das Andere. Ein Boom auf Pump ist langfristig eine Illusion.

Zu denken die gegenwärtige Geldpolitik wird ohne Folgen bleiben, sie sei normal, würde an Ignoranz grenzen.

Vielleicht liege ich daneben damit. Aber ich denke die Finanzkrise wird uns wieder einholen. Was nicht die Voraussetzung ist, um Aktien jetzt zu kaufen im grossen Stil. Wobei es auch jetzt Aktien gibt, die man kaufen kann. Gerade etwas abseits des Hauptfeldes. Es gibt Firmen, wo alleine der Wert der Immobilien und der Reserven, soviel "Wert" sind wie die ganze Firma an der Börse gehandelt wird.

(War am Samstag in FuW ein Artikel zu ausserbörslich gehandelten Werten in dem Zusammenhang)

Von wegen reich werden.

Gier ist meiner Meinung nach der Feind jedes Anlegers. Nicht der Freund. Mit Gier wird man in jede Falle laufen. Genauso wie mit Angst.

Geduld find ich besser als Gier und Angst.

 
Wer hat 100'000 mit Aktien anlegen verdient?Mit welcher Basis und in welchem Zeitraum?Bitte melden!!Nein John Doe dein Beispiel ist gut für das Papier aber im wirklichen Leben wird es nie angewendet und auch hier ist es nur die Ausnahme die die Regel bestätigt. Du bist wie ich eine Ausnahme aber du kannst auch mehr als 500 Fr monatlich anlegen und kommt dazu das du aktive Anlagepolitik machst, sonst hättest du auch Banken und Versicherungen im Depot gehabt.Ich habe nichts gegen dein Anlageprinzip und ich finde es für den Durchschnittsanleger sogar gut, aber eben Millionär wird er nicht, da das Leben einem Durchschnittsanleger zu viele andere Probleme gibt. :greespan: .
Ich habe mal mit Puts ca. 1000% Gewinn eingefahren innerhalb weniger Monate (2001) Doch gebe ich dir recht. Dies war eine Ausnahme. Ich mache dies auch nicht mehr mit Puts, weil ich in der Folge erkennen musste, dass sich dies nur mit immensem Zeitaufwand lohnen kann, sonst aber eher ein Verlustgeschäft wird. So ist es mir auch schon passiert, dass ich Puts hatte, die zwar sehr zulegten, ich aber den Zeitpunkt verpasste sie zu verkaufen und am Ende blieb nichts übrig. Wer wirklich Geld verdienen will mit Börsengeschäften und nicht sich zufrieden gibt mit konformen Wertsteigerungen, der muss es wohl machen wie du beschrieben hast. Die Börse muss dann den Alltag bestimmen und man muss sich voll darauf konzentrieren. So nebenbei, wird niemand "reich".Rein logisch gesehen, da hat John mit seiner Buy-buy-Strategie wohl schon recht. Doch nicht alles was logisch ist, wird dann real. Es kann auch Phasen geben wo man 20 Jahre lang seine EPs nicht mehr sieht. Als Anleger versuche ich mich den Gegebenheiten anzupassen. Wer nie seine Meinung ändert, läuft Gefahr. Wer ständig seine Meinung ändert, allerding auch. :mrgreen:Zur Zeit bin ich eher bullish für Gold und eher skeptisch gegenüber Aktien, im Hinblick auf die nächsten 12 Monate.Was natürlich deiner Meinung zu 100% widerspricht. Wir werden sehen. 12 Monate sind ja nicht lang. :arrow:Was mich aber nicht veranlasst all meine Aktien zu verkaufen und alles in Gold anzulegen. Niemals, würd ich dies wagen. Ich habe aber auch nicht das Ziel eine optimale Performance zu haben. Weil ich dies nicht erreichen kann, wenn ich nicht ständig mich neu positionieren würde. In dem Punkt gebe ich John absolut recht. Dies kann nur gut gehen, wen man ein Vollprofi ist und den richtigen Riecher hat. Aber wer ist das schon?
 
Ich habe nichts gegen dein Anlageprinzip und ich finde es für den Durchschnittsanleger sogar gut, aber eben Millionär wird er nicht, da das Leben einem Durchschnittsanleger zu viele andere Probleme gibt. :greespan: .
Diese Probleme gilt es zu überwinden. Wir sind gar nicht soweit von einander entfernt, natürlich wird nicht jeder Durchschnittsanleger Millionär, weil er gewisse fundamentale Regeln nicht einhält vielleicht auch nicht einhalten kann.Meine Argumentationen berufen darauf, das es für einen Durchschnittsanleger oder Durchschnittbürger nicht unmöglich ist Millionär zu werden. Er muss den Millionär aber leben, das heisst er muss es unbedingt wollen und alles andere hintenan stellen.Es braucht und da treffen wir uns wohl, die richtige Einstellung, diese haben aber die wenigsten, da gebe ich dir Recht.
 
Doch propagiere ich nicht einen sicheren Weg um reich zu werden.

Ich habe immer einen Aktienanteil.

Aber ich fahre eine Quotenstrategie.

Was die nächsten Jahre so mit sich bringen, das weiss weder ich noch du. Die Vergangenheit als Richtschnur zu nehmen, scheint mir nicht zuverlässig. Noch nie war die Wirtschaftswelt so komplex wie heute. Der Dauerbulle kauft ja auch noch Aktien am Vorabend eines crashs.

Geduld find ich besser als Gier und Angst.
Dein letzter Satz ist das Fundament eines Langfristanlegers.
Du bist es nämlich auch Melchior, so ein Langfristanleger, du hast immer einen Aktienanteil oder andere Assets somit bist du immer finanziert, voila das meine ich!

Der Dauerbulle ist ja kein Dauertrottel, er verkauft auch hin und wieder mal gewisse Aktien die seiner Meinung nach zu gut gelaufen sind, er reduziert auch mal seine Aktienquote oder fährt sie rauf.

Mit der Erfahrung und den damit verbundenen Fehlern lernt ein Anleger, mit der Zeit kriegt er ein Gefühl für die Börse. (Das trennt dann den geduldigen vom gierig ängstlichen.)

Ein Langfristanleger ist aber und das ist ganz wichtig auf eine Art immer finanziert!

Ein Langfristanleger sowie ich einer bin, der hat gewisse Aktien die er ein Leben lang hält, doch selbst bei diesen verkauft er hin und wieder einen kleinen Anteil, wenn sie seiner Meinung nach zu extrem gestiegen sind.

Meiner Meinung nach ist selbst MF ein Langfristanleger, der vielleicht "fast" keine Aktien ausser Goldaktien in seinem Depot führt. Er ist aber ständig in einem Asset finanziert und das ist das Wichtige, natürlich beinhaltet es Risiken immer finanziert zu sein, aber es eröffnet einem auch Chancen.

 
Fazit: Wir haben durch die "Rettung der Banken" ab 2009 erfolgreich verhindert, dass marode Casino-Banken Konkurs gehen und sich daraus unabsehbare Folgen für unser Banken- und Geldsystem ergeben. Wir haben es ermöglicht, dass die Banker immer noch in Arbeit und Lohn stehen, immer noch 7-stellige Boni kassieren und weiterhin das Casino betreiben dürfen. Diesmal sogar mit Staatsgarantie. Erkauft haben wie diesen "Erfolg" durch höhere Schulden/Belastung des Staates, des Steuerzahlers. Wir haben eine kleine Blase (2000), deren Platzen überschaubar gewesen wäre, durch eine grosse Blase ersetzt. Wir haben das Platzen dieser grossen Blase (2008), deren Platzen bereits historische Ausmasse angenommen hätte durch das Aufblasen einer Mega-Blase ersetzt. Mega deshalb, weil die Blase bereits jetzt das weltweite GDP um Faktoren übersteigt.Beides feiern wir bisher als Erfolg. Was allerdings passiert, wenn dereinst diese Mega-Blase platzt, vermag ich mir auch nicht auszumahlen.
Ob dies wirklich alles so "harmlos" abgelaufen wäre, wie du es beschreibst, mag ich mit Blick in die Vergangenheit bezweifeln, alleine der Zusammenbruch von Lehman Brothers bescherte uns eine Vertrauenskrise, welche Dank der Innovationen der Politiker nicht zu einem Bankenrun führte. Es hätte schlimmer als 1929 werden können, dannzumal hat die FED dem Markt Geld entzogen, anstatt ihn damit zu fluten. Die Krise 1929 nahm ihren Ursprung durch eine markant sinkende Börse, sowie mangels Vertrauen der Börsenteilnehmer. Infolge des Wertverlusts und der daraus resultierenden Zahlungsunfähigkeit vieler Kreditnehmer und aufgrund von Bank Runs kam es in den Vereinigten Staaten zu einer katastrophalen Serie von Bankzusammenbrüchen, in deren Folge 1/3 aller Banken liquidiert werden mussten. In dieser Situation hätte die amerikanische Notenbank die Banken mit Geld überfluten müssen, doch sie verfolgte eine kontraktive Geldpolitik, die die Banken und damit die Wirtschaftskrise noch verschärfte. Es endete in einer der schwersten Weltwirtschaftskrisen aller Zeiten, welche meiner Meinung nach zum zweiten Weltkrieg führte, ich will aber nicht politisieren. Mega-Blase? Blasen hat es immer gegeben und wird es auch immer wieder geben, das Blasen platzen gehört dazu, ob und wann eine Blase platzt ist nicht voraussagbar, voraussagbar ist hingegen, das es auch dann wieder weiter geht und sich eine neue Blase bilden wird. An der Börse sehe ich keine Mega- Blase, denn solange die Politiker und die Notenbanken Gewehr bei Fuss stehen, hat die Börse zwei egoistische und unberechenbare, aber starke Verbündete, wenn die Börse gut läuft haben die Akteure Vertrauen in die Wirtschaft und Vertrauen und Zuversicht ist das wichtigste an der Börse überhaupt .Fazit: Du kannst nicht einfach ein paar Rädchen aus dem System nehmen (MF: marode Casino-Banken Konkurs gehen lassen) damit es wieder funktioniert, das ganze System muss geschmiert werden damit es nicht zusammenbricht. Banken müssen vermehrt überwachet werden, damit sie wieder vertrauenswürdig sowie kapitalstark werden, durch Fusionen und Übernahmen eine selbst regulierende und funktionierende Bankenwelt zu erschaffen wäre das Ziel. Einigen Banken geht es ja schon wieder ganz gut und wie es denn Anschein macht bessern sich die Bilanzen auch wieder.Viele sind des Wartens auf den Megacrash müde, sie haben seit 2008 schon wieder mega Kohle an der Börse gemacht ;) Wir sind bei einigen Überlegungen ziemlich konform, unsere Strategien hingegen setzen wir jeweils anders um.Meiner Meinung nach ist die logische Konsequenz der Gelddruckerei und der damit verbundenen Schuldenanhäufung eine Inflation auch, wenn diese weit und breit nicht zu sehen ist. Mein Verstand sagt mir es macht Sinn Gold zu besitzen, meine Langfristanlagephilosophie erlaubt es mir dieses auch gegen die Ratschläge von irgendwelchen Bankexperten, sowie der momentanen Situation, weiterhin in meinem Depot zu halten. Es ist wichtig unabhängig zu denken und Geduld zu haben, Geduld ist das Brot des Langfristanlegers.
 
Ob dies wirklich alles so "harmlos" abgelaufen wäre, wie du es beschreibst, mag ich mit Blick in die Vergangenheit bezweifeln, alleine der Zusammenbruch von Lehman Brothers bescherte uns eine Vertrauenskrise, welche Dank der Innovationen der Politiker nicht zu einem Bankenrun führte. Es hätte schlimmer als 1929 werden können, dannzumal hat die FED dem Markt Geld entzogen, anstatt ihn damit zu fluten.
Die Krise von 1929ff unterscheidet sich in ganz wesentlichen Punkten von 2008:1. 1929 gab es eine Aktienblase, die geplatzt war. 2008 war es eine reine Finanzkrise. Die Wirtschaft stand ja eigentlich auf vernünftigen und gesunden Füssen.

2. Du hast recht, dass die Fed 1929 hätte Geld drucken sollen. Und richtig, genau das hat sie damals verpasst. Damals gab es ja noch Goldstandard. Goldstandard besagt im Wesentlichen, dass man nur so viel Geld drucken darf, wie man auch Gold als Deckung zur Verfügung hat. Das gilt aber in beide Richtungen. Die USA haben dank Handelsüberschüssen sehr viel neues Gold reinbekommen und hätten nun entsprechend auch die Dollarmenge erhöhen müssen. Das haben sie nicht getan und genau das war der Fehler. Es war die klassische monetäre Deflation: Es gab zu wenig Dollars. Das Drucken von Dollars wäre damals die richtige Medizin gewesen.

Bernanke hat die Depression 1929 sehr genau studiert und gilt als einer der besten Experten für dieses Zeit. Was er nun 2008 getan hat war, die Medizin einzusetzen, die 1929 geholfen hätte. Also Geld zu drucken.

Was er dabei aber nicht berücksichtigt ist, dass die Ursache der Krise 2008 nicht zu wenig sondern zu viel Geld gewesen war. Entsprechend kann eine weitere monetäre Inflation auch keine Lösung bringen. Mit anderen Worten: Eine Medizin, die bei Krankheit A wirkt, kann bei Krankheit B kontraproduktiv sein.

Mega-Blase? Blasen hat es immer gegeben und wird es auch immer wieder geben, das Blasen platzen gehört dazu, ob und wann eine Blase platzt ist nicht voraussagbar, voraussagbar ist hingegen, das es auch dann wieder weiter geht und sich eine neue Blase bilden wird.
Wir können uns jetzt darüber streiten, wann wir einer Blase ein Attribut mitgeben (Mini, Gross, Mega, Giga ...).Wir werden uns sicher einig, wenn ich behaupte:

Je mehr Geld in einer Blase steckt um so grösser wird die Blase und ...

je grösser die Blase um so hässlicher die Auswirkungen, wenn sie platzt.

Wir wissen, dass die Dotcom-Blase 2000 ein Volumen von $760 Mrd. hatte.

Wir wissen, dass die Blase 2008 etwa 13.6 Billionen Dollar gekostet hat.

Wir wissen weiterhin, dass die aktuelle Blase bereits um die 30-40 Billonen ausmacht.

Von der Derivateblase von derzeit (je nach Quelle zwischen) 414 bis 680 Billionen Dollar mal ganz zu schweigen.

An der Börse sehe ich keine Mega- Blase,
Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie nicht existiert ;) Was meinst Du mit Börse? An den Aktien- und Rohstoffmärkten gibt es tatsächlich keine.

Die aktuelle Blase ist die Anleihenblase. Wenn man will auch Schuldenblase (ist ja dasselbe).

Fazit: Du kannst nicht einfach ein paar Rädchen aus dem System nehmen (MF: marode Casino-Banken Konkurs gehen lassen) damit es wieder funktioniert, das ganze System muss geschmiert werden damit es nicht zusammenbricht.
Ja und nein. Ich bringe mal ein oft gehörtes Zitat (nicht meine Meinung!) um einen Kontrapunkt zu setzen. Es lautet:"Das seit 2009 gedruckte Geld hat der Wirtschaft nichts gebracht sondern ist im Bankensektor liegen geblieben. Ergo kann dieses Geld auch wieder entfernt werden, ohne der Wirtschaft zu schaden."

Neu gedrucktes Geld = Kredit. Wir hatten einen Credit-Crunch 2008. Und jetzt muss ich etwas weiter ausholen:

Betrachten wir zwei Arten von Krediten. Ich nenne sie mal Unternehmenskredit und Konsumkredit.

Unternehmenskredit bedeutet, dass mit dem Geld eine Fabrik mit Maschinen gebaut wird, Leute eingestellt werden und etwas sinnvolles produziert wird, das die Welt haben will und braucht. Mit dem Erlös wird dann die Schuld abbezahlt.

Konsumkredit muss ich nicht gross erklären. Das reicht vom Flatscreen-TV über das Auto bis zum Haus. Ich will hier aber nicht über Sinn und Unsinn von Konsumkrediten sprechen. Beim Haus ist er sinnvoll, beim TV eher unsinnig, beim Auto kann man sich darüber streiten.

In einer gesunden Wirtschaft werden in erster Linie Unternehmenskredite vergeben. Wenn aber die Geldpolitik zu lasch wird, die Zinsen zu niedrig, fliesst das Geld auch in unsinnige Kredite. Das dumme dabei ist, dass dabei ein Reichtumseffekt (wealht-effect) erreicht wird, der ein Wirtschaftswachstum suggeriert, das nicht stattfindet.

Beispiel: In einer Siedlung gibt es 100 Häuser, die alle exakt gleich aussehen und gleich viel Wert sind. Jedes Haus hat einen Wert von $100.

Nun wird eines dieser Häuser für $110 verkauft. Damit ändert sich der Marktwert der anderen Häuser ebenfalls von 100 auf 110. Es entstand rein durch dieses "$10 zu viel bezahlen" ein Wealth-Effekt von 100*$10=$1000

Ab jetzt fühlen sich auch die Besitzer der anderen 99 Häuser um je $10 reicher. Sie konsumieren mehr, nehmen vielleicht eine neue Hypothek auf ihr nun wertvolleres Haus auf etc.

Dieses Wachstum ist aber rein buchhalterisch. Es entstand nicht durch erhöhten Fleiss, erhöhte Produktivität oder intelligente Erfindungen.

Der Fluch in dieser Situation ist (und das konnten wir ja 2001-07 hautnah verfolgen), dass sich durch diese Preissteigerungen mehr Geld verdienen liess als durch effektive, produktive Arbeit. Sprich: Es hat besser rentiert, ein Zweit- oder Dritthaus als Spekulationsobjekt zu kaufen als in eine produktive Firma zu investieren. Das Wettrennen um Kredite haben die Spekulanten gewonnen und nicht die Unternehmen.

Entsprechend liegt auch die Schlussfolgerung nahe, dass bei einem Platzen dieser Blase in erster Linie die Spekulanten und nicht die Unternehmen zur Kasse gebeten werden.

Eine Finanzkrise mit sterbenden Invenstment-Banken hat also weitaus grössere Auswirkungen auf das Finanzcasino als auf die Realwirtschaft!

Jetzt muss ich selbst etwas zurückkrebsen: Natürlich ist es auch so, dass durch die Immobilienblase eine Überkapazität an Häusern erzeugt wurde, die auch in der Realwirtschaft zu mehr Umsatz geführt haben. Jenen neu gegründeten Unternehmen, die die Häuser gebaut haben. Aber beides steht in keinem Verhältnis.

Wenn ich auf meiner einsamen Insel jedes Jahr den Bedarf an 10 neuen Häusern habe, dann macht es Sinn 10 Bauarbeiter zu beschäftigen, die diese Häuser bauen.

Natürlich kann ich auch 10 Jahre lang 12 Häuser pro Jahr bauen lassen und dafür 2 neue Bauarbeiter einstellen. Aber das macht verdammt wenig Sinn, denn nach 10 Jahren stehen 20 Häuser leer und ich muss die folgenden 10 Jahre jeweils nur 8 Häuser pro Jahr bauen, um die Überkapazitäten abzubauen. Das heisst, ich muss 4 Bauarbeiter entlassen. Es macht schlicht keinen Sinn, Boom und Bust-Zyklen zu forcieren. Natürlich trauern die Menschen im Bust-zyklus der "guten alten Zeit" nach, als noch 12 Bauarbeiter beschäftigt waren. Und sie weinen und klagen darüber, dass derzeit nur noch 8 Bauarbeiter beschäftigt werden.

Aber das löst das Problem nicht.

Die Lösung wäre, zur Einsicht zu kommen, dass es am besten wäre immer nur 10 Bauarbeiter zu beschäftigen. Dann gäbe es zwar keinen Boom aber auch keinen Bust.

Zurück zur Realität:

Ich sag's ganz offen: Ich halte die Schauermärchen und Weltuntergangsszenarien, die die Banken anlässlich der 2008er Krise in unsere Köpfe gepflanzt haben für masslos übertrieben!

Ja, sicher hätte es auch negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft gegeben, wenn man die Finanzkrise 2008 zugelassen hätte. Aber man hätte mit einem Bruchteil des Geldes, das man seither den Banken in den Rachen gesteckt hat, die Realwirtschaft retten können. Man hätte bei der Rettung der Subprimes direkt bei den überschuldeten Hausbesitzern ansetzen können anstatt 1-2 Stufen höher bei den Banken und Grossbanken, die diese Hypotheken verkauft haben. Das hätte indirekt auch den Banken geholfen, denn die Hausbesitzer wären wieder zahlungsfähig geworden. Sie hätten das Haus auch weiter bewohnt und somit erhalten.

Ein anderes Beispiel: Wären all die Gelder und Schuldenschnitte, die bisher für Griechenland ausgegeben wurden, gleichmässig auf die griechische Bevölkerung verteilt worden, hätte jeder Grieche über €100'000 bekommen. Statt dessen verarmt das Land und nur die kreditgebenden Banken profitieren von der sogenannten "Griechenland Hilfe".

Macht das Sinn?

 
Zurück zur Realität:Ich sag's ganz offen: Ich halte die Schauermärchen und Weltuntergangsszenarien, die die Banken anlässlich der 2008er Krise in unsere Köpfe gepflanzt haben für masslos übertrieben!Ja, sicher hätte es auch negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft gegeben, wenn man die Finanzkrise 2008 zugelassen hätte. Aber man hätte mit einem Bruchteil des Geldes, das man seither den Banken in den Rachen gesteckt hat, die Realwirtschaft retten können. Man hätte bei der Rettung der Subprimes direkt bei den überschuldeten Hausbesitzern ansetzen können anstatt 1-2 Stufen höher bei den Banken und Grossbanken, die diese Hypotheken verkauft haben. Das hätte indirekt auch den Banken geholfen, denn die Hausbesitzer wären wieder zahlungsfähig geworden. Sie hätten das Haus auch weiter bewohnt und somit erhalten.Ein anderes Beispiel: Wären all die Gelder und Schuldenschnitte, die bisher für Griechenland ausgegeben wurden, gleichmässig auf die griechische Bevölkerung verteilt worden, hätte jeder Grieche über €100'000 bekommen. Statt dessen verarmt das Land und nur die kreditgebenden Banken profitieren von der sogenannten "Griechenland Hilfe".Macht das Sinn?
Die Nationalbanken haben richtig gehandelt, auch wenn es mir persönlich auch nicht passt, blieb nichts anders übrig als die Banken zu stützen um so wiederum das System zu schützen. Denkst du irgend ein Grieche hätte sein Geld auf eine marode griechische Bank gebracht. Nein r hätte die 100'000 Euroentweder in Gold getauscht oder ausser Land gebracht. Das Debakel wäre perfekt gewesen. Das Beispiel von Zypern kann man sich halt eben nur unter speziellen Situationen erlauben. Klein und vor allem reiche Russen und dann den Kapital Verkehr limitieren.Aber in Spanien oder Italien geht sowas nicht. Solang die Banken systemrelevant sind, gibt es beim kapitalistischen System das allein vom Vertrauen lebt, keine andere Möglichkeit. Klar dir als Goldbug wäre ein schneller Zusammenbruch lieber.
 
Es braucht und da treffen wir uns wohl, die richtige Einstellung, diese haben aber die wenigsten, da gebe ich dir Recht.
Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung. Wenn du die Wahl hast zwischen einem 30 jährigen oder 45 jährigen Anlageberater wirst du den 45 jährigen wählen. Ist einer der wenigen Berufe wo die Erfahrung eben noch wichtig ist. Viele andere Berufe sind heute einem so schnellen Wandel unterzogen das du ohne dauerndes Lernen von den jüngeren überholt wirst und zum alten Eisen gehörst, in diesem Beruf zum Glück nicht,Also wie gesagt ohne Börse leben und essen wird man vielleicht mit Glück einmal Millionär, aber eben dann nur mit Glück.
 
Klar dir als Goldbug wäre ein schneller Zusammenbruch lieber.
[SIZE= px]Nein!
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Mir wäre der schnelle Zusammenbruch deshalb lieber, weil je kleiner die Blase, die platzt, um so geringer der gesamtwirtschaftliche Schaden!Deshalb auch hier, auf der letzten Seite dieses Threads meine Schlussfolgerung, man hätte die Krise bereits 2000 zulassen oder in den 1990er Jahren ganz verhindern sollen.

Es ist mir bewusst, dass die Blase (wenn sie z.B. morgen platzt) bedeutend schlimmer wird als sie es 2008 noch war.

Ich bin mir aber eben so bewusst, dass es am 13. Februar 2014 noch schlimmer wird als heute, wenn sie platzt und noch schlimmer am 15. Juli 2016.

Es macht aus meiner Sicht keinerlei Sinn, die Blase auf Teufel-komm-raus weiter aufzublähen und das Unvermeidliche weiter auf der Zeitachse nach rechts zu verschieben.

Deshalb ja: Je schneller die Bereinigung kommt um so .... weniger katastrophal.

 
MFAuch das sehe ich anders dank den neuen Teilnehmern am kapitalistischen System hat Europa schon mit der Bereinigung beginnen können und grosse Sparanstrengungen vornehmen können, so das ab nächsten Jahr wieder eine gesündere Basis für einen neuen Aufschwung besteht. Auch sind viele Banken heute ausserordentlich gut finanziert, das dies so schnell nicht wieder passieren kann.Auch in den USA sind die Banken zu radikalen Massnahmen gezwungen worden, und viele MRD Kredite sind schon wieder an die Nationalbanken zurück verschoben worden.Die nächste und natürlich die grösste Krise am Ende der Kette, wäre jetzt einen Vertaruenverlust in den $ und damit in den Staat USA. Ob diese Krise wirklich kommt, weiss ich nicht. Aber ich glaube immer weniger dran und wenn dann erst in vielen Jahren.

 
Auch das sehe ich anders dank den neuen Teilnehmern am kapitalistischen System hat Europa schon mit der Bereinigung beginnen können und grosse Sparanstrengungen vornehmen können,
Kann es sein, dass wir auf unterschiedlichen Planeten leben?Hat sich die Geldmenge (= Schuldenmenge) Europas erhöht oder verringert?

 
Auch in den USA sind die Banken zu radikalen Massnahmen gezwungen worden, und viele MRD Kredite sind schon wieder an die Nationalbanken zurück verschoben worden.
Nun ich wäre mir da nicht so sicher was die Banken so alles treiben im Niederzinsumfeld. Zudem haben sie ja die Gewissheit aus der Finanzkrise, dass sie wohl gerettet würden, wenn ihre Wetten schief laufen. Selbst der Ex-Finanzminister Paulson, warnte jetzt vor einer erneuten Immoblase in USA. Und daran wären nun mal die Banken beteiligt.Bei langanhaltenden niedrigen Zinsen, das sagt auch Bernanke, besteht immer die Gefahr einer Verzerrung und von Blasenbildungen.Die Kapitaldecken der Banken sind im Verhältnis zu ihren Bilanzen naturgemäss ziemlich tief und können bei Turbulenzen schnell die kritische Marke unterschreiten.Was mich skeptisch macht sind diese tiefen Zinsen, die jetzt schon recht lange gedrückt werden und die Käufe von Staatsschulden durch ZBs.Beides scheint mir nicht realistisch. Sondern sind Massnahmen um letztendlich Wachstum zu generieren. Das Wachstum in USA kommt nur deshalb vom Fleck, was dann doch etwas ernüchternd ist.Eines Tages müssen diese Massnahmen eingestellt werden. Darüber sollte man sich keine Illusionen machen. Sonst droht der totale Verlust von Vertrauen in den Dollar und den Euro.Also muss dann das Wachstum sich selber tragen. Doch wenn man im Niederzinsumfeld Überkapazitäten aufgebaut hat, so wäre dies dann schwierig, bei höheren Zinsen.
 
Wir werden uns sicher einig, wenn ich behaupte:

Je mehr Geld in einer Blase steckt um so grösser wird die Blase und ...

je grösser die Blase um so hässlicher die Auswirkungen, wenn sie platzt.

Die aktuelle Blase ist die Anleihenblase. Wenn man will auch Schuldenblase (ist ja dasselbe).
Ja, da gehen wir insofern einig, wenn wir die Betonung auf "wenn" legen.Nicht jede Blase muss zwangsläufig platzen, es ist auch möglich die Luft aus der Blase zu lassen, sodass sie schrumpft und nicht platzt.

Nun liegt es an mir meine Gedankengänge näher zu erläutern.

Neu gedrucktes Geld = Kredit. Wir hatten einen Credit-Crunch 2008.

Betrachten wir zwei Arten von Krediten. Ich nenne sie mal Unternehmenskredit und Konsumkredit.

In einer gesunden Wirtschaft werden in erster Linie Unternehmenskredite vergeben. Wenn aber die Geldpolitik zu lasch wird, die Zinsen zu niedrig, fliesst das Geld auch in unsinnige Kredite. Das dumme dabei ist, dass dabei ein Reichtumseffekt (wealht-effect) erreicht wird, der ein Wirtschaftswachstum suggeriert, das nicht stattfindet.
Selbst unsinnige Kredite können die Wirtschaft ankurbeln, von dem von dir angesprochenen Reichtumseffekt, profitieren die Autoindustrie, die Schmuck und Uhrenindustrien, sowie die Unterhaltungselektronik bis hin zu den Reisebüros usw.
Wenn die Menschen sich reicher fühlen, als sie es tatsächlich sind kurbeln sie die Wirtschaft an, diese psychologische Hürde überwindet der Konsumkredit er ist also per se nicht unbedingt negativ.

Unternehmenskredit und Konsumkredit im gesunden Gleichgewicht zu halten ist die Aufgabe der Politiker sowie der Notenbank.

Nun stellt sich die grosse Frage, sind wirklich zu viel Kredite gesprochen worden, sodass zu viel Schulden ausstehend sind, ich behaupte nein, die Geschichte gibt mir Recht.

Ich spreche jetzt von den Haushaltsschulden nicht von den Staatschulden!

Nach meinen Recherchen betragen diese aktuell in den USA zirka 73% des BIP. Von 1943 bis 1950 betrug dieser Wert bis zu 109% in Spitzenzeiten. Was darauf folgte war ein Wirtschaftaufschwung sondergleichen. In den 70er-Jahren beliefen sich die Haushaltsschulden unter 30% des BIP, die Börse hingegen und die Wirtschaft stagnierte beinahe zwanzig Jahre.

Dadurch das die Zinsen so billig sind, kann sich die Wirtschaft in der USA prächtig entwickeln, wenn wir der FED(Ben Bernanke) sowie unseren Notenbänken Glauben schenken, bleiben diese, auch in naher und ferner Zukunft tief.

Die USA müssen aktuell 2% des BIP für Zinszahlungen aufwenden, in den 80er und 90er waren es doppelt so viel, die Börsen und die Wirtschaft entwickelten sich prächtig in diesen Jahren, ach waren das gute Zeiten, aber nein, ich komme ins schwärmen.

Trotz Krise, Geldmengen sowie Schuldenmengen Ausweitung kann sich die Wirtschaft weiterhin auf Wachstumspfad begeben. Die Europäer hinken da den Amerikanern hintendrein.

Trotzdem sollten sich auch die Europäer nicht zu sehr auf Zahlen versteifen, Geldmengenausweitung und Schuldentilgung sind im Endeffekt "nur" Zahlen, was für eine Auswirkung diese Zahlen schlussendlich auf die Realwirtschaft hat, können wir "noch" nicht wissen.

"so calm and relax"

Ein anderes Beispiel: Wären all die Gelder und Schuldenschnitte, die bisher für Griechenland ausgegeben wurden, gleichmässig auf die griechische Bevölkerung verteilt worden, hätte jeder Grieche über €100'000 bekommen. Statt dessen verarmt das Land und nur die kreditgebenden Banken profitieren von der sogenannten "Griechenland Hilfe".

Macht das Sinn?
Hätte jeder Grieche 100`000 Euro erhalten würde sich am System nichts ändern. Griechenland geht es nicht wegen der Schulden so schlecht, sondern wegen sozialistischer Misswirtschaft, welche durch Bilanzfälschung jahrelang vertuscht wurde. Dort muss tatsächlich ein umdenken in den Köpfen der Bevölkerung und den verantwortlichen Politikern stattfinden.
Wenn man Renten für Verstorbene zahlt oder Steuern nicht eingetrieben werden, dann sind die zu vielen Staatsbediensteten entweder unfähig, korrupt oder beides.

Ganz abgesehen davon, was wohl in den Köpfen der Deutschen Bevölkerung abgegangen wäre, wenn jeder Grieche 100`000 Euro erhalten hätte :schlag:

Es gibt die analytische, knallharte Faktenseite aber auch die psychologische Seite, beide haben ihre Stellung in der Wirtschaft, mal muss man der einen mehr Aufmerksamkeit schenken, dann wieder der anderen.

Schwarz oder Weiss Denken, geht weder in der Wirtschaft noch in der Politik.

 
Nicht jede Blase muss zwangsläufig platzen, es ist auch möglich die Luft aus der Blase zu lassen, sodass sie schrumpft und nicht platzt.
Nenne mir eine Blase, die nicht geplatzt ist.Greenspan war sich der Dot-Com Blase durchaus bewusst und wollte die Luft gezielt ablassen. Stichwort: "soft-landing". Es hat nicht geklappt.

Die Gründe, warum es nicht einmal Versuche gibt, eine Blase zu beenden, lieferst Du ja selbst:

Selbst unsinnige Kredite können die Wirtschaft ankurbeln, von dem von dir angesprochenen Reichtumseffekt, profitieren die Autoindustrie, die Schmuck und Uhrenindustrien, sowie die Unterhaltungselektronik bis hin zu den Reisebüros usw.

Die Menschen fühlen sich ja wohl in der Blase. Und so lange sich die Menschen wohlfühlen, sehen auch die Politiker keinen Grund, daran etwas zu ändern.

Was sind Kredite? "Konsumiere heute, zahle später". Das macht tierisch Spass! Die Probleme kommen dann erst zu dem Zeitpunkt, den der Werbespruch als "später" bezeichnet.

 
Nicht jede Blase muss zwangsläufig platzen, es ist auch möglich die Luft aus der Blase zu lassen, sodass sie schrumpft und nicht platzt.
Nenne mir eine Blase, die nicht geplatzt ist.
Immobilienblase in der Schweiz, da werden seit Jahren an exponierten Lagen teilweise Summen für Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen bezahlt, welche komplett von der Realität abgekoppelt sind.Goldblase ;) Nach zehn Jahren ohne ein negativ Jahr mit einem verfünffachen des Preises hätte es wirklich päng machen können, meiner Meinung nach hat es aber nur pffff gemacht. Viele gehen ja davon aus das der Preis noch weiter sinken wird, um wieder ein Jahrzentlang auf niedrigem Niveau zu verharren.Dann die von dir angesprochene Anleihenblase, bei der ich eben nicht von einem platzen ausgehe, denn die Zinsen werden voraussichtlich weiterhin tief bleiben. Da gehe ich von einem langsamen Luft entweichen aus.Eine Blase platzt dann, wenn die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass es noch einen grösseren Trottel gibt, als sie selbst sind, welcher ihnen ihr Asset zu einem noch höheren Preis abkauft, obwohl sie es selbst schon viel zu teuer gekauft haben.Solange eine Nachfrage für ein Asset besteht, obwohl der Preis überhöht ist, kann sich der Preis auch wieder auf einem tieferen Niveau einpendeln ohne das es PÄNG macht, dann macht es nur pfffff. Es ist natürlich auch eine Definitionsfrage ab welchem prozentualen Preisrückgang man von einem platzen oder Krach sprechen kann!? http://www.youtube.com/watch?v=BDkmbMjbdu0
 
@JD,

Ich meinte natürlich nicht aktuell bestehende Blasen, die noch nicht geplatzt sind sondern Blasen der Vergangenheit.

Also eine Preisentwicklung von Normal zu übertrieben hoch und danach langsame Rückentwicklung auf Normalniveau.

 
"Das seit 2009 gedruckte Geld hat der Wirtschaft nichts gebracht sondern ist im Bankensektor liegen geblieben. Ergo kann dieses Geld auch wieder entfernt werden, ohne der Wirtschaft zu schaden."Hier ist bis anhin der grösste Unterschied an dieser Blase. Wir haben eine immense Geldmengenausweitung, die gegen jede Vernunft nicht zu einer Inflation geführt hat. Und dies hat ja auch einen Grund, weil es primär für die Sicherung des Systems ausgegeben wird und nicht in der Realwirtschaft gelandet ist.Bernie hat bei seinem ersten Versuch mit dem Tapering einen Minicrash ausgelöst und weiss jetzt das er sehr vorsichtig mit dem umgehen muss und eben das Wachstum in den USA noch auf solidere Füsse zu stehen bringen muss. Aber erste Schritte sind ersichtlich und für mich das wichtigste der Immobilienmarkt in den USA zeigt klare Erholungstendenzen.In Europa hinken wir da noch gewaltig hinter her und wir können erst ich würde sagen ab Mitte nächstem Jahr mit einer Beruhigung rechnen.Ich gebe dir aber recht die Probleme sind bei weitem noch nicht gelöst und sind wie immer auf unbestimmte Zeit verschoben worden, aber eben dank den neuen grossen Marktteilnehmern am kapitalistischen System können wir sie vielleicht ohne Wähungsreform sanieren.Sobald Berni mit dem Tapering beginnt, werden wir sehen wie hoch jetzt wirklich das Vertrauen ins System wieder ist. :greespan:

 
Dadurch das die Zinsen so billig sind, kann sich die Wirtschaft in der USA prächtig entwickeln, wenn wir der FED(Ben Bernanke) sowie unseren Notenbänken Glauben schenken, bleiben diese, auch in naher und ferner Zukunft tief.
Ja die tiefen Zinsen bestimmen momentan alles.Ob etwas in einer Blase ist oder nicht.Ob etwas teuer ist oder nicht. usw.Doch bleiben die Zinsen so tief, heisst es auch, das Wachstum kommt nicht so recht in die Gänge.Denn bei Wachstum werden die ZBs die Zinsen wohl erhöhen.Tiefe Zinsen sind auch ein Nachteil für die, die Geld in verzinste Anlagen stecken. Z.B. Pensionkassen. So manche Berechnungen stimmen da nicht mehr.Japan hat es mit tiefen Zisen geschafft in einer Deflation zu verharren während Jahrzehnten.Mittlerweil sind sie so verschuldet, dass steigende Zinsen zu einem Staatsbankrott führen könnten.Die USA haben nun eine gewisse Erholung. Dank tiefen Zinsen. Als Langfristanleger in Aktien, sollte man da nicht fast hoffen, dass die Zinsen rechtzeitig erhöht werden?Auch wenn es dabei zu einer Korrektur kommen würde. Aber währe dies langfristig nicht gesünder, als wenn jetzt die Aktien nach oben laufen, in der Annahme die Zinsen werden noch lange so tief sein? Für Immer :mrgreen: Eine Hausse bei tiefen Zinsen ist zum Scheitern verurteilt und würd einen crash als Folge wahrscheinlich machen. Danach müsste man die Zinsen gleich wieder senken? Irgendwann ist diese Zitrone ausgepresst.Die Immobilienblase welche die Finanzkrise ausgelöst hat, kam ja auch zustande weil eben die Zinsen zu tief waren und die Wahrnehmung verzerrt hat. Doch schien es, als wäre halt der Immomarkt am boomen und dies wurde als positiv gewertet und Aktien, auch Bankaktien, sind wacker gestiegen.Nun soll alles anders sein? Glaub ich nicht. Weshalb soll alles anders sein? Weil alle vernünftiger geworden sind? :lol:Was hingegen anders ist, ist die Geldmenge und die Staatsverschuldungen. Tolle Voraussetzung für einen nächsten Einbruch. Na ja, die Aktien-Bullen mögen mir verzeihen. Vorläufig steht ihr wohl auf der richtigen Seite. Bis das Gegenteil eintrifft. Also möglicherweise erst in 10 Jahren... :D ....oder Wochen? .....oder Monaten?
 
Melchior: Sehe es gleich wie du, die Zinsen müssen nach Oben.Ich vermute dass wir keinen starken Zinsanstieg erleben werden... sondern aber dass die Zinsen im gleichen Tempo weitermachen wie sie schon seit dem 1. Januar ansteigen. So lässt sich ein Zinsanstieg ohne Weltuntergang bewerkstelligen. Die Frage ist natürlich immer ob die Situation nicht ausser Kontrolle gerät. Kann ich mir in Amerika sehr gut vorstellen, nicht jedoch in der Schweiz.Gruss

 
Anlegen: Simpel ist smart

Anlegen kann einfach sein – und dennoch gute Renditen bringen. ­BILANZ zeigt die goldenen Regeln für stressfreies Investieren und präsentiert die Anlagevorschläge von drei Vermögensverwaltern.
Vorschläge dafür, welche Aktien- und Anleihenpositionen geeignet wären, zeigen drei Anlageexperten (siehe Tabellen). Dabei beschränkt sich einer auf Investments in kostengünstige Exchange Traded Funds (ETFs), ein weiterer auf etwas teurere, aktiv verwaltete Fonds. Der dritte Anlagespezialist unterbreitet einen Vorschlag mit Investitionen in einzelne Aktien sowie Obligationen.

Jeder der drei Anlageexperten hat ­jeweils ein Portfolio für drei unterschiedliche Risikokategorien erstellt: ein defensives Portfolio mit einer Zielrendite von zwei Prozent, ein ausgewogenes mit fünf Prozent und eines mit sieben Prozent.

Passiv schlägt aktiv. Der bequemste Weg zum einfachen Investieren führt über ETFs: Die börsengehandelten Anlagefonds werden «passiv» gemanagt. Das heisst, sie bilden in der Regel einen breiten Index ab, sei es in Aktien oder Anleihen. Dies verschafft Anlegern einige Vorteile. Sie sind günstig, weil keine hoch bezahlten Managementteams für das Führen eines Index-Produktes notwendig sind. Was ein Anleger an Kosten sparen kann, kommt ihm bei der Rendite zugute. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Aktienfonds kann dies über ein Prozent pro Jahr ausmachen. Die Kosten sind einer der wenigen vorhersehbaren Aspekte beim Investieren, während eine Marktentwicklung in den Sternen steht.

Der zweite Vorteil ist, dass ETFs weniger riskant sind als Einzelanlagen, weil damit gleich ein ganzes Paket von Einzelanlagen gekauft wird. Drittens sind sie sehr transparent, Anleger wissen jederzeit, welche Titel im Fonds drin sind. Viertens sind sie sehr liquide und können jederzeit über die Börse verkauft werden.

Der Nachteil von ETFs: Anleger verzichten auf eine potenzielle Überrendite, die mit Fonds oder Einzelinvestments ­erzielt werden kann – oder könnte. Denn nur gerade ein Fünftel der aktiv gemanagten Aktien- und Obligationenfonds schafft es, ihren Vergleichsindex zu schlagen, wenn die Kosten mitberücksichtigt werden.

Perlentaucher im Anlageteich. «Investments in die teureren Fonds sind sinnvoll, sofern die Anleger die Perlen unter den aktiv geführten Produkten finden», sagt der unabhängige Fondsspezialist Martin Bürki. Die Suche nach Fondsperlen übernehmen Ratingfirmen wie Morningstar, Lipper oder Citywire, die regelmässig auf Basis erzielter Renditen Fonds-Ranglisten erstellen. Perlentaucher für Fonds sind auch die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Fitch sowie die deutsche Gesellschaft Sauren, welche die Produkte nach qualitativen Merkmalen aussuchen und bewerten.

Die richtige Auswahl verschafft Vorteile: Anleger können mit geringerem ­Risiko in Technologie-, Wachstums- und sonstige Trends investieren, auf die ein Fondsmanager spezialisiert ist. Marktphasen können sich allerdings ändern, während Fondsmanager an ihrer Strategie festhalten. Wenn etwa in den letzten zwei Jahren Fonds mit Substanz- und ­Dividendenaktien besonders gut liefen, werden bei einer anziehenden Weltwirtschaft diejenigen Fonds eine bessere Rendite bringen, die auf zyklischere Wachstumswerte setzen.

Einfaches Investieren ist auch mit ­Direktinvestments in Aktien und Obligationen keine Hexerei. Bei einer Anlagesumme von rund 250 000 Franken genügen 15 Positionen, um ein Portfolio solide auf eine Zielrendite zu trimmen, wie Mojmir Hlinka von der Zürcher Vermögensverwaltung AGFIF sagt. Die Vorteile, die sich Anleger so verschaffen, sind ­Unabhängigkeit, tiefe Kosten und eine Chance auf höhere Renditen.

Fondsmanager, Produkteanbieter oder Berater kosten jährlich Rendite. Dagegen kann ein Anleger, der seine Transaktionen in Eigenregie über einen Online-Broker tätigt, seine Kosten sehr überschaubar halten. Dass der zeitliche Aufwand beim Investieren in Einzelanlagen gegenüber ETFs oder Fonds höher ausfällt, ist relativ: Noch 1987 behielten Anleger ihre Aktien im Schnitt zwei Jahre, bevor sie diese verkauften. Erst in den letzten 20 Jahren schrumpfte die Haltedauer auf wenige Monate, was in erster Linie den Banken und Brokern höhere Transaktionseinnahmen bescherte.

Ob ein Anleger mit seinem selbst gebauten Portfolio eine Zielrendite von zwei, fünf oder sieben Prozent anstreben will, ist zunächst eine Frage seiner Risikotoleranz. Anleger müssen sich immer bewusst sein: Eine höhere Rendite ist ohne höhere Risiken nicht zu haben. Wer langfristig sieben Prozent erreichen will, muss der Typ sein, den höhere Marktschwankungen, Rückschläge und Buchverluste nicht aus der Ruhe bringen. Wer hingegen den Aktienmärkten mit höherem Misstrauen begegnet, zudem auf Kursgewinne verzichten und sich auf Coupon- und Dividendenzahlungen ­beschränken kann, zielt besser auf zwei Prozent Rendite. Anleger mit etwas höherer Risikotoleranz können den Mittelweg wählen und ein Portfolio mit fünf Prozent Zielrendite aufbauen.

Der Weg zu Renditen bei begrenztem Risiko führt über die Allokation. Die Faustregel lautet, dass zum riskanteren Aktienanteil im Portfolio ein stabilerer Anteil an Anleihen gehört. Für ein Renditeziel von sieben Prozent müssen etwa 80 Prozent der Anlagesumme in Aktien ­investiert werden und 20 Prozent in Obligationen. Für fünf Prozent Rendite wird zu gleichen Teilen investiert, für zwei Prozent liegt das Verhältnis bei 20 zu 80. Diese Aufteilung ist für alle Anleger richtig, die denken, die Aktienkurse seien schon wieder zu stark gestiegen.
http://www.bilanz.ch/invest/anlegen-simpel-ist-smart