John, vorab vielen Dank für Deine intressanten Beiträge, ich lese sie sehr gerne
k:
Das mit dem Luxusdampfer Nestlé, betrachte ich etwas differenzierter. [COLOR= #FF0000]Wenn es richtig beschissen wird[/COLOR], sind Nespresso, Functional food, Probiotics, Nutraceutical, Superfoods und mit was allem die sich eine goldene Nase verdienen, auch nicht mehr auf dem Teller der breiten Masse. Auch dieser Luxusdampfer wird einmal sehr schnell leere Kabinen haben.
Danke dir Speki!
Ich verstehe deine Befürchtungen, aber halte dir auch vor Augen, Nestle besteht seit fast 150 Jahren genau 146 Jahre und hat schon sehr schlimme Zeiten mitgemacht, mal profitierte sie von diesen sogar. Nestle ist immer gewachsen und gestärkt aus jeder Krise hervorgegangen. Ich teile deine Befürchtungen nicht, kann sie aber nachempfinden hier ein kleiner Auszug aus Nestles Geschichte in der Zeit des Ersten und dann des Zweiten Weltkrieges, also mit deinen Worten in sehr besch.... Zeiten. Quelle: Nestle
Ein Teilausschnitt aus der Nestle Geschichte von 1905 bis 1944
Nestlé fusionierte im Jahr 1905 mit der Anglo-Swiss Condensed Milk Company. Anfang des 20. Jahrhunderts betrieb das Unternehmen Produktionsstätten in den USA, Großbritannien, Deutschland und Spanien. 1904 begann Nestlé zudem, Schokolade herzustellen; ein logischer Schritt für ein Unternehmen mit Hauptsitz in Vevey, dem Zentrum der Schweizer Schokoladenindustrie. Nestlé wurde Teilhaber der Swiss General Chocolate Company, die die Marken Peter und Kohler herstellte. Mit ihrer Zustimmung produzierte der Schokoladenhersteller die erste Milchschokolade der Marke Nestlé, während Nestlé sich auf den Verkauf der Marken Peter, Kohler und Nestlé auf der ganzen Welt konzentrierte.
Lait condensé
Der Kondensmilchexport stieg rapide an, als das Unternehmen Handelsvertreter durch Tochterfirmen vor Ort ersetzte. 1907 begann das Unternehmen zudem in Australien, dem zweitgrößten Exportmarkt, zu produzieren. In Singapur, Hongkong und Mumbai wurden Auslieferungslager eingerichtet, um die rasch wachsenden asiatischen Märkte versorgen zu können.
Im Zeitalter der großen industriellen Entwicklungen beschließen drei Unternehmer im Jahr 1911, sich zusammenzuschließen, um gemeinsam ihre Produktionstechniken zu verbessern und die Qualität ihrer Schokolade zu verfeinern: Die Firma Peter unter der Leitung von Daniel Peter, dem Erfinder der Milchschokolade, sowie die Firmen Kohler und Cailler.
Die meisten Produktionsstätten befanden sich jedoch weiterhin in Europa, und
der Beginn des 1. Weltkriegs verursachte schwere Betriebsstörungen. Die Beschaffung von Rohstoffen und die Auslieferung der Produkte wurden zunehmend schwieriger. Die europaweite Knappheit von Frischmilch zwang die Fabriken dazu, nahezu all ihre Vorräte zu verkaufen, um den Bedarf der umliegenden Städte zu decken.
Zugleich stieg durch den Krieg jedoch auch die Nachfrage nach Milchprodukten, insbesondere in Form von Regierungsaufträgen. Um dieser nachkommen zu können, kaufte Nestlé mehrere bestehende Fabriken in den USA. Bei Kriegsende war das Unternehmen im Besitz von 40 Fabriken und hatte seine weltweite Produktion seit 1914 mehr als verdoppelt.
Das Ende des 1. Weltkriegs brachte eine Krise für Nestlé. Die Regierungsaufträge waren nach Einstellung der Kampfhandlungen immer weiter zurückgegangen und Verbraucher, die während des Kriegs Kondensmilch und Milchpulver verwendet hatten, stellten wieder auf Frischmilch um, sobald diese verfügbar wurde. 1921 verzeichnete das Unternehmen erstmals Verluste. Die steigenden Preise für Rohstoffe, das nach dem Krieg weltweit stagnierende Wirtschaftswachstum und die immer schlechteren Wechselkurse verschärften die Situation zusehends.
Das Management von Nestlé reagierte rasch und beauftragte den Schweizer Bankexperten Louis Dapples mit der Umstrukturierung des Unternehmens. Er verbesserte die betrieblichen Abläufe, um Produktion und Absatz in Einklang zu bringen, und reduzierte die ausstehenden Schulden des Unternehmens.
In den 1920ern erweiterte Nestlé erstmals sein Angebot über die traditionelle Produktpalette hinaus. Die Schokoladenherstellung wurde zum zweitwichtigsten Arbeitsbereich der Firma: 1929 fusionierte Peter, Cailler, Kohler mit Nestlé. Kontinuierlich wurden neue Produkte entwickelt: Malzmilch, ein Malz-Schokoladengetränk namens Milo, Buttermilchpulver für Babys und im Jahr 1938 Nescafé.
Das Brazilian Coffee Institute wandte sich erstmals 1930 auf der Suche nach neuen Produkten an Louis Dapples, um Brasiliens enormen Kaffeeüberschuss zu reduzieren. Nach acht Jahren Forschungen konnte ein lösliches Pulver produziert werden, das den Kaffeekonsum weltweit revolutionierte. Nescafé wurde sofort zum Erfolg; Anfang der 1940er folgte Nestea.
Der Beginn des 2. Weltkriegs hatte unmittelbare Auswirkungen auf Nestlé. Die Gewinne fielen von 20 Millionen US-Dollar im Jahr 1938 auf 6 Millionen US-Dollar im Jahr 1939. Die neutrale Schweiz geriet innerhalb Europas in eine immer isoliertere Situation, und das Unternehmen schickte viele seiner Führungskräfte in die Büros in Stamford, Connecticut.
Add for Nescafé (1944)
Dieser erste tatsächlich globale Konflikt brachte das Ende der traditionellen Unternehmensstruktur. Um Lieferproblemen in Europa und Asien entgegenzuwirken, wurden Produktionsstätten in Entwicklungsländern, v. a. in Lateinamerika, eingerichtet.
Ironischerweise half der 2. Weltkrieg dabei, die Verbreitung von Nestlés neuestem Produkt, Nescafé, zu beschleunigen. Nachdem die USA in den Krieg eingetreten waren, wurde Nescafé zu einem der Hauptgetränke amerikanischer Soldaten in Europa und Asien. 1943 hatte die jährliche Produktion eine Höhe von einer Million Packungen erreicht.
Ebenso wie im 1. Weltkrieg stiegen Produktion und Absatz in der Kriegswirtschaft: Der gesamte Absatz des Unternehmens stieg zwischen 1938 und 1945 von 100 Millionen US-Dollar auf 225 Millionen. Als das Ende des Kriegs näher rückte, fand sich die Nestlé-Geschäftsführung ganz unerwartet an der Spitze eines weltweiten Kaffeekonzerns und zugleich eher traditionellen Unternehmens wieder.
Im Jahr 1936 wird das Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb in der Schweiz gegründet, das im Jahr 1940 den Namen Société des Produits Nestlé S.A. annimmt.