Langfristige - Strategie

Fazit: In einer alten Küche kann man auch kochen.
Ja und Linseneintopf mit Kartoffeln schmeckt doch lecker.Ich denk die beste Versicherung gegen jede Art von Krise ist ein einfacher Lebenswandel sich zu bewahren. Die wesentlichen Dinge lassen sich eh nicht kaufen.Und dass wir alle über den natürlichen Verhältnissen leben in oekologischer Hinsicht, sollte man auch nicht vergessen.Was nicht heisst, dass man sich nichts leisten soll, wenn man kann. Doch sollte es vielleicht nicht zum Lebensinhalt werden.Dieser Luxuskult der zum mainstream wurde, find ich dekadent. 2000.- stutz für eine Tasche und noch schlimmer die ganzen OPs um sich selbst zu belügen. Erst schlemmen dann Fettabsaugen. Ok, schafft alles Arbeitsplätze, aber damit könnte man auch Kriege rechtfertigen.Aber die Freiheit heisst halt, jeder darf selber rausfinden was er für richtig und wichtig hält.Und die Freiheit ist doch der wahre Luxus des hier und heute.Der eine kauft sich ein teures Auto, der andere eine Yacht und wieder ein anderer verschenkt Geld oder spart für seine Beerdigung.Zuversicht kann man nicht kaufen. Unbezahlbar.
 
Aber die Freiheit heisst halt, jeder darf selber rausfinden was er für richtig und wichtig hält.Der eine kauft sich ein teures Auto, der andere eine Yacht und wieder ein anderer verschenkt Geld oder spart für seine Beerdigung.Zuversicht kann man nicht kaufen. Unbezahlbar.
Wenn ich an einem Schaufenster vorbeischlendere und ich sehe darin einen Artikel, welcher mir gefällt, dann gehört er im gleichen Moment schon mir, dazu muss ich nicht einmal den Laden betreten, ich sage dann zu mir selbst und zum Artikel, so du gehörst mir, ich lasse dich aber noch in diesem Geschäft zur Aufbewahrung, wenn ich dich dann wirklich bei mir zuhause haben möchte, komme ich dich holen. Selten, gehe ich ihn dann wirklich holen. Mir reicht der Gedanke, ich könnte, wenn ich wollte. Ich geniesse es günstig einzukaufen, weil ich es nicht muss, müsste ich es, würde ich es nicht geniessen (J.D.)
 
Vielleicht liest habi ja hier mit. Er kann sicher noch viel mehr als ich über St. Moritz erzählen.
Das Thema ist viel zu vielschichtig, als dass man alles über einen Leisten schlagen kann, ich möchte es auch nicht weiter kommentieren. In jeder Gesellschaftsschicht gibt es viele unterschiedliche Individuen. Jeder muss sich selber Gedanken machen, was in seinem Leben wirklich zählt, etwas Bescheidenheit kann bestimmt nicht schaden. Reiner Materialismus macht den Menschen nicht glücklich. Mit einer gesicherten finanziellen Lage lässt sich aber bestimmt leichter leben, als wenn man jeden Tag um seine Existenz kämpfen muss. Man sollte nicht nur nach oben schauen, was andere mehr haben, sondern den Blick auch nach unten werfen zu jenen, die weniger haben. Vielleicht merkt man dann, dass man mit dem was man hat ganz gut leben kann.
 
Man sollte nicht nur nach oben schauen, was andere mehr haben, sondern den Blick auch nach unten werfen zu jenen, die weniger haben. Vielleicht merkt man dann, dass man mit dem was man hat ganz gut leben kann.
Absolut deiner Meinung. Ein paar km von hier leben Zehntausende ohne fliessend Wasser und Toiletten. Da sind die Probleme in der Schweiz doch sehr relativ. Im übrigen gibt es einige Denkanstösse, wie man das Geld statt in Luxusschmarren auch anderweitig sinnvoll einsetzen kann. Die minimale AHV-Rente hier beträgt übrigens ZAR 1250, also rund Fr. 110 pro Monat. Dies etwas zur Grössenordnung. "more bang for the buck" ist also auch bei Wohltätigskeits-"Investitionen" ein Thema.
 
Dieser Luxuskult der zum mainstream wurde, find ich dekadent. 2000.- stutz für eine Tasche und noch schlimmer die ganzen OPs um sich selbst zu belügen. Erst schlemmen dann Fettabsaugen.
Einverstanden. Was mich persönlich allerdings noch mehr nervt als der Luxuskult ist, dass Alltagsprodukte in schlechter Qualität gebaut werden. Nach einem Jahr muss man den Toaster wegen eines 50-Rappen-Teils wegwerfen, weil er nicht mehr repariert werden kann bzw. die Reparatur teurer wäre als ein neuer Toaster.Der alte Toaster landet dann auf der Müllkippe. Was unsere Gesellschaft hier an Ressourcen verschwendet ist alles andere als Nachhaltig.Nicht umsonst gibt es den Spruch: "Wer billig kauft, kauft teuer". Es macht also Sinn, den optimalen (nicht den billigsten, den optimalen) Preis für ein Produkt zu bezahlen, um ein Optimum aus Lebensdauer, Qualität und Preis zu bekommen.
 
Ein paar km von hier leben Zehntausende ohne fliessend Wasser und Toiletten. Da sind die Probleme in der Schweiz doch sehr relativ.
Ich war noch nie in dem Land in welchem du wohnst, darum kann ich dazu nichts sagen, jedoch kenne ich Armut. Ich behaupte es gibt sie in jedem Land, sie hat einfach verschiedene Gesichter.In jeder Situation, unabhängig der Lebensumständen sein ganz persönliches Glück finden ist wohl die grosse Herausforderung an uns Menschen. Die Genetik spielt dabei eine grosse Rolle, es gibt Säuglinge die sind glücklich und strahlen eine Zufriedenheit aus, es gibt auch die permanent Schreier an denen man als Eltern verzweifeln könnte.Es gibt glückliche Arme, unglücklich Reiche und umgekehrt, die finanziellen Mitteln sind nur ein Baustein zum persönlichen Glück. Ein ungültiger und unüberlegter Satz ist zum Beispiel folgender: Reiss dich zusammen, du kannst dass, ich mache es ja auch, wenn ich es kann, dann kannst du es auch.Es ist ein vielschichtiges Interessantes Thema, welches mich neben der Börse sehr interessiert, Psyche und Börse sind ja auch eng miteinander verbunden.Jetzt bin ich abgeschweift, aber an einem Sonntag kann man ja auch mal ein wenig philosophieren.
 
Jetzt bin ich abgeschweift, aber an einem Sonntag kann man ja auch mal ein wenig philosophieren.
Auf alle Fälle John. :eek:k: Find ich nen guten Imput mal etwas generell über Kohle, Geld, Knete, Zaster nachzudenken und über Wohlstand und Armut. Es gibt Wichtigeres als Geld und das sollte man doch nicht aus den Augen verlieren.Zuversicht hat letztendlich nichts mit Wohlstand oder dem Verlauf der Wirtschaft etc. zu tun.
 
Aus dem Gold-Thread.

Sehr guter Artikel!!! :eek:k:
Ökonomen, Querdenker, Finanzexperten und Bestsellerautoren Matthias Weik & Marc Friedrich: "Die Aktienmärkte werden massiv nach unten korrigieren - es wird heftig werden. Anschnallen – und raus aus Papierwerten, rein in Sachwerte!"
Na ich weiss nicht, wer so etwas schreibt macht den Anschein als wüsste er nicht das Aktien Sachwerte sind. Nur weil die Aktien aus Papier sind, heisst das nicht, dass die Unternehmen dahinter aus Papier sind. Aber das weiss nun wirklich jeder, sicher handelt es sich um einen Schreibfehler, ansonsten :dumm: sind die Autoren nur Querdenker :monster:
Wenn man auf Google nach "Aktien Sachwerte" sucht, gibt es eine ganze Reihe interessanter Links und Postings. Zusammengefasst: Wer Aktien besitzt, hat Eigentum an einer Firma aber nicht Besitz. Er kann also z.B. nicht Land oder Maschinen im Namen "seiner" Firma kaufen oder verkaufen.

Dies im Gegensatz z.B. zu Deinem Auto, das sowohl Dein Eigentum als auch in Deinem Besitz ist.

Meiner Meinung nach sind das aber Definitions-Finessen. Ich betrachte Aktien als Sachwerte.

 
Zusammengefasst: Wer Aktien besitzt, hat Eigentum an einer Firma aber nicht Besitz. Er kann also z.B. nicht Land oder Maschinen im Namen "seiner" Firma kaufen oder verkaufen.

Dies im Gegensatz z.B. zu Deinem Auto, das sowohl Dein Eigentum als auch in Deinem Besitz ist.

Meiner Meinung nach sind das aber Definitions-Finessen. Ich betrachte Aktien als Sachwerte.
Ein Aktienanleger ist am Gewinn oder Verlust des Unternehmens beteiligt, dieser wird vom Management generiert. Ergo er ist an einer Sache beteiligt, die Gewinn oder Verlust abwirft, deswegen sind wir gleicher Meinung.
 
[SIZE= px]Prognostiziert der Reale Vermögensindex, RVI, die Börsenzukunft?[/SIZE]

Im Rahmen der Studie zur Sockel-Überschuss-Methode haben wir den RVI entwickelt, welcher auf den ersten Blick ein Börsenindikator für die nähere Zukunft sein könnte. Effektiv ist er das nicht. Aber seine Aussagekraft ist sehr gross für Anleger mit einem langen Anlagehorizont.

[SIZE= px] Von Georg von Wyss am 25.06.2013 Verantwortlich für das Portfoliomanagement und die Finanzanalyse der Classic Global Fonds [/SIZE]

Seit der Publikation unserer Studie zur optimalen Strategie für den Verbrauch des Vermögens (Mit Aktien langfristig Vermögen bilden und nutzen: Die Sockel-Überschuss-Methode) haben uns mehrere Leute gefragt, ob der Reale Vermögensindex, RVI, auch etwas über die Börsenbewegungen der näheren Zukunft aussagt. Der RVI ist ein Indikator zum Stand des Weltaktien-Index in CHF im Verhältnis zu seinem langfristigen Trend. Auch wir stellten uns natürlich diese Frage. Die Antwort war leider –wenn auch nicht ganz überraschend – Nein. Der RVI sagt viel über die langfristige Zukunft und ist für die Bestimmung des „Sockelsatz“ unabdingbar, aber er sagt wenig über das, was uns in den nächsten Monaten und Jahren erwartet.

Dafür gibt es vermutlich zwei Gründe. Erstens sind kurzfristige Börsenbewegungen von Natur aus nicht prognostizierbar - wenigstens unserer Meinung nach. Zweitens denken wir, dass ein kurzfristiges Prognoseinstrument – wenn es denn doch funktionieren sollte – auf die neusten Entwicklungen speziell Bezug nehmen muss. So geht zum Beispiel die alte Börsenweisheit "The trend is your friend" davon aus, dass sich der Trend der letzten Tage oder Wochen fortsetzen wird. Der RVI vergleicht jedoch das aktuelle Börsenniveau mit den Niveaus der letzten 20 Jahre. In der Formel haben Jahre, die weiter zurück liegen, gleich viel Gewicht wie die jüngere Vergangenheit.*

Dass der RVI über kurze Zeiträume keine Prognosekraft hat, wohl aber über lange, geht aus den nachfolgenden Grafiken eindrücklich hervor. Auf den horizontalen Achsen befinden sich alle Jahresend-RVIs ab 1919 bis 2012 und auf den vertikalen Achsen der Durchschnitt der Index-Niveaus über die folgenden Jahre der gezeigten Periode relativ zum Ausgangspunkt. Zum Beispiel zeigt in der zweiten Grafik, welche fünfjährige Perioden darstellt, der Punkt rechts aussen (X: 5, Y: -9%) das Ende des Jahres 1961. Der Index notierte zu diesem Zeitpunkt bei 3’083 Punkten. Er endete die fünf folgenden Jahre bei 2’668, 2’836, 2’975, 3’018 und 2’600, was einen Durschnitt von 2’820 ergibt, also rund 9% weniger als die 3’083 Punkten.

Diese Statistik, welche die Indexstände über den Verlauf einer Periode misst, ist übrigens für jemand, der jedes Jahr etwas aus seinem Vermögen beziehen will, viel relevanter als die herkömmliche Performancemessung, die nur End- mit Anfangspunkten vergleicht.

Anlagehorizont 1 Jahr:

Die Datenpunkte präsentieren sich als Wolke. Bei RVIs zwischen 1 und 3 kann man entweder im folgenden Jahr bis zu 40% verlieren oder sogar mehr als das gewinnen. Auch bei hohen RVIs kann man oft noch Gewinne erzielen.





Anlagehorizont 5 Jahre:

Bei einem fünfjährigen Anlagehorizont kommt bereits ein wenig Ordnung ins Chaos. Das Chancen-Risiken-Profil ist bei tieferen RVIs eindeutig positiv. Sehr grosse Gewinne sind möglich, was bei hohen RVIs nicht der Fall ist. Bei RVIs über 4 gibt es nur noch kleine Anstiege. Verlustperioden bleiben aber ein Risiko in allen RVIs über 1.5.



Anlagehorizont 20 Jahre:

Springen wir nun zu den 20-jährigen Perioden. Aus der Wolke ist nun eine Banane geworden – zugegebenermassen eine etwas unförmige, aber man kann durchaus gewisse Gesetzmässigkeiten herauslesen. Erstens gab es unter den wenigen Perioden mit RVIs über 4 keine mehr mit nennenswerten Gewinnen – im besten Fall betrugen sie im Verlauf der 20 Jahre nach Bestimmung durchschnittlich und inflationsbereinigt 10%. Das ist wenig im Vergleich zu den Kursanstiegen bei tieferen RVIs. In vielen Fällen mit RVIs um 1 ist die Börse im durchschnittlichen Jahr 200 bis 400% höher gelegen als zum Startzeitpunkt. Wichtig ist, dass der untere Rand der Banane, wo sich die unrentabelsten Fälle befinden, jetzt eine relativ saubere Kurve ergibt, die sich so verhält, wie die Theorie es vorsieht. Die Sockelsätze, welche zur Berechnung des Mindestkonsums unserer Sockel-Überschuss-Methode verwenden, sind nach diesen Punkten kalibriert, damit einem während der gesamten Verbrauchsphase das Geld nicht frühzeitig ausgeht.



Anlagehorizont 30 Jahre:

Bei einem 30-jährigen Anlagehorizont hat sich die Banane noch klarer herausgebildet. Der untere Rand ist nun recht glatt. Zudem haben die Anleger in sämtlichen Perioden im Durchschnitt Geld verdient. Selbst jene, die zu Zeiten hoher RVIs in Pension gegangen sind, erlebten im Durchschnitt der Periode Börsenniveaus über den Anfangswerten, auch wenn die Gewinne klein waren. Anleger, die in Zeiten mit tiefen RVIs in Pension gegangen sind, konnten hingegen mit grossen Kursanstiegen rechnen.



Diese Grafiken belegen zwar, dass der RVI nicht der Heilige Gral der Spekulanten ist, aber sie zeigen auch eindrücklich, dass der Indikator die langfristige „Mean Reversion“-Tendenz der Börse bestens reflektiert. Anleger, die einen wirklich langen Anlagehorizont haben (in Anbetracht der hohen Lebenserwartungen heutzutage sollten die meisten Leser zu dieser Gruppe zählen), können sich somit auf diese Tendenz verlassen und sie ausnutzen. Daher raten wir stets aufs Neue, nicht auf die nähere Zukunft zu fokussieren, sondern konsequent die langfristigen Ziele der Vermögensbildung bzw. des -verzehrs vor Auge zu halten.

Da der aktuelle RVI von rund 1.4 auf bessere Zeiten in den nächsten 20+ Jahren hinweist, sollte man nicht Aktien meiden, sondern die allfälligen Korrekturen in Ruhe aussitzen.

Wenn Ihnen einige Begriffe und Konzepte dieses Eintrags unklar sind, so lesen Sie doch bitte unsere Studie zur Sockel-Überschuss-Methode,hier wo sie gründlich erklärt sind.

*Die Formel des RVI ist:



Georg von Wyss



 
Diskussion vom 26.11.2012:

26.11.2012 => CHF 52'109.00

20.06.2013 => CHF 38'036.00

- 27 %

Na John, bin ich 7 Monate nach der Aussage immer noch des Wahnsinns?
Da fehlen aber noch 3% ;)
... du hast es mit deiner Aussage provoziert =P
26.11.2012 => CHF 52`109.0027.06.2013 => CHF 36`236.00

... wer den Schaden hat usw. Mit diesen minus 30% bin nun definitiv ich des Wahnsinns kesse Beute! :monster: Aber hey du hast angefangen mit provozieren! :schlag:



 
@ John DoeJohn, da kommt Dir wieder mal Deine Langfriststrategie zugute! Wir wissen ja alle, dass mit einigen schönen Versprechungen und Prognosen der Politik die Finanz- und Wirtschaftssituation auf dieser Welt nicht über Nacht wieder im Lot ist. Was diesbezügliche Versprechungen in dieser Branche halten kennen wir ja. Gold ist ja wie eine Versicherungspolice und die wirft man jaauch nicht weg. Ich werde jedenfalls meinen ZKB-Gold ETF behalten. Da ich den schon länger habe ist das Minus auch noch übersehbar. Anderseits freue ich mich auf die steigenden Aktienkurse.Karat

 
@ John DoeJohn, da kommt Dir wieder mal Deine Langfriststrategie zugute! Gold ist ja wie eine Versicherungspolice und die wirft man jaauch nicht weg. Anderseits freue ich mich auf die steigenden Aktienkurse.Karat
Geht mir genau so. Jetzt mal so ganz unter uns. Wenn ich ein Investment eingehe, schreibe ich gedanklich schon mal 50% ab, beim Gold habe ich mich noch zusätzlich abgesichert, darum sehe ich das ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge.Ich gehe praktisch nur noch langfristige Investments ein vom kurzfristigen zocken habe ich mich zurückgezogen, darum verdiene ich mein Geld nicht mehr mit dem Kopf, sondern mit meinem "Hinterteil", wenn du verstehst was ich meine.Nichts desto Trotz bin ich immer kritisch und hinterfrage meine momentanen Verluste, ich stehe zu ihnen, wenn ich sie nicht verdränge sondern akzeptiere, bewahren sie mich vor Schlimmeren.
 
Was das Ei des Kostolany ist die Kategorien-Typisierung des John Doe`s

Ich teile die relevanten Börsenteilnehmer in vier Kategorie-Typen ein. Wir befinden uns jeweils in dem Marktumfeld im welchen sich die meisten Kategorie-Typen tummeln.

Die ersten Kategorie-Typen

Dazu zähle ich die abgebrühten, erfahrenen, arrogant, sarkastischen Anleger, welche nichts aus der Ruhe bringt. Sie verachten ihre Mitbewerber und wissen ihre Überlegenheit gegenüber anderen Marktteilnehmern auszuspielen. Solche Börsianer sind erfahren und Risiko resistent, es braucht sehr viel um sie von ihrem Anlagestill abzubringen. Barfuss oder Lackschuh ist deren Devise. Sie sind die ersten die in den Markt gehen, wenn die Kurse am Boden liegen, sie sind diejenigen welche einen Trendwechsel einläuten. Die Kurse steigen unmerklich an.

Wir befinden uns am Ursprung einer Hausse.

Die zweiten Kategorie-Typen

Dann gibt es die kalkulierenden, besonnenen, risikoabschätzenden aus Erfahrungen bedächtigen Anleger, sie sind immer investiert mal mehr, mal weniger, sie verteilen das Risiko und beobachten sehr aufmerksam den Markt, sie erkennen den Trend und beginnen ebenfalls vermehrt zu investieren. Diese Anleger wägen Chance und Risiko ab, sie bleiben solange im Markt investiert bis ein neuer Trend Wechsel stattfindet, in der Zwischenzeit kaufen und verkaufen sie,

sie sind aber mehrzeitlich auf der Käuferseite. Diese Anleger treiben die Kurse kontinuierlich nach oben!

Wir befinden uns am Anfang einer fortschreitenden Hausse.

Die dritten Kategorie-Typen

Sie sind die klassischen Mitläufer, sie kommen dann an die Börse, wenn die Kurse schon gut angezogen haben, sie sind zwar noch unsicher aber je höher die Kurse steigen, umso mutiger werden sie. Diese Anleger kaufen quer Feld ein, wenn die Aktien steigen kaufen sie nach, wenn sie runtergehen verkaufen sie kurzfristig, dreht der Markt wieder nach oben sind sie auf der Käuferseite, sie panschen mal hier und probieren mal dort. Diese Anleger haben keine vorgegebene Strategie, sie wollen einfach dabei sein. Da sie mit ihren Käufen die aufwärts Tendenz verstärken bleiben sie im Markt, mal gewinnen sie ein bisschen, mal verlieren sie ein wenig, eigentlich ist es ein Nullsummen Spiel für sie, aber das bemerken sie gar nicht, denn vor allen anderen Typen treiben sie die Kurse weiter nach oben, würden sie ihre Füsse ruhig halten und möglichst nichts tun, fielen auch Gewinne für sie ab, doch sie sind sich selbst im Weg.

Wir befinden uns mitten in der Hausse, es wird volatiler aber die Kurse gehen längerfristig nach oben.

Die vierten Kategorie-Typen

Sie lesen in der Zeitung dass sich die Börse gut entwickelt hat, Kursgewinn locken sie an. Sie haben wenig bis keine Erfahrung, darum kaufen sie was schon gut gelaufen ist, je höher der Kurs, desto attraktiver die Chance. Alles wird eingesetzt, kaufen, kaufen ist ihre Devise, wer jetzt nicht dabei ist verpasst eine einmalige Chance. Ach hätte ich nur viel früher gekauft, wie viel mehr Geld hätte ich jetzt, geistert es in ihren Köpfen umher. Sie erzählen von ihren 5% bis 10% Kursgewinnen in wenigen Tagen und locken noch mehr „vierer Kategorie-Typen“ an, auch diese kaufen als gäbe es kein Morgen. Die Bäume wachsen in den Himmel, dieses Mal ist alles anders, mahnende Stimmen verstehen nichts von der Börse. Ich wusste schon immer, dass ich ein Börsenspezialist bin, der Erfolg gibt mir recht, das müssen meine Freunde erfahren, die sollen doch auch investieren. Das machen die dann auch, sie kaufen von den 1 bis 3 Kategorie-Typen zu astronomischen, sowie unrealistischen Preisen. Wenn diese ihre Papiere mehrheitlich an die 4er Typen abgeladen haben kommen keine neuen Typen, sprich neue Käufer hinzu, die Kurse stagnieren kurzfristig auf hohem Niveau, jetzt werden die 4er nervös, denn sie sind sich steigende Kurse gewöhnt. Panikartig versuchen sie zu verkaufen, finden aber keine Käufer und stossen zu jedem Preis ab.

Die Hausse ist zu Ende

Meiner Meinung dominieren die "dreier Kategorietypen" den Markt, wir befinden uns also mitten in einer Hausse oder in der Mitte eines Bullenmarktes.

Zu welcher Kategorie gehörst DU? ;)

 
Meiner Meinung dominieren die "dreier Kategorietypen" den Markt, wir befinden uns also mitten in einer Hausse oder in der Mitte eines Bullenmarktes.

Zu welcher Kategorie gehörst DU? ;)
@ John DoeGuter Katolog. Wenn es ein Wunschkatalog wäre, würde ich ich mich gerne in die Kategorie 2 einreihen.

"Dann gibt es die kalkulierenden, besonnenen, risikoabschätzenden aus Erfahrungen bedächtigen Anleger, sie sind immer investiert mal mehr, mal weniger, sie verteilen das Risiko und beobachten sehr aufmerksam den Markt, sie erkennen den Trend und beginnen ebenfalls vermehrt zu investieren. Diese Anleger wägen Chance und Risiko ab, sie bleiben solange im Markt investiert bis ein neuer Trend Wechsel stattfindet, in der Zwischenzeit kaufen und verkaufen sie, sie sind aber mehrzeitlich auf der Käuferseite. Diese Anleger treiben die Kurse kontinuierlich nach oben! Wir befinden uns am Anfang einer fortschreitenden Hausse."

Tatsächlich gehandelt habe ich in der vergangenen Woche:

- Zweite Tranche Roche GS nachgekauft (Position ist jetzt vollständig)

- Zweite Tranche Nestlé nachgekauft (Position ist jetzt vollständig)

- Zürich FS (schon etwas länger bereits voll investiert für diese Position)

Ich hoffe, dass ich diese 2. Kategorie - Strategie durchhalten kann. Das zeigt sich jedoch immer wieder erst in extremen Situationen. Besonders wenn es runter geht. Leider überreagiert man auch immer wieder wenn es rauf geht und man dann zu früh unausgereifte Gewinne mitnimmt.

Karat

 
Was das Ei des Kostolany ist die Kategorien-Typisierung des John Doe`s

Ich teile die relevanten Börsenteilnehmer in vier Kategorie-Typen ein. Wir befinden uns jeweils in dem Marktumfeld im welchen sich die meisten Kategorie-Typen tummeln.
Von Löwen, Wölfen, Hyänen und vielen, vielen Schafen

Es gibt ein Land, in dem leben nur Löwen, Wölfe, Hyänen und viele viele Schafe.

Die Löwen

sind die Könige in diesem Land. Sie liegen faul im Gras, betrachten den Himmel und die Wolken und wenn sie Hunger haben, stehen sie auf und reißen einige Schafe. Danach legen sie sich wieder hin und leben weiter in den Tag, bis sie wieder Hunger haben. Es gibt nichts was sie aus der Ruhe bringt, denn sie haben keine Feinde im Tierreich. Und die Löwen werden groß und fett ohne viel zu tun. Außerdem sind sie sehr gründlich bei der Jagd und beim Fressen und sie lassen wenig Aas zurück.

Die Wölfe

müssen auch keine anderen Tiere fürchten, denn sie leben mit den Löwen in Frieden. Die Wölfe sind auch ganz anders, als die Wölfe die wir kennen! Sie jagen der Lust wegen und sie legen geschickte Fallen für die Schafe. Sie streuen Gerüchte über saftige Weiden aus und pflanzen sogar etwas Gras dort an, wo die Jagdgründe geeignet scheinen. Und da sie reinliche Tiere sind, die keine Spuren hinterlassen wollen, informieren sie einige Hyänen darüber, wo sie als nächstes zuschlagen werden. Die Hyänen sind den Wölfen über den Tip so dankbar, daß, wenn sie eingeladen werden, sie selbst etwas Gras dort anpflanzen, wo die Jagdgründe günstig sind. Die Wölfe sind geschmeidige und kräftige Tiere. Sie werden selten wirklich fett, sondern bilden lieber Muskelmasse aus um noch besser jagen zu können

Die Hyänen sind,

die Aasfresser des Landes. Sie sind auf sich selbst gestellt bei der Jagd selbst nur sehr selten erfolgreich, und wenn, dann fangen sie nur die kranken und schwachen Schafe, die nicht lange sättigen. Sie leben deswegen mit den Wölfen in einer Symbiose und achten genau, wo diese ihre Fallen stellen. Dann sammeln sie sich dort, warten bis die Wölfe satt sind und holen sich das, was die Wölfe übriggelassen haben. Die Hyänen leben in ständiger Angst davor, einen Jagdzug der Wölfe zu verpassen. Sie erfahren zwar meist rechtzeitig von den Jagdgründen, werden aber niemals vor den Wölfen fressen dürfen sondern bekommen immer nur die zähen und knochigen Reste der Beute. Die Hyänen werden auch nie wirklich fett oder muskulös, denn die Hyänen gönnen sich untereinander die Beute nicht sondern streiten und kämpfen unablässig miteinander. Oft verpassen sie deswegen eine Einladung der Wölfe oder übersehen schöne Happen, die die Wölfe eigentlich übriggelassen haben.

Die Schafe

sind meist ängstliche und dumme Tiere. Es gibt unendlich viele Arten von Schafen.

Die wichtigsten Arten im Überblick:

Die ängstlichen Schafe:

Sie fressen hier etwas Gras und da etwas Gras. Wenn sie ein schönes Weideland gefunden haben halten sie sich nur ganz kurz dort auf, denn sie fürchten im allgemeinen die Fallen der Wölfe! Beim kleinsten Geräusch des Windes spucken sie das bereits gefressene Gras wieder aus und flüchten. Sie werden meist alt, aber selten fett und verenden oft wegen zu wenig Nahrung!

Die mutigen, aber dummen Schafe:

Sie suchen ihr Gras, finden ein schönes Weideland und fressen. Dann sehen sie einen Wolf. Sie blöken und schreien: "ein Wolf, ein Wolf!" Da sie aber das bereits gefressene Gras nicht wieder ausspucken wollen bleiben sie stur stehen und fressen weiter bis der Wolf sie am Genick packt und tötet

Die mutigen, aber schlauen Schafe:

Sie suchen alleine Gras und finden schönes Weideland und fressen bis sie einen Wolf sehen. Wenn der Wolf nah genug ist, denken sie: "oh, ein Wolf!" Dann rennen sie weg und lassen ein wenig gefressenes Gras fallen auf dem der Wolf dann ausrutscht und auf die Nase fällt. Dadurch schaffen diese Schafe sehr oft die Flucht und überleben. Sie sind meistens die am besten genährten Schafe!

Schriftgelehrte Schafe:

diese Schafe diskutieren über den Sinn des Grasfressens. Sie erstellen theoretische Pläne und Strategien und diskutieren über Löwen, Wölfe und Hyänen. Sie geben Schriften heraus, in denen sie die schreiben, wo die Wölfe und Hyänen die Fallen aufgebaut haben und sagen zu den Schafen: geht dort hin, dort gibt es Gras! Dafür, daß sie die Schafe dort hinschicken, bekommen sie sowohl von den Wölfen und Hyänen, aber auch von den Schafen Gras geliefert! Damit beschäftigen sie Rechtsanwälte, die nach dem Gemetzel die Schriftgelehrten von jeder Schuld am Tod so vieler Schafe freisprechen!

Die gruppendynamischen Schafe:

diese Schafe lassen andere Schafe die Führung übernehmen (z.B. lesen sie die Schriften der Schriftgelehrten!). Sie warten also darauf, daß sie von anderen Schafen das Weideland gezeigt bekommen. Dies sind meist sehr grüne und vielversprechende Wiesen. Es fällt ihnen selten auf, daß dort gestern noch kein Gras war! Und sie lassen sich davon überzeugen, daß dieses Gras nur bisher von allen übersehen wurde und schon immer dort war! Also strömen die Schafe in großen Mengen von überall herbei. Wenn sie dann alle gemütlich anfangen zu fressen fallen die Wölfe und Hyänen über sie her. Nur wenige Schafe werden dieses Gemetzel überleben!

Bei den Schafen gibt es auch eine Unterscheidung nach Altersstufen!

Die jungen Schafe:

hierbei handelt es sich um unerfahrene Tiere. Sie lachen die alten und erfahrenen Schafe als Spinner aus und glauben weder an Wölfe noch an Hyänen! Junge Schafe glauben, daß die Löwen die dümmsten aller Tiere sind. Die meisten jungen Schafe glauben, daß sie Gras niemals fallen lassen müssen! Sie kennen die Wolfsfallen zwar aus Geschichten, werden aber trotzdem mit der Herde laufen, wenn es soweit ist. Je grüner das versprochene Gras ist, um so besser! Junge Schafe sind gierig aber rufen nach ihrer Mutter, wenn sie einen "bösen" Wolf sehen! Junge Schafe überleben manchmal! Sie glauben dann, sie sind schlauer als die alten Schafe. In Wirklichkeit haben sie einfach nur Glück gehabt oder waren den Wölfen und Hyänen zu mager!

Die älteren Schafe:

manchmal werden einige Schafe auch älter und überleben einige Jahre! (Das ist übrigens sehr selten, vielleicht 20% aller Schafe schaffen dies!) Meist gehören sie zu den mutigen, aber schlauen Schafen. Es gibt auch ältere Schafe, die haben die Löwen lange Zeit beobachtet und handeln wie diese. Es gibt auch einige wenige ältere Schafe, die einfach jahrelang Glück hatten!

Die Metamorphose:

Das seltsamste an diesem Land ist aber ein Ereignis namens "die Metamorphose". Einmal im Jahr findet unter den Tieren eine Verwandlung statt. So kann es passieren, das aus einem "älteren Schaf" eine Hyäne wird. Oder eine ältere und lange erfolgreiche Hyäne wird (nach eigener Wahl übrigens) zum Löwen oder zum Wolf. Diese Vorgänge sind allerdings sehr selten und nur die besten und erfolgreichsten Exemplare jedes Jahrgangs steigen in der Hierarchie auf. Aber auch umgekehrt kann es passieren, daß ein dummer Wolf zur Hyäne wird oder eine dumme Hyäne wieder zum Schaf. Aber nur alle Jubeljahre wird ein Löwe sich verwandeln, denn Löwen sind gegen die Metamorphose fast immun!

Die Wiedergeburt:

auch die Wiedergeburt ist möglich, wenn auch ebenfalls sehr selten. Manchmal bekommt ein getötetes Schaf eine zweite Chance und darf zurück in dieses Land. Oft hat es dann aus seinen Fehlern gelernt und wird ein mutiges schlaues Schaf oder handelt wie ein Löwe. Wiedergeborene Schafe haben meist große Chancen auf die Metamorphose, wenn sie aus den Fehlern des vorherigen Leben gelernt haben. Eine dritte Chance bekommt fast nie ein Schaf!

Die sichersten Anzeichen für eine typische Schafsfalle ist übrigens die "dreieckige Schafsweide", die ich hiermit zu den charttechnischen Formationen dieser Welt hinzufügen will *gg*. Deutlich erkennbar ist diese Formation an fünf Phasen des Kursverlaufes,

nach der dritten Phase gilt sie als bestätigt:

· 1. Lockphase der Wölfe:

der Kurs eines sehr engen und bisher völlig unbekannten Wertes steigt zunächst unter deutlichen Kursanstiegen an, wobei die Umsätze im Vergleich zum Durchschnitt geradezu explodieren. Begleitet wird der Kursanstieg von hunderten von Nachrichten in den verschiedenen Börsenboards, die das entsprechende Produkt der AG als die allein selig machende Erfindung preisen! Utopische Kursziele werden genannt.Käufe sind ein 100% sicheres Engagement mit mind. 1000% Chance! Typischerweise stammt der Wert aus der Branche, die gerade völlig hip ist!

· 2. Die Schafe sind vollständig auf der Weide versammelt:

Der Höhepunkt des Kursanstiegs ist gleichzeitig auch in etwa der Höhepunkt der Umsätze. Die AG ist in aller Munde, jeder kennt den Namen, jeder ist investiert und versucht andere von den Vorzügen dieser AG zu überzeugen! Kritiker werden mundtot gemacht und auf auf eine Stufe mit Geistesgestörten gestellt. Absolut typisches Anzeichen: Postings der Art: "übliche Analysemethoden wie Fundamental- oder charttechnische Analyse versagen völlig bei solchen Firmen!" Die Aktie wird mit pseudoreligiösem Eifer gegen jede Anfeindung verteidigt.

· 3. Die "mutigen, aber schlauen Schafe" fliehen:

Nun beginnt die Zeit des Aussitzens. Der Kurs stagniert langsam, die Umsätze fallen dafür um so schneller. Nach ca. ein- bis zwei Monaten ist der Kurs zwar immer noch recht hoch, die Umsätze haben aber wieder den Durchschnitt vor dem Hype erreicht.

Zu diesem Zeitpunkt ist die dreieckige Schafsweide mit 95% Sicherheit als solche zu identifizieren!

· 4. Die "mutigen aber dummen Schafe" erwarten freudig ihren Tod:

Die Parolen lauten nun: "es fehlt nur die nächste gute Nachricht", "nach dem Anstieg kein Wunder", "das Ganze ist doch eh ein Langfrist-Engagement", "die Zocker sind raus, der wahre Anleger hält!" und vor allem fast (täglich): "welche Idioten verkaufen denn xxx zum Kurs von yyy?" Ein ganz wichtiges Anzeichen ist auch der Satz: "wie kann man denn diesen Wert mit xxx oder yyy (also anderen Schafsweiden) vergleichen..."

· 5. Das Festmal ist vorbei!

Es kommt was kommen muß: das Kartenhaus bricht zusammen, der Kettenbrief wird unterbrochen, die Schafe sind tot, selbst die Hyänen sind satt ... bis die Wölfe die nächste Falle aufbauen! Nomalerweise verschwindet die Aktie jetzt für einige Zeit in der Versenkung!

Um das deutlich zu sagen: eine Schafsweide ist KEIN ANZEICHEN FÜR EINEN DROHENDEN KONKURS!

Dies wurde so vor einiger Zeit interpretiert, dies ist natürlich falsch!

Aber eine solche Aktie auszusitzen bedeutet, Kapital auf lange Zeit sinnlos zu binden!

http://www.wallstreet-online.de/diskuss ... en-schafen

 
Ich hoffe, dass ich diese 2. Kategorie - Strategie durchhalten kann. Das zeigt sich jedoch immer wieder erst in extremen Situationen. Besonders wenn es runter geht. Leider überreagiert man auch immer wieder wenn es rauf geht und man dann zu früh unausgereifte Gewinne mitnimmt. Karat
Die Kunst an der Börse erfolgreich zu agieren besteht darin, mehr richtig zu machen als falsch. Falsch machen heisst aber nicht das man etwas nicht richtig gemacht hat, sondern das es sich im nachhinein als falsch rausgestellt hat. Immer wieder kommt es vor das, dass vermeintlich falsche sich zu einem späteren Zeitpunkt als richtig herausstellt. Dies mag surrealistisch klingen, ist es auch, denn wie schon schlauere Börsenakteure feststellten: "Börsenerfolg ist eine Kunst und keine Wissenschaft".
 
Von Löwen, Wölfen, Hyänen und vielen, vielen Schafen
Diese Metapher kannte ich noch nicht, sie gefällt mir sehr gut, danke Marcus.
Die wirklich gefährlichen sind aber weder die Löwen, die Wölfe noch die Hyänen es sind die da!



 
[SIZE= px]Sell in Summer - die saisonale Super-Strategie?[/SIZE]

von Angela Göpfert

Liegt es am Wetter oder am Urlaub? Fakt ist: Jeden Sommer beginnt das große Zittern an den Aktienmärkten. Anleger, die die Börse in dieser Zeit meiden, können den Dax locker schlagen - und ihre Nerven schonen.

Erfolgreich investieren kann so einfach sein: Umsatz- und Gewinnentwicklungen kann der Anleger getrost ignorieren. Auch um Branchentrends und Analystenprognosen braucht er sich nicht zu kümmern.

Wer an der Börse erfolgreich sein will, braucht stattdessen nur Folgendes zu tun: Am 1. Oktober kauft der Anleger einen Dax-ETF, einen Indexfonds, der exakt die Kursentwicklung des Dax abbildet. Diesen verkauft er dann am 31. Juli des darauf folgenden Jahres und hält anschließend für zwei Monate Cash, bevor das Spiel von Neuem beginnt.

Timing ist alles

Diese saisonale Börsenstrategie ist unter dem Namen "Sell in Summer" bekannt. Sie gehört zu den mechanischen Timing-Strategien, die feste Regeln für das Investment vorschreiben und zugleich bestimmen, zu welchem Zeitpunkt welche Aktien zu kaufen oder verkaufen sind. Dabei gehört "Sell in Summer" zu den mit Abstand einfachsten Börsenstrategien.

Doch was so simpel klingt, kann nicht funktionieren - das dürften wohl viele Privatinvestoren denken. Für viele Menschen dürfte die Börse mit ihren vermeintlich geheimen Regeln ohnehin nach wie vor als Buch mit sieben Siegeln gelten.

Statistik spricht eine klare Sprache

Dass es sich aber tatsächlich lohnt, diese Börsenscheu abzulegen und zugleich einfache Börsenregeln zu berücksichtigen, zeigt gerade die Strategie "Sell in Summer" - ist diese doch statistisch hervorragend belegt.

Simple is beautiful

Sell in Summer im Überblick

August und September sind ganz klar die schwachen Börsenmonate

dax-saisonal-36-jahre-512-100~_pd-1366318450562_v-z-a-par-a-small-float-s.jpg


So fiel der Dax in 36 Jahren im Schnitt nur im August und September ins Minus (siehe Grafik). Das Muster gilt aber nicht nur für den deutschen Leitindex. Ben Jacobsen, Finanzprofessor an der Massey University in Neuseeland, hat das Auf und Ab an 37 Börsen untersucht - mit eindeutigem Ergebnis: 36 Aktienmärkte entwickelten sich im Sommer schlechter als im Winter. Das Muster tritt in England bereits seit 1694 auf.

Spezieller Dax-Index entwickelt

Die Strategie "Sell in Summer" (SiS) hilft, diese verlustreichen Tage zu meiden. Denn Börsenkenner wissen ohnehin: Schon ein paar Tage können an der Börse maßgeblich über die Jahresperformance entscheiden. Gelingt es Anlegern, einige der großen Minus-Tage zu meiden, können sie hohe Gewinne einfahren. Oder um es mit dem Finanzmathematiker Benoît Mandelbrot zu sagen: "Den Rest können Sie Urlaub machen, in die Oper gehen oder Solitär spielen."

Der Erfolg der SiS-Strategie hat auch die Deutsche Börse auf den Plan gerufen: Die Frankfurter haben 2005 einen eigenen Index ins Leben gerufen, den DAXplus Seasonal Strategy Performance Index (WKN: A0C4BV).

Zertifikate (k)eine Alternative?

Banken wie etwa die Royal Bank of Scotland bieten Zertifikate auf diesen Index an, die dessen Verlauf eins zu eins abbilden. Im Vergleich zu der oben genannten Methode, einfach Dax-ETFs zu kaufen und verkaufen, handelt sich der Anleger damit jedoch zusätzlich ein Emittentenrisiko ein. Ein Vergleich des DAXplus zum Dax zeigt: 2008 ließen sich die Verluste mit der SiS-Strategie auf 33 Prozent begrenzen, der Dax büßte hingegen 40 Prozent ein.

Für die schwache Performance der Börsen im Sommer/Herbst gibt es zahlreiche Erklärungen, die aber nicht alle überzeugend klingen. So heißt es, Fondsmanager würden im Winter mehr Kapital investieren. Im Sommer versuchten sie dann, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen und agierten weit weniger aggressiv. Zudem würden in der Urlaubszeit dünne Börsenumsätze und heißes Wetter die Euphorie dämpfen.

Eine Strategie mit Fehlerpotenzial

Darüber hinaus verzerren zahlreiche Crashs die Statistik zu Ungunsten der Monate August und September: die Asienkrise im Sommer 1997, die Russlandkrise im August 1998, der Börsencrash am 11. September 2001 nach dem Einsturz der Twin Towers in New York und die Lehman Pleite im September 2008.

Allerdings gibt es auch bei der Strategie "Sell in Summer" Ausnahmen von der Regel: Laut der Monatsstatistik der Deutschen Börse, die boerse.ARD.de vorliegt, gewann der Dax etwa im September 2009 stolze 3,9 Prozent hinzu, im August ging es immerhin 2,5 Prozent in die Höhe. Der mit Abstand schlechteste Börsenmonat 2009 war hingegen der Februar mit einem Kursminus von 11,4 Prozent.

Risikoscheue Anleger im Fokus

Dieses Abweichen von der Regel kostete entsprechend Rendite: Die SiS-Methode hinkte dem Dax 2009 gut acht Prozentpunkte hinterher. Ob solche Fehltritte zu verschmerzen sind, kommt ganz auf den Anleger an.

Anleger, die sich auf "Sell in Summer" konsequent einlassen und die Strategie stur umsetzen, müssen in der Lage sein, solchen entgangenen Chancen nicht hinterher zu trauern. SiS ist somit vornehmlich eine Strategie, die vor Kursverlusten schützt und somit besonders risikoscheue Anleger ansprechen sollte. So bilanziert Finanzprofessor Jacobsen, der sein Geld seit Jahren nach SiS anlegt: "Ich habe fast nie große Verluste gemacht. "

Ist nur "Sell in Summer" zu wenig?

"Anleger sollten sich hüten, einzig und allein aufgrund eines einzigen Saisonmusters zu handeln", meint hingegen Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse bei HSBC Trinkaus, im Gespräch mit boerse.ARD.de. Scherer empfiehlt Privatinvestoren stattdessen, den "gesamten Strauß der technischen Analyse" in ihre Investmententscheidungen mit einzubeziehen.

Tatsächlich macht ein Verkauf eines Dax-ETFs am 31. Juli nur wenig Sinn, wenn sich der Dax zu diesem Zeitpunkt in einem glasklaren Aufwärtstrend befindet. Allerdings macht der Einbezug weiterer technischer Überlegungen die Anlageentscheidung für Privatinvestoren wiederum entsprechend komplizierter und würde zudem entsprechende Vorkenntnisse erfordern. Die SiS-Strategie würde damit ihrer beiden großen Vorteile beraubt: ihrer Klarheit und Einfachheit in der Umsetzung.

http://boerse.ard.de/boersenwissen/boer ... e-100.html