Langfristige - Strategie

Ich bleibe im Moment bei meiner Meinung dass das gröbste dieser Krise hinter uns liegt und Finanzwerte daher wieder interessant werden.

http://www.godmode-trader.de/nachricht/ ... 87362.html
Hier der zugehörige Chart aus dem Artikel:
0000085293.jpg


Wenn wir die Jahre 1942, 1982 und 2009 als Wendepunkte und Einstiegspunkt für die nächste Hausse definieren, fällt mir folgendes auf:

1942: Im Vorfeld gab es die grosse Depression und eine sehr grosse Bereinigung. Geld wurde durch hohe Steuern von oben nach unten geholt und umverteilt. (Steuern für Reiche, Vermögenssteuer, Goldverbot ...). Die Situation war also 1942 bereinigt.

1982: Im Vorfeld hatte Paul Volcker den Leitzins auf bis 20% angehoben, um das zu viel gedruckte Geld der 1970er Jahre (während dieser Zeit gab es eine Ausweitung der Dollarmenge um 25%) wieder zurückzuholen. Nach einer schweren Rezession 1980-81 wurde die Situation bereinigt.

2009: Im Gegensatz zu 1942 und 1982 ist hier überhaupt nichts bereinigt worden! Im Gegenteil, die Zentralbanken verhindern die Bereinigung und verschlimmern die Lage sogar noch langfristig, indem sie die Probleme auf der Zeitachse nach Rechts schieben und dabei die Fallhöhe erhöhen.

Deshalb glaube ich nicht an ein Durchstarten in den nächsten Bullenmarkt ohne vorgängige Bereinigung. Diese Bereinigung (aka. Finanzkrise Teil 2) muss erst noch kommen. Erst dann wird es nachhaltig für die nächsten 15-20 Jahre nach oben gehen.

Aber ohne Bereinigung! No way!

 
Es ist richtig, dass ich mich bei meinen Betrachtungen auf die westliche Welt + Japan bezogen habe, nicht auf die BRIC Staaten. Dass in den BRIC Wachstum herrscht, ist unbestritten. Ich zweifle allerdings daran, dass die Nachfrage aus den BRIC-Staaten für Güter made in USA oder Europe so stark sein wird, dass sie hier unsere Probleme löst. Schliesslich bauen die Inder und Chinese auch Autos und ich traue ihnen zu, dass sie grösstenteils ihren Bedarf aus Eigenproduktion decken.Zumindest was Massenprodukte betrifft. Spezial-Maschinen, Pharma, Farben etc. wird wohl noch auf geraume Zeit vom Westen geliefert werden.Um diesen Satz dreht sich alles. Wird es wirklich so einfach, das Geld wieder abzuziehen? Meines Wissens gibt es in der Geschichte kein Beispiel, wo das geklappt hat. Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren. Ich meine, es geht nicht, denn die Zinsen für dieses Geld müssen in der Realen Wirtschaft generiert werden. Es würde funktionieren, wenn die Banken seit 2009 de-leveraging betrieben hätten. Wenn also z.B. die riesige Derivateblase von $703 Billionen(!) also dem 14-fachen globalen GDP in den letzten Jahren aufgelöst worden wäre. Weiterhin hätten die Banken ihre gegenseitigen Absicherungsverträge wie CDS auslaufen lassen müssen und nicht erneuern. Schlechte Kredite hätten eingefahren oder abgeschlossen werden müssen. All das ist zum Teil passiert aber in zu kleinem Rahmen, etwas lustlos. Die Banken spekulieren wieder genau so wie vor 2008 und die Ungleichgewichte haben sich seither erhöht, nicht verringert.Wie genau stellst Du Dir dieses "Geld aus dem Markt ziehen" konkret vor?
Also zu Punkt 1 das sehe ich eben gar nicht so. Die ganze Luxusindustrie Mercedes, Rolex hat noch mehrer Jahre Wachstum vor sich und auch bei Abflachung wird das Niveau hoch bleiben. Gegen solche Markennamen haben die anderen nie eine Chance. Das sehe ich ja auch hier in Thailand. Ein Mercedes in der Garage und eine Rolex am Handgelenk ist das Nonplusultra. Aber auch viele kleine spezialisierte Unternehmen werden weiterhin gute Geschäfte machen. Sogar in Spanien ist eine Trendwende im Immobilienmarkt zu erkennen, dank den Russen! Du unterschätzt einfach die kommenden Wirtschaftsmächte mit jährlichen Wachstumsraten von ca 5%Zu Punkt 2. Das wichtigste war das wir aus dem Tal der Tränen finden was die Immobilien in den USA betrifft und dieser Punkt konkretisiert sich seit einen halben Jahr kontinuierlich. Die Preise sind wieder am steigen und daher auch der Wert dieser Schrottpapiere. Und so wird weiter Geld an den Staat zurück geführt. Und was die Anleihkäufe betrifft, kann der Staat bei steigender Nachfrage wieder an Private abtreten oder eben besser noch auslaufen lassen und das Geld so aus dem Markt zurück nehmen. Und die amerikanische Wirtschaft wächst wieder!
 
Es kann natürlich passieren, dass der Kurs-Depotwert unter den Stand des Anfangkapitals (Fr. 200000.00)fällt. Dass deswegen nicht gleich die grosse Krise ausbricht, wollte ich ja nur Topwerte mit aktionärs-freundlicher Dividendenpolitik in diesem Depot. Die angestrebte Rente soll sich aus Dividenen und wenn nötig aus Kapitalverzehr und Kursgewinnen generiert werden. Man könnte natürlich bei gut laufenden Börsen auch Kursgewinn realisieren und eine Barreserve anlegen. Karat
Hallo Karat, bin nicht sicher ob ich dich richtig verstehe; du kauftst diese Titel einmalig und ziehst danach jeden Monat 1000 Fr. raus? Wieviele Jahre sollte das Depot den herhalten? Du hast ja geschrieben zur Rentenaufbesserung. Finde ich ein spanendes experiment!
Die jetzt noch "fiktive" Rente ist so auf Sicht von max. 20 Jahre gerechnet. Je nach Entwicklung der Aktien, kann die Rente ja auch erhöht werden wenn Bedarf ist. Ja die Aktien würde ist erstmals einmalig kaufen. Allerdings nicht alle einfach mal so am Tag X. Die einzelnen Titel möchte ich schon gerne dann einpacken, wenn die Kurse eher tief sind und die Aussichten sich bessern. Je nach Entwicklung wären auchVerkäufe möglich und spätere Rückkäufe. Allfälliger Barbestand dürfte aber nicht zweckentfremdet werden. Aber grundsätzlich habe ich keinen regen Handel mit diesen Aktien vorgesehen. Eher mal einen Tausch vornehmen wenn ein Titel gut gelaufen ist und einen an Bord holen der noch Aufholbedarf hat. Der her habe ich jetzt auch mal nur mit Aktien angefangen, mit denen man voraussichtlich auf längere Zeit seine Ruhe hat. Aber die Augen darf man natürlich nicht verschliessen. Mit Aktien im Depot muss man immer mehr oder weniger auf der Kommandobrücke stehen. Jetzt schaue ich einfach mal was passiert und werde gegebenenfalls reagieren. Natürlich unter Einbezug der TF-Community! Vielleicht müsste ich dann auch einen eigenen Thread eröffnen?Karat
 
Eventuell für dich Interressant ist mein Wikifolio Depo ... ich habe nie einen Trade gemacht seit erstellung es ist International mit devensiven Werten ausgerichtet und läuft bis jetzt super ...https://www.wikifolio.com/de/12345HGH-Top-10-AktienIch würde dir bei deinem Depo empfelen nur 33% jetzt zu investieren und mal abzuwarten ... sinken die Kurse aller Aktien würde ich nachkaufen ...

 


Lange Rede kurzer Sinn, hier haben wir das Rentenportfolio von Karat. Ich finde die Titel gut gewählt und wenn sich Karat nicht selbst in den Weg kommt, wird sich dieses Portfolio mit den üblichen Schwankungen gut entwickeln. Ich würde Karat empfehlen dieses Depot die nächsten 10 bis 20 Jahre nicht mehr umzustellen, sondern nur die Dividenden zu kassieren, weder Titel zu verkaufen noch zu wechseln!

Wenn wir von zirka 3% Dividendenrendite ausgehen, ergibt das im Monat durchschnittlich 500 CHF die Karat verbrauchen kann, ohne irgendetwas machen zu müssen, nicht die schlechteste Art Geld zu verdienen, mit der Chance das eingesetzte Kapital zu vermehren. Bei diesem Rentenportfolio können wir nun beobachten, ob man mit Börsenwissen und aktiven Management eine bessere Rendite erzielt als mit sturen Buy and Hold.

Ich finde es wiederum ein spannendes Experiment, weil wir hier alles Kapital in Aktien investieren, welche schon seit vier Jahren kontinuierlich gestiegen sind und viele Anleger Angst vor einer Korrektur haben. Wir spekulieren also nicht (auf eventuell sinkende Kurse und einen besseren Einstiegspunkt), sondern investieren bei Höchstständen.

Ich bin der Überzeugung nach zehn Jahren interessieren uns die Einstiegskurse nicht mehr, sondern nur die Performance.

Wenn du tatsächlich dieses Portfolio eröffnest Karat, wäre es für mich interessant zu erfahren, falls du zur gegebener Zeit einen Wechsel vornimmst, weil du denkst man müsste nun handeln, wir könnten dann vergleichen zwischen einem aktiv gemanagten Portfolio und einem nicht gemanagten Portfolio.

Welches wird sich wohl besser entwickeln?

Möge das Experiment beginnen!

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Name Anzahl Whg. Aktuell Trend Kaufpreis Wert +/- +/-% Börse CA

Newmont Mining 600 USD 33.12 +19'062.22 19'062.22 +0.00 +0.00 USC

Coca-Cola Co 470 USD 42.15 +19'003.22 19'003.22 +0.00 +0.00 USC

Johnson & Johnson 230 USD 85.76 +18'921.01 18'921.01 +0.00 +0.00 USC

Philip Mrrs Int 210 USD 93.32 +18'798.61 18'798.61 +0.00 +0.00 USC

Sanofi 200 EUR 85.13 +21'174.38 21'165.87 -8.51 -0.04 EPA

Royal Dutch Shell-A 650 EUR 26.565 +21'472.69 21'465.78 -6.91 -0.03 EAM

Zurich Insur Grp N 75 CHF 267.90 +1 +20'092.50 20'092.50 +0.00 +0.00 SWL

Novartis N 270 CHF 71.70 +1 +19'359.00 19'359.00 +0.00 +0.00 SWL

Nestle N 300 CHF 66.90 +1 +20'070.00 20'070.00 +0.00 +0.00 SWL

Swisscom N 45 CHF 432.70 +1 +19'471.50 19'471.50 +0.00 +0.00 SWL

Gesamttotal in CHF +197'425.14 197'409.72 -15.42 -0.01%

Wert aktuell: 197'409.72 CHF Flüssige Mittel: +664.86 CHF Gesamtwert: 198'074.58 CHF

PS: Ich habe 1% Courtage berechnet

 


Lange Rede kurzer Sinn, hier haben wir das Rentenportfolio von Karat. Ich finde die Titel gut gewählt und wenn sich Karat nicht selbst in den Weg kommt, wird sich dieses Portfolio mit den üblichen Schwankungen gut entwickeln. Ich würde Karat empfehlen dieses Depot die nächsten 10 bis 20 Jahre nicht mehr umzustellen, sondern nur die Dividenden zu kassieren, weder Titel zu verkaufen noch zu wechseln!

Wenn wir von zirka 3% Dividendenrendite ausgehen, ergibt das im Monat durchschnittlich 500 CHF die Karat verbrauchen kann, ohne irgendetwas machen zu müssen, nicht die schlechteste Art Geld zu verdienen, mit der Chance das eingesetzte Kapital zu vermehren. Bei diesem Rentenportfolio können wir nun beobachten, ob man mit Börsenwissen und aktiven Management eine bessere Rendite erzielt als mit sturen Buy and Hold.

Ich finde es wiederum ein spannendes Experiment, weil wir hier alles Kapital in Aktien investieren, welche schon seit vier Jahren kontinuierlich gestiegen sind und viele Anleger Angst vor einer Korrektur haben. Wir spekulieren also nicht (auf eventuell sinkende Kurse und einen besseren Einstiegspunkt), sondern investieren bei Höchstständen.

Ich bin der Überzeugung nach zehn Jahren interessieren uns die Einstiegskurse nicht mehr, sondern nur die Performance.

Wenn du tatsächlich dieses Portfolio eröffnest Karat, wäre es für mich interessant zu erfahren, falls du zur gegebener Zeit einen Wechsel vornimmst, weil du denkst man müsste nun handeln, wir könnten dann vergleichen zwischen einem aktiv gemanagten Portfolio und einem nicht gemanagten Portfolio.

Welches wird sich wohl besser entwickeln?

Möge das Experiment beginnen!

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Name Anzahl Whg. Aktuell Trend Kaufpreis Wert +/- +/-% Börse CA

Newmont Mining 600 USD 33.12 +19'062.22 19'062.22 +0.00 +0.00 USC

Coca-Cola Co 470 USD 42.15 +19'003.22 19'003.22 +0.00 +0.00 USC

Johnson & Johnson 230 USD 85.76 +18'921.01 18'921.01 +0.00 +0.00 USC

Philip Mrrs Int 210 USD 93.32 +18'798.61 18'798.61 +0.00 +0.00 USC

Sanofi 200 EUR 85.13 +21'174.38 21'165.87 -8.51 -0.04 EPA

Royal Dutch Shell-A 650 EUR 26.565 +21'472.69 21'465.78 -6.91 -0.03 EAM

Zurich Insur Grp N 75 CHF 267.90 +1 +20'092.50 20'092.50 +0.00 +0.00 SWL

Novartis N 270 CHF 71.70 +1 +19'359.00 19'359.00 +0.00 +0.00 SWL

Nestle N 300 CHF 66.90 +1 +20'070.00 20'070.00 +0.00 +0.00 SWL

Swisscom N 45 CHF 432.70 +1 +19'471.50 19'471.50 +0.00 +0.00 SWL

Gesamttotal in CHF +197'425.14 197'409.72 -15.42 -0.01%

Wert aktuell: 197'409.72 CHF Flüssige Mittel: +664.86 CHF Gesamtwert: 198'074.58 CHF

PS: Ich habe 1% Courtage berechnet
@ JohnDoe
Werde dieses Depot nun mal bis Ende Jahr auf dem Papier beobachten und mich dann entscheiden dieses Depot zu "fahren"! Nestlé, Zürich FS, Coca Cola, habe ich jetzt ja schon! Wie es im Moment aussieht möchte ich bei guten funktionieren das vorgeschlagene Depot nach und nach umzusetzen. Werde mir aber vorbehalten allenfalls Aenderungen in meinem persönlichen PF vorzunehmen, auch wenn wir hier gemeinsam eine andere Entscheidung treffen. Hier soll dieses PF ja den Sinn haben aufzuzeichnen, dass eine Haltenstrategie mit sehr guten Werten sehr erfolgreich sein kann und viel weniger Hektik und Aktivismus erfordert.

Alles andere werden wir hier als Fortsetzungsserie miterleben. Es darf sich ja jeder hier einbringen. Vielleicht sollte dafür ein neuer Thread eröffnet werden?

Karat

 


Was haben Geld, Liebe (Sex) und Drogen gemeinsam?

Es ist der Stimulus welcher ausgelöst wird, wenn wir uns mit ihnen befassen. Den wenigsten gelingt es sich rational mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

Im Moment beobachte ich eine erhöhte Aktivität im schnellen Handel, viele denken sich, die Zeit ist gekommen, um schnell reich zu werden, was Andere können kann ich auch, die Emotionen die noch vor wenigen Monaten vor allem von Angst dominiert war, wechselt sich zur Euphorie und Gier nach mehr.

Die Gefühle fahren Achterbahn, Angst, Resignation, Frust und Traurigkeit weichen der Freude, der Lust dem Glück und der Selbstüberschätzung. Et vice versa.

Viele sind nicht mehr Herr im eigenen Haus (Sigmund Freud), sie handeln nicht mehr rational, sondern unterliegen ihren Gefühlen und einer gewissen Gruppendynamik, diese hält solange an, bis die Verluste überhand nehmen, nach gemeinsamen Wehgeschrei trennt sich dann die Gruppe, ganz nach dem Motto, „Beim Geld, hört die Freundschaft auf“. Der Run nach dem schnellen Geld weicht der Einsicht, es ist doch nicht so einfach.

Beim Geld, der Liebe (Sex) und den Drogen neutral und objektiv zu bleiben erschwert unsere Genetik, deswegen ist es sicher nicht verkehrt bei so emotionalen Themen wie zum Beispiel beim Geld, immer wieder das Hirn, sprich die Ratio einzuschalten und sich zu hinterfragen, bin ich auf meinem Weg und wenn nicht, wo habe ich ihn verlassen und warum.

Diejenigen die sich nicht angesprochen fühlen sind auch die besseren Autofahrer, denen wünsche ich weiterhin „Gute Fahrt“



 
Ich denke, ich glaube, ich hoffe, ich wünsche!

So fangen momentan einige Börsenkommentare an, dies ist immer ein Zeichen, das es an der Börse rund läuft. Momentan tut es dies auch wirklich. Deswegen stellen sich viele die Frage, wie geht es weiter mit den Kursen, wo stehen wir momentan?

Dazu nehme ich gerne das Ei von Kostolany zur Hilfe, natürlich ist es kein verlässliches Mittel, um die Börsenkurse vorauszusagen aber es ist ein gewisser Indikator, um zu sehen, wie die Börse funktioniert.



 
Das sind Texte die ich gerne lese und auch selbst verfasse, niemals so gekonnt wie der Journalist TIM SCHÄFER aber mit der gleichen Philosophie dahinter, solche Texte sind meiner Meinung nach hilfreich und wertvoll, schade wenn man durch Regeländerungen gehemmt wird seinen Gedanken freien Lauf zu lassen.

Niemand weiß nichts

New York, Mittwoch, 22. Mai 2013

Wir Börsianer lieben komischerweise Wahrsager. Diese Glaskugelgucker. Ich rate zur Vorsicht. Es ist unmöglich die Börse voraussehen zu können. Nicht mal FED-Chef Ben Bernanke weiß, wo die Wall Street Silvester schließen wird.

Der DAX und der Dow-Jones-Index laufen im Sauseschritt nach oben. Nun mehren sich die Warnungen. Natürlich ist es sinnvoll über diesen Börsenboom kritisch nachzudenken. Wie weit können wir noch laufen? Wo kann das hinführen? War diese Rallye vielleicht zu schnell? Seit dem März 2009 geht es fast ohne Pause rauf. Vier Jahre lang. Im Schnitt dauern aber Erholungen vier bis fünf Jahre. Vielleicht kommt jetzt eine lange Pause? Niemand weiß das.

Fakt ist: Es steht uns irgendwann die nächste Korrektur bevor. Natürlich ist ein neuer Crash im Anmarsch. Irgendwann wird es knallen. Nur wissen wir nicht: wann die Kurse abstürzen werden.

Sie finden an der Börse jede Menge Dauermahner wie Mister DAX, Dirk Müller. Der warnt, seitdem ich ihn an der Börse verfolge, vor einem Crash. Und Sie finden Daueroptimisten. Jeder Experte hat seine Theorien, jeder hat seine Kursziele. Alles schön und gut. Problem ist nur: Es handelt sich lediglich um Vermutungen.

Schauen Sie diesem Experten auf die Finger. Hier Der warnt im Oktober 2009 vor einer scharfen Korrektur: "Die ökonometrische Fair-Value-Analyse zeigt einen extrem überbewerteten Aktienmarkt.“ Anschließend setzte sich die Rallye fort. Sie begann eigentlich erst. Dreieinhalb Jahre lang ging es nach seiner Warnung weiter rauf. Bis heute. Was für eine Fehlprognose!

Im Herbst 2009 warnt das Handelsblatt vor einem Crash: „Das ist das höchste Niveau seit mehr als 75 Jahren“, fabuliert das Blatt. Statt Absturz erlebten wir eine der besten Rallyes eines Jahrhunderts.

Dirk Müller sagte im September 2009 im Fernsehen (DAF): Die Börse sei „euphorisch übertrieben“, „vollkommen überzogen“, „es ist ein unglaublicher Optimismus draußen im Markt“.HIER

Der Schein trog. Es war keine Euphorie.

In den Folgejahren kommentiert Dirk Müller Währungsturbulenzen und die Staatsschuldenproblematik. Er redete sich in Rage, sagte: „Finale Phase hat begonnen. Wir kollabieren.“

Was lernen wir daraus? Extreme Pessimisten und extreme Optimisten liegen meist daneben. Im Schnitt schneiden die Pessimisten noch schlechter ab, weil die Börse um ca. zehn Prozent per annum auf Sicht eines Jahrhunderts steigt.

Eine Aktienblase sehe ich gegenwärtig nicht. Ich habe schon die Dotcom-Blase erlebt, das war völlig anders. Die KGVs rangierten im Jahr 2000 bei über 100, sofern es überhaupt Gewinne zu melden gab.

Wie gesagt: Ich wage keinerlei DAX-Prognose. Keine Dow-Prognose. Ich kann es leider nicht einschätzen. So sehr ich mich auch anstrenge.

Ich bin übrigens nicht allein. Die Mehrheit scheitert mit ihren Voraussagen und ihrer Aktienauswahl. 75 Prozent aller Fondsmanager schneiden auf lange Sicht schlechter als der Index ab. Leider, es ist traurig. Die Branche steckt in einer tiefen Sinnkrise. Selbst Börsenstar Warren Buffett schafft es seit etlichen Jahren nicht mehr, den Markt zu übertreffen.

Es gilt grundsätzlich: Je aktiver Anleger sind, ob Profi oder Laie, desto schlechter schneiden sie offenbar ab.

Welche Schlüsse können wir Anleger daraus ziehen? Versuchen Sie besser nicht, den Markt zu timen. Bleiben Sie langfristig in hochsoliden Aktien investiert. Gehen Sie vorsichtig mit Prognosen um.

Was in der gegenwärtigen Rallye hilft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren: Verzichten Sie auf den Aktienkauf auf Pump, haben Sie keine absurden Erwartungen an die Börse, bleiben Sie langfristig engagiert, verzichten Sie auf das Trading.

Behalten Sie etwas Cash auf der hohen Kante, um in einer Korrektur nachkaufen zu können. Statt nur kleine heiße Firmen zu kaufen, setzen Sie hauptsächlich auf die Dickschiffe, auf die Marktführer. Bei den ganz Großen ist in der Regel das Risiko geringer. Ein kostengünstiger Indexfonds hat seinen Reiz.

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Von Tim Schäfer, Journalist.

 
Wie gesagt: Ich wage keinerlei DAX-Prognose. Keine Dow-Prognose. Ich kann es leider nicht einschätzen. So sehr ich mich auch anstrenge.
Wenn man Prognosen abgibt hat man natürlich immer das Problem, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, bis sie eintrifft (wenn sie denn eintrifft). Da hat es Tim natürlich einfach. Hinterher klugscheissern ... aber den Spruch hatten wir diese Woche schon mal.Aber Hand aufs Herz: Was wäre das Leben, was wäre die Diskussion, was wäre dieses Forum, wenn wir nicht versuchen würden, aus der Vergangenheit zu lernen, die Gegenwart zu analsysieren und zu versuchen, daraus Rückschlüsse für die Zukunft abzuleiten?
 
Wie gesagt: Ich wage keinerlei DAX-Prognose. Keine Dow-Prognose. Ich kann es leider nicht einschätzen. So sehr ich mich auch anstrenge.
Wenn man Prognosen abgibt hat man natürlich immer das Problem, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, bis sie eintrifft (wenn sie denn eintrifft). Da hat es Tim natürlich einfach. Hinterher klugscheissern ... aber den Spruch hatten wir diese Woche schon mal.
Aber Hand aufs Herz: Was wäre das Leben, was wäre die Diskussion, was wäre dieses Forum, wenn wir nicht versuchen würden, aus der Vergangenheit zu lernen, die Gegenwart zu analsysieren und zu versuchen, daraus Rückschlüsse für die Zukunft abzuleiten?
Findest du es klugscheissern, wenn jemand schreibt er kann keine Voraussagen machen? Aus der Vergangenheit zu lernen ist klug und diese zu analysieren, interessant aber aus der Vergangenheit Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen ist an der Börse nicht möglich. Einschätzungen abgeben, gewisse Muster zu erkennen, Erfahrungen austauschen, das ist der Sinn eines Forums.
Sich auf unvorhersehbaren Entwicklungen zu versteifen und damit Anleger unsicher zu machen, das ist für mich klugscheissen.

Das spannende an der Börse ist doch das sie von der Masse und deren Geld gespeist wird, jeder einzelne Teilnehmer interpretiert die relevanten Ereignisse auf seine Art, deswegen ist es unmöglich eine seriöse also verlässliche Prognose für die Zukunft zu erstellen, dies erkennen und zu akzeptieren fällt den meisten Anlegern schwer. Das haben solche selbsternannten Börsengurus erkannt, sie hat es immer schon gegeben! Wir sollten aber eines bedenken, lustiger Weise verdienen sie ihr Geld nicht mit Aktieninvestments, sondern mit ihren Kommentaren und oder mit dem Geld, dass sie für Andere verspekulieren.

 
Findest du es klugscheissern, wenn jemand schreibt er kann keine Voraussagen machen?
Nein, aber andere zu kritisieren, die Prognosen gewagt haben. Wobei es jeweils weniger um die Prognosen an sich geht sondern um die Überlegungen und Begründungen die dahinter stehen.Zudem ist es natürlich auch schwierig, den Zeitpunkt zu finden, an dem man eine Prognose als falsch abhaken kann. Nicht immer wird ein Zeitpunkt genannt wie der 21.12.12 als Ende des Maya-Kalenders.

Wenn also zum Beispiel Dirk Müller behauptet, die Schuldenblase und die Gelddruckerei werden uns eines Tages um die Ohren fliegen, dann darf man diese Prognose erst dann abhaken und als falsch brandmarken, wenn die Gelddruckerei aufgehört hat, die Schulden abgebaut werden und dabei nichts schlimmes passiert ist.

Im Moment liegt er aber noch voll im Rennen ;)

aber aus der Vergangenheit Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen ist an der Börse nicht möglich.
Jesse Livermore meine hierzu:Nirgendwo sonst wiederholt sich die Geschichte so oft und gleichförmig wie an der Wall Street.

Denn die Treibenden Kräfte sind menschlicher Natur: Angst und Gier.

Das ist so, war immer so und wird immer so bleiben.

Es gibt nun mal gewisse Zusammenhänge, die man analysieren, erklären und interpretieren kann. Wie beispielsweise steigende oder fallende Zinsen, Wachstum oder Kontraktion der Wirtschaft, der Geldmenge etc.

Wenn uns z.B. die Geschichte 99 mal bewiesen hat, dass bei sinkender Wirtschaft und steigenden Zinsen die Anleihen gefallen sind, wäre es mehr als töricht, nicht auf die Erfahrung zu vertrauen und frei nach dem Motto "Diesmal ist alles anders" Anleihen zu kaufen.

Teilweise sind die Erklärungen auch sehr einfach und leicht nachvollziehbar.

Wie zum Beispiel: "Wenn der Preis für Mais steigt, steigen 6 Monate später die Preise für Schweinebäuche." Denn aus Sicht der Märkte sind Schweine biologische Produktionsstädten, die Mais in Schweinefleisch verwandeln.

Oder dass der Bedarf an Immobilien und somit der Preis von Land und Häusern mit der Bevölkerungszahl wächst oder fällt.

Ich lasse mich deshalb zu der Aussage hinreissen, dass langfristige Prognosen einfach zu erstellen sind als Prognosen für die nächsten paar Monate oder noch kürzere Perioden. Denn wir können nicht abschätzen, was Bernanke oder Draghi beschliessen wird und auch nicht, ob ein Unwetter die Maisernte in Kentucky vernichten oder bei Brasilien eine neue Ölquelle gefunden wird.

Einschätzungen abgeben, gewisse Muster zu erkennen, Erfahrungen austauschen, das ist der Sinn eines Forums.

 
Wenn also zum Beispiel Dirk Müller behauptet, die Schuldenblase und die Gelddruckerei werden uns eines Tages um die Ohren fliegen, dann darf man diese Prognose erst dann abhaken und als falsch brandmarken, wenn die Gelddruckerei aufgehört hat, die Schulden abgebaut werden und dabei nichts schlimmes passiert ist.

Im Moment liegt er aber noch voll im Rennen ;)
Absolut, es geht aber um den Zeitpunkt, wer aus Angst im Jahr 2009 sich von der Börse und aus den Aktien zurückgezogen hat, der hat beinahe 100% Kurssteigerung verpasst, mir geht es um die Angstmacherei und nicht um Gefahren aufzeigen. Sobald die Börse irgendwann wieder nach unten korrigiert heisst es dann von den Prognose Priestern, ich habe es ja gesagt. Das man in der Zwischenzeit eine Menge Geld verdienen konnte erwähnen sie in ihren Ausführungen nicht.

Jesse Livermore meine hierzu:

Nirgendwo sonst wiederholt sich die Geschichte so oft und gleichförmig wie an der Wall Street.

Denn die Treibenden Kräfte sind menschlicher Natur: Angst und Gier.

Das ist so, war immer so und wird immer so bleiben.
Sehe ich auch so, das ist aber keine Prognose, sondern eine Erfahrung, wie lange ein Markt über- oder untertreibt, dass kann man nicht wissen und darum geht es mir, deswegen rate ich einem Durchschnittsanleger zur Langfristanlage.

Es gibt nun mal gewisse Zusammenhänge, die man analysieren, erklären und interpretieren kann. Wie beispielsweise steigende oder fallende Zinsen, Wachstum oder Kontraktion der Wirtschaft, der Geldmenge etc.

Wenn uns z.B. die Geschichte 99 mal bewiesen hat, dass bei sinkender Wirtschaft und steigenden Zinsen die Anleihen gefallen sind, wäre es mehr als töricht, nicht auf die Erfahrung zu vertrauen und frei nach dem Motto "Diesmal ist alles anders" Anleihen zu kaufen.
Ja Erfahrung ist eine wichtige Voraussetzung, aber kein Garant zum Geld verdienen. Man konnte bis jetzt sehr gutes Geld mit Anleihen verdienen, ich kann dir einige Beispiele nennen: AIG, MIBA, Drägerwerk, EEPK, Catalunya und das sind nur ein paar wenige.

Teilweise sind die Erklärungen auch sehr einfach und leicht nachvollziehbar.

Wie zum Beispiel: "Wenn der Preis für Mais steigt, steigen 6 Monate später die Preise für Schweinebäuche." Denn aus Sicht der Märkte sind Schweine biologische Produktionsstädten, die Mais in Schweinefleisch verwandeln.

Oder dass der Bedarf an Immobilien und somit der Preis von Land und Häusern mit der Bevölkerungszahl wächst oder fällt.
Das sehe ich ebenfalls anders, es kann auch 9 Monate dauern! Genauso gut können die Preise für Schweinebäuche auch sinken, wenn Schweinebauern vom Staat subventioniert werden oder wenn durch eine Studie vom Schweinfleischverzehr abgeraten wird, auf was ich raus will, deine Überlegung mag richtig sein aber sie ist nicht sicher, oder würdest du darauf spekulieren?
Genauso bei den Immobilien Preisen, das hat uns die Immobilienkrise eindrücklich vor Augen geführt!

Ich lasse mich deshalb zu der Aussage hinreissen, dass langfristige Prognosen einfach zu erstellen sind als Prognosen für die nächsten paar Monate oder noch kürzere Perioden. Denn wir können nicht abschätzen, was Bernanke oder Draghi beschliessen wird und auch nicht, ob ein Unwetter die Maisernte in Kentucky vernichten oder bei Brasilien eine neue Ölquelle gefunden wird.
Ich denke soooo einfach ist es auch nicht, es kann ganz anders kommen als man denkt, es ist durchausmöglich das es zu keiner Währungsreform kommt, sondern das eine anderen Lösung für unsere momentane Schuldenkrise gefunden wird. Diese Währungsreform als 100% sicher zu prognostizieren ist meiner Meinung nach ebenfalls nicht möglich, auch wenn es vielleicht schon X-Tausendmal eine Währungsreform gegeben hat. Man kann keine 100% Aussagen zur Wirtschaft oder zur Börse machen weder langfristig noch kurzfristig. Zeitangaben sind sehr heikel langfristig kann sehr langfristig sein, in der Zwischenzeit kann man viel Geld verdienen oder verbraten und ums Geldverdienen geht es uns ja.

Einschätzungen abgeben, gewisse Muster zu erkennen, Erfahrungen austauschen, das ist der Sinn eines Forums.
Wortwörtlich meine Worte ;)
 
Ich glaube, das hier ist die Kernaussage:

deine Überlegung mag richtig sein aber sie ist nicht sicher, oder würdest du darauf spekulieren?
Ja, ich würde darauf spekulieren.Genauer: Ich würde auf alles spekulieren, bei dem die Eintrittswahrscheinlichkeit >60% ist.

Kostolany hat mal gesagt, "ich liege in 51% der Fälle richtig und in 49% der Fälle falsch und von diesen 2% lebe ich".

Eine 100%ige Sicherheit gibt es im Leben nie. An der Börse schon gar nicht. Darüber sind wir uns sicher einig.

Man sagt ja (ich weiss nicht, ob das stimmt aber es scheint mir plausibel), dass die Charttechnik eine Vorhersagegenauigkeit von 55-60% liefert. Das reicht bei cleverem Money-Management offenbar, dass viele Trader davon leben können.

Das mit den Schweinebäuchen hat übrigens 1940 nicht funktioniert: Roosevelt hatte beschlossen, die Amis sollen sich gesünder ernähren und weniger Fleisch futtern. Also lies er den Bestand an Schweinen verringern. Somit gab es zu viel Mais für die verbleibenden Schweine. Der Mais-Preis sank und Schweinefleisch stieg.

Dennoch hätte jemand in 99% der Fälle mit der Spekulation auf die Parallität beider Preise, gutes Geld verdient.

Die Immobilienkrise hingegen war absehbar. Darüber habe ich auch bereits seit etwa 2003 gewarnt.

Hier hat sich die schlichte Logik, dass es nicht nachhaltig sein kann, wenn die Zahl der Häuser schneller wächst als die Bevölkerung, schlussendlich durchgesetzt. Allen Fördermassnahmen von GWB (= Stichwort: Jeder soll sich sein eigenes Haus leisten können) zum Trotz. Die Immobilien sind ein klassisches Beispiel dafür, dass der Markt zwar mehrere Jahre lang in eine falsche Richtung laufen kann, schlussendlich aber die fundamentalen Begründungen immer obsiegen.

Ich denke soooo einfach ist es auch nicht, es kann ganz anders kommen als man denkt, es ist durchausmöglich das es zu keiner Währungsreform kommt, sondern das eine anderen Lösung für unsere momentane Schuldenkrise gefunden wird. Diese Währungsreform als 100% sicher zu prognostizieren ist meiner Meinung nach ebenfalls nicht möglich, auch wenn es vielleicht schon X-Tausendmal eine Währungsreform gegeben hat. Man kann keine 100% Aussagen zur Wirtschaft oder zur Börse machen weder langfristig noch kurzfristig.
Einverstanden. Aber auch 99% oder 90% reichen aus.Anders ausgedrückt: Es wäre nicht klug, darauf zu spekulieren, dass wir keine Währungsreform bekommen, denn wer so denkt, hat nur eine Eintrittswahrscheinlichkeit von unter 10%.

Aber das nimmt die Leser dieses Threads natürlich aus, denn wer sein Vermögen in Aktien, Immobilien oder auch Edelmetallen gelagert hat, ist bei einer WR besser abgesichert als jemand, der Sparbüchlein, (Staats-)Anleihen oder eine Spar-Lebensversicherung als Vermögensschutz betrachtet.

 
Boom und Crash.Ich will dazu etwas schreiben im Zusammenhang mit Brasilien wo ich gerade drei Wochen war und konfrontiert wurde mit der Dürre, welche sich in Mittelbrasilien zu einem ernst zu nehmenden Problem entwickelt. Es gibt Gegenden wo seit zwei Jahren kaum mehr Regen fiel und sich schleichend Wüsten bilden.Brasilien erlebt einen Boom. Es entsteht zum ersten Mal in der Geschichte dieses Landes eine breitere Mittelschicht. In den Städten werden Hochhäuser hochgezogen mit Eigentumswohnungen. Die Strassen können nicht mitwachsen und sind hoffnungslos verstopft zu den Stosszeiten. Korruption und schlechte Schulbildung werden von der Regierung bekämpft. Seit Präsident Lula und jetzt unter Präsidentin Dilma hat ein Umdenken und ein sozialer Wandel sichtbar stattgefunden.Die Infrastruktur ist jedoch ziemlich labil. Stromausfälle sind an der Tagesordnung und Wasserbrüche ebenso.Anzeichen, dass der Immobilienboom fragil ist, könnten sein, dass immer mehr Wohnungsbesitzer ihre Nebenkosten nicht bezahlen und viele Wohnungen welche verkauft werden gar nicht bewohnt werden sondern zu spekulativen Zwecken gekauft wurden. In den letzten 10 Jahren haben sich, je nach Lage, die Preise für Whgs bis zu verfünffacht in Landeswährung.All diese Wohnungen werden mit Krediten gekauft. Doch auch normale Güter wie z.B. Eisschränke, TVs, Möbel und sogar Schuhe kaufen die meisten Brasilianer mit Ratenzahlungen. Im Landesinnern leben noch viele Kleinbauern. Sie bringen ihr Gemüse und ihre Früchte, Eier etc. an die lokalen Märkte welche es in jedem Kaff gibt. Nun fand auch dort ein Boom statt. Und zwar stellten viele dieser Kleinbauern um, auf Rinderhaltung. Damit haben es auch einige zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht und man sieht jetzt Autos vor den abgelegenen Häusern stehen, wo früher nur ein Eselkarren zur Verfügung stand.Doch jetzt kam der crash. Der Regen fiel in der letzten Regenzeit nicht in dem Ausmass, wie sonst. Und da es danach lange nicht mehr regnet verkrusten die Weiden. Die Rinder verdursten und verhungern und viele Bauern müssen aufgeben. Genau das gleiche geschah vor 13 Jahren schon einmal. Die Bauern jedoch, welche vor 13 Jahren daraus gelernt haben, die haben einen diversifizierten Betrieb und nur so viele Kühe, wie sie auch durch eine Dürre füttern können.Das wichtigste ist das Wasser-Management. Dabei ist es wichtig in Zisternen genügend Wasser zu speichern, so dass Gemüse und Fruchtbäume nicht verdorren. Wer jetzt genügend Wasser hatte, dem ging es einigermassen gut. Denn die Preise für fast alles auf den lokalen Märkten, sind stark gestiegen. Nur der Preis welchen die Bauern für ihre Rinder bekommen, ist abgestürzt, da ganze Herden notgeschlachtet werden mussten.So ginge es wohl darum, die Bauern zu schulen und ihnen Möglichkeiten zu zeigen wie sie in diesen Gegenden auch in Zukunft überleben können. Denn die meisten dieser Bauern haben keinerlei Ausbildung und können auch oft kaum lesen und schreiben. Sie lassen sich daher leicht überreden etwas zu tun, was vielleicht gar nicht sinnvoll ist. Denn das Land eignet sich nicht wirklich für das Halten von Kuhherden. Das Gras welches dort wächst ist nur zum Teil verdaubar für Kühe. Den Rest davon trampeln sie aber nieder und setzen den Boden der Erosion aus. Ziegen wären viel geeigneter aber bringen kurzfristig nicht den gleichen Gewinn. Übrigens ist Ziegenfleisch nicht schlecht zum Essen (fand ich jedenfalls) und wurde in früheren Zeiten auch in der Schweiz gegessen.Nun was hat dies mit dem Anlegen von Geld zu tun? Ich denke eben, der Privatanleger ist ein wenig vergleichbar mit einem Kleinbauern.

 
Boom und Crash.Nun was hat dies mit dem Anlegen von Geld zu tun? Ich denke eben, der Privatanleger ist ein wenig vergleichbar mit einem Kleinbauern.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Eine gelungene Metapher für einen Durchschnittsanleger melchior, das wirkliche Leben in dem du vernünftige Überlegungen anstellst.Zusammenhänge erkennen eine gewisse Übersicht behalten sind die besten Voraussetzungen, um sich erfolgreich im Leben und an der Börse zu Behaupten. :repsekt:
 
Ich glaube, das hier ist die Kernaussage:

deine Überlegung mag richtig sein aber sie ist nicht sicher, oder würdest du darauf spekulieren?
Ja, ich würde darauf spekulieren.Genauer: Ich würde auf alles spekulieren, bei dem die Eintrittswahrscheinlichkeit >60% ist.

Kostolany hat mal gesagt, "ich liege in 51% der Fälle richtig und in 49% der Fälle falsch und von diesen 2% lebe ich".

Eine 100%ige Sicherheit gibt es im Leben nie. An der Börse schon gar nicht. Darüber sind wir uns sicher einig.

Einverstanden. Aber auch 99% oder 90% reichen aus.

Anders ausgedrückt: Es wäre nicht klug, darauf zu spekulieren, dass wir keine Währungsreform bekommen, denn wer so denkt, hat nur eine Eintrittswahrscheinlichkeit von unter 10%.

Aber das nimmt die Leser dieses Threads natürlich aus, denn wer sein Vermögen in Aktien, Immobilien oder auch Edelmetallen gelagert hat, ist bei einer WR besser abgesichert als jemand, der Sparbüchlein, (Staats-)Anleihen oder eine Spar-Lebensversicherung als Vermögensschutz betrachtet.
Prozente, Zahlen alles Theorie, an der Börse greift logisches Denken nicht, es gibt weder eine 10 Prozentige, noch 90 Prozentige Garantie auch keine 60 Prozentige, es kommt auf den Zeitpunkt an. Was nützt es dem Investor, wenn er davon überzeugt ist, ein Fall tritt zu 60% ein, dann fehlt ihm eine wichtige Komponente, nämlich der Zeitpunkt, wann der von ihm erwartete Fall eintrifft. Bis zum eintreten des Zeitpunktes kann er Pleite gehen.
Es ist wie beim Roulette, was nützt es mir, wenn ich weiss das die Zahl 22 zu 100% kommen wird, sie kann beim nächsten Spiel kommen oder erst nach 10000 Spielen. Der Zeitpunkt, wann ein Ereignis eintrifft lässt sich beim Roulette und an der Börse nicht voraussagen, aber nur der Zeitpunkt ist relevant.

 
Eine gelungene Metapher für einen Durchschnittsanleger melchior
Danke John. Ich befürchtete nämlich mein Beitrag sei ev. etwas daneben, da nicht direkt mit Anlegen zu tun.Aber hier noch einen kleinen spezial Nachtrag in Bezug auf Anlegen.Also im speziellen in Bezug auf Brasilien:Nestle ist wahrscheinlich in Brasilien die bekannteste Marke im Konsumgüterbereich. Im hintersten Kaff kennt man Nestle. Jeder in Brasilien weiss was Nestle macht. Doch die Meisten haben nur eine wage Ahnung was und wo die Schweiz ist. Ich denke Nestle ist in Brasilien verbreiteter als Coca-Cola. Ok, sie haben ja auch ein breiteres Angebot an Produkten. Wasser, Neskafi, Süssigkeiten, Trockenmilch(sehr verbreitet) Jogurt, Kekse, Eiscreme, Fertiggerichte.... Dann Holcim, Sika, ABB, und Schindler sind sichtbar präsent. Profitieren vom Bauboom und von den gigantischen Infrastruktur-projekten.Vor allem Schindler fällt auf. In einem 30stöckigen Hochhaus ist der Lift von zentraler Bedeutung. Bei Baustellen ist jeweils eine Tafel angebracht wer die Lifte installiert. Vor allem bei den teureren Objekten ist es oft Schindler. Auch in Schoppingcenters sind Rolltreppen von Schindler anzutreffen. Sogar Favela-bewohner benutzen Schindlerlifte. :mrgreen: Nun ja. Eine der grossen Favelas im Zentrum von Rio wurde vor zwei Jahren mit einer Gondelbahn erschlossen. So fährt man mit einer Gondel, wie sie bei uns in Skigebieten benutzt werden, über das abenteuerlich anmutende Gewirr von selbstgebauten Gebäuden, welche an steilen Hängen kleben, von Station zu Station. Die Gassen und Strassen sind so eng und steil, dass kein Bus dort verkehren könnte. Es gibt mehrere Stationen. Neben Jeder steht ein Polizeigebäude wie eine Festung. An den Haltestellen gibt es jeweils einen Lift um zur Grundetage zu kommen. Da unsere Begleiterin humpelte, nahmen wir den Lift. Und ich staunte. Ein luxuslift von Schindler wurde da eingebaut. Ob da Bestechung im Spiel war? :mrgreen: Einige der Favelas wurden jetzt befriedet. Was Jahre lang nicht gelang, ist angesichts der zwei Grossanlässe, Fussball WM und Olympiade jetzt umgesetzt worden. Das Fussballstadion und die Anlage für die Schwimmwettbewerbe, liegen unmittelbar unter einer Favela, wo bis vor einem Jahr regelmässig geschossen wurde und die Drogenbanden das Sagen hatten. Unsere Taxifahrerin ist in dieser Favela aufgewachsen und lebt dort mit ihrem Sohn, Schwiegertochter und drei Enkeln. Sie lud uns ein zu Kaffee in der kleinen Stube und in eine Sambaschule und einem Rundgang mit ihrem Taxi ein. Zweimal mussten wir aussteigen und das Auto einen steilen Hang raufstossen. So steile Strassen habe ich noch nie gesehen. Jedem Riobesucher empfehle ich gleich zu Beginn einen für einen Taxifahrer attraktiven Deal auszuhandeln. Es lohnt sich. Anders wird man vieles nie zu Gesicht bekommen in dieser zerklüfteten Stadt. Die schönste Stadt der Welt. Unglaublich. Der Dschungel wuchert in die Stadt und die Stadt wuchert in den Dschungel und dazwischen überall das Meer. Aber auch mühsam. Z.B. Taxifahrer haben die Gewohnheit "Gringos" im Kreis zu fahren. Also weshalb nicht gleich aushandeln, dass man rumgefahren werden möchte. Aber so, dass es sich lohnt. Die Leute sind nett, wenn man zu ihnen nett ist. So sollte man auch, wenn man angebettelt wird von einem Strassenkind, es gleich überraschen in dem man ihm eine fünfer oder gar zehnernote in die Hand drückt. Sonst wird man möglicherweise ausgeraubt. :mrgreen: Doch mit einem zehner (fünf Stutz) rechnet keines dieser Kinder und strahlt einem freundlich an. Ich war schon einige Male in Brasilien, auch an den unmöglichsten Orten zu Unzeiten und wurde nie ausgeraubt oder blöde angemacht. Doch Vorsicht ist angebracht. Aber ich bin abgeschweift. Also auch Swatch sei erwähnt. Hat eigene Swatch-Läden und in allen Uhren-Läden vor allem durch ihre billigeren Marken vertreten.Brasilien produziert vieles im eigenen Land. So haben z.B. viele Multis Produktionsstätten im Land. Aber auch Kleider und Möbel sind oft made in Brasil.Aufgefallen sind des weiteren VW und Toyota als die wohl am weitesten verbreiteten Automarken. Und Nokia ist in Brasilien wohl immer noch eine grosse Nummer unter den Handy-herstellern. Die mächtigste und bekannteste Firma Brasiliens ist Petrobras.Übrigens kann man überall Gold verkaufen und kaufen. Manchmal mitten auf der Strasse. Die Preise welche man bekommt sind nicht immer schlecht. Viele Brasilianer haben Erfahrung mit Geldentwertung und besitzen etwas Gold.
 
Bis zum eintreten des Zeitpunktes kann er Pleite gehen.
Das ist richtig. Wobei auch der andere Pleite geht, wenn er den Ausstiegszeitpunkt verpasst.Klassisches Beispiel ist die Dotcom-Blase: Einige - wie Warren Buffet oder Kostolany - haben da gar nicht mitgemacht und somit eine riesige Gewinnmöglichkeit in den End-Jahren 1995-1999 verpasst.Andererseits mussten sie bei der Korrektur ab 2000 auch nicht so grosse Verluste einstecken. Ich behaupte mal, die Anzahl Anleger, die den Ausstieg so um 2000 rechtzeitig aus der Tech-Blase geschafft hat, dürfte im niedrigen einstelligen Prozent-Bereich liegen.Ich mag mich noch erinnern, dass nach dem ersten Absturz viele von "günstigen Nachkaufgelegenheiten" geschwärmt haben. Andere wiederum wollten auf ihren EP warten. Im Nasdaq warten sie noch heute darauf.Hätten sich diese Anleger etwas gebildet und die Geschichte vergangener Blasen studiert und verstanden, wären sie wohl nicht so hartnäckig bis zum bitteren Ende dringeblieben sondern hätten frühzeitig geschmissen.Bei einer geplatzten Aktien-, Immobilien- oder Rohstoff-Blase hat man viele Möglichkeiten, nach dem Top auszusteigen. Ich persönlich lege mir für solche Fälle immer schon im Voraus eine Liste von Indikatoren bereit, die ich beobachten muss, um möglichst zeitnah gewarnt zu werden und den Ausstieg zu schaffen.Für Gold-investment ist das der Realzins und die Geldmenge.Für Aktienbesitzer sind es in erster Linie die Zinsen, in zweiter auch die Geldpolitik der Zentralbanken.Was eine Währungsreform betrifft, wird es aber keinerlei Vorwarnung geben!