Interessanter Artikel für KaratHier werden einige Titel erwähnt die ich als sehr interessant ansehe, speziell erwähnen möchte ich Google,ihre neue Brille, die sie zur Zeit testen, könnte eine neue Hype auslösen aber auch sonst haben sie keine Gegner im Markt.«Wachstumsperlen frühzeitig entdecken»fUW-fONDSMANAGER-INTERVIEW Greg AldridgeManager des M&G Global Growth FundHerr Aldridge, gibt es im Umfeld von schwächelnder Konjunktur und freundlichen Börsen noch Wachstumsaktien zu vernünftigem Preis?Mehr als genug Unternehmen schneiden auch bei mässigem Wirtschaftsverlauf ausgezeichnet ab. Für sie hat die Fähigkeit zu wachsen nichts oder nur wenig mit der allgemeinen Konjunktur zu tun. Was die Bewertung angeht, ist es tatsächlich nicht mehr so einfach, attraktive Titel zu finden. Nichtzyklische Konsumpapiere sind das Paradebeispiel, wie Investoren zwar kaufwillig, aber trotzdem vorsichtig sind und nach dem Motto defensives Wachstum den ganzen Sektor hochgetrieben haben. Wachstumsperlen gibt es weiterhin. Sie zu identifizieren, setzt eine gründliche Analyse und eine langfristige Optik voraus. Dann sind die Erfolgschancen gross. Was ist ein solches Thema, das wenig konjunkturabhängig Wachstum verspricht?Regional die Schwellenländer. Es ist absurd, wenn Anleger den Kopf hängen lassen, nur weil Ökonomen eine Verlangsamung des chinesischen Wachstums von 7,9 auf 7,7% beklagen. Die Dynamik ist auch in anderen aufstrebenden Volkswirtschaften wie Brasilien und Indien intakt. Und nach Sektoren? Der Öl- und Gasindustrie erschliessen sich mit den riesigen Offshore-Feldern vor Brasilien und den Schiefergasprojekten in den USA ungeahnte neue Perspektiven. Obwohl die Branche am Energiepreis und damit indirekt an der Konjunktur hängt?Es gibt immer diese Zusammenhänge. Aber viel wichtiger: Das Volumen ist wenig preissensitiv. Selbst bei einem steigenden Ölpreis wächst die globale Nachfrage, weil Aspekte wie die Bevölkerungszunahme, die Industrialisierung in den Schwellenländern, die wachsende Mobilität und strategische Überlegungen ins Gewicht fallen. Die Förderung verlagert sich von den leicht zu den schwieriger zugänglichen Reserven, und dafür braucht es Zulieferer, neue Bohrtechniken, längere Pipelines, Service. Der Ölpreis wirkt sich höchstens auf der Zeitachse aus, Einfluss auf die strukturelle Veränderung hat er nicht. Wie spiegelt sich das im Portefeuille? Indem wir langfristig, auf drei bis fünf Jahre hinaus, investieren, im Energiebereich beispielsweise in die US-Ölservicetitel Schlumberger oder in Vallourec, die Aktien eines Herstellers hochqualitativer Rohrleitungssysteme aus Frankreich.Wachstum ist ein breiter Begriff. Wie grenzen Sie ihn ein?Es wird erst noch dadurch erschwert, dass nicht alles, was nach Wachstum aussieht, es auch ist. Unternehmen, die 50 bis 60% jährlich expandieren, erleiden eher früher als später einen Rückschlag. Voraussetzung für langfristiges Wachstum ist eine solide Entwicklung in einem qualitativ gut unterstützten Geschäft. Solche Situationen sind nicht auf Anhieb zu finden. In vielen Fällen nimmt der Gewinn dieser Unternehmen nicht spektakulär zu, steigt aber zuverlässig und stetig. Das sind Wachstumsperlen, weil sie mit einer nachhaltigen Wertschöpfung einhergehen. In jedem Fall? Woran erkennt man eine Wachstumsperle, bevor die Masse es tut?Die Charakteristiken sind eine robuste finanzielle Verfassung, ein gutes Management sowie Technologie- und Marktführerschaft in einem Bereich, in dem die Nachfrage strukturell wächst, wie im Öl- und Gassektor. Unter diesen Bedingungen wachsen die Bilanz, der Cashflow und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch der Gewinn. Also ist der Cashflow das entscheidende Kriterium?Nicht nur. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist noch bedeutungsvoller. Eine Kapitalrendite von 15 bis 20% versetzt ein Unternehmen in die komfortable Lage, kontinuierlich grössere Summen zu reinvestieren und damit seine Position nachhaltig zu stärken. Auf Kosten von Investitionen haben Unternehmen in den letzten Jahren riesige Cash-Bestände angehäuft. Wann löst sich die Blockade? Keiner will der Erste sein. In manchen Branchen ist genau dies das Problem. Doch wie gesagt gibt’s genügend Unternehmen mit hervorragenden Aussichten. Sie investieren unabhängig von der Konjunktur, und in manchen Fällen ist nicht mal dem Management genau bewusst, welche Kraft ein langfristiges Investitionskonzept darstellt. Auch wenn es am Anfang schmerzhaft sein kann, ist es auf längere Sicht der beste Weg, sich die Konkurrenz vom Leib zu halten, denn niemand wird das Geschäftsmodell kopieren können. Solche Situationen bleiben auch am Aktienmarkt oft unerkannt. Zum Beispiel?Auf dem europäischen Flugzeugbauer Eads wurde selbst noch herumgeprügelt, als durch den Konzern ein heftiger Ruck ging, er sich einer tiefgreifenden Restrukturierung unterzog und massiv in Forschung, Entwicklung und Produktion investierte – sodass er heute der erfolgreichste Flugzeughersteller ist. Der Verkaufsschlager A380 hat Monopolcharakter auf 25 Jahre hinaus. Wann ist die Zeit reif für den Ausstieg, aus Eads oder anderen Investments?Wir setzen keine Kursziele. Das Einzige, was wir kennen, ist der aktuelle Preis. Dann fragen wir uns: Wie steht es um die Rentabilität, um das Wachstum, die Nachhaltigkeit, das Konkurrenzumfeld? Wenn wir zur Überzeugung gelangen, der Kurs reflektiere diese Faktoren ungenügend, selbst wenn er schon stark gestiegen ist, bleibt die Aktie im Fonds. So auch Eads, die vor fünf Jahren bei 10 € starteten und jetzt rund 40 € notieren. Wie beurteilen Sie Apple, die Wachstumsstory par excellence der letzten Jahre?Wir besitzen weder Apple noch Samsung. Warum? Alle wollen sein wie Apple und unternehmen alles Erdenkliche, um das Vorbild so rasch wie möglich zu kopieren. Samsung ist auf dem besten Weg dazu, aber auch die Koreaner werden wieder kopiert, und ein neuer Shootingstar entsteht. Es sind die Alleinstellungsmerkmale, im Unternehmen selbst und im Markt, die für dauerhaftes Wachstum sprechen. Hält die schnelllebige Informationstechnologie denn keine Perlen bereit?Wir besitzen Aktien von Google. Das Unternehmen erhält die hohe Kapitalrendite seit Jahren aufrecht und ist weiterhin in ausgezeichneter Lage, um kräftig zu expandieren. Und wundern Sie sich nicht: Wir sind in IBM investiert – nicht wegen der Hard-, sondern wegen der Software und mehr noch mit Blick aufs lukrative Service- und Erneuerungsgeschäft. Der Aftermarket, wo Güter gewartet, repariert und ersetzt werden müssen.Ein entscheidender Punkt, der zum Beispiel auch für United Technologies zutrifft. Wer will schon einen Lift benutzen oder betreiben, der nicht gewartet wird? In einer fantastischen Situation, wenn auch in einem völlig anderen Markt, befindet sich Fresenius Medical Care in Deutschland. Dialysegeräte und -produkte sind ein langfristiges, blühendes Geschäft. Und in der Schweiz, was verdient hier das Prädikat Wachstumsperle?Oh, da gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen mit langfristigen Wachstumsqualitäten. Nestlé beispielsweise, obschon der hoch bewertete nichtzyklische Konsumsektor etwas zur Vorsicht rät. Dann Roche, Holcim und Zurich FS. Wir mögen wenige Finanztitel, Zurich ist einer davon. Der Versicherer besticht durch ein überzeugendes Geschäftsmodell und eine gesunde, vernünftige Geschäftskultur, wie sie im Finanzgeschäft in den vergangenen Jahren die Ausnahme war – solid, konservativ, dem Kerngeschäft verpflichtet und nicht expansionsfreudig nur um des Expandierens willen. Und die Aktien sind noch immer günstig.