Langfristige - Strategie

Ist Cash wirklich King?

Teetasse wird uns ja wie angekündet im neuen SMI Thread für April darlegen, warum es besser ist Sachwerte zu verkaufen und Bargeld zu horten. Ich gebe ihm schon vorweg eine Antwort und somit Stoff meine Ansichten als absurdum zu führen.

Wie es sich für diesen Thread gehört geht es um die langfristige Perspektive in einfacher, verständlicher Formulierungen.

Wie Teetasse denken zahlreiche Investoren oder besser gesagt Sparer, sie bevorzugen Bargeld in Form von Spargeldkonto, Festverzinslichen oder Festgeld. Sie sind nicht bereit Wertschwankungen zu akzeptieren, sie gehen auf Nummer sicher.

Eine trügerische Sicherheit, denn selbst bei der offiziellen Inflationsrate vs. Guthabenzins, läuft es auf eine schleichende Geld Vernichtung hinaus. Inflation spüre ich beim Einkauf von kleinen alltäglichen Gütern und Lebensmitteln kaum, Computer, Handys, Fernseher werden sogar günstiger, also könnte man davon ausgehen, das wir sogar eine Deflation haben und keine Inflation.

Inflation macht sich in den grossen und wichtigen Anschaffungen bemerkbar. Die Krankenkassen werden jedes Jahr teurer. Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung sind in den grossen Städten kaum zu bezahlen, auch die Mieten für eine einigermassen komfortable Wohnung an guter Lage grenzen teilweise an Grössenwahn. Der Stundenansatz von Facharbeitern wie Auto Mechaniker, Handwerker, Computerspezialisten, Gärtnern treiben mir die Tränen in die Augen. Beim Tanken habe ich zum Glück einen Trick herausgefunden, ich danke einfach immer nur für 50.- CHF. ;)

Die Japaner lassen nun auch die Druckermaschinen Tag und Nacht laufen, ich mag jetzt nicht googeln aber die Summen an neuen Yens ist exorbitant. So ganz einfach überlegt ohne wirtschaftliche Kenntnisse, je mehr es von etwas gibt, umso günstiger (wertloser) wird es. Auch wenn die Mengen an frischem Geld noch nicht in der realen Wirtschaft angekommen sind, die Inflationsgefahr nimmt zu. USD, EURO und jetzt auch der Yen befinden sich in einem Aufrüstungs- oder Währungskrieg.

Ohne auf die politisch, gesetzlich geschützte Enteignung der „Bargeldinvestoren sprich Sparer“ auf Zypern einzugehen, ist es interessant wie unbedarft die Bargeldhalter weiterhin den Politikern vertrauen. Nicht nur denen, sondern auch den Banken, sie nennen deren Verwalter und Mitarbeiter zwar Bankster geben ihnen aber freiwillig ihr Geld zum Aufbewahren, in meinen Augen naiv und gefährlich.

Auch, wenn es heisst 100`000.- seien durch die europäische Einlagesicherung geschützt muss sich jeder selbst fragen, ob er den Politikern und Bankern bei einer Bankenkrise vertrauen kann.

Ich tue es nicht, in Geldangelegenheiten vertraue ich keinem, mir selbst auch nur bedingt, darum lege ich langfristig an, somit komme ich nicht so leicht an mein Geld.

Erstklassige Aktien, welche sich über Jahre und etliche Krisen hinweg bewährt haben, mit einer vernünftigen Dividendenpolitik, von Unternehmen die global aufgestellt sind und Güter des täglichen Bedarfes produzieren, sind trotz Kursschwankungen die bessere Wahl als Bargeld. Ein Aktieninvestor muss zwar mit Schwankungen umgehen können, jedoch vertraut er in Unternehmen die etwas produzieren und Werte erschaffen.

Das Gegenteilige was ein Bargeldhalter macht, der vertraut den Bankern und Politikern.

Bedenken sollte man ebenfalls das Gold im Schliessfach und Aktien im Depot exterritoriales Gebiet sind, das heisst die Banken haben bei einem Konkurs keinen Zugriff, genau so wenig wie die Politiker.

Wer langfristig sein Vermögen schützen will, kommt an Sachwerte nicht vorbei!

 
Nachtgedanken

Ich behaupte viele Schreiber und Leser in diesem Forum machen sich mehr Gedanken ums Geld und um ihre Finanzielle Sicherheit, als wie die Meisten unserer Mitbürger.

Ein Millionär oder Vermögensmillionär ist laut Wikipedia eine Person, die Eigentum im Wert von mindestens einer Million Einheiten der entsprechenden Landeswährung besitzt, also zum Beispiel eine Million US Dollar ohne Berücksichtigung von selbst genutztem Immobilienbesitz.

Eine Million ist immer noch so eine magische Zahl, jeder will gerne Millionär sein oder lieber noch ein mehrfacher, aber eigentlich geht es ja um die finanzielle Sicherheit für uns und unsere Lieben. Wir sollten uns bewusst sein, dass wir in der Schweiz wirklich privilegiert sind dieses Ziel auch erreichen zu können. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel in jungen Jahren mit Aktiensparen anzufangen, das habe ich ja schon viele Male geschrieben.

Denkt man hingegen globaler, sind von den insgesamt 7 Milliarden Menschen auf unserem Planeten laut neuesten "World Wealth Report" „nur“ 10,9 Millionen Menschen US Dollar Millionäre, das sind gerade mal 0.15% aller Menschen die sogenannten „High Net Worth Individuals“ das heisst also, das 99.85% der Menschheit die Chance Millionär zu werden, verbaut bleibt.

Mit oder ohne Egoismus, realistisch betrachtet ist das gegenwärtige Geld- und Kapitalsystem ein massives Verlustgeschäft für über 99% der Menschheit. Nur, wenn es allen Menschen finanziell gut geht ist ein friedliches Miteinander möglich, dies sollten wir uns immer bewusst sein in unserer hochmodernisierten Welt.

Im Film „Der große Diktator“ von Charles Chaplin, eine Satire auf Adolf Hitler und den deutschen Nationalsozialismus, welcher am 15. Oktober 1940 uraufgeführt wurde, hielt Chaplin eine Schlussrede, welche heute 73 Jahre später in vielerlei Hinsicht immer noch Gültigkeit hat.

„Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen das tut kann, was ihn glücklich macht.“

Bob Dylan

 
Hier ein ganz interessantes Video für Langfrist-Investoren:

90 Minuten. Interessant sind die Zyklen, wie sie in den ersten 30-40 Minuten beschrieben werden.
 
In Anlehnung auf Karats Frage“ Mich würde einfach interessierten was ihr vom erwähnten Fond haltet.“

Generell über Fond. Ein guter Artikel von Tim Schäfer.

New York, Samstag, 6. April 2013

[SIZE= px]Von Journalist Tim Schäfer[/SIZE]

Aktien kaufen wie Oma und Opa: Stetig, langsam, sicher

Ich habe schon oft geschrieben, wie grottenschlecht Hobbybörsianer und Profis abschneiden.

IBM hat sich in einer Studie darüber beklagt, wie es sein kann, dass schlechte Fondsmanager jedes Jahr 300 Milliarden Dollar an Gebühren einstreichen. IBM kam zu dem Schluss: Geldverschwendung. (Natürlich gibt es positive Ausnahmen unter den Fonds.)

Wie können Sie es besser machen? Indexfonds sind eine Alternative zur aktiven Aktienauswahl durch Sie selbst oder durch einen Profi.

Eine weitere Möglichkeit ist es, so wie Oma und Opa zu investieren. Das ist ein bewährtes Konzept. Was bedeutet: Konservative Blue-Chip-Titel auszuwählen und diese langfristig im Depot zu belassen. Das zahlt sich aus. Kaufen Sie nur, was Sie kennen und verstehen. Denken Sie an Aktien wie Adidas, Nike, Henkel, Campbell Soup, Clorox, BASF, General Mills, McDonalds, Starbucks, General Electric, Johnson & Johnson, Pepsi, Coca-Cola, Kimberly-Clark, McCormick, Walt Disney usw.

( Anmerkung John Doe: "Bei uns wären das Nestle, Roche, Novartis, Bell, Barry Callebaut, Lindt & Spruengli, Geberit usw.)

Ein Problem heutzutage ist die gewaltige Informationsflut, die uns bedroht. Auf Twitter, Facebook, auf Newsseiten sausen Meldungen alle paar Sekunden über den Bildschirm. Wir werden förmlich mit neuen Daten überschüttet. Ich rate, damit vorsichtig umzugehen. Wohl dosiert zu lesen, das ist sinnvoll. Alle fünf Minuten nach dem Kurs zu schauen, wo soll darin ein Vorteil bestehen? Vor allem sollten Sie Ihre Aktienbestände nicht ständig umschichten. Das kostet Geld und ist in den meisten Fällen meiner Meinung nach schädlich.

Sind wir heute als Anleger besser als vor 40 Jahren, nur weil es heute endlos viele Meldungen gibt? Ich glaube kaum.

Langsam und sicher sollten Sie Ihr Depot führen. Je langweiliger die Aktien, desto besser laufen sie oftmals. Schauen Sie sich mal den Langfristchart von Exxon Mobil oder Procter & Gamble an. Das sind wahre Goldgruben. Diese Aktien sind Witwen-und Waisenpapiere. Man könnte sie fast als Staatsanleihen einschätzen. Sie zahlen stetig Dividenden. Und kaufen munter ihre eigenen Aktien zurück. Somit erhöht sich der Wert je Aktie automatisch, weil sich der Gesamtgewinn des Unternehmens auf immer weniger Aktien verteilt.

Die Amis nennen solche Langweileraktien "Steady Eddie". Schauen Sie sich mal diese Liste mit zehn Steady-Eddie-Aktien an. hier

Große zuverlässige Dividendenzahler sind ideal für Ihr Rentendepot. Diese unscheinbaren Langeweiler verdoppeln, verdreifachen, verzigfachen sich, wenn Sie ihnen ein paar Jahrzehnte Zeit geben. Mit "Buy and Hold" können Sie die Profis um Längen schlagen. Selbst berühmte Hedgefondsgurus sehen schlecht aus, wenn ein Normalsparer diese Langfriststrategie anwendet. Es ist so einfach, man muss es im Grunde genommen nur machen.

Natürlich gibt es ein paar Trader da draußen, die fahren eine Monsterrendite in die Scheune. Aber die Mehrheit der Trader, insbesondere der kleine Mann, schneidet schlecht damit ab.

Das Problem bei all dem Hin und Her sind die Gebühren und Nebenkosten. Ein weiteres Hindernis ist: Niemand weiß (auch der Profi nicht), wo morgen der Kurs exakt stehen wird. Trotzdem handelt manch ein Profi täglich.

Wenn Großmutter dagegen auf "Kaufen und Halten" setzt, hat sie diese Gebühren nicht.

Tim Schäfer

 
Hier ein ganz interessantes Video für Langfrist-Investoren:90 Minuten. Interessant sind die Zyklen, wie sie in den ersten 30-40 Minuten beschrieben werden.
Ich habe mir das Video angeschaut, typisch Amis, reisserisch und mit provokanten Aussagen. Ob der Markt kollabiert und der Preis einer Unze Gold tatsächlich auf $ 20`000.- 50`000.- oder 100`000.- steht ist eigentlich irrelevant, relevant sind gewisse Äusserungen, die wir ja auch schon von dir kennen (du bringst sie einfach ein bisschen leiser und subtiler rüber) sind nicht von der Hand zu weisen, die Amis machen dies halt mit enormen Showeffekt, ich habe solche Action gerne, denn es hat neben dem Informationscharakter auf viel Unterhaltungspotential.Selbst würde ich nie an so eine Veranstaltung gehen, aber auf so einem Video, neben dem Nachtessen ganz interessant, da kann man es sich durchaus anschauen.Darum :danke:
 
von Hannes Zipfel

Was haben Edelmetalle und Wetter gemeinsam? Mist!

Und Zypern? Mist!

Die Wirtschaft? Mist!

Und der Ausblick? MistMist!

Willkommen zu einer weiteren Online-Konferenz von und mit Hannes Zipfel, Chefökonom von der VSP AG.

Sehr schöne Zusammenfassung auch der Ereignisse in Zypern. Mit Beispielen und Hintergrundinformationen.

Die ersten drei Themen eignen sich also auch für Leser, die mit Edelmetallen nichts zu tun haben.

Themen:

1. Zypernkrise und die Lehren daraus

2. Diagnose-Update Eurokrise

3. Konsequenzen für den Vermögensschutz

4. Gold- & Silberpreisentwicklung

5. Allgemeines Marktbild Gold & Silber

6. Welche Edelmetall-Investments bieten den besten Schutz?

 
von Hannes Zipfel Was haben Edelmetalle und Wetter gemeinsam? Mist! Und Zypern? Mist! Die Wirtschaft? Mist! Und der Ausblick? MistMist!
Besser kann man die Situation nicht beschreiben, das Video fand ich interessant. Ich finde es super, wenn du solche Videos hier reinstellst! Ich komme vielmals nicht dazu interessante Meinungen und fundierte Aussagen zu finden, ich wüsste auch gar nicht wo suchen, in diesem Sammelsurium von Beiträgen im Netz. :danke:
 
Prognosen gehen meistens in die Hosen

Wenn wir einsehen, dass unser Wissensstand keine Aussage über die Wirtschaftliche Zukunft beinhalten kann, dann müssen wir bescheidener argumentieren.

Um sich an und mit der Börse wohl zu fühlen, bedarf es gesunden Menschenverstand und realistisches denken.

Aussagen wie „die Aktien werden sinken“ gehört in die gleiche Märchenkiste wie die Behauptung „Aktien werden steigen“.

Kluge Sätze wie „Die gedämpfte Konjunktur wird eher zu einem leichten Sinken des Preisniveaus führen, daraus entsteht dann eine Deflation.“

Werden mit noch klügeren Antworten relativiert „Aufgrund der Geldschwemme und der nicht möglichen Liquiditätsabschöpfung ist eine Inflation unvermeidbar.“

Oder „Wir flirten mit der Deflation und heiraten die Inflation, aus dieser Ehe entsteht dann die Hyperinflation“

Diese Worte, Sätze, Mythen und Ängste sind Aussagen die einen Anleger nicht weiterhelfen in Gegenteil, sie verunsichern! Um erfolgreich zu investieren, muss man die Welt klarer sehen. Was heute richtig ist kann morgen falsch sein.

„Hätte ich nur meine Aktien verkauft, als die Börse runterging! Hätte ich nur Aktien gekauft, als sie dann wieder rauf ging.

Hadern, Zaudern, Hoffen, Bangen, Wünschen, Meinen und Wissen sind Performance Killer!

„Ich weiss, dass ich nichts weiss“ Aus Platons, Apologie des Sokrates, wo es unter anderem heisst: „Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas tüchtiges oder sonderliches wissen; allein dieser doch meint zu wissen, da er nicht weiß, ich aber, wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht. Ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein als er, dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen.“

Nirgends passt, das sokratische Wissen um das Nichtwissen, besser als wie an der Börse, wer das verinnerlicht und zum Schluss kommt, das alles möglich ist auch das unmögliche, der sucht nicht den Fehler bei sich oder bei den Anderen, wenn seine Investition gegen ihn läuft, sondern er arrangiert sich mit der jeweiligen Situation.

Es wird sich eine Gelegenheit ergeben, wo es Sinn macht, dies näher zu erläutern.

 
Kluge Sätze wie „Die gedämpfte Konjunktur wird eher zu einem leichten Sinken des Preisniveaus führen, daraus entsteht dann eine Deflation.“

Werden mit noch klügeren Antworten relativiert „Aufgrund der Geldschwemme und der nicht möglichen Liquiditätsabschöpfung ist eine Inflation unvermeidbar.“

Oder „Wir flirten mit der Deflation und heiraten die Inflation, aus dieser Ehe entsteht dann die Hyperinflation“
Das Problem mit diesen drei Aussagen ist, dass sie zwar für sich genommen alle richtig sind, die Begriffe Inflation/Deflation aber unterschiedlich interpretieren.
Inflation bedeutet ursprünglich "steigende Geldmenge". Englisch: "to inflate", also "etwas aufblasen/aufblähen".

Da eine Ausweitung der Geldmenge meist mit steigenden Preisen einherging, wird heutzutage landläufig "Inflation" gesagt, wenn man steigende Preise (Teuerung) meint.

Entsprechend meint man "sinkende Preise", wenn man von Deflation spricht.

Und ab hier ist das Chaos vorprogrammiert, denn wir haben einerseits eine steigende Geldmenge und somit Inflation (genauer: monetäre Inflation) andererseits aber teilweise sinkende Preise, was als Deflation bezeichnet wird. Also Inflation und Deflation gleichzeitig.

Und als wenn das nicht schon verwirrend genug wäre, haben wir das Ganze noch von Asset-Klasse zu Asset-Klasse unterschiedlich: Steigende Preise bei Lebensmitteln, Energie, Aktien, Anleihen. Sinkende Preise bei Handys, Computern, Speicherkarten.

"Deflation" ist schon fast ein Schimpfwort. Monetäre Deflation, also eine Kontraktion der Geldmenge ist tödlich für eine Wirtschaft in einem Schuldenbasierten Geldsystem, weil das Geld, das für die Zinsen benötigt wird, nie geschöpft wird.

Demgegenüber ist Deflation im Sinne von sinkenden Preisen etwas sehr schönes: Zwei clevere Köpfe erfinden eine Mühle und einen Mähdrescher und somit sinkt der Preis des Brotes, weil dank technischem Fortschritt billiger produziert werden kann. Etwas besseres kann man sich kaum vorstellen! Technischer Fortschritt ist immer deflationär (hier immer noch im Sinn von sinkenden Preisen). Deshalb heute auch sinkende Preise für Elektronik.

Gehen wir mal die klugen Sätze durch:

„Die gedämpfte Konjunktur wird eher zu einem leichten Sinken des Preisniveaus führen, daraus entsteht dann eine Deflation.“

Ist richtig, was langlebige Güter betrifft wie Autos, Möbel oder Immobilien. Wer um seinen Job bangt, wird sich keine neue Polstergruppe bestellen und die alte Karre noch ein paar Jahre länger fahren als geplant.

„Aufgrund der Geldschwemme und der nicht möglichen Liquiditätsabschöpfung ist eine Inflation unvermeidbar.“

Das ist jetzt so ein Klassiker: Steigende Geldmenge ist ja per Definition Inflation und deshalb macht der Satz so viel Sinn wie "wenn alles teurer wird, steigen die Preise".

Gemeint ist: "Ausweitung der Geldmenge führt - zeitverzögert - zu Teuerung". Das stimmt, wenn die Geldmenge Angebotswirksam wird, die Menschen also mehr Geld zur Verfügung haben. Es stimmt aber nicht, wenn das zusätzliche Geld unter einer Matratze lagert.

„Wir flirten mit der Deflation und heiraten die Inflation, aus dieser Ehe entsteht dann die Hyperinflation“

Dieser Satz gefällt mir am besten, weil er meiner Philosophie entspricht ;)

Halten wir mal fest:

Preise entstehen auf dem Markt durch Angebot und Nachfrage. Wenn Kartoffeln knapp werden, steigen sie im Preis. Wenn Schweinegrippe in den Schlagzeilen ist und alles auf Rindfleisch umsteigt, sinkt Schweinefleisch und steigt Rindfleisch.

Soweit betrifft das Angebot und Nachfrage der Güter.

Auf der Gegenseite zu den Gütern steht Geld. Auch Geld unterliegt den Gesetzen von Angebot und Nachfrage! [COLOR= #FF0000]Und das ist genau der Punkt, bei dem die meisten Menschen geistig aussteigen, weil sie Geld als eine Konstante betrachten.[/COLOR]

Steigt die Geldmenge, dann steigen die Kartoffelpreise. Aber sie steigen eben nicht, weil das Angebot an Kartoffeln knapp wäre und auch nicht, weil mehr Kartoffeln nachgefragt werden. Nein, die Preise steigen, weil das Geld billiger geworden ist. Der Preis unterliegt deshalb auch Angebot und Nachfrage des Geldes!

Fazit:

Ich bitte alle Schreiber hier im Forum aus den eingangs erwähnten Gründen, die Begriffe "Inflation" und "Deflation" nicht alleine zu nennen. Erfahrungen im CF haben gezeigt, dass daraus Missverständnisse führen, die die Diskussion abwürgen können.

Statt "Inflation" schreibe ich deshalb "Gelddruckerei" oder "Ausweitung der Geldmenge" oder "monetäre Inflation" respektive "Teuerung" oder "steigende Preise". Dann ist jedem immer klar, welche der beiden Definitionen von "Inflation" ich gerade meine.

 
„Wir flirten mit der Deflation und heiraten die Inflation, aus dieser Ehe entsteht dann die Hyperinflation“

Dieser Satz gefällt mir am besten, weil er meiner Philosophie entspricht ;)
Dachte ich mir schon, den habe ich auch extra für dich kreiert.

Auf der Gegenseite zu den Gütern steht Geld. Auch Geld unterliegt den Gesetzen von Angebot und Nachfrage! Und das ist genau der Punkt, bei dem die meisten Menschen geistig aussteigen, weil sie Geld als eine Konstante betrachten.

Fazit:

Statt "Inflation" schreibe ich deshalb "Gelddruckerei" oder "Ausweitung der Geldmenge" oder "monetäre Inflation" respektive "Teuerung" oder "steigende Preise". Dann ist jedem immer klar, welche der beiden Definitionen von "Inflation" ich gerade meine.
Gute verständliche Erklärung zum Thema Inflation kontra Deflation. Da du auch deine Anlagestrategie bekannt gibst, sind deine Beiträge nicht nur theoretischer Natur, sondern praktische Hilfeleistung, um wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. So wird es auch für unerfahrene verständlich, warum man zum Beispiel in Edelmetalle investieren kann. :repsekt:
 
Nur die Nervenstarken verdienen langfristig

Selbsterkenntnis und Gelassenheit gegenüber dem Marktgeschehen erreicht man am besten, wenn man sich bewusst wird es liegt nicht an einem Selbst, wenn die Kurse nach unten rauschen, man hat nichts falsch gemacht, man konnte es nicht wissen, niemand kann konkret die Kurse vorhersagen, das ist Mumpitz.

Selbstzweifel und Vorwürfe sind destruktiv und machen krank. So manch gescheiterter Börsenakteur sah als letzten Ausweg den Freitod. Das ist kein Witz, Menschen die sich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befinden haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken. Durch Existenz- und Zukunftsängste schnellt die Zahl der Selbstmorde während Wirtschaftskrisen in die Höhe.

Gedanken wie: „Ich habe es ja noch gesagt, ich wusste das die Kurse nach unten rauschen, hätte ich nur verkauft, jetzt habe ich wieder Geld verloren“ sind genauso kontraproduktiv, wie : „Jetzt habe ich schon wieder den Einstieg verpasst, bei der nächsten Kursschwäche kaufe ich nach, was hätte ich Geld verdienen können, wenn ich dabei gewesen wäre.“

Wer im 2011 Aktien hatte wurde als Zweckoptimist betrachtet und belächelt, Aktien seien überbewertet und werden noch tiefer fallen, als wie vor zwei Jahren. Die wenigsten wollten Aktien kaufen, viele Anleger leckten noch die Wunden vom letzten Crash im 2008. Die letzten „Mutigen“ verkauften dann im 2011 ihre Aktien, darum war für die meisten Aktienanleger 2011 ein negatives Jahr. Nun, wünschen sich diese Anleger sie hätten nicht verkauft.

Das Gold legte im Sommer 2011 in knapp zwei Monate um zirka 30% zu, da wären viele gerne dabei gewesen und einige Anleger dachte sich, wenn das Gold wieder nachgibt, dann kaufe ich auch Gold, denn das performt am besten in der Krise, dies beweist schliesslich das gute Ergebnis der letzten 10 Jahre.

Heute, wo man wieder günstiger zu Gold kommen könnte verlässt sie der Mut und Goldanleger werden belächelt als Untergangspropheten, die nicht erkennen wollen, das die Krise vorbei sei und man in Aktien investieren sollte.

All dieses sinnlose hin oder her ist der Versuch den Markt zu timen, kurzfristiges Markttiming gelingt den wenigsten und hat viel mit Glück zu tun. „Die Börse reagiert kurzfristig nicht rational, das weiss zwar jeder, aber keiner will es so Recht glauben und probiert zu erklären, warum jetzt die Kurse gestiegen respektive gefallen sind. Wer die Emotionen seiner Mitstreiter durchschaut, ist dem Rest der Meute weit voraus, jedoch die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass man sich selbst durchschaut.

An der Börse gemachtes Geld ist immer mit Schmerzen verbunden. Kaum hat ein Investor ein Asset gekauft ist er per se schon mal ärmer, sprich Spread, Spesen, Konto- Depotgebühren. Zugleich geht er mit der Unsicherheit schwanger, wie wird sich das Investment entwickeln.

Wirklich Geldverdienen an der Börse gelingt nur einigen, davon leben zu können, den wenigsten!

Wer an, mit und durch die Börse sein Geld verdient, respektive seinen Unterhalt bestreitet, der investiert unter ganz anderen Voraussetzungen. Ein professioneller Börsenakteur fängt jeden Tag von neuem an, der investiert rational, immer im Bewusstsein es geht um die Existenz. Gemachte Gewinne sind Schnee von gestern, die interessieren ihn genau so wenig wie die Schlagzeile der gestrigen Tageszeitung. Aussagen wie: "Ich bin mit meiner Entscheidung gut gefahren", sind Egostreicheleinheiten, nützen aber für die Zukunft gar nichts, ein professioneller Finanzmanager lernt aus seinen Fehlern, seine Erfolge sichern ihm das "überleben" das ist schon alles, darauf ist er nicht Stolz, das ist ein MUSS.

Es gibt verschiedene Strategien um langfristig erfolgreich an der Börse sein Geld zu verdienen. Eine davon ist die langfriste Strategie, diese Strategie konzentriert sich auf das grosse Gesamtbild und achtet nicht auf kurzfristige Marktschwankungen, der Blick ist weit nach vorne gerichtet.

 
„Wir flirten mit der Deflation und heiraten die Inflation, aus dieser Ehe entsteht dann die Hyperinflation“

Dieser Satz gefällt mir am besten, weil er meiner Philosophie entspricht ;)

Was? Der ist von Dir?

Ich dachte Mark Twain, Oscar Wilde oder .... :repsekt:
Google würde es uns verraten, wer weiss vielleicht werde ich irgendwann mal zitiert :lol:
 
My answer: "I can not see any stock bubble, so they can not burst! But the picture is great.


Die diplomatische Aussage von Marc Faber ist auch wieder mal so typisch für ihn, "Wenn der Markt noch weiter steigt, nimmt die Wahrscheinlichkeit in der zweiten Jahreshälfte eines Absturzes zu", na Toll, wer hätte das gedacht."

Ich behaupte, wenn der Markt nicht mehr weiter steigt, dann bleibt er das ganze Jahr in etwa konstant, wenn er nicht durch einen Crash abstürzt, was mit grosser Wahrscheinlichkeit unter dieser Annahme unwahrscheinlich wäre, konträr der Gegebenheit die Aktien steigen weiter, dann wird sich wahrscheinlich die Wahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich herausstellen, Höchstwahrscheinlich.

 
Ich behaupte, wenn der Markt nicht mehr weiter steigt, dann bleibt er das ganze Jahr in etwa konstant, wenn er nicht durch einen Crash abstürzt, was mit grosser Wahrscheinlichkeit unter dieser Annahme unwahrscheinlich wäre,
Soooo unwahrscheinlich ist das eben nicht:Guckst Du: http://www.zerohedge.com/news/2013-04-1 ... ivergences

Am besten gefällt mir #8:

20130412_div8_0.jpg


Die Renditen stagnieren und dennoch steigen die Aktienpreise. Warum?

Die Schlussfolgerung des Artikels: "Was wissen Aktien, was alle anderen nicht wissen" ist nicht von der Hand zu weisen.

Die gute Nachricht: Gemäss dieser Grafik müsste der S&P nur von 1580 auf 1520 korrigieren. Das sind schlappe 5%.

Die schlechte Nachricht: War der S&P nicht schon im Januar viel zu hoch und müsste weit unter das Januar-Niveau korrigieren, um die schlechter als erwarteten Renditen auszugleichen?

Die Grafik, die mir am zweitbesten gefällt (weil ich die auch seit Jahren verfolge) ist die #6, der Vergleich zwischen DJIA und DJTA:

20130412_div7_0.jpg


Wobei ich bekanntlich den DJ-Transport zwar als Vorläufer zum DJ-Industrial betrachte, allerdings nur unter Berücksichtigung des Baltic Dry Index:

snagprogram0643.png


Sorry, aber der BDI sieht echt Scheisse aus. Vor allem, wenn man ihn langfristig betrachtet:

bdi.gif


---

P.S.: Ich weiss nicht, in wie weit Dir die Geschichte der Vorläufer für die Aktienmärkte (BDI ist Vorläufer von DJTA und DJTA vom Dow Jones) ein Begriff ist. Ansonsten guckst Du hier

P.P.S: Falls Du den letzten Link auf meine Erklärung zum BDI, das Posting vom Juni 2008 gelesen hast, dann beachte, dass ich hier rechtzeitig sinkende Kurse vorausgesagt habe. Rein aufgrund der Tatsache, dass der BID von 11'000 auf 9'000 gesunken ist. Das war so 4-5 Monate vor dem Finanzcrash. Notabene in etwa auch die Zeit, wo ich meine Pläne in Dubai aufgegeben habe. Wie gesagt vor dem Crash, den ich erwartete!

Und wo steht der BDI heute? Bei 900!

P.P.P.S: Ach ja, und da es sicher mitlesende Spassvögel gibt, die jetzt sagen: "Was interessieren mich die Frachtraten für Schüttgut, die Schweiz hat nicht einmal einen Hafen": Nun, auch die Schweiz bezieht Rohstoffe aus dem Internationalen Handel und ist von diesem abhängig. Sogar mehr als wir meinen, Stichwort Glencore, die grösste Schweizer Firma. Der BDI ist Vorläufer für den DJTA mit einer Vorlaufzeit von etwa 2 Monaten. Der DJTA ist wiederum Vorläufer für den DJ mit etwa 1-2 Monaten Vorlaufzeit. Und dass der SMI zu 80% die Bewegungen des Dow mitmacht, ist sicher jedem bekannt. Der DJTA sinkt seit Ende Februar. Rein von daher dürfte der DJ also nicht mehr lange Luft nach oben haben.

 
Nichts desto Trotz:Mein Langfrist Ziel ist 35'000 für den Dow Jones per 2038 - Inflationsbereinigt! ;)Danach würde ich allerdings wieder Shorten und in Gold wechseln. Aber ob ich das noch erlebe? :greespan:

 
Die Renditen stagnieren und dennoch steigen die Aktienpreise. Warum?
Die Umsätze der grossen Konzerne stagnieren doch nicht.

Die Schlussfolgerung des Artikels: "Was wissen Aktien, was alle anderen nicht wissen" ist nicht von der Hand zu weisen.

Die gute Nachricht: Gemäss dieser Grafik müsste der S&P nur von 1580 auf 1520 korrigieren. Das sind schlappe 5%.

Die schlechte Nachricht: War der S&P nicht schon im Januar viel zu hoch und müsste weit unter das Januar-Niveau korrigieren, um die schlechter als erwarteten Renditen auszugleichen?
Was wir wissen: "Aktienkurse sind nicht prognostizierbar, sie können bei schlechten Nachrichten steigen und umgekehrt. Ja, und selbst in einer Krise können sie Höchstkurse schreiben, wenn sie vorher über Gebühr abgestraft wurden. Die gute schlechte Nachrichtenpolemik interessiert die Börsenkurse nicht. Angebot und Nachfrage sind die einzig aussagefähigen Indikatoren.

Sorry, aber der BDI sieht echt Scheisse aus. Vor allem, wenn man ihn langfristig betrachtet:

bdi.gif


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P.S.: Ich weiss nicht, in wie weit Dir die Geschichte der Vorläufer für die Aktienmärkte (BDI ist Vorläufer von DJTA und DJTA vom Dow Jones) ein Begriff ist. Ansonsten guckst Du hier

P.P.S: Falls Du den letzten Link auf meine Erklärung zum BDI, das Posting vom Juni 2008 gelesen hast, dann beachte, dass ich hier rechtzeitig sinkende Kurse vorausgesagt habe. Rein aufgrund der Tatsache, dass der BID von 11'000 auf 9'000 gesunken ist. Das war so 4-5 Monate vor dem Finanzcrash. Notabene in etwa auch die Zeit, wo ich meine Pläne in Dubai aufgegeben habe. Wie gesagt vor dem Crash, den ich erwartete!

Und wo steht der BDI heute? Bei 900!
Ja, ja Prognosen, meine Ansicht dazu kann man ja weiter oben lesen. Eine Prognose kann sich auch als richtig prognostiziert herausstellen, vor allem, wenn man sich intensiv mit der Wirtschaft beschäftigt, Zusammenhänge erkennen und daraus seine Schlüsse ziehen, so wie du es machst, ist meiner Meinung nach etwas ganz anderes, als eine Prognose abzugeben. Eine Prognose kann sich an der Börse als richtig herausstellen, sie kann aber auch komplett danebenliegen. Man kann kurzfristig richtig liegen und langfristig ziemlich daneben. Ich wiederhole mich gerne, die Börse ist nicht zu prognostizieren.
Schauen wir uns doch den wirklich langfristigen BDI Chart an, dann sieht man, dass wir in etwa, im langfristigen Durchschnitt sind. Der Anstieg im 2003 bis 2007 ist auch der Herstellung neueren und grösseren Frachtschiffen geschuldet. So extrem ist die Wirtschaft auch nicht eingebrochen, wie dein Chart einen vermuten lassen könnte.

Eine Prognose anhand des BDI zu erstellen halte ich für zu wenig aussagekräftig. Wenn wir uns den Langfristchart anschauen, dann sehen wir von 1994 bis 1998 einen rückläufigen BDI, zu einer Zeit als die Aktienmärkte boomten.



Ich weiss das ich immer wieder die selben Lieder singe, da bin ich aber nicht der Einzige. ;)

 
Nichts desto Trotz:

Mein Langfrist Ziel ist 35'000 für den Dow Jones per 2038 - Inflationsbereinigt! ;)

Danach würde ich allerdings wieder Shorten und in Gold wechseln. Aber ob ich das noch erlebe? :greespan:
Solch ein Ziel ist natürlich völliger Unsinn :dumm: Es ist einfach unseriös von dir, den Dow Jones auf 25 Jahre hinaus nur mit einer ungefähren Zahl zu benennen, da musst du doch eine genaue Zahl nennen, dass will doch ein Anleger wissen. Inflation hin oder her, das kann man doch bitteschön auch genauer machen, also, ich weiss:
[SIZE= px]Der Dow Jones startet am 01.01.2038 natürlich bei 51`289 Punkten ins neue Jahr.[/SIZE]



Für weitere Sitzungen und Einzel Gespräche wendet sich der interessierte Anleger an die Psychiatrische Universitätsklinik kurz PUK, dort nach John Doe fragen und bei Schwester Agnes einen Termin vereinbaren.