Langfristige - Strategie

Ich habe weiter nichts gegen eine gemanagte Langfristanlage obwohl ich kein Depot gesehen habe das zum Beispiel auf 10 Jahre auf 93% kommt. Diesen Beweis sind mir bis anhin alle schuldig geblieben. :greespan:
Ich behaupte mal (nur geschätzt) das 90% der Anleger, in den letzten zehn, zwölf Jahren mit ihren zwei extremen 50% MINUS Crash, die Langfristanlage als gescheitert betrachteten und sie über Bord geworfen haben, was zwar verständlich ist, sich im Nachhinein dennoch wieder als falsch herausstellte und deswegen haben nur sehr wenige die Gleiche oder bessere Rendite wie der Gesamtmarkt.
Es kommt noch dazu, dass die wenigsten Anleger die Dividenden reinvestieren.

Ich verstehe das aber auch, wenn es nach einem 50% Kurssturz, von gewissen Börsenakteuren heisst, nun geht alles den Bach runter, das System kollabiert und die Wirtschaftspresse warnt auch noch vor drohenden Gefahren, dann die Nerven zu bewahren und nicht die Reissleine zu ziehen, braucht viel Erfahrung.

Ein erfahrener Anleger der schon ein paar solcher Crash er- und überlebt hat, spürt zwar genau den gleichen Schmerz, wie ein unerfahrener Anleger, wenn das Depot wie Schnee an der Sonne schmilzt, er hat aber auch die Zuversicht und das Vertrauen , das es diesmal ebenfalls nicht anders ist und es auch wieder aufwärts geht, diese Zuversicht lässt ihn durchhalten.

Deswegen schreibe ich hier ja auch „Langfristiges investieren ist einfach aber beileibe nicht leicht“

Ich denke das Ziel eines durchschnittlichen Investors ist maximale Rendite mit möglichst wenig Aufwand und Risiko.

Ich bin überzeugt, das beim nächsten Crash, wo es dann wieder heisst, nun ist alles anders, abermals viele Anleger ihre guten Vorsätze über Bord werfen und im Dümmsten Moment verkaufen.

In einem kitschigen Film würde es an dieser Stelle wohl heissen „Und wenn durch mein Schreiben, nur ein Anleger vor solch einem Fehler bewahrt bleibt dann ist mein Ziel erfüllt“

So edelmütig sind meine Gedanken nicht, ich bin der Ansicht das langfristiges Investitionsdenken wieder vermehrt verbreitet werden muss, um dem absurden und ausgearteten Computerhandel Paroli zu bieten! Ich erkenne eine vermehrte Tendenz vieler Schreiber, die sich zur langfristigen Anlagestrategie ihre Gedanken machen und sich dementsprechend äussern. Das könnte dazu bei helfen um absurde Kursverwerfungen ein bisschen einzudämmen.

Denken wie ein Unternehmer ist angesagt, welcher bei der Investition seines Geldes ein Unternehmen erwirbt, wegen Meinungen anderer sollte ein Investor sein Unternehmen aber nicht vorschnell verkaufen, statt auf den Aktienkurs, sollte ein Anleger sich auf die Geschäfts Zahlen seinen Unternehmens konzentrieren, stimmen die Bilanzen steigt der Aktienkurs langfristig automatisch.

 
Ich verstehe das aber auch, wenn es nach einem 50% Kurssturz, von gewissen Börsenakteuren heisst, nun geht alles den Bach runter, das System kollabiert und die Wirtschaftspresse warnt auch noch vor drohenden Gefahren, dann die Nerven zu bewahren und nicht die Reissleine zu ziehen, braucht viel Erfahrung.
Frage: Was sagt Dir Deine Erfahrung für folgende Situation?
Aktienpreise haben sich in drei Jahren verdoppelt, alles rennt in Aktien und ist voll begeistert. Aber die Wirtschaft hat Probleme, das System hat massivste Probleme aber keiner will sie sehen, bzw. betrachtet sie gelöst, weil sie immer wieder auf die lange Bank geschoben wurden.

Wie reagiert hier der mit allen Wassern gewaschene kluge Langfrist-Anleger?

 
MF: Die Zinsen können aufgrund von zwei Ursachen steigen:1) Die Marktteilnehmer erwarten eine Entwertung des Geldes. Sprich sie wollen sicherstellen dass das Geld nach Rückzahlung des Kredites noch gleich viel "Kaufkraft" hat. Somit erhöhen sie die Zinsen2) Die Nachfrage nach Geld ist höher als das Angebot. Sprich: Die Zinsen steigen nicht deshalb da die Kreditgeber eine Risiko- Kompensation wollen (für zukünftige Geldentwertung) sondern da die Kreditgeber schlichtwegs bessere Zinsen einfordern könnenDie effektiven Zinsen sind die letzten Jahre massiv gesunken. Wieso? Die Banken konnten fast uneingeschränkt Kredite vergeben. Dadurch wurde der Wettbewerb unter den Banken immer grösser. Wir hatten in den letzten Jahren einen Schuldnermarkt aka die Schuldner haben die Zinsen gedrückt.In den nächsten Jahren werden die Banken die Leverage herunterfahren - sie werden weniger Geld verleihen können. Gleichzeitig müsse sich die Schuldner refinanzieren. Somit werden wir einen Kreditoren- Markt erleben in dem die Kreditoren die Zinsen steigern können.Während den siebzigern war der Haupttreiber für die Zinsen primär in der Inflationserwartung zu suchen. Aktuell sieht das Umfeld leicht anders aus.Schon mal von der Perspektive betrachtet?Gruss

 
John Doe Jetzt sind wir gleicher Meinung :top: jetzt können wir einen :cheers: aber hätten wir auch sonst machen können ;)

 
Werden wir in den nächsten 10 Jahren eine monetäre Deflation sehen bei gleichzeitig steigenden Preisen?
Die nächsten 5 Jahren werden wir eine Nullteuerung, eventuell eine geringe CPI Deflation haben. Gleichzeitig werden wir warscheindlich eine massive Asset Deflation haben. Aber, wir werden auch Zinsen haben die sich langsam auf einem Level von 2 bis 3% einpendeln. Worst Case gehts bis auf 4% hoch.Nach 5 Jahren werden wir dann wieder in den Inflations- Modus wechseln. Die Zinsen werden bei 3 bis 4% bleiben, wir werden jedoch eine Asset- Inflation erleben. Gleichzeitig dürfte sich die CPI Inflation wiederum bei etwa 1 bis 2% belaufen. Dies ist dann der Zeitpunkt um wieder in Aktien einzusteigen. Dann dürfte es die nächsten 10+ Jahre nach Oben gehen.An und für sich kein schlechter Ausblick - vorausgesetzt man hält sich von Long Spekulationen auf Assets sowie aus den Zinsen fern.Gruss
 
Aktienpreise haben sich in drei Jahren verdoppelt, alles rennt in Aktien und ist voll begeistert. Aber die Wirtschaft hat Probleme, das System hat massivste Probleme aber keiner will sie sehen, bzw. betrachtet sie gelöst, weil sie immer wieder auf die lange Bank geschoben wurden.

Wie reagiert hier der mit allen Wassern gewaschene kluge Langfrist-Anleger?
ich bin bei Leibe kein Optimist. Aber ich kann es schon nicht mehr hören. Ueberall ist zu lesen und zu hören:" in der heutigen Krise" etc etc. Anderseits, wenn man die Geschäftsbereichte der Firmen liest: Gewinn gesteigert um x% Div. wird erhöht.....

Also eine Krise sieht für mich anders aus.

Aber ich weiss das steche ich in ein Wespennest der Kriesenauguren.

Urs

 
Ich verstehe das aber auch, wenn es nach einem 50% Kurssturz, von gewissen Börsenakteuren heisst, nun geht alles den Bach runter, das System kollabiert und die Wirtschaftspresse warnt auch noch vor drohenden Gefahren, dann die Nerven zu bewahren und nicht die Reissleine zu ziehen, braucht viel Erfahrung.
Frage: Was sagt Dir Deine Erfahrung für folgende Situation?
Aktienpreise haben sich in drei Jahren verdoppelt, alles rennt in Aktien und ist voll begeistert. Aber die Wirtschaft hat Probleme, das System hat massivste Probleme aber keiner will sie sehen, bzw. betrachtet sie gelöst, weil sie immer wieder auf die lange Bank geschoben wurden.

Wie reagiert hier der mit allen Wassern gewaschene kluge Langfrist-Anleger?
Vorsicht ist sicher am Platz MF, aber solange China weiter wächst und daher die Gewinne der Unternehmen weiter steigen, ist vieles möglich wie auch das letzte Jahr gezeigt hat. China wird nun einmal immer stärker und wichtiger für die europäische Industrie. Generell ist Asien ein Wachstumsmarkt, das erlebe ich auch hier in Thailand hautnah.Im Unterschied zu USA und Europa sind eben aus meiner Sicht der asiatische Raum in einem anderen Zyklus und diese Situation ist halt aus meiner Sicht nicht im Kontradieff Zyklus enthalten.Das auf einmal 1,4 Mrd Menschen neu mit der Marktwirtschaft mit machen, Russland ist ja auch erst 20 Jahre marktwirtschaftlich. Daher könnte die warmen Tage im Winter länger dauern als erwartet.
 
Wie reagiert hier der mit allen Wassern gewaschene kluge Langfrist-Anleger?
Er macht sich eine Übersicht und erkennt, dass die Aktien nicht überbewertet sind, die Anleger (noch) nicht übermütig oder euphorisch sind, sodass nicht zu viele Ängstliche und Unerfahrene in Aktien investiert sind. Jene welche in den letzten drei Jahren anfingen wieder zu investieren sind diejenigen, die das Schlimmste befürchteten und darum alles verkauft haben, nun ist dieses Schlimmste aber nicht eingetroffen, also fingen sie an wieder zu kaufen.Dann beobachtet ein kluger oder erfahrener Anleger die Wirtschaft sowie die Politik, da erkennt er zwar immer noch die Probleme sieht aber auch das alles unternommen wird um eine Lösung herbeizuführen und das schon einige richtige Schritte eingeleitet wurden.Ein kluger Anleger ist sich aber auch bewusst, dass es immer wieder zu Verwerfungen am Markt kommen kann, wenn es wieder heisst:“ Spanien steht schlimmer da als befürchtet, Italien muss erneut Rekord hohe Zinsen für ihre Anleihen bezahlen, oder Griechenland kann ihren Forderungen nicht nachkommen, USA Defizit höher als erwarten, Arbeitslosenzahlen steigen usw. und so fort.Das ist aber das normale Marktgeschrei auf Grund dessen verkauft ein kluger Anlger nicht eine seiner Aktien. Trotzdem bunkert er kluger Anleger genug Bares in Form von Gold, weil die Möglichkeit besteht, das wir einer heftigen Inflation entgegen gehen, diese kann dann dazuführen, das die Börsen kurz aber eventuell heftig tauchen, dann lässt sich mit dem Gold, eventuell Aktien nachkaufen.Das kann so kommen, muss aber nicht, darum dient Gold der Versicherung, geht das Gold widererwarten runter, dann ist der Verlust, jetzt aber rein nur für mich, die Prämie welche ich bezahlt habe, für eine eventuelle Versicherung.
 
Und hier noch ein Tipp des Tages für welchen ich keinerlei Haftung übernehme. Einem 25Jährigen würde ich raten ein Teil seines Ersparten in Gold anzulegen, dieses zu vergraben und nicht mehr darüber nachzudenken die nächsten zwei Jahre. Einem 50 Jährigen würde ich raten ein Teil seines Ersparten in Gold anzulegen, dieses zu vergraben und nicht mehr darüber nachzudenken die nächsten zwei Jahre.Einem Pensionierten würde ich raten sich einen Metalldetektor zu kaufen.
Was mich aber bis jetzt wach hält, was mach ich als 52 jähriger Pensionierter.
Wie ich dich einschätze, investierst du in die Bude welche Metalldetektoren herstellt. :D Aber im ernst.Ich denke, dass du doch eher ein Optimist bist in Bezug auf die allgemeine Verfassung des FinanzSystemes und der Weiterentwicklung der Weltkonjunktur. Auch nehme ich an, dass du auch tatsächlich einen grösseren Einbruch deiner Anlagen überstehen kannst. Doch für die meisten Anleger kann es um Existenzielles gehen. Das ist dann der Punkt, wo wahrscheinlich die grössten Fehler gemacht werden.Deshalb ist es wichtig, seine eigene Risikofähigkeit abzuschätzen und sie zu konfrontieren mit den möglichen Szenarien. Und da bin ich, auch wenn ich es gerne wäre, weit weniger optimistisch auf die lange Sicht. Die Vergangenheit holt einem ein wenn man sie nicht geregelt hat. Die Lösungen welche man machte um die Krise zu bewältigen, sind toxisch. Das kann sehr lange gehen bis die chemischen Reaktionen innerhalb des Systemes an die Oberfläche treten. Wo und wie, das weiss niemand. Es gibt die Hardcore-Deflationisten welche den totalen Zusammenbruch und das Ende der Zivilgesellschaft und der Demokratien kommen sehen aufgrund der Massnahmen welche da getroffen wurden. Das ist mir dann auch zu düster. Doch sehe ich die zwei Einbrüche an den Börsen welche ich live miterlebte, als eine Lehre, wo ich über das Wesen der Finanzmärkte sehr viel lernen konnte. Vor allem eben, dass das was ich an der Oberfläche wahrnehmen kann, in keinster Weise identisch ist mit dem was wirklich vor sich geht. Vorläufig scheint alles ok. Das kann noch einige Zeit so weiter laufen. Doch waren diese zwei Einbrüche eben miteinander verknüpft. Die Massnahmen welche man ergriff um den Ersten zu bekämpfen führte zum Zweiten. Nun ist es da ziemlich wahrscheinlich, dass die noch viel massiveren Eingriffe welche man im System machte um den Zweiten zu bekämpfen, nicht ohne Folgen bleiben werden. Und da kann dann auch eine Roche pleite gehen. :mrgreen: Sorry ist nicht böse gemeint. Soll nur ein Scherz sein. :mrgreen:
 
Werden wir in den nächsten 10 Jahren eine monetäre Deflation sehen bei gleichzeitig steigenden Preisen?
Die nächsten 5 Jahren werden wir eine Nullteuerung, eventuell eine geringe CPI Deflation haben. Gleichzeitig werden wir warscheindlich eine massive Asset Deflation haben. Aber, wir werden auch Zinsen haben die sich langsam auf einem Level von 2 bis 3% einpendeln. Worst Case gehts bis auf 4% hoch.Nach 5 Jahren werden wir dann wieder in den Inflations- Modus wechseln. Die Zinsen werden bei 3 bis 4% bleiben, wir werden jedoch eine Asset- Inflation erleben. Gleichzeitig dürfte sich die CPI Inflation wiederum bei etwa 1 bis 2% belaufen. Dies ist dann der Zeitpunkt um wieder in Aktien einzusteigen. Dann dürfte es die nächsten 10+ Jahre nach Oben gehen.An und für sich kein schlechter Ausblick - vorausgesetzt man hält sich von Long Spekulationen auf Assets sowie aus den Zinsen fern.
Eine massive Asset-Deflation wäre nach meiner Eischätzung eine Katastrophe zum jetzigen Zeitpunkt. Was da alles an Schrottwerten im System rumgodelt und all die leichtfertig vergebenen Hypos. Die Banken müssten wieder gerettet werden. Panik an den Börsen. Die Steuererträge brächen ein, es käme zu einer Rezession und die Staaten hätten wieder ein Finanzierungsproblem. So harmlos sehe ich das nicht wie du das darstellst. Daher glaube ich man würde in so einem Fall mit Massnahmen versuchen zu reagieren, welche die Konjunktur anfeuern. Das wäre dann allerdings ein Spiel mit dem Feuer.
 
MF: Die Zinsen können aufgrund von zwei Ursachen steigen:

1) Die Marktteilnehmer erwarten eine Entwertung des Geldes. Sprich sie wollen sicherstellen dass das Geld nach Rückzahlung des Kredites noch gleich viel "Kaufkraft" hat. Somit erhöhen sie die Zinsen

2) Die Nachfrage nach Geld ist höher als das Angebot. Sprich: Die Zinsen steigen nicht deshalb da die Kreditgeber eine Risiko- Kompensation wollen (für zukünftige Geldentwertung) sondern da die Kreditgeber schlichtwegs bessere Zinsen einfordern können

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Schon mal von der Perspektive betrachtet?
In Punkt 1 sind wir uns völlig einig.
In Punkt 2 nicht ganz:

"Die Nachfrage nach Geld (Kredit) ist höher als das Angebot". Ist das so? Wer beansprucht noch Kredit? Die Privatleute sind weltweit dabei, ihre Schulden abzubauen. Allen voran in den USA. Die Amis haben über 10 Jahre lang pro Jahr 8% mehr ausgegeben als sie verdient haben. Es ist also durchaus vernünftig, wenn sie nun der Gürtel enger schnallen und Schulden abbauen.

Daraus folgt, dass der Konsum abnimmt. Es macht für Unternehmen in diesem Umfeld keinen Sinn, gross zu investieren.

Weiterhin: Grossunternehmen, die international tätig sind (Coca Cola, Apple) sitzen auf riesigen Barbeständen (total 2 Billionen Dollar aller S&P500 Unternehmen). Die brauchen keine Kredite.

Unternehmen, die Kredite bräuchten, bekommen aber keine, weil sie kein unbesichertes Collateral mehr hinterlegen könnten.

Zur Angebotsseite: Jene, die Geld haben sind sehr vorsichtig geworden mit ihren Anlagen. Die Tendenz geht dahin, dass man das Risiko scheut und sich lieber mit wenig Rendite zufrieden gibt als ein Risiko einzugehen. Das heisst, man investiert in Staatsanleihen A+ und grösser, in Aktien von Dividenden-Unternehmen, ja sogar in Gold, das gar keine Rendite erwirtschaftet.

Das halte ich durchaus für vernünftig. Es ist in der heutigen Zeit niemandem zu raten, auf PIIGS-Bonds zu setzen.

Anders ausgedrückt: Nicht die Rendite sondern die Sicherheit einer Anlage ist heute das Kaufkriterium. Das ist ja auch der Grund dafür, dass die Preise guter Aktien und Anleihen gestiegen sind. Alle rennen da rein und die Renditen konvergieren gegen Null.

 
Vorsicht ist sicher am Platz MF, aber solange China weiter wächst und daher die Gewinne der Unternehmen weiter steigen, ist vieles möglich wie auch das letzte Jahr gezeigt hat. China wird nun einmal immer stärker und wichtiger für die europäische Industrie. Generell ist Asien ein Wachstumsmarkt, das erlebe ich auch hier in Thailand hautnah.
Absolut Deiner Meinung. Ich habe schon vor über 5 Jahren auf die Frage im CF, warum ich nach Dubai auswandern wolle, sinngemäss geantwortet: "Das Gold fliesst derzeit von West nach Ost. Der Westen hat fertig, dem Osten gehört die Zukunft."Es scheint mir, dass wir im Westen immer noch die Nase hoch in der Luft tragen und China und Indien als "Kolonien" betrachten, die von uns abhängig sind.Wir werden diesbezüglich umdenken müssen. Und dieser Lernprozess wird schmerzhaft sein.Klartext: Die Zukunft gehört den BRIC-Staaten, insbesondere Asien. Nicht den USA, nicht Grossbritannien, nicht Europa, nicht der Schweiz!
 
Das kann so kommen, muss aber nicht, darum dient Gold der Versicherung, geht das Gold widererwarten runter, dann ist der Verlust, jetzt aber rein nur für mich, die Prämie welche ich bezahlt habe, für eine eventuelle Versicherung.
Kluge Worte. Der Streitpunkt zwischen uns beiden besteht lediglich darin, ob ich als Aktienanleger den wahrscheinlich kommenden Taucher unbedingt mitmachen will oder lieber nicht.Also jetzt verkaufen und den Taucher abwarten (im Wissen, dass ich dabei einige Prozentpunkte an Preissteigerung und einige Franken an Dividenden verliere) oder bis zum bitteren Ende (und inklusive desselben) alles mitreite.
 
Doch waren diese zwei Einbrüche eben miteinander verknüpft. Die Massnahmen welche man ergriff um den Ersten zu bekämpfen führte zum Zweiten. Nun ist es da ziemlich wahrscheinlich, dass die noch viel massiveren Eingriffe welche man im System machte um den Zweiten zu bekämpfen, nicht ohne Folgen bleiben werden.
Genau das ist der Punkt!Wir hatten ein kleines Lüftchen 2001, ein kleines Unwetter 2008 und werden irgend wann in den nächsten 2-5 Jahren den grossen bereinigenden Orkan erleben.Genau dann wird der richtige Zeitpunkt sein, um alles in die Zukunft (also in Aktien zu investieren). Vorausgesetzt, man hat dann noch etwas zum investieren ;)
 
In Punkt 2 nicht ganz:

"Die Nachfrage nach Geld (Kredit) ist höher als das Angebot". Ist das so? Wer beansprucht noch Kredit? Die Privatleute sind weltweit dabei, ihre Schulden abzubauen. Allen voran in den USA. Die Amis haben über 10 Jahre lang pro Jahr 8% mehr ausgegeben als sie verdient haben. Es ist also durchaus vernünftig, wenn sie nun der Gürtel enger schnallen und Schulden abbauen.

Daraus folgt, dass der Konsum abnimmt. Es macht für Unternehmen in diesem Umfeld keinen Sinn, gross zu investieren.

Weiterhin: Grossunternehmen, die international tätig sind (Coca Cola, Apple) sitzen auf riesigen Barbeständen (total 2 Billionen Dollar aller S&P500 Unternehmen). Die brauchen keine Kredite.

Unternehmen, die Kredite bräuchten, bekommen aber keine, weil sie kein unbesichertes Collateral mehr hinterlegen könnten.
Na lass uns mal überlegen was da genau passiert. Einverstanden, viele Privatpersonen versuchen sich im Moment zu entschulden. Wie können sie dies tun? Entweder sie konsumieren weniger (was Rezessionär wirkt und zu einer CPI Deflation führt) oder aber sie fahren ihre persönliche Leverage herunter (was zu einer Asset- Deflation führt). Amerika ist da ein bisschen in einer speziellen Situation, in Europa fällt es beispielsweise vielen schwer den Konsum noch grossartig zu senken. Somit entschulden sich viele Privathaushalte über De-Leveraging. Andere können dies nicht mehr und häuffen somit mehr Schulden an.
Dies führt dazu dass sowohl das Eigenkapital der Banken (Asset- Deflation) als auch die Einlagen (de-leveraging der Privathaushalte) bei den Banken sinken. Diese reduktionen laufen durch den Leverage Faktor der Banken und werden somit multipliziert. Fazit: De-Leveragen die privaten Haushalte 100 CHF, so De-Leveragen die Banken gleichzeitig um CHF 500 - 1000. Dies bedeutet: Die Banken wollen die Kreditmenge schneller reduzieren als dass die privaten Haushalte dies wollen. Fazit: das Geld der Banken wird ein begehrtes Gut und die Banken diktieren somit höhere Zinsen.

Die Rechnung geht aber noch weiter. Im 2010 arbeiteten viele Banken mit Rekord- Leverages. Man denke nur an die glaub 3% Eigenkapital- Quote die die UBS zeitweilig hatte. Nun haben die Regulatoren angefangen, sämtliche Quoten zu reduzieren (sowohl EK Quoten als auch Deckung von Auslagen durch Einlagen). Will bedeuten: Die Banken reduzieren ihren Leverage- Faktor. Dies führt dazu dass die Kreditmenge die durch Banken angeboten wird von alleine sinkt - unabhängig davon was die Privathaushalte tun.

Zusätzlich ist bei den meisten Banken die Einsicht eingekehrt dass dies so nicht gut weitergehen kann. Somit treiben viele Banken das De-Leveraging auch aus eigenem Antrieb vorwärts. Wieso tun dies die Banken? Ganz einfach... das deflationäre Risiko ist für eine Bank mit hohem Leverage- Faktor existenzbedrohend.

Somit haben wir folgende Situation:

- Die Privaten entschulden sich, ein grosser Teil der Entschuldung (zumindest in Europa) läuft über De-Leveraging

- Das De-Leveraging der Privaten führt zu einem multiplizierten De-Leveraging im Bankensystem; somit De-Leveragen die Banken in Europa schneller als dass die Privaten Schulden abbauen

- Gleichzeitig De-Leveraged die Regulation

- Die Banken wollen ebenfalls aus freiem Antrieb De-Leveragen

=> Fazit: Das De-Leveraging im Bankensystem geht massiv schneller von standen als die Reduktion der Schulden. Die Zentralbanken erschaffen aktuell Geld um einen Deflationären- Schock zu verhindern, den De-Leveraging Trend können sie jedoch nicht aufhalten

Ah ja... im Prinzip beziehe ich mich ja immer nur auf die Schweiz. Wenn wir mal ausserhalb der Schweiz sind so können wir sagen:

- Europa: Gleiches Szenario, De-Leveraging wird voraussichtlich schmerzhafter da maroderes Bankensystem sowie Rezession welche zu massiven Problemen bei den Konsumenten führt

- Amerika: Amerika hat den Vorteil dass es den Konsum herunterfahren kann. Gleichzeitig ist die Wirtschaft wenigstens halbwegs in Ordnung. Somit sind die Deflationären tendenten weniger gross. Gleichzeitig subventioniert die FED die Staatsschulden - somit haben wir in Amerika das Risiko einer unkontrollierten Inflation

- China: China hat nur minimale Leverage im Bankensystem. Somit vergisst dieses für China

Gruss

 
Das kann so kommen, muss aber nicht, darum dient Gold der Versicherung, geht das Gold widererwarten runter, dann ist der Verlust, jetzt aber rein nur für mich, die Prämie welche ich bezahlt habe, für eine eventuelle Versicherung.
Kluge Worte. Der Streitpunkt zwischen uns beiden besteht lediglich darin, ob ich als Aktienanleger den wahrscheinlich kommenden Taucher unbedingt mitmachen will oder lieber nicht.Also jetzt verkaufen und den Taucher abwarten (im Wissen, dass ich dabei einige Prozentpunkte an Preissteigerung und einige Franken an Dividenden verliere) oder bis zum bitteren Ende (und inklusive desselben) alles mitreite.
Wenn man sich seiner Sache so sicher ist wie du, dann muss man den eventuellen Taucher nicht mitmachen. Ich, der sich dessen gar nicht so sicher ist, dem bleibt nichts anderes übrig, als vielleicht durch das Tal der Tränen zu gehen. Aber auch ein Goldbug kann sich irren, der ersäuft aber dann in seinem Tränental, wenn er zuviel des gelben Materials geladen hat.Mit deiner Methode riskierst du ziemlich viel, denn du setzt all dein Kapital auf ein Asset, dadurch kannst du sehr viel Geld verdienen oder eben auch verlieren. Ich teile das Risiko, so kann ich zwar nicht soviel verdienen wie du, aber auch nicht soviel verlieren.Das kommt halt immer auf die persönliche Risikoneigung an, in Geldangelegenheiten ist mein Risikoprofil sehr tief angesiedelt.
 
Warum ich vorsichtig werde.Börsenhaussen laufen meistens in 1 bis 3 Phasen ab. Vergleichen wir März SMI 2009 bis März 2010 mit SMI Juli 2012 bis jetzt dann erkennen wir ganz klar Parallelen.Zuerst kräftige Anstieg dann Seitwärtsphase, dann wieder kräftiger Anstieg dann Seitwärtsphase in dieser befinden wir uns zur Zeit. Im 2009 kam dann nochmals ein Anstieg bevor eine Korrektur und dann längere Seitwärtsphase kam auf dem Niveau des 2 Anstieges.