Langfristige - Strategie

Eine andere Frage, die sich an die verschiedenen Sichtweisen hier anschliesst - und auch gerade in diesem Diskussionsmoment sehr plastisch wird:--> Welche Relevanz messe ich dem Volumen als Indikator überhaupt bei? Spielt er eine wesentliche Rolle bei meiner Vorgehensweise ... und wenn ja: sind Ableitungen und Resultate deutlich fassbar?Ich kenne einen Haufen Trader, die dazu übergegangen sind, dem Volumen überhaupt keine Bedeutung beizumessen.(mich eingeschlossen)Unter anderem, weil sie ähnlich teils konträre Festellungen gemacht haben, wie sie hier Ausdruck finden.Natürlich kann man hier auch die Assets separat betrachten.Aktieneinzeltitel (v.a. illiquidere) in höheren Frames bilden da sicher noch leicht andere Möglichkeiten. ... Wenn jemand damit wirklich erfolgreich ist, seine Erfolge unter Volumenbetrachtung messen kann und andere Indikationen schlechter abschneiden.Bei allen anderen - Alle Frames unter Daily, nicht Aktieneinzeltitel - interessiert mich das Volumen lange nicht mehr.Muss jeder für sich selbst heraus finden, was da Relevanz bekommt. Sicher gibt es auch einige die darauf schwören, dass es sich bei Ihrer Vorgehensweise um ein wichtiges Element im Erfolgskonzept handelt.

 
Hallo John, beim Thema mit den Volumen sehe ich es ähnlich wie du.Grosse Volumen neigen zu über- oder untertreibungen. Meist ist dies nicht sehr nachhaltig.Kursanstiege und abstiege mit kleinen Volumen sind meist nachhaltiger und fundamentaler.Die frage die sich mir stellt, wie kann ich einen Nutzen daraus ziehen?
Ja, grosse Volumen sind oft Übertreibungen, da bin ich einverstanden. Man spricht auch von Selling climax und buying climax. Buying climax kommt eher weniger vor, Panik kommt in der Regel vor allem bei starken Korrekturen auf. Extreme Euphorie hatten wir vor allem im Jahr 2000, da wollten viele bei jedem IPO dabei sein und "alle" wollten Aktien besitzen. Im 07 war das viel weniger ausgeprägt. Dagegen hatten wir sowohl im 03 wie auch im 09 grosse Verkaufspanik. Wenn man sagt, dass die grossen Marktteilnehmer kaufen, wenn die Atien sinken und verkaufen wenn die Aktien steigen, dann kaufen sie als vor dem Tief und verkaufen vor das Hoch. Sowohl im 03 wie auch im 09 waren die grössten Volumen kurz vor dem Tief zu verzeichnen. Man kann auch sagen, es findet ein Wechsel von den schwachen zu den starken Händen vor den Tiefs und umgekehrt bei den Hochs statt. Die sogenannt starken Hände, das smart money oder wie auch immer man es bezeichnen will, sind also beim Tief bereits voll eingedeckt und es kann danach mit relativ kleinen Volumen nach oben gehen, weil die grossen Verkäufe bereits vorher getätigt wurden. Ist etwas vereinfacht gesagt, aber man kann zumindest darüber nachdenken.
 
Passt zum Thema, die Psyche der AnlegerWie gefährlich Skifahren ist, können kleine Kinder nicht wissen. Sie probieren es einfach aus. Und wenn sie einmal heil hinuntergekommen sind, wollen sie sofort auf den nächsten Hügel – am besten einen steileren. Denn wenn es vorher gutgegangen ist, wird es auch jetzt gutgehen.Meist reichen schon ein paar Erfolgserlebnisse, und schon sinkt das Risikoempfinden. Dass die Gefahren tatsächlich umso höher sind, je steiler der Berg wird, daran denken höchstens die Eltern.Dabei verhalten sich Erwachsene genau gleich – zum Beispiel bei der Suche nach guten Anlagemöglichkeiten für das eigene Ersparte. Eine neue Studie aus dem Bereich der verhaltensökonomischen Finanzforschung zeigt: Ob wir eine Investition für riskant oder nicht halten, hängt von vielem ab – nur nicht vom wahren, objektiven Risiko.Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.Für ihre Analyse haben die Autoren, die Ökonomen Thomas Post und Arvid Hoffmann, rund 1000 Kleinanleger ein Jahr lang regelmäßig nach ihrem subjektiven Risikoempfinden befragt. Dafür legten ihnen die Forscher der Universität Maastricht eine Skala vor und baten sie um eine Einschätzung, für wie gefährlich sie das Investieren an der Börse im folgenden Monat hielten.Der Clou dabei: Das Forscherduo hatte gleichzeitig Einblick in die Aktiendepots der Befragten – diese Daten hatte ein niederländischer Online-Broker zur Verfügung gestellt. Im Durchschnitt hatten die Probanden rund 50.000 Euro an den Börsen angelegt. „Die meisten Teilnehmer waren weder Profis noch absolute Laien“, sagt Autor Hoffmann."Die Neigung, Risiken einzugehen, ist mit zwei demographischen Faktoren verbunden: Geschlecht und Alter. Frauen sind normalerweise vorsichtiger als Männer und ältere Menschen sind weniger bereit, Risiken einzugehen, als jüngere Leute. Die Konsequenzen der Verhaltensökonomik für Anleger sind klar: Wie wir uns bei der Geldanlage entscheiden und wie wir uns bei der Verwaltung unserer Anlage entscheiden, hängt sehr davon ab, wie wir über Geld denken. [...] Sie demonstriert, dass Marktwerte nicht ausschließlich von den gesammelten Informationen bestimmt werden, sondern auch davon, wie menschliche Wesen diese Informationen verarbeiten."Die Wissenschaftler untersuchten, wie die persönlichen Erfahrungen an der Börse Mut oder Angst beeinflussen. Sie stießen auf ein klares Muster: Je stärker die Aktien eines Anlegers in der jüngeren Vergangenheit im Wert gestiegen waren, desto geringer war sein Risikoempfinden – und desto höher seine Bereitschaft, gewagte Deals einzugehen. Ob seine Investments im betrachteten Zeitraum tatsächlich riskant waren – wie stark sie also im Schnitt von Tag zu Tag schwankten –, hatte dagegen keinen Einfluss auf die Risikobereitschaft.Hoffmann und Post sehen darin eine mögliche Erklärung für die Entstehung von Spekulationsblasen. Diese entstehen schließlich immer dann, wenn sich Anleger zu sehr auf den Trend verlassen und angestachelt durch zurückliegende Erfolge leichtsinniger werden. „Die Anleger denken: Ist die Rendite gut, ist alles sicher“, sagt Arvid Hoffmann. Doch das sei ein naives Denkmuster: Denn es seien ja meist eher die gefährlichen Investments, die viel abwerfen würden – schließlich müsse der Anleger mit der Chance auf hohe Gewinne für sein Risiko entschädigt werden, möglicherweise auch viel zu verlieren.Doch woher kommt diese Fehleinschätzung? Verhaltensforscher gehen davon aus: Gerade bei komplexen Problemen ist der Mensch damit überfordert, alle sachlichen Informationen zu einem konsistenten Bild zusammenzusetzen. Unsere Gefühle leiten uns dabei in die Irre. Affektheuristik nennt sich diese Theorie – sie geht zurück auf den amerikanischen Psychologen Paul Slovic. Weil sich die Anleger über hohe Gewinne freuen, empfinden sie das Risiko als geringer – obwohl beides eigentlich andersherum miteinander zusammenhängt. Doch das Erfolgserlebnis wird dann zum entscheidenden Impuls und überstrahlt alle anderen Gedanken.Gleichzeitig neigen gerade Laien dazu, sich zu sehr auf ihren – meist eher begrenzten – Erfahrungsschatz zu verlassen. Das zeigt etwa eine experimentelle Studie dreier schweizerischer Forscher, die kürzlich im „Journal of Behavioral Finance“ erschienen ist: Per Fragebogen baten sie eine Gruppe von 500 zufällig ausgewählten Kleinanlegern, Einschätzungen über 20 verschiedene Anlageklassen abzugeben – darunter Gold, Kunstobjekte und AktieDas Ergebnis bestätigte die Vermutung der Forscher: Die Finanzprodukte, mit denen sich die Befragten nach eigener Auskunft besser auskannten, hielten sie auch für deutlich weniger riskant. Das Gleiche galt für Produkte aus der Schweiz, also aus dem eigenen Land. Der Zusammenhang zwischen gefühltem und tatsächlichem Risiko war dagegen längst nicht so klar.„Leider überschätzen Investoren oft, was sie verstehen“, schreiben die Autoren Mei Wang (Universität Zürich), Carmen Keller und Michael Siegrist (beide: ETH Zürich). Sie kritisieren, dass die typischerweise gefühlsgetriebenen Anlageentscheidungen in den gängigen Theoriemodellen der Finanzforschung noch nicht vorkämen.Doch könnten Banken und Broker die Anleger nicht auch einfach besser über die Risiken ihrer Investitionen informieren? Doch, meint zumindest Arvid Hoffmann. Er schlägt vor, dass Online-Broker neben dem Verlauf der Aktienkurse auch anzeigen sollten, wie sehr der Wert der Anlagen in der Vergangenheit schwankte – und ob das Portfolio damit riskanter war als der Gesamtmarkt. „Das wäre doch eine Win-win-Situation für Anbieter und Kunden“, meint Hoffmann. „Die Gefahr von Paniken und Blasen wäre dann kleiner.“Ob Anleger aber durch diese Zusatzinformationen tatsächlich dazulernen würden, ist unklar – das zeigt ein Online-Experiment dreier Forscher des amerikanischen RAND-Think-Tanks: Sie gaben einer Gruppe von 2000 Probanden die Aufgabe, ein fiktives Anleiheportfolio aufzustellen – und 10000 Dollar auf unterschiedlich riskante Anlageklassen zu verteilen. Teilnehmer, die gleichzeitig noch über das historische Risiko der Finanzprodukte informiert wurden, wählten zwar ein sichereres Portfolio als diejenigen, die nur den zurückliegenden Kursverlauf zu sehen bekamen – groß waren die Unterschiede allerdings nicht.Quelle: HandelsblattApropos Risiko, hier ein paar spektakuläre Bilder von risikobereiten Zeitgenossen.

 
Betreffend Volumen bin ich anderer Meinung. Ich bin der Meinung je grösser das Volumen, desto relevanter die entsprechende Richtung. Also die weitverbreitete Meinung.
Nur von gegenteiligen Meinungen können wir lernen oder wenigstens unser Wissen vergrössern.
Auf jeden Fall, wär ja auch langweilig wenn alle gleich denken würden ;)
Ich sehe es betreffend Volumen aus folgenden Grund anders.Kaufen viele Anleger eine bestimmte Aktie, dann folgen sie dem Trend, nämlich die Aktie ist momentan gefragt, ergo will jeder Anleger diese Aktie besitzen, in der Annahme, dass sie weiter steigt. Meiner Überzeugung nach haben diese vielen Anleger, welche ein so hohes Volumen verursachen, sich keine Gedanken zu dieser Aktie gemacht, sondern sie rennen der Meinung anderer nach. Der Trend speist sich von sich selbst. Steigt eine Aktie hingegen mit kleinem Volumen sind es wenige Anleger, welche sich die Aktie in ihr Depot holen. Diese Wenigen haben sich aber auch Gedanken zu ihrem Kauf gemacht, sie rennen ja keiner Masse nach, dementsprechend werden sie auch nicht wegen schlechten Nachrichten zum gesamt Markt, ihre Aktie verkaufen. Ich bemühe noch einmal das Kino. Wenige Kinobesucher schauen sich einen alten Kulturfilm an, den kaum noch jemand interessiert, das Kino ist also mit wenigen Besuchern gefüllt. Die Chance dass so ein Idiot Feuer schreit ist dementsprechend schon mal kleiner. Doch selbst wenn dieser Idiot, wegen seiner Freundin sich diesen Film reinziehen muss und er wieder Feuer schreit, werden sich die Notausgänge nicht verstopfen und keiner kann zu Tode getrampelt werden.Mein Fazit aus dieser Überlegung, wenn viele Anleger eine Aktie in ihrem Depot haben ist die Gefahr eines Absturzes grösser, als wenn nur wenige im Besitz dieser Aktie sind, denn die sogenannte allgemeine Meinung an der Börse ist nicht von dauerhaftem Wert.
Es sind ja immer gleich viele Anleger im Besitz einer Aktie, oder zumindest sind immer gleich viele Aktien im Umlauf. Jedes mal wenn jemand eine Aktie kauft steht diesem Käufer auch ein Verkäufer gegenüber. Aber das muss ich dir ja nicht erklären. Für mich sind Bewegungen mit dünnem Volumen einfach nicht gleich aussagekräftig wie Bewegungen mit grossem Volumen.Ich kann aber deine Interpretation auch nachvollziehen.
Dann sprichst du das Risiko an, du hast immer Risiko an der Börse, doch von was für einem Risiko sprechen wir? Ich spreche vom Risiko kein Geld an der Börse zu verdienen, weniger vom kurzfristigen 50% Verlustrisiko, natürlich ist es schmerzhaft 50% weniger in seinem Depot zu haben!...es ist langfristig ein grösseres Risiko bei Aufschwüngen also Bullenmärkte nicht dabei zu sein, als wie einen Bärenmarkt oder Abschwung mit all seinen unangenehmen Nebenwirkungen, sprich enormen Verlust mitzumachen. Wer die Aktien nicht im Bärenmarkt besitzt wird sie auch nicht im Bullenmarkt halten.
Das ist auf jeden Fall ein gutes Argument. Trotzdem würde ich nicht das Risiko haben wollen, dass mein angelegtes Kapital plötzlich 50% weniger Wert hat. Da verzichte ich lieber auf ein paar Prozente und mindere so das Risiko. Finde es aber gut, dass du dein Ding so durchziehst. Dein Erfolg gibt dir auch recht.
 
Es sind ja immer gleich viele Anleger im Besitz einer Aktie, oder zumindest sind immer gleich viele Aktien im Umlauf.
Dem zweiten Teil kann ich zustimmen, dem ersten nicht.
Jedes mal wenn jemand eine Aktie kauft steht diesem Käufer auch ein Verkäufer gegenüber. Aber das muss ich dir ja nicht erklären. Für mich sind Bewegungen mit dünnem Volumen einfach nicht gleich aussagekräftig wie Bewegungen mit grossem Volumen.
Jede verkaufte Aktie ist auch eine gekaufte Aktie. Wenn aber ein Investor 1000 Aktien an einen andern Investor verkauft ist es nicht das gleiche, wie wenn ein Investor 1000 Aktien in Tranchen à 10 Stück an 100 verschiedene Anleger verkauft. Im ersten Fall wechslen die Aktien von einem Investor zum andern, im zweiten habne wir 100 neue Anleger. Es gibt viele Versuche, solches Verhalten der Grossanleger herauszufiltern, diese haben aber schon ihre Methoden, um solches zu verschleiern. Der VSA-Ansatz von Tradeguider.com geht genau in diese Richtung. Von weak hands to strong hands und umgekehrt. Oder wenn die Retail-Trader in Panik verfallen schlagen die Grossen zu. Sind sie dann irgendwann gross eingedekt, brauchen sie "nur" noch die Nachfrage höher zu halten als das Angebot und die Aktien können auch bei kleineren Volumen steigen. Solange sie nicht wieder im grossen Stil verkaufen, brauchen sie sich keine grossen Sorgen zu machen. Alles sehr vereinfacht ausgedrückt, aber irgendwie läuft doch das Spiel immer in selben Stil ab. Die Theorie ist aber wesentlich einfacher als die Umsetzung. Natürlich gibt es sehr viele verschiedene Marktteilnehmer mit unterschiedlichen Strategien vom Kurzfrist- bis zum Langfristanleger. Ein Grossinvestor kann sicher auch mit andern Strategien anlegen als ein Kleinanleger. Stichwort scale in und scale out.
 
Ich habe etwa ab 2002 begonnen, mich intensiver mit den Volumen zu beschäftigen.

Grund damals war ein Arbeitskollege, der praktisch seine ganze Aktienstrategie auf die Volumen ausgelegt hatte. Entsprechend jedoch - und das war Teil seiner Strategie - hat er sich auf Aktien wie UBS, ZFS, NESN konzentriert, die schon per se ein vergleichsweise hohes Volumen haben.

Grundsätzlich zeigt steigendes Volumen ein steigendes Interesse. Punkt!

Dabei wissen wir allerdings nicht, ob es ein steigendes Kaufinteresse oder Verkaufsinteresse ist.

Letzteres sehen wir aber natürlich an den Kursen. Oder wie Kosto es formuliert hätte: Gibt es mehr Dumme als Papiere oder mehr Papiere als Dumme.

Zu über 95% gehe ich mit John einig. Das beste, was einem Anleger passieren kann, sind langsam steigende Kurse bei geringem Volumen. Das deutet darauf hin, dass die Papiere von starken Händen gekauft werden.

Das dümmste entsprechend sind schnell sinkende Kurse bei hohem Volumen, was von Verkaufspanik zeugt.

Worüber wir uns streiten müssen (= die restlichen 5%) ist die Übergangszeit. Was also zu tun ist, in jedem der 4 möglichen Fälle:

1. Volumen steigen bei steigenden Kursen (= Der Kleinanleger hat die Aktie entdeckt und steigt jetzt auch ein. ==> gute Chance im Moment aber auf das kommende Top achten)

2. Volumen sinken bei steigenden Kursen (nur noch Kleinanleger kaufen die Aktien. Big-Boys sind bereits am gemütlichen Verkaufen. Distributionsphase. Aufgepasst, das Top ist nahe. Prüfen, ob wir charttechnisch eine Schafsweide haben!)

3. Volumen steigen bei sinkenden Kursen (nahende Verkaufspanik. die Big-boys sind schon am Verkaufen, die Kleinanleger dürften folgen)

4. Volumen sinken bei sinkenden Kursen (die zittrigen Hände haben sich ausgekotzt. Unterer Wendepunkt der Preise dürfte erreicht sein. Bald folgt Nachkaufgelegenheit).

Fazit: Änderungen im Volumen alleine sind nicht aussagekräftig sondern nur in Zusammenhang mit der Preisentwicklung. :greespan:

 
Das ist auf jeden Fall ein gutes Argument. Trotzdem würde ich nicht das Risiko haben wollen, dass mein angelegtes Kapital plötzlich 50% weniger Wert hat. Da verzichte ich lieber auf ein paar Prozente und mindere so das Risiko. Finde es aber gut, dass du dein Ding so durchziehst. Dein Erfolg gibt dir auch recht.
Das Problem für einen Investor ist, er kann seinen Erfolg nicht geniessen, denn es nützt ihm gar nichts, wenn er bis anhin erfolgreich war. Jeden Tag geht es von neuem los, man muss sich immer wieder entscheiden. Merke: "Der Erfolg von gestern, ist der normal Zustand von heute und dadurch eine noch grössere Herausforderung für morgen." (John Doe) Ein jeder Anleger kann das wohl nachempfinden, wenn er darüber nachdenkt. Oder wie es Arthur Schopenhauer ausdrückte: "Das Geld gleicht dem Meerwasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man.
Ein Beispiel.

Wir schreiben den 15.01.2013 Jonny Cash eine fiktive Person in der Schweiz lebend war 10 Jahre erfolgreich an der Börse, mit welcher Strategie auch immer. Er hat eine Million, so wie du es geschrieben hast (Wenn du sagen wir mal 1 Million anlegst) Schweizerfranken in seinem Depot, er will aus dieser einen Million, in 10 Jahren zwei Millionen machen, nehmen wir mal an er hat 70 % in Aktien und 30 % in Gold. Wie soll er sich jetzt deiner Meinung nach verhalten, um nicht plötzlich „nur“ 500`000.- CHF also 50% weniger in seinem Portfolio zu haben.

Einerseits will Jonny Cash unbedingt sein Geld vermehren, anderseits so wenig wie möglich verlieren. Zu beachten ist, dass wir im hier und jetzt sind! Wir befinden uns also in einer Finanzkrise und keiner kann wissen wie sie weitergeht, genauso wenig, was noch auf uns zukommen kann.

Du schreibst, du würdest auf ein paar Prozentpunkte verzichten, indem du das Risiko verminderst, wie würdest du das in Jonny Cash`s Fall machen?

Wäre ich dieser Jonny Cash, würde ich diese 70% Aktien halten angenommen es wären nur erstklassige Blue Chips und das Gold würde ich auch behalten. Denn, wenn ich einen Teil der Aktien jetzt verkaufen würde, wüsste ich nicht, was ich mit dem Geld sinnvolles machen soll? Ich finde das Risiko, in der jetzigen Zeit höher, wenn ich Cash oder sonstige Geldwerte besitzen würde, Stichwort Inflation. Ich weiss nicht wie lange die Aktien noch steigen? Falls sie runtergehen, wie tief sie fallen? Wann soll ich dann nachkaufen, wenn überhaupt?

Ich sehe also ein grösseres Risiko jetzt Aktien zu verkaufen!

 
Das beste, was einem Anleger passieren kann, sind langsam steigende Kurse bei geringem Volumen. Das deutet darauf hin, dass die Papiere von starken Händen gekauft werden.
Yeep, absolut!
Das dümmste entsprechend sind schnell sinkende Kurse bei hohem Volumen, was von Verkaufspanik zeugt.
Dumm, wenn man die Aktie besitzt, eine Kaufchance sobald der Boden erreicht ist und die Aktie einen Boden erreicht hat, dies ist dann der Fall, wenn die Aktie mit kleinem Volumen wieder anfängt zu steigen.
Worüber wir uns streiten müssen (= die restlichen 5%) ist die Übergangszeit.
Ich würde ja gerne mit dir darüber streiten, aber betreffend der Übergangszeit gebe ich dir bei den 5% zu 100% Recht.
 
Grundsätzlich zeigt steigendes Volumen ein steigendes Interesse. Punkt!
Steigendes Volumen zeigt steigende Aktivität. Doppelpunkt!! :mrgreen: Mag jetzt etwas "tüpflischiiserisch" tönen, aber wenn ich Interesse zeige, habe ich noch nichts gekauft.Wenn ich Deine 4 Punkte durchlese, deckt es sich doch ein vielem, was ich in meinem letzten Post geschriegen habeUnterschiede haben wir möglicherweise in der Beurteilung, wann wir bei welchem Punkt angelangt sind. Ich hatte in diesem Posting versucht, das Top von 07 etwas genauer unter die Lupe zu nehmen anhand des Spiders. Ich habe es in unterschiedliche Phasen aufgeteilt, und dem John etwas prvokativ geantwortet, zumindest was die Kommentare in Klammern betrifft. Für mich ist der SPY ein sehr guter Marketproxy für den US-Markt, und er sit sehr liquide, so dass ich das Volumen durchaus hilfreich finde bei diesem ETF. John hat aber geschrieben, dass sich seine Aussagen nur auf Einzelaktien beziehen.Es wäre also interessant, wenn Du an einem konkreten Beispiel aufzeigen könntest, wann wir in welcher Phase waren, damit wir nicht streiten wenn wir gleicher Meinung sind oder umgekehrt. Oder noch etwas mutiger-, aber das ist ja bei Dir kein Problem-, bei welchem Punkt stehen wir denn jetzt zum heutigen Zeitpunkt? :danke:
 
[SIZE= px]Eine Kuh, die man melken will, darf man nicht schlachten, oder Markttiming funktioniert langfristig nicht![/SIZE]

Ich bin mir bewusst, dass ich mich wiederhole, so dass sich einige Leser fragen müssen, wem interessiert’s. Mir ist es ein Anliegen, meine Erfahrungen und Überzeugungen hier kundzutun, nicht aus Menschenliebe, Geltungsdrang, oder weil ich der Ansicht bin, ich wüsste mehr als die Anderen, nein es ist purer Egoismus.

Ich bin von der Weisheit der Vielen überzeugt, die kann man aber nur anzapfen, wenn man seine eigene „Weisheit“ kundtut. Wichtig dabei ist, lockeren und entspannten Umgang miteinander zu pflegen um so viele Informationen wie möglich zu beziehen, wir leben Dank dem Internet in einer der besten Welten dafür! Noch steckt das Ganze in Kinderschuhen, doch ist dies die Zukunft der Menschheit. Ich empfehle keine Literatur dazu, da kann sich jeder selbst kundig machen, die Weisheit und Psychologie der Massen ist aber ein Thema an dem kein erfolgreicher Aktienhändler vorbeikommt.

Die Reaktion der Massen ist nicht voraussagbar, es gibt Ausnahmen, diese finden aber nur in den Extremen statt, gut zu erkennen, bei einer Massenpanik, in einem Kino, Fussballstadion oder Love Parade, sobald es ums Überleben geht, heisst es: „Rette dich, wenn du kannst.“ Die Masse wird garantiert zum Ausgang rennen, um der vermeintlichen Gefahr zu entgehen. Ist aber mal die Stampede losgetreten gibt es kein Entkommen mehr, es ist wichtig dies zu wissen.



Genauso ist es aber auch an der Börse, wir können nicht wissen, wie sich die Masse der Anleger auf gewisse Ereignisse verhält, gute Nachrichten können Kursstürze herbeiführen und schlechte Nachrichten, die Kurse nach oben treiben, genauso ist aber auch das Gegenteil davon möglich, warum das so ist, dazu gibt es genau so viel Erklärungen wie Analysten.

Nach gewissen Anregungen und Bemerkungen, versuche ich mich nur noch auf die Gegenwart und die Zukunft zu konzentrieren. Viele Anleger trauen dem Frieden nicht, sie fragen sich "Wird die Luft dünn?" Soll ich verkaufen!?! Karat schneidet das Thema bewusst und zu Recht an.

Vor was also haben wir Angst, „blöde Frage“, das die Kurse zurückgehen und wir Geld verlieren, das sich die Märkte über Jahre nicht mehr erholen, die Krise alle Anleger in Panik verfallen lässt und wir unsere finanzielle Sicherheit verlieren, nicht mehr so viel konsumieren können und dadurch auch unser Selbstwertgefühl leidet.

Was kann man dagegen tun? Ich behaupte sehr provokativ und überzeugt …. NICHTS…. absolut gar nichts!

Diese Behauptung fundiert unter der Voraussetzung, dass ein Anleger „langfristig“ das Maximum aus seinem Kapital ziehen möchte, dass er ständig nur eines im Sinn hat, soviel und so lange wie möglich mit Aktien Geld zu verdienen. Da funktioniert kein Markttiming, jeder erfolgreiche Investor und davon gibt es Wenige, hat sich von der Vorstellung befreit, erfolgreich mit dem Aktientrading zu sein.

Ein erfolgreicher Investor achtet auf seine Emotionen, weder Euphorie noch Angst beeinflusst seine Entscheidungen. Seine Entscheidungen fundieren auf rationalen Überlegungen, dazu später mehr……

 
Was kann man dagegen tun? Ich behaupte sehr provokativ und überzeugt …. NICHTS…. absolut gar nichts!
Mittelfristig interessieren uns 2 Fragen: Haben wir einen Trend nach oben oder nach unten? Und wo wird der Wendepunkt sein.Die Frage nach dem Trend beantwortet der Chart und ein Lineal. Die Frage nach den möglichen Wendepunkten die Charttechnik. Es gibt immer Punkte, wo die Kurse abprallen oder durchrauschen können. Dort ist dann einfach erhöhte Vorsicht angebracht.

Mittel- und kurzfristig (im Bereich von Tagen bis 3 Monate) interessiert uns auch die Psychologie, die Nachrichtenlage. Z.B. Welche Sau gerade durchs Dorf getrieben wird. Ist es der Euro? Ratings von Staaten? Wirtschaft in Japan? Edelmetalle? Rezession in Spanien? Hoffnung in den USA?

Was ist auf den Titelseiten der Wirtschaftspresse?

Entsprechend wissen wir, wo gerade was zu holen wäre und in welche Richtung der Zug fährt.

Unter dem Strich sind wir uns aber auch bewusst, dass die Stimmung der Masse sehr schnell drehen kann. Spielt allerdings keine Rolle, denn das können wir mit Käufen und Verkäufen ja auch.

Langfristig spielt das alles keine Rolle. Langfristig zählen ausschliesslich die Fundamentaldaten:

* Wirtschafts einzelner Länder, Branchen, Firmen.

* Unternehmensgewinne oder Verluste, KGV, Rendite.

* Zinsentwicklung entscheidet darüber welche Geldflüsse zwischen Aktien und Anleihen stattfinden und wie sich entsprechend die Kurse entwickeln werden. Bei steigenden Zinsen fliesst Geld von Aktien in Anleihen, bei fallenden Zinsen passiert das umgekehrte.

* Die aktuelle und erwartete Teuerung schliesslich bestimmt, in welche Richtung die Zinsen tendieren werden (Niemand gibt ja Kredit zu einem Zinssatz, der unterhalb der Teuerung liegt).

So ganz in den Griff kriegt man diese Voraussagen natürlich nie. Aber es ist auch nicht so, das wir hilflos wie ein Blatt im Wind den Märkten ausgesetzt wären und nicht vorausplanen könnten. Eine Trefferquote von 70%+ reicht bei weitem aus, um sich sicher durchs Börsencasino zu lavieren.

Deshalb macht es bei einer Love-Parade auch Sinn, sich vorsichtig in Richtung Ausgang zu bewegen, bevor die Stampede losbricht. Zu einem Zeitpunkt also, wo die meisten anderen die Gefahr nicht erkennen und jene, die die Gefahr erkennen sie mit "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" abtun.

 
Da funktioniert kein Markttiming, jeder erfolgreiche Investor und davon gibt es Wenige, hat sich von der Vorstellung befreit, erfolgreich mit dem Aktientrading zu sein.
Hmmmm ... Ich kann fast alle Deine Ansichten und Formulierungen teilen/ mittragen und finde es sehr wertvoll, dass in diesem Thread so eindringlich auf die Vorzüge der (auch lebenslangen) Langfristanlage hingewiesen wird.Obige Formulierung schiesst aber schon etwas über das Ziel hinaus, meinst nicht? ;) (Oder es bedürfte konkretisierender Formulierungen.)edit: Deine Bell hatte gestern einen netten Schub über die 2k-Grenze hinweg. 4,5% ... sieht nach Potential aus.
 
Die Börse ist eine Ansammlung geldgieriger Spieler, jeder Trick der sich bietet wird eingesetzt, um sein Vermögen zu vermehren, wem kümmern da die Unternehmenszahlen, die sind reine Makulatur, uninteressant für einen kurzfristigen Trader, mal geht ein Trade gut, mal geht er in die Hose. Neues Spiel, neues Glück! Ein Investor kann probieren dieses Spiel mitzumachen, wird aber langfristig keinen Erfolg damit haben, das ist Fakt! Erstens spreche ich da aus eigener Erfahrung und dann gibt es etliche wissenschaftliche Studien, die belegen, dass sich Daytrading und der aktive Aktienhandel nicht lohnen. Niemand wird sie lesen, trotzdem stelle ich sie rein.

http://econ.ucsd.edu/~jandreon/Econ264/papers/Odean%20AER%201999.pdf

http://www.quantumwm.com/assets/Pdfs/Why-do-investors-trade-too-much.pdf

http://www.economics.harvard.edu/faculty/shleifer/files/impact_instit_trading.pdf

http://www.zenoconsultinggroup.net/pdf/TransactionCosts.pdf

http://www.fa-mag.com/news/article-858.html

http://bucks.blogs.nytimes.com/2010/02/15/the-case-for-slow-money/

Deswegen dodo, mit meinem Satz „Da funktioniert kein Markttiming, jeder erfolgreiche Investor und davon gibt es Wenige, hat sich von der Vorstellung befreit, erfolgreich mit dem Aktientrading zu sein“ schiesse ich nicht übers Ziel hinaus, ich bringe es auf den Punkt!

Damit wir aber auch vom gleichen Standpunkt ausgehen, sei folgendes geschrieben. Ich möchte mein Geld über die Börse vermehren und das mein Leben lang! Dafür muss ich es investieren, das heisst ich beteilige mich an ein Unternehmen, indem ich Aktien eines solchen kaufe. Da habe ich nun alle Zügel in der Hand, ich kann entscheiden welches Unternehmen ich kaufe. Nach genauer Analyse werde ich dann mein Unternehmen finden und Aktien von ihm zeichnen, wie wir alle wissen, kann es dann passieren, dass genau diese Aktie um +/- 10% oder noch mehr runtergeht, obwohl dieses Unternehmen sehr günstig bewertet ist und sich nichts an der Firmenstruktur geändert hat. Ich glaube wir sind uns einig, das auch das Fakt ist. Darum meine Aussage: „ Was kann man dagegen tun? Ich behaupte sehr provokativ und überzeugt …. NICHTS…. absolut gar nichts!“

Natürlich gibt es einige erfolgreiche Investoren, welche nach genauer Analyse Aktien eines Unternehmens kaufen, um nach Erreichen eines vorher bestimmten (in ihren Augen) fairen Preises wieder zu verkaufen, die schauen nicht auf die Zeit, sondern auf den Preis. Jene Anleger sind aber auch bereit eine Aktie zehn Jahre oder länger zu behalten, können aber unter Umständen schon nach wenigen Monaten verkaufen. Das braucht sehr viel Erfahrung, Engagement und Wissen wie man eine Firma bewertet. Das muss man aber professionell machen, was heisst, man muss so viel Geld zur Verfügung haben, um davon leben zu können, ich spreche da von Fondsmanager, ich arbeite sogar mit solchen Investoren zusammen, die leisten Schwerstarbeit und haben enorme Markterfahrung. Diese Investoren timen nicht den Markt, sondern analysieren Unternehmen, das ist ein riesen Unterschied!

Der „normale“ Anleger wird aber langfristig nur Erfolg haben, wenn er auf erstklassige Unternehmen setzt, diesen aber auch über Jahre die Treue hält, seine Ohren gegenüber Marktschreierischen Nachrichten verschliesst und einfach erfolgreich sein Ding durchzieht. Smart bleiben bei Kursrückgängen und sich immer auf das grosse Ganze Bild konzentrieren. Langsam, sicher, langweilig mit Kontinuität investieren. Auf- und Abschwünge in den Kursen auf Tages, Wochen oder Monatsbasis keinen Wert zumessen.

Wie es MF richtig formuliert: „Aber es ist auch nicht so, dass wir hilflos wie ein Blatt im Wind den Märkten ausgesetzt wären und nicht vorausplanen könnten.“

Dies kann man aber nur langfristig, kurzfristig ist man ein Blatt im Wind, welches der Börse und den Spielern darin auf Gedeih und Verderben ausgeliefert ist.



Wie geht es also weiter mit den Märkten? „Wenn interessiert’s? Nach zehn Jahren Nichtstun, ausser Dividenden kassieren, werden Langfristinvestoren mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, mehr Kapital als jetzt haben.

So einfach ist es und doch so schwer :cheers:

 
Ich bin von der Weisheit der Vielen überzeugt, die kann man aber nur anzapfen, wenn man seine eigene „Weisheit“ kundtut. Wichtig dabei ist, lockeren und entspannten Umgang miteinander zu pflegen um so viele Informationen wie möglich zu beziehen, wir leben Dank dem Internet in einer der besten Welten dafür! Noch steckt das Ganze in Kinderschuhen, doch ist dies die Zukunft der Menschheit. Ich empfehle keine Literatur dazu, da kann sich jeder selbst kundig machen, die Weisheit und Psychologie der Massen ist aber ein Thema an dem kein erfolgreicher Aktienhändler vorbeikommt.
Die Weisheit der Masse.Dachte ich früher auch; aber schlussendlich ist Wikipedia nur zu dem tollen Lexikon geworden, weil es einzelne fachlich versierte Leute gibt, die ihr Wissen mit der Masse geteilt haben.Was die Psychologie der Massen betrifft kannst du auch das sehr trockene Buch von Gustave le Bon lesen, was die Masse hervorgebracht hat ist unter anderem der Nationalsozialismus der Nazis.Und schlussendlich ist das Ziel der Masse (Des Durchschnitts nur das Überleben bzw. die Reproduktion - und nicht die Weisheit)
 
Was empfehlt ihr jetzt für langfristinvestoren ? Da der smi ja sehr anzieht Positionen aufstocken oder Korrektur abwarten ?ich denke schlau wäre abwarte. MfG danke

 
Die Weisheit der Masse.Dachte ich früher auch; aber schlussendlich ist Wikipedia nur zu dem tollen Lexikon geworden, weil es einzelne fachlich versierte Leute gibt, die ihr Wissen mit der Masse geteilt haben.
Nur die Bereitschaft vieler Menschen, Ihre Meinungen, ihr Wissen, ihre Weisheit weiterzugeben, ermöglichte den Erfolg von Wikipedia. Die Beiträge sind vermutlich besser und vollständiger als die meisten Artikel, die irgendein Autor alleine geschrieben hätte.
Was die Psychologie der Massen betrifft kannst du auch das sehr trockene Buch von Gustave le Bon lesen, was die Masse hervorgebracht hat ist unter anderem der Nationalsozialismus der Nazis.
Ich habe es mindestens schon zweimal ganz gelesen und hin und wieder Passagen daraus. Da könnten wir lange darüber diskutieren, bist du mit mir einig das es einen „Führer“ brauchte um die Masse zu bewegen? Doch um das geht es hier nicht, es geht um die Weisheit der Vielen und nicht um die Verblödung der Masse. Ich zitiere hier als Beispiel aus dem sehr interessanten Buch von James Surowiecki „The Wisdom of Crowds. Why the Many Are Smarter Than the Few“ auf Deutsch „ Die Weisheit der Vielen. Warum Gruppen klüger sind als Einzelne“Als Beispiel für eine Organisation, die quasi kollektiv verblödete, führt die Nasa aus der Zeit vor dem "Columbia"-Absturz Anfang 2003 an. Eine Vielzahl von Mitarbeitern in der Weltraumorganisation, so zeigt er anhand späterer Zeugenbefragungen, befürchtete bereits das Schlimmste, als bekannt wurde, dass die Schutzhaut der Raumfähre beim Start beschädigt worden war. Die Diskussion im zuständigen Management-Team aber wurde unterdrückt, weil die Leiterin allen ihre Meinung aufdrängte: Es gebe kein Problem, und wenn doch, könne man ohnehin nichts dagegen tun. So wurde nicht einmal im Ansatz versucht, Ausmaß und Auswirkungen des Shuttle-Schadens vor dem Wiedereintritt in die Atmosphäre zu ermitteln. Menschenmassen, so Surowiecki, sind eben vor allem dann schlauer als einzelne, wenn alle möglichst simultan und unabhängig voneinander entscheiden - und wenn ein Mechanismus besteht, der die Einzelmeinungen zu einem Mittel bündelt, wie bei einer Wahl, an der Börse, im Wettbüro - oder beim Studio-Ted von "Wer wird Millionär?".Und hier ein anderes Beispiel auch aus dem Buch, es zeigt die Stärke der Vielen. Francis Galton war zwar schon 85 Jahre alt, als er 1906 einen Viehmarkt besuchte – aber nicht zu alt, um seine eigene, lang gehegte These über den Haufen zu werfen. Der Forscher vertrat nämlich die Ansicht, dass das Fortbestehen und Gedeihen der menschlichen Gesellschaft von einer winzigen Elite abhängt. Die Masse sei einfach zu dumm. Auf dem Markt widerlegte Galton sich selbst. Dort galt es das Gewicht eines Ochsen zu schätzen. Rund 800 Besucher gaben ihren Tipp ab – Experten ebenso wie komplette Ignoranten. Galton besorgte sich die Tippzettel, addierte alle Schätzungen, teilte die Summe durch die Zahl der Besucher und kam auf einen Durchschnittswert von 1197 Pfund. Was ihn komplett verblüffte: Der Ochse wog exakt 1198 Pfund.Ende Zitat.Eine Gruppe von Menschen trifft meistens bessere Entscheidungen als ein beliebiges Individuum, sofern sie unabhängig voneinander entscheiden. Darum bin ich auch überzeugt, wenn viele Leser hier unabhängig ihre Aktienfavoriten nennen könnten, Voraussetzung wäre keiner dürfte wissen welche Aktien die Anderen nennen, wir ein sehr interessantes Portfolio zusammenstellen könnten. Das Problem bei den meisten Umfragen zu Aktien ist die Beeinflussung der Medien und des eigenen Portfolios. Was nie funktionieren wird sind Clubs von Aktienanlegern die in einem Aktienpool investieren, da ist Angst, Gier und Profilierungssucht ein grosses Hindernis für gute Performance. Dass die meisten Aktienfonds hinter dem gesamt Markt liegen, liegt wohl daran, dass ein einzelner Manager entscheidet. Ich bin der Meinung, wenn Viele unabhängig und emotionslos einen Fonds verwalten würden, hätten sie wohl eine bessere Performance gegenüber einem einzeln gemanagten Fonds. Dies wäre ein interessantes Langzeitexperiment.
Und schlussendlich ist das Ziel der Masse (Des Durchschnitts nur das Überleben bzw. die Reproduktion - und nicht die Weisheit)
Was uns den Fortbestand der Menschheit sichert, um diesen für Alle und nicht nur für Einzelne so angenehm wie nur irgendwie möglich zu gestalten, bedarf es der Weisheit der Vielen. Es lohnt sich darüber nachzudenken.
 
Was empfehlt ihr jetzt für langfristinvestoren ? Da der smi ja sehr anzieht Positionen aufstocken oder Korrektur abwarten ?ich denke schlau wäre abwarte. MfG danke
Und nur das zählt, was du denkst!


Du bist ja schon investiert, also hast du Zeit Schwächephasen abzuwarten, bei Roche bist du noch unterinvestiert, wie ich in deinem Portfolio erkennen kann, da könntest du bei Kursrückgang gut aufstocken.

Hast du schon über ein paar Gramm Gold nachgedacht?

 
Morgen, John! :)

Die Arbeiten (nicht alle sind welche), die Du verlinkt hast, helfen nicht so wirklich viel, finde ich.

1) von Dez. 1999 und Fokus der Analyse der Daten bis dort. Dass der Markt in den zwei Jahrzehnten davor wohl eindeutig zu bhy&hold ging, muss keiner erwähnen. Dass die Ergebnisse in den letzten 12 Jahren anders aussähen auch nicht.

2) ist mehr ein netter Aufriss als meinungsbildender Artikel für die ,Traders am Sonntag'

3) ist von 1991!! ?!

4) "...CONCLUSION

In summary, transaction costs are an important matter

for plan sponsors, managers and brokers alike...." - ja, wirklich viel mehr steht da auch nicht drin.

...

... höre da mal auf.

Letztlich geht bei dem Sammelsurium auch einiges durcheinander ... Professionals, Retailer, Trader, Investoren, Markettimer, Orderkosten ...

Deshalb sprach ich von konkretisierenden Formulierungen, die Deiner ersten etwas Tiefenschärfe geben, damit sie Gültigkeit ahnen lässt.

jeder erfolgreiche Investor und davon gibt es Wenige, hat sich von der Vorstellung befreit, erfolgreich mit dem Aktientrading zu sein.
soll heissen (auch hier verwirrt mich die Kombination 'Aktientrading' und 'Investor' eben):
- Aktientrading kann niemals erfolgreich sein ?!

- Aktientrading kann über Jahrzehnte niemals erfolgreich sein ?!

- Für Private (Nicht Vollberufliche) Aktienanleger ist die Buy&hold immer die bessere Variante gegenüber Timingversuchen ?!

- Für die Gruppe der Investoren unter den Aktienanlegern ist es fragwürdig, die Investitionen mit Markettiming-Ansätzen zu kombinieren. Nur unwesentlich bessere Chance geht dabei Hand in Hand mit wesentlich grösserem Risiko ?!

- Investitionsstrategien/ sehr lange Anlagehorizonte stehen immer besser da als Tradingstrategien/ kleinere Frames ?!

...

Kann man noch viel versuchsweise anschliessen und jeweils selbst noch deutlich sinnhaltiger differenzieren.

Ich habe eben keine Ahnung, was genau Du meintest mit dem Satz.

Für mich hört es sich auf den letzten 1 1/2 Seiten dieses Threads so an, als wolltest Du per se jeder Strategie ausser reiner Buy&Hold jegliche Erfolgschance absprechen.

Das wunderte eben nur sehr. (In einem 'trader-forum' erst recht.) Und liesse sich leichtest wiederlegen.

Ich hoffe, Du verzeihst mir meine nochmalige Nachfrage. Sie soll nichts anderes als sachdienlich sein, weil ich Deine Aussagen bisher nie so hätte interpretieren können.

Gerade die üblichen Konfliktgehader zwischen den Lagern der Investoren & Trader, der Fundas & Techniker, der Ewighalter & Markettimer-bis-Kurzfristler schienen hier bisher immer weniger präsent zu sein.

Und gerade das macht es doch im Austausch auch sympathisch.

Es gibt in allen Bereichen Erfolgsgeschichten en mass, die dem Verfechter der jeweils gegenüberliegenden Seite im Fällen von Allein-Gültigkeits-Beanspruchung sofort die Butter vom Brot nehmen können.

Es scheint bei Differenzierungen in diesem Spiel um das WIE viel ergebnisorientierter, wenn man Aussagen zu treffen versucht, FÜR WEN (also welches Anleger-/Trader-Profil) WELCHE Strategien im WIE erfolgsversprechender sind, als andere. Eventuell noch im Zusatz einer Differenzierung für Marktphasen, Wirtschaftszyklen und Ähnlichem.

Niemals aber, ein alleiniges "Wie" mit Absolutheitsanspruch gegen und über alle anderen gestellt.

Das macht schon nach sehr kurzer Betrachtung einfach gar keinen Sinn.

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edit: (leider völlig überlesen, weil ich durch die Artikelverlinkungen abgelenkt war)

In einem Teil Deiner Antwort später sind Aspekte drin, die ich eben dabei sehr wichtig finde, weil sie das WIE für WEN beschreiben ...:

Natürlich gibt es einige erfolgreiche Investoren, welche nach genauer Analyse Aktien eines Unternehmens kaufen, um nach Erreichen eines vorher bestimmten (in ihren Augen) fairen Preises wieder zu verkaufen, die schauen nicht auf die Zeit, sondern auf den Preis. Jene Anleger sind aber auch bereit eine Aktie zehn Jahre oder länger zu behalten, können aber unter Umständen schon nach wenigen Monaten verkaufen. Das braucht sehr viel Erfahrung, Engagement und Wissen wie man eine Firma bewertet. Das muss man aber professionell machen, was heisst, man muss so viel Geld zur Verfügung haben, um davon leben zu können...

... Der „normale“ Anleger wird aber langfristig nur Erfolg haben, wenn er auf erstklassige Unternehmen setzt, diesen aber auch über Jahre die Treue hält, seine Ohren gegenüber Marktschreierischen Nachrichten verschliesst und einfach erfolgreich sein Ding durchzieht. Smart bleiben bei Kursrückgängen und sich immer auf das grosse Ganze Bild konzentrieren. Langsam, sicher, langweilig mit Kontinuität investieren. Auf- und Abschwünge in den Kursen auf Tages, Wochen oder Monatsbasis keinen Wert zumessen.
So macht es auch für mein Verständnis jetzt schon wesentlich mehr Sinn als der obige Satz allein. :eek:k:
(macht mich wieder glücklich :banana: )

Für mich stellt sich aber die Frage schon in dem Zusatz erstklassige Unternehmen.

Der "normale Anleger" wird m.E. genauso viele Schwierigkeiten haben, erstklassige Unternehmen auszumachen und langfristig erfolgreich zu kombinieren wie er es hätte, langfristig erfolgreich Markettiming oder Trading zu betreiben.

Für jede Herangehensweise bedarf es gehöriger Profession und Ressourcen!

Es wird nicht jedes Lieschen Müller, John Doe oder dodo in Nebenbeschäftigung ein kleiner Warren Buffet ... genauso wenig wie ein kleiner Larry Williams.

Aber im Allgemeinen bedeutet die Fokussierung auf eine Langfristanlage im WIE für den durschnittlichen Privatanleger als Profil die beste Alternative

... begrenzt die Risiken, lässt ihn mitwachsen im Lernen, erlaubt Urlaub und psychische Distanz, hält mehr Raum für das eigentliche Leben neben der Börse. :cheers:

(Im Sprung zu Vollberufler sind dann wieder eine Menge Relativierungen möglich, aber dann hat man es auch mit einem anderen Profil zu tun.

Und ganz schwierig wird es für diejenigen, die sich im semiprofessionellen Bereich befinden. So wirklich weder Fisch noch Fleisch.

Ein Profilwechsel im Übergang zum Hauptberufsbörsianer kann dabei dann ein längerer Selbstfindungsprozess werden, der schwierige Weichenstellungen in den Herangehensweisen beinhaltet.)

 
Auszug Swissquote per 19.01.2013 Beginn per 15.7.2012 mit 20'000 Einzige Käufe Swiss Dots Optionen

Verfügbarer Betrag : 205'534.88 CHF Performance : 275'133.92 CHF Totalwert: 299'284.88

Symbol Anz. EinstK Totalwert Tagesveränd. Letzter Preis Gewinn/Verlust

Handel 18693530 200000 0.10 17'200.00 9'400.00 0.09 CHF -3'600.00 (-17.3%) CHF

Handel 18839619 300000 0.10 41'700.00 27'300.00 0.14 CHF 11'000.00 (35.8%) CHF

Handel 19548374 65000 0.10 5'850.00 1'690.00 0.09 CHF -715.00 (-10.9%) CHF

Handel 19548727 200000 0.07 29'000.00 16'000.00 0.15 CHF 15'400.00 (113.2%) CHF

Hier mal einen Auszug 1 zu 1 von mir bei Swissquote mit den noch bestehenden Optionen

Ich habe nichts gegen eine Langfriststrategie und finde sie für jemanden der sich nicht täglich mit der Börse befassen kann auch vernüftig, wobei die Performance sehr bescheiden war in den letzten Jahren. Klar hat jemand der erst im 2003 eingestiegen ist, ein anderes Bild der Börse als jemand der schon seit 1998 dabei ist. Daher auch hier sollte man zwischendurch vor Verkäufen nicht zurück schrecken, denn sie können überaus sinnvoll sein. Viele sichere Werte haben ja in den letzten Jahren überaus viel verloren, manchmal ist ein Bluechips eben auch nur ein schwarzes Loch (Banken und Versicherungen) aber auch ABB oder die Pharmagesellschaften mussten bluten trotz jährlichen Gewinnzunahmen. Jetzt scheint alles rosig aber eben auch dies kann sich wieder ändern. Daher empfehle ich auch bei den Langfrist Anlagen Gewinne mit zu nehmen nicht zu vergessen. Denn so sicher wie es Hausse gibt an der Börse so sicherer kommen auch wieder Crashes. China ist im Moment das Züglein an der Waage aus meiner Sicht, das Wachstum scheint sich zum Glück wieder zu beschleunigen. Im Moment kann man sicher noch dabei bleiben aber die Luft wird merklich dünner.

Kommen wir zu mir. Hier kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, es braucht viel Erfahrung und gute Nerven und sicher muss man ein wenig eine Spielernatur um eben auch mit Verlusten spielerisch um zu gehen und nicht daran zerbrechen, wie die meisten 99,99%. Diese Erfahrung habe ich in den verschieden Foren schon mehrmals gemacht und ehrlich alle haben bis anhin die Waffen im Laufe der Jahre gestreckt.

Intuition und schnelles Handel sind ebenso wichtig.

Vor ein paar Tagen wollte ein Freund von mir, der die Börse auch kennt, ein wenig von mir lernen. Als ich ihm dann die meine simple Optionsstrategie erklärte, war er ganz perplex. Vola Delta und all den Scheiss schaue ich nicht an, sagte ich ihm!! Nur Hebel, Prämie und sowieso zählt in diesem Geschäft wo zu 80% der Schreiber der Gewinner ist nur das richtige Timing!! Er hatte 20'000 für Optionen vorgesehen. Dann habe ich im vorgeschlagen Positionen in der Grösse von 4'000 ca., da ich gerade SGS Optionen gekaufte hatte, und er das gleiche machen wollte, habe ich im vorgeschlagen mal 2000 zu investieren. Ich war neben ihm als er nur noch senden drücken musste, er konnte es nicht, da kamen auf einmal Fragen und Ueberlegungen und da wusste ich sofort, ihm geht diese Spielermentalität abhanden. So muss jeder selber den Weg an der Börse finden und eben sein richtiges Risikoprofil!! Aus meiner Erfahrung überschätzen 90% ihr Riskobewusstein.

Es gibt viele Wege die nach Rom führen und welches der richtige für uns ist, müssen wir selbst heraus finden. Man kann auch sicher mit Forex sein Geld verdienen.

Ich habe meien Weg schon lange gefunden und ich habe mich zu 100% auf Optionen auf CH-Werte konzentriert und ich weiss ich kann in einem guten Umfeld mit wenig Kapital eine Milion machen und die obige Performance ist keine Eintagsfliege wie einige von euch auch wissen.