Morgen, John!
Die Arbeiten (nicht alle sind welche), die Du verlinkt hast, helfen nicht so wirklich viel, finde ich.
1) von Dez. 1999 und Fokus der Analyse der Daten bis dort. Dass der Markt in den zwei Jahrzehnten davor wohl eindeutig zu bhy&hold ging, muss keiner erwähnen. Dass die Ergebnisse in den letzten 12 Jahren anders aussähen auch nicht.
2) ist mehr ein netter Aufriss als meinungsbildender Artikel für die ,Traders am Sonntag'
3) ist von 1991!! ?!
4) "...CONCLUSION
In summary, transaction costs are an important matter
for plan sponsors, managers and brokers alike...." - ja, wirklich viel mehr steht da auch nicht drin.
...
... höre da mal auf.
Letztlich geht bei dem Sammelsurium auch einiges durcheinander ... Professionals, Retailer, Trader, Investoren, Markettimer, Orderkosten ...
Deshalb sprach ich von
konkretisierenden Formulierungen, die Deiner ersten etwas Tiefenschärfe geben, damit sie Gültigkeit ahnen lässt.
jeder erfolgreiche Investor und davon gibt es Wenige, hat sich von der Vorstellung befreit, erfolgreich mit dem Aktientrading zu sein.
soll heissen (auch hier verwirrt mich die Kombination 'Aktientrading' und 'Investor' eben):
- Aktientrading kann niemals erfolgreich sein ?!
- Aktientrading kann über Jahrzehnte niemals erfolgreich sein ?!
- Für Private (Nicht Vollberufliche) Aktienanleger ist die Buy&hold immer die bessere Variante gegenüber Timingversuchen ?!
- Für die Gruppe der Investoren unter den Aktienanlegern ist es fragwürdig, die Investitionen mit Markettiming-Ansätzen zu kombinieren. Nur unwesentlich bessere Chance geht dabei Hand in Hand mit wesentlich grösserem Risiko ?!
- Investitionsstrategien/ sehr lange Anlagehorizonte stehen immer besser da als Tradingstrategien/ kleinere Frames ?!
...
Kann man noch viel versuchsweise anschliessen und jeweils selbst noch deutlich sinnhaltiger differenzieren.
Ich habe eben keine Ahnung, was genau Du meintest mit dem Satz.
Für mich hört es sich auf den letzten 1 1/2 Seiten dieses Threads so an, als wolltest Du per se jeder Strategie ausser reiner Buy&Hold jegliche Erfolgschance absprechen.
Das wunderte eben nur sehr. (In einem 'trader-forum' erst recht.) Und liesse sich leichtest wiederlegen.
Ich hoffe, Du verzeihst mir meine nochmalige Nachfrage. Sie soll nichts anderes als sachdienlich sein, weil ich Deine Aussagen bisher nie so hätte interpretieren können.
Gerade die üblichen Konfliktgehader zwischen den Lagern der Investoren & Trader, der Fundas & Techniker, der Ewighalter & Markettimer-bis-Kurzfristler schienen hier bisher immer weniger präsent zu sein.
Und gerade das macht es doch im Austausch auch sympathisch.
Es gibt in allen Bereichen Erfolgsgeschichten en mass, die dem Verfechter der jeweils gegenüberliegenden Seite im Fällen von Allein-Gültigkeits-Beanspruchung sofort die Butter vom Brot nehmen können.
Es scheint bei Differenzierungen in diesem Spiel um das WIE viel ergebnisorientierter, wenn man Aussagen zu treffen versucht, FÜR WEN (also welches Anleger-/Trader-Profil) WELCHE Strategien im WIE erfolgsversprechender sind, als andere. Eventuell noch im Zusatz einer Differenzierung für Marktphasen, Wirtschaftszyklen und Ähnlichem.
Niemals aber, ein alleiniges "Wie" mit Absolutheitsanspruch gegen und über alle anderen gestellt.
Das macht schon nach sehr kurzer Betrachtung einfach gar keinen Sinn.
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edit: (leider völlig überlesen, weil ich durch die Artikelverlinkungen abgelenkt war)
In einem Teil Deiner Antwort später sind Aspekte drin, die ich eben dabei sehr wichtig finde, weil sie das WIE für WEN beschreiben ...:
Natürlich gibt es einige erfolgreiche Investoren, welche nach genauer Analyse Aktien eines Unternehmens kaufen, um nach Erreichen eines vorher bestimmten (in ihren Augen) fairen Preises wieder zu verkaufen, die schauen nicht auf die Zeit, sondern auf den Preis. Jene Anleger sind aber auch bereit eine Aktie zehn Jahre oder länger zu behalten, können aber unter Umständen schon nach wenigen Monaten verkaufen. Das braucht sehr viel Erfahrung, Engagement und Wissen wie man eine Firma bewertet. Das muss man aber professionell machen, was heisst, man muss so viel Geld zur Verfügung haben, um davon leben zu können...
... Der „normale“ Anleger wird aber langfristig nur Erfolg haben, wenn er auf erstklassige Unternehmen setzt, diesen aber auch über Jahre die Treue hält, seine Ohren gegenüber Marktschreierischen Nachrichten verschliesst und einfach erfolgreich sein Ding durchzieht. Smart bleiben bei Kursrückgängen und sich immer auf das grosse Ganze Bild konzentrieren. Langsam, sicher, langweilig mit Kontinuität investieren. Auf- und Abschwünge in den Kursen auf Tages, Wochen oder Monatsbasis keinen Wert zumessen.
So macht es auch für mein Verständnis jetzt schon wesentlich mehr Sinn als der obige Satz allein.
k:
(macht mich wieder glücklich :banana: )
Für mich stellt sich aber die Frage schon in dem Zusatz
erstklassige Unternehmen.
Der "normale Anleger" wird m.E. genauso viele Schwierigkeiten haben, erstklassige Unternehmen auszumachen und langfristig erfolgreich zu kombinieren wie er es hätte, langfristig erfolgreich Markettiming oder Trading zu betreiben.
Für jede Herangehensweise bedarf es gehöriger Profession und Ressourcen!
Es wird nicht jedes Lieschen Müller, John Doe oder dodo in Nebenbeschäftigung ein kleiner Warren Buffet ... genauso wenig wie ein kleiner Larry Williams.
Aber im Allgemeinen bedeutet die Fokussierung auf eine Langfristanlage im WIE für den durschnittlichen Privatanleger als Profil die beste Alternative
... begrenzt die Risiken, lässt ihn mitwachsen im Lernen, erlaubt Urlaub und psychische Distanz, hält mehr Raum für das eigentliche Leben neben der Börse. :cheers:
(Im Sprung zu Vollberufler sind dann wieder eine Menge Relativierungen möglich, aber dann hat man es auch mit einem anderen Profil zu tun.
Und ganz schwierig wird es für diejenigen, die sich im semiprofessionellen Bereich befinden. So wirklich weder Fisch noch Fleisch.
Ein Profilwechsel im Übergang zum Hauptberufsbörsianer kann dabei dann ein längerer Selbstfindungsprozess werden, der schwierige Weichenstellungen in den Herangehensweisen beinhaltet.)