Langfristige - Strategie

Wenn viele, also Massen von Anlegern, Aktien kaufen, also grosse Volumen erzeugen, mahnt mich das deswegen zur Vorsichtig, weil diese Massen, beim kleinsten Windstoss, sprich schlechte Nachrichten, ihre Aktien zu niedrigsten Preisen abstossen werden, sie kauften ja nicht aus Überlegung, sondern weil es alle tun, sprich weil die Märkte steigen.

In unruhigen Zeiten wie diesen, wenn Aktien mit kleinen Volumen steigen, zeigt mir das, „hartgesottene“ Aktienkäufer decken sich ein, sie kaufen Aktien aus einer Überlegung heraus, nämlich das sie günstig sind. Diese Spezies von Anlegern verkaufen aber auch nicht, wenn schlechte Nachrichten die Runden machen, wie gesagt die kaufen dann nach, die Masse kauft erst bei steigenden Kursen.

Also merke: Gut ist, wenn mit kleinen Volumen die Aktien steigen und wenn mit grossen Volumen die Aktien sinken.

Schlecht ist das Gegenteil, also wenn die Aktien mit grossen Volumen steigen und mit kleinen Volumen fallen.

Ich betrachte das Volumen auf Tages Basis, beobachte genauso das Wochen und Monats Volumen, schliesse meine Entscheide aber auf Jahresbasis, also dieses Jahr hatten wir historisch gesehen kleine bis mittlere Volumen.

Ein Blick in das Näh(Börsen)kästchen

Nehmen wir als gegeben ein durchschnittliches Handelsvolumen von 4 bis 5 Millionen Aktien bei Nestle am Tag.

Wenn bei einer stark steigenden Nestle an einem Tag zirka 2 Millionen Stück über den Tisch gegangen sind. Enthält das folgende Infos für mich. Nestle ist heute bei diesem relativ kleinen Volumen stark gestiegen, ergo es gibt weniger Verkäufer als Käufer,die Aktie kann noch weiter steigen. Steigt das Volumen in den nächsten Tagen kontinuierlich wieder an, bedeutet das für mich, auch wenn die Aktie noch weiter steigt, es sind wieder mehr bereit die Aktie um diesen Preis zu verkaufen. Also wird sie wahrscheinlich bald fallen. Ganz grob umrissen.
Danke marcello und sorry habi, ist echt untergegangen!

Meine Aussage betrifft immer nur eine einzelne Aktie, nie den ganzen Markt, wenn ich von Aktien sprach, war das wohl insofern missverständlich zu verstehen, das man interpretieren konnte, es betrifft den ganzen Markt.

Darum auch mein Beispiel mit Nestle!

Eine Chart oder das Volumen ist immer nur nützlich für eine Aktie. Kostolany verglich es mit einer Fieberkurve, wenn der Arzt im Spital sich die Fieberkurve eines Patienten anschaut, kann er daraus auch nicht den Durchschnitt aller Patienten ersehen.

Konkret, schauen wir uns mal meine Lieblingsaktie Roche mit einem einfachen Tool von finanztreff.de an, es gibt noch bessere, um das Volumen zu eruieren, aber man sieht es auch mit diesem recht deutlich.

Es gibt eigentlich dazu nichts mehr zu schreiben, das Bild mit dem Volumen sagt alles!

Wie ich auch schrieb, ich bin mir bewusst, dass ich ziemlich alleine mit meiner Behauptung dastehe, da hatte ich schon viele Diskussionen, doch gerne kann man meine Behauptungen als nicht relevant oder sogar falsch darlegen, Hauptsache ich habe damit Erfolg.

Und hier das Ganze auf 10 Jahre gesehen.

Von 2003 bis 2005 stieg Roche mit relativ kleinem Volumen 2005 bis 2007 stieg sie dann mit grösseren Volumen, da hätte man Vorsicht werden sollen. Im 2008 ist sie dann mit grossem Volumen gefallen alle Unsicheren verkauften ihre Roche. Mitte 2009 stieg Roche dann wieder mit relativen kleinen Volumen. 2010 nahm es dann wieder etwas zu. Jener welcher sich nur auf das Volumen verlies so wie ich es interpretiere, der wäre im 2007 vorsichtig geworden und hätte im 2009 gemerkt das Volumen nimmt ab und hätte sich wieder Roche ins Depot geholt.

Aber da sind jetzt so viele wäre und hätte dabei, das irritiert nur.

Interessant ist nur die Gegenwart und die Zukunft.

Schauen wir uns die Roche vom 2012 an, dann sehen wir sie steigt bei kleinem Volumen, darum bin ich mit einer vollen Position bei Roche dabei, nimmt jetzt das Volumen mit dem Aktienkurs zu, stosse ich einen Teil meiner Roche ab und zwar so viel Prozente, wie sie seit 2012 mit diesem kleinen Volumen gestiegen ist.





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Dumm schreiben und klug handeln, kann und soll man mir vorwerfen.

 
Hallo John

"Dumm schreiben" möchte ich Dir auf keinen Fall vorwerfen und mit Deinem Handeln bist Du zufrieden, soweit ist alles auf guten Wegen. :top: Den zweiten Punkt kann ich eh nicht beurteilen, aber ich zweifle nicht an Deinen Aussagen.

Ich habe heute Abend meinen Chart mit Deinem verglichen und muss feststellen, dass wir da ein unterschiedliches Bild haben was das Volumen betrifft. Da ich für meine Kursdaten zahle gehe ich davon aus, dass sie genauer sind als diejenigen von finanztreff.de.

Habe mal noch bei verschiedenen Webseiten verglichen. Swissquote und Finanzen.ch haben beide extreme Volumespitzen drin, scheint auch nicht sehr plausibel. Mein Char entspricht etwa demjenigen von Onvista.de, stelle mal diesen rein zum Vergleich.

Ich muss mir mal etwas Zeit nehmen, um ROG für den gezeigten Zeitraum zu analysieren, dann kann ich auch etwas detaillierter auf die Volumen eingehen wie ich es sehe. So auf den ersten Blick kann ich schon sagen, dass es nicht einfach war am Top 07



 
@JD:Rückwirkend Charts zu lesen ist immer viel einfacher. Ich behaupte mal, dass wer nach der Volumenstrategie (anhand Deines Charts) handelt, nicht erst 2007 raus wäre sondern schon 2005. Denn dort sehe ich den grossen "Sprung" im Volumen.

 
@JD:Rückwirkend Charts zu lesen ist immer viel einfacher. Ich behaupte mal, dass wer nach der Volumenstrategie (anhand Deines Charts) handelt, nicht erst 2007 raus wäre sondern schon 2005. Denn dort sehe ich den grossen "Sprung" im Volumen.
Da hast du so was von Recht, ich finde es auch müssig aus Vergangenen zu schliessen, darum schreibe ich auch: „Schauen wir uns die Roche vom 2012 an, dann sehen wir sie steigt bei kleinem Volumen, nimmt jetzt das Volumen mit dem Aktienkurs zu, stosse ich einen Teil meiner Roche ab und zwar so viel Prozente, wie sie seit 2012 mit diesem kleinen Volumen gestiegen ist. Ausserdem ist das Volumen nur ein Aspekt, um eventuell Gewinne mitzunehmen, im grossen und ganzen bin ich ja kein Freund Aktien zu verkaufen, nur bei extremen Übertreibungen und genauer Beobachtung verschiedener Signale kann es Sinn machen, einen Teil, Betonung auf Teil, seiner Aktien zu verkaufen.
 
Für Intervalle von fünf Jahren aufwärts liegen 90 Prozent aller Anleger bei korrekter Analyse unter Berücksichtigung der Kosten und Risiko weit hinter der Benchmark. Die zehn Prozent Outperformer haben das Glück und den Zufall auf ihrer Seite. Das hat zwei Gründe: Erstens nach der Arithmetik des aktiven Anlegens, müssen vor Kosten genau 50 Prozent aller angelegten Geldeinheiten unter der Marktrendite liegen und 50 Prozent darüber, weil alle angelegten Geldeinheiten ja der Markt sind. Berücksichtigt man Transaktionskosten, die der Markt ja nicht hat, liegen sogar mehr als die Hälfte aller Anleger unter dem Markt. Der zweite Grund ist, dass die Gruppe der Outperformer keinerlei Kontinuität aufweist. Diese Gruppe, die es übrigens stets geben wird, wechselt ihre Zusammensetzung ständig und ist nicht prognostizierbar, schon gar nicht auf der Basis langfristiger Renditen.Es gibt unzählige wissenschaftlicher Studien welche die Überlegenheit vom langfristigen Anlegen bewiesen haben. Je länger der Betrachtungszeitraum, desto klarer liegen aktive Anlagestrategien hinten.Warum traden dann alle auf Teufel komm raus und legen nicht langfristig an!?Weil die Lobby der Finanzbranche – also Banken, Fondsgesellschaften, Vermögensberater und Finanzmedien viel zu wenig an den Langfristinvestoren verdienen, was ich gelesen habe sind es tatsächlich 90 % weniger gegenüber dem, was sie an den kurzfristigen Anlegern verdienen. Darum wird langfristiges Anlegen auch nicht übermässig propagiert, im Gegenteil, unterschwellig werden den Anlegern aktive Fonds mit Hochglanz Prospekten schmackhaft gemacht, welche von „Finanzmarktexperten“ gemanagte werden, notabene die meisten schneiden schlechter als der Index ab. Der Hauptgrund liegt aber in unseren Genen, das habe ich ja schon weiter oben geschrieben:„Unser direkter Vorfahre der "Homo sapiens" einstiger Jäger und Sammler fing an, Pflanzen als Nahrung selbst anzubauen und seine Beute nicht mehr direkt zu verspeisen, sondern sie zu züchten. Der Mensch strebte nach einem immer besseren und reicheren Leben, in seinen Genen schlummert aber immer noch der Urzeitjäger, welcher ins Geschehen eingreifen will, um möglichst grosse Beute zu machen.“Dann ist es auch eine psychologische Angelegenheit, schon von Kindheitsbeinen an wird einem eingetrichtert „Ohne Fleiss, kein Preis“ und dann soll man beim Investieren, durch Nichtstun, die meiste Rendite erzielen, das kann nicht sein, dagegen sträubt sich das innere Kind in uns.Was es einem aber fast verunmöglicht langfristig zu denken, ist der Moment, wenn die Aktien dramatisch runtergehen. Das haben wir die letzten zehn Jahre schon mindestens dreimal erlebt, das will man einfach nicht noch ein viertes oder fünftes Mal erleben, nein, dann tradet ein Anleger lieber, das heisst er probiert Gewinne mitzunehmen und wartet dann bis die Kurse runtergehen, um dann günstig wieder an Aktien zu kommen, was für ein Trugschluss und fataler Fehler, denn Markttiming funktioniert nicht und bringt eine schlechtere Rendite, wie es wissenschaftlich belegt werden kann. Ausserdem ist es auch nicht cool, wenn man als vermeintlicher Anlegerspezialist, einfach ein paar erstklassige Unternehmen kauft und diese dann über Jahrzehnte liegen lässt, damit kann man nicht angeben, das kann schliesslich jeder.Darum wird man als Langfristanleger auch belächelt, welcher nicht mit der Zeit geht und keine Ahnung von effizienten, schnelllebigen Märkten hat, das mag früher funktioniert haben, heut ist das out.Ich behaupte, gerade in dieser schwierigen Zeit, wo die Märkte mit Geld geflutet werden, die Staaten und Menschen hingegen aber immer wie weniger Geld, dafür aber mehr Schulden haben, wird langfristiges Anlegen die beste Rendite abwerfen, man muss aber, wenn die Märkte runtergehen und das werden sie, smart bleiben und darf die Nerven nicht verlieren, auch wenn es so aussieht, als sei diesmal, wieder einmal, alles anders.

 
Was es einem aber fast verunmöglicht langfristig zu denken, ist der Moment, wenn die Aktien dramatisch runtergehen. Das haben wir die letzten zehn Jahre schon mindestens dreimal erlebt, das will man einfach nicht noch ein viertes oder fünftes Mal erleben, nein, dann tradet ein Anleger lieber, das heisst er probiert Gewinne mitzunehmen und wartet dann bis die Kurse runtergehen, um dann günstig wieder an Aktien zu kommen, was für ein Trugschluss und fataler Fehler, denn Markttiming funktioniert nicht und bringt eine schlechtere Rendite, wie es wissenschaftlich belegt werden kann. Urs meint:So schlimm finde ich diese Ueberlegung nun auch wieder nicht. :eek:k: Warum soll man gemachte Erfahrungen nicht in dieses Geschäft miteinbeziehen. Wenn ich also die Erfahrung 3x gemacht habe, dass die Buchgewinne wieder wie der Schnee an der Sonne schmelzen können, warum denn nicht bei guter Börsenlage Gewinne mitnehmen, Pulver sammeln für eine zu erwartende Korrektur.du sagst ja selber, unten, die Märkte werden runter gehen. Davon bin ich auch überzeugt, denn so kann es nicht weitergehen. Und wenn dieMärkte tauchen, dann taucht alles. Da wird nicht mehr differenziert zwischen guten und schlechten Titeln. Also ist es nicht von schlechten Eltern ein Bisschen Cash zu haben. Generiert durch Gewinnmitnahmen. John Doe sagt man muss aber, wenn die Märkte runtergehen und das werden sie, smart bleiben und darf die Nerven nicht verlieren, auch wenn es so aussieht, als sei diesmal, wieder einmal, alles anders.
Urs sagt:Und auch über ein Bisschen Cash verfügen, um einzusteigen.Man wird mir nun entgegenhalten. Man steige dann sowieso nicht im richtigen Moment ein.Falsch: Das Kaufziel muss vorher bereits feststehen. Komme was wolle. Und konsequent angewendet werden.Urs
 
Urs meint:

So schlimm finde ich diese Ueberlegung nun auch wieder nicht. :eek:k: Warum soll man gemachte Erfahrungen nicht in dieses Geschäft miteinbeziehen. Wenn ich also die Erfahrung 3x gemacht habe, dass die Buchgewinne wieder wie der Schnee an der Sonne schmelzen können, warum denn nicht bei guter Börsenlage Gewinne mitnehmen, Pulver sammeln für eine zu erwartende Korrektur.

du sagst ja selber, unten, die Märkte werden runter gehen. Davon bin ich auch überzeugt, denn so kann es nicht weitergehen. Und wenn dieMärkte tauchen, dann taucht alles. Da wird nicht mehr differenziert zwischen guten und schlechten Titeln. Also ist es nicht von schlechten Eltern ein Bisschen Cash zu haben. Generiert durch Gewinnmitnahmen.

Und auch über ein Bisschen Cash verfügen, um einzusteigen.

Man wird mir nun entgegenhalten. Man steige dann sowieso nicht im richtigen Moment ein.

Falsch: Das Kaufziel muss vorher bereits feststehen. Komme was wolle. Und konsequent angewendet werden.

Urs
Ja, Urs mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden die Aktien auch wieder runtergehen, denn immer steigen werden sie wohl (leider) nicht.
Aber und dieses aber entscheidet über ein paar ganz wichtige Prozentpunkte.

Wir können nicht wissen, wann die Aktienmärkte runtergehen, wie viel sie dabei korrigieren genauso wenig. Deswegen ist es durchaus möglich, dass ein Anleger sich ein Kursziel setzt, zu welchem er eine Aktie wieder zurück kaufen möchte, diese aber nie mehr auf den gewünschten Preis zurückfällt, so etwas kann einem enorme Performance kosten. Auch, wenn man zu früh verkauft, das was viele Anleger getan haben, kostet es Geld. Natürlich, weiss man hinterher immer, wann ein Ausstieg angebracht gewesen wäre.

Das meine ich unter Markttiming funktioniert langfristig nicht.

Was ich aber durchaus verstehe, wenn sich ein Anleger sagt, ich verzichte gerne auf eine gewisse Performance, dafür fühle ich mich sicher und kann entspannt dem nächsten Kursrückgang entgegensehen. Das ist legitim und nachvollziehbar.

Wer aber so wie ich, das Maximum über eine sehr lange Zeit rausholen möchte, muss durch das Tal der Tränen, um an den Gipfel der Performance zu gelangen, hier nur zur besseren Verständlichkeit ein Rechenbeispiel.

[SIZE= px]Jemand der 100`000.- CHF investiert und während 30 Jahren im Durchschnitt 5 % Rendite erwirtschaftet hat [COLOR= #0000FF]432`194.- [/COLOR]CHF auf seinen Portfolio.[/SIZE]

Jener der 7 % im Durchschnitt gemacht hat, nennt [COLOR= #0000FF]761`225.-[/COLOR] CHF sein eigen.

Der Hartgesottene welche kaltblütig sein Glück beansprucht hat und 10 % durchschnittlich im Jahr erwirtschaftet hat, der ist Millionär und besitzt [COLOR= #0000FF]1`744`940.-[/COLOR]CHF.

Er hat also „nur“ doppelt so viel Prozente wie der mit fünf Prozente gemacht, aber viermal so viel Geld.

 
Ja, da liegt wohl in beiden Argumenten ein Bisschen Wahrheit.Eines meiner grossen Fehler der Vergangenheit war, dass ich bei einem grösseren Crash kein Cashd mehr hatte zuzukaufen. (Mit Verlust verkaufe ich aus Prinzip nie.)Vor ein paar Wochen hatte ich einen, für meine Verhältnisse grösseren Posten RDSA. Bei 29.11€. Nach dem Moto, die Bäume wachsen nicht in den Himmel habe ich sie dann verkauft. Ein paar Wochen später habe ich sie dann wieder zurückgekauft bei unter 26€Aber eben, lassen wir dies Sprichwort gelten:Ricarda Huch) Dem frohen Tage folgt ein trüber, doch alles wiegt zuletzt sich auf.Urs

 
Sind 15 Jahre langfristig genug? Habe gerade ein Depot eines bekannten gesehen. 5 long only fonds, davon hat nur gerade 1 Fonds 30% gewinn gebracht. Die anderen 4 zwischen 10 und 50% Minus (allerdings einer in $ im Plus, Währungsbedingt hübsch im Minus). Wurde alles auf einmal gekauft. Wie soll ein Privatanleger besser sein als Professionelle?

 
Wie soll ein Privatanleger besser sein als Professionelle?
Das ist so schwer gar nicht, im Gegenteil - wenn Du jetzt mit Fonds vergleichst.Arbeite Dich über eine Hand voll Jahre nebenbei immer mal ein in die Materie ... ist eh keine vergeudete Zeit, weil Du dabei viel lernen kannst, das Dir im Leben immer wieder / andernorts auch begegnet.Nach einiger Zeit, ein paar Musterdepots, ein paar wenigstens auf dem Papier mit erlebten Börsenphasen bist Du schon ein Stück informierter und gewachsen.Sein Geld in Fonds-Hände zu geben macht für jemanden mit durchschnittlichem Anlegerprofil praktisch gar keinen Sinn. Es gibt Spar-/Vorsorgemodelle, die einen zu so etwas drängen können. Sofern diese tatsächlich für jemandes Lebenumstände Sinn machen - was auch wirklich nicht immer der Fall ist -, kann sich da eine Ausnahme bilden.Ansonsten gilt: Selber machen spart Gebühren, birgt mehr Chancen, hält alle Zügel in der eigenen Hand und lässt einen dabei auch noch einiges über die Märkte, die Wirtschaft, die Menschen und einen selbst lernen.
 
Wie soll ein Privatanleger besser sein als Professionelle?
Sein Geld in Fonds-Hände zu geben macht für jemanden mit durchschnittlichem Anlegerprofil praktisch gar keinen Sinn. Es gibt Spar-/Vorsorgemodelle, die einen zu so etwas drängen können. Sofern diese tatsächlich für jemandes Lebenumstände Sinn machen - was auch wirklich nicht immer der Fall ist -, kann sich da eine Ausnahme bilden.Ansonsten gilt: Selber machen spart Gebühren, birgt mehr Chancen, hält alle Zügel in der eigenen Hand und lässt einen dabei auch noch einiges über die Märkte, die Wirtschaft, die Menschen und einen selbst lernen.
Da gebe ich Dodo zu100% recht. :bravo: Urs
 
Ja, das kann ich, wobei ich nicht ein besonderer Anhänger dieses Indikators bin. Vielleicht müssen wir mal einen Volumen-Thread eröffnen, welcher explizit auf dieses Thema eingeht. Wichtigstes Element ist aber letztlich der Preis, auch wenn er nicht immer gerechtfertigt scheint.Ich werde meine Gedanken zu Roche im Roche-Thread plazieren, da wir in diesem Beispiel auf eine Einzel-Aktie eingehen. Im Gegensatz zu John verfolge ich auch die ETF's, vor allem die US ETF SPY, QQQ und IWM, weil sie sehr liquide sind und einen wichtigen Markt refklektieren. Beim SMI ist der CSSMI einigermassen liquide, hat aber manachmal Volumenspitzen, welche auch im Nachhinen nur schwer zu begründen sind.

 
Hey John,Ich finde dein Posting oben sehr gut. Hat sehr viel wahres dran. Auch das Rechenbeispiel wieviel man eben erreichen kann, wenn man im Jahr im Schnitt 10% macht, ist denke ich vielen nicht bewusst. Obwohl 30 Jahre ist schon eine verdammt lange Zeit.Betreffend Volumen bin ich anderer Meinung. Ich bin der Meinung je grösser das Volumen, desto relevanter die entsprechende Richtung. Also die weitverbreitete Meinung.Was mich persönlich an der langfristigen Anlage "stört", ist das Risiko. Klar du sitzt die Baisse Phasen einfach aus und wartest bis die Kurse wieder raufkommen. Aber es ist schon recht krass wenn das Portfolio einfach mal so 50% im Minus ist. Wenn du sagen wir mal 1 Million anlegst und dann ist das Portfolio zwischenzeitlich nur noch 500'000 wert. Das schmerzt schon oder!?

 
Jemand der 100`000.- CHF investiert und während 30 Jahren im Durchschnitt 5 % Rendite erwirtschaftet hat [COLOR= #0000FF]432`194.- [/COLOR]CHF auf seinen Portfolio.

Jener der 7 % im Durchschnitt gemacht hat, nennt [COLOR= #0000FF]761`225.-[/COLOR] CHF sein eigen.

Der Hartgesottene welche kaltblütig sein Glück beansprucht hat und 10 % durchschnittlich im Jahr erwirtschaftet hat, der ist Millionär und besitzt [COLOR= #0000FF]1`744`940.-[/COLOR]CHF.

Er hat also „nur“ doppelt so viel Prozente wie der mit fünf Prozente gemacht, aber viermal so viel Geld.
Eine grosse Frage sehe ich (nebst dem eingegangegen Risiko für die Mehrrendite) bei der Inflation wenn man über so lange Zeiträume spricht....also ist es nominaler oder realer Ertrag?
Natürlich, momentan ist das Thema nicht aktuell in der Schweiz, könnte aber sehr aktuell werden in einigen Jahren...darum tendiere ich eher auf Aktien sowie zur Absicherung Edelmetalle und sehe bei längerfristigen Anleihen, beosnders auch Staatsanleihen grosse Risiken wegen Inflation, kommt keine Inflation wird die Schuldenfrage kommen...das eine oder das andere.

 
Sind 15 Jahre langfristig genug? Habe gerade ein Depot eines bekannten gesehen. 5 long only fonds, davon hat nur gerade 1 Fonds 30% gewinn gebracht. Die anderen 4 zwischen 10 und 50% Minus (allerdings einer in $ im Plus, Währungsbedingt hübsch im Minus). Wurde alles auf einmal gekauft. Wie soll ein Privatanleger besser sein als Professionelle?
In meinem ersten Kommentar in diesem Thread schrieb ich: 1) Mir geht es in diesem Thread darum, interessierten Anlegern den Sinn der Langfristanlage näher zu bringen und mit der Zeit heraus zu finden, warum die Anleger ob Private oder institutionelle eine schlechtere Performance als der Benchmark auf die Dauer erwirtschaften. 2) Ich aber trotzdem von einem Index Fonds oder ETF auf den Index abrate. Zum 1) Punkt Dein Bekannter beweist meine These, ich untermauere sie noch mit folgender Überlegung, ich beziehe es jetzt auf Fonds. Ein Fonds verlangt einen Ausgabe Aufschlag zwischen 3% bis 5%, ebenfalls kann man davon ausgehen, dass ein Fonds 2% per annum kostet, also nach Kauf eines Fonds müsste dieser Fondsmanager 5% bis7% Rendite erwirtschaften, um nach einem Jahr keinen Verlust für den Anleger zu erwirtschaften. Bei einem reinen Aktienfonds in einem Bärenmarkt praktisch nicht machbar. Ohne jetzt näher auf die Fondskultur und deren Manager einzugehen, sei nur noch eines gesagt, ein Fonds wird im Schnitt einmal pro Jahr gedreht, das heisst, wenn ein Fonds 1 Milliarde an Fondsvermögen verwaltet, dann kauft und verkauft er für 1 Milliarde Aktien. So ist nicht nur die Provision für den Händler zu bezahlen, es besteht ferner zwischen dem Bid und dem Ask eine prozentuale Lücke, welche ebenfalls erst wieder erwirtschaftet werden muss. Dies verunmöglicht den meisten (die Ausnahme bestätigt auch hier die Regel) Fonds, den Markt zu schlagen. Darum meine Behauptung, ein Anleger welcher in der Schweiz wohnt, fährt langfristig mit einer Nestle, Roche, Novartis usw. besser als mit einem Schweizeraktienfonds.Zum 2) Punkt In Indexfonds steckt nicht drin, was draufsteht. Er besteht vielfach aus Wertpapieren, die nichts oder nur wenig mit dem abgebildeten Börsenindex zu tun haben. »Swap-Basierung« heißt diese Praxis im Fachjargon. Dabei macht der ETF-Anbieter einen Tausch mit einer Bank; meist ist dies das Mutterhaus der Fondsgesellschaft. Die Bank verkauft dem ETF Wertpapiere, die sie anderweitig nicht benötigt, und garantiert, dass sie dafür aufkommt, falls sich deren Wert schlechter entwickelt als der Wert des abgebildeten Index. Da liegen also Hochspekulative Papiere in einem SMI Indexfonds, der Anleger denkt sich aber er besitze Nestle, Roche, Novartis usw. dem ist nicht so!Darum auch hier mein Rat, Finger weg!http://money.usnews.com/money/personal-finance/mutual-funds/articles/2012/10/12/study-active-funds-consistently-fail-to-beat-benchmarksKonkret auf deine Frage bezogen „Wie soll ein Privatanleger besser sein als Professionelle?“ Indem er erstklassige Aktien kauft! Einem Neuling würde ich empfehlen. Fünf bis zehn Topwerte in sein Depot zu legen und alle drei Monate für die gleiche Summe die Aktien sukzessive aufzustocken, dies erfordert enorme Disziplin und gelingt nur den wenigsten, es ist einfach aber nicht leicht die sogenannten Profis zu schlagen.
 
Hey John,

Ich finde dein Posting oben sehr gut. Hat sehr viel wahres dran. Auch das Rechenbeispiel wieviel man eben erreichen kann, wenn man im Jahr im Schnitt 10% macht, ist denke ich vielen nicht bewusst. Obwohl 30 Jahre ist schon eine verdammt lange Zeit.

Betreffend Volumen bin ich anderer Meinung. Ich bin der Meinung je grösser das Volumen, desto relevanter die entsprechende Richtung. Also die weitverbreitete Meinung.

Was mich persönlich an der langfristigen Anlage "stört", ist das Risiko. Klar du sitzt die Baisse Phasen einfach aus und wartest bis die Kurse wieder raufkommen. Aber es ist schon recht krass wenn das Portfolio einfach mal so 50% im Minus ist. Wenn du sagen wir mal 1 Million anlegst und dann ist das Portfolio zwischenzeitlich nur noch 500'000 wert. Das schmerzt schon oder!?
Nur von gegenteiligen Meinungen können wir lernen oder wenigstens unser Wissen vergrössern. Ich sehe es betreffend Volumen aus folgenden Grund anders.
Kaufen viele Anleger eine bestimmte Aktie, dann folgen sie dem Trend, nämlich die Aktie ist momentan gefragt, ergo will jeder Anleger diese Aktie besitzen, in der Annahme, dass sie weiter steigt. Meiner Überzeugung nach haben diese vielen Anleger, welche ein so hohes Volumen verursachen, sich keine Gedanken zu dieser Aktie gemacht, sondern sie rennen der Meinung anderer nach. Der Trend speist sich von sich selbst. Es ist wie im Kino, eine massenpsychologischen Reaktion, einer hustet, sofort hustet der ganze Saal. Um beim Kino zu bleiben, die Gefahr besteht wie in einem überfüllten Kino, schreit ein Idiot Feuer, weil er gebrannte Mandeln riecht, geratet der ganze Saal in Panik und alle Besucher stürmen den Notausgängen entgegen, wo sie dann in der Masse stecken bleiben und zum Boden oder gar zu Tode getrampelt werden.

Steigt eine Aktie hingegen mit kleinem Volumen sind es wenige Anleger, welche sich die Aktie in ihr Depot holen. Diese Wenigen haben sich aber auch Gedanken zu ihrem Kauf gemacht, sie rennen ja keiner Masse nach, dementsprechend werden sie auch nicht wegen schlechten Nachrichten zum gesamt Markt, ihre Aktie verkaufen. Ich bemühe noch einmal das Kino. Wenige Kinobesucher schauen sich einen alten Kulturfilm an, den kaum noch jemand interessiert, das Kino ist also mit wenigen Besuchern gefüllt. Die Chance dass so ein Idiot Feuer schreit ist dementsprechend schon mal kleiner. Doch selbst wenn dieser Idiot, wegen seiner Freundin sich diesen Film reinziehen muss und er wieder Feuer schreit, werden sich die Notausgänge nicht verstopfen und keiner kann zu Tode getrampelt werden.

Mein Fazit aus dieser Überlegung, wenn viele Anleger eine Aktie in ihrem Depot haben ist die Gefahr eines Absturzes grösser, als wenn nur wenige im Besitz dieser Aktie sind, denn die sogenannte allgemeine Meinung an der Börse ist nicht von dauerhaftem Wert.

Dann sprichst du das Risiko an, du hast immer Risiko an der Börse, doch von was für einem Risiko sprechen wir? Ich spreche vom Risiko kein Geld an der Börse zu verdienen, weniger vom kurzfristigen 50% Verlustrisiko, natürlich ist es schmerzhaft 50% weniger in seinem Depot zu haben! Ja, ich kenne diesen Schmerz!!! Ich hatte zwar noch nie 50% auf das gesamte Portfolio, aber schon 35 % und da litt ich sogar physisch darunter, ganz zu schweigen von meinem psychischen Leid. Ich bin ein Vollblutbörsianer und diese Spezis ist generell schon mal zu bedauern, denn sie sind von den Kursen abhängig, sie sind Börsen Junkies, die zwar nicht auf die Kurse starren wollen, es aber nicht fertigbringen ihren Blick abzuwenden, was für eine armselige Gilde. Oder wie es Kostolany ausdrückte: „Börsengewinne sind Schmerzengeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“ Daraus entstand auch meine Antwort auf die Frage von jemanden an mich: „Wie ich meine Geld verdienen würde?“ „Durch Schmerzen!“

Ich bin abgeschweift, es ist langfristig ein grösseres Risiko bei Aufschwüngen also Bullenmärkte nicht dabei zu sein, als wie einen Bärenmarkt oder Abschwung mit all seinen unangenehmen Nebenwirkungen, sprich enormen Verlust mitzumachen. Wer die Aktien nicht im Bärenmarkt besitzt wird sie auch nicht im Bullenmarkt halten. Es ist an der Börse sinnvoll und gewinnabhängig langfristig zu denken 30 Jahre ist nicht lang, wenn wir überlegen, dass ein durchschnittlicher Arbeiter 45 Jahre bis zu seiner Pensionierung arbeitet und bis dahin seine AHV und Pension einbezahlt, ist 30 Jahre realistisch und nötig um an der Börse Geld zu verdienen!

Warum ich in Aktien investiere ist folgende Überlegung und Lebenseinstellung: Man kann mit Aktien Geld machen und Geld verlieren, es ist aber eine smarte Möglichkeit andere für sich arbeiten zu lassen und dabei noch Geld zu verdienen. Jeder der Geld hat kann in Aktien investieren, somit wird jeder der smart Geld verdienen möchte am Aktienmarkt landen, ob dies eine saubere Punktlandung oder eine Bruchlandung wird, liegt an seiner Ausdauer.

 
Eine grosse Frage sehe ich (nebst dem eingegangegen Risiko für die Mehrrendite) bei der Inflation wenn man über so lange Zeiträume spricht....also ist es nominaler oder realer Ertrag?

Natürlich, momentan ist das Thema nicht aktuell in der Schweiz, könnte aber sehr aktuell werden in einigen Jahren...darum tendiere ich eher auf Aktien sowie zur Absicherung Edelmetalle und sehe bei längerfristigen Anleihen, beosnders auch Staatsanleihen grosse Risiken wegen Inflation, kommt keine Inflation wird die Schuldenfrage kommen...das eine oder das andere.
Die Inflation betrifft schlussendlich jedes Anlage Vehikel und darum komme ich zu genau der gleichen Überlegung wie du!
 
Hallo John, beim Thema mit den Volumen sehe ich es ähnlich wie du.Grosse Volumen neigen zu über- oder untertreibungen. Meist ist dies nicht sehr nachhaltig.Kursanstiege und abstiege mit kleinen Volumen sind meist nachhaltiger und fundamentaler.Die frage die sich mir stellt, wie kann ich einen Nutzen daraus ziehen?

 
Die frage die sich mir stellt, wie kann ich einen Nutzen daraus ziehen?
Unter den vielen Voraussetzungen, warum eine Aktie steigt und wie sie steigt ist das Volumen ja nur eines. Wenn wir beim Beispiel Roche bleiben, solange Roche mit kleinem Volumen und kleinen Schritten steigt ist die Gefahr eines Absturzes einfach geringer, also kann man in dieser Aktie voll investiert bleiben. Merkt man hingegen das Volumen nimmt zu und die Schritte werden grösser, sprich sie geht ohne Meldung um 2Prozent rauf, dann um 2,5 Prozent runter, kann man daraus schliessen, dass die Masse einsteigt und die Intelligenten (ich nenne sie jetzt mal so) aussteigen. Ich bleibe dann dennoch investiert in Roche, reduziere aber meinen für Roche vorgesehenen Prozentualen Anteil. Da ich ja nicht wissen kann, ob ich wirklich richtig liege, denn du kennst das sicher auch, die Logik an der Börse ist, dass man oft unlogisch sein muss! Das ist die große Kunst des erfolgreichen Anlegers, oder noch einmal der gute alte Kostolany: „An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.“