Ein bisschen Börsen Psychologie von :monster: bis :grimasse: zu :-x bis :-? zu
schlussendlich :greespan:
Ein interressanter Beitrag von, Dr. Karl Kriechbaum ein Landsmann und geschätzer Börsenpsychologe von mir! Mitglied der Arbeitskreise ’Psyche & Wirtschaft’ und ’Wirtschafts- und Arbeitspsychotherapie’ an der
Sigmund-Freud-Privat-Universtität Wien.
"Mein Ansatz funktioniert, nicht weil er zutreffende Prognosen macht, sondern weil er mir erlaubt, falsche Prognosen wieder zu korrigieren", sagt der Meister der Spekulation, George Soros. Schieflagen sofort zu erkennen und so billig wie möglich zu halten, ist eines der Geheimnisse der Gewinner. Das erfordert eine Selbstdisziplin, die nur wenige Anleger aufbringen können.
Viele erfolgreiche Börsianer sind der Überzeugung, dass für ihren Börsenerfolg zu 80% psychologische Faktoren und nur zu 20% die Anlagestrategien verantwortlich seien.
Der Altmeister der Börse, André Kostolany, war der Überzeugung: "Kurz- mittelfristig macht die Psychologie 90 Prozent an der Börse aus! Langfristig spielen aber dann die fundamentalen Gründe eine grössere Rolle." Der Anleger ist zwar der wichtigste Faktor im Börsengeschehen, aber auch der schwächste und unberechenbarste.
Vom nervösen Naiven zum coolen Cleveren
Das Rhytmus-Gespür
Unter Gespür soll hier die Summe aus Erfahrung, Verstand, Emotion, Selbstkontrolle und Intuition verstanden werden. Aus der Erfahrung, der inneren Ruhe, dem Beobachten des Börsengeschehens und der richtigen Bewertung kann sich schliesslich das Gespür für chancenreiche Anlagen und für den richtigen Handelsrhythmus (Kauf, Verkauf, Abwarten) entwickeln. Unerfahrene, leichtgläubige, gestresste und unkonzentrierte Anleger werden das Gespür für diesen Rhythmus kaum erlangen bzw. halten können. Ist man einmal kräftig aus dem Rhythmus gekommen (z.B. bereits schwere Verluste bei weiter fallenden Kursen), ist es oft sehr schwierig, einen konsequenten Schlussstrich zu ziehen, um sich in der Folge weider dem Börsenrhythmus anpassen zu können. Daher gilt es, das Rhythmus-Gespür zu entwickeln.
Behavioral Finance - Cognitive Behavioral Finance
In den letzten Jahren hat sich die sogenannte Behavioral Finance - verhaltenswissenschaftliche Finanztheorie - als Antwort auf die Moderne Kapitalmarkttheorie entwickelt.
Die Moderne Kapitalmarkttheorie weist die risikomindernden Eigenschaften der Portefeullebildung (Diversifikation) nach - was auch allgemein anerkannt wird - und trifft generelle Annahmen zur Informationsverarbeitung und zum Verhalten der Teilnehmer an spekulativen Märkten, was zunehmend angezweifelt wird. Vor allem die Markteffizienzhypothese, eine der Grundlagen der Modernen Kapitalmarkttheorie, die davon ausgeht, dass sich alle Marktteilnehmer streng rational verhalten, ist nicht zu halten.
Die Märkte sind effizient. Aufgrund des irrationalen Handels vieler Marktteilnehmer sind die Märkte ineffizient, was bedeutet, dass die Marktpreise von den zugrundeliegenden Werten oft erheblich abweichen. Die Behavioral Finance berücksichtigt die Tatsache, dass sich die Anleger eben nicht streng rational verhalten. Ihr Handeln wird von individuellen Motiven, Einstellungen und Bewertungen, vielfältigen psychischen und physischen Reaktionen und somit von unterschiedlicher Informationswahrnehmung, Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung bestimmt. Dazu kommt die Wechselwirkung mit den Marktgegebenheiten. Ein steiler Kursanstieg bzw. ein starker Kursabfall löst bestimmte Emotionen und Verhaltensweisen aus, die wiederum Einfluss auf die Kursentwicklung haben usw. Es kommt zu massenpsychologischen Effekten. Irrationale Übertreibungen nach oben und unten sind die Folgen. Das irrationale Verhalten der Anleger ist nicht zufällig, sondern systematisch.
Da der Prozess des Erkennens und der Erkenntnis (Kognition) die zentrale Rolle beim Zustandekommen von Handlungen spielt, und die Handlung selbst nur eine entsprechende Folge des kognitiven Prozesses ist, verwende ich die Bezeichnung Cognitive Behavioral Finance. Sie setzt sich vor allem mit den Wahrnehmungs-, Beurteilungs-, Lösungs- und Entscheidungsprozessen sowie den daraus resultierenden Verhaltensweisen auf den Finanzmärkten auseinander.
Persönlichkeitsstruktur des erfolgreichen Anlegers
Objektive Wahrnehmung, zutreffende Bewertung und folgerichtiges Handeln werden nur dann gelingen, wenn der Anleger bestimmte Persönlichkeitseigenschaften besitzt. Die Persönlichkeit des Anlegers spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Informationen wahrgenommen, interpretiert, verarbeitet sowie Handelsentscheidungen getroffen und umgesetzt werden. Persönlichkeitsschwächen bewirken häufig starke negative Emotionen, die den Verstand und die Selbstkontrollmechanismen beeinträchtigen. Die Möglichkeiten für erfolgreiches Handeln schwinden. Daher gilt es, die richtige Persönlichkeitsstruktur zu entwickeln.
Investmentpsychologische Indikatoren
G.C. Seldon sagt: "Der größte Fehler von 99 % der aktiven Anleger und Händler ist, dass sie bei hohen Kursen optimistisch und bei niedrigen Kursen pessimistisch sind." Fazit: Bei allgemeinem Optimismus verkaufen, bei Pessimismus kaufen. Daher gilt es, die Indikatoren für Optimismus und Pessimismus zu kennen und zu beachten.
Money Management
Diversifikation, Investitionskontrolle und Risikokontrolle sollten klar definiert und in der Folge konsequent umgesetzt werden. Daher gilt es, diese Fähigkeit zu stärken.
Ziel-Motiv-Analyse: Klare Anlageziele setzen und die Motive für die Zielsetzungen eruieren.
Diversifikation: Legt die Aufteilung des Kapitals fest - Cash, Anleihen, Aktien, Optionsscheine, Optionen, Termingeschäfte usw. Investitionskontrolle: Bezieht sich auf das Management des ungebundenen, liquiden Kapitals, das die Handelsreserve darstellt und dem künftigen Wertpapierkauf dient. Dazu eigenen sich Bargeld, Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds. Risikokontrolle: Ist die Garantie dafür, nicht pleite zu machen. Die Risikokontrolle sollte dementsprechend konsequent betrieben werden. Das Ziel: Verluste begrenzen!
Die typischen Fehler
Viele Anleger machen immer wieder die gleichen Fehler. Sie sind zu vertrauensselig, lassen sich von der Masse anstecken, haben ihre Emotionen (Gier, Selbstüberschätzung, Unsicherheit, Angst, Panik, Resignation...) nicht im Griff, haben unklare Strategien, begrenzen Gewinne und lassen Verluste laufen usw. Daher gilt es, die eigenen Fehler zu erkennen und auszumerzen.
Erfolgreiche Börsenstrategien
Es gibt zahlreiche gute Börsenstrategien. Diese in ein persönliches Konzept zu integrieren, fällt vielen nicht ganz leicht. Wirklich schwer aber ist, sich an das Konzept konsequent zu halten. Das schaffen nur die wenigsten Anleger. Daher gilt es, eine klare Strategie festzulegen und sich streng daran zu halten.
Selbstdisziplin: Versuche nicht den Markt zu kontrollieren, sondern dich selbst. Konsequenz statt Emotionen. Die festgelegten Maßnahmen sollten auch wirklich umgesetzt werden, anstatt sich von allen möglichen Strömungen, Tipps und Meinungen verunsichern zu lassen. Nicht auf gut Glück oder je nach Lust und Laune handeln, sondern konsequent der Strategie folgen.
Eine clevere Strategie entwickeln: Eine eindeutige und auf den Erkenntnissen des Börsengeschehens aufbauenden Strategie entwickeln und diese im Laufe der Zeit immer mehr verfeinern. Der wohl erfolgreichste Fondsmanager, Peter Lynch, ist der Meinung: "Jeder private Anleger kann mit Aktien reich werden, wenn er nur seine Hausaufgaben macht." Also auch hier gilt: Aus nichts wird nichts.
Fehler eingestehen und korrigieren: Peter Lynch sagt dazu: "Sie müssen wissen, wenn Sie schief liegen. Dann müssen Sie verkaufen." Einer der ganz Großen auf dem internationalen Spekulationsparkett, George Soros, ist der Überzeugung: "Mein Ansatz funktioniert, nicht weil er zutreffende Prognosen macht, sondern weil er mir erlaubt, falsche Prognosen wieder zu korrigieren." Fehler sollten also sofort registriert und so billig wie möglich gehalten werden.
Bei Optimismus raus, bei Pessimismus rein:.......
Die Schritte zum Börsenerfolg
Fördern:
Stressresistenz Konzentration aufs Wesentliche
Entwickeln:
Persönlichkeits - Eigenschaften
Objektive Wahrnehmung der Information
Angemessene Bewertung
Realistische Erwartung, klare Zeilsetzung
Börsenhandwerk erlernen
Klare Strategien erstellen
Rhythmus-Gespür entwickeln
Erfahrungen sammeln
Verstand einsetzen
Emotionen kontrollieren
Intuition beachten
Diszipliniertes Handeln
[SIZE= px]Börsenerfolg[/SIZE]
Quelle: Dr. Karl Kriechbaum
http://www.kriechbaum.eu/