Eine Gefahr erkennen ist das eine, dieser Gefahr mit den geeigneten und verfügbaren Mitteln entgegenzutreten, ist die Kunst die ein erfolgreichen Anleger beherrschen muss. Richtig positioniert zu sein für alle realistischen Szenarien ist das Gebot der Stunde.
Die Schlussfolgerung, die ich im Gegensatz zu Dir und m1gelito ziehe lautet: Ich sehe eben die Gefahren, die jederzeit den Aktienmarkt treffen können und bin deshalb draussen.
Ich habe ja bereits 2004 mit US-Immobiliencrash gerechnet und bin in Aktien ausgestiegen. Deshalb habe ich den Anstieg 2004 bis zum Crash 2008 auch verpasst. Tragisch ist das allerdings nicht, denn 2008 sind die Aktienkurse bekanntlich unter das Niveau von 2004 gesunken.
anders ausgedrückt: Wer 2004 bis zum Crash frisch fröhlich immer Aktien gekauft hat, hat im Crash den ganzen schönen Gewinn wieder verloren.
Nun magst Du entgegnen, ich hätte 2008 zum Höhepunkt der Finanzkrise einsteigen sollen. Richtig! Hätte ich machen können, vielleicht machen sollen. Hab' ich aber nicht.
Auch diese Blase wird platzen. Und wir werden eine weitere Finanzkrise erleben, die jene von 2008 um Faktoren übertrifft.
Erst wenn diese Blase auch geplatzt ist, werde ich in Aktien einsteigen. Vorher nicht.
Zusammengefasst:
Die Rezession 2001 (geplatzte Dot-Com Blase) konnte von der Fed mit 760 Mrd. Dollar abgewürgt werden.
Die Rezession 2008 (geplatzte Immobilienblase) mit derzeit geschätzten 13.6 - 21 Billionen Dollar. Dazu war die Fed alleine nicht mehr in der Lage, weshalb die Staaten einspringen und sich verschulden mussten. Und das nicht nur in den USA sondern in allen westlichen Ländern.
Die Rezession 201? (geplatzte Staatsanleihenblase) mit ??? Billionen? Wer rettet die Staaten?
Da ist er wieder, der Tunnel Blick in die Zukunft, der nur ein Szenario zulässt, nämlich dass die Aktien dramatisch fallen und die Währungen massiv an Wert verlieren, sodass das Gold um X% steigen wird.
Das ist eine Möglichkeit, eine von Vielen.
Eine weitere auch logische und nachvollziehbare Variante wäre jene,
welche wir momentan erleben. Das Gold sinkt, weil die Anleger dem Metall kein Potential mehr zutrauen und das Vertrauen in eine Lösung der Krise wieder etwas zunimmt, so dass der Erlös des gelben Metalls in Produktive Assets investiert wird, dadurch nimmt die Volatilität des Goldes zu, was unschlüssige Goldanleger unsicher macht, sodass auch sie ihr Gold auf den Markt werfen.
Eine weiter Variante, wir bekommen nochmals ein wenig Chaos, dann dürfte der Goldpreis noch weiter in die Höhe schnellen. Wir wissen, dass der Goldpreis vor allem dann steigt, wenn Menschen das Vertrauen in die eigene Währung, in das eigene System verlieren. Vielleicht sind die Anleger jedoch inzwischen abgeklärt genug, um eine Kaufpanik im Gold zu vermeiden.
Wie schon erwähnt kann das Spiel auf Zeit sehr, sehr lange weiter gespielt werden, wenn kümmert`s ob die USA $ 15`000 Milliarden oder $ 25`000 Milliarden Schulden hat, solange sie einigermassen das Gleichgewicht zwischen Gelddrucken und Inflation halten können, werden sie sich durchwurschteln, alles eine Frage der Politik und der Wirtschaft! Bis jetzt hat es funktioniert, warum sollte dies nicht weitere 10 oder 20 Jahre so weitergehen.
Du wirst mir jetzt entgegenhalten das die USA schon X% des Bruttoinlandsprodukts nur für Zinszahlungen verwenden muss, ab einem gewissen Punkt dies jedoch nicht mehr möglich ist. Dessen sind sich die Amis auch bewusst und darum haben sie eine Schuldenobergrenze, welche sie Notabene nach oben anpassen, nun schon zum 30 Mal, alles ein Spiel auf Zeit, denn mit der Zeit entwertet sich der Dollar, die Fed druckt neues Geld und verleiht es gegen Staatsanleihen an den Staat.
Es ist ein heisser Ritt den die USA seit Jahren hinlegt, ihr Pferd ist aber noch lange nicht Tod, es wurde fälschlicherweise schon oft für Tod erklärt, reitet aber immer noch den Anderen voraus. Jippi jippy yeah!
Es ist möglich, dass du eventuell in zwanzig Jahren, wenn wir Beide im Rentenalter sind, immer noch von einer Währungsreform schreibst. Das Warum, sehr fundiert formuliert, vor Logik strotzend erklärt, aber die Psychologie der Anleger ausser Acht gelassen, welche vollkommen irrational und unverständlich über einen sehr langen Zeitraum sein kann. Mir fehlt immer wieder auf mit welcher Bestimmtheit du prognostizierst: "Die Blase wird platzen, eine Währungsreform wird kommen, die Aktien werden um 30 bis 50% korrigieren!" kann sein muss aber nicht ist meine Antwort. Selbst wenn sie jetzt um 50 % fallen sind das nur noch 30% den 20% sind sie dieses Jahr schon gestiegen.
Zu Letzt noch, ein für mich wichtiger Punkt! Nie würde ich sagen, du hättest im Jahr 2008 zum Höhepunkt der Finanzkrise einsteigen sollen, wie käme ich dazu?!?
Was ich sage, wir fangen immer wieder frisch an zu investieren, jedes Jahr beginnt das Spiel von neuem, man kann sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Ich freue mich über einen Erfolg, wie ich mich über einen Verlust ärgere, aber viel wichtiger ist mir, wie geht es weiter, wie positioniere ich mich im neuen Jahr, um mein Geld zu vermehren? Dieses Thema interessiert mich, nicht was im Jahr 2000, 2004 oder 2008 war, das 2013 ist für mich relevant. Dieses Jahr wärst du mit Aktien sicher besser gefahren, als mit Gold, dass wissen wir aber erst jetzt, beziehungsweise am 31.12. Es bringt uns absolut nichts, zu denken, ach wie war ich gut mit meinen Aktien, ich habe X% mehr Performance gemacht als, wenn ich in Gold investiert gewesen wäre. Nein, es geht immer wieder darum, wie positioniere ich mich fürs kommende Jahr, um mein Geld zu vermehren,
mehr heisst die Devise! (meine Devise)
Vielleicht sieht es der eine oder andere Anleger und Leser ebenso.