Langfristige - Strategie

@ jheimihat dich dein bankberater nicht auf die aktionkonto für 1.625 aufmkersam gemacht? schadedafür habe ich profitiert :cheers:

 
Auf diese Aktion wurde ich selbst aufmerksam. Doch als ich auf der Bank war, wurde ich belehrt, dass dieses Angebot nur für neue Kunden gilt und da ich bereits 2 Kontos bei dieser Bank habe konnte ich davon nicht profitieren. Sehr schwach von dieser Bank. Ich habe darauf hin den Geschäftsführer dieser grösserern Filiale angerufen und mich beschwert. Naja..leider passierte nichts und ich konnte nicht von dieser Aktion profitieren.

 
Vor schon längerer Zeit erschien mal dieser Artikel im Manager Magazin, passt vielleicht ganz gut so auf Ende Jahr. Also, ich irre mich niemals nicht.

Irren ist menschlich - auch für Börsenstars

Ein Firmengründer zahlt für Aktien das Achtfache des aktuellen Börsenpreises, ein Anleihenprofi lässt eine zweistellige Rendite liegen, ein Schatzkanzler verhökert Gold zu Tiefpreisen: Investmentprofis liegen mit ihren Prognosen immer mal wieder kräftig daneben. Selbst Warren Buffett patzte.

Hamburg - Wie er damals zu der Schlussfolgerung kam, ist unklar. Doch sie kostet ihn jetzt eine Menge Geld. Manfred Lautenschläger ist Gründer des Finanzdienstleisters MLP. Er ging 2004 davon aus, dass die Aktien von MLP bis Anfang 2012 ihren Wert auf 40 Euro verdoppeln würden. Aktuell notieren sie allerdings bei knapp 5 Euro. Da Lautenschläger seinerzeit aber ein Termingeschäft abgeschlossen hatte, musste er die Aktien jetzt zum vereinbarten Preis kaufen, immerhin gut 178.000 Stück. Und zahlte damit ungefähr das Achtfache des aktuellen Werts.

Lautenschläger hat mit seiner Prognose kräftig daneben gelegen - und befindet sich damit in bester Gesellschaft.

Gordon Brown zum Beispiel, seinerzeit britischer Schatzkanzler, verkaufte zwischen 1999 und 2003 395 Tonnen Gold der damals 715 Tonnen umfassenden nationalen Goldreserven zu Preisen zwischen 256 Dollar und 296 Dollar je Feinunze. Leider zu früh - inzwischen notiert das Edelmetall bei gut 1600 Dollar. Hätte Brown abgewartet, der Erlös für die Staatskasse hätte sich mehr als verfünffacht.

Und Bill Gross, der vermutlich bekannteste Anleiheninvestor der Welt, schmähte im März 2011 öffentlich die US-Staatsanleihen und verkaufte alle, die er in seinem Pimco-Fonds hielt. Doch bereits im August musste er zerknirscht einräumen, falsch gelegen zu haben, denn die gescholtenen T-Bonds hatten fast 10 Prozent an Wert gewonnen. "Ob ich gern mehr T-Bonds hätte? Klar, das ist wohl offensichtlich", sagte der Anleihen-Profi rückblickend.

Gross, Brown und Lautenschläger, alle drei waren falschen Prognosen erlegen.

"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen", spottete schon der Literat Mark Twain. Doch ohne sie tut sich die klassische Geldanlage schwer. Erwartet zum Beispiel der Manager eines weltweit aktiven Aktienfonds ein weiterhin gutes konjunkturelles Umfeld für Deutschland, ist er tendenziell geneigt, auch solche Aktien zu kaufen. Denn floriert die Wirtschaft, können die Unternehmen zumeist auch mehr Produkte verkaufen - und das ist gut für deren Aktienkurs. Doch diese Herleitung funktioniert nur, wenn die zugrundeliegende Prognose stimmt. Sollte Deutschland also in die Rezession stürzen, wären die Anlageentscheidungen des Fondsmanagers in aller Regel falsch. Und genau das ist längst kein Einzelfall.

Fataler Fehler: Aus der Gegenwart in die Zukunft schließen

Das haben unter anderem Wissenschaftler der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg 2009 belegt. 98,5 Prozent der Voraussagen, so ihr Befund, orientieren sich "eher an tagesaktuellen als an künftigen Markttrends." Warum das so ist, erklären die Wissenschaftler gleichfalls. Unter anderem die Psyche macht den Investoren einen Strich durch die Prognoserechnung, genauer das Herdenverhalten. Es sei für Analysten einfacher, mit anderen ihrer Zunft auf aktuelle Entwicklungen abzustellen statt über der Zukunft zu grübeln.

Für Conrad Mattern, Vorstand bei der Investmentberatung Conquest, ist das kein Wunder: "Finanzmärkte sind wie alle Lebensbereiche, in denen Prognosen genutzt werden, sehr komplex. Volkswirte arbeiten deswegen ja auch mit Modellen und der ceteris-paribus-Annahme, also der Prämisse, das alle sonstigen Faktoren konstant bleiben. Daraus errechnen sie Wahrscheinlichkeiten, die wieder in eine Prognose gegossen werden." Und Wilfried Stubenrauch von der Stubenrauch & Hölscher Fondsberatung folgert: "Die gesamte Wirtschaft ist daher sehr schwierig zu prognostizieren - insbesondere mit dem Wissen, dass es zum Beispiel den homo oeconomicus nicht gibt und auch keine vollständige Information für jeden Marktteilnehmer vorliegen."

Auch exogene Schocks, so lautet die Imponiervokabel unter Experten für unvorhergesehene Ereignisse, lassen viele Prognosen zersplittert zurück. Wer hätte zum Beispiel Anfang 2007 gedacht und prognostiziert, dass die Finanzkrise von Amerikas Immobilienmarkt aus um die ganze Welt rollen würde, um jetzt aus Richtung der überschuldeten Euro-Staaten zurückzuschwappen?

Trendfolgemodelle: Trend statt Prognose

Wer keiner Prognose traut, kann auf so genannte prognosefreie Modelle setzen. "Trendfolgemodelle zum Beispiel setzen auf einen bestehenden Trend, aber prognostizieren ihn nicht", sagt Mattern. Auch Exchange Traded Funds (ETF) sind eine Möglichkeit. Ihre Lieferanten werden nicht müde darauf hinzuweisen, dass diese Produkte nicht unter Managementfehlern leiden, wie es zum Beispiel bei aktiv verwalteten Fonds verkommt, wenn sich deren Manager auf eine falsche Prognose verlässt. Eines wird dabei aber übersehen - wer ein Dax-ETF kaufen möchte, muss eine Vorstellung davon haben, wie sich der Dax künftig entwickeln wird, also eine Prognose erstellen.

Ohne Prognosen geht es also nicht wirklich. "Ohne eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung sollten Anleger keine Anlageentscheidung tätigen" mahnt deshalb Stubenrauch. "Allerdings muss man wissen, dass man nicht in der Lage ist, einen Markt exakt zu prognostizieren. Mit dieser Tatsache muss man umgehen."

Immerhin lassen sich die Folgen von Fehlprognosen begrenzen, indem nicht nur auf einen Titel gesetzt wird. Nichts anderes hat Gross in seinem Pimco Total Return Fonds getan, auch auf Grund eines Gesetzes, das ihm eine gewisse Streuung vorschreibt. Dennoch lag die Wertentwicklung des Fonds laut Morningstar 2011 fast 90 Prozent hinter der von vergleichbaren Konkurrenten. Gross blieb nur die Flucht nach vorn: "Weder ich noch irgendjemand anders hier bei Pimco wird aufgeben", schrieb er in einem Kundenbrief im Oktober, in dem er sich auch für seine Fehleinschätzung entschuldigte. Er schloss: "Die Feuer der Konkurrenz brennen heißer denn je. Ich beziehungsweise wir respektieren unsere Konkurrenz, aber wir wollen jeden von ihnen schlagen, und dies jeden Tag." Nach vorne schauen - vermutlich die richtige Antwort auf falsche Prognosen.

 
Na und wenn ich schon dabei bin, hier noch ein aktueller Artikel aus dem Manager Magazin, lustig ist der letzte Absatz.

Geld anlegen - und überleben

Die Kakerlaken-Strategie

Trader an der NYSE: Selten waren die Zeiten am Finanzmarkt gefährlicher

Sie sind 350 Millionen Jahre alt und haben drei erdgeschichtliche Katastrophen überlebt. Nun will Finanzprofi Dylan Grice Investoren für die "Kakerlaken-Strategie" begeistern. "Auf Überlebensfähigkeit und Robustheit kommt es an", sagt Grice - denn selten waren die Zeiten am Markt so gefährlich wie heute.

Hamburg - Drei Jahre lang hat der Analyst Dylan Grice bei der Bank Société Générale in London gearbeitet - im Team eines für seine pessimistischen Prognosen für den Finanzmarkt berühmten Anlagestrategen Albert Edwards. Nachdem er also drei Jahre lang die Kunden auf die "neue Eiszeit" eingestimmt hat, die Edwards erwartet, verlässt Grice die Bank, um künftig selbst für Kunden Geld zu investieren.

In der letzten Folge seines Analyse-Briefs "Popular Delusions" verrät Grice, an welchem Vorbild er seine Anlagestrategie ausrichten wird: Kakerlaken.

Die mitunter gar nicht so kleinen braunen Krabbeltiere haben völlig zu Unrecht eine schlechte Presse, sagt Grice: "Fossilien zeigen, dass Kakerlaken mindestens 350 Millionen Jahre alt sind, nicht erst 50.000 Jahre wie wir Menschen. Sie haben drei erdgeschichtliche Katastrophen überlebt, bei denen jeweils mehr als drei Viertel aller Arten ausstarben. Und auf Überlebensfähigkeit und Robustheit kommt es an."

Schließlich waren die Zeiten am Finanzmarkt selten so gefährlich wie heute. Mit Aktien konnten Anleger in den vergangenen zehn Jahren zwei Mal mehr als 50 Prozent Ihres Vermögens verlieren, so schwer waren die Börseneinbrüche. Auch Anleihen sind keine sichere Alternative: Auch mit Anleihen hätten Investoren auf Sicht von zwölf Monaten fast die Hälfte ihres Vermögens verloren, Anfang der 1980er Jahre.

Wer Turbulenzen ausblendet, dem droht das Dinosaurier-Schicksal

Nur weil sich viele Anleger nicht mehr an diese Börsenphase vor 30 Jahren erinnern, gelten festverzinslichen Papiere wie Firmenbonds heute als so sicher, dass Investoren oft schon für magere zwei Prozent Rendite zugreifen. Was sich als schwerer Fehler herausstellen könnte, wenn wieder eine Marktphase kommt wie vor drei Dekaden.

Wer die Marktgeschichte ignoriert und sich nicht auf die immer wieder auftretenden turbulenten Zeiten einstellt, dessen Geld droht ein ähnliches Schicksal wie den Dinosauriern. Wegen der großen Verlustrisiken brauchen Anleger ein robustes Portfolio, folgert Grice und schwärmt von seinem großen, kleinen Vorbild: "Kakerlaken können 45 Minuten ohne Sauerstoff überstehen und das 15-fache an radioaktiver Strahlung aushalten als wir Menschen." Vor allem aber folgen Kakerlaken einer sehr einfachen, robusten Strategie: Sie bewegen sich entgegen der Richtung des Windes, der ihnen Signale von nahenden Feinden zuträgt."

Das Insekt braucht also nicht viel Informationen und erst recht keine Prognosen oder Pläne, um zu überleben. Ein großer Vorteil, denn Vorhersagen und Pläne stellen sich oft als falsch und fehlgeleitet heraus - wenn es zu spät ist.

Bewegen entgegen der Windrichtung

Die Menschen sind ebenfalls nicht in der Lage vorherzusagen, ob in den kommenden Jahren die Preise fallen oder steigen. Grice empfiehlt daher eine äußerst einfache Strategie zur Aufteilung des Vermögens. Ein Viertel in Aktien, ein Viertel in Gold, ein Viertel in Staatsanleihen und ein Viertel in bar auf dem Bankkonto. Diese Kakerlaken-Strategie hätte im Rückblick seit 1971 auf Sicht von zwölf Monaten einen maximalen Verlust von 25 Prozent gehabt - deutlich besser als die fast 50 Prozent bei Anleihen und teils mehr als 50 Prozent Verlust bei Aktien.

Dabei wäre die Rendite nicht zu verachten gewesen: Inflationsbereinigt hätte die Kakerlaken-Strategie 5 Prozent Plus pro Jahr eingebracht. Staatsanleihen schafften nur 4 Prozent, trotz einer schon dreißig Jahre anhaltenden Phase steigender Kurse und sinkender Zinsen. Mit Aktien hätten Investoren 5,5 Prozent verdient, aber zwischenzeitlich eben extreme Einbußen aushalten müssen.

Das ist allerdings nur eine rückwärtsgewandte Berechnung für die vergangenen 40 Jahre. Wie es den neuen Kunden von Dylan Grice mit ihrem Geld ergeht, wird man sehen. Sein ehemaliger Kollege Albert Edwards ließ es jedenfalls nicht nehmen, in seinem jüngsten Strategie-Rundbrief an die Kunden das Schicksal des deutsch-amerikanischen Finanzberaters James Amburn zu erwähnen.

Der 56-Jährige wurde 2009 beim Betreten seines Hauses niedergeschlagen, gefesselt und entführt. Die Täter waren eine Gruppe von Rentnern, die mit Hilfe von Amburn in Florida Immobilien gekauft und damit ihr Geld verloren hatten. Erst nach mehreren Tagen, in denen er geschlagen und mit dem Tode bedroht wurde, konnte ein 40-köpfiges Einsatzkommando den Finanzberater befreien. "Hoffentlich wird unseren früheren Kollegen Dylan nicht ein solches Schicksal treffen", schreibt Edwards. :lol:

Es kann vermutlich nicht schaden, als Vermögensverwalter auch privat von den Kakerlaken zu lernen und stets gegen den Wind zu laufen - und nach verärgerten Kunden Ausschau zu halten.

Bei diesem und dem vorherigen Artikel ist die Quelle: Das Manager Magazin

 
Sehe ich auch so: Die QE's werden nicht mehr wahrgenommen. Bei QE1 und QE2 gab es wie zu erwarten einen Schub der Aktien- und Goldpreise.Bei QE3 blieb der Schub im Goldpreis aus. Bei QE4 ebenso. Bei Aktien hingegen gab es diese Schübe.Ich schätze die Wahrscheinlichkeit auf über 90%, dass dereinst auch die Massen der Kleinanleger auf den Goldzug aufspringen werden. Dazu muss erst die Teuerung steigen und Gold wieder in den Medien breitgetreten werden.
Die Chance das mittelfristig über 90 % der Massen auf den Goldzug aufspringen , die Chance das deine globale Währungsreform und dein oft zitierter Bankencrash weltweit eintreffen,die Chance das die USA in einer Schuldenspirale zugrunde gehen ist in etwa so hoch wie das am diesem 21 Dezember 2012 die Maya Prophezeiungen eintreffen willst du wissen wie hoch? Nämlich 0 %.Du erinnerst mich stark und machst das ziemlich gleiche wie zb Eichelburg von Hartgeld und all die anderen Untergangsgurus,jedes Jahr verschiebst du deine Theorie zur Wàhrungsreform,Kollaps der Banken und Staatsbankrotte aufs nächste Jahr.Herr Eichelburg prognostiziert jeweils ähnlich wie du wieder einmal den Kollaps aufs nächste Jahr.Aktuell auf das Jahr 2013 aber das macht er wie du auch schon seid mehrere Jahren. :repsekt: Du weisst ich bin schon seid längere Zeit ca seid 1 Jahr was Gold angeht pessimistisch und meine Einstellung zu Gold hat sich nochmals um Faktor 100 erhöht was den Faktor Pessimismus angeht. Kurz/mittelfristig seh ich einfach keinen einzigen Faktor das für Gold spricht all deinen Prophezeiungen sind NICHT eingetroffen selbst das Schreckgespenst Inflation ist weit von deiner Theorie entfernt aktuell ist diese sogar gesunken und liegt aktuell bei 2.2 % neuer Tiefstwert seid längerer Zeit.Langfristig kann ich zu Gold gar nichts sagen , es wäre ja auch absolut unseriös überhaupt etwas zu langfristige Prognosen zu behaupten.Du siehst ja selbst wie schwer dies in die Hose gehen kann.
 
Die Chance das deine globale Währungsreform und dein oft zitierter Bankencrash weltweit eintreffen, ... wie hoch? Nämlich 0 %.
Dann empfehle ich mal historische Studien. Was ist in der Vergangenheit (zurück Jahrhunderte bis Jahrtausende) passiert, wenn Staaten Geld gedruckt haben?Oder ist diesmal alles anders? Wenn ja, warum?
 
Hier treffen zwei extreme Ansichten aneinander, ich denke eine Diskussion ob oder ob nicht, dieses oder jenes passiert ist müssig und bringt weder den Schreibenden noch den Lesern neue Erkenntnisse, denn beide Behauptungen stützen sich auf Vermutungen.

Meine Erfahrung mit konträren Prognosen beläuft sich in den meisten Fällen darauf, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen wird.

Interessant und gewinnbringend ist es auf jeden Fall, wenn man bereit ist, beide Seiten unvoreingenommen zu betrachten und nach Wahrscheinlichkeiten zu analysieren.



Fazit: Einen rationaler emotionsloser chancenabwägender Investor zieht alle Kalküle mit ein und positioniert sich dementsprechend.

@Orangebox, ich fände es interessant, wenn du deine Argumente auch begründen würdest, die Argumentation: „Ätsch Pätsch deine Prognose ist nicht eingetroffen, also ist sie somit falsch, hinkt insofern, weil gerade in der Politik und der Wirtschaft die Aussagen und die Lösungsansätze ständig variieren, dadurch ist natürlich die Börse, welche sich den Gegebenheiten anpasst, ebenfalls ständigen Schwankungen unterworfen, diese Schwankungen auf den Punkt genau vorauszusagen ist wegen den vielen Einflussfaktoren, faktisch unmöglich.

@ Marcus, eine Tendenz zu erkennen, um darauf seine Anlage auszurichten, dafür braucht es Erfahrung, Sachverstand und Mut, in der Tendenz lagst du bis jetzt richtig! Was die Zukunft betrifft, sind wir in der Gegenwart alle auf dem gleichen Wissensstand, in der Vergangenheit wissen wir dann besser darüber Bescheid, was uns aber nicht dazu verleiten sollte, die Zukunft daraus abzuleiten.

 
Meine Erfahrung mit konträren Prognosen beläuft sich in den meisten Fällen darauf, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen wird.
Weiss nicht. Ist irgendwie "entweder - oder":Wenn ich 1000 mal meine Rechnungen nicht bezahlt habe und 1000 mal der Betreibungsbeamte vor der Tür stand, kann ich mit gutem Grund annehmen, dass ich auch bei der 1001ten unbezahlten Rechnung den Betreibunsamten sehen werde. Ich weiss allerdings nicht, ob er schon morgen oder erst übermorgen an die Tür klopft. Hier ist es dasselbe: Entweder die Schulden steigen weiter oder sie werden vernichtet. da gibt's nicht viel dazwischen. Aber das haben wir ja alles im WR-Thread schon diskutiert.Dort fehlen übrigens nach wie vor die Argumente, wie die Schuldenproblematik auf einfache und unproblematische Art und Weise behoben werden kann. Drei Varianten habe ich ja vorgestellt (WR, Inflation, Steuererhöhungen) und die entsprechend auch begründet.Ich will mich ja gar nicht stur stellen. Vielleicht gibt es noch eine 4. oder 5. Variante. Aber solange niemand eine plausible Variante aufzeigen kann ... ?An ein schwammiges "Irdendwie kommt das dann schon gut, ich hab nur keine Vorstellung davon, wie ... " kann ich nicht glauben.
 
Weiss nicht. Ist irgendwie "entweder - oder":

Wenn ich 1000 mal meine Rechnungen nicht bezahlt habe und 1000 mal der Betreibungsbeamte vor der Tür stand, kann ich mit gutem Grund annehmen, dass ich auch bei der 1001ten unbezahlten Rechnung den Betreibunsamten sehen werde. Ich weiss allerdings nicht, ob er schon morgen oder erst übermorgen an die Tür klopft. Hier ist es dasselbe: Entweder die Schulden steigen weiter oder sie werden vernichtet. da gibt's nicht viel dazwischen.
Ein super Beispiel mit dem Betreibungsbeamten, wenn du als Schuldner nämlich die Erfahrung gemacht hast, 1000 mal habe ich meine Rechnungen nicht bezahlt aber nichts ist passiert, ausser das der Betreibungsbeamte kam nichts mehr pfändungswürdiges vorgefunden hat, und deswegen unverrichteter Dinge wieder abgezogen ist, dann denkst du dir, ich kann vielleicht noch einmal 1000 Rechnungen nicht bezahlen, mal schauen was passiert.

So geschieht es doch momentan bei den Staaten, die Schulden steigen wegen den Zinsen zwar exponentiell, doch wem kümmert`s, im Moment sind das nur Zahlen. Sollten sich die Gläubiger mal melden, weil sie um die Sicherheit ihres Kapitals besorgt sind, ja dann gibt es einen Bankrott, einen Schuldenschnitt und oder eine Inflation, gelöst wird auch diese Krise, wie 1000 davor auch. Oder wie es ein von mir sehr geschätzter Fondsmanager schreibt, sein Name ist Thomas Braun. Den Fonds nenne ich wegen eventuellen Schleichwerbungsvorwürfen extra nicht.

Aber das haben wir ja alles im WR-Thread schon diskutiert.

Dort fehlen übrigens nach wie vor die Argumente, wie die Schuldenproblematik auf einfache und unproblematische Art und Weise behoben werden kann. Drei Varianten habe ich ja vorgestellt (WR, Inflation, Steuererhöhungen) und die entsprechend auch begründet.

Ich will mich ja gar nicht stur stellen. Vielleicht gibt es noch eine 4. oder 5. Variante. Aber solange niemand eine plausible Variante aufzeigen kann ... ?

An ein schwammiges "Irdendwie kommt das dann schon gut, ich hab nur keine Vorstellung davon, wie ... " kann ich nicht glauben.
Hier eine Variante;


[SIZE= px]Wege aus der Eurokrise[/SIZE]

Gegenwärtig verschärft sich die Eurokrise wieder und man fragt sich, wie Europa aus ihr herausfinden wird. Nachfolgend seien die möglichen Optionen skizziert, von Thomas Braun

Grundsätzlich gilt: Die Eurokrise wird so lange anhalten, als Mitglieder der Eurozone auf dem Kapitalmarkt kein Geld erhalten oder nur zu untragbar hohen Zinsen. Dies wird so lange der Fall sein, bis die Schulden dieser Länder weniger stark steigen als ihr Sozialprodukt und die Schuldenquote (Schulden geteilt durch Sozialprodukt) entsprechend sinkt.

Am Zähler dieses Quotienten wird momentan intensiv gearbeitet, indem Staatsausgaben gekürzt und Steuern erhöht werden. Dies hat anfänglich allerdings negative Auswirkungen auf den Nenner, weil dadurch kurzfristig die volkswirtschaftliche Gesamtnachfrage reduziert wird. Umso wichtiger sind Strukturreformen, die das Wachstum fördern und die Länder international wieder konkurrenzfähig macht.

Bis die Massnahmen wirken, braucht es Hilfe von aussen, um den Bankrott abzuwenden. Dafür steht zum einen der Euro-Rettungsschirm zur Verfügung. Doch der ist mit seinen 700 Mrd. zu klein, um die grossen Euro-Mitglieder Spanien und Italien während längerer Zeit zu finanzieren. Die Europäische Zentralbank kann zwar theoretisch unbegrenzt helfen, da sie unbeschränkt Euros drucken kann. Doch in der Praxis stösst auch sie an Grenzen, weil eine exzessive Ausdehnung der Geldmenge das Vertrauen in den Euro zerstören und die Leute diesen als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptieren würden. Permanente Hilfe wäre schliesslich in einer Fiskal- bzw. Transferunion möglich. Dabei würden die starken Länder des Nordens die schwachen des Südens dauerhaft unterstützen. Ob die nordeuropäischen Steuerzahler eine solche Lösung mittragen würden, ist aber fraglich.

Somit müssen die Krisenländer letztlich ihr Haus selber in Ordnung bringen oder den Euro verlassen. Ein Euroaustritt hat für das betreffende Land den Vorteil, dass es seine Währung so lange abwerten kann, bis es international wieder wettbewerbsfähig ist. Sein Nachteil wäre, dass dann keine Finanzhilfe mehr von aussen fliessen würde. Das Land müsste somit entweder seine Sparanstrengungen und Reformen weiter führen, um das laufende Budgetdefizit auszugleichen oder das Defizit mit Drucken von Geld (man hat ja nun wieder eine eigene Währung) finanzieren. Letzteres könnte zu einer galoppierenden Inflation und zu einer Flucht in ausländische Währungen führen, was das heimische Bankensystem und die Binnenwirtschaft schwer beschädigen würde. Die Angst vor einer solchen Entwicklung war wohl der Grund, weshalb die Griechen bisher nicht von sich aus ausgetreten sind.

Aus Sicht des Auslandes würden all jene, die Guthaben in diesen Ländern halten, massive Verluste erleiden, sei es über Währungsverluste, wenn ihre Guthaben in die neue, schwache Währung umgewandelt würden, sei es über Insolvenzen. Diese Gefahr wird schon in wenigen Quartalen nicht mehr besonders gross sein, weil sich Anleger und Banken systematisch aus den Krisenländern zurückziehen. Die grossen Verluste würden somit beim Euro-Rettungsschirm und vor allem bei der EZB anfallen. Da die EZB Geld selbst drucken kann und damit per Definition solvent bleibt, kann sie die Verluste verkraften. Ein Problem hat sie erst, wenn die aufgeblähte Geldmenge inflationswirksam würde. Solange die Konjunktur zur Schwäche neigt, ist diese Gefahr aber gering. Zudem kann die EZB die Geldmenge bei Bedarf jederzeit schnell reduzieren. Der grössere Schaden eines Euro-Austritts läge wohl in der Ansteckung anderer Krisenländer, die eine tiefe Rezession der beiden grossen Volkswirtschaften Italien und Spanien auslösen und via fallende Exporte in diese Länder sowie eine allgemeine Stimmungsverschlechterung das Wachstum im Rest der Welt beeinträchtigen könnte. Dies könnte auch an den Börsen noch einmal zu Turbulenzen führen.

Fazit: Die Eurokrise wird so oder so gelöst werden. Es wäre wünschenswert, wenn dies ohne Euroaustritt eines Landes geschehen würde. Doch auch ein Austritt wäre nicht das Ende der Welt, sondern ein reinigendes Gewitter, welches den alten Kontinent von seiner gegenwärtigen Unsicherheit und Lähmung befreien könnte. Der langfristige Anleger sollte daher darauf vertrauen, dass auch diese Krise letztlich vorüber geht und nach dem verlorenen Jahrzehnt der Weg für eine kräftige Börsenerholung frei wird.

[SIZE= px][/SIZE]

Von Thomas Braun (Fondsmanager)

 
Sollten sich die Gläubiger mal melden, weil sie um die Sicherheit ihres Kapitals besorgt sind, ja dann gibt es einen Bankrott, einen Schuldenschnitt und oder eine Inflation, gelöst wird auch diese Krise, wie 1000 davor auch.
Genau so sehe ich das eben auch :top:
 
Ich finde es sehr wichtig über Themen wie WR zu diskutieren. Irgendetwas in diese Richtung wäre in der Finanzkrise auch geschehen, wenn die Staaten nicht massiv interveniert hätten. Viele Prognosen werden sich nicht bewahrheiten, weil man gerade wegen der Prognose dazu bewegt wird etwas zu unternehmen.

Ein bekanntes Problem, wie die Schuldenkrise macht mir wenig Sorgen. Hier sind massenhaft inteligente Menschen an deren Lösung am arbeiten. Die Schuldenkrise war ein Problem, als noch niemand daran gedacht hat. In der grössten Euphorie im 2007 war die bevorstehende Schuldenkrise noch nicht als Problem bekannt und deswegen brandgefährlich. Dies obwohl die Schuldenstände nicht wesentlich tiefer waren.

Die Immo"blase" in der Schweiz sehe ich auch nicht als bedrohlich, da die Problematik aus den USA, Spanien und Irland bekannt ist.

Ich fürchte mich mehr vor unbekannten Problemen die unerwartet auftauchen. Dazu gehöhrt nicht ein Angriff auf den Iran oder eine eskalation des Israelkonflikt. Diese sind ebenfalls bekannt und man sieht sie als möglich an.

Unter unbekannten und unerwarteten Ereignisse zähle ich z.B. ein UNO Handelsembargo gegen die Schweiz wegen den unversteuerten Vermögen.

Oder Saudi Arabien gibt bekannt, dass 90% der Erdölreserven im Land nicht existieren.

 
Ich fürchte mich mehr vor unbekannten Problemen die unerwartet auftauchen.
Wenn man deine Überlegungen mit einer Metapher ausdrückt
Ist es, als ob du am Tage in einen Wald gehst, da befürchtest du auch keine Gefahr, dass hinter dem nächsten Baum irgendetwas aufkreuzt und dir nach dem Leben trachtet. Da siehst du wo eine Gefahr bestehen könnte und dann kannst du ja einen Bogen um diese Stelle machen.

Gehst du hingegen in stockdunkler Nacht in den besagten Wald, bekommst du es mit der Angst zu tun, weil du kaum etwas erkennen kannst und deine Fantasie sich überall ein Gefahrenpotential ausdenken kann.

Rational gesehen ist es eben auch gefährlicher in der Nacht durch den Wald zu gehen, weil sich das lichtscheue Gesindel dort rumtreibt.

Deswegen sind uns die Gefahren die wir erkennen können lieber, als wie jene, die wir nicht sehen können, weil sie sich im Dunkeln befinden und uns wie du es eben richtig erkennst, deswegen überraschen können.

Da hilft auch kein pfeifen! ;)

Ich hingegen fürchte mich nie, davor habe ich zu grosse Angst. (Zitat von John Doe © copyright)

 
@m1gelito,

Also ganz nach dem Motto: "Problem bekannt, Problem gebannt"?

Ich bin verwirrt.

Da wäre einmal Deine Annahme, die Finanzkrise von 2008 wäre nicht voraussehbar gewesen.

Doch, war sie! Ich würde mich zwar als überdurchschnittlich gut informierten Kleinanleger bezeichnen, habe aber keinesfalls jene Kenntnisse, die die Leute haben, die Du als die "massenhaft intelligenten Menschen bezeichnest", die die Probleme lösen sollen.

Anfang Juli 2004 habe ich unter anderem geschrieben:

Diese logische Kette kann man nun tatsächlich bis zu einer ausgewachsenen Finanzkrise in den USA und danach der ganzen Welt weiterführen. Zeichnet sich nämlich ab, dass die USA ihre Schulden nie werden zurückzahlen können, werden sich einfach keine Kreditgeber mehr finden lassen. Zumindest nicht für Zinsen in tragbarer Grössenordnung.

Natürlich wird das FED alles versuchen, dies zu verhindern. Aber Zinssenkungen dürften dann nicht mehr ausreichen. Selbst wenn. Vielleicht gelingt es ja Greeny nochmals, das Steuer herumzureissen und wieder eine neue Euphoriewelle bei den Konsumenten auszulösen.

Aber zu welchem Preis?
Nachzulesen hier: hier
Zur Immobilienblase habe ich im März 2006 geschrieben:

Die Banken haben die Hypothekar-Risiken in Paketen verpackt and die GSE's Freddy Mac und Fanny Mae abgegeben. Diese wiederum verkaufen die Pakete an Banken in Asien und Europa. Es werden also auch unsere Banken (Deutsche Bank, UBS) in Schwierigkeiten geraten, wenn die Immobilienblase in den USA platzt. Die Anzahl der faulen Kredite wird dann nämlich sehr hoch sein.
QuelleAlso im Wesentlichen genau das, was 2008 auch tatsächlich passiert ist und die Finanzkrise ins Rollen gebracht hat. Eine nicht voraussehbare Gefahr?

Sorry, aber die Aussage, die Krise sei nicht vorhersehbar gewesen ist Mumpitz!

Wenn also schon ein Schmalspur Möchtegern-Dummy wie ich die Krise hat kommen sehen, was ist dann mit dieser "Masse an klugen Köpfen", die sie offenbar nicht gesehen hat oder nichts dagegen unternehmen wollte oder nichts dagegen unternehmen konnte oder sie gar mit verursacht hat?

Mich würde spezifisch interessieren, welches Deiner Meinung nach die klugen Köpfe sein sollen, die die Lösung bringen und warum sie sie nicht bereits in der Entstehungsphase 2001 gebracht haben.

Ist es nicht vielmehr so, dass wir die Lösung ausgerechnet jenen Kreisen von Politikern und Bankern zutrauen, die die Krise erst verursacht haben?

Der Spruch vom Bock zum Gärtner drängt sich hier für mich auf!

 
Hallo zusammen,

Als jahrelanger Mitleser möchte ich Euch allen für die lehrreichen Beiträge danken. Ich habe hier sehr, sehr viel gelernt... Ich sehe mich hier als Schüler, der sich nun doch endlich dazu motiviert, die Hand hochzustrecken um eine Frage zu stellen. Diese Frage möchte ich in Form einer (evt. Provokativer) Behauptung stellen:

„Die Schulden des Westens sind Teil eines Lösungsansatzes zur Stabilisierung der Weltwirtschaft.”

Um dies zu begründen, mache ich einen Schritt zurück und frage mich, warum die USA und Europa so hoch verschuldet sind: Klar, in Europa redet man schnell mal vom Sozialstaat, von wenig Arbeitsstunden, früher Pensionierung, etc. In USA weiss ich ehrlich gesagt nicht, warum die Schulden so hoch sind... Aber um es ganz einfach zu sagen, Schulden macht man, indem man mehr ausgibt als dass man verdient. Und wenn man die Handelsbilanzen des Westen anschaut, dann sieht man, dass hauptsächlich in Asien, - im Speziellen in China -, ausgegeben wird. Und schaut man die Handelsbilanzen der asiatischen Ländern über die letzten 10 Jahre an, so haben diese in der Summe einen enormen Handelsüberschuss (zumindest mit dem Westen).

Nun, warum das so ist, wissen wir alle: Chinesiche Produkte sind günstig und haben mittlerweile in den meisten Branchen eine hohe Qualität erreicht.

Was ist in der Geschichte mit solchen Ländern passiert: Durch den Fortschritt hat sich der Lebenstandard erhöht und das wichtigste: Die Währung hat sich aufgewertet!

In China passiert das nicht: Die Regierung lässt den Lebenstard niedrig und wertet die Währung nur ungenügend auf.

Vor ein paar Jahren hörte man oft davon, dass die USA China auffordere, ihre Währung aufzuwerten. Jetzt höre ich schon seit langem nichts mehr davon...

Meine Schlussfolgerung ist demzufolge: Wenn China Ihre Währung (und Lebensstandard) nicht aufwertet, so müssen alle anderen Ihre Währung (und Lebensstandard) abwärten. Und dies geht am besten mit Inflation und Schulden.

Ich bin sehr gespannt auf Eure Komentare...

 
@m1gelito,

Also ganz nach dem Motto: "Problem bekannt, Problem gebannt"?
Genau. Dieses Motto beschreibt die Lage sehr genau!

Sorry, aber die Aussage, die Krise sei nicht vorhersehbar gewesen ist Mumpitz!
Es gibt immer Leute, die solche Krisen vorhersehen. Einige haben mit dem Immobilienzusammenbruch in den USA ein Vermögen verdient. Diese Leute waren aber krass in der Minderheit.Weder die Medien, Banken, Versicherungen, Staaten oder die breite Masse haben dieses Gewitter aufziehen sehen.

Die Börse sollte ja die nahe Zukunft wiederspiegeln. Wäre dieses Problem bekannt gewesen hätten die Börsen bereits vor dem Lehman zusammenbruch ins Minus drehen müssen. Dies geschah nicht. Für die allermeisten kam dieser zusammenbruch also aus heiterem Himmel.

 
„Die Schulden des Westens sind Teil eines Lösungsansatzes zur Stabilisierung der Weltwirtschaft.”

...

Meine Schlussfolgerung ist demzufolge: Wenn China Ihre Währung (und Lebensstandard) nicht aufwertet, so müssen alle anderen Ihre Währung (und Lebensstandard) abwärten. Und dies geht am besten mit Inflation und Schulden.
Das sind zwei widersprüchliche Aussagen. Es sei denn, Du meinst "Stabilisierung auf niedrigem Niveau" und das kann und darf nicht das Ziel sein!
Zunächst empfehle ich, die ersten paar Seiten in unserem Wärhungsreform-Thread zu studieren, da diskutieren wir diese Thematik ausführlich.

Das grundsätzliche Problem von Schulden sind die Zinsen und Zinseszinsen. Je höher die Schulden (oder Zinsen) um so höher der Anteil der Einnahmen, der an Zinsen bezahlt werden muss und der entsprechend nicht für sinnvolle Ausgaben oder Investitionen zur Verfügung steht.

In den USA müssen beispielsweise derzeit 21% der Steuereinnahmen als Zinszahlungen geleistet werden. Steigen die Schulden müssten die Zinsen sinken, um diesen Anteil stabil zu halten. Die Zinsen sind aber bereits so niedrig, dass sie kaum noch sinken können. Schon jetzt haben die Investoren keine Lust mehr, US-Staatsanleihen zu kaufen (China, Indien baut sogar ab) und somit bleibt die Fed als "Lender of Last Ressort" und kauft die Schuldtitel mit frisch gedrucktem Geld. Das wiederum erhöht die Dollarmenge und löst Druck auf die Teuerung aus bzw. schwächt den Wert des Dollars.

Eine stabile Weltwirtschaft hätten wir also dann, wenn die Länder in sich wie auch untereinander weitgehend schuldenfrei wären. Wenn Handelsbilanzen ausgeglichen wären, jedes Land also in der Summe nur das im Ausland einkauft, das es sich auch leisten kann.

Innerhalb des Landes ist die Wirtschaft stabil, wenn die Geldmenge sich parallel zur Wirtschaftsleistung erhöht. Das sorgt für Preisstabilität und vermeidet weitgehend Boom- und Bust-Zyklen, die man ja auch als Kreditzyklen bezeichnen kann.

Auf einfache Ebene gebracht: Du kannst 10 Jahre lang über Deine Verhältnisse leben, Schulden aufbauen und es Dir gut gehen lassen aber irgend wann kommt die Zeit, wo Du diese Schulden zurückzahlen musst. Wo Du also weniger ausgeben kannst als Du einnimmst und es Dir entsprechend schlechter geht. Du hast also 10 Jahre Boom und 10 Jahre Bust. Würdest Du schon von Anfang an nur das ausgeben, was Du auch verdient hast, ginge es Dir in den ersten 10 Jahren schlechter, in den zweiten 10 Jahren besser. Dein Leben verläuft also stabilier, weniger Volatil.

 
Eine Gefahr erkennen ist das eine, dieser Gefahr mit den geeigneten und verfügbaren Mitteln entgegenzutreten, ist die Kunst die ein erfolgreichen Anleger beherrschen muss. Richtig positioniert zu sein für alle realistischen Szenarien ist das Gebot der Stunde. Es hilft nichts wieder in den Panikmodus von 2008 zu verfallen, wo alle Richtung Notausgang stürmten, sodass die Börsen um teilweise über 50% einbrachen. Diese Gefahr besteht momentan noch nicht, denn die meisten Anleger sind unterinvestiert in Aktien, die kaufen dann bei steigenden Kursen, denn nichts ist beruhigender, als eine Aktie zu kaufen die schon um 15 bis 20% gestiegen ist, jetzt ist der Turnaround gekommen ein positives Momentum wird die Aktie noch weiter in die Höhe treiben. Ich sage dazu Unsinn, Blödsinn, Stumpfsinn der erfolgreiche Anleger kauft dann Aktien, wenn sie niemand haben will und danach vergisst er sie am besten. Diese Strategie lässt sich aber nur auf erstklassige, sich über Jahre bewährte, gut geführte Branchenleader, mit einer gesunden Dividendenpolitik anwenden. Ein Anleger der die bestmögliche Rendite mit seinem Geld erwirtschaften will, sollte vergessen die Benchmark schlagen zu wollen und sich Bewusstsein sein, das dies nicht das Ziel sein darf. Das Ziel momentan heisst, sein Geld heil durch die Krise zu führen, um danach gut positioniert am Aufschwung teilzunehmen.Ich bin ein Aktienbulle wie man unschwer feststellen kann, dennoch würde ich jetzt Gold kaufen, wenn ich mein Pulver für Gold nicht schon verschossen hätte. Seit 6 Tagen bin ich long im Gold, mit Optionen, bis jetzt nicht gerade lukrativ, nein wirklich nicht. Aber da diese Option ein sehr langes Verfalldatum hat bin ich sehr Zuversichtlich. Genau in solchen Momenten, wo es scheint die Kurse für Aktien, Edelmetalle oder was auch immer kennen nur noch eine Richtung, gewinnt derjenige mit den starken Nerven und der Gewissheit, die Anderen liegen falsch, den die Masse liegt immer falsch.Es kann nur dort Gewinner geben, wo sich die Verlierer rumtreiben. PS: Es braucht dieses arrogante unsympathische Denken, um an der Börse erfolgreich zu sein.

 
Weder die Medien, Banken, Versicherungen, Staaten oder die breite Masse haben dieses Gewitter aufziehen sehen.Die Börse sollte ja die nahe Zukunft wiederspiegeln. Wäre dieses Problem bekannt gewesen hätten die Börsen bereits vor dem Lehman zusammenbruch ins Minus drehen müssen. Dies geschah nicht. Für die allermeisten kam dieser zusammenbruch also aus heiterem Himmel.
Darüber sind wir uns soweit auch einig. Aber wenn Du von klugen Köpfen sprichst, die diese Probleme lösen sollen, dann meinst Du damit ja nicht die Mainstream-Presse oder die Masse der Kleinanleger ohne DurchBLICK und BILDung sondern eben jene, die sich beruflich mit dem Thema befassen. Das wären dann Top-Banker, Zentralbanker, Politiker, Wirtschaftsprofessoren, Ökonomen. Zumindest habe ich Dich so verstanden.Und jetzt kommen wir in einen logischen Zirkelschluss:Wenn diese Spezialisten die Krise nicht haben kommen sehen, waren sie einfach dumm und das disqualifiziert sie, die Probleme zu lösen.Wenn sie die Krise haben kommen sehen, und nichts unternommen haben, disqualifiziert sie das ebenso.Wir haben somit die Wahl zwischen Bösartigkeit und Inkompetenz. Keine sehr vielversprechende Mischung aus meiner Sicht ;)Die logische Konsequenz wäre, dass man jene, die die Krise nicht haben kommen sehen oder sie (mit-)verursacht haben zum Teufel jagt und durch neue, kompetente Leute ersetzt. In jedem normalen Unternehmen würde genau das passieren.Auf Ebene Politik, Banken passiert aber genau das nicht! Es sind eben dieselben Leute, die nach wie vor in den Sesseln sitzen.Der Chef der Europäischen Zentrale von Goldman Sachs, der massgeblich Griechenland dabei geholfen hat, sich in den EURO-Raum zu bescheissen, heisst Mario Draghi und ist jetzt Chef der EZB. Hier hat man eindeutig den Bock zum Gärtner gemacht. Ein Beispiel unter vielen.Deshalb ist mein Vertrauen darauf, dass die Sünder von gestern morgen eine Lösung bieten werden, überblickbar. Albert Einstein hat mal gesagt: «Kein Problem wird durch das Denken gelöst, das es verursacht hat». Recht hat er. Deshalb meine ich nach wie vor, dass uns die "klugen Köpfe" auch diesmal wieder mit Vollgas in die Wand fahren werden.
 
Eine Gefahr erkennen ist das eine, dieser Gefahr mit den geeigneten und verfügbaren Mitteln entgegenzutreten, ist die Kunst die ein erfolgreichen Anleger beherrschen muss. Richtig positioniert zu sein für alle realistischen Szenarien ist das Gebot der Stunde.
Genau. Oder wie es m1gelito so treffend formuliert hat: "Wäre dieses Problem bekannt gewesen hätten die Börsen bereits vor dem Lehman Zusammenbruch ins Minus drehen müssen. Dies geschah nicht."
Die Schlussfolgerung, die ich im Gegensatz zu Dir und m1gelito ziehe lautet: Ich sehe eben die Gefahren, die jederzeit den Aktienmarkt treffen können und bin deshalb draussen. Damit verschenke ich mir allerdings Gewinne, die bis zur Korrektur mit steigenden Aktienpreisen hätten gemacht werden können, weil ich den Eintrittszeitpunkt nicht abschätzen kann.

Ich habe ja bereits 2004 mit US-Immobiliencrash gerechnet und bin in Aktien ausgestiegen. Deshalb habe ich den Anstieg 2004 bis zum Crash 2008 auch verpasst. Tragisch ist das allerdings nicht, denn 2008 sind die Aktienkurse bekanntlich unter das Niveau von 2004 gesunken.

anders ausgedrückt: Wer 2004 bis zum Crash frisch fröhlich immer Aktien gekauft hat, hat im Crash den ganzen schönen Gewinn wieder verloren.

Nun magst Du entgegnen, ich hätte 2008 zum Höhepunkt der Finanzkrise einsteigen sollen. Richtig! Hätte ich machen können, vielleicht machen sollen. Hab' ich aber nicht.

Warum? Weil mit den Massnahmen ab 2009 kein Problem gelöst wurde. Mit einer neuen Runde Gelddruckerei wurden ja nur die Fehler von 2001 in grösserem Massstab wiederholt. Damals, 2001, hat Greenspan die Rezession mit neuer Pumpenkohle abgewürgt. Die geplatzte Dot-Com Blase also gerettet. Der Preis dafür war der Aufbau der Immobilien-Blase (die Faktor 20 mal grösser war als die Dot-Com-Blase) und die bekanntlich 2008 geplatzt ist.

Aber auch 2008/09 wurden keine Bereinigungen zugelassen. Statt dessen wird dieselbe Medizin eingesetzt wie schon 2001: Nämlich eine neue, wieder um Faktoren grössere Blase der Gelddruckerei. Diesmal sind es nicht mehr Dot-Coms und Immobilien sondern Staatsanleihen.

Auch diese Blase wird platzen. Und wir werden eine weitere Finanzkrise erleben, die jene von 2008 um Faktoren übertrifft.

Erst wenn diese Blase auch geplatzt ist, werde ich in Aktien einsteigen. Vorher nicht. Wobei ich mir auch dann wiederum die Frage stellen werde: Wurden die Probleme jetzt bereinigt oder wird wieder mal nur auf Zeit gespielt?

Allerdings frage ich mich, auf welcher höheren Ebene als der staatlichen man eine neue Blase aufbauen könnte.

Zusammengefasst:

Die Rezession 2001 (geplatzte Dot-Com Blase) konnte von der Fed mit 760 Mrd. Dollar abgewürgt werden.

Die Rezession 2008 (geplatzte Immobilienblase) mit derzeit geschätzten 13.6 - 21 Billionen Dollar. Dazu war die Fed alleine nicht mehr in der Lage, weshalb die Staaten einspringen und sich verschulden mussten. Und das nicht nur in den USA sondern in allen westlichen Ländern.

Die Rezession 201? (geplatzte Staatsanleihenblase) mit ??? Billionen? Wer rettet die Staaten?