Langfristige - Strategie

[Karat hat also 100% recht, wenn er schreibt:

Unternehmen hier können im Inland nicht mehr wachsen, wenn das Volk zu wenig Geld zur Verfügung hat.
Auch diese Aussage ist zu hinterfragen.

Firmen leben nicht nur vom Inlandkomsum, sie exportieren auch. Also können Sie auch ohne zusätzlichen Inlandkonsum wachsen.

Zudem werden die zusätzlichen 30000 Asylanten schon noch für mehr Konsum sorgen. :eek:k:

Urs

 
Ich bin der Meinung dass eben NICHT jeder Schuld ein Gläubiger gegenübersteht, in dem Konstrukt der Banken gibt es Schulden, denen kein Gläubiger gegenübersteht.
Es gibt immer einen Gläubiger. Wem gegenüber bestünde sonst die Schuld?Das beginnt bei der Quelle des Geldes, bei Zentralbank und Banken: Jeder Franken kommt bereits als Schuld und Guthaben auf die Welt: Wenn Du eine Hypothek brauchst, ist dieses Geld eine Schuld von Dir an die Hausbank. Die Hausbank wiederum bekommt es von der Zentralbank, ist es es also der Zentralbank schuldig und Banknoten sind wiederum eine Schuld der Zentralbank gegen den Besitzer der Banknote.Nenne mir einen Fall, wo eine Schuld ohne entsprechenden Gläubiger vorkommen kann. Du wirst keinen finden.
Durch eine kreative Buchhaltung gelingt es den Banken Milliarden durch die aktive Buchgeldschöpfung zu kreieren, das sogenannte Buchgeld. Es wird auch Giralgeldschöpfung genannt, ein derivates Geld, welches je nach Belieben und Kreativität, bei Bedarf erzeugt werden kann, wenn es seinen Dienst erfüllt hat, wird es wegbuchhalterresiert, ein Wort welches man im Duden nicht findet. Und man findet auch keinen Schuldner bei diesem Geld.Ich verstehe aber unser Schuldgeldsystem und was dahintersteckt, so ist es dann auch nicht.
 
Bist du des Wahnsinns kesse Beute, Gold minus 30-40% :shock: ,
Doch, damit hat er schon recht. Gold wird mindestens um 50% fallen. Die Frage ist nur, wann und ab welchem Niveau!
Das ist weder eine Frage des Zeitpunktes noch des Niveaus auch nicht der Einheit. Das ist ein Gefühl, eine Voraussage die man nicht machen kann, weil wir viele Faktoren die zu so einem Crash führen könnten, nicht wissen, nicht wissen können. Das Gold kann auch moderat langfristig ansteigen und das über die nächsten X-Jahre. Für euer Szenario müsste es kurzfristig um X-% steigen und danach sieht es bei der momentanen Wirtschaftslage nicht aus. Marcus Szenario wäre wohl eine Währungsreform!? Nach GloomBoomDooms Meinung ist es schon zu sehr gestiegen und wird als Krisenwährung nicht mehr gebraucht.Ich nehme immer gerne den Mittelweg, das eine ist nicht ganz richtig und das andere nicht ganz falsch.PS: Solche Voraussagen bringen eigentlich nicht wirklich etwas, es geht ein bisschen in die Weltuntergangsvoraussagen! Ich behaupte zum Beispiel die Welt geht unter, dies ist übrigens 100% sicher, die Frage ist nur wann. In 5 Milliarden Jahren oder doch erst in 7 Milliarden.
 
Ob das Gold in 20-30 Jahren den gleichen Wert hat, was kümmert mich das.
Diese Frage ist irrelevant, da Gold seit 3000 Jahren denselben Wert (nicht denselben Preis!) hat.Es geht mir ja auch nicht darum, was in 20-30 Jahren los ist, sondern vielmehr, was in den nächsten 0-3 Jahren auf uns zukommt.
0-3 Jahren? Schon wieder? Erinnert mich an Dr. Prof. Celente dieser Herr hat auch die Eigenschaft den Untergang des Finanzsystems jedesmal um weitere Jahren zu verschieben, eine endlose Spirale die nie zu Ende kommt.
Wie wahr das 2008,2010,2012 MF? Bankenzusammenbruch Wàhrungszusammenbruch (Dollar Kollaps) US Wirtschaftskollaps und eine anschliessende globale Hyperinflation.

Eingetroffen:

Nichts, Njet............

Die bald zu ende gehende FTD hat es kürzlich gut beschrieben, dieses Spiel wird noch gut bis ins Jahr 2040 gehen( bin dann schon mit grosser Wahrscheinlichkeit unter der Erde)solange an den Zinsen nicht grossartig gerüttelt wird kann dieses Spiel eine Ewigkeit dauern.

Was wir aktuell schön sehen ist die Tatsache das die PIGS (Portugal,Spanien,Italien ) Staaten aufgrund den auf billige Kredite aufgeblähte künstliche jahrelanger Wachstumsphase der Wirtschaften dort wieder dahin zurückgehen wo Sie eigentlich schon immer waren:

Wirtschaftlich äusserst schwache Ländern mit einer massiv schwacher Industrie und Dienstleistungsbranche.

Kurz eine Wirtschaft die alleine auf ein Pyramidensystem billiger Kredite aufgebaut war ohne jegliche Substanz dahinter.

Beispiel Spanien, schön ersichtlich wie nach dem EU Beitritt die billigen Geldern zu relativ tiefen Zinsen einen regelrechten "Boom" am Arbeitsmarkt und der Wirtschaft ausgelöst wurde.

Der Arbeitsmarkt funktionierte anhand dieses System ausgezeichnet diese Grafik unten lässt sich 1:1 auf andere Südstaaten übertragen.

Seid dem Ende der Kreditblase gehen alle Arbeitslosenquoten wieder dorthin zurück wo Sie schon immer standen.

Wobei diese 24,25 % Quote auch massiv übertrieben ist da der Schwarzmarkt einen erheblichen Anteil der Erwerbsquote in den Südstaaten ausmacht.Selbst heute noch.

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Diese Diskussion gefällt mir sehr!!!Dein Beitrag, Orangebox, kann ich zu 100% unterschreiben!Ich bin in Banken übergewichtet, weil wenn wir schon Verschwörungstheorien aufstellen, in denen Goldman Sachs die Welt regiert, die Bank bestimmt nicht untergehen wird. Mit Inflation werden wir nicht zu kämpfen haben, da das Geld ja nach oben fliesst und die oberen ja sowieso schon genug davon haben kommt es nicht in den Kreislauf.Deflation schon eher, da die unteren immer weniger Geld haben. Die Notenbanken werden dies aber zu verhindern wissen.Wir müssen immer dort aufpassen, wo wir etwas geschenkt bekommen. Da es auf dieser Welt nichts Gratis gibt, sollten wir dort sehr vorsichtig sein.Die Amerikaner wurden hinters Licht geführt mit mehr oder weniger 100% Fremdfinanzierten Hypotheken. Hier in der Schweiz werden uns ebenfalls Hypotheken schmackhaft gemacht, mit niedrigen Zinsen und Steuerabzügen. Man wollte sogar das Bausparen fördern. Da wäre ich vorsichtig.Das Säule 3a sparen wird ebenfalls massiv gefördert...Östereicher und Ungarn wurden bewusst übers Ohr gehauen mit günstigen Hypotheken in CHF...Die UBS empfahl Petroplus zum Kauf mit einem Kursziel 100% über dem aktuellen Kurs...Über Gold möchte ich nicht weiter eingehen. Für mich persönlich ist es ein klumpen Metall. Als Schmuck gefällt mir Silber weitaus besser. 1kg Gold ist für mich kein Jahreslohn Wert. Desshalb überteuert. Da meine Meinung nicht zählt, werden sich die Aussagen von MF wohl bewahrheiten.Die Schuldenkrise macht mir kein Kopfzerbrechen. Wie MF sagt, steht jeder Schuld ein Guthaben gegenüber. Das hebt sich also wieder auf. Die Amerikaner machen das einzig richtige. Sie verschulden sich in ihrer eigenen Währung, welche sie nach belieben selbst herstellen können und kriegen im gegenzug Rohstoffe und andere Güter. Was will man mehr? Öl gegen Papier! Deutsche Autos gegen Papier und Schweizer Uhren gegen Papier. Die Engländer machen das änlich.Bei den Japaner und Engländer redet niemand von Schuldenkrise. Die haben ihre Schulden ebenfalls in ihrer eigenen Währung und können sie beliebig vervielfachen. Wer hat eigentlich den Europäer eingeredet, sie bräuchten eine gemeinsame Währung? Das Britische Empire ging unter, weil sie sich in USD verschuldet haben im 2ten Weltkrieg.Man merke, Schulden in eigener Währung, sind kein Problem. Die kann man weginflationieren. Die EU hat mE kein Problem mit Griechenland, solange die Schulden in Euro sind. Die FED kauft US Bonds und warum soll die EZB nicht Griechenbonds kaufen? Die USA hat auch kein Problem wegen Kalifornien, obwohl hoffnungslos überschuldet.Die Deutschen, obwohl immer gejammert wird, was die Griechen sie kosten, haben bis heute noch keinen einzigen Cent für Griechenland bezahlt. Das einzige was gesprochen wurde, sind sicherheiten. Die Deutsche Exportindustrie hat aber massiv von Griechenland profitiert. Propaganda über Propaganda...Die Frage ist immer die gleiche; wer profitiert eigentlich von dem ganzen Theater....????Sind es vieleicht wieder die lieben Banken??? :?

 
Kurz eine Wirtschaft die alleine auf ein Pyramidensystem billiger Kredite aufgebaut war ohne jegliche Substanz dahinter.
Richtig! Genau so ist es. Und jetzt erweitere mal den Blick weg von Spanien und auf globale Ebene oder von mir aus auch nur auf die USA. Exakt dasselbe Spiel: Jahrzehntelang auf Pump gelebt und weitaus mehr (8% pro Jahr) ausgegeben als man eingenommen bzw. produziert hat.Ich weiss auch nicht, wann dieses Spiel kollabiert aber exponentielles Schuldenwachstum wird sicher nicht bis 2040 anhalten. Und dass es kollabieren muss, sagt uns alleine schon die Mathematik.

 
Mit Inflation werden wir nicht zu kämpfen haben, da das Geld ja nach oben fliesst...
Man merke, Schulden in eigener Währung, sind kein Problem. Die kann man weginflationieren.
Welche dieser beiden Aussagen gilt jetzt?(Du erkennst den Widerspruch?)Kannst Du mir ein einziges Beispiel nennen, wo es einem Land gelungen ist, seine Schulden weg zu inflationieren?
Die Deutschen, obwohl immer gejammert wird, was die Griechen sie kosten, haben bis heute noch keinen einzigen Cent für Griechenland bezahlt.
Aber sicher doch: http://www.focus.de/finanzen/news/hilfe ... 44472.htmlDas war Stand per 31. März 2012. Weniger dürfte es wohl nicht geworden sein. Eher mehr ;)Darin sind übrigens die Target2-Salden noch nicht enthalten. (Und ja, auch die sind effektiv gezahltes Geld und nicht nur Garantie für zukünftige Zahlung).
 
MF, die Schulden stiegen seit Jahrzente, es gibt demnach wenn wir dem Trend folgen keinen Grund warum sie nicht weiter steigen sollten. Following the Trend :D
Kommt drauf an, wie hoch die Zinsen sind, denn Schulden müssen ja bekanntlich verzinst werden. Mathematisch ist z.B. spätestens dann "Game Over", wenn die Zinsen, die ein Staat zahlen muss, bei 100% seiner Einnahmen liegen. In dem Moment arbeitet nämlich kein einziger Beamter mehr (was einigen Staaten sicher gut täte) ;)In der Realität kommt der Kollaps natürlich schon früher. Bei wieviel % der Einnahmen - darüber können wir streiten.
 
MF, die Schulden stiegen seit Jahrzente, es gibt demnach wenn wir dem Trend folgen keinen Grund warum sie nicht weiter steigen sollten. Following the Trend :D
Ich denke, das war jetzt einfach als Witz gemeint?
Ich überlasse deine Frage dem Leser und vorallem der Zeit. Die Zeit, wird die Antwort wissen, kenne sie und du wirst ruhig schlafen :)
Ich dachte eigentlich, dass Du rechnen kannst. DESHALB habe ich angenommen, es sei ein Witz. Nun hat es Dir halt Marcus vorgerechnet. :bravo:
 
Diese Diskussion gefällt mir sehr!!!

Dein Beitrag, Orangebox, kann ich zu 100% unterschreiben!

Ich bin in Banken übergewichtet

Die UBS empfahl Petroplus zum Kauf mit einem Kursziel 100% über dem aktuellen Kurs...

Über Gold möchte ich nicht weiter eingehen. Für mich persönlich ist es ein klumpen Metall. Als Schmuck gefällt mir Silber weitaus besser. 1kg Gold ist für mich kein Jahreslohn Wert. Desshalb überteuert. Da meine Meinung nicht zählt, werden sich die Aussagen von MF wohl bewahrheiten.

Die Schuldenkrise macht mir kein Kopfzerbrechen. en können und kriegen im gegenzug Rohstoffe und andere Güter. Was will man mehr? Öl gegen Papier! Deutsche Autos gegen Papier und Schweizer Uhren gegen Papier. Die Engländer machen das änlich.

Man merke, Schulden in eigener Währung, sind kein Problem. Die kann man weginflationieren.

Die EU hat mE kein Problem mit Griechenland, solange die Schulden in Euro sind. Die USA hat auch kein Problem wegen Kalifornien, obwohl hoffnungslos überschuldet.

Propaganda über Propaganda...

Die Frage ist immer die gleiche; wer profitiert eigentlich von dem ganzen Theater....????

Sind es vieleicht wieder die lieben Banken??? :?
Mir gefällt die Diskussion ebenfalls, denn auch bei dieser stelle ich fest, dass es zwei Fronten gibt. Die von dir und Orangebox, welche davon ausgehen, die Krise findet mehr in den Köpfen, als in der Realität statt. Gold ist viel zu teuer und gerade die Aktien welche unterperformt haben, wie zum Beispiel die Banken, muss man jetzt kaufen.
Dann gibt es eine andere komplett konträre Meinungen wie die von MF und rph, welche der Überzeugung sind, das Schlimmste steht uns noch bevor, man muss sein Geld in dieser Krise möglichst schützen, dafür eignet sich Gold, welches immer gleich viel Wert hat, der Preis ist gestiegen, weil die Währungen gefallen sind. Aktien sind für MF ganz tabu, weil diese auf massivste einbrechen werden. Die Hyperinflation und oder die Währungsreform steht vor der Türe.

Vermögenserhalt und nicht Vermögensvermehrung heisst die Devise in diesen Zeiten.

Hanno Beck hat dazu einen sehr interessanten Artikel geschrieben, mit dem Titel:

Plötzlich kann sogar ein Pferd rechnen

Menschen sehen nur, was sie eh glauben. Was nicht ins Bild passt, wird ausgeblendet.

Hans war ein Superstar: Er konnte rechnen, den richtigen Wochentag nennen, die Uhr lesen und die Bilder auf Spielkarten erkennen. Sensationell? Ja, denn Hans war ein Pferd, ein Orlow-Traber, und sein Besitzer, der pensionierte Mathematiklehrer Wilhelm von Osten, schien es tatsächlich geschafft zu haben, einem Pferd Mathematik, Wochentage, die Uhr und Spielkarten zu lehren, weswegen man Hans „den klugen Hans“ nannte. Um herauszufinden, wie klug Hans wirklich ist, mühte sich im Jahr 1904 eine 13-köpfige wissenschaftliche Kommission, das Rätsel zu lösen - kann ein Pferd rechnen oder buchstabieren?

Nicht die Kommission, sondern ein Student löste das Rätsel. Hans beantwortete die Fragen, indem er mit dem Huf aufstampfte - sollte er beispielsweise drei plus zwei ausrechnen, so stampfte er fünfmal mit dem Huf auf. Und hier lag der Schlüssel zu den Rechenkünsten des klugen Hans: Hans rechnete nicht, aber er konnte aus der Mimik des Fragestellers erkennen, wann die vom Fragesteller erwartete Anzahl an Hufstampfern erreicht war. Bei den ersten vier Hufstampfern lehnt sich der Fragesteller gespannt nach vorne, dann kommt der fünfte Stampfer, und der Fragesteller lehnt sich entspannt zurück - für Hans das Zeichen, mit dem Stampfen aufzuhören, und damit lieferte er das richtige Ergebnis. Die Fragesteller hatten Hans unbewusst selbst die richtige Antwort vorgegeben und sich dann gewundert, dass Hans die richtige Antwort gab.

Der Kluge-Hans-Effekt

Der kluge Hans verrät einiges über das Informationsverhalten von Menschen - wir interpretieren in eine Information das hinein, was wir aus ihr lesen wollen. Man erwartet von Hans ein bestimmtes Ergebnis, und diese Erwartung führt dazu, dass Hans dieses Ergebnis stampft - und uns verblüfft, weil wir nun glauben, dass ein Pferd rechnen kann, obwohl wir Hans die Antwort selbst auf die Hufe gelegt haben. Man könnte das den Klugen-Hans-Effekt nennen: Wir nehmen Informationen nicht neutral und objektiv auf, sondern werten und interpretieren sie im Kontext unserer Meinung und Erfahrungen und lesen das in sie hinein, was wir lesen wollen.

Psychologen sprechen hier vom Bestätigungsirrtum: Wir neigen dazu, Fakten und Informationen im Sinne bereits vorgefasster Meinungen zu interpretieren oder zu suchen. Ein Experiment macht diesen Mechanismus deutlich: Man bildet zwei Gruppen von Versuchspersonen - Gegner und Befürworter der Todesstrafe. Beide Gruppen lesen die gleiche Literatur zur Wirkung der Todesstrafe, und obwohl alle Versuchspersonen die gleichen Quellen gelesen haben, sehen sich sowohl Befürworter der Todesstrafe als auch Gegner durch die Literatur in ihrer Meinung bestätigt. Egal, welche Meinung sie von der Todesstrafe hatten - die Lektüre der identischen Quellen hat jeden in seiner Meinung bestärkt; man hat das in die Literatur hineingelesen, was man lesen wollte - wie beim klugen Hans.

Gegenargumente ignorieren wir

Die Folgen dieses Verhaltens sind weitreichend: Wir konzentrieren uns zu einseitig auf die von uns favorisierte Hypothese, anstatt sorgfältig Gegenargumente zu beachten; wir suchen eher Fakten, die unsere Meinung bestätigen; Argumenten, welche unsere Meinung stützen, geben wir ein höheres Gewicht; und nicht eindeutige Fakten interpretieren wir im Sinne unserer eigenen Meinung um. Kurzum: Wir immunisieren uns gegen andere Meinungen, indem unser Informationsverhalten darauf ausgelegt ist, unsere Meinung zu bestätigen, statt sie herauszufordern.

Mit dem Klugen-Hans-Effekt arbeiten beispielsweise faule Börsen-Gurus: Sie machen hinreichend unpräzise Aussagen, welche die Anhänger der Gurus wie beim klugen Hans im Lichte ihrer eigenen Meinung mit inhaltlichem Leben füllen - ein Trick, mit dem auch Hellseher arbeiten. Und egal, wie gut die Prognosen des Gurus sind: Wer an ihn glaubt, wird im Sinne des Bestätigungsirrtums die Resultate der Prognosen zu einem Erfolg umdeuten, auch wenn der Guru danebenliegt.

Eine weitere Folge des Bestätigungsirrtums ist die sogenannte illusorische Korrelation: Hat man einmal eine Hypothese aufgestellt, führt das dazu, dass man statistische Zusammenhänge sieht, wo keine sind. Hat man einmal die Hypothese aufgestellt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Kursbewegungen und bestimmten Ereignissen, beispielsweise dem Ausgang eines Football-Endspiels, so findet man aufgrund des Bestätigungsirrtums überall Bestätigung für diese Hypothese, und am Ende glaubt man an einen statistischen Zusammenhang zwischen der Börse und dem Ausgang eines Football-Spiels.

Grenzen zum Aberglauben fließend

Was hier konstruiert klingt, wird an der Börse als der Super-Bowl-Indikator gefeiert, der besagt, dass der Dow-Jones-Index immer dann steigt, wenn ein Team der National Football Conference den Super-Bowl gewinnt. Eine weitgehend sinnfreie Investment-Strategie, die dem Bestätigungsirrtum entspringt. Die Grenzen zum Aberglauben sind fließend. In die gleiche Kategorie fallen auch bestimmte technische Börsen-Indikatoren. In der ganz schlimmen Version dieses Verhaltens legt man sich dann eine Hasenpfote neben den Handelsbildschirm oder geht zum Börsenastrologen. Eine weitere Folge des Bestätigungsirrtums besteht darin, dass wir unsere Meinungen und Vorurteile nicht revidieren können, im Gegenteil, wir suchen nur nach Informationen, die unsere Haltung stützen. Haben wir einmal die Meinung gefasst, dass die Kurse steigen müssen, werden wir an dieser Hypothese festhalten, sie verteidigen - und möglicherweise mit vollem Tempo in die falsche Richtung investieren.

Im schlimmsten Fall werden wir beratungsresistent: Wir halten an einer Idee, einer Strategie fest, obwohl die Realität diese schon längst widerlegt hat. Aus der eigenen Meinung wird ein Dogma, eine Religion - und wer nicht dieser Meinung ist, ist inkompetent, vorurteilsbeladen oder im schlimmsten Fall Teil einer Verschwörung. Und schon werden die Kurse manipuliert, haben sich die Notenbanken der Welt zu einem Goldkartell zusammengetan, haben sich die Banken gegen die Kunden verschworen. Und auf der Basis dieses Verschwörungsglaubens drehen windige Geschäftemacher ihren Opfern zweifelhafte Investmentstrategien oder -produkte an, die solchen Verschwörungen trotzen wollen.

Was kann man gegen dieses fatale Informationsverhalten unternehmen? Experimente zeigen, dass sich unser Informationsverhalten verbessert, wenn man uns Alternativen explizit vorstellt oder Entweder-oder-Fragen stellt. Sobald wir also erkennen, dass es Gegenentwürfe zu unserer Meinung gibt, haben wir Chancen, dem Bestätigungsirrtum zu entgehen. Also: Immer gezielt nach Argumenten gegen die eigene Meinung fragen - was könnte dagegen sprechen, dass die Kurse steigen, was könnte gegen den Super-Bowl-Indikator sprechen? Je mehr man dieses Informationsverhalten kultiviert und sich zur Gewohnheit macht, umso eher hat man Chancen, zu einer ausgewogeneren Informationsverarbeitung zu kommen. Klappt das, so gehen wir auch nicht mehr rechnenden Pferden auf den Leim.

ENDE

Guter Artikel! Seit sehr vielen Jahren gehört es zu meiner Anlage- Strategie- Philosophie, keine sture Meinung zu haben, für alles offen zu sein, womit man Geldverdienen kann, sofern es ethisch und legal ist. Eine Kapital Prostituierte sein, das heisst professionell bleiben und die Gefühle unter Kontrolle halten, der Gewinn zählt und nicht was man dafür machen muss. Was heute richtig ist kann morgen falsch sein, das gilt es zu akzeptieren, es gibt kein Schwarz oder Weiss beim Investieren, die Grautöne machen einen langfristig reich. Ich habe noch mehr auf Lager, jedoch möchte ich nicht meine ganze Munition in einen Absatz verschiessen.

Einen noch, weil er hier her passt und mich m1gelito daran erinnert hat: Ein Irrtum, respektive eine falsche Entscheidung gehört zum Investieren, nur ein realer Verlust, welcher schmerzhaft war ist ein Garant für eine Wertvolle Erfahrung, diese wiederum ist unabdingbar für einen Erfolgreichen Investor. Darum ist jeder Verlust auch ein Gewinn für einen erfolgreichen Investor.

Einer meiner schmerzhaftesten Verluste war Petroplus, mein Gewinn daraus ist die Erkenntnis, sobald ich bei einem unbekannten jungen und neuen Unternehmen einen satten Gewinn gemacht habe wird verkauft, egal was meine Analyse über dieses Unternehmen aussagt. Bei Petroplus war ich 100% im Gewinn und die Aussichten waren super. Wie hab ich mich geirrt, ich habe schlussendlich 85% Verlust mit dieser Aktie gemacht.

 
lass dir ein paar Hintertürchen offen ;)
Mach ich sowieso immer. Zudem konzentriere ich mich auf die Gebiete, von denen ich etwas verstehe, und das sind nicht unbedingt die Börsen.Bei Schulden ist es einfach immer so, dass wenn sie immer höher werden, das Ausfallrisiko steig. Damit steigen auch die Zinsen und damit wieder die Schulden und das Ausfallrisiko usw. usf.... Man kann höchstens abschätzen, aber nicht berechnen WANN das der Fall sein wird. Aber man braucht kein Mathematiker zu sein, um zu realisieren, dass die Schulden nicht einfach immer weiter erhöht werden kann. Die Leistungsfähigkeit des Schuldners setzt hier Grenzen.Noch 'n Bier und dann gute Nacht! :cheers:
 
Ausserdem dürfen wir nicht vergessen das wichtige Infrastrukturen in dern Staaten desolat sind. Die Sanierung bedeutet weitere Schulden, ausser du überlässt diesen Sektor den Philanthropen :mrgreen:
Aber diese Sanierung belebt die Wirtschaft, sowie die einzelnen Unternehmen, in welche ich als Aktionär investiert bin und somit davon profitiere. Es geht nicht um Schuldenrückzahlung, wer macht das schon, Staaten sind keine Ehrenmänner, es geht um Schuldenvernichtung. Diese lässt sich durch eine kräftige Inflation, sowie einem schmerzhaften Schuldenschnitt bewerkstelligen.Auch wenn man hier lesen kann, Schulden könne man nicht durch Inflation verringern, ich bin da entschieden anderer Meinung, wer es besser weiss bekommt von mir :depp:
 
Ausserdem dürfen wir nicht vergessen das wichtige Infrastrukturen in dern Staaten desolat sind. Die Sanierung bedeutet weitere Schulden, ausser du überlässt diesen Sektor den Philanthropen :mrgreen:
Aber diese Sanierung belebt die Wirtschaft, sowie die einzelnen Unternehmen, in welche ich als Aktionär investiert bin und somit davon profitiere. Es geht nicht um Schuldenrückzahlung, wer macht das schon, Staaten sind keine Ehrenmänner, es geht um Schuldenvernichtung. Diese lässt sich durch eine kräftige Inflation, sowie einem schmerzhaften Schuldenschnitt bewerkstelligen.Auch wenn man hier lesen kann, Schulden könne man nicht durch Inflation verringern, ich bin da entschieden anderer Meinung, wer es besser weiss bekommt von mir :depp:
und wer soll das in Zukunft Finanzieren??? glaub nicht das die Chinesen den amis das finanzieren wollen... vilene Dank für das Outsourcing und Offshoring (ups machen wir Europäer auch)in China gibts die Fabriken und viele "einfache" Arbeiter die wirklich "Arbeiten"(zuviel)somit sehe ich eine nicht ganz einfache Zukunft für das Amiland...
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@ Mysterion:Schulden wurden auch immer wieder mal abgebaut. Oft nicht durch Schuldenabbau mittels Sparen sondern z.B. durch Schuldenschnitte, Währungsreformen... Ich hatte Dich jedoch so verstanden, dass Du glauben würdest, der Schuldenberg könne einfach immer weiter wachsen. Jedenfalls sprechen wir über zwei verschiedene Dinge, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.Es kommt mir etwas so vor, als sprächen wir über ein Auto, dessen Fahrer über einen notorischen Bleifuss verfügt und welches halt wegen des hohen Tempos immer mal wieder an eine Wand knallt. Ich behaupte, dass die Geschwindigkeit nicht unendlich steigen kann (wobei sich "unendlich" bei mir auf die Höhe der Geschwindigkeit bezieht), während Du behauptest, dass die Geschwindigkeit (mit einzelnen Ausnahmen) ja ständig am Steigen ist, also auch unendlich steigen kann (wobei sich "unendlich" bei Dir auf die zeitliche Ausdehnung bezieht).Und weisst Du was? Du hast zu 100% recht!Nur tut das hier wenig zur Sache, da es in der Diskussion eher darum ging, abzuschätzen, ob wir schon nahe daran sein könnten, gegen die Wand zu fahren als darum, ob der Fahrer generell eher ein Bremser oder ein Gasgeber ist. Im letzten Punkt sind sich auf dieser Welt wohl alle (ausser Elias) einig.

 
Die Inflation verharrt angeblich auf niedrigem Niveau, wenn man den offiziellen Zahlen glauben mag. Ich traue diesen Zahlen nicht, die Inflation welche ich sehe und welche uns von den Schulden runterholt, ist relative schwach, wird sich dann aber wie ein Buschbrand unkontrolliert ausbreiten und eine Zeitlang nicht zu beherrschen sein. Dennoch wird es, so wie in den letzten 10 Jahren, der Wirtschaft und den Staaten gelingen, mit einer Patchwork Strategie die Krise zu meistern. Dies bleibt aber ein einzigartiger und langwieriger Prozess, der uns als Anleger viel abverlangt.

 
[Nein John, ich erwarte von den Politiker das sie mit den Steuergelder bzw. Staatsbudget pflichtbewusst umgehen und nicht deine Profite finanzieren. Wenn du Geld willst, gehe arbeiten.
Jetzt beleidigst du mich aber, redest du mit mir, laberst du mich an, ich soll arbeiten, ich der mit den feinen Händen? A*%*rbei%*"ten :shock: