Langfristige - Strategie

Ich finde aus diesen Überlegungen heraus die Aktien-Gold-Vergleiche oft etwas Apfel-Birne-mässig. Gold ist Geld mit Werterhalt (langfristig gesehen), wohingegen Aktien Firmenanteilscheine sind mit all ihren Risiken und Chancen.
Absolut richtig und darum widerspricht es sich eben nicht in Beides zu investieren. Die Gold oder Aktienmentalität ist rein emotional und hat mit rationalem Denken und Anlegen nichts zu tun.Mein Credo: Das eine machen und das andere nicht lassen.
 
Ein interessantes Interview von Tim Schäfer, für Euro am Sonntag, ich mag solche Self made Milliardäre Geschichten, darum stelle ich es hier rein.

Leon Cooperman, Sohn eines Klempners und Goldman-Sachs-Manager, ist Gründer des Hedgefonds Omega Advisors. Der streitbare Milliardär ist einer der bekanntesten New Yorker Investoren.

Leon Cooperman zählt zu den schillerndsten Investoren der Wall Street, gilt aber auch als Philanthrop: Mit Spenden von über 20 Millionen Dollar unterstützt er die jüdische Gemeinde, Schulen und eine Krebsstiftung. Richtig in die Schlagzeilen geriet der Milliardär vor einem Jahr, als er in einem offenen Brief den US-Präsidenten Barack Obama scharf kritisierte und ihm Klassenkampf-Rhetorik vorwarf. Cooperman wurde zu einem der Wortführer gegen die Protestbewegung Occupy Wall Street. Das US-Magazin „Forbes“ schätzt das Vermögen Coopermans auf 1,5 Milliarden Dollar.

€uro am Sonntag: Wie schwer war es für Sie im Rückblick, sich aus einfachsten Verhältnissen zu einem der reichsten Männer Amerikas hochzuarbeiten?

Leon Cooperman: Es ist eine Kombination aus harter Arbeit und Glück. Aber ehrlich gesagt: Der Berufseinstieg selbst war gar nicht so hart für mich, weil ich mein Berufsleben in einer guten Zeit begann. Mitte der 60er-Jahre befand sich die Börse im Aufwind, und ich hatte nach meinem Abschluss viele Jobangebote. Heute ist das anders. Da gibt es Berufsanfänger, die wesentlich besser qualifiziert sind als ich und die keine Anstellung finden.

Wie sind Sie so rasch nach Ihrem Studium zur Investmentbank Goldman Sachs gekommen?

Damals war Goldman Sachs nicht so bedeutend wie heute. Sie haben mir schlichtweg das höchste Gehalt geboten. Also habe ich mich einfach für sie entschieden.

Gibt es eigentlich eine Geheimformel, um in Ihrem Geschäft erfolgreich zu sein?

Nein, die gibt es nicht. Es ist harte Arbeit. Ich fange hier jeden Morgen um 6.30 Uhr an. Jeden Abend treffe ich andere Vermögensverwalter, spreche Ideen durch, diskutiere.

Wann gehen Sie ins Bett?

Um 23.15 Uhr. Und ich stehe um 5.15 Uhr auf.

Sie müssten eigentlich nicht mehr arbeiten, haben vermutlich alles erreicht, was Sie erreichen wollten. Was motiviert Sie, morgens aus dem Bett zu kommen?

Das ist meine Natur. Ich will in meinem Job weiterhin das Beste geben.

Werden Sie nicht zu Hause von Ihrer Familie vermisst?

Ich habe eine tolle Familie, bin seit 48 Jahren mit meiner Frau verhei­ratet. Ich habe zwei erwachsene Söhne, drei Enkelkinder. Man kann gleichzeitig eine gute Karriere und ein gutes Familienleben haben.

Wie oft sehen Sie Ihre Frau?

Ich bin mit meiner Frau an den Wochenenden zusammen. Freitags um 16 Uhr ist meine Arbeitswoche zu Ende.

Sie haben vor einem Jahr einen Brief an US-Präsident Obama geschrieben, weil sie verärgert waren über Klassenkampf-Schlagzeilen und die Vorwürfe gegen die reiche Oberschicht. Hat der Präsident Ihnen jemals geantwortet?

Nein.

Sie haben keinerlei Reaktion bekommen?

Ich habe Tausende E-Mails aus aller Welt bekommen, von der Regierung aber nichts. Das hat mich schon überrascht. Aber es ist, wie es ist.

Was werfen Sie Obama vor?



Zugegeben, er hat es nicht leicht. Aber Obama ist ein Populist, hat eine ganz spezielle Form der Arroganz, ist polarisierend. Er ist nicht in der Lage, die Menschen zusammenzubringen, er versucht nicht, Differenzen zu überwinden. Der frühere US-Präsident Lyndon B. Johnson, ebenfalls ein Demokrat, brachte dagegen die Menschen zusammen.

Sind Sie Republikaner?

Ich bin weder Demokrat noch Re­publikaner, sondern politisch un­abhängig.

Sie haben Obama vorgeworfen, er erwecke den Eindruck, dass Reiche keine Steuern zahlen. Wie viel Steuern zahlen Sie?

Dass die Reichen in den USA keine Steuern zahlen, ist eine Lüge. Mein Steuersatz vergangenes Jahr betrug 29,3 Prozent.

Streiten Sie eine Mitschuld der Wall Street an der Finanzkrise ab?



Ich sag Ihnen mal was: Das größte Problem ist nicht die Wall Street, sondern die Regierung. Es hat jahrelang zahlreiche Warnungen gegeben, dass die Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae dramatisch wachsen und ein großes Risiko für das gesamte Finanzsystem darstellen. Barney Frank, der dafür zuständige demokratische Kongressabgeordnete aus Massachusetts, hat sich aber nicht darum gekümmert. Er wollte lieber, dass jeder ein Eigenheim besitzt, egal ob er es sich leisten konnte oder nicht.

Sie haben viele Anhänger unter den Börsianern. Wie sieht Ihre Anlagestrategie aus?

Als Value-Investoren versuchen wir, Aktien mit niedrigerem Kurs-Gewinn-Verhältnis zu bekommen als der Durchschnitt des S & P-500-Index. Wir schauen auf Wachstum, auf die Dividende, auf die Bewertung der Vermögensbestandteile. Wenn Sie den S & P 500 als Ganzes kaufen, dann erhalten Sie ein Gewinnwachstum von im Schnitt sechs Prozent jährlich, eine Dividendenrendite von zwei Prozent und Sie zahlen den zweifachen Buchwert. Wir suchen aber Firmen, die bessere Kennzahlen mitbringen.

Als spekulativ kann man Ihre Strategie dann nicht bezeichnen?

Nein. Wir kaufen Substanzfirmen, die sehr lange am Markt sind.

Halten Sie auch Leerverkaufs- Positionen?

Ja, wir haben Shortpositionen, sie betragen zwischen fünf und 15 Prozent unseres Portfolios.

Wie lange bleiben Sie investiert?

75 Prozent des Portfolios halten wir etwa ein bis zwei Jahre.

Manche Profis warnen nach der Kursrally vor einer Überhitzung des Markts. Wie schätzen Sie die Lage ein?

In den zurückliegenden zweieinhalb Jahren war ich sehr optimistisch. Wir haben damit gut verdient. 2009 hat unser Fonds um 54 Prozent zugelegt, 2010 waren es 24 Prozent. Voriges Jahr plus minus null, dieses Jahr liegen wir 27 Prozent höher. Aktuell sind wir neutral eingestellt, weder bärisch noch bullish.

Was bedeutet das für Ihre Aktien­investments?

Grundsätzlich sind wir da optimistisch. Auch wenn es viele Unwägbarkeiten gibt, kommt man an Aktien nicht vorbei. Wo wollen Sie Ihr Geld denn sonst hintun? Auf die Bank legen? Da bekommen Sie null Rendite. Für Staatsanleihen sind es gerade mal 1,7 Prozent. Das ist irre. Die US-Notenbank Fed hat ein Umfeld geschaffen, in dem es keine Alternative zur Aktie gibt.

Wie schätzen Sie die Lage in Europa ein?



Europa erscheint uns günstig. Wir besitzen den Gesundheitskonzern Fresenius, den Airline-Spezialisten Amadeus, die Telekomanbieter Telenet aus Belgien und Vodafone aus Großbritannien, dazu den Reifenhersteller Michelin. Wie wichtig ist für Sie das Gespräch mit dem Vorstand einer Firma?

Wir kaufen nichts, ohne vorher mit dem Management zu sprechen.

Was war Ihr bester Deal in den vergangenen fünf Jahren?

Wir haben extrem gut mit Apple abgeschnitten, haben die Aktie für 200 Dollar gekauft. Jetzt liegt sie trotz des jüngsten Kursrückgangs noch immer bei 540 Dollar.

Ist Apple noch immer eine lang­fristige Wachstumsstory für Sie?

Ich würde sagen, die Wachstums­story neigt sich dort wohl langsam dem Ende zu.

Was war Ihr schlechtestes ­Geschäft?



Das war vor 13 oder 14 Jahren in Aserbaidschan, als das Land gerade den staatlichen Sektor privatisierte. Es stellte sich heraus, dass der Präsident des Landes ein Schlitzohr war. Wir hatten auch einen Angestellten, der damals das Gesetz gebrochen hat. Wir haben sehr viel Geld verloren.

Große Fehler, kann man die überhaupt vermeiden? Oder sind sie Teil des Investierens?

Sie sind Teil des Geschäfts. Es ist ganz einfach: Wenn Sie keine Fehler machen in diesem Geschäft, sind Sie entweder ein Lügner oder Sie drücken sich vor Entscheidungen.

Zur Person:

Fondsmanager aus der Bronx

Leon Cooperman wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx als Sohn eines Klempners in armen Verhältnissen auf. Er studierte, machte seinen Abschluss an der Columbia Business School. Danach ging er direkt zu Goldman Sachs. Während seiner 25-jährigen Karriere stieg er zum Partner auf, wurde Verwaltungsratschef der Goldman-Vermögensverwaltung. 1991 gründete er den Hedgefonds Omega, der heute sieben Milliarden Dollar an Vermögen verwaltet.

 
Einfach mal so zwischendurch und ich hoffe, ich störe damit den Fluss dieses Threads nicht: dies ist der am besten und am regelmässigsten moderierte Thread, den ich je in einem Börsenforum gefunden habe. Bravo John Doe!!! :bravo: :top: :spitze: :repsekt: :eek:k: :danke:

 
Die Erfolgsgeschichten an der Aktien- und Finanzmärkten kommen mir so vor wie in einer Ehe! Die einen schaffen es und die anderennicht und gehen Bankrott. Um diese Debakel zu verhindern gibt es eben kein RICHTIGES Rezept. Eine Strategie, selbst eine erfolgreiche,wird nicht erfolgreich sein, wenn derjenige der sie versucht anzuwenden immer wieder in alte, falsche Muster zurückfällt. Es brauchtDisziplin und nochmals Disziplin an den Aktien- und Finanzmärkten. Die meisten Anleger verfallen, oft gegen ihren Willen immer wiederin die alten, flaschen Verhaltensmuster und schaufeln sich so das eigene Grab wo sie die Verluste beerdigen können. Ohne Disziplin istan der Börse einfach kein Kranz zu gewinnen. Karat

 
Immer eine Sache des Blickwinkels, wenn die Aktie XY welche 10000 CHF gekostet hat, um 50%, wie in deinem Beispiel, runtergeht dann hast du eben nur noch 5000 CHF! Buchwert hin oder her, real hast du im Moment des Kurssturzes nur noch 5000 CHF diese bringen dann 12% Dividende. Erst wenn die Aktie wieder um 100% steigt hast du 6% Dividende.
Das stimmt so nicht, wenn Du die Aktien schon hast.Nehmen wir Dein Beispiel Du kaufst die Aktien für 10'000 und kriegst pro Jahr 600 Dividende. Das sind 6%.Nun gehen die Aktien um 50% nach unten. Du hast immer noch 10'000 investiert und kriegst immer noch 600 Dividende. Für Dich hat sich nichts geändert.Allerdings für jenen, der die Aktien zu 5'000 gekauft hat, sieht's lecker aus, denn der kriegt 12% Dividende.Daneben muss man auch ganz böse fragen, weshalb die Aktien um 50% sinken sollten, wenn doch die Gewinne, die Dividenden gleich bleiben.Mögliche plausible Antwort: Das allgemeine Zinsniveau ist gestiegen und somit verlangen nicht nur Gläubiger mehr Zinsen für ihr Geld sondern auch Aktionäre mehr Rendite von ihren Aktien.Im dümmsten Fall kriegen wir sowohl steigende Zinsen als auch sinkende Unternehmensgewinne. Wie nämlich in diesem Thread schon festgestellt haben, ist es sehr plausibel, dass beides Hand in Hand geht. Steigen nämlich die Zinsen, bricht der Konsum ein und die Unternehmensgewinne sinken.---Im übrigen möchte ich mich auch Ramschi anschliessen: Dieser Thread ist mit Abstand der beste, der jemals die Ehre hatte, in diesem Forum geführt zu werden! :repsekt: :danke:
 
Immer eine Sache des Blickwinkels, wenn die Aktie XY welche 10000 CHF gekostet hat, um 50%, wie in deinem Beispiel, runtergeht dann hast du eben nur noch 5000 CHF! Buchwert hin oder her, real hast du im Moment des Kurssturzes nur noch 5000 CHF diese bringen dann 12% Dividende. Erst wenn die Aktie wieder um 100% steigt hast du 6% Dividende.
Das stimmt so nicht, wenn Du die Aktien schon hast.Nehmen wir Dein Beispiel Du kaufst die Aktien für 10'000 und kriegst pro Jahr 600 Dividende. Das sind 6%.Nun gehen die Aktien um 50% nach unten. Du hast immer noch 10'000 investiert und kriegst immer noch 600 Dividende. Für Dich hat sich nichts geändert.Allerdings für jenen, der die Aktien zu 5'000 gekauft hat, sieht's lecker aus, denn der kriegt 12% Dividende.
Danke Markus. Bin hier gleicher Meinung. Was zählt ist das investierte Kapital, und das muss rendieren. :bravo: Ich bin ein div. Jäger. Als erstes schaue ich auf die nachhaltige Div. Auszahlung. Wie ein Bauer der die Kuh melkt, und vom Ertrag der Milch lebt.Auch der schaut, dass er eine gute Kuh im Stall hat, und dass es ihr gut geht. :bye: Urs
 
Mal eine andere Frage?Wenn eine Aktie um 50% sinkt, dann wird sie doch auch wegen dem schlechten Geschäftsgang od. Marktumfeld gesunken sein. Und danach sehr wahrscheinlich nicht mehr 600 CHF Dividende zahlen können...

 
Also ich denke bei der Dividendenrelation auch an das einmal effektiv gezahlte Kapital, für das die Rendite bedeutsam wird.Verfolgt man es in die andere Richtung, die der positiven Entwicklung, dass sich die Aktie im Kurs verdoppelt, wird das ja auch sehr schnell plastisch. --> Ich erhalte zusätzlich zur Wertsteigerung des Basiswertes nun immer noch 6% auf mein einmal investiertes Kapital an Dividendenzahlung (und beschwere mich nicht, dass die Relation zum aktuellen Wert nur noch 3 % ausmacht ;) )Der Grundgedanke, den John Doe zu Ausdruck bringen wollte, wird aber auch klar und hat seine Berechtigung.... Als Langfristanleger mit sinnvoller Titelselektion hilft einem bei sehr runtergekommenen Märkten die in Relation zum verbliebenen Bestandwert doch recht üppige Dividendensumme dann auch als Trostpflaster durch so manches Tal der Tränen hinweg. ;) Die Kombination von Substanzwert in Langfristanlage mit (ansprechender) Dividendenzahlung kann so als Weg durch die goldene Mitte mit entspanntem Gemüt gelten.

 
Inflation eine Sache der Logik

Das Geld ist auf dem Weg zu seinem Papierwert. Wann es zu einer schmerzhaften Inflation kommt, wage ich nicht zu prophezeien, das es zu einer kommt hingegen schon. Es ist eine Frage der Logik und Logik muss immer einfach erklärbar sein, damit sie logisch ist. Jeder Anleger sollte wissen, je mehr Geld gedruckt wird, umso geringer wird sein Wert und umso teurer werden Sachwerte.

Folge dessen ist es eine logische Überlegung in Sachwerte zu investieren, Aktien und Gold eignen sich für einen Anleger am Besten.

Ich möchte dazu gerade auch auf die Kommentare von Urs und Marcus eingehen, denn ich denke es ist eine interessante Überlegung mit welcher jeder Aktieninvestor in seinem Anlegerleben irgendwann konfrontiert wird.

In unserem fiktiven Beispiel gebe ich Marcus und Urs recht, wenn also Aktie XY von 10`000.- auf 5`000.- fällt habe ich real gesehen immer noch 6% Dividende, denn ich habe ja schliesslich 10`000.- investiert, dies ist also aus rationaler Sicht logisch.(lassen wir mal aussen vor, ob es plausibel ist, das man weiterhin 6% Dividende erhält).

Nehmen wir weiterhin an, dass der gesamt Aktienmarkt um 50% korrigiert, aus dem Grund wie es in Marcus Beispiel genannt wird, durch steigende Zinsen sowie sinkende Unternehmensgewinne. Auch ein logisches Beispiel, welches durchaus eintreffen kann.

Ich behaupte nun, wegen dieser rationalen Logik machen die meisten Anleger immer wieder die gleichen Fehler. Wenn also Aktie XY von 10`000.- auf 5`000.- sinkt, dann habe ich verschieden Möglichkeiten mit diesem Fiasko umzugehen. Ich kann meine Verluste realisieren und alle Aktien verkaufen, nach dem Motto lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, die rational Überlegung die anscheinend dahintersteckt, die Aktien werden noch mehr runtergehen und dann kaufe ich sie günstiger wieder zurück. Ich kann aber auch, sofern ich noch Geld und Mut habe, billig nachkaufen um meinen Einstandspreis zu verbilligen. Oder einfach auch nichts tun und ausharren, zittrig und ängstlich, oder zuversichtlich und entspannt. Ich habe also drei Möglichkeiten in dieser misslichen Lage. Es braucht hingegen enorme mentale Stärke in dieser Situation nicht die Nerven zu verlieren, diese Stärke kann man sich aber aneignen!

Wichtig ist meiner Meinung nach das Kind beim Namen zu nennen. Jeder Verlust an der Börse ist Tatsache, denn das Geld ist weg, das Portfolio ist weniger wert, man ist ärmer geworden, das ist Fakt. Jeder Tag ist ein Neuer und es zählt nur das, was im Portfolio an Wert vorhanden ist. Wäre man wirklich so rational, müsste ein Langfristanleger sich die Aktienkurse oder den Goldpreis ja nicht jeden Tag anschauen. Es hilft auch nichts, sich die Sache schön zu reden, von wegen Buchverlust, das ist nur vorübergehend, die Aktien werden auch wieder steigen, Hauptsache ich bin gesund, Anderen geht es noch schlechter als mir, oder was man sich an sonstigen Blabla zur Beruhigung vorsagt.

Unsere Psyche ist nun einmal so programmiert, sobald man eine negative Erfahrung als solche wahrnimmt, übernimmt die Emotion die Kontrolle und die Ratio tritt in den Hintergrund, um von dort aus zu argumentieren, die Emotion entscheidet aber schlussendlich über unser Verhalten, darum das Lemming Syndrom, welches man immer wieder beobachten kann, deshalb gibt es auch immer wieder diese massiven Kursstürze an der Börse. Die wenigsten können sich diesem Verhalten entziehen.

Wenn ich aber meiner Emotion klaren Wein einschenke, von vorherein den Verlust akzeptiere, mich also mit dem Verlust vertraut mache, ganz wichtig, bevor er eintrifft, dann kann Emotion und Ratio Hand in Hand gehen und mit jedem noch so dramatischen Kursverlust umgehen.

Konkret heisst das, wer eine Aktie erwirbt sollte direkt nach dem Kauf 50% fiktiv abschreiben und sein Bewusstsein darauf einstellen, das jetzt nicht 10`000.- wie in unserem Beispiel, sondern nur noch 5`000.- im Portfolio sind, am besten legt man ein fiktives 50% minus Portfolio an, so gewöhnt man sich an den geringeren Vermögenswert.

Damit wir uns richtig verstehen, dies ist quasi ein Notfallplan, damit man auf einen massiven Kurssturz vorbereitet ist, um diesen möglichst finanziell und emotional schadlos zu überstehen, also um nicht Kopflos zu handeln, im wahrsten Sinn des Wortes! Jeder Vollblutspekulant und Aktienanleger der einen solchen Kurssturz schon mal erlebt hat, weiss was man dabei durchmacht. Da weinen erwachsene Männer und schreien nach ihren Müttern, da krampft sich das Herz zusammen und man bangt um seine Zukunft.

Also, es reicht nicht, rational auf einen Verlust vorbereitet zu sein, viel wichtiger ist es, ihm emotional Paroli zu bieten. Ich weiss nicht mehr wer es gesagt hat aber im Sinn nach heisst es in etwa so!

Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich durch den Keller zu fahren, man muss nur die Nerven bewahren.

Merke an der Börse gibt es eine Grundregel:“ Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann und die Nerven behält!“

Somit mein Rat um der Inflation und der eigenen Unsicherheit gut gerüstet entgegen zu wirken.

Aktien von Grossen, Krisenerprobten, Erfolgreichen und Dividendenstarken Unternehmen kaufen. Gold nur physisch kaufen.

[SIZE= px]Und zum Schluss noch, Merke: " Eine echte Krise klopft nicht an, die bricht die Türe ein " ![/SIZE]











 
Inflation eine Sache der Logik

Nehmen wir weiterhin an, dass der gesamt Aktienmarkt um 50% korrigiert, aus dem Grund wie es in Marcus Beispiel genannt wird, durch steigende Zinsen sowie sinkende Unternehmensgewinne. Auch ein logisches Beispiel, welches durchaus eintreffen kann.

Wichtig ist meiner Meinung nach das Kind beim Namen zu nennen. Jeder Verlust an der Börse ist Tatsache, denn das Geld ist weg, das Portfolio ist weniger wert, man ist ärmer geworden, das ist Fakt. Jeder Tag ist ein Neuer und es zählt nur das, was im Portfolio an Wert vorhanden ist. Wäre man wirklich so rational, müsste ein Langfristanleger sich die Aktienkurse oder den Goldpreis ja nicht jeden Tag anschauen. Es hilft auch nichts, sich die Sache schön zu reden, von wegen Buchverlust, das ist nur vorübergehend, die Aktien werden auch wieder steigen, Hauptsache ich bin gesund, Anderen geht es noch schlechter als mir, oder was man sich an sonstigen Blabla zur Beruhigung vorsagt.

Konkret heisst das, wer eine Aktie erwirbt sollte direkt nach dem Kauf 50% fiktiv abschreiben und sein Bewusstsein darauf einstellen, das jetzt nicht 10`000.- wie in unserem Beispiel, sondern nur noch 5`000.- im Portfolio sind, am besten legt man ein fiktives 50% minus Portfolio an, so gewöhnt man sich an den geringeren Vermögenswert.

Merke an der Börse gibt es eine Grundregel:“ Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann und die Nerven behält!“

Somit mein Rat um der Inflation und der eigenen Unsicherheit gut gerüstet entgegen zu wirken.

Aktien von Grossen, Krisenerprobten, Erfolgreichen und Dividendenstarken Unternehmen kaufen. Gold nur physisch kaufen.
Hallo John,Danke für deinen Bericht. Auch ich gehöre zu denen die solche Korrekturen durchlebt habe.

Habe vor 12 Jahren mein ganzen Pensionskassengeld auszahlen lassen (früh frühpensionierung) und in ein CS Aktienfonds einbezahlt (50%Aktien 50% Bonds) Während den laufenden Jahren sank der Kurs auf fast 50%. Ich war verzweifelt, und nahe daran auszusteigen. Habe zum Glück durchgehalten . War sehr oft nahe daran frühzeitig auszusteigen. Heute bin ich stolz durchgehalten zu haben. Irgendwie wie bei einem Marathonlauf.

Kurskorrekturen umgehe ich, indem ich den Wert des PF nicht mehr verfolge. Ich führe nur Buchhaltung über die Div. Auszahlungen und realisierten Kursgewinnen. Mit den Jahren, kann man dann auch grössere PF Verluste ertragen.

Muss aber schon gestehen, dass ich lieber Kursgewinne habe als Verluste. :eek:k:

Mit Verlust verkaufe ich aus Prinzip nie.

Urs

 
@ursGut ist die ganze Sache bis jetzt wieder aufgegangen für Dich und Du den Nerv hattest den enormen Kurseinbruch durchgehalten hast.Allerdings kann Dir das ja wieder probieren. In der Zwischenzeit bist Du ja pensioniert worden und kannst rein vom Alter her einennochmaligen Kurseinbruch von 50% wohl kaum mehr aufholen. Aber vielleicht machen es ja mal Deine Erben wenn es so weit ist.Also ich finde es gelinde gessagt schon sehr riskant alles auf eine Karte oder alles auf ein Pferd oder was auch immer zu setzen. Diesmalist es noch gutgegangen, ob das ein zweites Mal auch nochmal gelingt .............???Ich muss aber auch sagen, dass ich grundsätzlich nichts gegen einen Fonds mit je 50% Aktien und Obligationen habe. Das ist ja eigentlichauch ausgewogen. Das Problem ist nur, dass Du nicht bestimmen kannst, welche Aktien und welche Obligationen dir die CS ins Körbachenlegt. Ich würde nicht darauf wetten, dass das immer das für Dich optimalste ist.Karat

 
@ urs un karatHallo zusammen - obwohl ich wahrscheinlich viel jünger bin als Ihr möchte ich nun folgende Punkte Euch mitgeben (meine Ansicht):1. Strategiefonds sind in der heutigen Zeit völlig überholt, es gibt keinen Fondsmanager welche weltweit die besten Bonds und Aktien auswählen kann...Zudem sind die Gebühren (TER) bei Strategiefonds zwischen 1%-1.75%.2. Dein Fonds könnte z.B. problemlos mit ETF abgedeckt werden (gemischtes ETF Depot hat eine TER von ca. 0.36%)Aktien -> ETF auf MSCI WorldBond CH -> ETF auf SBIBond Ausland -> ETF von Barclays weltweite Bondsevtl. OR -> ETF auf Gold3. Fazit: Urs spart nur schon 1% an Gebühren p.a., wobei die Chance auch relativ klein ist dass der Strategiefonds seinen Benchmarkt schlägt.Auf dein Volumen (PK Basis; Annahme 500k) wären dies 50k auf 10 Jahrenur meine Meinung

 
Hallo Karat,Ich bin mit 50 beruflich ausgestiegen. (Hatte das Glück mir dies leisten zu können.) Nach 33 Jahren Beruf in der gleichen Firma. Bin heute 67. Hoffe schon, dass ich mir noch einen Crash (Zeitmässig ) leisten kann. :spitze: Aber man weiss ja nie.Was ich weiss. Ich investiere nur in Top Firmen. NOVN, ROG, ZURN, RDSA, RUKN, SLHN.Kursschwankungen werden ausgesessen. Div. kassiert.Bei 10% Kurssteigerung wird realisiert.Bin noch vor einigen Jahren in Bonds NZ$ und AU$ eingestiegen. Nur AAA Papiere. Die machen Währungsmässig und Kursmässig Freude. Verfall zwischen2015-2017Zum Glück habe ich während der Internethype nie eine solche Aktie gekauft.Meine grössten Fehler waren.Kauf von Swissair Aktien. bis zum bitteren Ende ausgestanden. Habe noch ca. 5Rp. dafür bekommen.Kauf von Aktien von Hypobanken in den USA in $ (NFI, IMH, NEW, ) wegen der grosszügigen Div. trotz dieser Div viel verloren. Alles verkauft, verleiderverkauf. Abgeschrieben.Kauf von Oeltankeraktien VLCCF, FRO, SFL,TOPT. Alles abgestossen mit Verlust.Seitdem ist der US $ Markt für mich tabu.UrsP.S.Wir sind so jung, wie wir uns fühlen, und so alt, wie uns ander sehen.E.R

 
@ urs un karatHallo zusammen - obwohl ich wahrscheinlich viel jünger bin als Ihr möchte ich nun folgende Punkte Euch mitgeben (meine Ansicht):1. Strategiefonds sind in der heutigen Zeit völlig überholt, es gibt keinen Fondsmanager welche weltweit die besten Bonds und Aktien auswählen kann...Zudem sind die Gebühren (TER) bei Strategiefonds zwischen 1%-1.75%.2. Dein Fonds könnte z.B. problemlos mit ETF abgedeckt werden (gemischtes ETF Depot hat eine TER von ca. 0.36%)Aktien -> ETF auf MSCI WorldBond CH -> ETF auf SBIBond Ausland -> ETF von Barclays weltweite Bondsevtl. OR -> ETF auf Gold3. Fazit: Urs spart nur schon 1% an Gebühren p.a., wobei die Chance auch relativ klein ist dass der Strategiefonds seinen Benchmarkt schlägt.Auf dein Volumen (PK Basis; Annahme 500k) wären dies 50k auf 10 Jahrenur meine Meinung
Aber eine gute und richtige Meinung, welche ich auch vertrete, aber noch viel schärfer beurteile. Auch und vor allem ETF`s sind meiner Meinung nach Wertlospapiere, da wird noch mehr gepanscht als in der miesesten Hafenspelunke.Direktanlagen sind auf lange Sicht das einzige Wertpapier!Zu allfälligen Nebenwirkungen fragen sie nicht ihren Bankberater oder sogenannten Aktienspezialist.Heisst, jeder muss sich selbst ein Bild über seine Anlage machen, dies erfordert Interesse am Anlegen, bringt man diese nicht mit sollte man es sein lassen, dann kann man aber auch in jeden Fonds oder ETF investieren.
 
Ich kann ja durchaus nachvollziehen und bin auch damit einverstanden, dass man mit zunehmendem Alter und Börsenerfahrung ruhiger und gelassener wird, um auch längere Taucher finanziell und emotional unbeschadet zu überstehen.Nichts desto trotz bin ich nach wie vor der Meinung, dass man solche Taucher am besten tunlichst vermeiden sollte. Sprich: Beim Paternoster oben aussteigen und im Keller wieder einsteigen.Ich weiss, das ist leichter gesagt als getan. Auf was ich hinaus will ist, dass jeder, der jetzt Aktien hält, sich bewusst sein muss, dass unser Paternoster im Moment sehr weit oben ist. Ob er den Kulminationspunkt bereits überschritten hat oder noch nicht, wissen wir allerdings nicht.Aus aktueller Sicht, macht es Sinn, Aktien zu halten, auch wenn die Dividendenrenditen historisch niedrig sind. Wir haben Leitzinsen im Bereich von 0-1%, gute AAA-Oblis zahlen auch kaum mehr als 1%. Entsprechend machen Dividendenrenditen von derzeit 2.13% im S&P 500 Freude und einige Aktien im SMI bringen sogar mehr als 5% Dividendenrendite auf die Waage. (ZFS, Swisscom, Lonza, siehe http://www.topyields.nl/Top-dividend-yields-of-SMI.php )Aber eben, ob das so bleibt wissen wir nicht und jeder muss für sich entscheiden, ob und wann er die Reissleine zieht. Wenn die Zinsen nämlich steigen, werden die Aktienpreise sinken. Da kann es Sinn machen, die Aktien noch rechtzeitig zu verkaufen und entsprechend im Tal der Tränen mit dem Cash mehr Aktien zurückzukaufen. Ich würde entsprechend die Pivots für die Reissleine etwa wie folgt setzen:1. Es gibt eine offizielle Leitzinserhöhung bzw. das Zinsniveau steigt.2. Die offizielle Teuerung steigt, wobei mir bereits ein Anstieg der Inflationserwartung reichen würde.3. Ein vordefinierter Kurs meiner Aktie wird unterschritten (also Stop-Loss setzen)Mein bestehendes Portofolio würde ich nicht nur dahingehend überprüfen, wie hoch das KGV und wie hoch die aktuelle Dividendenrendite ist sondern auch, woher die Dividende kommt und wie hoch die Schulden der Firma sind.Hierzu zwei Beispiele:Die deutsche Telekomm zahlt derzeit Dividenden, die höher sind als die Gewinne. Das heisst, die Dividende wird aus der Substanz bezahlt, was äusserst ungesund und nicht nachhaltig ist.E.ON hat einen Börsenwert von 28 Mrd. aber 38 Mrd. Schulden. RWE 19 Mrd. Wert bei 34 Mrd. Schulden. (Quelle) Solche Firmen muss ich nicht unbedingt im PF haben. Auch wenn die Dividende im Moment (noch?) lecker aussieht.Und wie schon häufig erwähnt würde ich mir auch keine ZURN ins PF holen, denn Finanztitel sind eben keine Sachwerte sondern Geldwerte.Sollte, wie ich vermute, ein Einbruch von Aktienpreisen einem Zinsanstieg geschuldet sein, können wir nicht davon ausgehen, dass die Kurse nach 1-3 Jahren wieder ausgebügelt sind wie 2001ff oder 2008ff. Zinszyklen dauern um die 50 Jahre bzw. vom Tief zum Hoch 25 Jahre. (Z.B. 1954-1981). Da wird's also nichts mit "Aussitzen" für die über 50-jährigen. Und auch die jüngeren dürften keinen Spass haben, wenn sie inflationsbereinigt 30 Jahre auf ihren EP warten müssen.

 
@ urs un karatHallo zusammen - obwohl ich wahrscheinlich viel jünger bin als Ihr möchte ich nun folgende Punkte Euch mitgeben (meine Ansicht):1. Strategiefonds sind in der heutigen Zeit völlig überholt, es gibt keinen Fondsmanager welche weltweit die besten Bonds und Aktien auswählen kann...Zudem sind die Gebühren (TER) bei Strategiefonds zwischen 1%-1.75%.2. Dein Fonds könnte z.B. problemlos mit ETF abgedeckt werden (gemischtes ETF Depot hat eine TER von ca. 0.36%)Aktien -> ETF auf MSCI WorldBond CH -> ETF auf SBIBond Ausland -> ETF von Barclays weltweite Bondsevtl. OR -> ETF auf Gold3. Fazit: Urs spart nur schon 1% an Gebühren p.a., wobei die Chance auch relativ klein ist dass der Strategiefonds seinen Benchmarkt schlägt.Auf dein Volumen (PK Basis; Annahme 500k) wären dies 50k auf 10 Jahrenur meine Meinung
Hallo Vanilla,Ich setzte mein Geld auf einzelne Titeln. In Firmen mit denen ich mich vorgängig intensiv beschäftigt habe. Verfolge seit Jahren deren Werdegang , deren Produkte, und deren Dividende Auszahlung. Vor allem SMI Titeln . Da gibt es aber auch Titel im SMI, in die ich nie investieren würde. So z.B Grossbanken. Chemietitel, Adecco, SGS, RIGN.Ich glaube nicht an deren Produkt, bin von deren Managment nicht überzeugt. Hatte noch nie ein solcher Titel im PF.Das ist meine persönliche Entscheidung, die ich über mein Geld treffe.Fonds, und ETFs lassen das nicht zu.Eines habe ich gelernt, Banken sind nicht da um uns zu unterstützen, es sind unsere direkten Konkurenten und Gegenspieler, die uns das Geld aus der Tasche ziehen wollen. :wand: Urs
 
@ John Doe

Ja, ist ja alles gut und recht, mit diesen Durchhaltestrategien. Theoretisch wie praktisch wird man mit der richtigen Strategie und mit Strategie meine ich hier auch [COLOR= #FF0000]nur die Strategien für langfristige Anleger[/COLOR], am meisten profitieren. Kaufen und verkaufen bei Ups und Downs ist bestimmt nicht erfolgreicher, weil am öfters die richtigen Trendwechselpunkte verpasst. Einerseits weil man im Börsenanstiegen zu gierig und bei Börsenrückschlägen zu ängstlich wird. Da vertraut man dann seiner Strategie doch wieder nicht und ist dann bei einem schnellen Anstieg der Märkte die ersten 20% wieder nicht dabei. Ebenso verkauft man bei drohenden Rückschlägen zu früh. Wer wirklich Charakter hat und seine Halten-Strategie durchzieht über Jahre wird mit Aktien (Kurse) wohl nichts verlieren und die ganze Zeit munter die Dividenden kassieren.

Karat