... selbst wenn er richtig liegt, nützt ihm das nichts, wenn es die Mehrheit anders sieht.
Oh doch! Das nützt ihm sogar ausserordentlich viel, weil er der Masse dann voraus ist und entsprechend als erster richtig reagieren kann! Schlussendlich werden die Kurse nämlich immer von der Realität eingeholt.
Welche Kurse?
Ich bleib mal bei der Metapher Hund und Herrchen.
Ich gebe dir recht das sich die Aktienkurse
langfristig nach den fundamental Daten der Unternehmen richten, deswegen proklamiere ich auch die langfristige Aktienanlage! Welche von allen Assets
langfristig die besten Rendite erwirtschaftet, dies war die letzten hundert Jahre so, mal schauen wie es die kommenden hundert Jahre wird, die Wahrscheinlichkeit ist also auf der Seite eines Aktienanlegers.
Ist dies aber auch bei allen Assets so ? Nehmen wir als Beispiel, da m1gelito und du dieses Asset erwähnt haben, das Gold!
Auf welche fundamental Daten soll sich der Goldpreis stützen? Nach der Wirtschaft ? Nach der Politik ? Nach der Fördermenge ? Nach Angebot und Nachfrage ? Nach vorhandener Menge ? Oder nach den Währungen ? Wenn ja nach welchen Währungen, nur auf den Dollar oder auf alle "wichtigen" Währungen ? (Dies gebe ich nur als Beispiel, da du ja Gold mit Geld gleichsetzt und nicht als Asset im herkömmlichen Sinn betrachtest ?)
Meiner Meinung nach setzt sich der Goldpreis ausschliesslich aus Angebot und Nachfrage zusammen. Der Preis des Goldes hat keinen fundamentalen Anker.
Der Hund läuft nämlich immer irgend wann zum Herrchen. Auch wenn er manchmal voraus oder hinterher läuft. Wer die Position und Richtung des Herrchens bestimmen kann hat also gegenüber der Mehrheit einen Vorteil, die dumm dem Hund hinterherläuft.
Nun zurück auf den Hund, der geht beim Gold streunen. Er ist ein Streuner ohne Herrchen, instinktiv geht er seinen Weg aber ohne Führung. Wird er erschreckt greift er an oder er flüchtet, kein Mensch kann sagen wie er reagiert, da er ohne Erziehung aufgewachsen ist.
Man kann nun drauf wetten aber ohne Garantie, dass er vor einem wütenden und angriffslustigen Bullen, der seinen Weg kreuzt wohl flüchten wird, einem ängstlichen wegrennenden Bären wird er wohl verfolgen und in die Flucht schlagen.
Übersetzung:
Wenn sich die Börse in einem Bullenmarkt befindet wird man mit Gold wenig bis keine Performance erwirtschaften, weil die Anleger zuversichtlich bis optimistisch für die Wirtschaft eingestellt sind. In einem Bärenmarkt bei dem die meisten Anleger skeptisch bis ängstlich gegenüber der Wirtschaft eingestellt sind, ja sogar bis panisch werden können, lässt sich mit Gold eine ansprechende Rendite erwirtschaften.
Da die Stimmungen sehr schnell umschlagen können und das Gold keinen
fundamental Daten unterliegt, eignet es sich als Spekulationsobjekt aber nicht als Anlageobjekt, es kann über Jahrzehnte vor sich hindümpeln ohne irgendwelchen Rendite zu erwirtschaften. Handherum kann es bei Panik und Ausnahmesituationen eine enormen Preisaufschlag in Papierwährung erzielen.
Wert im ursprünglichen Sinn hat es keinen, nur den, welchen ihm die Anleger zugestehen,
dieser Wert drückt sich aber immer in dem von dir so gehassten Papiergeld aus.
Fazit: Aktien sind wohlerzogene Hunde die jeweils ihrem Herrchen folgen. Gold ist ein Streuner der kein Herrchen hat, führungslos folgt er seinem Instinkt. Berechenbar ist dieser Streuner aber keineswegs im Gegensatz zum domizilierten Hund mit Herrchen.