Langfristige - Strategie

Aktiengewinne sind keinen Falls "leistungslose Einnahmen" ganz im Gegenteil, man muss zweimal Leistung erbringen! Zuerst muss man Geld verdienen, um es investieren zu können, oder erarbeiten, erben, gewinnen, sparen, stehlen oder was auch immer, man muss aber eine Leistung erbringen! Zum Anderen stellt man dieses Geld der Wirtschaft zur Verfügung, diese kann dadurch wachsen, man leistet also zum zweiten Mal etwas, indem man sein Geld in Aktien investiert. Fazit: Man hat`s kapiert!

Host mi?
Nö!Der Wirtschaft ist es egal, ob der Altenpfleger mit €1000 und Kind oder das Konkubinat aus Kommissar/Bankerin mit €4500 die Aktien kauft.

Letztere können Aktien kaufen, erstere eher nicht.

In der Tat ist es sogar so, dass es für das Unternehmen überhaupt keine Rolle spielt, wie hoch der Aktienpreis im Moment ist. In der Tat werden die Aktien einmalig bei der Emission verkauft, das spühlt Geld in die Kasse und das war's dann auch.

Zum zweiten: Wenn wir als Gedankenspiel annehmen, sämtliche Menschen würden 10% ihres Einkommens von morgen an in Aktien investieren. Was würde passieren?

Einerseits würden die Aktienpreise explosionsartig steigen.

Andererseits würde aber der Konsum einbrechen, weil nun entsprechend weniger jener Produkte gekauft werden, die für die Unternehmensgewinne sorgen und die somit den Aktienpreis rechtfertigen. Ein Teufelskreis.

Die wenigen (etwa 4% der Bevölkerung) Aktionäre können am besten dann Geld mit Aktien verdienen, wenn alle anderen ihre Löhne möglichst zu nahe 100% in den Konsum stecken, um die Umsätze der Firmen und somit die Renditen, Gewinne, Dividenden in die Höhe zu schrauben.

Entsprechend ist es - so pervers das auch klingen mag - im Interesse der Aktionäre, dass der Kreis der Aktionäre möglichst klein bleibt und alle anderen eben möglichst nicht sparen sondern ihr Geld ausgeben.

Denn wie schon erwähnt: Die Summe der Produktivität ist konstant. Sie wird durch Technologie erhöht, einverstanden. Sie wird aber nicht durch Geld oder eine andere Verteilung des Aktienvermögens erhöht. Sie wird auch nicht erhöht, wenn die Aktienpreise steigen oder fallen.

Deshalb ist die Aussage falsch: "stellt man dieses Geld der Wirtschaft zur Verfügung, diese kann dadurch wachsen". Nein, die wächst nur dann, wenn die Produktivität steigt und diese Produktivitätssteigerung auch nachgefragt und durch Kaufkraft gedeckt ist.

Und sie ist nochmals falsch, weil es für das Unternehmen eben keinerlei Rolle spielt, ob Du jemandem, der 100 für die Aktie bezahlt hast diese nun für 110 abkaufst.

Du stellst nur dann einem Unternehmen Geld zur Verfügung, wenn Du beim IPO die Erst-Emission der Aktien kaufst. Ab dann ist es ein Nullsummenspiel.

 
Nö!

Der Wirtschaft ist es egal, ob der Altenpfleger mit €1000 und Kind oder das Konkubinat aus Kommissar/Bankerin mit €4500 die Aktien kauft.

Letztere können Aktien kaufen, erstere eher nicht..
[SIZE= px]Ich entschuldige mich für diesen sehr langen Text, doch Aufklärung tut Not![/SIZE]

Danke Marcus,

Das gibt mir Gelegenheit, ein bisschen Wirtschaftskunde sowie Aufklärung zu betreiben. Deine Ansichten sind so interessant, wie falsch. Doch Punkt für Punkt, denn du stehst nicht alleine mit diesen Irrtümern da.

Die Wirtschaft ist auf alle angewiesen und alle sind auf eine gesunde Wirtschaft angewiesen. Deshalb kann es ihr nicht egal sein, ob der Altenpfleger mit Kind (Ist ihm seine Frau weggelaufen, weil er zu wenig verdient?) Aktien kauft oder der Kommissar mit seiner Bankerin, am besten alle drei! Der Altenpfleger, ist ganz besonders auf ein Zusatzeinkommen im Alter angewiesen, damit er nicht in die Altersarmut verfällt und dem Staat sowie der Wirtschaft zur Last fällt, denn beides, Staat und Wirtschaft wird von der Gemeinschaft betrieben.

Auch der Altenpfleger kann sparen, ja er muss es aus oben genannten Gründen sogar. 50.- Euro im Monat wird auch er einsparen können um diese in Aktien zu investieren. Man kann schon mit kleinsten Beträgen an die Börse gehen unser Krankenpfleger muss umdenken, schick ihn zu mir, ich nehme mich ihm an. Um ihm die Vorteile aufzuzeigen die ihm das monatliche sparen in Aktien, sprich investieren, langfristig, nicht nur finanziell, bringt.

Es wird auch ihm Freude machen, wenn er Trotz kleinen Geldmittel via ETF oder Fonds an der Börse partizipieren kann, es gibt ihm ein gutes Gefühl ein sozialengagierter Kapitalist zu sein, der langfristig ein kleines Vermögen aufbauen kann.

In der Tat ist es sogar so, dass es für das Unternehmen überhaupt keine Rolle spielt, wie hoch der Aktienpreis im Moment ist. In der Tat werden die Aktien einmalig bei der Emission verkauft, das spühlt Geld in die Kasse und das war's dann auch..
Da hast du nur zum Teil Recht, warum? Recht hast du mit der Aussage, dass das Unternehmen beim Börsengang, sprich bei der Neuemission, Geld in ihre Kasse gespült bekommt!
Falsch ist die Aussage, dass es dem Unternehmen keine Rolle spielt, wie hoch ihr Aktienpreis jeweils bewertet ist. Ein Börsenreifes Unternehmen stellt in Zusammenarbeit mit einer Bank Aktien zu einer vorher ausgerechneten Preisspanne, welche vereinfacht ausgedrückt den Unternehmenswert widerspiegeln soll, zum Handel an die Börse.

Es entsteht der Emissionspreis zu welchem die Aktie erstmals gehandelt wird. Die Bank ist verpflichtet die Aktie immer handelbar zu halten, sodass die Aktionäre (Eigentümer) ihre Aktien an interessierte Käufer verkaufen können. Die Aktionäre wollen natürlich einen möglichst hohen Preis erzielen, dies geht nur, wenn ihr Unternehmen lukrativ wirtschaftet!

Warum geht ein Unternehmen an die Börse?

Zuerst um ihren Eigenkapitalbedarf zu decken, dadurch verringern oder liquidieren sie ihre Fremdkapitalkosten (Schulden). Mit dem Geld ihrer neuen Eigentümer (Aktionären) kann das Unternehmen neue Investitionen tätigen, um ihre Innovativen Ideen zu einem verkaufsfertigen Produkt zu vermarkten. Das wiederum steigert die Bonität, das heisst die Kreditwürdigkeit des Unternehmens. Dies ermöglicht dem Unternehmen via Obligationenmarkt günstig zu frischem Geld zu kommen, somit sind sie auf positive Medienpräsenz bei institutionellen Analysten und Privaten Investoren angewiesen.

Der Aktienpreis versucht also den Wert des Unternehmens zu spiegeln, dadurch kann sich das Unternehmen im Wettbewerb gegen die Konkurrenz behaupten, das Unternehmen wächst und zahlt in Form von Dividenden einen Teil des Gewinn an seine Aktionäre zurück, bei einer sehr grossen Gewinnspanne kauft es eigene Aktien zurück und steigert durch Vernichtung dieser Aktien, den Wert der übriggebliebenen, den Aktionär freut`s.

Deswegen ist ein Unternehmen sehr wohl an ihrem Aktienpreis interessiert.

Zum zweiten: Wenn wir als Gedankenspiel annehmen, sämtliche Menschen würden 10% ihres Einkommens von morgen an in Aktien investieren. Was würde passieren?

Einerseits würden die Aktienpreise explosionsartig steigen.

Andererseits würde aber der Konsum einbrechen, weil nun entsprechend weniger jener Produkte gekauft werden, die für die Unternehmensgewinne sorgen und die somit den Aktienpreis rechtfertigen. Ein Teufelskreis.
Ein Teufelskreis den ich nicht durchbrechen werde, weil auf einen Illusorischen Gedanken nur eine illusorische Antwort folgen kann. Genauso gut könnte man den Gedanken spinnen, wenn alle im Lotto gewinnen würden, dann würde die Wirtschaft zusammen brechen, weil niemand mehr arbeiten würde, andrerseits würden enorm Güter nachgefragt werden, welche aber niemand mehr bereit wer zu fabrizieren. Also bleiben wir in der Realität.



Die wenigen (etwa 4% der Bevölkerung) Aktionäre können am besten dann Geld mit Aktien verdienen, wenn alle anderen ihre Löhne möglichst zu nahe 100% in den Konsum stecken, um die Umsätze der Firmen und somit die Renditen, Gewinne, Dividenden in die Höhe zu schrauben.

Entsprechend ist es - so pervers das auch klingen mag - im Interesse der Aktionäre, dass der Kreis der Aktionäre möglichst klein bleibt und alle anderen eben möglichst nicht sparen sondern ihr Geld ausgeben.
Zu kurzfristig gedacht Marcus! Wenn eine grössere Anzahl der Bevölkerung langfristig mehr Geld durch Aktieninvestment zur Verfügung haben, dann fliesst langfristig mehr Geld in den Konsum, dies steigert das BIP und die Unternehmensgewinne.
Ich gebe dir recht das die Menschen nicht sparen sollen, sondern investieren, das Geld unterm Kopfkissen nützt nur dem Sicherheitsbewusstsein des Schläfers, bringt aber der Wirtschaft nichts.

Das Geld auf dem Sparkonto nützt nur den Banken, denen ist der Sparer dann ausgeliefert. Zum einen weil trotz historisch niedriger Inflation, diese den historisch noch kleineren Zins, mehr als wegfrisst.

Der Sparer verliert sogar noch Geld. Ausserdem unterliegt er dem Emittenten Risiko, das heisst, wenn die Bank Konkurs geht, ist das Sparkonto nicht geschützt ( noch bis 100`000.- ) aber darauf sollte man sich nicht verlassen, Stichwort Zypern. Bei erstklassigen Aktien verdient der Investor zum Einen an der Dividende und zum Anderen, an der langfristigen zirka 6% bis 8%tigen Wertsteigerung pro Jahr!

Denn wie schon erwähnt: Die Summe der Produktivität ist konstant. Sie wird durch Technologie erhöht, einverstanden. Sie wird aber nicht durch Geld oder eine andere Verteilung des Aktienvermögens erhöht. Sie wird auch nicht erhöht, wenn die Aktienpreise steigen oder fallen.

Deshalb ist die Aussage falsch: "stellt man dieses Geld der Wirtschaft zur Verfügung, diese kann dadurch wachsen". Nein, die wächst nur dann, wenn die Produktivität steigt und diese Produktivitätssteigerung auch nachgefragt und durch Kaufkraft gedeckt ist.

Und sie ist nochmals falsch, weil es für das Unternehmen eben keinerlei Rolle spielt, ob Du jemandem, der 100 für die Aktie bezahlt hast diese nun für 110 abkaufst.

Du stellst nur dann einem Unternehmen Geld zur Verfügung, wenn Du beim IPO die Erst-Emission der Aktien kaufst. Ab dann ist es ein Nullsummenspiel.
Sorry, vollkommener Unsinn aber für die Kreativität deiner Gedanken bekommst du eine 6!
Die Produktivität eines Staates oder eines Landes steigt durch ihre Unternehmen, je mehr lukrative Unternehmen desto höher die Produktivität.

Aber, um es auch für die nicht so versierten Wirtschaftsexperten oder nennen wir sie Goldbugs ;) verständlich zu machen, möchte ich die Wirtschaft ganz einfach erklären, ich kann nur einfach, da ich einfach denke.

Der Wohlstand eines Landes hängt zum Teil von seinen Rohstoffvorkommen ab, aber nur zum kleinen Teil. Zum grossen und wesentlichen Teil hängt der Wohlstand eines Landes von der kreativen und Mehrwert erzeugenden Arbeit seiner Bewohner ab. Je mehr die Menschen durch ihre Arbeit an Gütern produzieren umso mehr Handel können sie innerhalb und ausserhalb ihres Landes tätigen, durch unser Geld System haben wir eine Form erschaffen um diese Arbeit zu vergüten.

Durch Industrialisierung und Fortschritt also Innovationen, arbeitet der Mensch nun mehr mit dem Hirn als wie mit seinen Händen. Okay, nicht alle, aber schon in der Bibel heisst es: „Selig sind, die geistig armen; denn ihnen gehört das Himmelreich.“ Und dann steht da noch: „Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf“ Ich kann mich mit beiden Aussagen identifizieren zusammenfasst : „Selig bin ich, da geistig arm, drum hat der Herr für mich die Börse aufgetan, welche mir gibt im Schlaf“

[SIZE= px]Hallelujah[/SIZE] [SIZE= px] (Must see)[/SIZE] :eek:k:

 
Da hast du nur zum Teil Recht, warum? Recht hast du mit der Aussage, dass das Unternehmen beim Börsengang, sprich bei der Neuemission, Geld in ihre Kasse gespült bekommt!
Also halten wir fest: Der Aktienpreis ist am Tag des IPO wichtig, denn dann fliesst Geld in die Kasse.Weiterhin - einverstanden - bei einer Kapitalerhöhung oder beim Aktienrückkauf.

Aber in der Zwischenzeit spielt der Aktienpreis für das Unternehmen keine Rolle.

Ein Teufelskreis den ich nicht durchbrechen werde, weil auf einen Illusorischen Gedanken nur eine illusorische Antwort folgen kann. Genauso gut könnte man den Gedanken spinnen, wenn alle im Lotto gewinnen würden, dann würde die Wirtschaft zusammen brechen, weil niemand mehr arbeiten würde, andrerseits würden enorm Güter nachgefragt werden, welche aber niemand mehr bereit wer zu fabrizieren. Also bleiben wir in der Realität.
Nein, bleiben wir mal nicht bei der Realität. Ich mag es, Gedanken zu übertreiben, denn das zeigt uns dann die richtige Richtung.Wenn ich wissen will, was passiert, wenn wir zu viel oder zu wenig Geld im Umlauf haben, findet man die Richtung besser, wenn man sich eine Welt mit viel zu viel oder viel zu wenig Geld vorstellen.

Für die Wirtschaft ist es durchaus wichtig, wofür die Menschen ihre begrenzten finanziellen Ressourcen einsetzen. Und wenn ich "die Menschen" schreibe, meine ich die Masse der unteren 90%, die sich entscheiden müssen, ob sie ihr Geld in eine grössere Wohnung stecken, oder Aktien kaufen und dafür auf Ferien verzichten, vielleicht doch kein drittes Kind anschaffen, damit mehr für die anderen bleibt ... etc.

Ein konkretes Anschauungsbeispiel hierzu hatten wir bei der deutschen Abwrackprämie: Die Menschen haben vermehrt neue Autos gekauft. Entsprechend ist auf der Gegenseite die Möbel-Industrie fast pleite gegangen, weil sich die Allokation des Sparkapitals verschoben hat.

Entsprechend ist logisch: Wenn die Menschen vermehrt Aktien kaufen, werden sie dafür weniger Autos kaufen, weniger auswärts essen gehen, weniger Ferien machen ... oder was auch immer.

Wenn eine grössere Anzahl der Bevölkerung langfristig mehr Geld durch Aktieninvestment zur Verfügung haben, dann fliesst langfristig mehr Geld in den Konsum, dies steigert das BIP und die Unternehmensgewinne.
Ja und nein. Unter dem Strich gilt es die begrenzten Ressourcen eines Landes zu verteilen. Es nützt also nichts, wenn sich einige ein grösseres Stück des Kuchens abschneiden, denn dass geht auf Kosten anderer, die weniger bekommen.

Es nützt also nur etwas, wenn man den Kuchen grösser macht. Und das bringt uns zum nächsten Stichwort: Produktivität.

Zum Stichwort Produktivität lieferst Du zwei Kernaussagen:

Die Produktivität eines Staates oder eines Landes steigt durch ihre Unternehmen, je mehr lukrative Unternehmen desto höher die Produktivität.

einverstanden. Und weiter ...

Der Wohlstand eines Landes hängt zum Teil von seinen Rohstoffvorkommen ab, aber nur zum kleinen Teil. Zum grossen und wesentlichen Teil hängt der Wohlstand eines Landes von der kreativen und Mehrwert erzeugenden Arbeit seiner Bewohner ab. Je mehr die Menschen durch ihre Arbeit an Gütern produzieren umso mehr Handel können sie innerhalb und ausserhalb ihres Landes tätigen, durch unser Geld System haben wir eine Form erschaffen um diese Arbeit zu vergüten.

Ebenfalls einverstanden und das ist genau das was ich auch geschrieben habe, wenn auch mit anderen Worten: Die Produktivität ist ein Mass dafür, wie effizient wir eine Arbeit verrichten. Ob 1 Mann ein Loch mit einer Schaufel gräbt oder mit einem Bagger. Ob eine Nachricht 3 Tage zum Empfänger braucht oder 3 Sekunden. Ob der Bagger 100l oder 200l Diesel pro Stunde verbrennt.

Wie schon gesagt: Produktivitätssteigerung passiert ausschliesslich durch Technologie.

Aufgabe des Finanzsystems ist es nun, jemandem, der eine geniale Idee hat, die Produktivität zu verbessern, das Geld zur Verfügung zu stellen, um diese Technologie auch marktreif weiter zu entwickeln und umzusetzen.

Soweit sind wir offenbar einer Meinung.

Hat nun ein Land viele Unternehmen mit kreativen also Mehrwertschaffenden Arbeitern, dann erhöhen diese Unternehmen die Produktivität ihres Landes indem sie Menschen Arbeit geben, welche mit Geld entlohnt werden. Dieses Geld welches durch Kredite geschaffen wird fragt mehr Ware nach, durch diese Nachfrage erhöht sich das Angebot, welches durch neue Unternehmen befriedigt wird.

Nicht einverstanden bin ich allerdings damit:

... sobald der Anleger einem Unternehmen Geld zur Verfügung stellt, steigert er dadurch die Produktivität der Wirtschaft, weil das Unternehmen mehr Geld erwirtschaften kann.

Genau das ist eben der Trugschluss, den wir seit über 10 Jahren beobachten können: Mehr Geld bedeutet eben nicht mehr Produktivität. Mehr billiges Geld führt einfach dazu, dass viel Geld unproduktiv vergeudet wird.

Hat z.B. Griechenland seit der Euro-Einführung eine grosse Produktivitätssteigerung erlebt? Wenn ja, könnten die Griechen locker ihre Schulden bezahlen, denn sie hätten ja einen return-of-investment, der die Kredite locker zurückzahlen kann.

Also:

Richtig: Produktivitätsteigerung verlangt nach mehr Geld

Falsch: Mehr Geld sorgt für Produktivitätssteigerung

 
Mal eine kleine "Entspannungsfrage" zwischendurch.Wie steht ihr denn so zur freiwilligen 3. Säule :) ?Ich denke die sind nicht schlecht fürs "Bausparen", damit kann ich ja dann eine Hypothek kaufen oder?Man kann ja das Geld bei den Steuern abziehen...

 
Wie schon gesagt: Produktivitätssteigerung passiert ausschliesslich durch Technologie.
Nicht einverstanden!Bessere Ausbildung der Mitarbeitenden aller Stufen kann die Produktivität massiv steigern.

Gute Vorgesetzte, gutes Arbeitsklima (Mikro und Makro) kann die Produktivität erheblich steigern.

Ich erinnere mich, vor vielen Jahren mal von einer Studie der Firma TRW gelesenen zu haben, nach denen der Produktivitätsunterschied zwischen einem guten und einem schlechten SW-Ingenieur etwa ein Faktor 10 war, der Lohnunterschied aber weniger als 50 %.

 
Also halten wir fest: Der Aktienpreis ist am Tag des IPO wichtig, denn dann fliesst Geld in die Kasse.

Weiterhin - einverstanden - bei einer Kapitalerhöhung oder beim Aktienrückkauf.

Aber in der Zwischenzeit spielt der Aktienpreis für das Unternehmen keine Rolle.
Warum verfolgt der CEO eines Unternehmens jeden Tag mit Argusaugen den Aktienkurs seines Unternehmens? Jedes grössere Aktienunternehmen hat ein Investor Relations Office für Finanzkommunikation zur Kontaktpflege mit Aktionären bzw. Investoren, Analysten und den Finanzmedien. Wenn der Aktienpreis dem Unternehmen keine Rolle spielt könnten sie sich diesen Aufwand sparen.
Bist du der Meinung das es dem Vorstand eines Unternehmen keine Rolle spielt, wenn ihre Aktien ohne ersichtlichen Grund um 50% sinken, obwohl die Börsen, sowie die Aktien ihrer Konkurrenten steigen. Denkst du nicht das der Aktienkurs die Bonität des Unternehmens widerspiegelt.

Nun, dann sind wir bei diesem Punkt komplett gegenteiliger Meinung.

Nein, bleiben wir mal nicht bei der Realität. Ich mag es, Gedanken zu übertreiben, denn das zeigt uns dann die richtige Richtung.

Wenn ich wissen will, was passiert, wenn wir zu viel oder zu wenig Geld im Umlauf haben, findet man die Richtung besser, wenn man sich eine Welt mit viel zu viel oder viel zu wenig Geld vorstellen.

Für die Wirtschaft ist es durchaus wichtig, wofür die Menschen ihre begrenzten finanziellen Ressourcen einsetzen. Und wenn ich "die Menschen" schreibe, meine ich die Masse der unteren 90%, die sich entscheiden müssen, ob sie ihr Geld in eine grössere Wohnung stecken, oder Aktien kaufen und dafür auf Ferien verzichten, vielleicht doch kein drittes Kind anschaffen, damit mehr für die anderen bleibt ... etc.

Entsprechend ist logisch: Wenn die Menschen vermehrt Aktien kaufen, werden sie dafür weniger Autos kaufen, weniger auswärts essen gehen, weniger Ferien machen ... oder was auch immer.
Durch deinen Realitätsverlust, verlierst du die Bodenhaftung und dann wird es schwierig einfach und verständlich zu argumentieren. Wenn ein normaler Arbeiter ein Teil seines Verdiensts investiert, dann wird es deswegen trotzdem in die Ferien fahren, ein Auto kaufen oder ein drittes Kind bekommen.
Oder denkst du dir er argumentiert dann, nee ein drittes Kind will ich nicht mehr, ich will mir stattdessen Aktien kaufen, auch die Ferien sind gestrichen, dafür kaufe ich mir lieber 100 Nestle Aktien und statt eines Auto kaufe ich mir ein Fahrrad und die Differenz die ich einspare verwende ich um 100 Roche Aktien zu erwerben.

Ein sparsamer Mensch ist man oder ist man nicht, man wird nicht plötzlich Aktionär und verweigert deswegen den Konsum, das sind nur ganz wenige Spinner. Ich war so einer, denn ich setzte andere Prioritäten in meinem Leben aber die von dir angesprochenen 90% sind da anders gepolt.

Nicht einverstanden bin ich allerdings damit:

... sobald der Anleger einem Unternehmen Geld zur Verfügung stellt, steigert er dadurch die Produktivität der Wirtschaft, weil das Unternehmen mehr Geld erwirtschaften kann.

Genau das ist eben der Trugschluss, den wir seit über 10 Jahren beobachten können: Mehr Geld bedeutet eben nicht mehr Produktivität. Mehr billiges Geld führt einfach dazu, dass viel Geld unproduktiv vergeudet wird.

Hat z.B. Griechenland seit der Euro-Einführung eine grosse Produktivitätssteigerung erlebt? Wenn ja, könnten die Griechen locker ihre Schulden bezahlen, denn sie hätten ja einen return-of-investment, der die Kredite locker zurückzahlen kann.

Also:

Richtig: Produktivitätsteigerung verlangt nach mehr Geld

Falsch: Mehr Geld sorgt für Produktivitätssteigerung
Griechenland war gegenüber der EU nicht ehrlich, dadurch entstanden ihre finanziellen Probleme. Natürlich kann ein Land, ein Unternehmen oder der einzelne Bürger sein Geld unproduktiv vergeuden, das hat aber nichts damit zutun, das mehr Geld nicht zur Produktivitätssteigerung beiträgt, das hat dann mit Geschäftsunfähigkeit zu tun.
Du kannst das Besteck nicht dafür verantwortlich machen, wenn der Fisch verdorben war.

Die Notenbanken fluteten im 2008 den Markt mit billigen Geld, um eine Wirtschaftskrise mit anschliessender Depression wie anno 1929 zu verhindern, dies ist ihnen gelungen. Das sind Tatsachen, welche die Wirtschaft gerettet hat und eine Produktivitätssteigerung ermöglichte, die Wirtschaft erholt sich langsam und sukzessive. Herr Draghi sieht sich weiterhin dazu veranlasst die Zinsen zu senken, zugleich versucht er durch negativ Zinsen die Banken zu animieren mehr Kredite zu sprechen. Damit versucht er zu verhindern, das die Banken weiterhin ihr Geld horten.

Ob ich das jetzt persönlich Klever finde oder nicht interessiert die EZB nicht. Als Investor habe ich mich den Entscheidungen der Verantwortlichen zu fügen. Ich kümmere mich um meine Angelegenheiten sprich Investitionen, diese habe ich den Umständen anzupassen und nicht umgekehrt.

 
Mal eine kleine "Entspannungsfrage" zwischendurch.Wie steht ihr denn so zur freiwilligen 3. Säule :) ?Ich denke die sind nicht schlecht fürs "Bausparen", damit kann ich ja dann eine Hypothek kaufen oder?Man kann ja das Geld bei den Steuern abziehen...
Wenn du dir nicht zutraust dein Geld selber zu investieren, dann ist dies sicher eine Möglichkeit. Du solltest dir einfach bewusst sein, dass dein Geld durch viele Hände geht und alle wollen für Ihre Arbeit, die sie dir ja abnehmen auch einen Teil deines Kuchens.Die Pensionskasse zweigt ab.Der Fondsmanager zweigt ab.Der Staat zweigt ab.Und dies stetig. Warum investierst du nicht selbst? Um eine Hypothek aufzunehmen brauchst du die freiwillige 3. Säule nicht, dazu kannst du die 2. Säule verwenden.
 
Ich weiss immer noch nicht ob es sich lohnt mit so "kleinen" Beträgen an der Börse zu investieren.Leider habe ich in meinem Jugentlichen leichtsinn noch eine 3te Säule bei der SwissLife abgeschlossen, ist zwar gut falls ich mal krank werde oder verunfalle, da die Summe ja "versichert" ist, aber ist halt eine Versicherung und keine Bank.Der steuerliche Vorteil ist in meinen Augen bis jetzt schon noch gross. Das erspart mir bei meinem Lohn momentan ca. 1000.- Steuern :)Das sind ja sozusagen ca. 15% die ich mit 6739.- jährlich sparen kann...und so wie ich das sehen, kann ich das Geld ja auch vor meiner Pension für z.B ein Haus brauchen

 
Mal eine kleine "Entspannungsfrage" zwischendurch.Wie steht ihr denn so zur freiwilligen 3. Säule :) ?Ich denke die sind nicht schlecht fürs "Bausparen", damit kann ich ja dann eine Hypothek kaufen oder?Man kann ja das Geld bei den Steuern abziehen...
Auf der 3. Säule lässt sich ohne grossen Aufwand / Risiko ca. 2.5% bis 3% p.A. realisieren. Das Wichtige ist dass man zwischen Konto und Fonds auf-splittet und so 1 mal im Jahr auf die Ursprungs- Position zurückführt. Ich persönlich halte z.b. ca. 40% meines Vermögens in 45% Fonds. Das Risiko in der 3. Säule ist bedeutend geringer. Haupt- Grund ist dass Du auf Cash eine Verzinsung von aktuell ca. 1.8% hast und dass dein Aktien- Anteil bedeutend tiefer ist. Zusätzlich must Du weder Erträge noch Vermögen versteuern, keine Verrechnungs- Steuer usw. Dann kommen noch die Steuer- Discounts, welche auch nicht unerheblich sind.Um die 2.5% bis 3% in der 3. Säule zu schlagen, müsste ich ausserhalb der 3. Säule ca. 6 bis 7% pro Jahr erreichen. Das ist sicher machbar, nur... nicht mit so wenig Aufwand, Ärger und Risiko wie in der 3. Säule. Somit ist die 3. Säule für mich ein Muss... insbesondere wenn man davon ausgeht dass man das Geld nicht für 40 Jahre dort liegen lässt und die Steuer- Ersparniss auf kürzere Zeit verstreichen kann (z.B. durch späteren Haus- Kauf, Auswanderung, Selbständigkeit oder Pension).Gruss
 
Ich weiss immer noch nicht ob es sich lohnt mit so "kleinen" Beträgen an der Börse zu investieren.
Dazu ein klares Ja! Und zwar am besten jeden Monat für den gleiche Geldbetrag Aktien kaufen. Bis 100.- CHF eignet sich am Anfang ein Aktien ETF auf zum Beispiel "Aktien Europa". Dies lohnt sich aber nur langfristig, denn dann hast du einen günstigen Durchschnittseinstiegpreis.
Leider habe ich in meinem Jugentlichen leichtsinn noch eine 3te Säule bei der SwissLife abgeschlossen, ist zwar gut falls ich mal krank werde oder verunfalle, da die Summe ja "versichert" ist, aber ist halt eine Versicherung und keine Bank.Der steuerliche Vorteil ist in meinen Augen bis jetzt schon noch gross. Das erspart mir bei meinem Lohn momentan ca. 1000.- Steuern :)Das sind ja sozusagen ca. 15% die ich mit 6739.- jährlich sparen kann...und so wie ich das sehen, kann ich das Geld ja auch vor meiner Pension für z.B ein Haus brauchen
Von Leichtsinn würde ich da nicht reden, wenn es ums Vorsorgen für das Alter geht. Du und Teetasse zeigen ja selbst die Vorzüge der 3ten Säule auf und Teetasse schreibt er hätte dadurch weniger Aufwand, Ärger und Risiko, okay wunderbar für jemanden der den ganzen Tag arbeitet ist das doch ein absolut schlagendes Argument. :eek:k: Für mich selbst habe ich beim arbeiten und investieren immer die "Do it yourself" Variante vorgezogen.
 
Also halten wir fest: Der Aktienpreis ist am Tag des IPO wichtig, denn dann fliesst Geld in die Kasse.Weiterhin - einverstanden - bei einer Kapitalerhöhung oder beim Aktienrückkauf.Aber in der Zwischenzeit spielt der Aktienpreis für das Unternehmen keine Rolle.
Ein zu tiefer Aktienpreis heisst, dass das Unternehmen unterbewertet und damit eine Beute von "Investoren" werden kann, welche nur im Sinne haben, die Firma zu zerlegen und die Assets zu verscherbeln. Es liegt nicht im Interesse einer Firma, dass der Aktienpreis zu tief ist.
 
JD: Versteh mich nicht falsch, Säule 3A sollte man nur dann machen wenn man neben der 3. Säule noch sparen und investieren kann. Falls nicht: Einkommen / Ausgaben überprüfen und sonst direkt investieren da 3A nicht liquide ist.Gruss

 
Eine weitere Asset Klasse ist gestorben... habe mich dazu entschlossen, mich von Cat Bonds zu verabschieden. Das Sterben der Asset-Klassen geht ungebremst weiter. Inzwischen gibt es fast keine lukrativen Investments mehr. Geht es nur mir so, oder schiebt Ihr auch immer mehr Geld aus Asset Klassen in Cash rein da sie aus Risiko-Ertrags Komponente schlichtwegs nicht mehr lukrativ sind?Vor meinte so 3 Monaten hab ich mich schon komplett aus High Yield Bonds und EM Bonds verabschiedet. Aktuell sind Cat Bonds dran.Schon bald denke ich werde ich die Zins Hedged Bonds ebenfalls abschiessen müssen da der Return dem Risiko einfach nicht mehr entspricht. Wenn sich Real Estate so weiterentwickelt (YTD hab ich + 11.6%), so dürften neben den Hedged Bonds die ich wohl in so 6 Monaten abstossen werde in ca. 1 Jahr ebenfalls die Real Estate Investments aus meinem Portfolio fallen. Na toll.Das einzige (neben Aktien und Cash) das mir im Moment noch Freude bereitet sind Convertibles, Dividendentitel aus dem Nebenwerte- Bereich und CHF 250 Goldmünzen. Na toll, so viel zur Diversifikation meines Portfolios. Shit, was tun mit so viel Cash? Aktuell sitze ich (je nachdem wie man es berechnet) auf ca. 40% Cash. Ich hoffe inständig dass die Zinsen endlich wieder mal ansteigen - scheiss EZB :schlag: Gruss

 
Hoi DuNaja, "Cash" ist halt auch eine Position.Und zwar eine, die ich so weit es nur geht vermeide.Mal aus einem anderen Forum geklaut, weil treffend:

Warum ich Cash vermeide:1. Der Aktienmarkt macht seine grössten Avancen meist in wenigen Tagen im Jahr. Wenn man genau dann in Cash ist so leidet die Performance.2. Cash ist ein Tauschmittel, bedrucktes Papier ohne jeglichen inneren Wert. Man sollte es genau dafür nutzen, den Tauschhandel zu vereinfachen, also möglichst schnell gegen etwas reales (wie Aktien) eintauschen.3. Die Zentralbanken liefern sich weltweit einen Währungskrieg den jeder nur verlieren will. Das kann zu einer Spirale führen bei der am Schluss alles ziemlich schnell geht.4. Zinsen sind nahe am Nullpunkt oder sogar negativ und auf jeden Fall deutlich unter der Inflation. Man bezahlt also real etwas dafür Cash zu halten.
 
Naja... sowohl im 2001 als auch im 2008 ging ich jeweils mit ca. 80% Aktien- Quote in den Crash rein. Meine Lektion daraus ist dass ich im Falle eines Crashs gerne ein bisschen Liquidität halte. Der Grund ist ganz einfach: Hätte ich im 2009 mehr investieren können, so wäre ich jetzt reicher :D Der Wille zur Investition war da, nur die Mittel nicht.Somit halte ich mir neben Aktien immer noch ein bisschen Pulver trocken. Sehr lange tat ich dies über diverseste Asset- Klassen die ich neben Aktien gehalten habe. Dummerweise ziehen die Asset- Klassen nicht mehr. Somit schieb ich es auf Cash bis entweder ein Zeitpunkt kommt wieder massiv in Aktien zu gehen oder die Asset Klassen wieder funktionieren. Insofern als dass der CHF relativ stabil ist... naja könnte besser sein... und ich (vor VST) immerhin einen Return von ca. 1% p.A. lösen kann... über Cash als Anlage- Klasse beklage ich mich im Moment nicht :)Bin mir durchaus bewusst dass wir hier primär in einem Aktien- Forum sind in die meisten nur Aktien, Aktien, nochmals Aktien und ein bisschen Cash oder Gold kennen :D Die Anlage- Welt sieht jedoch leicht anders aus. Wie gesagt... mit Real-Estate konnte ich dieses Jahr einen höheren Return lösen als mit Aktien. Wieso sollte ich auf diese teilweise unkorrellierten Investments verzichten und alles auf die Aktien- Karte setzen?Gruss