Dieser Thread enthält alle Informationen für die richtige Einstellung um langfristig erfolgreich zu sein an der Börse :spitze:
Nun ja, ob ein "Augen-zu-und-durch" langfristig erfolgreich ist?Ja, ist es, sofern mal als "Langfristig" einen Zeithorizont von 20+ Jahren hat und auch mal bereit ist, einen Bärenmarkt von 10-15 Jahren auszusitzen.
Ich meine, dass man sich als Langfristanleger um die Fundamentaldaten kümmern und mit Makro-Ökonomie beschäftigen sollte.
Wir sehen die Fakten, die uns sagen, dass sich in den letzten 5 Jahren die Aktienpreise verdoppelt haben, weil sich die Geldmenge verdreifacht hat.
Soweit ist das auch richtig.
Die Frage, die zu stellen aber erlaubt sein muss, lautet: Wird sich auch in den nächsten 5 Jahren die Geldmenge verdreifachen und die Aktienpreise verdoppeln?
Oder vielleicht nicht? Und wenn sich die Geldmenge nicht verdreifacht, was passiert mit den Aktienpreisen?
Und was interessieren mich die Aktienpreise, wenn der Wert des Geldes abnimmt? Salopp gesagt: 1923 waren alle Deutschen Milliardäre und hatten dennoch nichts zu essen.
Wir müssen uns auch fragen, wonach sich zukünftige Aktienpreise richten werden. Wird es weiterhin die Geldmenge sein oder werden wieder Unternehmensgewinne und Umsätze die Aktienpreise bestimmen?
Und wenn es die Umsätze und Gewinne sein sollen, wie sieht da die Einkommensentwicklung der Mittelschicht aus, die ja für den Konsum und somit für Umsätze und Gewinne der Unternehmen verantwortlich zeichnet? Nehmen die Einkommen real (= inflationsbereinigt) zu oder ab? Und vor allem wo? In der Schweiz, in Europa, in den USA, in den Emerging Markets?
In der Schweiz haben wir vergleichsweise gute Karten. Wenn die Mindestlohn-Initiative durchkommt,
wird die Mittelschicht vergrössert, denn viele Arbeitnehmer steigen dann von der (finanziellen) Unterschicht in die Mittelschicht auf und werden mehr konsumieren.
In Deutschland und den USA ist die Mittelschicht allerdings am Ausdünnen. In beiden Ländern sinken die Reallöhne und von dort aus ist langfristig wenig positives zu erwarten.
Also eher in der Schweiz investieren als in Deutschland oder USA? Ich meine: Ja.
Dann stellt sich - auch wieder aus dem Blickwinkel des Langfrist-Investors - die Frage wie es demographisch weitergeht. Fast alle Länder haben das Problem des Pillenknicks und der Baby-Boomer, die in den nächsten 20 Jahren in Rente gehen. In Japan ist das Problem bereits akut, in Europa und den USA steht es uns noch bevor. Sprich: Immer weniger arbeitende, die sowohl die Kinder als auch die Rentner als auch die Invaliden versorgen müssen.
Andererseits aber auch hier der technische Fortschritt in der Robotik und die Aussicht, dass in den nächsten 20 Jahren vermehrt Roboter im Pflegebereich zum Einsatz kommen und hier eine Entlastung bringen.
Also: Langfristig in Robotik investieren? - Hmm, dürfte auch eher ein "ja" sein.
Entsprechend aber: Wie sieht es mit Investitionen in Immobilien aus? Wohl eher keine gute Idee, bei sinkender Bevölkerungszahl, oder?
Ohne das jetzt irgendwie in diesem Posting abschliessend bewerten zu wollen: Es gibt absteigende und aufsteigende Trends in den nächsten 10-20 Jahren.
Wer, wenn nicht ein Langfrist-Investor, sollte sich mit solchen Fragen und Problemen beschäftigen?
Kaufe ich Procter&Gamble (aka "Pampers"), weil ich weiss, dass der Umsatz an Erwachsenen-Windeln steigen wird? Oder verkaufe ich P&G im Wissen, dass der Absatz an Baby-Windeln sinken wird?
Fazit: Dieser Thread sollte mehr sein (und ist auch mehr!) als ein simples:
"Kauf Aktien, dann Schlaftablette einwerfen, Augen zu und durch!"