Ja du hast Recht, da habe ich schneller geschrieben als gerechnet. Ich Depp :dumm: Wenn man 500 Muscheln zerstört, dann sind 4 Kokosnüsse bei neuer GDP von 2000 Kokosnüssen 1 Muscheln wert. Mit einer Muschel könnte man sich bei Zerstörung von 500 Muscheln 4 Kokosnüsse kaufen.Ich dachte schon, wir wären uns im Kern einig und dann schrammst Du mit dem letzten Abschnitt wieder knapp daran vorbei.
Aber der Reihe nach:
Kleiner faktischer Fehler Deinerseits: Bei 2000 Kokosnüssen und 1000 Muscheln ist jede Kokosnuss eine halbe Muschel wert. Soweit korrekt.Würde man 1000 Muscheln zerstören, hätte man ein Verhältnis von 4:1, bekäme also 4 Kokosnüsse für eine Muschel.... fortan werden 2000 Kokosnüsse pro Jahr produziert, dann ist aber eine Kokosnuss nur noch eine halbe bemalte Muschel wert, man müsste also 500 bemalte Muscheln zerstören um den Preis pro Kokosnuss konstant auf 1 bemalte Muschel zu halten.
Entsprechend müsste man 1000 neue Muscheln bewaren um 2000 Kokosnüsse und 2000 Muscheln und somit einen Preis von 1 zu halten.
Mit dem letzten Satz was den Sparer betrifft sind wir uns einig!Wichtig ist mir, dass wir uns darüber einig sind, dass die Kaufkraft einer bemalten Muschel von der Menge der Muscheln und der Gütermenge abhängt, die man damit repräsentiert.
Verzehnfacht man die Menge der Muscheln, bewirkt man lediglich, dass sich auch die Preise verzehnfachen bzw. die Kaufkraft der Muschel um 90% abnimmt. Wohlstand wird damit nicht geschaffen.
Und genau so wenig verringert sich der Wohlstand, wenn man bei steigender Produktion die Muschelmenge konstant hält. Die Preise verringern sich und somit kommt jeder Sparer zu mehr Gütern.
Halten wir der Vollständigkeit halber noch fest, was das für den Sparer bedeutet, der Muscheln für schlechte Zeiten beiseite gelegt hat:
Bei Inflation der Muschelmenge ist er der betrogene, er verliert an Kaufkraft.
Bei einer Deflation profitiert er vom nun höheren Wert seiner Muscheln.
Soweit einverstanden?
Die Kaufkraft der Muschel also der Währung wird hingegen vom Markt bestimmt, welcher durch die Notenbanken repräsentiert wird. Die Notenbank kann Geld auf Teufel komm raus drucken, so wie momentan, der Wert der Währung muss deswegen nicht zwangsläufig abnehmen, wenn sie es so wie momentan, den Banken zukommen lässt. Trotz enormen Gelddruckens entsteht keine Inflation. Stellt sie die Produktion ein und entzieht zugleich dem Markt das Geld, heisst das ebenfalls nicht das es zur Deflation kommt. Es kommt immer darauf an wer was um wieviel nachfragt, diesem Marktgesetz unterliegt auch das Geld oder die Währung.
Der Wert eines Produktes wird vom Markt, sprich von den Menschen bestimmt und kein Produkt trägt einen selbst zuschreibenden Wert in sich. Das heisst, wenn wir Menschen auf die Idee kommen Kastanien oder Bitcoins als Zahlungsmittel zu verwenden, bestimmen wir darüber welchen Wert wir ihnen zuschreiben, diesen Wert ermitteln wir durch Angebot und Nachfrage.
Natürlich könnten sie eine gewisse Zeit vermehrt werden, es können neue Minen erschlossen werden und auf Teufel komm raus die letzte Unze Gold aus dem Erdinneren noch rausgeholt werden. Weisst du das Australische Forscher der Macquarie University in Sydney herausgefunden haben, das im Erdkern ein gigantischer Goldschatz ruht. Die Forscher haben berechnet, dass das Gold ausreichen würde, um die gesamte Erde zu vergolden – einen halben Meter dick. Es fehlt uns noch die Möglichkeit so tief ins Erdinnere vorzudringen, aber hey wer weiss, die Menschen sind innovativ und erfindungsreich.Damit machst Du's wieder kaputt:
Es gibt nämlich nicht nur einen Wert der Kokosnuss oder des Fisches sondern auch einen [COLOR= #FF0000]Wert des Zahlungsmittels![/COLOR]
Also der Muschel - wie wir oben gesehen haben. Oder der Wert eines Frankens, Dollars, Bitcoins oder Goldunze.
Der Preis der Kokosnuss steigt eben nicht nur, wenn es eine schlechte Ernte gab und weniger Kokosnüsse produziert wurden sondern auch, wenn die Kokosnuss-Produktion konstant war aber die Anzahl der Muscheln erhöht wurde!
Genau diese Unterscheidung ist mir sehr wichtig! Wir bemessen im täglichen Leben alles in Franken und tun so, als wäre der Franken eine Konstante. Ist er aber nicht. Der Franken ist genau so ein Gut, das Angebot und Nachfrage unterliegt und dessen Wert durch seine Menge bestimmt wird. Wenn wir also die Welt um uns herum in Franken messen, dann messen wir mit einem Gummiband und nicht mit einem Zollstock.
Der Unterschied von Gold und Bitcoins gegenüber den Währungen liegt darin, dass die Menge an Gold und Bitcoins nicht beliebig vermehrt werden kann. Papierwährungen hingegen schon, denn da gibt es keinerlei Begrenzung nach oben..
Bei Bitcoins kenne ich mich zu wenig aus, aber wenn man eine Zahl X erschaffen hat, dann kann man auch eine Zahl Y erschaffen.
Aber vor allem geht es um unsere unterschiedliche Denkweise. Die darin besteht, dass du, bleiben wir beim Gold, dieses als feste Konstante zum Papiergeld bewertest. Ich hingegen bewerte Gold als variable Konstante zum Papiergeld.
Das heisst wenn der Goldpreis von 50000.- CHF pro Kilo auf 35000.- CHF pro Kilo fällt, dann ist bei deiner Betrachtungsweise der CHF um 35% gestiegen. Bei meiner Betrachtungsweise hat das Gold um 35% an Wert verloren. Und da befürchte ich werden wir uns nie einig!
Vor lauter Muscheln und Kokosnüssen habe ich Hunger bekommen und leerer Magen studiert nicht gerne sagt der Volksmund. Aber zum Schluss noch, es können und so wird's auch gemacht die Produktion von Muscheln langsam zurückgefahren und die Kokosnuss Produktion gesteigert werden.In den letzten 5 Jahren hat sich die Geldmenge in den meisten Ländern verdoppelt. Es wurden also Muscheln bemalt, denen nicht mehr Kokosnüsse gegenüber stehen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis die Kokosnuss-Preise nach oben schiessen und so lange steigen, bis Kokosnussmenge und Muschelmenge wieder in Einklang stehen. Und das passiert genau dann, wenn irgend ein Muschelsammler damit beginnt, für seine Muscheln Kokosnüsse zu kaufen.
Wann es soweit ist, weiss natürlich niemand. Aber wenn der Fall eintritt wird sich erst zeigen, wie genial die Zentralbanken wirklich sind. Denn dann haben sie nur zwei Möglichkeiten: a) die Teuerung zuzulassen oder b) Muscheln zu vernichten. Oder natürlich eine Kombination aus beidem.