- seit einigen Jahren kauft Sohn für sie beide als Ehepaar MFH in einer ostdeutschen Stadt auf
Den Immobilienmarkt, speziell in Ostdeutschland, kenne ich leider nicht im Detail. Fakt ist aber, dass die Immobilienpreise in D, ausser im letzten Jahr, im Durchschnitt praktisch nicht gross angestiegen sind, mit Ausnahme von ein paar Grossstädten. Definitiv nicht so sehr wie in der Schweiz, zum Beispiel, oder anderen europäischen Länder.
- unter üblichen wirtschaftlichen Verhältnissen der letzten Jahrzenhte sind alles SEHR sorgsam ausgewählte und präzise rechenbare Objekte, die sich nach Plan alle in 15 Jahren finanziert haben sollen
Hier sprichst Du zwei wichtige Punkte an:1. "die wirtschaftlichen Verhältnisse der letzten Jahrzehnte"... -> ob man diese entsprechend auf die kommenden Jahr(zehnte) interpolieren kann sei dahingestellt.
2. "SEHR sorgsam ausgewählte und präzise rechenbare Objekte" -> so soll es immer sein, bei Investitionen in dieser Grössenordnung
- bisher handelt es sich um 3 Objekte, Kaufwert zusammen evtl. 500-600k €
Hieraus entnehme ich, dass die Objekte (sprich MFH) im Durchschnitt einen Kaufpreis von ca. 200'000 Euro hatten. Was Du dafür in der Schweiz ungefähr bekommst, kannst Du Dir sicherlich selber vorstellen.
- jetzt, nach den ersten paar Jahren Abzahlung und einem scheinbar exponentiell steigenden Kreditrahmen, den die liebe Bank aufgrund des guten schweizer Doppeleinkommens gepaart mit den anlaufenden Sebstfinanzierungen der Objekte mit vollen Händen zu geben bereit ist
Das Wort "exponentiell" birgt eine gewisse "Sprengkraft", um es Mal ein wenig salopp zu formulieren und nicht vergessen wie die
"liebe Bank" :top: in schwierigen Zeiten sehr schnell zur Seite stehen wird um es ebenso schnell wieder mit leeren Säcken wieder abzuholen...
soll das nächste Objekt allein schon 1,2 Mille € ausmachen
Vom Kaufpreis alleine kann man keine Beurteilung abgeben. Vielleicht ist das Objekt der Hammer mit einer BR von 10%, langfristige solvente Mieter, kein aufgeschobener Investitionsbedarf, etc, etc.Ich nehme an Du meinst 1,2 Mio Euro? Das heisst, dieses Objekt wäre ein sechs-faches der bisherigen Grössenordnung.
Just momentan ist allerdings auch der Scheideweg, wo man die Dimension gewaltig anhebt.
Genau so ist es. Siehe oben
Nun fällt aber auch ihm auf, dass er sich so einige Fragen gar nicht wirklich beantworten kann, wenn auf uns tatsächlich gesamtwirtschaftliche Szenarien zukommen, die eine Ausnahme zu den letzten 60 Jahren bilden.
Er kann nicht einschätzen, was passiert, wenn es zur Hyperinfaltion oder gar zur Geldentwertung / Währungsreform kommt.
Sorry, aber wer kann das schon, ausser vielleicht ...
Mit dem Risiko, evtl. alles einmal zu verlieren und nach Privatkonkurs mit Frau und KInd dann erst einmal von 5 Jahren Existenzminimum leben zu müssen, lässt sich ja wenig gut schlafen.
Wieso sollte er alles verlieren, wenn er bis dato alles SEHR sorgsam ausgewählte und präzise rechenbare Objekte im Portfolio hat und sich NICHT mit einem Objekt überschätzt, bzw verspekuliert?
Könnt Ihr als Profis, die Ihr wahrscheinlich mit der Materie vertrauter seid, hier Tips geben, in Form von Stichpunkten, was nach Priorität gewichtet für ihn zu beachten sein sollte, was ihm wie blühen kann und wie er versuchsweise vorbeugend handeln kann?
Weiterhin auf bescheidener "Flamme" dort weitermachen, wie man angefangen hat und es sich bis dato bewährt hat und auf gar keinen Fall
gierig werden und immer mehr und immer grössere Risiken eingehen, auch wenn die "lieben" Banken einem dazu "drängen".
E I N grosses falsches Objekt, und es kann tatsächlich alles den Bach runter gehen.
... Daneben sind natürlich auch Tips sinnvoll, wie er sich zu der Thematik weitergehend am besten selber schulen kann - sowas wie Kontakt zu Ähnlich-Gesinnten, weil durch die gleichen Risiken verbunden. Gibt es da interessante Präsenzen/ Vertretungen, die man sich anschauen sollte? Aber vielleicht helfen ja auch schon ein paar Gedankenanstösse von eurer Seite hier ...
k:
Weiterbildung findet jeden Tag statt, indem man den Markt genau beobachtet und versucht ein Gespür dafür zu entwickeln, "wohin der Hase läuft"...Auch ein vertiefter Blick in die demografische Entwicklung in (Ost-)Deutschland ist sicherlich empfehlenswert
Ich hoffe mit meinen Gedankengängen ein wenig geholfen zu haben.