Kann ich dies auch als langsames ende der Steigendenimmos sehen??
SWX IAZI PREISINDIZES FÜR IMMOBILIEN
Zeichen der Normalisierung im 3. Quartal
Die «SWX IAZI Preisindizes für Immobilien» weisen auf sich verändernde Marktkonstellationen hin. So sind die Preise für Mehrfamilienhäuser (MFH) gesamtschweizerisch betrachtet erstmals seit dem 2. Quartal 2009 wieder gesunken. Bei den Einfamilienhäusern (EFH) hat sich der Preisanstieg weiter abgeschwächt. Einzig Eigentumswohnungen (EWO) scheinen noch eine Sonderstellung einzunehmen. In diesem Segment haben die Preise im Vergleich zum Vorquartal wieder angezogen.
MFH: Die Preise haben nachgegeben
Nachdem die Preise für MFH in der Schweiz nun während gut drei Jahren kräftig gestiegen sind, haben sie im 3. Quartal einen Dämpfer erhalten. Sind die Preise im 2. Quartal noch um 1.5 % gestiegen, so betrug der Preisabschlag im 3. Quartal nun 1.3 %. Auf Jahresbasis gerechnet macht die Preissteigerung aber immer noch 5.4 % aus.
«Wir werten diesen Preisrückgang auf Quartalsebene als Zeichen für eine Marktberuhigung», sagt Professor Donato Scognamiglio, CEO des Zürcher Immobilienberatungsunternehmens IAZI AG. Gründe dafür gebe es verschiedene, sagt Scognamiglio weiter, die drei wichtigsten seien aus Sicht der IAZI AG sinkende Einnahmen bei den Bestandesmieten, nachlassender Nachfragedruck nach Wohnraum sowie ein in der Tendenz eher rückläufiges, aber noch immer ausreichend liquides Angebot an neuen Mietwohnungen.
«Institutionelle Investoren haben erkannt, dass vor allem das Auseinanderklaffen von Mieterträgen und Anschaffungspreisen ein Risiko birgt, das sich in Zukunft noch verschärfen kann», führt Scognamiglio aus. So erlaubt der vom Bundesrat per 1. Juni von 2.5 auf 2.25 % zurückgestufte Referenzzinssatz eine Reduktion der Mieten von rund 3 % (die Verrechnung von gestiegenen Betriebs- und Unterhaltskosten vorbehalten). «Diese Zinsrunde ist nicht abgeschlossen und die Möglichkeit, dass der Referenzzinssatz weiter sinkt, ist weiterhin gegeben», so Scognamiglio weiter.
Der Preisrückgang bei den MFH hat sich bereits auf die Performance niedergeschlagen. Die Gesamtrendite belief sich im 3. Quartal auf -0.3 %. Im Vorquartal lag der Wert noch bei 2.5 %. Auf Jahresbasis betrachtet beträgt die Performance 9.9 %.
EFH: Preisanstieg weiter abgeschwächt
Auch in diesem Segment macht sich auf gesamtschweizerischer Ebene eine Normalisierung der Marktsituation bemerkbar. Im 3. Quartal betrug die Preissteigerung bei den EFH nur mehr 0.4 %, nach 1.6 % im Vorquartal. «Anschaulich ausgedrückt, hinterlässt der Markt eine deutliche Bremsspur», sagt Scognamiglio. Im 1. Quartal dieses Jahres hatte die Preissteigerung noch 5.5 % betragen.
IAZI führt die markant schwächer gewordenen Preissteigerungen auf die verschärften Finanzierungsbedingungen der Banken bei der Vergabe neuer Hypotheken zurück und auf die pessimistischeren Aussichten der Schweizer Wirtschaft. «Dennoch ist nicht damit zu rechnen, dass die Preise für EFH bald deutlich nach unten korrigieren werden, denn die tiefen Zinsen und die stabilen Einkommen stützen die Nachfrage», sagt Scognamiglio. Zudem weise der Zuwanderungssaldo nach wie vor deutlich positive Vorzeichen auf und auch von der Angebotsseite her gesehen seien kaum Änderungen zu erwarten.
EWO: Gegenläufige Preisentwicklung
Aus der Reihe tanzen Eigentumswohnungen. Hier haben die Preise im 3. Quartal gegenüber dem Vorquartal (+1.5 %) mit +2.1 % sogar wieder angezogen. Auf Jahresbasis betrachtet, beträgt der Preisanstieg 11 %. «Eigentumswohnungen werden von jungen urbanen Menschen und von Seniorinnen und Senioren bevorzugt, was die noch immer sehr rege Nachfrage zeigt», sagt Scognamiglio, «ob der Trend noch lange anhält, ist indessen fraglich, denn auch für EWO gelten die schärferen Finanzierungsregeln.»
Entwicklung der Angebotspreise
Seit April dieses Jahres kann auf den Webseiten von ImmoScout24 und von der IAZI AG ein in Echtzeit nachgeführter Index der Angebotspreise von Wohneigentum mitverfolgt werden (Siehe auch nachstehenden Kasten). Dabei zeigt sich, dass die Anbieter von EFH und EWO im 3. Quartal pessimistischer geworden sind, was die verlangten Preise ihrer Objekte betrifft. Der EFH-Index sank in dieser Zeitspanne um 0.92 %, derjenige der EWO um 1.22 %.. Der längerfristige Trend weist weiter nach unten.