Gold

Allerdings müssten wir eine Mechanik finden, um die Ersparnisse aus dem Import bzw. den neuen Zusatzgewinnen der Finanzindustrie teilweise zur Unterstützung der Exportindustrie und des Tourismus zu verwenden. Man könnte dies erreichen, indem man die Zölle auf Importgütern erhöht und die Steuern der Finanzindustrie und damit Tourismus und Exportindustrie direkt unter die Arme greift.Unter dem Strich wissen wir aus der Geschichte, dass es Ländern mit starker Währung wirtschaftlich und sozial besser geht als Ländern mit schwacher Währung. Deshalb ist es auch zu kurzfristig gedacht, wenn die SNB dem politischen Druck nachgibt, und den Franken gezielt schwächt. Man kann sich vor dem kommenden Niedergang des Franken zwar als Individuum durch Goldbesitz schützen. Allerdings eben immer auch mit einem weinenden Auge, denn niemand sieht gerne die eigene vertraute Währung vor die Hunde gehen.
So sehe ich das auch, langfristig gedacht kommt es der Schweizerbevölkerung günstiger Import und Tourismus zu subventionieren, denn gerade die Sozialkosten, Arbeitslosenunterstützung, AHV, IV und Krankenkasse usw. werden durch eine schwache Währung fast nicht mehr bezahlbar.
 
Was heisst starke Währung schon? (ich lasse hier mal den Aspekt Gold weg).Der Devisenhandel ist ein Markt und die Kurse sind das Resultat von Angebot und Nachfrage. Ist der CHF Kurs hoch, heisst dies, dass die Nachfrage nach ihm gross, resp. das Angebot klein ist, wobei die Gründe für die Nachfrage irrelevant sind. Das Problem hat aber die Realwirtschaft/Bevölkerung, da die Wechselkurse das Resultat des Devisenhandels sind und sich vom Gegenwert im Warenhandel stark entfernen können. Steigt der Frankenkurs, müssten die Löhne/Renten ja sinken. weil die importierten Produkte und auch die ins Ausland ausgelagerten Serviceleistungen (z.B.IT) billiger werden. Mit den importierten Rohstoffen billiger und den Löhnen tiefer, wäre die Schweizer Industrie inkl. Tourismus wieder konkurrenzfähig. Die Gewinne würden absolut ebenfalls kleiner, aber prozentual gleich bleiben, die Kaufkraft der Bevölkerung bliebe erhalten. Einfacher gesagt: steigender Frankenkurs = Deflation, wie schon anderswo dargelegt ein eher unerwünschtes Szenario und der einzige Weg Richtung (moderater) Inflation ist es eben, das Angebot an CHF zu erhöhen oder die Nachfrage zu dämpfen.Warum läuft das nicht wie beschrieben ab:- Lohn-/Rentensenkunge sind realpolitisch nicht durchsetzbar- Der Import wird behindert (Parallelimporte, unanständige Gebühren bei Post und Zoll, Protektionen einheimischer Sektoren)- Preise der importierten Güter werden durch teils absurde Margen hoch gehalten (ein T-Shirt made in Bangladesh, gestellfertig verpackt kostet 3 US$. Wird es in der Schweizer für 10 Fr. angeboten, gilt das schon als sehr günstig.Kurz gesagt, im Gegensatz zum Devisenhandel spielt hier der Markt nicht, und vor allem auch nicht so schnell.Um trotzdem noch auf Gold zu kommen. Höhere Golddeckung -> stärkerer CHF -> Deflation = wünschenswert?

 
Was heisst starke Währung schon? (ich lasse hier mal den Aspekt Gold weg).
Eigentlich - per Definition - ist eine starke Währung eine Währung, die nicht nur als Tauschmittel sondern auch als Wertaufbewahrungsmittel funktioniert. Sprich kleine Inflation/Teuerung. Bisher erfüllt der Franken diese Forderung ausgezeichnet.
Der Devisenhandel ist ein Markt und die Kurse sind das Resultat von Angebot und Nachfrage. Ist der CHF Kurs hoch, heisst dies, dass die Nachfrage nach ihm gross, resp. das Angebot klein ist, wobei die Gründe für die Nachfrage irrelevant sind.
Zunächst müsste man definieren, was hoch und tief bedeutet. Wenn der Franken gegen Dollar steigt, ist dann der Franken stärker geworden oder der Dollar schwächer? Es könnte auch sein, dass der Franken schwächer geworden ist und der Dollar noch schwächer. Auch dann wäre aus Sicht des "Einäugigen unter Blinden" der Franken gegen Dollar gestiegen.Ich betrachte Währungen wie Boote auf unruhiger See. Sie schwanken rauf und runter. Mal steigt - aus dem Franken-Boot betrachtet - der Dollar, mal fällt er.Ob jemand bei der See den Stöpsel gezogen hat und der ganze Wasserspiegel absinkt, lässt sich aber nicht feststellen, wenn man nur die anderen Boote betrachtet. Dazu müsste man einen Blick auf einen Felsen am Ufer werfen. Dieser Felsen ist Gold und der sagt uns, dass alle Boote gleichzeitig sinken. Das ist nicht ungewöhnlich und auch nicht schlimm aber man muss es wissen und in seine Planung mit einbeziehen.Was mir Sorge bereitet ist, dass die Frankenmenge in den letzten 10 Jahren verdoppelt wurde, ohne das die Menge an Gütern und Dienstleistungen in der Schweiz dies nachvollzogen hätte. Man kann es drehen und wenden wie man will: Das Verhältnis Geldmenge zu Gütermenge hat sich verschlechtert. Wann sich das nun in steigenden Preisen niederschlägt (im Idealfall repräsentiert ja die Geldmenge exakt die Gütermenge) wissen wir nicht. Aber die Gefahr besteht. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Die Gründe für die Nachfrage sind deshalb keineswegs irrelevant. Wenn jemand Franken kauft, um diese innerhalb der Schweiz in Güter umzutauschen (z.B. um ein Haus zu kaufen), dann schlägt diese Nachfrage in Teuerung um. Wenn jedoch die Franken nur gekauft und unbenutzt auf Konten gelagert werden, dann hat das keinen Einfluss auf die Teuerung. Letzteres ist ja seit Jahren bei uns der Fall: Die Frankenmenge hat sich stärker ausgeweitet als die Gütermenge und dennoch ist die Teuerung nicht gestiegen.Wie dem auch sei: Diese Frankenmenge "an Lager" kann jederzeit zum Einkaufen benutzt werden. Das kann niemand kontrollieren.
Steigt der Frankenkurs, müssten die Löhne/Renten ja sinken. weil die importierten Produkte und auch die ins Ausland ausgelagerten Serviceleistungen (z.B.IT) billiger werden.
Richtig. Das ist ja der Punkt, den ich als "Unterstützung der Exportindustrie" erwähnt habe. Genau aus diesem Grund.Unter einem Warengeldsystem könnte es mir eigentlich egal sein, ob die Preise steigen und ich die Teuerung über Lohnerhöhung ausgeglichen bekomme oder ob die Preise sinken und dafür die Löhne nach unten angepasst werden.Letzteres wäre sogar angenehmer wenn es eine Zeitverzögerung gibt: Ich kann mit dem alten Lohn noch billiger bzw. mehr einkaufen, bevor mein Lohn sinkt.Unter unserem Schuldgeldsystem funktioniert das allerdings nicht, weil hier die Geldmenge immer zwangsläufig wachsen muss, um Zinsen und Zinseszinsen bezahlen zu können.
Höhere Golddeckung -> stärkerer CHF -> Deflation = wünschenswert?
Eigentlich kann ich argumentieren: Technischer Fortschritt ist immer deflationär. Wenn durch Erfindung des Mähdreschers 200 Landarbeiter eingespart werden können und das Brot dadurch billiger wird, ist das positiv für das Volk.Aber in unserer aktuellen Realität mit Schuldgeldsystem hast Du recht, dass Deflation absolut desaströs für die Wirtschaft wäre. Deshalb verstehe ich die Schwächungs-Politik der SNB sehr gut.
 
Die Gründe für die Nachfrage sind deshalb keineswegs irrelevant.
Ich meinte, dass in einem Markt der Preis eines Produkts (CHF, T-Shirt) nicht von den Motiven des Käufers abhängig ist und meistens auch nicht von dessem (inneren) Wert. Da wie du schreibst die Nachfrage nach nach CHF höher ist, als der Bedarf um damit Schweizer Güter zu kaufen, steigt eben dessen Preis und die Relation zu den realen Gütern wird verzerrt, mit den skizzierten Folgen.Könnte das Grundproblem darin liegen, dass Währungen wie irgendwelches Schüttgut gehandelt werden? Wird der Zement im USD 10 % teurer, so ist die Auswirkung relativ begrenzt, wird der CHF in USD 10 % teurer, betrifft dies einen viel grösseren Teil der Wirtschaft.
 
Währungen als Schüttgut? Nicht schlecht, der Vergleich ;)Ich sehe das Problem einfach darin, dass sich Währungen von Zement oder T-Shirts in einem ganz wesentlichen Punkt unterscheiden: Sie können gratis und auf Knopfdruck beliebig vermehrt werden. Das ist bei physischer Ware eben nicht der Fall. Wenn Fed und EZB ihre Währungen drucken, mit dem Argument, ihre Exportwirtschaft zu stützen, wertet das den Franken im Verhältnis zu Euro und Dollar auf, ohne dass die SNB irgend etwas getan hätte und ohne dass sich an Angebot oder Nachfrage nach Franken oder Schweizer Gütern irgend etwas geändert hätte.Deshalb eben auch meine Vorbehalte, Währungen wie Sachwerte nur im Blickwinkel auf Angebot und Nachfrage zu betrachten.

 
Bericht in Cash.ch

Banken wollen an das Gold der Türken

Goldbasierte Einlagekonten sind zwischen Jahresbeginn und Ende Juli um 15 Prozent gestiegen, dreimal so stark wie gewöhnliche Sparkonten, geht aus Daten der Zentralbank hervor. Bei den Goldkonten erhalten die Kunden für das der Bank überlassene Edelmetall den dem Gewicht entsprechenden Betrag in türkischer Lira. Sie können dann das Bargeld abheben oder Kredite in Anspruch nehmen, während die Bank das Gold halten oder verkaufen kann.

Wer kann hier erklären was das genau bedeutet?

Die Kunden verkaufen im Prinzip ihr Gold der Bank?

 
Bericht in Cash.ch

Banken wollen an das Gold der Türken

Goldbasierte Einlagekonten sind zwischen Jahresbeginn und Ende Juli um 15 Prozent gestiegen, dreimal so stark wie gewöhnliche Sparkonten, geht aus Daten der Zentralbank hervor. Bei den Goldkonten erhalten die Kunden für das der Bank überlassene Edelmetall den dem Gewicht entsprechenden Betrag in türkischer Lira. Sie können dann das Bargeld abheben oder Kredite in Anspruch nehmen, während die Bank das Gold halten oder verkaufen kann.

Wer kann hier erklären was das genau bedeutet?

Die Kunden verkaufen im Prinzip ihr Gold der Bank?
Diese Bank wiederum macht ein Produkt darauf, zum Beispiel eben auch Kreditkarten, welches Erträge eruieren soll, wie im Artikel beschrieben, um das Gold in den Finanzkreislauf zu bringen. Der Hacken dabei ist meiner Meinung nach, dass das Gold verkauft und verliehen werden kann, somit physisch nicht mehr hinterlegt ist. Diese Produkte also nicht durch Gold gesichert sind, sondern durch die Bonität der Banken.
Es wird zwar versprochen die Kunden könnten das Gold auch wieder abheben (Die Bank erklärte, sie werde es bald den Kunden ermöglichen, ihre Sparguthaben in Gold abzuheben, statt in türkischer Lira oder ausländischer Währung.) Doch das ist ein Versprechen welches nur solange Gültigkeit hat wie die Bank solvent ist, es ist keine Sicherheit wie physisches Gold zu besitzen.

Würde ich in der Türkei leben, würde ich mein Gold in diesen Zeiten physisch behalten und mal abwarten wie sich die Wirtschaftslage entwickelt.

 
Wer kann hier erklären was das genau bedeutet?Die Kunden verkaufen im Prinzip ihr Gold der Bank?
Richtig. Genau so ist es. Und wie Du richtig vermutest, hat das alles einen Hintergrund.Offiziell ist folgendes inoffiziell und somit Verschwörungstheorie, wenn auch gut dokumentiert:Wie Du sicher weisst, haben die USA und Europa ein Embargo gegen den Iran verhängt. Somit ist dem Iran der Zugriff auf $ und € verwehrt. Oder anders: Der Iran kann mit Ölverkäufen keine Dollars oder Euros verdienen, die er im Welthandel für Einkäufe bräuchte.Der Trick läuft nun wie folgt:* Der Iran verkauft Gas und Öl an die Türkei und bekommt dafür türkische Lira.* Mit denen lässt sich ausserhalb der Türkei aber nichts anfangen.* Der Iran kauft nun Gold für diese türkischen Lira in der Türkei.* Mit dem Gold wiederum kann der Iran in Asien nach Belieben einkaufen, da Gold ja eine internationale Währung ist. Quelle: Zerohedge: How Iran Evades The Western Blockade: The Turkey-Dubai-Iran PetroGold TriangleNun passt alles zusammen: Die Türkei muss dem Iran ja - unter dem Strich - Gold für Öl liefern. Ergo hat die Türkei ein Interesse daran, möglichst viel Gold von den eigenen Bürgern zusammenzuraffen.Der Iran nutzt derzeit Gold als internationale Währung, die von keiner Grossmacht kontrolliert und überall akzeptiert wird.
 
Nach langer Zeit und Rückkehr aus der USA bin ich mal wieder im Forum unterwegs und ganz ehrlich mich schauderts geradezu wenn ich die letzten Goldthread Seiten durchlese.Ein zum Verschwörungstheoretiker verkommendes (Gold)Forum.Es ist zwar laienhaft geschrieben aber trifft den Punkt ziemlich genau mit meinen Erfahrungen in den USA:http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 64789.htmlDie Gold-Fanatiker werden es natürlich wieder als eine Lüge abstempeln wollen aber Fakt ist die aktuelle Situation in den Staaten hat sich massiv verbessert da ich doch ein grosses Umfeld in den USA zu meinem Kreis zählen kann stimmen die Aussagen der US Bewohner mit den Medienmitteilungen grösstenteils überein.Einige grössere Brocken an "Schocknachrichten " seitens der USA stehen uns noch bevor aber langfristig bin ich bezüglich dieses Landes sehr optimistisch eingestellt ;) Jeder kann seine Ansichten hier teilen aber womit ich extreme Mühe mit euch Goldfanatiker habe ,ist die Tatsache das ihr vom Gold so geblendet seit und somit alle andere Faktoren einfach ausblendet.Wieso nicht eingestehen das einige User hier gewaltig mit den Prognosen total daneben lagen?PS: Schaut euch mal die Performance Bankenaktien vs Gold an :kopfwand: 40-80 % vs ca 8 % Gold :kopfwand:

 
Würde ich in der Türkei leben, würde ich mein Gold in diesen Zeiten physisch behalten und mal abwarten wie sich die Wirtschaftslage entwickelt.
Danke für die Antwort. Interessant wäre noch zu wissen, wieviele Leute sich so ihr Gold abluchsen lassen.
 
Nach langer Zeit und Rückkehr aus der USA bin ich mal wieder im Forum unterwegs und ganz ehrlich mich schauderts geradezu wenn ich die letzten Goldthread Seiten durchlese.Ein zum Verschwörungstheoretiker verkommendes (Gold)Forum.
Ach du warst weg, hab ich gar nicht bemerkt :) Naja, soooo lange warst du ja auch nicht weg, am 24.10. hast du ja hier gepostet. Es hat doch nichts mit Verschwörung zu tun, wenn man alle Seiten beleuchtet und anschaut. Jeder kann sich ja selbst seine Meinung bilden.Zur Situation in den USA kann ich dir sagen, das viele dort zwei bis drei Jobs haben und die Amis sind echte Lebenskünstler, wenn es ihnen gut geht dann leben sie auf grossen Fuss und machen Schulden. Jetzt, wo sie aber merken, dass sie sich wegen der Immobilienkrise, von der ja noch viele betroffen sind, einschränken müssen, dann machen sie das aber auch. Wenn du in den USA kein Geld hast ist es ein hartes Leben, denn du siehst dort viel deutlicher wie es denen geht die Geld haben, nirgends sonst wird nämlich der Reichtum so zur schaugestellt wie in den USA . Das tolle an den Amis ist, sie sind nicht neidisch auf diejenigen, welche im Luxus schwelgen. The American way of Live, ist nämlich so zu verstehen! Ich bin ein Individuum, ich kenne meine Rechte, meine Verantwortungen und Pflichten und gehe meinen Weg, egal wie ihn die anderen gehen, ich erreiche mein Ziel auf meinem Weg. Diese Einstellung gefällt mir an den US Bürgern. Deswegen bin ich wie du davon überzeugt das die USA nicht untergehen wird.Was den Neid betrifft, warum hast du Mühe damit das Gold dieses Jahr weniger performt hat als die Banken? Sicher weisst du, dass auch ich ein Aktienanleger bin, heisst es für dich, ein Aktienanleger darf nicht in Gold investieren? Wäre es nicht auch seriöser von dir, wenn du die Goldperformance mit dem MSCI-World-Index vergleichen würdest und nicht mit einzelnen Aktien, wie zum Beispiel den Banken.
 
Bin jetzt auch mit kleiner Posi long.
Hälfte realisiert. Rest läuft mit engem TS weiter (5$). Monatsende ist schliesslich vorbei!
Hast den Ausstieg schön erwischt Gestern :bravo:
Rechnest in diesem Fall auch noch nicht gerade mit dem nächsten schmacken Anstieg im Gold? Ich habe immernoch 1'692 38.2er Fibo und 1'661 50er Fibo als Vervollständigung der Konsolidierung auf dem Radar. Das 50er darf nicht nach unten gebrochen werden.

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Ich sehe das ähnlich. Das 38er könnte Gold evtl. schon heute anlaufen. Wenn es dort durchrutscht rechne ich eher mit dem 61er als mit dem 50er. Aber Gold hält ja immer wieder mal eine Überraschung bereit. ;)

 
Jep, ez stehts genau am 38.2er Fibo. Denke aber nicht dass es hält, mal schauen. Stimmt das 61.8er Fibo bei 1'630 korrespondiert auch noch mit guten horizontalen Unterstützungen ;)

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