Gold

Ein tieferer Ölpreis könnte auch die Politik der EZB beeinflussen, da "Deflation" in Europa nun schon des Längeren auf die Wirtschaft drückt und Investitionen zurückgehalten würden. Die meisten Staaten sind heute noch höher verschuldet als während den "Staatsschuldenkrisen" und ein Ende ist in einigen Ländern nicht in Sicht, was die Defizite anbelangt....siehe z.B. Frankreich. 

Ein weiteres Erstarken des Dollars und die Aussicht auf steigende Zinsen in USA, könnten Gold weiter drücken.

Das Kapital sucht Rendite und die gibt es nicht bei Gold.

Als Währungsreserve hat es sich im laufend Jahr gar nicht schlecht geschlagen.

Hat seit dem 1.1. sogar ein paar Prozente zugelegt in SFr....bis jetzt.....denke aber zu einem Jahresendrally im Gold wird es wohl 2014 nicht kommen, sollte nicht ein schwarzer Schwan irgendwo auftauchen, von dem man nichts gewusst hat. Die Goldinitiative wird meiner Meinung nach abgelehnt, was ein Jahresendrally in die falsche Richtung ergeben könnte.

Ich behalte aber mein Gold ....und kauf sogar ab und zu ein paar Münzen....seh das langfristig. Gold wird schon nicht ins Bodenlose fallen in einer überschuldeten Welt, die einzubrechen droht, wenns kein Wachstum mehr gibt.

Ok, vielleicht zur Zeit ein teures Hobby.

Aber habe ja auch ein paar Aktien die sich sehr gut entwickelt haben in ihrem Wert.

Bin froh, dass ich kein Silber und keine Goldaktien hab. Die währen mir zu volatil.

Gold kann sicher noch eine ganze Weile weiter fallen. 

 
Heute fällt der Ölpreis nochmals deutlich nachdem bekannt wurde, die OPEC wird ihre Fördermenge nicht reduzieren.

Dies könnte auf den Goldpreis starken Druck ausüben. Denn das ist ganz klar deflationär und nicht inflationär. Diese Art der Deflation ist aber abgesehen von der Ölbranche und deren Kreditgebern!!, für die Wirtschaft wie Seife. Hat ev. den Effekt wie eine Zinssenkung. :mrgreen:

Für Gold könnte aber das bedeuten, dass es zu weiteren Kursrutschen kommen kann, denn Gold ist eine Absicherung gegen Inflation.

Aber die welche verkaufen wollten, haben das sicher schon lange getan, die, die langfristig behalten wollen sowieso nicht... aber die welche kaufen wollen, sollten vielleicht vorsichtig sein. Nur mein Senf. Lesen tun es dann eh etwa nur drei Personen hier....hehe....ist wohl auch mehr an mich selber gerichtet :)

 
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Heute fällt der Ölpreis nochmals deutlich nachdem bekannt wurde, die OPEC wird ihre Fördermenge nicht reduzieren.
Etwas reisserisch hierzu vom Öl-Experten Uli Pfauntsch:

Am 27. November steht den globalen Finanzmärkten das vielleicht bedeutendste Ereignis seit Jahrzehnten bevor. An diesem Tag werden die 12 Mitglieder der OPEC in Wien über ihre Förderpolitik beraten. Noch ahnen die wenigsten, wie weitreichend die Folgen sein könnten. Sollte die OPEC unter Führung von Saudi Arabien ihre Zapfhähne offen lassen, droht das Ende des US-Shale-Booms. Mit weitreichenden Konsequenzen für das US-Finanzsystem und die globale Wirtschaft.
Quelle:  http://www.goldseiten.de/artikel/226441--Finanzcrash-2.0---darum-ist-der-27.-November-2014-der-wichtigste-Tag-seit-Jahrzehnten.html?seite=1

Der Artikel ist durchaus lesenswert. Kurz zusammengefasst: Ein niedriger Ölpreis ist gut für die Wirtschaft, den Konsumenten aber schlecht für die US-Shale-Gas Industrie. Nach Meinung des Autors könnten Konkurse der ohnehin schon schlecht finanzierten Shale-Gas Firmen eine Finanzkrise 2.0 triggern. (Seine Meinung, nicht meine).

Hat das Auswirkungen auf Gold?

Ja und nein:

Einerseits laufen Gold- und Ölpreis seit Jahrzehnten recht gut parallel.  ....

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Wenn auch mit sehr hohen Schwankungen mit Preisen von 8 - 30 Barrel pro Unze. Im Moment stehen wir bei 14.45 Barrel/oz und somit einigermassen im Durchschnitt.

Ob also die aktuelle Schwäche im Ölpreis unmittelbare Konsequenzen auf den Goldpreis haben wird ist nicht sicher. Aber dennoch recht wahrscheinlich.

 
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Der Kurssprung von gestern lockt hier im TF keinen mehr zu einem Kommentar.  :wink2:

Hat überhaupt noch jemand Gold? Oder haben es alle "verloren" im crash? Verkaufen ist ja eine Art verlieren, denn man hat es dann nicht mehr.

Indien habe die Einfuhrbestimmungen gelockert. Könnte also Käufe auslösen im grossen Goldmarkt Indien.

Was man allgemein sagen kann, Gold ist definitiv nicht in einem Hype und die Euphorie verflogen. Diese Blase ist geplatzt, die Luft draussen. Wie weit der Preis noch fallen kann? Keine Ahnung.

Doch nicht so viel, wie der Preis steigen könnte, denk ich.

Aber die Gefahr eines weiteren Rutsches auf Grund von negativen Inflationszahlen besteht sicher.

 
Hat überhaupt noch jemand Gold?
Diejenigen die noch Gold haben, schämen sich dafür, dass sie den Markt total falsch eingeschätzt haben, ich auch....., und sämtliche Gelegenheiten zum Verkauf verpasst haben.

Es ist eigentlich nicht mal ein falsch einschätzen, denn der Logik folgend, hätte Gold steigen müssen, es ist eher  ein Ignorieren der Tatsache, dass sich der Markt nicht immer an die Logik hält. Und genau für solche Fälle gibt es Notbremsen, die ich bei Aktien auch immer konsequent plane und einsetze, bei Gold und Silber (noch schlimmer) hielt ich das nicht für nötig.

Gruss

schämefritze

 
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Ob man sich als Goldbesitzer schämen muss oder nicht, kommt darauf an, warum man überhaupt Gold gekauft hat.

Hat man es als Spekulationsobjekt gekauft in der Hoffnung auf steigende Preise und um einen Gewinn in Währung zu erzielen, dann ja, dann muss man sich schämen.

Hat man es als Absicherung gegen Währungsturbulenzen gekauft, hat man bisher ausser dem Timing nicht viel falsch gemacht.

Schämen muss man sich erst dann, wenn die aktuelle Schuldenblase langsam und geordnet abgelassen wurde, die Zentralbanken ihre Bilanzen wieder nach unten gefahren haben, ohne dass es dabei zu Währungsturbulenzen gekommen wäre.

Aber diese Frage ist noch nicht entschieden. Derzeit werden ja die Geldmengen noch weiterhin ausgeweitet (auch in den USA, trotz offiziell ausgelaufenem QE3). Das Spiel ist also weiterhin offen, die Schuldenblase ist noch am inflationieren, das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Zugegeben, ich habe die Lage 2009 völlig falsch eingeschätzt. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass der Markt eine Monetarisierung von Staatsschulden ohne Auswirkungen auf die Kaufkraft der Währung hinnimmt. Zumindest nicht 5+ Jahre lang.

Folgen die Märkte keiner Logik mehr?

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass sie immer der Logik folgen. Aber halt nicht zeitnah. Will heissen, es kann Verzerrungen geben, die über Jahre laufen. Oder wie es Jesse Livermore mal formuliert hat: "Die Märkte können länger in die falsche Richtung laufen als Du solvent bist."

So lange für mich also die Logik stimmt, sehe ich keinen Grund, meine Meinung zu ändern. Es sei denn, jemand kann mich davon überzeugen, dass meine Logik nicht stimmt, ich also einen fundamentalen Überlegungsfehler gemacht habe. Z.B. indem er mir plausibel erklärt, wie die ZB-Bilanzen und die Geldmenge schonend zurückgefahren werden können.

Für mich stimmt also die Gold-Story noch immer. Die Gründe, die mich vor rund 10 Jahren dazu veranlasst haben in Gold zu investieren, gelten für mich nach wie vor. Ja, sie sind sogar noch stärker als in den Jahren 2000-2003.

Und abgesehen davon: Angenommen, ich würde meine Unze Gold jetzt für $1200 verkaufen. Was würde ich damit konkret tun? In die bereits sehr hoch gelaufenen Aktienmärkte investieren? In Anleihen, deren Rendite bereits so niedrig sind, dass ihr Preis fast nur noch noch nach unten gehen kann? Oder in Cash auf einem Konto in Dollar, Euro oder Franken?

 
...eigentlich könnte man denken, dass bei rohstoffen rationale argumentation eher hinhauen müsste und diese somit einfacher zu traden wären als andere basiswerte. Die praxis zeigt jedoch, dass fundamentals sowie charttechnik nicht viel zu erfolg beitragen. Natürlich kann man hier widersprechen mit einem argumentarium von vielen pros und kontras - alles ist irgendwie begründbar.

Aus meiner sicht sind die mechanismen im rohstoffhandel für private kaum handelbar, ausser wieder irgenwelche extremzustände wie 2008.

Sollte jemand richtig fit sein im momentumtrading auf sehr kurzfristiger zeitebene, dann glaube ich auf langfristigen erfolg - soweit zu kommen ist aber wieder eine andere geschichte.

Meine einstiegsmarke für gold liegt bei usd 725, da wo es die letzten aufgegeben haben werden... bis dahin, völlig uninteressant und jeglicher gedanke daran eine zeitverschwendung.

 
Hehe....Ja ich schäm mich auch für so einiges was ich zu Gold geschrieben habe in der Vergangenheit....

:oops:

Meine Goldqoute hat sich automatisch reduziert und meine Aktienqoute automatisch aufgebläht. Musste nicht kaufen oder verkaufen dazu. Geht alles automatisch. Die Evolution der Buchwerte.

Nun ich sehe zwar immer noch rechtes Abwärtspotential im Gold. Trotzdem kommt mir nicht in den Sinn es zu verhökern. Denn wie MF, wüsste ich nicht in was die freigewordene Kohle dann anlegen. Meine Aktien welche ich schon seit Jahren habe und auch schlechte Zeiten durchgemacht habe damit, sind zu Hochform aufgelaufen. Fast unheimlich. Nene, da werd ich sicher nicht meine EPs verwässern. :mrgreen:

Langfristig halte ich an Gold fest und kaufe ab und zu ein paar Münzen. Letztes Jahr habe ich, wohl verfrüht, Richmont Aktien verkauft mit der Idee dies für Gold auszugeben. Da aber der Preis noch viel weiter fallen könnte, mache ich dies in dem ich gestaffelt ein paar Münzen kaufe.

Eins wird meiner Meinung nach verdrängt vom Markt. Wir befinden uns in einer künstlich erzeugten Stabilität.

Die meisten entwickelten Länder sausen im Eiltempo auf immense Probleme zu. Heute sind sie wesentlich höher Verschuldet als vor der Finanzkrise. Heute ist die Alterung ein drängendes Finanzierungs und Wachstumsproblem. Die unterschwellige Deflation war nicht wegzukriegen mit all den Massnahmen. Man wird ev. damit weiter herumexperimentieren. Doch hat man damit nur die Vermögenswerte aufgeblasen.

Dabei. Die Welt hat mittlerweile weniger ein Wachstumsproblem sondern mehr ein Verteilungsproblem. All die Schulden werden behauptet, können nur mit Wachstum bewältigt werden. Aber man könnte sie bewältigen/abbauen indem man die grossen Vermögen stärker besteuert. Die westliche Welt scheint nicht fähig dieses gravierende Problem in Angriff zu nehmen bevor die nächste Krise kommt. Würde sie dies machen, ja dann könnte man vielleicht Gold abstossen.

 
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Nun ich sehe zwar immer noch rechtes Abwärtspotential im Gold. Trotzdem kommt mir nicht in den Sinn es zu verhökern. Denn wie MF, wüsste ich nicht in was die freigewordene Kohle dann anlegen.
Genau. Warst nicht Du es, der kürzlich in einem Thread von genau diesem Anlagenotstand geschrieben hat? (mag nicht suchen).

Eins wird meiner Meinung nach verdrängt vom Markt. Wir befinden uns in einer künstlich erzeugten Stabilität.
Die meisten entwickelten Länder sausen im Eiltempo auf immense Probleme zu. Heute sind sie wesentlich höher Verschuldet als vor der Finanzkrise. Heute ist die Alterung ein drängendes Finanzierungs und Wachstumsproblem. Die unterschwellige Deflation war nicht wegzukriegen
Interessanter Punkt, zu dem ich selbst auch gespalten bin:

Einerseits ein klarer Druck in Richtung Asset-Deflation erkennbar, der aber durch künstliche Inflation der Geldmenge kompensiert wird. Ein Anachronismus, wie er bisher in der Geschichte nicht (oder kaum) jemals aufgetaucht ist und mit dem ich irgendwie nicht so recht umzugehen weiss: Deflation im klassischen Sinn bedeutet ja, dass die Währung gegenüber Sachwerten an Wert gewinnt (aka die Preise in Währung sinken). Aber wie ist das möglich, wenn doch die "Menge an Währung" stärker zunimmt als die "Menge an Gütern" und sich somit das Verhältnis zu Gunsten der Güter verschiebt?

Fragen über Fragen, Rätsel über Rätsel ;)

Nun gut, zum Teil habe ich's begriffen und unter dem Stichwort Quantitätsgleichung auch hier mal beschrieben:



Abwärtspotenzial im Gold?

Einerseits ja, aus folgenden Gründen:

* Es wird im Moment auf Dollar-Stärke gespielt. Begründet durch den Shale-Gaz Boom, das durch Anpassung der Statistik erhöhte US-GDP (Stichwort: ) und die daraus entstehende Hoffnung, die USA könnten a) Energie-unabhängig werden und b) dadurch ihr Handelsdefizit abbauen, wonach c) eine Rückzahlung der US-Schulden gg. China, Deutschland, Korea, Japan in greifbare Nähe gerückt scheint.

* weil 99%+ des Goldhandels weiterhin papiergesteuert ist und der Goldpreis somit vom Papierhandel dominiert wird. Der physische Goldhandel hat (noch) kaum eine Bedeutung.

Andererseits nein ...

* aus dem einfachen Grund als sich die Dollarmenge immer noch weitaus stärker ausweitet als die Goldmenge, sich also das Verhältnis Dollar:Gold weiterhin ausweitet.

* Weil immer mehr Länder ihre Goldreserven von der FED zurückfordern. Erfolgreich waren bisher: Aserbaidschan, Ecuador, Iran, Lybien, Mexiko, Rumänien und Venezuela. Letzte Woche haben auch die Niederlande ihre 112t erfolgreich von der FED abgezogen. Demgegenüber waren die 5t, die Deutschland effektiv von der FED zurück erhalten hat ein Trauerspiel.

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Somit bleibt unter dem Strich nach wie vor der Konflikt zwischen physischem Gold und Papiergold.

Papiergold dominiert derzeit den Preis und somit sind auch Preise unter $1000 durchaus realistisch.

Vermutlich aber nur für jeweils kurze Zeit, da die Förderkosten im Schnitt bei $1300-1400 liegen, und es im unteren Preis-Bereich sehr viele physische Käufer gibt, die Gold dann auch "sehen" wollen.

Entsprechend ist die aktuelle Situation ganz spannend: Wir sind einerseits vom Preis her in der Nähe eines 5-Jahres-Tiefs, andererseits signalisiert Knappheit von physischem Gold.

Der Fakt, dass etwas, das knapp ist (Gold) im Preis sinkt gegenüber etwas, das im Überfluss vorhanden (Dollar) ist und kostenlos unendlich produziert werden kann, ist eigentlich pervers!

Ich setze deshalb doch lieber auf das knappe, historisch bewährte Gut. ;)

 
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Es wird im Moment auf Dollar-Stärke gespielt. Begründet durch den Shale-Gaz Boom, das durch Anpassung der Statistik erhöhte US-GDP (Stichwort: ) und die daraus entstehende Hoffnung, die USA könnten a) Energie-unabhängig werden und b) dadurch ihr Handelsdefizit abbauen, wonach c) eine Rückzahlung der US-Schulden gg. China, Deutschland, Korea, Japan in greifbare Nähe gerückt scheint.
Wer begründet denn die USD-Stärke mit diesen Argumenten?

Meiner Meinung nach gibt es weitaus offensichtlichere Gründe für die Stärke im Greenback. Und zwar der zukünftige Kurs der Fed. Die Fed hat ihr QE-Programm eingestellt, während andere Notenbanken ihre Programme ausweiten (EZB, BoJ, SNB). Es wird damit gerechnet, dass die Leitzinsen in den USA ab nächstem Jahr angehoben werden. In den anderen Währungsräumen ist da noch lange nicht damit zu rechnen. Ich denke der USD hat, trotz dem kürzlich steilen Anstieg, noch weitaus mehr Potential in den kommenden Monaten.

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Meiner Meinung nach gibt es weitaus offensichtlichere Gründe für die Stärke im Greenback. Und zwar der zukünftige Kurs der Fed. Die Fed hat ihr QE-Programm eingestellt, während andere Notenbanken ihre Programme ausweiten (EZB, BoJ, SNB).
Dann bin ich mal ein bisschen böse und behaupte: Wenn EZB, BoJ, SNB ihre Gelddruckaktionen ausfahren, deutet das auf eine Schwäche von Euro, Yen hin aber nicht auf eine Stärke des Dollars. Aber einverstanden, dass das in unserer Wahrnehmung (aka. wir vergleichen den Franken mit Dollar und wenn der Franken sinkt, betrachten wir den Dollar als stärker) keine Rolle spielt :p

Ansonsten ist das Argument der erwarteten Zinserhöhung schlüssig.

Das Argument des auslaufenden QE3 weniger, denn die Geldmengenausweitung läuft auch ohne QE3 weiter. Schlicht deshalb, weil die Fed das Geld, das aus auslaufendehn QE3-Krediten zurückfliesst postwendend wieder als Kredit vergibt. Somit hat höchstens die Geschwindigkeit der Geldmengenausweitung abgenommen. Die Ausweitung bleibt aber nach wie vor intakt.

 
Einerseits ein klarer Druck in Richtung Asset-Deflation erkennbar, der aber durch künstliche Inflation der Geldmenge kompensiert wird. Ein Anachronismus, wie er bisher in der Geschichte nicht (oder kaum) jemals aufgetaucht ist und mit dem ich irgendwie nicht so recht umzugehen weiss: Deflation im klassischen Sinn bedeutet ja, dass die Währung gegenüber Sachwerten an Wert gewinnt (aka die Preise in Währung sinken). Aber wie ist das möglich, wenn doch die "Menge an Währung" stärker zunimmt als die "Menge an Gütern" und sich somit das Verhältnis zu Gunsten der Güter verschiebt?

Ich setze deshalb doch lieber auf das knappe, historisch bewährte Gut. ;)
Bei Inflation kommt es ja auch darauf an was nachgefragt wird und was angeboten wird.

Das Geld welches ins System eingespeist wurde sucht primär Rendite und generiert keine direkte Nachfrage. So wurde die Nachfrage gesteigert bei Immobilien und Aktien wo es Rendite gibt. Diese sinkt aber durch das Ansteigen der Preise.

Gegenüber Rohstoffen haben aber Dollar und Euro jetzt an Wert zugelegt (auch weil das Angebot schneller angehoben wurde als die Nachfrage gestiegen ist)

Der Traum (Wahn) nach ewigem Wachstum müsste dringend überdacht werden von den entwickelten Ländern. Stattdessen aber befinden sie sich nun im Wettbewerb mit den aufstrebenden Ländern, was auch wiederum deflationär wirkt, denn das Lohngefälle ist immens. Das heisst die breiten Lohnkosten müssen tendenziell nach unten angepasst werden oder es steigt die Arbeitslosigkeit.

Für Gold ist ein Erstarken der Währungen/Deflation erst Mal sicher kein Treiber. Doch in der Konsequenz wird dies das ganze System auf den Kopf stellen, wenn sich dies nicht durchbrechen lässt und bring sehr viel Ungewissheiten mit sich.

 
Und abgesehen davon: Angenommen, ich würde meine Unze Gold jetzt für $1200 verkaufen. Was würde ich damit konkret tun? In die bereits sehr hoch gelaufenen Aktienmärkte investieren? In Anleihen, deren Rendite bereits so niedrig sind, dass ihr Preis fast nur noch noch nach unten gehen kann? Oder in Cash auf einem Konto in Dollar, Euro oder Franken?
Genau DAS ist der Punkt.

Aber sonst.......es scheint tatsächlich so zu sein, dass mehrere oekonomisch hochgebildete Zentralbanker keine Skrupel haben das angefangene "Spiel" fortzusetzen ohne Rücksicht auf Logik oder sonstige störende Erfahrungen aus früheren Zeiten.

Das kann noch einige Zeit so weiter gehen aber die Sünden holen den Sünder immer einmal ein. Mal sehen ob dieses Mal tatsächlich eine neue Finanzgeschichte geschrieben wird. Ich glaube es nicht..... :pfeiffen:

 
Und abgesehen davon: Angenommen, ich würde meine Unze Gold jetzt für $1200 verkaufen. Was würde ich damit konkret tun?
Ja, DAS ist der Punkt. Es ist zu spät. Wenn wir aber anstelle der Logik zu folgen, dem Markt gefolgt wären, was man ja eigentlich immer tun sollte (the trend is your friend), dann hätten wir Gold vor ein paar Jahren verkauft, und damit Aktien gekauft. Aber wir haben den Höhepunkt der Blase nicht erkannt oder nicht erkennen wollen.

Ich bin da etwas enttäuscht von mir selber, weil ich es geschafft habe, bei Aktien strikt meine Regeln einzuhalten, aber bei den Metallen mir eingeredet habe, dass es nicht nötig sei.

Aber immerhin: Im Gegensatz zu Aktien, weiss ich bei Gold, dass der Wert nie auf Null fallen wird. Und das physische Gold gilt natürlich nach wie vor als Versicherung, das ärgert mich auch weniger als die ETFs, die ich eigentlich zur kurz- bis mittelfristigen Spekulation gekauft habe, aber nach ein paar erfolgreichen Trades keine passenden Ausstiegspunkte mehr gefunden habe.

Gruss

regelnichteinhaltenderfritze

 
Und abgesehen davon: Angenommen, ich würde meine Unze Gold jetzt für $1200 verkaufen. Was würde ich damit konkret tun?
Ich bin da etwas enttäuscht von mir selber, weil ich es geschafft habe, bei Aktien strikt meine Regeln einzuhalten, aber bei den Metallen mir eingeredet habe, dass es nicht nötig sei.
Da bist du nicht der Einzige.

Ich hatte bei Aktien schon die Erfahrung gemacht, da ich 2007 nicht mit einem crahs gerechnet habe in diesem Ausmass.

Doch bei Aktien bin ich grundsätzlich immer auf der Hut. Setze ab und wann Puts oder reduziere, wenn ich das Gefühl habe eine Aktie überschiesst. Doch beim Gold habe ich noch bedenkenlos aufgestockt, als eigentlich hätte erkennbar sein sollen, dass es überschossen hatte. 

Im Nachhinein ist man immer klüger.

Aber so Übertreibungen können ja nur stattfinden weil viele das auch nicht sehen. Hier im TF hatte ja Salla ein paar Mal gewarnt. Ich dachte der kommt halt nicht draus :oops: Eine Korrektur dacht ich schon könnte kommen aber eben nur eine Korrektur. So folgte ich auch der Logik wie viele, gestiegene Geldmenge und Schulden gleich steigender Goldpreis.

Dabei waren  Merkmale einer Blase durchaus vorhanden.

Z.B. Euphorie. Ich selbst stellte mir auch schon weit höhere Preise vor.

Dann auch, dass es ja in Wahrheit gar keine Inflation gab und auch keine Anzeichen dafür und der Preis trotzdem immer weiter stieg.

Na ja, nur Erfahrungen die auch weh tun, sind lehrreich, sag ich mir.

Mein Grundprinzip ist, ich muss so angelegt sein, dass ich meine eigenen Fehler überlebe.

Einige Aktien mit denen ich 2007 in den crash geschlittert bin und auch dachte wieso habe ich nicht etc...sind heute einiges mehr wert als 2007. Es gibt für mich genügend Gründe anzunehmen, dies wird auch beim Gold eines Tages der Fall sein.

Allerdings was ich als Szenario mir auch vorstellen kann, dass es an den Börsen noch zu einem richtigen Rally kommen könnte (Euphorie) und bei Gold noch ein Ausverkauf stattfinden könnte (Aufgabe) bevor es wieder ansteigt.

Wer noch nie Fehler gemacht hat an der Börse, müsste ja superreich sein.

 
Spannend wird es, wenn die Preise von Aktien und Anleihen der Schwerkraft folgen und sich das dort investierte Kapital eine neue Heimat sucht.

Rennt dann das ganze Kapital in Immobilien, Land, Rohstoffe, Edelmetalle oder kommt es zur Krise?

Ich bin mit mir noch nicht einig, wie ich das beurteilen soll. Einerseits scheint plausibel, dass es dann bei den Sachwerten zu einer starken Preissteigerung kommt wegen des grossen Kaufdrucks. Also starker Inflation.

Andererseits könnten wir auch in eine echte Deflation schlittern. Wer nämlich eine Aktie für 100 auf Kredit gekauft hat und nun für die Aktie nur noch 90 bekommt, kann seinen Kredit nicht mehr bedienen und geht evtl. Konkurs.

Die Eigenkapitaldecke der Banken ist zu dünn, um grössere Verluste zu tragen und ich bezweifle, dass sich die Staaten nochmals breitschlagen lassen, die Banken wiederum auf Kosten der Steuerzahler zu retten.

Somit wäre auch eine veritable Asset-Deflation denkbar, bei der im wahrsten Sinne des Wortes auch das Tafelsilber verscherbelt werden muss, um die Schulden zu decken. Entsprechend starker Verkaufsdruck und in der Folge Deflation.

Da es weltweit mehr Geld gibt als Dinge, die man dafür kaufen kann käme es dann zu einer grossen Konkurswelle. Gewinner wären jene, die über genügend Geldreserven verfügen um dann für ein Butterbrot die Sachwerte aufzukaufen. Bzw. auch jene, die über schuldenfreie Sachwerte verfügen und nicht gezwungen sind, diese zu verkaufen.

Meinungen hierzu?

 
Da es weltweit mehr Geld gibt als Dinge, die man dafür kaufen kann käme es dann zu einer grossen Konkurswelle. Gewinner wären jene, die über genügend Geldreserven verfügen um dann für ein Butterbrot die Sachwerte aufzukaufen. Bzw. auch jene, die über schuldenfreie Sachwerte verfügen und nicht gezwungen sind, diese zu verkaufen.

Meinungen hierzu?
Somit wäre auch eine veritable Asset-Deflation denkbar, bei der im wahrsten Sinne des Wortes auch das Tafelsilber verscherbelt werden muss, um die Schulden zu decken. Entsprechend starker Verkaufsdruck und in der Folge Deflation.
Wie verteidigt man nun in dieser Situation seinen Noch-Besitz. Man sorgt dafür, dass diejenigen mit den genügenden Geldreserven diese verlieren, somit können sie die auf den Markt flutenden Sachwerte nicht kaufen. Und wie macht man das, mit einer Währungsreform vielleicht?

ICH schliesse bei den heutigen Finanzjongleuren gar nichts mehr aus.

Eine weitere Variante: Die Chinesen kaufen noch den Rest der westlichen Firmen auf, die sie bisher noch nicht im Sack haben......... :oops:

 
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In einem Kommentar zu einem Artikel im Tagi

Alle Anlageklassen ausser Gold schrieb ein gewisser Hans Meister u.a.

Gold hat in der Menschheitsgeschichte immer mehr an Wert auf lange Sicht verloren.
In Arbeitszeit (minimum Lohn):
Altes Rom: 1200 Stunden
1910: 330 Stunden
CH heute: 44 Stunden.
Fazit: Gold hat massiv verloren an Wert f.d. Menschen.
Was meinen die Goldbugs zu dieser Aussage?

 
In einem Kommentar zu einem Artikel im Tagi

Alle Anlageklassen ausser Gold schrieb ein gewisser Hans Meister u.a.

Gold hat in der Menschheitsgeschichte immer mehr an Wert auf lange Sicht verloren.

In Arbeitszeit (minimum Lohn):

Altes Rom: 1200 Stunden

1910: 330 Stunden

CH heute: 44 Stunden.

Fazit: Gold hat massiv verloren an Wert f.d. Menschen.
Was meinen die Goldbugs zu dieser Aussage?
Vielleicht, dass der Römer für 1 Brot ebenfalls länger gearbeitet hat als der CH heute....?

 
Genau. Ich hab's an anderer Stelle schon geschrieben: Dass wir heute für eine Unze Gold (oder ein Brot) weniger lange arbeiten müssen als die Römer, ist dem technischen Fortschritt geschuldet.