Gold

Also ich will ja nichts verschreien aber im aktuellen Goldpreis ist sicherlich auch etwas "Ukraine-Bonus" enthalten!Sollte sich die Lage dort entspannen, ist dieser Bonus rasch dahin und Gold sinkt wieder.Natürlich kann sich die Lage auch verschärfen und der Goldpreis steigt weiter.
Nun zeigt sich halt auch, dass Gold als sicherer Hafen nich ausgedient hat. Doch sehe ich es auch so, die Krimkrise kann wohl kurzfristig dem Gold Auftrieb geben. Doch einen langfristigen Aufwärtschub wäre meiner Meinung nach eher wegen einer Verunsicherung gegenüber den Währungen. Z.Z wird z.B. die Eurokrise ja als überwunden angesehen vom Markt, wenn man die Zinsen für Staatsanleihen von Italien oder Spanien anschaut. Die sind jetzt auf ein Rekordtief gefallen. Da frag ich mich wie realistisch ist denn dies? Ich würde auf alle Fällen diesen Staaten kein Geld auf 10 Jahre pumpen zu dem mini-mickrigen Zins den man dafür bekommt. Langfristig sehe ich darin ein grosses Gefahrenpotential für die Stabilität des EURO, denn die Zinsen werden ja nicht vom Markt reguliert, sondern von der EZB und wie lange die dies kontrollieren kann ist mir ein Rätsel. Vor allem die Folgen welche in einer Finanzkrise münden können, da die Verschuldungen (auch von Immobesitzern und Firmen) ja durch eine rosa Brille verfärbt bleiben. Die Zentralbanken manipulieren mit ihrer Politik alle Asset-Preise auch wenn dies eher ein Nebeneffekt ihrer Poltik ist und ja kaum die Absicht geschweige denn die Aufgabe sein kann.
 
Es gibt den Spruch: Politische Börsen haben kurze Beine.Daher ist die Gegenbewegung innerhalb eines Abwärtstrendes im Goldpreis im Zusammenhang mit der Krimkrise eventuell eine trügerische.Spekulativ und kurzfristig können solche Bewegungen interessant sein für Trader. Doch braucht es dazu wohl Disziplin und Chart-Technik und klare Vorstellungen im Bezug auf die Summen die man riskiert. Ich spekulierte noch nie mit Gold, in der Absicht kurzfristig dann Gewinne darin zu realisieren. Dafür scheinen mir Aktien geeigneter, da ich von Charttechnik etwa so viel versteh wie der Samichlaus. :pfeiffen: Wer langfristig Gold kaufen will und sich über seine Gründe im Klaren is, hat auch Zeit zum Warten oder zum gestaffelten kaufen.Die 1000er Marke im unzenpreis habe ich noch nicht abgeschrieben :mrgreen: So kauf ich jetzt zwar ab und zu eine/zwei Münzen aber mit halber Überzeugung, dass wir die tiefkurse gesehen hätten.Im Moment seh ich doch einige Gründe welche in den nächsten XX-Monaten den Goldpreis unter Druck setzen können und seh eher weiter steigende Kurse an den Aktienmärkten, sollte sich die Krimkrise nicht dramatisch entwickeln, was ich eher nicht glaube.Ein anderes Kaliber wäre ein Einbrechen der Wirtschaft und der Immopreise in China, was früher oder später mir eine realistische Gefahr scheint. Was jedoch gerade auch ungewisse Konsequenzen für den Goldpreis hätte, da China nun vor Indien zum grössten Markt von Gold aufgestiegen ist und gerade die neue Käuferschicht wegbrechen könnte.Im Ausblick von 10Jahren bin ich jedoch für mich persöhnlich sicher, dass es keinen Handlungsbedarf gibt mein Gold zu verkaufen/reduzieren. Doch werde ich die Konsequenzen dann auch ausbaden müssen, wenn in 10 Jahren Gold z.B. nur noch 800$/oz kosten sollte und der Dollar bei z.B. -.50Rp. steht. :eek:Es is nich so, dass ich mir 10Jahre als Ziel gesetzt hätte wo ich mein Gold stur behalten will. Doch sehe ich halt aufgrund der Staatsverschuldungen/Geldmengen/tiefen Zinsen die Gefahr einer Inflation am Horizont oder sogar hinter dem Horizont.

 
...wenn in 10 Jahren Gold z.B. nur noch 800$/oz kosten sollte und der Dollar bei z.B. -.50Rp. steht. :eek:
Also nur eines von beiden ist möglich: Entweder der Dollar gewinnt an Wert gegenüber Gold, dann kostet er über Fr. 1.- oder der Dollar verliert knapp die Hälfte seines Wertes, dann verdoppelt sich der Goldpreis in Dollar.Aufgrund der Ausweitung der Dollarmenge erscheint mir das zweite Szenario realistischer.Schlussendlich interessiert Dich aber nicht der Goldpreis in Dollar sondern in Franken. Bzw. die Fragen:* Was kann ich mir heute für eine Unze Gold kaufen und was in 10 Jahren?* Was kann ich mir heute für Fr. 1000.- kaufen und was in 10 Jahren?
 
Also nur eines von beiden ist möglich: Entweder der Dollar gewinnt an Wert gegenüber Gold, dann kostet er über Fr. 1.- oder der Dollar verliert knapp die Hälfte seines Wertes, dann verdoppelt sich der Goldpreis in Dollar.
Alles is möglich. Schau mal den Dollar/Franken z.B. 1986-1999Dann den Goldpreis in $ im gleichen Zeitfenster.Im Nachhinein lässt sich fast alles belegen. Will damit nur sagen, dass die Logik: Dollar sinkt gegen Franken also steigt der Goldpreis zwingendermassen gegenüber Dollar, nicht stimmen muss. Der Franken is abgesehen davon auch eine schlechte Referenzwährung da alles darin möglich is. So kann auch der Dollar dagegen gewinnen und der Goldpreis kann in Dollar steigen womit man als Schweizer mit Gold dann den Fünfer und das Weggli hätte.Dollar und Gold haben in dieser angegebenen Zeit 86-99 an Wert verloren, womit Gold überproportional gegenüber dem Franken.
 
Alles is möglich.

Schau mal den Dollar/Franken z.B. 1986-1999

Dann den Goldpreis in $ im gleichen Zeitfenster.
Ich sehe Dein Problem. Es ist nämlich immer die Frage, was man als Referenz nimmt. Dollar, Gold, Franken ... können gegeneinander im Preis steigen oder fallen.Was bedeutet zum Beispiel die Aussage: "Der Dollar kostet noch 50 Rappen?" Bedeutet das, dass der Dollar die Hälfte seiner Kaufkraft verloren hat (was sich in entsprechender Teuerung niederschlagen müsste) oder bedeutet das, dass der Franken sich in Kaufkraft verdoppelt hat? Oder eine Mischung aus beidem?

Amerikaner und Schweizer bezahlen beide gleich viel für Erdöl (Schwankungen wie Transportkosten oder Steuern mal aussen vor). Denn Erdöl hat in beiden Ländern den selben Wert. Es hat aber nicht den selben Preis, weil die Währung, in der es schlussendlich bezahlt wird, schwankt bzw. langfristig (aka. Teuerung) in Kaufkraft und Wert sinkt.

Wenn ich also die Welt um mich herum in Dollar bemesse, muss ich mir bewusst sein, dass ich nicht mit einem Zollstock sondern mit einem Gummiband messe, da der Dollar eben keine Konstante ist.

Bemesse ich die Welt hingegen in Gold, ist das zumindest langfristig ein zuverlässigerer Massstab.

Beispiel:

Öl in Gold:

Anhang anzeigen 7798

Hier sehen wir - zugegeben - sehr hohe Schwankungen. Aber es sind eben nur Schwankungen, die sich über die Zeit ausgleichen. Öl kostet in Gold heute etwa so viel wie z.B. 1950 oder 1980

Extremer ist der Chart Öl in Dollar:

historical-oil-prices-in-2011-dollars.png


Hier sieht man sehr schön, wie in Dollar bemessen der Ölpreis seit der Abkopplung des Dollars von Gold 1971 gestiegen ist.

Wir wissen allerdings, dass nicht der Ölpreis gestiegen ist sondern dass sich der Wert des Dollars seither verringert hat.

 
@marcello. danke für die charts. Ich habe im Beitrag nähmlich zuerst darum gebettelt es würde jemand genau so was reinstellen, da ich technisch nich fähig dazu :oops: hab es dann aber wieder geändert. @MF, ja der Ölpreis scheint mir eigentlich generell ein guter Referenz-ansatz ( im langfristigen Ausblick vielleicht generell der Preis für Energie )Daher is die Situation der USA ja durch ihre Gas und Ölförderungen durch Fracking z:Z auch eine andere als noch vor wenigen Jahren.Somit könnte ja der Preis für Öl und Gas in USA unter Druck geraten. Womit der Dollar jetzt mal nur von diesem Aspekt her betrachtet an Wert zulegen würde.

 
Somit könnte ja der Preis für Öl und Gas in USA unter Druck geraten. Womit der Dollar jetzt mal nur von diesem Aspekt her betrachtet an Wert zulegen würde.
Richtig. Also ist auch der Ölpreis keine perfekte Referenz. Man stelle sich nur vor, die kalte Fusion würde marktreif und die Nachfrage nach Erdöl fällt innert Jahren um 90%. Ähnliches haben wir Ende der 1980er Jahre mit Kupfer erlebt, das ja generell als Indikator für Rohstoffpreise und Wirtschaftsaktivität gilt. Dank Glasfaser sank der Kupferpreis innert sehr kurzer Zeit um 50%.Auch der Brotpreis ist keine perfekte Referenz (man denke an Missernten, Überschüsse oder Kriege).

Genau so wenig ist Gold eine perfekte Referenz.

Ich behaupte lediglich: Sowohl Gold als auch Öl und Brot sind langfristig ein besserer Massstab als eine Währung.

 
Ich behaupte lediglich: Sowohl Gold als auch Öl und Brot sind langfristig ein besserer Massstab als eine Währung.
Der Brotpreis is wohl auch stark vom Ölpreis/Energiepreis abhängig. Von der Aussaht, Ernte über das Backen bis zur Auslieferung.Der Goldpreis is vielleicht auch ein Indikator von Zukunftssorgen generell. Dass er sich klar von der tatsächlichen Inflation bzw. des eigentlichen Kaufwertes der Währungen Dollar/Euro/Franken abkoppeln kann über längere Zeit haben wir ja die letzten 13 Jahre erlebt. Somit enthält der Goldpreis wohl auch ein irrationales Element. Fast schon ein instinktives, religiöses Argument haftet wohl am Gold und den Gründen weshalb es zum Teil ja auch zu fast weltanschaulichen Diskussionen in Foren darüber kommt und die Fronten manchmal so verhärtet sind. Würde ich die Zukunft nur rosig sehen, so wären ja auch Aktien alleine ein ausgezeichneter Schutz vor dem Werteverlust der Währungen und Gold würde keinen Sinn machen. Doch sehe ich eben im Ablauf der letzten 13 Jahre an den Börsen und den Ursachen, Wirkungen und folgenden Massnahmen keinen zufälligen und folgelosen Prozess. Die Finanzkrise zeigte auf, wie komplex und verletzlich diese Welt geworden ist und vieles nur fiktiv scheint wenn ein Stolperstein das ganze zum Einbruch bringen könnte.

Doch jetzt steht der Goldpreis im Tal eines Preiseinbruchs. Der klare Trend is gebrochen. Verunsicherungen die gibt es immer. Doch für eine Preissteigerung im Gold, welche es wieder auf die Niveaus von vor der Trendwende bewegen würde, braucht es dann allenfalls eine tatsächliche anziehende Inflation. Und die kann noch, falls sie denn einsetzen sollte, noch länger auf sich warten lassen.

 
Man muss es auch aus anderen Blickwinkeln betrachten:Nimm mal an, Du wärst ein erfolgreicher und wohlhabender Unternehmer in einem beliebigen Schwellenland, das Devisen-Ausfuhrbeschränkungen kennt. Ein x-beliebiges Südamerikanisches Land. Z.B. Peru.Du hast ein Vermögen in einer Währung (Sol), der Du nicht vertraust. Was also tun? Du würdest gerne US/EU-Aktien/Anleihen kaufen oder Euros/Dollars in Cash besitzen. Aber Deine Regierung erlaubt Dir nicht, mehr als einen vergleichsweise kleinen Betrag an Soles in Dollar zu tauschen. Was bleibt Dir da zur Absicherung Deines Vermögens ausser Immobilien in Peru und Gold?Was passiert, wenn die USA ihre Wirtschaftssanktionen gegen Russland wahr machen und unter anderem russische Konten in den USA sperren? Das wäre nicht nur für die Russen sondern für alle anderen Weltbewohner ein Alarmsignal, dass ihre Gelder in den USA nicht sicher sind bzw. der staatlichen Willkür unterliegen und jederzeit beschlagnahmt werden können, wenn die eigene Regierung die USA in irgend einer Form anpissen sollte. Auch diese Menschen wären dann froh um jeden Goldbarren in ihrem Besitz oder in einem sicheren Tresor in der Schweiz oder in Singapur.In beiden Beispielen geht es den Investoren bei ihrer Motivation, Gold physisch zu besitzen, nicht um eine Rendite oder einen Gewinn sondern schlicht um Diversifikation und Vermögenserhalt. Das spricht nicht gegen Aktien aber eine gewisse Verteilung des Vermögens macht - je nach Land - durchaus Sinn.Die Südamerikaner können gar nicht in US-Aktien investieren. Selbst wenn sie wollten.Und die Russen? Tja, die können und tun dies auch. Aber was passiert, wenn russische Konten in den USA eingefroren werden? Bleiben die Aktien dann in Besitz der Russen? Und wenn ja, wo hin werden die Dividenden ausgezahlt?

 
In beiden Beispielen geht es den Investoren bei ihrer Motivation, Gold physisch zu besitzen, nicht um eine Rendite oder einen Gewinn sondern schlicht um Diversifikation und Vermögenserhalt. Das spricht nicht gegen Aktien aber eine gewisse Verteilung des Vermögens macht - je nach Land - durchaus Sinn.
Diversifikation macht in jedem Land Sinn meiner Meinung nach. Doch dabei spielt sicher die individuelle Mentalität eine Rolle. Mit Diversifikation wird es immer Phasen geben, wo man dann eben eine unterdurchschnittliche Performance hat. Doch is nix gratis zu bekommen. Ich habe aus Diversifikationsgründen 2001 angefangen Gold zu kaufen (mein ertser Kauf stellt den grössten Anteil an meinem Gold und daher hatte ich wohl Glück im Spiel....und damals auch Pech in der Liebe :mrgreen: ). Und wie du schreibst, damals ohne den Gedanken ob dieses nun steigen würde. Doch, dass ich dieses dann aufgestockt habe zu weit höherem Preis, dies ärgert mich heute halt schon ein Wenig.Denn ich war ja schon diversifiziert. Da habe ich angesichts der Aussicht der Trend würde weiter bestehen, das muss ich nun so sehen, halt wohl aus Gier gehandelt aber auch aus der Panik welche sich in und nach der Finanzkrise ausbreitete. Aber solche Fehler sind an der Börse kaum zu verhindern und auch bei Aktien ziemlich normal. Gerade auch deshalb is Diversifikation geradezu meine Lebensversicherung. :mrgreen: Meine Diversifikation hat sich über die Jahre sehr bewährt. Denn gerade das Gold spielte sicher eine Rolle, dass ich bei den teilweise starken Kurseinbrüchen bei meinen Aktien, 2001-2003 und 2008/9 nicht in Panik geraten bin und sie eben nicht verscherbelt habe, auch wenn ich manchmal den Finger am Abzug hatte :baseball: Müsste ich heute eine Zusammenstellung neu festlegen wie ich meine Kohle aufteile, ich würde sofort wieder einen Anteil in Gold anlegen, egal ob die Aussichten darin nun z.Z. nicht sehr gut sind damit eine Wertsteigerung zu erzielen. 2001 waren diese Aussichten auch alles andere als klar. Damals kostete ein Kilo ca. 14'000.-Fr. Heute fast 38'000.-Fr. Somit muss man aber nüchtern festhalten, billig is dies nicht und der Raum nach Unten ungewiss. Aber was is denn heute schon billig ausser Kredit? :? Im Euroraum, is heute eine Notitz in der Zeitung, ist die Teuerung auf ein Rekordtief gefallen. Also Infla in weiter Ferne. Allerdings is dies auch für Aktienbesitzer kein Grund zum Jubeln. Denn Deflation wäre auch für Aktien ein Graus. Daher is halt auch genügend cash nich zu verachten je nach Gemüt und Risikofreude/Risikofähigkeit eines Anlegers.Dieser Beitrag gehörte allenfalls ja eher in den Langfristthread aber jetzt is er halt hier gelandet.
 
Gold könnte heute mit einem Daily Close grösser als 1'330 den kurzfristigen Upchannel nochmals retten. Ansonsten rückt 1'270 wieder in den Fokus.
Na ja, knapp aber doch.Längerfristig: Die nun von Yellen bestätigten Aussichten auf ansteigende Zinsen in USA, die könnten im Gegensatz zu 2004. als der Goldpreis noch viel tiefer stand, nun auf deutlich höherem Niveau und bei gebrochenem Trend, den Preis weiter unter Druck setzen.Solche Talfahrten habe ich mit Aktien schon zwei Mal mitgemacht. Teilweise zwischenzeitliche immense Werteverluste. Da stellt sich natürlich die Frage ob man dies nicht vermeiden könnte. Doch wenn ich da immer alles abgestossen hätte, nachdem die Kurse bereits deutlich eingebrochen waren, ich wäre heute wohl pleite. Die meisten Aktienkurse sind ja wieder deutlich gestiegen und es war somit richtig, im Nachhinein gesehen, sie nicht in den fallenden Markt hinein zu verkaufen. Auch wenn es diese Zeitpunkte gab, wo ich eigentlich ahnte, dass es nun wohl für Monate abwärts gehen wird mit den Kursen.Natürlich kann immer alles anders kommen als man meint. Doch seh ich nun mehr Gründe für deutlich tieferen Goldpreis bis Ende Jahr, als für einen höheren Goldpreis. Vor allem die sehr tiefen Inflations-erwartungen und die angekündigte Zinswende. Die globalen Wachstumsaussichten scheinen auch intakt, was für die Aktienbörsen grundsätzlich ein positiver Faktor ist. Wenn auch mit Vorbehalten und Risiken wie z.Z. ev. China, so sieht die Welt im Moment doch relativ stabil aus und die Eurokrise und Staatsverschuldungen und aufgeblähten Geldmengen, die sind in den Hintergrund der Wahrnehmung verdrängt. Weg sind sie deswegen natürlich nicht :mrgreen: .
 
Natürlich kann immer alles anders kommen als man meint. Doch seh ich nun mehr Gründe für deutlich tieferen Goldpreis bis Ende Jahr, als für einen höheren Goldpreis. Vor allem die sehr tiefen Inflations-erwartungen und die angekündigte Zinswende. Die globalen Wachstumsaussichten scheinen auch intakt, was für die Aktienbörsen grundsätzlich ein positiver Faktor ist. Wenn auch mit Vorbehalten und Risiken wie z.Z. ev. China, so sieht die Welt im Moment doch relativ stabil aus und die Eurokrise und Staatsverschuldungen und aufgeblähten Geldmengen, die sind in den Hintergrund der Wahrnehmung verdrängt. Weg sind sie deswegen natürlich nicht :mrgreen: .
Ja und im Hintergrund wartet noch das (verd...) Freihandelsabkommen mit den USA. Sollte dort etwas vorwärts gehen, dann dürften die Märkte euphorisch werden. Denn das würde die Konsumenten in der EU zwar um einige Jahrzehnte zurück werfen (Umwelt, Gentech, Konsumentenschutz, Arbeitsrecht), dafür die (Aussicht auf die) Gewinne der Konzerne in den Himmel wachsen lassen. Zwar eine Illusion, aber die Medien werden es schon richten.......
 
Längerfristig: Die nun von Yellen bestätigten Aussichten auf ansteigende Zinsen in USA, die könnten im Gegensatz zu 2004. als der Goldpreis noch viel tiefer stand, nun auf deutlich höherem Niveau und bei gebrochenem Trend, den Preis weiter unter Druck setzen.
Steigende Zinsen sind grundsätzlich schlecht für Aktien und Edelmetalle, gut für Anleihen und Cash.Dabei ist die Frage, was die Teuerung macht, denn steigende Teuerung wäre wiederum gut für Edelmetalle und schlecht für Anleihen und Aktien.

Wenn Du also von steigenden Zinsen bei niedriger Teuerung ausgehst, müsstest Du (nach klassischer Lehre) von Aktien/EM in Anleihen umschichten.

In der Praxis würde ich das aber keinesfalls empfehlen. Und zwar aus folgenden Gründen:

1. Steigende Zinsen bei niedriger Teuerung ist exakt das Gegenteil dessen, was die Fed will. Die will nämlich eine steigende Teuerung so um 2-4% bei niedrigen Zinsen, damit die Inflation die Schulden der USA automatisch verringert bzw. die Gläubiger entreichert. Ganz nach dem Motto "Never fight the Fed" dürfte die Fed sich also etwas einfallen lassen, um diesem Szenario entgegen zu wirken.

Wie die Fed das genau anstellen wird, kann ich nicht sagen aber ich vermute mal, es wird darauf hinaus laufen, dass die Fed Geld direkt in die Wirtschaft pumpt und zwar unter Umgehung der Banken. Beispielsweise direkte Vergabe von Hypotheken, Studentendarlehen etc.

2. Anleihen sind immer noch teuer, sprich: Zinsen niedrig. Anleihen sind ein gutes Geschäft, wenn die Zinsen bereits hoch sind, nicht aber, wenn sie noch am steigen sind. Beispiel: Wer 1979 30-jährige US-Treasuries mit 13%-Coupon gekauft hat, hat alles richtig gemacht.

Solange die Zinsen aber steigen, verringern sich entsprechend die Anleihenpreise, sind also nur dann ein gutes Geschäft, wenn man Anleihen mit kurzer Laufzeit kauft und sie bis zur Maturität hält.

Daraus folgt, dass steigende Zinsen grundsätzlich für alles schlecht sind: Aktien, Anleihen, Gold und erst recht für Immobilien. Ähnlich wie wir in den letzten 10-20 Jahren ein Umfeld hatten, wo alles gestiegen ist, würden wir bei steigenden Zinsen alles sinken sehen. Somit würde sich dann die Frage stellen, welches die am wenigsten schlechte Anlageklasse ist.

Im grossen Bild ist das auch sehr einfach nachvollziehbar: Die Welt hat sich auf allen Ebenen (Staat, Unternehmen, Konsument) hoch verschuldet, jetzt steigen die Zinsen und entsprechend muss mehr Geld für den Schuldendienst aufgebracht werden. Es bleibt entsprechend weniger verfügbares Einkommen übrig.

Deshalb schliesse ich mich der allgemeinen Marktmeinung nicht an, dass ZIRP (Zero Interest Rate Policy) enden und QE3 auf Null zurückgefahren wird.

Die Fed ist bisher nur ein bisschen vom Gas gegangen. Ob sie es wagt, auf die Bremse zu treten, bezweifle ich.

 
Deshalb schliesse ich mich der allgemeinen Marktmeinung nicht an, dass ZIRP (Zero Interest Rate Policy) enden und QE3 auf Null zurückgefahren wird.Die Fed ist bisher nur ein bisschen vom Gas gegangen. Ob sie es wagt, auf die Bremse zu treten, bezweifle ich.
Und in D dürften die recht hohen Lohnforderungen eher zum anziehen der Teuerung als zu steigenden Zinsen führen.....
 
Und in D dürften die recht hohen Lohnforderungen eher zum anziehen der Teuerung als zu steigenden Zinsen führen.....
Wobei höhere Löhne in Deutschland genau der richtige Weg aus der Eurokrise sind, wie Hans Werner Sinn vor einem Jahr mal erklärt hat:In Deutschland sind die Reallöhne seit Einführung des Euros gesunken. In den PIIGS, mehr als die Produktivität hergibt, gestiegen. In Frankreich haben sie sich entsprechend der Produktionssteigerung entwickelt.Sprich: * Frankreich hat alles richtig gemacht, * die PIIGS müssen die Löhne senken, * Deutschland muss die Löhne erhöhen.Konsequenz daraus wäre, dass Deutschland weniger konkurrenzfähig wird, weniger exportiert und mehr für den Binnenmarkt arbeitet.Dadurch erhalten die PIIGS die Chance, wieder konkurrenzfähiger (vor allem gg. Deutschland) zu werden.
 
Klar. Sehe es nur im Sinne von anziehender Teuerung bei gleichbleibenden Zinse und Goldpreisentwicklung.....Nebenbei: auch die anderen EU-Länder werden wohl Lohnerhöhungen sehen, sobald das "Gespenst" Abschwung im Mainstream getötet und der Aufschwung gepredigt wird. Die Arbeitnehmer haben eine laaaaange Periode mit Lohnstagnation hinter sich. Der Druck nimmt zu, sobald es ein Lichtlein gibt am TunnelendeNebenbei 2: Habe heute wieder Hauspreise gesehen hier in Spanien (Neubauten) wie um 2007 herum. Zielpersonen: Russen, Norweger, Engländer und Deutsche !Aber der (nächste) Aktiencrash wartet! Also doch weiter Gold!?

 
Sprich: * Frankreich hat alles richtig gemacht,
............. :mrgreen: ...........also da kann irgendwas nich stimmen wenn die, die alles falsch machen eine starke Wirtschaft und eine moderate Staatsverschuldung haben und die, die alles richtig machen am Rande eines Abgrundes stehen.
 
............. :mrgreen: ...........also da kann irgendwas nich stimmen wenn die, die alles falsch machen eine starke Wirtschaft und eine moderate Staatsverschuldung haben und die, die alles richtig machen am Rande eines Abgrundes stehen.
Ok, erkläre ich's mal anders: Wenn die Deutschen ihre Produktivität steigern, den Arbeitern aber weniger Lohn zahlen, die Italiener andererseits ihren Arbeitern viel mehr Lohn zahlen, dann passiert was?Richtig: Die Deutschen werden konkurrenzfähiger und können entsprechend viel exportieren, die Italiener können weniger exportieren aber die Leute verdienen mehr.Nun divergiert das Ganze und führt dazu, dass die Deutschen auf viel Geld sitzen und die Italiener Schulden haben.Was passiert nun: Über die EZB-Buchstabensuppe finanzieren die Deutschen die Italiener. Es fliesst also Geld von Deutschland nach Italien. Und zwar ohne Gegenleistung.Stellt sich die Frage: Wäre es nicht besser, den deutschen Arbeitern entsprechend ihrer erhöhten Produktivität einen besseren Lohn zu zahlen, sodass sie sich ihre eigenen Produkte auch kaufen können statt diese Produkte gegen bedruckte Papierzettel ins Ausland zu verschieben?Was bringt es dem deutschen Volk, wenn die Dächer von Schulen undicht sind und die Strassen voller Schlaglöcher, weil ein Grossteil der Güter und Arbeitsleistung ins Ausland fliesst?==> Bezahle höhere Löhne in Deutschland und die Steuereinnahmen steigen und Schulen und Strassen können saniert werden. Exportweltmeister zu sein ist auf dem Papier schön, denn es bedeutet, dass mehr Geld ins Land fliesst als aus dem Land.Es bedeutet aber auch, dass mehr Güter aus dem Land fliessen als ins Land. Ist das langfristig wünschenswert?