Längerfristig: Die nun von Yellen bestätigten Aussichten auf ansteigende Zinsen in USA, die könnten im Gegensatz zu 2004. als der Goldpreis noch viel tiefer stand, nun auf deutlich höherem Niveau und bei gebrochenem Trend, den Preis weiter unter Druck setzen.
Steigende Zinsen sind grundsätzlich schlecht für Aktien und Edelmetalle, gut für Anleihen und Cash.Dabei ist die Frage, was die Teuerung macht, denn steigende Teuerung wäre wiederum gut für Edelmetalle und schlecht für Anleihen und Aktien.
Wenn Du also von steigenden Zinsen bei niedriger Teuerung ausgehst, müsstest Du (nach klassischer Lehre) von Aktien/EM in Anleihen umschichten.
In der Praxis würde ich das aber keinesfalls empfehlen. Und zwar aus folgenden Gründen:
1.
Steigende Zinsen bei niedriger Teuerung ist exakt das Gegenteil dessen, was die Fed will. Die will nämlich eine steigende Teuerung so um 2-4% bei niedrigen Zinsen, damit die Inflation die Schulden der USA automatisch verringert bzw. die Gläubiger entreichert. Ganz nach dem Motto "Never fight the Fed" dürfte die Fed sich also etwas einfallen lassen, um diesem Szenario entgegen zu wirken.
Wie die Fed das genau anstellen wird, kann ich nicht sagen aber ich vermute mal, es wird darauf hinaus laufen, dass die Fed Geld direkt in die Wirtschaft pumpt und zwar unter Umgehung der Banken. Beispielsweise direkte Vergabe von Hypotheken, Studentendarlehen etc.
2. Anleihen sind immer noch teuer, sprich: Zinsen niedrig. Anleihen sind ein gutes Geschäft, wenn die Zinsen bereits hoch
sind, nicht aber, wenn sie noch am steigen sind. Beispiel: Wer 1979 30-jährige US-Treasuries mit 13%-Coupon gekauft hat, hat alles richtig gemacht.
Solange die Zinsen aber steigen, verringern sich entsprechend die Anleihenpreise, sind also nur dann ein gutes Geschäft, wenn man Anleihen mit kurzer Laufzeit kauft und sie bis zur Maturität hält.
Daraus folgt, dass steigende Zinsen grundsätzlich für alles schlecht sind: Aktien, Anleihen, Gold und erst recht für Immobilien. Ähnlich wie wir in den letzten 10-20 Jahren ein Umfeld hatten, wo alles gestiegen ist, würden wir bei steigenden Zinsen alles sinken sehen. Somit würde sich dann die Frage stellen, welches die am wenigsten schlechte Anlageklasse ist.
Im grossen Bild ist das auch sehr einfach nachvollziehbar: Die Welt hat sich auf allen Ebenen (Staat, Unternehmen, Konsument) hoch verschuldet, jetzt steigen die Zinsen und entsprechend muss mehr Geld für den Schuldendienst aufgebracht werden. Es bleibt entsprechend weniger verfügbares Einkommen übrig.
Deshalb schliesse ich mich der allgemeinen Marktmeinung nicht an, dass ZIRP (Zero Interest Rate Policy) enden und QE3 auf Null zurückgefahren wird.
Die Fed ist bisher nur ein bisschen vom Gas gegangen. Ob sie es wagt, auf die Bremse zu treten, bezweifle ich.