Aber fand es halt cool von orangebox auch mal dies zu thematisieren und die Gründe die dazu führten, auch wenn dies ja nich so cool is.
Kann sein, kann ich aber nicht mehr beurteilen: Seit dem ich mal vor einigen Monaten beim Überfliegen des Threads von orangebox einen Link auf ein Mike-Shiva-Youtube Video gesehen habe (hab' nicht gelesen, was er damit ausdrücken wollte), lese ich ihn nur noch, wenn er weniger als 3 Zeilen schreibt. Mag ungerecht sein aber mit Mike-Shiva und seinen Anhängern will ich mich nicht auseinandersetzen. Da gibt es eine Grenze der Seriosität, die selbst ich nicht unterschreiten will.
Als ich ca 2010 ins CF stiess, da hab ich mich ja argumentativ den Goldis angeschlossen. Hatte aber auch damit zu tun, dass ich mich halt auch mit der Systemkritik schon identifizieren kann.
Wie immer stellt sich auch hier die Frage nach den Gründen, weshalb man Gold kauft (oder gekauft hat) und danach die Anschlussfrage, ob sich an diesen Gründen etwas geändert hat.
Wer Gold bei 1700 gekauft hat in der Erwartung, es würde auf 2000 steigen, wurde in seiner Erwartung enttäuscht. Er hat etwas falsch gemacht und muss sich gegenüber dafür Rechenschaft ablegen.
Wer Gold bei 1700 gekauft hat als Versicherung, weil er sieht, dass die Währungsmenge (egal ob Dollar, Euro, Franken) um rund 15-20% pro Jahr steigt und er sich Sorgen um den Kaufkraft-Erhalt des Papiergeldes macht, hat bisher
noch nichts falsch gemacht!
Falsch wäre der Kaufentscheid erst dann, wenn die Geldmenge reduziert worden wäre, ohne dass es zu einer grösseren Finanzkrise gekommen wäre.
Man müsste sich dann sagen:
Die ganze Gelddruckerei hat die Wirtschaft gerettet und jetzt konnte dieses überschüssige Geld wieder ohne grosse Nebenwirkungen entfernt werden, ohne dass etwas schlimmes passiert ist. Meine Befürchtungen, die Gelddruckerei würde einen Anleihencrash / eine Finanzkrise / eine Hyperinflation / eine Währungsreform ... auslösen, waren also gänzlich unbegründet und deshalb war es falsch, mein Vermögen in Gold absichern zu wollen.
Anders ausgedrückt: Es ist noch nicht entschieden, ob der Entscheid, Gold zu kaufen, richtig oder falsch war. Die Schuldenproblematik ist noch nicht gelöst. Im Gegenteil: die Geldmenge wird weiter ausgeweitet. Die Geldmenge wächst immer noch weitaus schneller als die Wirtschaftsleistung und irgend wann werden sich beide wieder angleichen. Bisher ist also noch nichts entschieden: Wenn diese Angleichung dereinst problemlos und ohne gröbere Krisen über die Bühne gegangen ist, dann - erst dann! - ist der Zeitpunkt gekommen, zuzugeben, dass ein Investment in Gold eine unnötige Versicherung war. Das wäre dann der Schwarze Schwan für die Goldbugs, denn es wäre das erste mal in der Geschichte der Menschheit, dass Gelddruckerei nicht zu einer Finanzkrise geführt hätte.
Andererseits besteht auch die von mir favorisierte Variante, dass die Gelddruckerei wie bisher rund 3800 mal in der Geschichte zu einer Währungskrise führt, aus der Gold heraushilft.
Ich will nicht behaupten, dass es diesmal nicht klappen könnte mit dem "sich aus den Schulden drucken". Allein, die Geschichte gibt mir mit einem Erfahrungswert von 3800:0 Recht, dass es unverantwortlich wäre, darauf zu spekulieren, dass diesmal alles anders ist und etwas klappen könnte, das bereits 3800 mal gescheitert ist.
Nichts desto trotz gebe ich unumwunden zu, dass es weitaus länger dauert als in der Vergangenheit.