Gold

Besten Marcus für deinen fundierten und ausführlichen Startbericht. Wird mich wohl einige Zeit kosten, alles zu "verdauen". Daher zuerst mal eine Verständnisfrage

Jeder physisch vorhandene Goldbarren wurde an 100 ETF-Besitzer verkauft.
In der Folge haben viele Papiergold-Investoren ihre ETF's geschmissen, was entsprechend auch physische Verkäufe der ETF's nach sich zog.
Das "entsprechend" würde also heissen, dass nur 1/100 der ETF Werte physische Goldverkäufe nach sich zogen, oder? Das heisst, dass es so schlimm gar nicht gewesen wäre.
 
@ MF

In den Jahren 2005 bis 2011 haben westliche Investoren und Spekulanten Gold entdeckt. Mit steigendem Goldpreis haben sie in Gold investiert. Vor allem in Gold-ETF's, weniger in physisches Gold.Gold ETF's haben den Vorteil, dass hier reine Goldversprechen verkauft werden. Also "Ansprüche auf Gold", ohne dass dabei auch nur eine einzige Unze Gold fliessen muss.Nun, das heisst nicht, dass bei Käufen von Gold-ETF's (aka. "Papiergold") kein Gold geflossen ist. Aber vergleichsweise wenig: Im Durchschnitt liegt der Anteil des Papiergoldes 100 mal höher als die effektive Menge physischen Goldes.Etwas plastischer ausgedrückt: Jeder physisch vorhandene Goldbarren wurde an 100 ETF-Besitzer verkauft.
Ich glaube, da verwechselst du etwas gelle ;) Die meisten Gold ETFs sind mit physischem Gold gedeckt und zwar zu 100% (man sollte aber wie bei jedem ETF den Prospekt lesen, wie das Fundsvermögen verwaltet wird). Die Gold ETFs wurden ja genau deshalb kreiert damit der Anleger physisches Metall kaufen kann ohne sich mit Liefer-/Lagerkosten/ Steuern etc rumzuschlagen hat, oder als Schweizer z.B. bei Silver keine MWST zu begleichen hat, solange er es sich nicht ausliefern lässt.dh. auch, wenn jemand nicht physisches Gold kaufen will sondern nur virtuell (Metallkonto), dann kann er dies jederzeit ohne Probleme via jeder Bank tätigen und braucht dazu nicht einen ETF (mit Managementkosten). Und wenn er später physisches Gold will, kann er dies via Wandlung über sein Metallkonto veranlassen. Die Welt ist nicht so kompliziert.
 
Das "entsprechend" würde also heissen, dass nur 1/100 der ETF Werte physische Goldverkäufe nach sich zogen, oder? Das heisst, dass es so schlimm gar nicht gewesen wäre.
Schwer zu sagen: Ob 1% der ETF's oder 100% der ETF's mit Gold physisch unterlegt sind weiss man schlussendlich nicht. Viele gehen auch von einem Verhältnis von 1/70 aus.Vermutlich liegt hier die Wahrheit irgend wo dazwischen bzw. lautet von ETF zu ETF anders. Vielleicht gibt es wirklich ETF's, die zu 100% hinterlegt sind, andere vielleicht nur zu 1% oder noch weniger. Grundsätzlich halte ich Deinen Einwand für berechtigt: Wurden 2200t Papiergold von den ETF's verkauft? Und wie viel physisches Gold ist da tatsächlich geflossen?
 
Wer einen physisch replizierten Gold ETF nicht mit Gold hinterlegt macht sich in meinen Augen des Betrugs schuldig und landet im Knast. Denke nicht, dass eine Bank das Risiko eingeht. Gleichzeitig gibt es meines Wissens keine Swap basierten Gold ETFs (wäre in Anbetracht der Kunden von Gold ETFs ja auch idiotisch ;) ).Das Problem gibt es primär bei den Gold- Futures. Dort werden fleissig Derivate geschrieben für welche es eigentlich kein Underlying gibt. Oft wird jedoch vergessen dass das Underlying für ein Derivat hostorisch die Produktions-Kapazität einer Mine ist (sprich ein "Future" underlying). Gleichzeitig gibt es einen grossen Derivate- Markt am anderen Ende der Warenkette - sprich Käufe auf Termin und zu definierten Raten. Diese zwei Derivat-Einsätze machen durchaus Sinn und sind nicht problematisch da der Käufer / Verkäufer gedenkt diese auch einzugehen. Im Idealfall haben wir natürlich ein 3M Gold Future das von einem Gold-Verarbeiter gekauft wird der das Gold von in 3 Monaten zu aktuellen Preisen sichern will.Das Problem ist jedoch folgendes... die Durationen auf der Produzenten und der Verbraucher Seite decken sich nicht umbedingt. Ist ja dof wennn ein Goldkäufer der sich auf 1 Jahr die Preise sichern will eine Mine finden muss die auch genau für in einem Jahr die Preise sichern will. Was passiert? Dazwischen kommen die grossen Gold- Banken (die bekannten, üblen Namen). Die bieten dem Käufer ein massgeschneidertes Derivat ab. Dieses sichern sie mit mehreren / gestaffelten Produzenten Derivaten ab. In der Theorie und vorausgesetzt die Märkte sind effizient, lässt sich aus jedem gewünschten Kaufs- Termin und einer Palette von Verkaufs- Derivaten ein Match erstellen. Nur, im Rahmen dieses Prozesses werden diverseste weitere Derivate kreiert welche wiederum Derivate als Underlying haben. Will bedeuten - die Derivate heben sich in ihrem Effekt gegenseitig auf. Oder anders rum gesagt. Wir haben nun 10 Derivate für 1 Goldbarren. 9 dieser 10 Derivate können jedoch gegeneinander gegengerechnet werden und haben somit null effekt.Das Lustige ist dass die lieben "Broker" natürlich lazy sind. Sie wollen die Matches möglichst einfach erstellen. Im Rahmen ihrer Bemühungen zur Reduktion ihrer Exposure werden sie unweigerlich auch andere "konstruierte" Derivate von anderen Brokern einsetzen um ihr Produkt möglichst genau abzubilden. Will bedeuten, die Kette von Produzent zu Käufer wird noch grösser und es liegen möglicherweise auf einmal 20, 30 Derivate dazwischen. Dennoch - Bis auf ein Derivate haben sich sämtliche anderen Exposures auf.Somit haben wir die Situation dass das Derivate Volumen das physische Goldvolumen auf den ersten Blick massiv übersteigt. Macht jedoch aus oben erwähnten Gründen nix da sobald das holistische clearing kommt geht alles wieder auf.In diesem Umfeld gibt es dann natürlich auch noch Investment- Banken die gezielte Wetten eingehen. Diese werden ihre Derivate- Exposure aus dem obenstehenden Prozess je nach Preis- Einschätzung nicht auf 0 halten sondern je nach Lust und laune mal Long oder Short gehen. Ausschliesslich diese Derivate sind ungedeckt. Allerdings ist das Volumen äusserst gering und sind die exposurese temporär. Kein Investment- Haus will verpflichtungen eingehen die sie in Zukunft eventuell nicht mehr erfüllen werden. Somit werden solche "ungedeckten" Zertifikate nicht sonderlich lange überleben und den Markt auch nicht fundamental ändern. Im Prinzip ist dies nichts anderes als ein "Naked Short Sell" - temporär und sicher nicht langfristig Markt- Bewegend.Das Problem ist nur ein allfälliger Bank- Konkurs. Da wir von Derivaten sprechen und nicht von physisch hinterlegten assets - führt ein Konkurs einer Bank zu effekten bei diveresesten anderen Banken. Der Grund ist ganz einfach... aus der angenommenen 0 Exposure wird auf einmal eine Exposure da Verpflichtungen nicht mehr durch Derivate gedeckt sind.Will bedeuten: Die Zahl dass es für 99% aller Gold- Futures kein Gold hat mag stimmen. Die Gold- Deckung ist bei einem kompletten Clearing jedoch da. Wir dürften nach einem Clearing ev. so 5 - 10% von Derivaten haben die nicht gedeckt sind da durch eine Investment- Bank ein kurzfristiger Naked Short Sell eingegangen wurde. Das Volumen dürfte jedoch gering sein. Dennoch, die Zeitbombe die Tickt nennt sich Derivatemarkt - hat aber nichts mit Gold zu tun. Bricht eine Bank zusammen, so sind die Zero Exposure Portfolien anderer Banken auf einmal nicht mehr Zero Exposure.Ah ja, die Zeit-Bombe tickt in meinen Augen noch viel mehr im ganzen Swap basierten ETF markt. Schaut Euch doch mal an was Adoboli gemacht hat. Der war im Team das dafür verantwortlich war, die Exposure von UBS für synthetische ETFs möglichst auf 0 zu halten. Sprich, den Return des Index mit von anderen Banken herausgegebenen Zertifikaten möglichst genau abzudecken. Will bedeuten: UBS Investment Bank verkauft UBS Asset Mgmt eine Zusicherung einen Index- Return abzuliefern. Adoboli hat für die UBS Investment Bank die nötigen Produkte eingekauft sodass die Investment Bank keine Exposure hat. Vermute dass er sich primär Index- Futures / Puts / Calls / ... ins Portfolio geholt hat die in Kombination den Index 1:1 abbilden (sodass die Investment Bank keine Exposure hat). Diese Futures / Puts / Calls wurden von anderen Banken herausgegeben, welche diese Derivate entweder auf Kunden- Anfrage aufgesetzt haben (aka für jemanden der ein Portfolio absichern will) oder aber für einen Hedge-Fonds / eine Investment- Bank die im Rahmen ihrer Anlage- Strategie gezielt eine Exposure sucht. Eventuell hat die herausgebende Bank das Produkt aber wiederum synthetisch aus mehreren anderen zusammengestellt (sprich ein kleiner Adoboli hat dem grossen Adoboli das richtige Zertifikat verkauft). Dummerweise weiss niemand so genau welche Banken eigentlich in die Transaktion involviert sind. Geht nun jedoch eine Bank Konkurs, kann aus dem 0 Exposure Portfolio der UBS auf einmal eine gewaltige Exposure entstehen die möglicherweise zum Tod der UBS Investment Bank führt. Die führt das Risiko dann an die UBS Asset Management ab, welche ebenfalls konkurs geht und den Verlust an den Kunden weitergibt (der dann hoft dass sein Collateral noch was wert ist). Deshalb - finger weg von Swap basierten ETFs.Ah ja, zurück zu Adoboli. Wofür er verhaftet wurde. Er hat sein Zero Exposure Ziel bewusst verfehlt und ist je nach seiner Markt- Einschätzung positive oder negative Exposures eingegangen. Will bedeuten... die UBS Investment Bank hat (unbewusst) Naked Short Sales betrieben. Sprich, sie ist Verpflichtungen eingegangen die nicht durch andere Derivate abgedeckt waren. Dies ging äusserst schnell äusserst Brutal in die Hosen. Dies dürfte wohl Beweis genug sein dass solche Naked Short Sales gefährlich sind und selbst von Investment- Banken nur mit sehr viel Vorsicht, Kontrolle, beschränktem Mittel- Einsatz und Duration eingegangen werden. Sprich: Diese aktivitäten höchstems mal die kurzfrist- Trends aber niemals die Langfrist Kurse. Niemand geht das Risiko ein, solche Positionen zu lange zu halten.GrussGruss

 
Uhh, das war knapp. Ob das beim nächsten Mal auch wieder hält....? Irgendwie machen die Edelmetalle in den letzten Jahren einfach keine Freude mehr.Grussfritz

 
Uhh, das war knapp. Ob das beim nächsten Mal auch wieder hält....?
Ist gerade mal schnell 30 Punkte nach oben gesprungen nach dem Test des Supports :eek:k: Denke beim nächsten Mal bricht es durch. Reines Bauchgefühl, denke das Low ist noch nicht drin im Big Picture. Aber nach diesem erfolgreichen Test und dem starken Rebound könnte es die ersten zwei Wochen im 2014 auch nochmals etwas obsi gehen.
Irgendwie machen die Edelmetalle in den letzten Jahren einfach keine Freude mehr.
Auf der Short Seite schon :D
 
Wer einen physisch replizierten Gold ETF nicht mit Gold hinterlegt macht sich in meinen Augen des Betrugs schuldig und landet im Knast. Denke nicht, dass eine Bank das Risiko eingeht.
Warum? Fractional Reserve Banking ist doch dasselbe: Nur ein Bruchteil des von Sparern auf ihren Konten hinterlegten Zentralbankgeldes ist auch tatsächlich bei der Bank vorhanden. Natürlich muss das Gold physisch entsprechend den ETF-Käufen erst mal gekauft werden. Danach aber kann es problemlos verliehen werden, um etwas Zins zu kassieren.Stenario: ETF A kauft einen Goldbarren, weil ein Kunde eine ETF-Aktie gekauft hat. Bilanz ist ausgeglichen.ETF A verleast den Goldbarren an einen Hedge-Fonds. In der Bilanz ist der Wert von "Gold und Goldforderungen" unverändert.Hedge Fonds verkauft den Barren an ETF B.Somit gibt es nun zwei ETF-Besitzer, die Anspruch auf denselben physischen Barren haben.Das Spiel kann man beliebig fortsetzen. Selbst der viel gelobte ZKB-Gold ETF, von dem man ausgeht, dass er zu 100% gedeckt ist, hat eine Klausel in den AGB, wonach die physische Lieferung nicht gewährleistet werden kann. Warum?
9 dieser 10 Derivate können jedoch gegeneinander gegengerechnet werden und haben somit null effekt.
Derivate dienen auch aber nicht nur dazu, sich gegen Preisschwankungen abzusichern.Wenn Du ein Einfamilienhaus besitzt, wirst Du etwa im März ein Schreiben Deines Heizöllieferanten bekommen, der Dir anbietet, bereits jetzt und zu einem festen Preis Dein Heizöl für die nächste Saison und Liefertermin Oktober zu bestellen.Wenn Du darauf eingehst, ist das ein Warentermin-Kontrakt. Wenn der Lieferant im Oktober nicht liefern kann, hast Du ihn nicht mehr lieb. Er Dich auch nicht, wenn Du im Oktober das bestellte Öl nicht beziehst.Die Kontrakte der COMEX sind eigentlich solche Warentermin-Kontrakte. Dass in 98-99% der Fälle der Kontrakt nicht in Form von Warenlieferung eingelöst wird (zumindest bei Gold und Silber) kann nicht als gegeben hingenommen werden.Szenario: Ein chinesischer Fonds kauft an der COMEX Long-Kontrakte im Wert von 1000t Gold. Am Termin besteht er auf physischer Lieferung. Was macht nun der Shorty, der ja versprochen hat, dieses Gold zu liefern?Auch bei Derivaten, die beidseitig mit der Absicht auf Geldgewinne geschlossen werden, kann es tierisch in die Hose gehen, wenn der Preis zu stark schwankt. Zwar addieren sich die Kontrakte in der Summe immer auf exakt Null. Dennoch wird es Banken/HF geben, die netto short bzw. netto long sind und wer ein zu hohes Exposure hat, macht sehr schnell sehr viel Verlust.Du hast das ja am Beispiel UBS/Adoboli sehr schön und plastisch beschrieben. Bei einer Derivate-Blase von derzeit über 300 Billionen Dollar kann das Regelwerk mit sich ausgleichenden Long/Short-Exposures sehr schnell in die Hose gehen, wenn einer der Player aussteigt (z.B. ein Hedge-Fonds, der Konkurs geht. LTMC lässt grüssen). Dann gerät diese auf dem Kopf stehende Pyramide sehr schnell ins Wanken.2008 wäre es mit dem Fall von Lehman ja fast so weit gekommen.
 
Selbst der viel gelobte ZKB-Gold ETF, von dem man ausgeht, dass er zu 100% gedeckt ist, hat eine Klausel in den AGB, wonach die physische Lieferung nicht gewährleistet werden kann. Warum?
Manchmal bist Du echt paranoid. Einfach mal ein paar Fakten. Der ZKB Gold ETF investiert laut Anlage- Reglement in physisches Gold. Kann sein, dass der ETF in einem Promille- Bereich auch in Papiergold investieren darf. Das macht für den Anleger Sinn, da sich Promille / Schwankungen mit Papiergold einfacher umsetzen lassen. Der ZKB Gold ETF verzichtet laut Anlagereglement ebenfalls auf irgendwelche Form von Gold- Leasing.Der Gund wieso dass die ZKB Physische Lieferungen erst ab einer Mindest- Menge macht ist ganz einfach: Ein ETF Anteil der jetzt noch für ein Kilo steht, steht in einem Jahr für ein Kilo minus 0.X % TER. Gleichzeitig sind Gold- Baren dummerweise nicht sonderlich normiert. Bei 12.5 kg Baren kann es gut sein dass ein Baren 0.1% mehr oder weniger Gold hat als 12.5 Reingold. Im Inventar des ETFs ist er auch so vermerkt, somit kein Problem. Nur eben - die ZKB muss im Falle von physischer Lieferung umfangreich anfangen umzugiessen. Wie gesagt, die Gründe sind: i) Wert eines ETFs in Gold KG nimmt periodisch ab, ii) Gold-Baren sind nicht umbedingt so normiert wie wir meinen, iii) Gold- Baren werden primär in 12.5 kg gehalten und nicht in 1 kg, iiii) Es kann sein dass der ETF im Promille- Bereich in Papier Gold / Cash investiert ist.Die ZKB ist keine Präge- Institution. Theoretisch könnte die ZKB für physische Lieferung eine Pauschale von CHF 200 pro KG verlangen. Dummerweise hat die ZKB an diesem Geschäftsmodell schlicht kein Interesse (da nicht Kerngeschäft) und würde möglicherweise auch Tax Probleme kriegen (VAT befreiung?). Somit verzichtet die ZKG schlichtwegs auf das Geschäft.Im Falle einer physischen Lieferung müssen sich die Anleger somit organisieren. Will bedeuten... die Anleger bilden ein Kollektiv bis sie einen Reservebarren aufkaufen können, schmelzen dann so ein wie es wollen und tragen die Präge / Schmelz- Kosten selber. Die ZKB "sourced" diesen Bereich des Prozesses einfach an den Kunden aus. In meinen Augen eine absolut legitime Geschäftsentscheidung der ZKB. Ah ja, laut Anlagereglement ermöglicht die ZKB solche Szenarien problemlos. Gibt einfach ein bisschen bürokratie (für die Anleger) aber ist kein Problem.Gruss
 
Selbst der viel gelobte ZKB-Gold ETF, von dem man ausgeht, dass er zu 100% gedeckt ist, hat eine Klausel in den AGB, wonach die physische Lieferung nicht gewährleistet werden kann. Warum?
Das ist eine falsche Behauptung! Quelle?Aus dem TermSheet von ZGLD"Jeder Investor hat jederzeit das Recht ... eine Sachauszahlung in physischem Gold zu verlangen""Der ZKB Gold ETF investiert ausschliesslich in physisches Gold"Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass eine Staatsbank wie "gedruckt" lügen würde. Es gibt immer Mitwisser und Whistleblower.
 
Meerkat: sehe ich gleich wie du. Es gibt meines Wissens nur einen Passus dass die Auszahlung bei Gesetzlichen Änderungen möglicherweise nicht erfolgt. Implizit ist da noch der Ausschluss im Falle einer Katastrophe (AKW kackt ab)... Dies sind jedoch Szenarie die sich nicht schlichtwegs nicht ändern lassen. Die Behauptung von MF ist schlichtwegs falsch.Gruss

 
Selbst der viel gelobte ZKB-Gold ETF, von dem man ausgeht, dass er zu 100% gedeckt ist, hat eine Klausel in den AGB, wonach die physische Lieferung nicht gewährleistet werden kann. Warum?
Das ist eine falsche Behauptung! Quelle?
Das Recht des Anlegers auf Sachauszahlung ist indes [COLOR= #FF0000]auf die vom Anlagefonds gehaltenen Goldbestände beschränkt[/COLOR]. Sofern

die Gesamtheit der Anleger im Liquidationsfall die Sachauszahlung in einem Umfang verlangt, der die

Goldbestände übersteigt, erfolgt eine anteilsmässige Kürzung der Sachauszahlung verbunden mit einer

teilweisen Barauszahlung.
http://www.zkb.ch/etc/ml/repository/tex ... auto,0,781(Seite 20, Ende von Kapitel 6.3)

Ich behaupte allerdings nicht, dass die ZKB nicht wie verprochen 100% physische Deckung hat. Aber wenn das der Fall ist, kann der oben beschriebene Fall gar nicht eintreten. Warum nimmt man das also in die AGB auf?

Noch eine Präzisierung @TeeTasse:

Die ZKB liefert ausschliesslich 100oz Standard-Barren (12.5kg) physisch aus. Ein Umschmelzen ist also nicht nötig.

 
Selbst der viel gelobte ZKB-Gold ETF, von dem man ausgeht, dass er zu 100% gedeckt ist, hat eine Klausel in den AGB, wonach die physische Lieferung nicht gewährleistet werden kann. Warum?
Ich behaupte allerdings nicht, dass die ZKB nicht wie verprochen 100% physische Deckung hat. Aber wenn das der Fall ist, kann der oben beschriebene Fall gar nicht eintreten. Warum nimmt man das also in die AGB auf?
Mit dem ersten Zitat und der Frage "Warum" ist eben doch das unterschwellige Misstrauen, ja ins verschwörerische gehende Gerücht verbunden, dass die Bankangestellten, die FINMA, die Kontrollstelle Betrüger sind und sich mit einer tief versteckten Klausel auf Seite 20 juristisch absichern wollen.Gibt es eine Motivation für die an diesem vermuteten Komplott beteiligten Menschen?Dieser zitierte Abschnitt könnte eintreten, z.B. wenn die Bank überfallen wird, das Gold geklaut und auf diese Nachricht hin alle eine Sachauszahlung verlangen. Es könnte sein, dass der Goldlagerverwalter schlampig gearbeitet hat etc.Solche Verträge sind halt Juristenfutter und der Verfasser schreibt alles hinein, was ihm in den Sinn kommt um seinen Auftraggeber zu schützen.Letztlich ist alles eine Frage von Wahrscheinlichkeiten. Im Fall der ZKB kann ich mir schlicht und ergreifend nicht vorstellen, dass die ZKB mit diesen ETF's einen Betrug veranstalten. Motivation (Ertrag/Risiko)?Keine Vermutung dürfte sein, dass Goldbugs nur an physisches Gold in ihrem physischen Besitz glauben und jede Möglichkeit nutzen, andere Formen des Goldbesitzes durch subtile Unterstellungen zu desavouieren.
 
Hi MF,Das ist der Katastrophen resp. Gesetzänderungs- Passus de ich gemeint hab. Es gibt keine Klausel due der ZKB ermöglucht, Gold abzuziehen. Somit kann dieseAusel nur bei folgenden zwei Fründen ausgelöst werden. Ist ungefährlich und muss so da sein.Es gibt nur zwei Möglichkeiten wie das Gold verschwinden kann: der Staat zieht es ein oder eine Katastrophe. In beiden Fällen ist es absolut korrekt dass der Anleger das Risiko trägt. Wahrscheindlich ist in der Schweiz nur die Katastrophe - aprich Raub, Erdbeben, AKW dass es lupft. In dem Fall erhällt die ZKB von der Versicherung Geld und kauft neues Gold (was wenn der Preis in der Zwischenzeit steigt?) oder aber das Gold wurde verstrahlt (gegt das wirklich oder schafft das nur 007?). Genau aus dem Grund ist der Passus da und der macht absolut Sinn und ist im Interesse der Anleger (verhindert Übervorteilung der schnelleren Wandler).Ah ha, 12.5kg Barren. Wie gesagt, keiner ist genau 12.5kg die haben alle leichte Toleranz (siebe Baren- Liste des ETFs). Somit entstehen Konvertierungs- Probleme wie oben geschrieben.Gruss

 
... oder aber das Gold wurde verstrahlt (gegt das wirklich oder schafft das nur 007?). Genau aus dem Grund ist der Passus da und der macht absolut Sinn und ist im Interesse der Anleger (verhindert Übervorteilung der schnelleren Wandler).Gruss
Gold lässt sich mit direkter radioaktiver Bestrahlung (alpha, beta, gamma ) nicht aktiv verstrahlen oder ionisieren. Gold hat eine höhere Dichte als Blei und hätte somit einen höheren Strahlenschutzwert als Blei.Gold könnte man indirekt verstrahlen durch Kontamination mit radioaktivem Staub (fallout). In einem solchen Fall würde die Oberfläche bsp. eines Barrens verstrahlt. Solche Kontaminationen könnten relativ einfach abgewaschen werden (de-kontaminiert). Vermutlich ist die De-Kontamination eines Goldbarrens in allen De-Kontaminationsszenarien sogar die einfachste möglichste Variante überhaupt.... (behaupte ich jetzt mal anhand logischer Ueberlegung)Die Wahrscheinlichkeit das radioaktiver Staub in ein Goldlager der ZBK eindringt (von bsp. einem Atomunfall in einem AKW) dürfte gegen 0 tendieren. Sollte dies tatsächlich Vorkommen, hat die Welt wohl ganz andere Probleme als sich um das Gold zu kümmern.
 
Es gibt nur zwei Möglichkeiten wie das Gold verschwinden kann: der Staat zieht es ein oder eine Katastrophe.
Mehr oder weniger richtig. Im Prinzip könnte es auch gestohlen werden.Zudem ist die ZKB explizit nicht dazu verpflichtet, die Spitzen zu decken. Der Fonds kann also durchaus auch eine Unterdeckung aufweisen.Und wer weniger als einen 12.5 kg-Anteil oder ungerade Anteile von 12.5 kg besitzt, dem darf die ZKB diese Anteile IMMER in bar auszahlen.Es geht mir nicht um Panikmache, aber wer einen Fondsanteil kauft, muss sich 1. im Klaren sein, wozu er diesen kauft (Absicherung, Spekulation...) und 2. die Bestimmungen des Fonds genau lesen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ausser MF, Salla und mir das noch keiner gemacht hat. :oops:
 
Die Wahrscheinlichkeit das radioaktiver Staub in ein Goldlager der ZBK eindringt (von bsp. einem Atomunfall in einem AKW) dürfte gegen 0 tendieren. Sollte dies tatsächlich Vorkommen, hat die Welt wohl ganz andere Probleme als sich um das Gold zu kümmern.
Super, vielen Dank! Vermute du bist irgendwie vom Fach (Chemie / Physik)? Demfall hätte der Angriff auf Fort Knox nix genützt und 007 hat sich um sonst angestrengt :DGruss
 
Die Wahrscheinlichkeit das radioaktiver Staub in ein Goldlager der ZBK eindringt (von bsp. einem Atomunfall in einem AKW) dürfte gegen 0 tendieren. Sollte dies tatsächlich Vorkommen, hat die Welt wohl ganz andere Probleme als sich um das Gold zu kümmern.
Super, vielen Dank! Vermute du bist irgendwie vom Fach (Chemie / Physik)? Demfall hätte der Angriff auf Fort Knox nix genützt und 007 hat sich um sonst angestrengt :DGruss
HalloKomme aus der Chemie-Ecke darum auch das Interesse an seltenen Erden und ähnliches. Ich hatte in der ersten Antwort noch mehr geschrieben gehabt aber dann wieder gelöscht. -- Mit den Stichworten in diesem Thread sind wir sicher auf allen Radaren der Internetspione gelandet.Das Szenario von James Bond ist nicht so abwegig ..... wenn ich mich recht erinnere war im Film schlicht von einer Atombombe die Rede, es wurde wohl nicht erwähnt um was für eine Art von Atombombe es sich handelte. Wuerde eine sogenannte schmutzige Atombombe benutzt.....innerhalb des Goldlagers....sieht das Szenario doch sehr anders aus. Schmutzige Atombombe sind so gebaut das möglichst viel langlebiger Fallout erzeugt wird. Mit so etwas könnte natuerlich ein Goldlager schon unzugänglich gemacht werden. Siehe Fukushima heutzutage. Im Inneren ist die Strahlung so Hoch, dass sich die Leute, wenn überhaupt, nur ganz kurze Zeit aufhalten können.Angenommen es würde sich um eine "kleine" Bombe handeln. Ansonsten kannste das Gold in der Atmosphäre suchen gehen. (Würde wohl teilweise verdampft) Dann gibt's in der Wetterprognose eine neue Rubrik = Goldniederschlag. Auch so könnte Reichtum umverteilt werden.Aber das ist ein Szenario das natuerlich sehr sehr weit hergeholt ist. Ein kleines Goldlager wäre kein Ziel für so etwas. Eine der grössten Bedrohungslagen heutzutage ist tatsächlich das eine Organisation so eine schmutzige Bombe zünden könnte. Deshalb, wird zum Glück auch sehr viel unternommen damit niemandem solches Material in die Hände fällt. Das ist eine der "wenigen" Legitimationen für Geheimdienste in meinem Sinne :cool:
 
Das ist der Katastrophen resp. Gesetzänderungs- Passus den ich gemeint habe.
Du meinst z.B. Goldverbot?Diese Klausel ist auch im Kapitel 6.3.2, Seite 19 eingebaut:
Vorbehalten bleiben währungspolitische oder sonstige behördliche Massnahmen, die die Auslieferung von physischem Gold untersagen oder dergestalt erschweren, dass eine Sachauszahlung der Depotbank vernünftigerweise nicht zugemutet werden kann.
Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass jeder der in Gold ETF's investieren will, gut beraten ist, vorher die AGB's genau zu studieren. Aber das gilt wohl für jede Art von Anlagen in Bankenprodukte. Das Lesen von AGB's hat nebenbei auch den Vorteil, dass hier implizit auch auf alle Fälle hingewiesen wird, was schief gehen kann. Was lernen wir für den Fall ZKB:1. Gold lässt sich nur in 100oz-Barren ausliefern, kleinere Barren auf Anfrage und Gebühren für Schmelzen muss der Kunde übernehmen, was ja auch richtig ist.2. Die ZKB hält 100% physisch. Das kann jeder Kunde aufgrund der Barrenliste überprüfen. Wer also misstrauisch gegenüber der ZKB ist, kann nach der Seriennummer eines Barrens googeln und dürfte diesen Barren auf keiner anderen Barrenliste finden.Es ging mir also - ich sage das ausdrücklich nochmals - nicht darum, die ZKB zu diffamieren.Nichts desto trotz gilt das bei weitem nicht für alle ETF's!Es sind z.B. Fälle bekannt, wo derselbe Goldbarren auf verschiedenen Listen auftauchte, also nachweislich zweimal verkauft wurde. Es gibt auch ETF's, die ihr Gold verleasen, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Vor allem der ETF GLD kommt - nicht zuletzt wegen seiner engen Beziehungen zu HSBC und JPM - unter Beschuss. Siehe z.B. hier.Das alles spricht nicht zwangsläufig gegen ETF's: ETF's sind ein gutes Anlagevehikel für Anleger, die an einer erwarteten Goldpreishausse teilnehmen wollen, ohne dabei physisches Gold kaufen - lagern - verkaufen zu müssen. Es macht aber meiner Meinung nach absolut keinen Sinn, einen ETF zu kaufen und sich dann das Gold physisch liefern zu lassen. Wer an physischem Gold interessiert ist, kauft es sich direkt, ohne Umweg über einen ETF. So gesehen sind die Auslieferungsbestimmungen eines ETF rein akademisch.