Aus dem Wall Sreet Journal
Gold-Liebe stürzt Fondsmanager Sprott ins Verderben
Von ROB COPELAND
Einer der ( zweitgrössten: Anmerkung John Doe ) größten Goldfans der Welt wird von den fallenden Kursen des Edelmetalls regelrecht erdrückt: Der Vorzeigefonds des prominenten kanadischen Hedgefonds-Managers Eric Sprott ist dieses Jahr bereits um mehr als 50 Prozent gefallen. Es wird das dritte Jahr in Folge sein, in dem er zweistellige Verluste hinnehmen muss, zeigen Dokumente, die an Investoren geschickt wurden.
Durch Rückkäufe und eine schwache Performance ist das von Sprott verwaltete Vermögen von drei Milliarden Dollar im Jahr 2008 auf derzeit etwa 350 Millionen US-Dollar geschrumpft. Diese Kursverluste haben vor allem damit zu tun, dass Sprott immer noch der Meinung ist, dass Gold und andere Edelmetalle langfristig wieder an Wert gewinnen werden.
Eric Sprott, hier 2012 bei einer Konferenz in Las Vegas, muss für seine Liebe zum Gold büßen.
Gold hat im vergangenen Jahr um 25 Prozent an Wert verloren und dürfte somit nach zwölf Jahren zum ersten Mal ein Verlustjahr erleben. Am Mittwoch notierte das Edelmetall bei 1.257 Dollar pro Feinunze. Silber, ein weiterer Liebling von Sprott, ist dieses Jahr bereits um 33 Prozent gefallen und kostete am Mittwoch 20,36 Dollar pro Feinunze.
Die schlechten Ergebnisse haben für Sprott ihren Preis: Seine Investmentfirma Sprott Inc., die er 1981 gründete, hat im November angekündigt, dass sie ihn weniger an Anlageentscheidungen beteiligen werde.
Bis Ende nächsten Jahres wird Sprott, der seine Karriere als Programmierer bei Merrill Lynch begann, keine Investmententscheidungen bei der Firma mehr treffen, jedoch wird er Vorsitzender bleiben. Sprott-Geschäftsführer Peter Grosskopf sagt, dass Sprott auch „Chef-Cheerleader" sein werde.
Edelmetallbullen müssen leiden
Vergangenes Jahr berief die Firma bereits Co-Chief-Investment-Officers für alle von Sprott verwalteten Fonds, darunter auch für einen kanadischen Aktienfonds, der 2012 40 Prozent verlor.
„Keiner will hier das Wort ‚Kehrtwende' hören, aber seien wir doch ehrlich: Genau das ist es, was wir gerade tun", sagt Grosskopf. Eric Sprott war für ein Interview nicht verfügbar. Die Firma werde sich weiterhin auf Edelmetalle konzentrieren, jedoch wolle man die Risiken besser in den Griff bekommen, sagt Grosskopf.
Die Fonds-, Private-Equity- und Vermögensverwaltungsbereiche von Sprotts Firma verwalten inzwischen insgesamt sieben Milliarden Dollar, verglichen mit zehn Milliarden vergangenen Herbst. Diese Verluste entstanden vor allem durch Rückkäufe und Abschreibungen auf Positionen in den Fonds und auf physische Goldanlagen.
Viele Edelmetallbullen haben dieses Jahr darunter gelitten, dass die niedrige Inflation und die steigenden Finanzmärkte die Nachfrage nach sicheren Häfen geschmälert haben. Doch nur wenige haben so intensiv auf Gold gesetzt oder es so inbrünstig angepriesen wie Sprott.
In Interviews und Investmentkommentaren hat Sprott gesagt, dass er glaubt, dass Regierungsstatistiken die Nachfrage aus Schwellenländern unterbewerten und das Angebotsniveau verschleiern.
Grosskopf sagt, dass die Anleger der Firma mit Sprotts Denkweise vertraut gewesen seien. „Wir waren immer transparent über unsere Handlungen und Erwartungen", sagt Grosskopf. „Jeder wusste von den Risiken."
Andere Investoren ziehen sich zurück
Der HFRX Macro: Commodity-Metals Index, der Hedgefonds-Manager mit mindestens 50 Prozent ihrer Anlagen in Edelmetallen abbildet, ist dieses Jahr bereits um 28 Prozent gefallen. Sprotts Verluste gehen weit über diesen und andere Edelmetall-Benchmarks hinaus, teils weil er auch auf volatile Bergbauaktien und gegen internationale Aktien gewettet hat, die dieses Jahr gestiegen sind, zeigen Dokumente an Investoren.
Unter seinen Kollegen kommt nur der PFR Gold-Fonds von John Paulson mit 63 Prozent Verlust in den zehn Monaten bis Oktober prozentual an Sprotts Verluste heran. Doch in Dollar gemessen hat Paulson weit weniger Verluste hinnehmen müssen.
Andere große Investoren, die einst auf Gold gesetzt haben, haben sich inzwischen daraus zurückgezogen. Daniel Loebs Fonds Third Point hat im zweiten Quartal seine Goldposition abgestoßen, schrieb Loeb in einem Brief an die Anleger. Seit 2007 waren Hedgefonds insgesamt nicht mehr so pessimistische gegenüber Gold eingestellt wie jetzt. Silber ist indes so unbeliebt wie nie, seit 2006 erstmals Daten dazu gesammelt wurden, berichtete die Commodity Futures Trading Commission diese Woche.
Anders als Paulson und viele andere Hedgefondsmanager muss sich Sprott auch um seine börsengehandelte Firma sorgen. Anteile an Sprott haben an der Börse von Toronto seit Jahresanfang 38 Prozent verloren und schlossen am Mittwoch bei 2,52 kanadischen Dollar. Eric Sprotts eigener Anteil von einem Drittel hat 2013 bereits über 100 Millionen Dollar an Wert verloren.
Über die Hälfte des Geldes, das noch im wichtigsten Hedgefonds der Firma investiert ist, stamme von Sprott selbst und seinen Angestellten, sagt ein Sprecher der Firma.
CIBC-World-Markets-Analyst Paul Holden hält die Leistungen der Firma für unterdurchschnittlich. „Der Ruf der Firma basierte vor allem auf den Edelmetallprodukten. Das ist jetzt ein schwieriger Übergang", sagt Holden.
Markenzeichen soll neu verpackt werden
Einige von Sprotts ersten Kunden könnten immer noch schwarze Zahlen schreiben. Seit Auflegung hat der wichtigste Hedgefonds der Firma 5,8 Prozent pro Jahr zugelegt. Die Firma konnte sich in der Hedgefonds-Krise von 2008 mit Short-Wetten gegen Finanzfirmen schützen und verlor so nur 4,4 Prozent. 2010 legte Sprott das beste Jahr der Firmengeschichte hin, mit einem Kurszuwachs von 41,2 Prozent.
Das stellte sich jedoch als Höhepunkt für die Firma heraus. Ein Investor, der sich in dem Jahr mit Vertretern der Firma traf, sagt, dass Sprott immer pessimistischer gegenüber der Weltwirtschaft eingestellt war und immer wieder auf fallende Kurse bei globalen Finanzwerten setzte. Bei Interviews sagte Sprott, dass er mit einem Silberkurs von 100 Dollar pro Unze rechne. Der Kurs erreichte nicht einmal die Hälfte dieses Wertes.
In seinem jüngsten Brief an die Anleger wies Sprott immer noch auf mögliche Impulse für Edelmetalle hin, darunter der neue Fed-Vorsitzende und Wahlen in Europa. Seine Firma versucht währenddessen, ihr Markenzeichen neu zu verpacken. Im September legte sie in Zusammenarbeit mit Zijin Mining einen neuen Hedgefonds für chinesische Investoren auf, der sich – was sonst – auf Gold konzentriert.
Gold-Liebe stürzt Fondsmanager Sprott ins Verderben
Von ROB COPELAND
Einer der ( zweitgrössten: Anmerkung John Doe ) größten Goldfans der Welt wird von den fallenden Kursen des Edelmetalls regelrecht erdrückt: Der Vorzeigefonds des prominenten kanadischen Hedgefonds-Managers Eric Sprott ist dieses Jahr bereits um mehr als 50 Prozent gefallen. Es wird das dritte Jahr in Folge sein, in dem er zweistellige Verluste hinnehmen muss, zeigen Dokumente, die an Investoren geschickt wurden.
Durch Rückkäufe und eine schwache Performance ist das von Sprott verwaltete Vermögen von drei Milliarden Dollar im Jahr 2008 auf derzeit etwa 350 Millionen US-Dollar geschrumpft. Diese Kursverluste haben vor allem damit zu tun, dass Sprott immer noch der Meinung ist, dass Gold und andere Edelmetalle langfristig wieder an Wert gewinnen werden.
Eric Sprott, hier 2012 bei einer Konferenz in Las Vegas, muss für seine Liebe zum Gold büßen.
Gold hat im vergangenen Jahr um 25 Prozent an Wert verloren und dürfte somit nach zwölf Jahren zum ersten Mal ein Verlustjahr erleben. Am Mittwoch notierte das Edelmetall bei 1.257 Dollar pro Feinunze. Silber, ein weiterer Liebling von Sprott, ist dieses Jahr bereits um 33 Prozent gefallen und kostete am Mittwoch 20,36 Dollar pro Feinunze.
Die schlechten Ergebnisse haben für Sprott ihren Preis: Seine Investmentfirma Sprott Inc., die er 1981 gründete, hat im November angekündigt, dass sie ihn weniger an Anlageentscheidungen beteiligen werde.
Bis Ende nächsten Jahres wird Sprott, der seine Karriere als Programmierer bei Merrill Lynch begann, keine Investmententscheidungen bei der Firma mehr treffen, jedoch wird er Vorsitzender bleiben. Sprott-Geschäftsführer Peter Grosskopf sagt, dass Sprott auch „Chef-Cheerleader" sein werde.
Edelmetallbullen müssen leiden
Vergangenes Jahr berief die Firma bereits Co-Chief-Investment-Officers für alle von Sprott verwalteten Fonds, darunter auch für einen kanadischen Aktienfonds, der 2012 40 Prozent verlor.
„Keiner will hier das Wort ‚Kehrtwende' hören, aber seien wir doch ehrlich: Genau das ist es, was wir gerade tun", sagt Grosskopf. Eric Sprott war für ein Interview nicht verfügbar. Die Firma werde sich weiterhin auf Edelmetalle konzentrieren, jedoch wolle man die Risiken besser in den Griff bekommen, sagt Grosskopf.
Die Fonds-, Private-Equity- und Vermögensverwaltungsbereiche von Sprotts Firma verwalten inzwischen insgesamt sieben Milliarden Dollar, verglichen mit zehn Milliarden vergangenen Herbst. Diese Verluste entstanden vor allem durch Rückkäufe und Abschreibungen auf Positionen in den Fonds und auf physische Goldanlagen.
Viele Edelmetallbullen haben dieses Jahr darunter gelitten, dass die niedrige Inflation und die steigenden Finanzmärkte die Nachfrage nach sicheren Häfen geschmälert haben. Doch nur wenige haben so intensiv auf Gold gesetzt oder es so inbrünstig angepriesen wie Sprott.
In Interviews und Investmentkommentaren hat Sprott gesagt, dass er glaubt, dass Regierungsstatistiken die Nachfrage aus Schwellenländern unterbewerten und das Angebotsniveau verschleiern.
Grosskopf sagt, dass die Anleger der Firma mit Sprotts Denkweise vertraut gewesen seien. „Wir waren immer transparent über unsere Handlungen und Erwartungen", sagt Grosskopf. „Jeder wusste von den Risiken."
Andere Investoren ziehen sich zurück
Der HFRX Macro: Commodity-Metals Index, der Hedgefonds-Manager mit mindestens 50 Prozent ihrer Anlagen in Edelmetallen abbildet, ist dieses Jahr bereits um 28 Prozent gefallen. Sprotts Verluste gehen weit über diesen und andere Edelmetall-Benchmarks hinaus, teils weil er auch auf volatile Bergbauaktien und gegen internationale Aktien gewettet hat, die dieses Jahr gestiegen sind, zeigen Dokumente an Investoren.
Unter seinen Kollegen kommt nur der PFR Gold-Fonds von John Paulson mit 63 Prozent Verlust in den zehn Monaten bis Oktober prozentual an Sprotts Verluste heran. Doch in Dollar gemessen hat Paulson weit weniger Verluste hinnehmen müssen.
Andere große Investoren, die einst auf Gold gesetzt haben, haben sich inzwischen daraus zurückgezogen. Daniel Loebs Fonds Third Point hat im zweiten Quartal seine Goldposition abgestoßen, schrieb Loeb in einem Brief an die Anleger. Seit 2007 waren Hedgefonds insgesamt nicht mehr so pessimistische gegenüber Gold eingestellt wie jetzt. Silber ist indes so unbeliebt wie nie, seit 2006 erstmals Daten dazu gesammelt wurden, berichtete die Commodity Futures Trading Commission diese Woche.
Anders als Paulson und viele andere Hedgefondsmanager muss sich Sprott auch um seine börsengehandelte Firma sorgen. Anteile an Sprott haben an der Börse von Toronto seit Jahresanfang 38 Prozent verloren und schlossen am Mittwoch bei 2,52 kanadischen Dollar. Eric Sprotts eigener Anteil von einem Drittel hat 2013 bereits über 100 Millionen Dollar an Wert verloren.
Über die Hälfte des Geldes, das noch im wichtigsten Hedgefonds der Firma investiert ist, stamme von Sprott selbst und seinen Angestellten, sagt ein Sprecher der Firma.
CIBC-World-Markets-Analyst Paul Holden hält die Leistungen der Firma für unterdurchschnittlich. „Der Ruf der Firma basierte vor allem auf den Edelmetallprodukten. Das ist jetzt ein schwieriger Übergang", sagt Holden.
Markenzeichen soll neu verpackt werden
Einige von Sprotts ersten Kunden könnten immer noch schwarze Zahlen schreiben. Seit Auflegung hat der wichtigste Hedgefonds der Firma 5,8 Prozent pro Jahr zugelegt. Die Firma konnte sich in der Hedgefonds-Krise von 2008 mit Short-Wetten gegen Finanzfirmen schützen und verlor so nur 4,4 Prozent. 2010 legte Sprott das beste Jahr der Firmengeschichte hin, mit einem Kurszuwachs von 41,2 Prozent.
Das stellte sich jedoch als Höhepunkt für die Firma heraus. Ein Investor, der sich in dem Jahr mit Vertretern der Firma traf, sagt, dass Sprott immer pessimistischer gegenüber der Weltwirtschaft eingestellt war und immer wieder auf fallende Kurse bei globalen Finanzwerten setzte. Bei Interviews sagte Sprott, dass er mit einem Silberkurs von 100 Dollar pro Unze rechne. Der Kurs erreichte nicht einmal die Hälfte dieses Wertes.
In seinem jüngsten Brief an die Anleger wies Sprott immer noch auf mögliche Impulse für Edelmetalle hin, darunter der neue Fed-Vorsitzende und Wahlen in Europa. Seine Firma versucht währenddessen, ihr Markenzeichen neu zu verpacken. Im September legte sie in Zusammenarbeit mit Zijin Mining einen neuen Hedgefonds für chinesische Investoren auf, der sich – was sonst – auf Gold konzentriert.