Die Märkte haben immer Recht und kein ideologisches Weltbild wird daran etwas ändern.
Damit bin ich soweit (fast) einverstanden. Der Markt reflektiert aber nur die
aktuelle Situation inklusive der
aktuellen Erwartungen.Im Moment ist die Erwartungshaltung: Die Teuerung bleibt niedrig, die Zinsen steigen langsam, der Euro ist wieder stabil, der Dollar ebenfalls, die Wirtschaft wächst wieder und die Neuverschuldung nimmt ab.
Unter dieser Prämisse - insbesondere steigende Zinsen bei konstanter Teuerung - ist durchaus erklärbar, weshalb der Goldpreis sinkt. Guckst Du
weiter oben den zweiten Chart Zinsen vs. Gold.
Worüber wir nun aber streiten sollten - und dies auch tun - ist die Frage, ob diese
aktuelle Einschätzung des Marktes zutreffend ist oder nicht. Bleibt die Teuerung niedrig? Wächst die Wirtschaft? Sind Euro und Dollar stabil? Nimmt die Neuverschuldung ab? Und bei diesen Fragen, die natürlich jeder von uns anders beantwortet (Stichwort: Glauben), kann man durchaus zu einer anderen Einschätzung kommen als die aktuelle Marktmeinung.
Ich habe eingangs geschrieben, ich sei (fast) einverstanden. Das "fast" bezieht sich auf staatsmonopolistische Eingriffe, die den Markt auch verzerren können. Damit meine ich konkret die Anleihenaufkäufe von Fed und EZB, die die Zinsen künstlich tief halten und den Markt somit verzerren. Die das Kapital also in die falschen Kanäle leitet. Aber das wäre ein anderes Thema.