Geldmengenausweitung gleich steigender Goldpreis ist deine Kern-Botschaft.(Den Totalkollaps lassen wir mal aussen vor) Sie ist eigentlich simpel.
Genauer gesagt: Geldmengenausweitung und Realzinsen. Aber so weit richtig.
Hier übrigens die Abwertung von Währungen gegenüber Gold in den letzten 10 Jahren:
Quelle
Eine 100% Strategie in Gold zu fahren ist deine Privatsache und widerspricht jeglichem Risikogewichten.
Dies nun nach wie vor darzustellen, als der Weisheit letzter Schluss und sich aufgrund dieser exotischen und riskanten Anschauung, das Recht herausnehmen zu beurteilen was wesentlich für die weitere Entwicklung und die Entscheidungsfindung anderer user sein soll, veranlasst mich dich damit zu konfrontieren, dass all die so wohl formulierten und begründeten Beiträge von dir in den letzten 2/3 Jahren, sich als falsch herausgestellt haben für einen Durchschnittsanleger.
Wie hoch der Goldanteil sein sollte, darüber kann man streiten. Vernünftig wären wohl so 20% als Ruhekissen, denn Gold kann niemals völlig wertlos werden. Ganz im Gegensatz zu Papiergeld oder auch Aktien.Was das Risiko betrifft, gibst Du ja die Antwort bereits in Deinem ersten Satz selbst:
Es geht immer um die Analyse wenn man einen Trade oder Handel oder Anlage, ins Auge fasst. Auch um das kalkulieren des Risikos.
Und ich füge ergänzend hinzu: Es geht auch um den Zeithorizont, den man betrachtet. Dabei sind wir uns sicher einig, dass ich nie einen Hehl daraus gemacht habe, dass mein Zeithorizont ein recht langfristiger, auf Sicht 10-15 Jahre ist. Weiterhin sind wir uns darüber einig, dass Kurz- und Mittelfristig auch mal eine Korrektur in Gegenrichtung erfolgen kann.
Über Kurz- und Mittelfristige Aussichten spreche ich selten, denn hier kommt die Charttechnik zum Zug und da sind Salla, Marcello, bäri kompetenter als ich. Das gebe ich ohne Umschweife zu. Ich konzentriere mich in meinen Postings praktisch nur auf die langfristigigen Aussichten und diese beruhen auf zwei Annahmen:
Da wäre einerseits das langjährige Verhältnis Aktien:Gold (hier Dow Jones / Gold) das sich in sehr langen und klaren Wellen bewegt. Ich gehe davon aus, dass die im Jahr 2001 begonnene Abwärtswelle beim Aktuellen Stand von 10 (also Dow = 10* Goldpreis) noch nicht abgeschlossen ist. Deine Kritik - wie auch die von orangebox - ist allerdings gerechtfertigt, dass ich den letzten, 2011 begonnenen Aufwärtsspike im Dow:Gold Ratio nicht vorausgesehen habe. Wir hätten vermutlich 1974/75 eine ähnliche Diskussion geführt, denn auch damals wurde der Goldbulle bereits als beendet erklärt. Und dennoch: Wer sich davon nicht hätte beirren lassen und kalten Arsches 1971-1981 sein Gold behalten hätte, hätte nichts falsch gemacht.
Zum zweiten, Du hast es angetönt, die Gelddruckerei. Auch hier: "kalkulieren des Risikos" oder nennen wir es mal "Wahrscheinlichkeitsrechnung".
Meine These lautet, dass es nicht gut kommen wird, wenn Zentralbanken die Staatsschulden mit der Druckerpresse finanzieren. Die Geschichte gibt mir dabei recht, denn in der Vergangenheit hat es noch nie geklappt, sich "aus Schulden zu drucken".
Man kann meine These anzweifeln und sie anhand der um 180° gedrehten Antithese überprüfen, die da lauten würde: "Diesmal wird es den Zentralbanken gelingen, sich aus den Schulden zu drucken, denn diesmal ist alles anders, Gold ist kein Geld mehr und die Gelddruckerei ist nur eine kurzfristige Stützungsaktion, die jederzeit beendet werden kann und ggf. auch beendet werden wird."
Der geneigte Leser muss nun für sich entscheiden, welche der beiden Thesen seiner Meinung nach die höhere Eintrittswahrscheinlichkeit hat und sich entsprechend langfristig positionieren. Oder sich gegebenenfalls für beide Szenarien absichern. Z.B. mit einem Goldanteil, der nur 10% oder 20% beträgt.
MF du wirst wohl nie deine Meinung ändern,
Doch, das werde ich und das habe ich hier auch schon mehrmals geschrieben. Dann nämlich, wenn sich Verhältnis Dow:Gold im niedrigen einstelligen Bereich einen Wendepunkt hat, wenn die Schuldenproblematik auf die eine oder andere Weise gelöst ist, die Gelddruckerei ein Ende gefunden hat und die Wirtschaft aus eigener Kraft wächst. Vermutlich wird dann allerdings eine ähnliche wenn auch diametral entgegengesetzte Stimmung an den Märkten herrschen und alle werden in Gold rennen und Aktien für ein Butterbrot verkaufen.
So ganz im Stil des Artikels der Business-Week vom August 1979:
Der Tod der Aktien
„Die Massen haben sich bereits vor langer Zeit aus dem Aktienmarkt zurückgezogen. Sie sind in alternative Investments mit höherer Verzinsung und damit größerem Schutz vor Inflation eingestiegen. Jetzt haben auch Pensionsfunds die Erlaubnis erhalten, Aktien und Anleihen zugunsten von Immobilien, Futures, Gold und sogar Diamanten fallen zu lassen. Der Tod der Aktien sieht nach einem beinahe permanenten Zustand aus; irgendwann umkehrbar, aber nicht in der nahen Zukunft.“
„Bis jetzt war die Flucht der Institutionen aus den Finanzmärkten eher moderat. Aber es besteht die Gefahr, dass sie sich in einen reißenden Strom verwandelt, falls der diesjährige 60%ige Anstieg des Öl-Preises eine tiefe Rezession auslöst, während die Inflation gen Himmel schießt.“
„In der Tat haben die Aktienmärkte nach einer Untersuchung der Salomon Bros. seit 1968 einen enttäuschenden Return von 3,1% geliefert, der Consumer Price Index (CPI) ist dagegen um 6,5% gestiegen. Gold konnte um unglaubliche jährliche 19,4% zulegen, Diamanten um 11,8% und der Preis von Einfamilienhäusern um 9,6%.“
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