Aus Sicht des Chemikers: Warum Gold zu Geld wurde:
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Wenn die Chemie stimmt: Warum nur Gold ideales Geld ist!
Jahrhundertelang stellte Gold die solide Basis von Geldsystemen dar. Das hat ganz einfache praktische Gründe, die man auch naturwissenschaftlich untersuchen kann.
Es gibt insgesamt 118 chemische Elemente. Angenommen wir würden ganz von vorn beginnen. Geld müsste erst erfunden werden. Welche Elemente würde die Anforderung an gutes Geld (Wertspeicher, Tauschmittel) erfüllen? Welches würde ein Chemiker der frühzeitlichen “Notenbank” wohl als gegenständliches Geld empfehlen?
Genau diese Frage stellten sich die Redakteure der amerikanischen Internetseite NPR. Man beauftragte einen Chemiker, legte ihm das Periodensystem auf den Tisch und ließ in alle geeigneten Elemente selektieren. Und so verlief die wissenschaftliche Untersuchung:
Welche Elemente sind chemisch stabil? Gase fallen schon einmal weg. Lithium? Wenn man es Luft aussetzt, gerät es in Flammen, die selbst Betonwände durchbrennen. Mit Sauerstoff sollte Geld besser nicht reagieren. Alles was rostet und sonst irgendwie reaktiv ist, Eisen etwa, wird deshalb ausgeschlossen. Ebenso radioaktive Elemente wie Uran oder Einsteinium. Das wäre ungesund. Schon hat sich die Auswahl auf 30 mögliche Elemente reduziert. Das Material sollte rar sein. Aber nicht zu selten, wie etwa Osmium, dass via Meteorit auf die Erde gelangt.
Chemisch stabil und nicht flüchtig. Ungefährlich für den Menschen, selten aber nicht zu sehr. Am Ende blieben 5 Elemente übrig, die diese Kriterien erfüllten: Rhodium, Palladium, Silber, Platin und Gold. Bei allen handelt es sich um Edelmetalle.
Aber wie gut kann man diese Elemente verarbeiten? Der Schmelzpunkt von Palladium liegt bei rund 1.500 Grad Celsius. Platin bekommt man erst bei 1.768,3 Grad flüssig und bei Rhodium braucht man sogar 1.964 Grad. Solche Temperaturen konnte man beileibe nicht zu allen Zeiten erzeugen, um aus dem Rohstoff Münzen zu prägen. Bleiben Silber (Schmelzpunkt: 961,78 Grad) und Gold (1.064 Grad) als natürliche Geldmetalle. Silber läuft nach einer Weile an und wird unansehnlich.
Ergo: Nur ein einziges Element aus 118 möglichen weist ideale chemische Eigenschaften zur Verwendung als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel auf: Gold. Der Lateiner wurde sagen: quod erat demonstrandum – was zu beweisen war!
http://www.goldreporter.de/wenn-die-che ... gold/3154/