Der wichtigster Termin für Gold ist nächste Woche die FED Konferenz.Setzt Ben die Drosselung des QE Programms durch ist ein Blutbad beim Goldpreis gut möglich.Keine Drosselung gut für Goldpreis.
Es gibt mindestens zwei Argumente dagegen.
1. QE3 ist fast auf den Tag genau ein Jahr alt (13.9.2012). In dieser Zeit hat der Goldpreis von rd. 1750 auf 1350 nachgegeben. Wenn also QE3 den Goldpreis nicht nach oben getrieben hat, warum sollte dann eine Reduktion von QE3 ihn nach unten treiben?
Ich sehe die auferlegten QE's nur bedingt als wesentlichen Antriebsfaktor für die Steigerung des Goldpreises.Viele Faktoren beinflussen den Goldpreis wurde schon mehrmals hier durchgekaut, weitere Diskussion erübrigt sich .Ein ganz sicherlich grosser Faktor ist einfach das Angebot/Nachfrage Prinzip. Gold ist für mich in erster Linie eine Anlageklasse für schlechte unsichere Zeiten .In der Zeiten 2008-2011 als Gold überproportional gestiegen ist wurden wir regelrecht von unglaublich negativen Nachrichten bombardiert --> EU Kollaps, US Bankenkollaps , Griechenland Exit aus der EU Zone, US Wirtschaftskollaps und natürlich den Währungskollaps. In solch unsicheren Zeiten setzt der Anleger vermehrt auf alternative Anlagen zb. Gold als die Absicherung.
Seid nun gut 2 Jahren sind all die negative News ausgeblieben keine Schocks mehr, keine Kollapse, kein neues Lehman Brother 2 mehr kurz die Krise hat sich schnell verflüchtigt und ist aus den Augen und aus den Sinn der Anleger und Personen.
Der Patient ist aus der Intensivstation auf die normale Abteilung verlegt worden sein Zustand hat sich kurzfristig stabilisiert.
Ob es zu einer totalen Genesung kommt steht in den Sternen.Schiebt man den Patient (US Wirtschaft, US Banken, EU Zone) wieder auf die Intensivstation steigt auch wieder die Nachfrage nach Gold stark an was sich dann wieder am Preis zeigen wird.
2. Setzen wir QE3 mal in Relation zu Gold: QE3 beläuft sich auf $85 Mrd. pro Monat. Das entspricht beim aktuellen Goldpreis von $1328/oz 1814t Gold! Zum Vergleich: Die globale Goldproduktion beträgt etwa 2750t, die Schweiz hat 1045t, die USA haben 8314t. Mit anderen Worten: QE3 produziert pro Monat neues Geld im Wert von 66% der globalen Goldproduktion.
Oder auf's Jahr gerechnet: QE3 hat pro Jahr ein Volumen von 12*85=$1020 Mrd. Dollar oder 21774t Gold. Das heisst, die Fed alleine produziert pro Jahr so viele Dollars wie sie 8 globalen Jahresproduktionen an Gold entsprechen.
Nehmen wir spasseshalber mal an, QE3 würde um 50% reduziert. Dann würde sich die Dollarmenge immer noch um Faktor 4 stärker ausweiten als die globale Goldmenge. Und wohlgemerkt! Die Geldmenge eines einzelnen Landes, das 5% der Weltbevölkerung, 27% des Welthandels ausmacht gegenüber Goldproduktion von 100% dieses Planeten.
Warum sich also das Verhältnis Dollar:Gold zu Gunsten des Dollars verschieben soll (= man muss weniger Dollars für Gold hinblättern) ist fundamental nicht schlüssig!
Gibt es ein Szenario, wo es fundamental gerechtfertigt wäre, dass der Papierdollar an Wert gegenüber Gold gewinnt?
Ja, gibt es! Dann nämlich, wenn die Ausweitung der Dollarmenge unter die Ausweitung der Goldmenge (=1.7% pro Jahr) sinkt.
Das wäre aber selbst dann nicht der Fall, wenn QE3 gänzlich aufgehoben würde. Denn QE3 ist ja nur eine zusätzliche Gelddruck-Aktion. Die normale monetäre Inflation der Dollarmenge ist auch ohne QE3 höher als die Inflation der Goldmenge.
In der Zwischenzeit wird der Goldpreis weiterhin durch den Papierhandel bestimmt. Zum Glück nimmt die Macht des Papieres gegenüber physischem Gold langsam ab, da das Gold weiterhin physisch von West nach Ost fliesst. Mit sinkenden Lagerbeständen der westlichen Plattformen (z.B. COMEX) werden Lieferversprechen immer unglaubwürdiger. Anders ausgedrückt: Wenn Du nur 100 Unzen Gold besitzt aber 10'000 Unzen zur Lieferung versprichst, glaubt Dir kaum jemand, dass Du die versprochenen 10'000 Unzen auch wirklich liefern kannst. Die Backwardation des Future-Goldpreises ist ein gutes Indiz, dass der Markt dies auch so antizipiert.
Dein Zahlenspiel ist mir bekannt wie auch den meisten Usern hier nur haben wir 1. keinen Goldstandard womit sich deine Ansicht als ziemlich unbedeutend darstellt. Es ist eine theoretische Ansicht deinerseits hat aber auf die Realität und in der Praxis somit keinen Effekt auf den Goldpreis, sonst würde der ja aktuell auf einen ganz anderen Level stehen
Das soll Dich, orangebox, natürlich nicht davon abhalten, weiterhin Gold (sofern Du noch welches hast) zu verkaufen und Dir davon Goldman Sachs oder andere Bank-Aktien zu kaufen.
Für alle anderen empfehle ich das exakte Gegenteil.
Deine bisherigen Empfehlungen sind ziemlich in die Hose gegangen, gut wäre eine Aussage deinerseits gewesen wie kauft euch einen Anteil phy. Gold UND Goldman Sachs und Bankaktien. Wäre nach bisherigen Verlauf eine Win/Win Situation gewesen.Wer nur auf Gold gesetzt hat steht nun mit herunter gelassenen Hosen da, wer auf mehrere Assets gesetzt hätte hätte wenigsten einen herben Verlust stark vermindert durch den Einsatz von Aktien als Gegenspieler.
Ja ich habe mein gesamtes Gold verkauft und in der Mitte zwischen Tiefstpreis und aktuellen Preis wieder zugekauft. Einen Teilverlust somit wettgemacht.Falls jedoch die heutige Prognose von Goldman Sachs mit einem Unzenpreis von 700 Dollar eintrifft steh ich wieder mit heruntergelassenen Hosen da :mrgreen: . Als Mitinhaber der FED weiss GS wohl einiges mehr als wir und ich rechne eher mit einer Drosselung des QE Programms in einer Woche.Kann mich aber auch irren. 50/50 Chance.
Für mich ist Gold eine Alternative zu allen anderen Anlagenklasse vorallem für eventuell schlechte Zeiten. Nicht mehr und nicht weniger.
Und momentan siegt beim Angebot/Nachfrage die andere Seite.