Der wichtigster Termin für Gold ist nächste Woche die FED Konferenz.Setzt Ben die Drosselung des QE Programms durch ist ein Blutbad beim Goldpreis gut möglich.Keine Drosselung gut für Goldpreis.
Es gibt mindestens zwei Argumente dagegen.
1. QE3 ist fast auf den Tag genau ein Jahr alt (13.9.2012). In dieser Zeit hat der Goldpreis von rd. 1750 auf 1350 nachgegeben. Wenn also QE3 den Goldpreis nicht nach oben getrieben hat, warum sollte dann eine Reduktion von QE3 ihn nach unten treiben?
2. Setzen wir QE3 mal in Relation zu Gold: QE3 beläuft sich auf $85 Mrd. pro Monat. Das entspricht beim aktuellen Goldpreis von $1328/oz 1814t Gold! Zum Vergleich: Die globale Goldproduktion beträgt etwa 2750t, die Schweiz hat 1045t, die USA haben 8314t. Mit anderen Worten: QE3 produziert pro Monat neues Geld im Wert von 66% der globalen Goldproduktion.
Oder auf's Jahr gerechnet: QE3 hat pro Jahr ein Volumen von 12*85=$1020 Mrd. Dollar oder 21774t Gold. Das heisst, die Fed alleine produziert pro Jahr so viele Dollars wie sie 8 globalen Jahresproduktionen an Gold entsprechen.
Nehmen wir spasseshalber mal an, QE3 würde um 50% reduziert. Dann würde sich die Dollarmenge immer noch um Faktor 4 stärker ausweiten als die globale Goldmenge. Und wohlgemerkt! Die Geldmenge eines einzelnen Landes, das 5% der Weltbevölkerung, 27% des Welthandels ausmacht gegenüber Goldproduktion von 100% dieses Planeten.
Warum sich also das Verhältnis Dollar:Gold zu Gunsten des Dollars verschieben soll (= man muss weniger Dollars für Gold hinblättern) ist fundamental nicht schlüssig!
Gibt es ein Szenario, wo es fundamental gerechtfertigt wäre, dass der Papierdollar an Wert gegenüber Gold gewinnt?
Ja, gibt es! Dann nämlich, wenn die Ausweitung der Dollarmenge unter die Ausweitung der Goldmenge (=1.7% pro Jahr) sinkt.
Das wäre aber selbst dann nicht der Fall, wenn QE3 gänzlich aufgehoben würde. Denn QE3 ist ja nur eine
zusätzliche Gelddruck-Aktion. Die normale monetäre Inflation der Dollarmenge ist auch ohne QE3 höher als die Inflation der Goldmenge.
In der Zwischenzeit wird der Goldpreis weiterhin durch den Papierhandel bestimmt. Zum Glück nimmt die Macht des Papieres gegenüber physischem Gold langsam ab, da das Gold weiterhin physisch von West nach Ost fliesst. Mit sinkenden Lagerbeständen der westlichen Plattformen (z.B. COMEX) werden Lieferversprechen immer unglaubwürdiger. Anders ausgedrückt: Wenn Du nur 100 Unzen Gold besitzt aber 10'000 Unzen zur Lieferung versprichst, glaubt Dir kaum jemand, dass Du die versprochenen 10'000 Unzen auch wirklich liefern kannst. Die Backwardation des Future-Goldpreises ist ein gutes Indiz, dass der Markt dies auch so antizipiert.
Das soll Dich, orangebox, natürlich nicht davon abhalten, weiterhin Gold (sofern Du noch welches hast) zu verkaufen und Dir davon Goldman Sachs oder andere Bank-Aktien zu kaufen.
Für alle anderen empfehle ich das exakte Gegenteil.