Wenn, dem so wäre, hätte man es nicht abgeschafft. Jahrzehntelang verhinderte ein auf Gold basierendes Währungssystem,eine ausreichende Geldversorgung. In dieser Zeit entwickelte sich die gesamte Weltwirtschaft nur schleppend,
"Schleppend" ist ein relativer Begriff. Es hängt auch vom Grad der Golddeckung ab
ie Ausweitung der Goldmenge beträgt etwa 1.7%. Ist eine Währung zu 100% durch Gold gedeckt, kann auch die globale Geldmenge nur um 1.7% p.A. ausgeweitet werden. Das ist ein Korsett für die Geldmenge. Einverstanden.
Deckt man nur 50% des Geldes durch Gold, könnte die Geldmenge um entsprechend 3.4% p.A ausgeweitet werden.
Es ist also eine Frage der Definition; ein Regelsystem zwischen Währungsstabilität (= möglichst hoher Deckungsgrad) und Flexibilität der Geldpolitik (= möglichst niedriger Deckungsgrad).
Während der Depression hatten USA und GB eine 100%-Deckung und somit eine sehr geringe Flexibilität.
Die Schweiz hatte bis zum Jahr 2000 eine 40%-Deckung, was für ein Geldmengenwachstum bis 4.25% p.A. ausreicht und ist damit nicht schlecht gefahren.
Ich wehre mich auch gegen die Behauptung, dass die Geldmenge zwingend etwas mit Wirtschaftswachstum zu tun haben muss! Ein Unternehmen kann Investitionen aus vorgängigen Gewinnen finanzieren. Dann braucht es keine zusätzliche Geldmenge. Ein Kredit kann auch über Sparkapital erfolgen. Auch dann braucht es kein neues Geld. Neues Geld braucht es nur dann, wenn das Sparkapital nicht ausreicht, um alle gewünschten Kredite zu befriedigen.
Beispiel: Ein Land hat 1000 an Sparkapital aber die Wirtschaft will 2000 an Krediten. Mögliche Lösungen:
a) nur die bessere Hälfte der Unternehmen bekommt Kredit.
b) Die Zinsen steigen. Das Sparkapital steigt, die Nachfrage an Krediten sinkt bis beide auf gleichem Niveau sind.
c) Es wird neues Geld gedruckt.
Ich bezweifle, dass Lösung c) immer die beste ist. Was spricht dagegen, bei der Kreditvergabe auf Bonität und Rückzahlungsfähigkeit eines Kreditnehmers zu achten? Und ist es wirklich so wünschenswert, dass Konsumenten Autos, Möbel oder TV-Geräte auf Kredit kaufen? Letzteres führt zwar zum Zeitpunkt des Kaufes zu einem Kaufboom aber dämpft entsprechend danach den Konsum, wenn der Kredit inkl. Zinsen abbezahlt werden muss.
Hinzu kommt, dass Produktivitätssteigerung grundsätzlich deflationär ist. Sprich: Technologie lässt uns billiger produzieren, die Preise sinken. Beispiel die Erfindung von Mähdrescher (-> billigeres Brot) oder Bagger (-> billigere Bauten)
Wenn eine Währung stärker im Ausland angeboten wird, weil die Handels- oder Zahlungsbilanz des jeweiligen Landes [COLOR= #FF0000]defizitär [/COLOR]ist, dann ist die Notenbank dazu verpflichtet, dieses Überangebot ihrer Valuta gegen Gold vom Markt zu nehmen. Damit das bestehende Defizit nicht zum Ausgleich kommt und die eigenen Goldreserven nicht abschmelzen, muss die Notenbank den Kapitalimport erhöhen. Dies tut sie durch Zinserhöhungen und Ausgabenreduzierung, Kreditkürzungen bzw. Steuererhöhungen. Mit einem Wort: sie betreibt eine radikale Deflationspolitik. Die Folgen für die Wirtschaft sind verheerend. Das Geld wird aus den Taschen der Verbraucher gepumpt, die Nachfrage lässt nach, mit der Folge einer hohen Arbeitslosigkeit – alles nur um die Goldreserven zu halten.
Richtig! Deine Aussage vereinfacht zusammengefasst: "Wer mehr ausgegeben hat, als er eingenommen hat, muss in den Folgejahren sparen und den Gürtel enger schnallen."
Wer ein Handelsdefizit hatte, wird dazu gezwungen, im Folgejahr einen Handelsüberschuss zu erzeugen. Anderenfalls fliesst Gold vom Defizit-Land ins Überschuss-Land
Es ist also unter einem Goldstandard nicht möglich, dass ein Land wie derzeit die USA über Jahrzehnte hinweg permanent ein Handelsdefizit fahren uns somit auf Kosten von Ländern wie China leben. Aber wäre das ein Nachteil?
Der Goldstandard verhindert doch nicht das Kapital fehlinvestiert wird, es kann aber die Möglichkeit erschweren das ein Klein und Mittel Unternehmer zu einem vernünftigen Zinssatz Kapital aufnehmen kann.
Der Unterschied zum Fiat-Money besteht halt darin, dass das für Kreditvergabe verfügbare Kapital begrenzt ist. Wer weniger Sicherheiten zu bieten hat, wird höhere Zinsen zahlen müssen. Soweit einverstanden. Es ist dann am Investor, der entscheiden muss, ob er sein Geld Nestlé für 3% vergibt oder an ein Venture-Unternehmen für 10% bzw. gegen Beteiligung. Es kommt also zur Konkurrenz zwischen Kreditnachfrage und Geldangebot. Die Regelung erfolgt über den Zins. Steigende Zinsen regen zum vermehrten Sparen an und dämpfen Kreditnachfrage. Es ist also ein Regelsystem, das funktioniert.
Die Vergangenheit zeigt ein anderes Bild, oder denkst du dir die Vertreter eines Landes sagen sich, wir würden ja gerne einen Krieg führen, aber wegen dem Goldstandard können wir uns einen Krieg schlichtweg nicht leisten.
Im Wesentlichen genau das. Wobei sich zumindest jede Nation darüber im Klaren sein muss, dass sie nach dem Krieg mit Schulden dasteht und entweder in eine Depression verfällt oder ihre Währung neu aufstellen muss. Irgend jemand zahlt immer für den Krieg. Auch unter Fiat-Money sind Kriege nicht gratis. Man kann zwar sehr einfach das Geld drucken, das man im Krieg verbrennt, zahlt danach aber mit Inflation.Unter Goldstandard wurden meist Kriegsanleihen aufgenommen, die nach dem Krieg zurückbezahlt wurden - oder eben auch nicht.
Die Probleme liegen darin, das Venezuela 70% ihres Vermögens in Gold angelegt haben, nach dem Goldcrash sind sie noch mehr in Zahlung und Kreditschwierigkeiten gekommen.
Kann sein. Kommt darauf an, ob Venezuela seine Goldbestände in den Aktiven der Zentralbank bewertet hat (und wenn ja, in was) oder nicht.Die SNB bewertet ihre Goldbestände regelmässig und weisst je nach Schwankungen entsprechende Gewinne/Verluste auf.
Die US-Treasury tut dies nicht und führt ihr Gold nach wie vor zum Einstandspreis von $42.22/oz in den Büchern.
Dennoch sehe ich immer noch keinen Link zwischen Goldpreis und den aktuellen Problemen Venezuelas.
Nehmen wir als Beispiel die Schweiz: Ab 2005 hat die SNB mit Gold Gewinn, mit EUro/Dollar Verlust gemacht. Ging es uns deshalb besser oder schlechter?
2010 hat die SNB unter dem Strich Verlust gemacht, weil der Euro (der macht 50% der Aktiven der SNB aus) gesunken ist. Irgend welche Auswirkungen auf unser tägliches Leben, die Preise?
Wie gesagt, kenne ich mich in Venezuela nicht aus. Aber so weit ich weiss, lebt Venezuela vom Öl und nicht vom Gold. Entsprechend würde ich - so rein vom Schiff aus - eher den Ölpreis untersuchen.
Ich stelle deshalb die Fragen in den Raum:
1. Was für Probleme hat Venezuela derzeit?
2. Weit wann?
3. Wo ist dabei der Link zu Gold?