Gold

Da ich diese Woche geschäftlich unterwegs war, kann ich mich erst jetzt in die entbrannte Diskussion einmischen ;)

Es gibt grob drei Gruppen von Haltungen zu Gold:

Gruppe 1: Gold ist kein Geld.

Gruppe 2: Gold ist auch Geld.

Gruppe 3: Nur Gold ist Geld.

Gruppe 1 dürfte die Mehrheit der Menschen in Westeuropa und Nordamerika ausmachen. Hier im Forum bekennen sich Salla und John Doe dazu. Die Haltung hat auch einen Namen. "Staatsgeldtheorie". Demnach ist nur Geld, was vom Staat als solches anerkannt ist, das der Staat also zur Begleichung der Steuern akzeptiert. Das staatliche Geld ist entsprechend die Berechnungsbasis, in der alles bewertet wird. Lebensmittel, Energie, Aktien, Schulden ... alles was zum Verkauf steht hat einen Preis in Staatsgeld. Keynesianer gehören auch in diese Gruppe. Gold ist deshalb ein reines Spekulationsobjekt wie jeder Rohstoff von Aluminium bis Zypressenholz. Sogar noch mit der Einschränkung, dass Gold a) nicht wirklich von irgend jemandem gebraucht wird und b) dass es mehr als genug davon gibt, denn die Lagerbestände (171'800t) sind 60mal so hoch wie die Jahresproduktion (2700t). Gold wird also nur gehandelt, um einen Gewinn in Staatswährung zu generieren.

Gruppe 2 macht die Mehrheit in der übrigen Welt aus. Asiaten, Osteuropäer, Afrikaner, Araber, Südamerikaner betrachten Gold als Geld, das neben den Staatswährungen mindestens dieselbe monetäre Bedeutung hat. Zwar kurzfristig (seit 42 Jahren in den USA) ausgebremst aber langfristig und historisch bedeutungsvoller als die diversen Papiergeldsysteme. Ich zähle mich zu dieser Gruppe, ebenso Melchior und bäri. Auch die Zentralbanken (sogar aus Nordamerika und Westeuropa) gehören hierzu und grundsätzlich alle Anhänger der Österreichischen Schule. Sie bewerten die Welt nicht zwangsläufig in Währungen, weil sie der Überzeugung sind, dass auch Währungen Schwankungen von Angebot und Nachfrage unterliegen und es somit nicht immer sinnvoll ist, Preise in Währungen zu definieren. Sie stellen deshalb häufig auch Überlegungen und historische Vergleiche an, die Gruppe 1 nicht nachvollziehen kann: Wie viel Weizen kostet ein Haus? Wie hoch ist der durchschnittliche Monatslohn in Silber? Was kostet Öl in Gold? Wie lange muss ich für ein Brot arbeiten? Man kann es gut "Warengeld-Theorie" nennen, denn im Vordergrund stehen Ressourcen und nicht die momentan gültige Währung. Es ist demnach nicht mehr so wichtig, wie viele Währungseinheiten man im Moment für eine Ressource eintauschen muss, denn die Währungseinheit ist höchstens kurzfristig das Mass aller Dinge.

Gruppe 3 ist der Kontrapunkt zu Gruppe 1 und eine Minderheit zu der Walter Eichelburg sicherlich eben so zählt wie Jim Willie oder Prof. Hans Bocker. In abgeschwächterer Form auch Ron Paul und Peter Schiff. Als Leitspruch kann man die Aussage von J.P. Morgan nehmen: "Gold ist Geld, alles andere ist Kredit…".

Wenn man nur Gold als Geld betrachtet, kommt man unter dieser Prämisse zu ganz spannenden Schlussfolgerungen, wobei die erste davon ist, dass alle anderen Währungen, Dollar, Euros, Franken, eben kein Geld sind, sondern ... Tja was? Falschgeld? Verrechnungseinheiten? temporäres Tauschmittel?

Vor die Wahl gestellt, ob er als Lohn für seinen Vortrag lieber eine Unze Gold oder €1000 erhalten soll, würde Walter Eichelburg sich sicherlich für Gold entscheiden. Zumindest dann, wenn die Auszahlung erst in einer Jahr oder so erfolgen soll.

Wer sich zu Gruppe 3 zählt, lebt in dem Dilemma, dass er für den täglichen Gebrauch gezwungen wird, das "staatliche Falschgeld" zu verwenden, in dem er sein Gehalt bekommt und in dem er seinen Unterhalt zu bezahlen hat. Er würde jedoch nie seine Überschüsse in Währung anlegen und schon gar nicht in Forderungen, die in Währung lauten (also z.B. Anleihen).

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Diese Divergenzen der Haltungen dieser drei Gruppen machen die Golddiskussion so spannend, da hier Welten von Weltanschauungen aufeinanderprallen, die es in anderen Bereichen nicht gibt.

Für einen Anhänger der Gruppe 1 ist jeder ein Idiot, der für so etwas sinnloses wie Gold bereit ist, das wertvolle staatliche Geld herzugeben.

Für Anhänger der Gruppe 3 ist jeder ein Idiot, der das wertvoll der Erde entrungene heilige Metall der Götter gegen einen Stapel billiger bedruckter Zettel hergibt, die sich zwangsläufig irgend wann ihrem inneren Wert "Null" annähern werden.

Gruppe 3 ist von der Anzahl der Anhänger her unbedeutend. Der globale physische Goldhandel spielt sich deshalb zwischen den beiden dominierenden Gruppen 1 und 2 ab.

Gruppe 1, die Amerikaner und Europäer sind zahlenmässig in der Minderheit, besitzen aber aus historischen Gründen das meiste Gold, das sie auch gerne bereits sind, abzugeben. Gruppe 2 wird finanziell immer bedeutsamer und drängt danach, ihre Währungsüberschüsse in Gold zu investieren. Entsprechend sehen wir seit gut 10 Jahren und ganz besonders seit Anfang diesen Jahres logischer Weise Flüsse von Gold von West nach Ost, von Gruppe 1 zu Gruppe 2 und Flüsse von Währungen und Schuldscheinen in die umgekehrte Richtung. So lange keine der beiden Gruppen ihre Haltung ändert und es in Händen von Gruppe 1 noch genügend Gold gibt, wird sich daran auch nichts ändern.

Als logische Konsequenz der Weltanschauung und Verhaltensweise dieser drei Gruppen ergibt sich auch die Einstellung, Hoffnung bis Befürchtung, was einen Reset des Geldsystems (frei nach Dirk Müller) betrifft. Also eine Währungsreform:

Gruppe 1: Da die staatliche Währung das Mass aller Dinge ist in dem alles andere bewertet wird und in das man sein Vertrauen setzt, wäre eine Währungsreform eine Katastrophe. Ein "den Boden unter den Füssen wegziehen", ein kompletter Zusammenbruch der Welt und der eigenen Weltanschauung. Schliesslich hat man ein Leben lang in einer Währung gespart, die jetzt wertlos wird und somit gehen alle Ersparnisse (Bankkonto, Anleihen) den Bach runter. (In diesem Punkt muss ich John Doe aus der Gruppe 1 ausklammern, denn er investiert vorzugsweise in Aktien und hat auch Gold und wird deshalb diese Realität eher wie ein Mitglied der Gruppe 2 erleben.)

Gruppe 2: Dürfte einer Währungsreform eher gelassen gegenüber stehen. Grosse Vermögen in Währungen sind nicht vorhanden und auch nicht in Form von auf Währung lautenden Forderungen. Ausnahme sind Zwangssparen wie Rentenfonds, Pensionskasse, Lebensversicherung. Der Grossteil der Ersparnisse ist währungs-unabhängig angelegt. Sei es in Aktien, Immobilien, Gold oder anderen Sachwerten.

Gruppe 3: Hat sich noch stärker als Gruppe 2 aus dem Währungssystem ausgeklammert und auch Pensionskassen und Lebensversicherungen eliminiert und voll auf Gold gesetzt. Sie gehört nun zu den eindeutigen Profiteuren. In den öffentlichen Foren und Medien dürfte sie auf die Häme der Gruppe 1 aus dem Frühling 2013 ("Gold ist Scheisse, Gold ist tot, Gold ist sinnlos, Gold sinkt ins bodenlose ...") nun mit ähnlich aggressiver Häme im Stil "Selber schuld, wir haben es euch ja schon seit Jahren gesagt ..." reagieren.

Weiteres ....

Sobald man nicht nur erkannt, sondern man es auch selbst ausprobiert hat, dass man ohne zu essen nach drei Wochen stirbt, ohne zu trinken schon nach drei Tagen, ist man sich den Wert von Nestle bewusst und die Aktie wird auf 500 CHF steigen.

Nun stelle man sich vor Essen wird in den reichen Ländern weggeschmissen und in den armen Ländern verhungern Millionen, weil sie zu wenig Nahrungsmittel haben.

Zusammengefasst ist es das was der Autor über Gold schwafelt.
Es ist unerheblich, ob ein Brot fünf Franken, Tausend Dollar oder eine Trillion Euros kostet. Wichtig ist, wie lange man als Otto Normalverbraucher für ein Brot arbeiten muss!
Hier also ein Klassiker der Diskussion zwischen Dir (Gruppe 1) und mir (Gruppe 2). Ist die Währung Mass aller Dinge oder lediglich eine Verrechnungseinheit zwischen verschiedenen Ressourcen?

Im zweiten Teil des Artikels von JimWillie CB .... behauptet er, die Kantonalbanken in der Schweiz verkauften keine Edelmetalle mehr, weil sie schlicht keins mehr hätten. Bei "meiner" KB gibt's das aber noch alles.
Es gibt tatsächlich Banken, die kein Gold mehr verkaufen. Das hat aber meiner Erfahrung nach nichts mit Knappheit zu tun. Goldhandel ist relativ teuer (Tresore, Lagerhaltung, Kapitalbindung) und es lässt sich vergleichsweise wenig verdienen. Banken verdienen zumindest mit dem Handel von Papieren, insbesondere mit strukturierten Produkten, weitaus schneller, billiger mehr Geld als mit physischem Gold.
Zudem muss man sehen, dass es kaum ein Land gibt, in dem es so viel Gold pro Kopf gibt wie in der Schweiz. Das liegt unter anderem daran, dass ein Grossteil der Goldraffinerie (also Umwandeln von Goldstaub, Altgold in handelsfähige Barren) über die Schweiz läuft. Wir sitzen deshalb als Schweizer direkt an der Goldquelle und haben keine oder nur sehr kurze Wartezeiten bei physischem Gold.

Anders sieht es in China aus. Es dauert im Schnitt 6 Wochen bis eine Goldlieferung z.B. von USA nach China durchgeführt ist. Da kann es durchaus zu Engpässen kommen, wenn es in China zu einem Kaufschub kommt wie im April/Mai.

Man darf nicht vergessen das hinter all den Gold-Seiten zumeist eine Lobby steckt die mit der Angst und der Naivität von Menschen sehr sehr viel Geld generiert.
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Gerüchteweise soll es auch auf der Gegenseite, bei den Banken Leute geben, die sehr viel Geld verdienen. :D
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Notabene aus Sicht der Steuerzahler sogar unfreiwillig (bail-outs wurden ja nie vom Volk legitimiert) während es andererseits durchaus freiwillig ist, für eine Metallwoche oder einen Hatrick-Letter Geld auszugeben.

Über die Grössenordnungen der jeweils fliessenden Geldmenge wollen wir mal ganz schweigen ;)

Der Ausdruck "Geld generieren" ist in diesem Zusammenhang ohnehin falsch: Geld "generieren" im Sinn von "neues Geld erzeugen" können nur Zentralbanken und Banken. Die Betreiber von Börsenbriefen und Webseiten können höchstens "Geld verdienen", wenn jemand bereit ist, freiwillig dafür zu bezahlen.

 
Fetter Beitrag @ Marcus :cheers: Sollte man vielleicht wo gesondert speichern damit er nicht verloren geht. Gute Zusammenfassung.

 
Die Verteilung von Gold in viele neue Hände finde ich gut. Das gibt auch einen Schutz gegen den Preiszerfall. Je mehr Leute Gold (physisch) halten desto schwieriger wird es werden den Goldpreis in den Keller zu prügeln.Vielleicht bilden sich ja irgendwann lokale Märkte losgelöst vom Papier-Gold Handel der heute die globale Preisbildung von Gold bestimmt ? da wird dann einfach getauscht und die Leute bilden ihren eigenen Preis ....Mit lokal meine ich vor allem Gebiete in Asien. Da würden dann die Amis und Europäer blöd aus der Wäsche gucken, wenn Leute anfangen ohne die westliche Welt ( einfach "rücksichtslos" am Markt vorbei) etwas eigenes auf die Beine zu stellen.... naiv ??

 
Als logische Konsequenz der Weltanschauung und Verhaltensweise dieser drei Gruppen ergibt sich auch die Einstellung, Hoffnung bis Befürchtung, was einen Reset des Geldsystems (frei nach Dirk Müller) betrifft. Also eine Währungsreform:
Interessant zu lesen was marcus hier schreibt man bemerkt, dass er sich schon über ein Jahrzehnt mit Gold befasst, eben solange darüber schreibt.Ein Leser muss aber stets beachten, dass Marcus eine Währungsreform als gegeben ansieht, diese schon seit x-Jahren erwartet, somit also immer vom Standpunkt ausgeht, Papiergeld wird wertlos verfallen, das müsse so kommen zu 100%.Diesem Szenario widerspreche ich insofern, da weder an der Börse noch in der Politik ein Ereignis mit einer 100% Wahrscheinlichkeit vorhersehbar ist, es kann sein, muss aber nicht.Auf dieses Spiel mit der Angst sollte sich ein Anleger nicht einlassen, kühlen Kopf bewahren ist angesagt, die Goldanhänger haben nun einen enormen Dämpfer erhalten, es ist verständlich das sie nun erst recht für Gold plädieren.Vor zwei Jahren hätten sie einen ausgelacht, wenn man einen Goldcrash für möglich gehalten hätte, das scheinbar unmögliche ist eingetroffen, obwohl der Dollar stabil blieb sank der Goldpreis um 30%!Fazit: Ein vernünftiger Goldanteil in seinem Portfolio zu halten, kann angebracht sein, das ist Geschmackssache. Hingegen aus Angst vor einem Reset des Geldsystems oder einer Währungsreform in Gold zu investieren ist ein sehr gewagtes Spiel.Anlagetechnisch gesehen nicht ratsam.
 
Ein Leser muss aber stets beachten, dass Marcus eine Währungsreform als gegeben ansieht, diese schon seit x-Jahren erwartet, somit also immer vom Standpunkt ausgeht, Papiergeld wird wertlos verfallen, das müsse so kommen zu 100%.
Damit hast Du schon recht. Ein 100% gibt es nicht. Sicher sind nur der Tod und die Steuern. (Wer sagte das nochmal?)Unter dem Strich bleibt es deshalb ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Einer Wahrscheinlichkeit, die mal rein rechnerisch irgend wo zwischen 0.1% und 99.9% liegt und die jeder für sich individuell einschätzen muss. Rein aus Sicht des Traders ist jede Wahrscheinlichkeit von über 60% ein guter Deal und mit >70% sogar ein klarer Kauf.Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Geldsystem vor die Hunde geht? Die Erfahrung der Vergangenheit sagt 100%. Aber ja, wir haben immer noch die Chance, dass diesmal alles anders läuft. Aber wie hoch ist die? 1%? 5%? oder sogar mehr?Entsprechend muss man für sich auch die Chance auf eine Währungsreform unter 100% ansetzen. Aber wie hoch? 99%? 98%? 95%?Selbst wenn man sie nur auf 70% ansetzt, wäre es grob fahrlässig, sich nicht auf dieses Ereignis vorzubereiten!
 
Ein 100% gibt es nicht. Sicher sind nur der Tod und die Steuern. (Wer sagte das nochmal?)
Das war Benjamin Franklin:
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Benjamin Franklin schrieb:
Our new Constitution is now established, and has an appearance that promises permanency; but in this world[COLOR= #008000] nothing can be said to be certain, [/COLOR][COLOR= #008000]except death and taxes[/COLOR].
Entsprechend muss man für sich auch die Chance auf eine Währungsreform unter 100% ansetzen. Aber wie hoch? 99%? 98%? 95%?
Wie hoch würdest du selbst diese Chance ansetzen?
 
Ein Leser muss aber stets beachten, dass Marcus eine Währungsreform als gegeben ansieht, diese schon seit x-Jahren erwartet, somit also immer vom Standpunkt ausgeht, Papiergeld wird wertlos verfallen, das müsse so kommen zu 100%.
Unter dem Strich bleibt es deshalb ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Einer Wahrscheinlichkeit, die mal rein rechnerisch irgend wo zwischen 0.1% und 99.9% liegt und die jeder für sich individuell einschätzen muss. Rein aus Sicht des Traders ist jede Wahrscheinlichkeit von über 60% ein guter Deal und mit >70% sogar ein klarer Kauf.Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Geldsystem vor die Hunde geht? Die Erfahrung der Vergangenheit sagt 100%. Aber ja, wir haben immer noch die Chance, dass diesmal alles anders läuft. Aber wie hoch ist die? 1%? 5%? oder sogar mehr?Entsprechend muss man für sich auch die Chance auf eine Währungsreform unter 100% ansetzen. Aber wie hoch? 99%? 98%? 95%?Selbst wenn man sie nur auf 70% ansetzt, wäre es grob fahrlässig, sich nicht auf dieses Ereignis vorzubereiten!
Bliebe noch die Fragen nach dem Zeitpunkt und auch nach den Konsequenzen im Einzelnen und nach dem Ablauf eines solchen Vorgehens.Es gibt viele Kräfte welche versuchen dies zu verhindern. Auch gibt es sicher viele Varianten, wenn es denn soweit kommt, wie man dies umsetzt.Da scheint mir dann nicht automatisch: 100% in Gold anzulegen auch 100% geschützt zu sein vor den Konsequenzen. Auch da gäbe es Risiken welche erst auftauchen können, wenn sich z.B. eine Flucht ins Gold im grossen Stil abzeichnen würde. Die Regierungen und ihre ZBs würden sicher nicht tatenlos zuschauen. Zudem erleben wir es ja gerade, dass Gold nicht die ultimative Währung ist bei steigender Geldmenge, sondern eben auch ein Spekulationsobjekt welches den Kräften des Marktes unterliegt.Auch kann sich das ganze noch eine Zeit lang hinziehen. Bis jetzt haben die ZBs ja es geschafft eine Entwertung des Papiergeldes in engen Grenzen zu halten. Sogar die angestrebte Inflation wurde in USA nicht erreicht. Was wiederum auch eine Deflation nicht ausschliesst indem es zu Konsumeinbruch kommt, zu fallenden Löhnen, fallenden Preisen in Rohstoffen und Immos und zu einem erbitterten Preiskampf und zu Kreditklemmen etc.Doch als Anlage (unter anderen) bleibt Gold interessant, weil es alternativlos ist bei einer Staatsschuldenkrise und diese sich kaum vermeiden lässt, wenn es nicht gelingt die Schulden auf normalem Weg abzubauen. Sprich abzubezahlen. Eine Inflationierung birgt grosse Risiken und kann schnell ausser Kontrolle geraten, da es dabei zu einer Flucht aus bestehenden Bonds kommen würde mit unbekanntem Ausgang. Vielleicht sollte man Gold gestaffelt dereinst umschichten, sollte sich eine Flucht darin abzeichnen, um prozentual nicht sich zu fest dem Risiko auszusetzen, einer Enteignung. Denn dies ist für mich eine realistische Konsequenz. All die Sparer und Pensionskassen würden ja auch enteignet bei einer WR. Weshalb sollte da der Staat die Goldbesitzer verschonen. Dazu gäbe es weit weniger Gründe in so einer Extremsituation, als Gründe, die gegen eine Beteiligung der Goldbesitzer an einer Lösung, sprechen. Z.B. brauchte der Staat ja Gold um eine neue Währung glaubwürdig zu machen.Sorry MF, aber 100% in Gold bleibt für mich ein Spiel mit dem Feuer, genauso wie 100% in Aktien oder sonst was. Selbst bei einer hohen Wahrscheinlichkeit eines Wertezerfalls der Währungen.
 
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Geldsystem vor die Hunde geht? Die Erfahrung der Vergangenheit sagt 100%. Aber ja, wir haben immer noch die Chance, dass diesmal alles anders läuft. Aber wie hoch ist die? 1%? 5%? oder sogar mehr?Entsprechend muss man für sich auch die Chance auf eine Währungsreform unter 100% ansetzen. Aber wie hoch? 99%? 98%? 95%?Selbst wenn man sie nur auf 70% ansetzt, wäre es grob fahrlässig, sich nicht auf dieses Ereignis vorzubereiten!
Bliebe noch die Fragen nach dem Zeitpunkt und auch nach den Konsequenzen im Einzelnen und nach dem Ablauf eines solchen Vorgehens.Es gibt viele Kräfte welche versuchen dies zu verhindern. Auch gibt es sicher viele Varianten, wenn es denn soweit kommt, wie man dies umsetzt.
Also, die Erfahrung aus der Vergangenheit sagt einem Schweizerbürger zu 100% kommt es zu keiner Währungsreform, denn eine solche fand in der Schweiz noch nie statt. Marcus Schreibstill impliziert es kommt zu einer Währungsreform zwischen 70% bis 99,9%, ergo handelt jeder grob fahrlässig, welcher sich nicht auf dieses Ereignis vorbereitet. In seinen Augen tut man dies am besten, wenn man sein Vermögen in Gold und Silber umschichtet, denn Aktien sollte man erst kaufen, wenn diese nach dem Megacrash spottbillig sind, dann verkauft man sein Gold und Silber welches dann sehr teuer und wertvoll wird gegen billige Aktien.Das ist eine Spekulation, welche aufgehen kann oder eben auch nicht, dies hat aber nichts mit investieren zu tun.Ist Marcus Entscheid der Weisheit letzter Schluss? Die nahe Vergangenheit sowie die Gegenwart zeigt uns ein anderes Bild. Der Markt funktioniert nicht nach festen Formeln oder auf rationale Überlegungen. Gold ist ab dem Jahr 2002 gestiegen aber nicht weil alle dachten eine Währungsreform steht vor der Türe, sondern weil es eine Überlegung wert war in ein Asset zu investieren, welches seit 20 Jahren von den Anlegern nicht beachtet wurde, eine Spekulation die aufging. Die Geburt der Goldbugs, welche bestärkt durch den Anstieg einen Systemkollaps prophezeien, diese Angstmache gepuscht auch von den Medien, lockte immer wie mehr Anleger ins Asset Gold und Silber, somit speiste sich der Anstieg von Angst und Gier.Auch bei den Aktien kann man immer wieder beobachten das nach einem Crash keiner mehr Aktien will, bis die ersten Mutigen wieder anfangen zu kaufen, danach kommen dann die Zaghaften, welche den Aktienmarkt in die Höhe treiben bis die Gierigen kommen und in euphorischer Stimmung die Kurse in absurde Höhen katapultieren, meistens ein Zeichen das der Markt vor einer Korrektur steht. Zuletzt sahen wir das im Jahr 2000 bis dann im Jahr 2008 bis März 2009 die Aktienkurse regelrecht einbrachen, es schien der angekündete Kollaps würde nun tatsächlich eintreten, aber hoppla auch das Gold korrigierte massiv in dieser Situation, es war also nicht so, dass in der Krise die Aktien kollabierten und der Goldpreis explodierte, nein alles ging gegen Süden.Somit müssen wir Anleger uns auf jede Mögliche sowie Unmögliche Situation einrichten, das heisst, dass eine machen und das andere nicht lassen, also so wie es auch Melchior handhabt, Aktien, Gold und etwas Bargeld halten.Auch, wenn es nicht den Anschein macht, ich finde Marcus Argumentationen logisch und folgerichtig, es sind nur die möglichen Auswirkungen, welche wir verschieden interpretieren und dem zu Folge unterschiedlich investieren.Ich halte ja nichts von Voraussagen oder Prozente denken, müsste ich mich aber festlegen halte ich eine Währungsreform, so wie sie Marcus voraussieht als ein eher unrealistisches Szenario, welches im einstelligen Prozent Bereich anzusiedeln wäre. Diese wenige Prozente reichen mir allerdings, um ebenfalls einen Teil meines Portfolios in Gold anzulegen, quasi als Versicherung für den unwahrscheinlichen Ausnahmefall.
 
Weshalb sollte da der Staat die Goldbesitzer verschonen.
Aus mehreren Gründen:1. Goldbesitz ist nicht registriert. Ganz im Gegensatz zu Immobilien oder Aktien. Es ist also nicht einfach, überhaupt die Goldbesitzer ausfindig zu machen.2. Es lohnt sich nicht, da nur noch wenige Private namhafte Mengen an Gold besitzen. 3. Es gibt ein Problem der Abgrenzung: Was genau würde beschlagnahmt? Barren sicherlich. Münzen? Goldvreneli? Schmuck? Eheringe? Da wird es schwierig eine Grenze zu setzen.Der Staat käme sehr leicht an die Immobilienbesitzer und könnte sehr einfach und lohnend eine Zwangshypothek auf Immobilien verhängen wie 1948 in Deutschland. Warum haben alle Angst vor einem Goldverbot aber niemand vor Zwangshypotheken? Oder hast Du schon jemals die Empfehlung gelesen, seine Immobilie zu verkaufen, weil im Falle einer WR eine Zwangshypothek droht?
 
Weshalb sollte da der Staat die Goldbesitzer verschonen.
Aus mehreren Gründen:1. Goldbesitz ist nicht registriert. Ganz im Gegensatz zu Immobilien oder Aktien. Es ist also nicht einfach, überhaupt die Goldbesitzer ausfindig zu machen.2. Es lohnt sich nicht, da nur noch wenige Private namhafte Mengen an Gold besitzen. 3. Es gibt ein Problem der Abgrenzung: Was genau würde beschlagnahmt? Barren sicherlich. Münzen? Goldvreneli? Schmuck? Eheringe? Da wird es schwierig eine Grenze zu setzen.
Also ich persönlich gehe nicht von einer WR aus beim Anlegen. Das ist mir zu komplexiert :eek: Ich gehe eher von Staatsschuldenkrisen aus mit ungewissen Folgen. Eine WR wäre eine mögliche Folge.Doch schliesse ich nicht aus, dass eben die Staaten längerfristig das Problem in den Griff bekommen.Die Ausgaben müssen tiefer sein als die Einnahmen. Schwierig. Aber wenn man es z.B. schafft all die Steuerschlupflöcher zu schliessen in Kombination mit einer moderaten Inflation. Wer weiss? Doch denke ich der Prozess wird ein turbulenter sein mit zwischenzeitlichen Panikphasen. Doch wenn man von einer WR ausgeht wie du es tust, so müsste man dies ja in aller Konsequenz durchdenken.1. Goldbesitz müsste nicht verboten werden. Nur der Handel damit müsste von den Staaten unter Kontrolle gebracht werden, was relativ einfach wäre, da Gold keinen eigentlichen Nutzen hat. Ausser der Schmuck und Uhrenindustrie würde dies die Wirtschaft nicht betreffen. So würde das vergrabene Gold im Garten keinen eigentlichen Wert mehr haben, ausser dem, welcher eben der Staat definiert.2. Aber wie sollen denn die Staaten an das benötigte Gold gelangen welches sie brauchten, um eine neue Währung zu decken?? Dazu könnten die Staaten als Käufer auftreten indem sie den Preis bestimmen, z.B. indem sie eine hohe Steuer einführen auf andere Goldverkäufe/käufe.3. Nichts würde beschlagnahmt oder weggenommen. Aber alles einbezogen sobald man es kauft oder verkauft. Eine Ehering wäre halt einfach mit einer hohen Steuer versehen. Hätte den Vorteil. dass man halt etwas länger darüber nachdenkt, bevor man es wagt. :mrgreen:Wenn die Demokratie und der Kapitalismus eine WR überleben, so werden Lösungen gesucht werden die auch Mehrheitsfähig sind. Immobilienbesitzer mit Hypotheken wären ja erst mal die Gewinner, da plötzlich die Schulden getilgt wurden. Also klar würde da eine Zwangshypo gerechtfertigt sein. In so einer Situation ginge es auch um das Aufrechterhalten des sozialen Friedens. Viele Menschen hätten Ersparnisse und Renten verloren. Anzunehmen, dass es in so einer Situation grosse Gewinner gäbe, nämlich die Goldbesitzer, die man einfach in Ruhe lässt, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich gehe davon aus, dass es keine eigentlichen Gewinner gibt bei einem Systemkollaps. Ein Kollaps eignet sich nicht als Spekulationsobjekt, meiner Meinung nach.
 
Wie hoch würdest du selbst diese Chance ansetzen?
99.9%. Die Frage ist wann!80%, dass das innert der nächsten 5 Jahre passiert.60% innert der nächsten 2 Jahre.(Keine Begründung, reines Bauchgefühl)
Danke für die Antwort.80% Wahrscheinlichkeit, dass wir in den nächsten 5 Jahren eine WR haben werden, finde ich persönlich schon recht hoch angesetzt. Denn momentan kann man sich das doch so gar nicht vorstellen. Aber du hast ja schon oft beschrieben, dass es eben recht schnell gehen kann, wenn es dann soweit ist.
 
Doch schliesse ich nicht aus, dass eben die Staaten längerfristig das Problem in den Griff bekommen.
Ich möchte an dieser Stelle auf dieses Posting viewtopic.php?p=52926#p52926 verweisen und auf die dort verlinkte Studie der Allianz Global Investors. Da haben sich einige clevere Taschenrechner-Jongleure die Mühe gemacht, verschiedene Szenarien und Kombinationen davon durchzuspielen. (Wirtschaftswachstum, in Kombination mit Neuverschuldungsrate, Inflation und Zinsen). Das Ganze unterlegt mit tollen Grafiken. Ein Must Read!


Doch wenn man von einer WR ausgeht wie du es tust, so müsste man dies ja in aller Konsequenz durchdenken.
Ich glaube nicht, dass es möglich ist, eine WR durchzudenken. Da gibt es zu viele Unsicherheitsfaktoren, zu viele Parameter, die wir nicht kennen. In erster Linie wissen wir nicht, wer denn hauptsächlich geschädigt werden würde. Bei einem Schuldenschnitt (oder der Extremform Währungsreform) werden ja gleichermassen Schulden und Vermögen vernichtet. Welche Vermögen werden das aber sein?
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Halter von Staatsanleihen entreichert würden. Das war in bisher allen WR der Fall.

Wer noch?

Verschiedene Möglichkeiten:

* Gläubiger von Banken. Also deren Aktionäre, Obligationäre und Kontoinhaber.

* Grundsätzliche alle Immobilienbesitzer, denen eine Zwangshypothek aufgebrummt wird wie 1948 in Deutschland.

* Goldbesitzer wie unter Hitler, Mao, Stalin oder FDR, wobei der Staat hier den Zugang zu Bankschliessfächern kontrollieren würde wie seinerzeit in den USA. Sprich: Wenn Du an Dein Schliessfach willst, kommt ein Staatsbeamter mit.

* Aktienbesitzer, denen eine einmalige Steuer auf ihr PF aufgedrückt wird.

Weiterhin:

Welche Währungen wären betroffen? Bisher gab es Währungsreformen immer nur von lokalen Währungen. Eine WR in der Ukraine stört nur Ukrainer, vielleicht noch ein paar Russen aber keine Europäer oder Amerikaner. Letztere haben wahrscheinlich nicht einmal mitgekriegt, dass es 1996 eine WR gab.

Eine WR bei einer Weltwährung wie Dollar oder Euro dürfte zwangsläufig auch andere Währungsräume mitreissen und auch hier eine WR auslösen.

Kleines Beispiel: Eine Bank besitzt US-Staatsanleihen, mit denen ein Kredit der eigenen Zentralbank gedeckt ist. Wenn nun die US-Staatsanleihen an Wert verlieren, ist der Kredit nicht mehr gedeckt und die Bank kommt finanziell unter Wasser. Dasselbe gilt für Pensionskassen, Rentenfonds, die in solche Anleihen investiert haben und nun ihre Forderungen in Landeswährung nicht mehr erfüllen können.

Ein Schuldenschnitt im Dollar würde deshalb zwangsläufig eine globale Finanzkrise in allen anderen Ländern auslösen und auch dort zu enormen Umwälzungen und in der Folge Schuldenschnitten führen. Das aber irgendwie durchdenken zu wollen, reicht mein kleines Gehirn nicht aus.

Ich vermute deshalb, dass es wohl direkt zu einem global organisierten und koordinierten Schuldenschnitt käme.

1. Goldbesitz müsste nicht verboten werden. Nur der Handel damit müsste von den Staaten unter Kontrolle gebracht werden, was relativ einfach wäre, da Gold keinen eigentlichen Nutzen hat. Ausser der Schmuck und Uhrenindustrie würde dies die Wirtschaft nicht betreffen. So würde das vergrabene Gold im Garten keinen eigentlichen Wert mehr haben, ausser dem, welcher eben der Staat definiert.
Das sehe ich auch so. Ich gehe davon aus, dass es nach einer WR zumindest für einige Jahre oder Jahrzehnte in einer Übergangszeit zu einer Golddeckung der neuen Währung käme. Zum Beispiel einen neuen Globi-Dollar (G$), der einen definierten Wert von 1 G$ = 0.1 Gramm Gold hat. Goldbesitzer würden nun eine gewisse Frist bekommen, um ihr Kilo Gold gegen 10'000 G$ zu verkaufen. Sie würden dieser Aufforderung auch nachkommen, denn in einer Goldgedeckten Währung macht es keinen Sinn, Gold zu besitzen. Es ändert ja nie im Preis. Nachdem alles Gold eingesammelt wurde (also nach Ablauf der Frist) würde man den G$ nochmals einmalig gegen Gold abwerten. Das könnte ähnlich ablaufen wie damals unter FDR, der die Goldbesitzer zwang, ihr Gold zu $21/oz abzuliefern, um danach den Dollar auf $35.50/oz abzuwerten.

Das wäre also äquivalent zu einer 30% Steuer auf Goldbesitz.

Nun wissen wir in diesem spekulativen Szenario allerdings nicht, welche Kaufkraft 1G$ im Vergleich mit einem heutigen Franken oder Dollar hat. Also können wir keine Aussage darüber machen, ob der jetzige Goldbesitzer in so einem Szenario unter dem Strich in Kaufkraft profitieren oder verlieren würde.

2. Aber wie sollen denn die Staaten an das benötigte Gold gelangen welches sie brauchten, um eine neue Währung zu decken??

Dazu könnten die Staaten als Käufer auftreten indem sie den Preis bestimmen, z.B. indem sie eine hohe Steuer einführen auf andere Goldverkäufe/käufe.
Hier dürfte entscheidend sein, ob eine WR lokal oder global durchgeführt wird. Wenn mir der Schweizer Staat für meine Unze den Gegenwert von 400 Broten bezahlt, die Italiener aber 500 Brote, werde ich wohl versuchen, mein Gold nach Italien zu schmuggeln und dort zu verkaufen. Bei einer globalen Währung und global einheitlichem Goldpreis wäre dies nicht sinnvoll. Da würde ich mein Gold freiwillig abgeben.
Aber eben: Ein Goldverbot macht nur dann Sinn, wenn eine neue Währung in Gold gedeckt ist. Ansonsten bräuchte der Staat ja das Gold nicht. Das würde voraussetzen, dass Gold wieder wie in der Vergangenheit DAS GELD ÜBERHAUPT ist und einen entsprechend hohen Wert, eine hohe Kaufkraft in der neuen Währung erhält. Oder korrekter ausgedrückt: Die neue Währung definiert ihren Wert in Gold.

Somit haben die Goldbesitzer nach der WR grundsätzlich gutes neue Geld, während Besitzer von Anleihen ihr Vermögen grösstenteils verloren haben. Je mehr Gold man also besitzt um so besser ist man für das neue Währungssystem gerüstet.

3. Nichts würde beschlagnahmt oder weggenommen. Aber alles einbezogen sobald man es kauft oder verkauft. Eine Ehering wäre halt einfach mit einer hohen Steuer versehen. Hätte den Vorteil. dass man halt etwas länger darüber nachdenkt, bevor man es wagt. :mrgreen:
Es würde sicherlich beschlagnahmt und weggenommen. Allerdings mit entsprechender Entschädigung in der neuen goldgedeckten Währung. Also eher im Sinn eines Zwangsverkaufs als eines Raubzugs.


Wenn die Demokratie und der Kapitalismus eine WR überleben, so werden Lösungen gesucht werden die auch Mehrheitsfähig sind. Immobilienbesitzer mit Hypotheken wären ja erst mal die Gewinner, da plötzlich die Schulden getilgt wurden. Also klar würde da eine Zwangshypo gerechtfertigt sein. In so einer Situation ginge es auch um das Aufrechterhalten des sozialen Friedens. Viele Menschen hätten Ersparnisse und Renten verloren. Anzunehmen, dass es in so einer Situation grosse Gewinner gäbe, nämlich die Goldbesitzer, die man einfach in Ruhe lässt, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich gehe davon aus, dass es keine eigentlichen Gewinner gibt bei einem Systemkollaps. Ein Kollaps eignet sich nicht als Spekulationsobjekt, meiner Meinung nach.
"Gewinner" und "Verlierer" in einer WR ist relativ:Der Halter von Anleihen verliert vielleicht 90-99% seines Anleihevermögens und aus dem heutigen Millionär wird ein ganz normaler Mensch, der seinen Lebensunterhalt wieder durch Arbeit verdienen muss, weil ein durch Zinseinnahmen finanziertes Einkommen nicht mehr gegeben ist.

Der Besitzer von Gold profitiert einerseits davon, dass die Nachfrage nach Gold extrem gestiegen ist - und somit sein Preis - während er andererseits aber ebenfalls einen Teil seines Vermögens der Allgemeinheit abliefern muss. Fiktives Beispiel: Dadurch, dass Gold die neue Währung wird, steigt der Preis in heutigen Franken gerechnet auf Fr. 3000/oz. Davon muss er dann vielleicht 1/3 als Steuer abliefern. Also hat er immer noch Fr. 2000/oz und somit auf heute bezogen einen Gewinn. Er hat also ähnlich wie der Immobilienbesitzer oder der Aktionär einen Vorteil gegenüber dem Anleihenbesitzer, weil er einen begehrten Sachwert besitzt. Mit einem Erlös von Fr. 2000.-/oz (in heutiger Kaufkraft gerechnet) würde er demnach von der WR profitieren.

Aber das sind wie gesagt Phantasiezahlen, denn der Wert von Fr. 3000.-/oz ist nicht zwingend realistisch. Schlussendlich kommt es darauf an, zu welchem Grad die neue Geldmenge durch Gold gedeckt sein soll.

Bei 100% Golddeckung, wäre der neue Goldpreis Fr. 23'451/oz, bei 40% Golddeckung entsprechend Fr. 9380/oz. Bei nur 10% Golddeckung Fr. 2'345/oz.

Die Zahlen ergeben sich aus der Division von Frankenmenge (Stand 2011) durch Goldmenge in der Schweiz multipliziert mit dem jeweiligen Deckungsgrad 1.0, 0.4 oder 0.1

Da die Geldmenge der Schweiz seit 2011 zugenommen hat, die Goldmenge hingegen konstant blieb, wären bei 40% wohl Fr. 10'000/oz realistischer als 9380.

Eine Golddeckung von 100% ist ebenso unrealistisch wie eine Deckung von 10%. Realistisch sind 40% Deckungsgrad, wie ihn die Schweiz bis 2000 hatte.

Bei einer globalen Inflation der Goldmenge von 1.5% pro Jahr wäre somit ein reales Wirtschaftswachstum von bis zu 3.75% möglich. Da scheint mir realistisch und vernünftig.

Eine 100% Deckung würde das Wirtschaftswachstum auf 1.5% begrenzen und in Boomzeiten die Wirtschaft abwürgen. Ein Deckungsgrad von 10% würde das Vertrauen in die neue Währung schmälern.

Also nochmals zusammengefasst.

Eine Währungsreform könnte durchaus zu einer zu 40% goldgedeckten neuen Währung führen. Zu einem Goldpreis von entsprechend rund jetzigen Fr. 10'000/oz und anschliessendem "Gold-Verkaufs-Zwang". Davon müsste man die Zwangssteuer abziehen, die der Staat wohl auf Goldbesitz auflegen würde. So lange die aber unter 80% liegt, hat der Goldbesitzer aus heutiger Sicht noch den Vorteil auf seiner Seite.

 
80% Wahrscheinlichkeit, dass wir in den nächsten 5 Jahren eine WR haben werden, finde ich persönlich schon recht hoch angesetzt. Denn momentan kann man sich das doch so gar nicht vorstellen.
Es liegt wie gesagt in der Natur von Währungsreformen, dass man sie nicht voraussieht.Würde die breite Masse sie voraussehen, würden alle von Geld in Sachwerte fliehen und somit die Währungsreform unmittelbar auslösen. Bei einem rein auf Vertrauen basierenden Schuldgeldsystem ist es für die Führer am wichtigsten, dieses Vertrauen aufrecht zu halten, denn sobald das Vertrauen in die Währung schwindet, wird sie wertlos.Entsprechend machen Politiker Versprechungen und kündigen zukünftige Sparanstrengungen an, Zentralbankchefs kündigen an, die Geldmenge bald wieder herunterzuschrauben, Medien berichten von Boom und Wirtschaftswachstum, Analysten geben optimistische Schätzungen ab und die statistischen Ämter passen ihre Berechnungsmethoden an. Das ganze Arsenal, das wir derzeit erleben.Wen wundert's bei dieser medialen Werbekampagne, dass 97% der Menschen von Friede-Freude-Eierkuchen ausgehen?
 
Vieleicht fliegt uns unser Geldsystem noch lange nicht um die Ohren. Schulden sind im prinzip ja kein problem. Es gibt immer 2 Personen die eine Schuld bezahlen können. Entweder der Schuldner begleicht seine Schuld oder der Gläubiger muss halt abschreiben. Wir müssen halt einfach konsequent alles bankrott gehen lassen was nicht rentiert. Banken, Firmen und Staaten. Griechenland könnte morgen schon schuldenfrei sein, sie müssten nur in den Staatsbankrott gehen und könnten von neuem beginnen. Die Gläubiger haben immer die möglichkeit abzuschreiben.

 
Vieleicht fliegt uns unser Geldsystem noch lange nicht um die Ohren. Schulden sind im prinzip ja kein problem. Es gibt immer 2 Personen die eine Schuld bezahlen können. Entweder der Schuldner begleicht seine Schuld oder der Gläubiger muss halt abschreiben.
Was wäre eigentlich wenn die Notenbanken einfach ihre Forderungen gegenüber den überschuldeten Staaten erlassen. Schuld und Forderung werden auf beiden Seiten einfach gestrichen. So eine Art internationales Übereinkommen der wichtigsten NBs wie Fed, BoE, BoJ, ECB, SNB,...Ich glaub ihr habt das schon mal irgendwo besprochen...
 
Was wäre eigentlich wenn die Notenbanken einfach ihre Forderungen gegenüber den überschuldeten Staaten erlassen.
Das wäre dann eine Währungsreform, denn die Forderungen der Notenbank auf der Aktivseite bilden ja das Gegengewicht zu der eigenen Währung auf der Passivseite.In gleichem Mass wie die Aktiven entwertet werden, werden dann auf der Passivseite auch die Banknoten entwertet.
 
Was wäre eigentlich wenn die Notenbanken einfach ihre Forderungen gegenüber den überschuldeten Staaten erlassen.
Das wäre dann eine Währungsreform, denn die Forderungen der Notenbank auf der Aktivseite bilden ja das Gegengewicht zu der eigenen Währung auf der Passivseite.In gleichem Mass wie die Aktiven entwertet werden, werden dann auf der Passivseite auch die Banknoten entwertet.
Das ist ja die Illusion, dass die Schulden quasi getilgt werden indem ja die ZBs sie aufkaufen. Doch Moment mal!! Ich denke jede Milchbuch-rechnung gerät da ausser Gleichgewicht.So wird das nix. Denn wenn Geld eifach geschaffen wird von ZBs und man so beliebig sich verschulden kann als Staat........Garantiert zu 100%, führt dies zum totalen Kollaps. Dazu muss ich keine Finanzbibel lesen.Die Schulden bleiben Schulden solange sie nicht abgebaut werden durch Abbezahlen.Inflationierung würde die Schulden nicht tilgen aber schmälern.Schuldenschnitt oder WR würde die Schulden abbauen aber auf der anderen Seite grosse Vermögen vernichten.Wenn die ZBs nun Schulden aufkaufen so ist dies fast schon ein Verzweiflungsschritt.Denn diese Schuleden sind identisch mit anderen Schulden. Wenn also die ZBs sagen diese Schulden sind nun nichts mehr wert, wo ist dann das Geld geblieben welches ja ausgegeben wurde und was bedeutet dies für die anderen Schulden???? Das Verzichten auf die Forderungen Seitens der ZBs, wäre der Kollaps des Systems!!....100%