Gold

Für mich ist halt schon sehr wesentlich, WER was schreibt. Um etwas als wahr aufzunehmen, brauche ich das Vertrauen in den Schreiber und dies ist bei diesem Bill Bonner (bei mir) sicher nicht vorhanden,
Das heisst, wenn Du z.B. die Empfehlung einer Bank liest, dann überprüfst Du den Schreiber?
 
Was zählt hier alles zu diesen 75 Billionen $ Geld??? Immobilien, Land, Bargeld, Rohstoffe, ... ????
Konkret formuliert: M3 aller Länder kummuliert.Dazu gehört Bargeld, Guthaben auf Bankkonten, Cheques, Anleihen ... Definition hier: https://en.wikipedia.org/wiki/M3_%28economics%29

Immobilien, Rohstoffe und Sachwerte zählen also definitiv nicht dazu.

Was auch nicht dazu zählt sind offene Derivate. Die liegen derzeit mit 633 Billionen (Stand 2012, Quelle BIZ) beim gut 8-fachen der globalen Geldmenge.
Wie kannst du also die 75 B. Geld den 7 B. Gold gegenüberstellen??
Gold ist ja nicht das einzige das etwas Wert ist. Da gibt es noch Land, Immos, Holz, Erdöl, Silber und und und.

Ich sehe wirklich kein Problem wenn es 10mal mehr Geld als Gold gibt.

 
Wie kannst du also die 75 B. Geld den 7 B. Gold gegenüberstellen??
Ganz einfach aufgrund der Tatsache, dass vor nicht all zu langer Zeit mal sämtliches Geld durch Gold gedeckt war, das Verhältnis GeldGold also bei eins-zu-eins lag.Dass sich seither (also seit 1971) das Verhältnis von Geld:Gold auf Faktor 10 (die Schweiz betreffend Faktor 4) ausgeweitet hat, zeigt auf, wie stark sich die Papiergeldmenge inflationiert hat, seit dem es keine Beschränkung mehr gibt.

Betrachten wir die USA isoliert, gibt es derzeit 16.4 Billionen Dollars, denen eine Goldmenge von 8134t gegenübersteht, was rein rechnerisch zu einem Goldpreis von 571'592/oz führt, wenn man Dollarmenge und Goldmenge vergleicht.

Damit will ich nicht sagen, dass es dereinst einen neuen Goldstandard mit 100% Deckung geben wird und Gold entsprechend den Wert von $570k/oz erreichen wird. Aber es ist ein Beispiel unter vielen, dass die Ausweitung der Geldmenge veranschaulicht.

Ich könnte zum Beispiel eine Umfrage starten, die da lautet: Was möchtest Du lieber haben: Sämtliche amerikanischen und japanischen Schuldpapiere der nächsten 17 Tage oder die gesamte weltweite Goldproduktion von 2570 Tonnen?

Nominal ist im Moment beides gleich viel wert: Die Neuverschuldung der USA und Japans von 17 Tagen (sorry: präzisiere: 17 Arbeitstagen, also 3 Wochen) entspricht der jährlichen globalen Goldproduktion.

Hier stellt sich für mich zwangsläufig die Frage: Wo genau ist die Blase? Bei den Schulden oder beim Gold?

 
Wie kannst du also die 75 B. Geld den 7 B. Gold gegenüberstellen??
Ganz einfach aufgrund der Tatsache, dass vor nicht all zu langer Zeit mal sämtliches Geld durch Gold gedeckt war, das Verhältnis GeldGold also bei eins-zu-eins lag.Dass sich seither (also seit 1971) das Verhältnis von Geld:Gold auf Faktor 10 (die Schweiz betreffend Faktor 4) ausgeweitet hat, zeigt auf, wie stark sich die Papiergeldmenge inflationiert hat, seit dem es keine Beschränkung mehr gibt.
Der Goldstandard wurde aufgegeben weil er nicht funktioniert. Warum soll man mit der gesamten Geldmenge nur das ganze Gold kaufen können???Was ist mit Land, Holz, Öl, Silber, Platin, Immos ???Mit einem Goldstandard würden wir in einer ewigen Deflation leben, da Öl, Rohstoffe u.s.w. irgendwie bezahlt werden müssen.Alles was wir nutzen hat einen wahren Wert. Wald, Häuser, Ackerland, nützliche Rohstoffe. Gold gehört hier nicht dazu ausser für Schmuck.Ich sehe wirklich keinen Sinn, Gold dem Geld gegenüberzustellen.
 
Der Goldstandard wurde aufgegeben weil er nicht funktioniert.
Da kommt es darauf an, was Du als "funktioniert" betrachtest:Betrachten wir mal die Unterschiede zwischen Goldstandard und Fiat-Money und die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Kreditvergabe

Unter einem Goldstandard nur kann Sparkapital als Kredit vergeben werden. Beispiel: 1000 Leute sparen jeweils Fr. 500.- und diese halbe Million kann jemandem als Hypothek für sein Haus vergeben werden.

Unter Fiat-Money kann die Hyp auch dann vergeben werden, wenn es zu wenig Sparkapital gibt. Die Bank muss lediglich 2.5% der Summe verfügbar haben. Sie übergibt den Hypothekarvertrag an die zentralbank und die stellt die halbe Million auf Knopfdruck zur Verfügung. Die Geldmenge ist jetzt um diese 500'000 gewachsen.

Boom/Bust

Nehmen wir an, eine neue Technologie wird erfunden (z.B. Breitband-Internet ende der 1990er.) und es gibt sehr viele Firmen, die in diesem Bereich tätig werden wollen und nach Kapital streben:

Goldstandard: Da die Geldmenge begrenzt ist, wird nur ein kleiner Teil jener 190 Firmen, die 1997 nach Venture-Kapital nachsucht einen Kredit bekommen. Nämlich nur jene, die einen guten Business-Plan und seriöse Technologie vorweisen können. Vielleicht (Phantasiezahl) 40 von 190 Firmen.

Fiat-Money: Alle 190 Firmen bekommen eine Chance, also Geld. Sie schaffen Arbeitsplätze, die Mitarbeiter konsumieren, bauen Häuser, der Wirtschaftsboom ist weitaus höher als im Parallelbeispiel des Goldstandards, wo nur 40 Firmen das Geld bekommen.

Wie wir heute wissen, haben von jenen 190 im silikon Valley neu gegründeten Firmen, die sich 1997 dem Breitband-Internet verschrieben haben, nur 12 überlebt.

Es gibt also einen Boom/Bust Zyklus: Beim Fiat-Money einen weitaus grösseren Boom (real 190 neue Unternehmen) als im Goldstandard (angenommene 40 Unternehmen) aber entsprechend auch einen grösseren Bust: (von 190 auf 12 versus 40 auf 12).

Ob Du jetzt die Variante Grosser Boom/Grosser Bust oder die Variante Kleiner Boom/Kleiner Bust bevorzugst, weiss ich nicht. Hier auf das Forum bezogen wären z.B. Turbo eher für die erste Variante mit hoher Volatilität, Karat eher für die zweite, konservativere Variante mit geringerer Vola.

Es lässt sich also keine allgemeingültige Aussage treffen, was besser ist.

Handelsbilanz

Unter einem Goldstandard gibt es grundsätzlich kein Handelsdefizit. Punkt.

Dieser Satz ist falsch, also relativiere ich ihn:

Angenommen, Land A liefert mehr Waren nach Land B als es von dort empfängt. Land A hat also einen Handelsüberschuss, Land B ein Handelsdefizit.

Unter einem Goldstandard müsste nun Land B am Ende des Jahres sein Defizit mit physischem Gold bezahlen. Es fliesst also Gold von B nach A. Land A wird somit reicher, Land B wird ärmer.

Das entspricht soweit der Norm, die jeder nicht-Politiker, nicht-Ökonom und nicht-Banker akzeptieren kann: Wenn ich mehr ausgebe als ich produziere, dann geht es mir schlechter.

Unter einem Goldstandard passiert nun folgendes:

In Land A ist netto Gold geflossen. Somit kann die Geldmenge erhöht werden. Die Menschen haben produktiv und gut gearbeitet und einen Überschuss erwirtschaftet, der nun ruhigen Gewissens verkonsumiert werden darf. Durch die Erhöhung der Geldmenge entsteht aber Teuerung auf Binnenprodukten.

In Land B ist Sparen angesagt. Die Geldmenge sinkt, die Preise fallen. Land B muss nun alles daran setzen, im nächsten Jahr eine ausgeglichene Handelsbilanz zu erzeugen, denn irgendwann geht ihm sonst das Gold aus.

Die Teuerung in Land A verteuert dessen Produkte. Sie werden weniger konkurrenzfähig.

In Land B hingegen helfen die gesunkenen Preise und es wird konkurrenzfähiger.

Im Idealfall hat also Land B im nächsten Jahr einen Handelsüberschuss gegenüber Land A.

Somit gleichen sich die Handelsbilanzen innerhalb von etwa drei Jahren immer aus.

In einem Fiat-Money-System gibt es dieses Regelsystem nicht. Da kann ein Land auch 10, 20 oder 30 Jahre lang ein Handelsdefizit generieren. Sprich: Auf Pump leben.

Die Ungleichgewichte zwischen Schuldner-Staaten (USA) und Gläubiger-Staaten (China) divergieren in einem Fiat-money-System also weitaus stärker als es unter einem Goldstandard möglich wäre.

Der Goldstandard zwingt ein Land also dazu, nicht mehr auszugeben als es selbst produziert hat. Genau so, wie das ja für jeden Privathaushalt und jedes Unternehmen auf diesem Planeten gilt.

Ob das jetzt von Vorteil ist, dass jeder gezwungen wird, nur so viel auszugeben, wie er selbst produziert oder ob es sinnvoller ist, Schulden und Vermögen divergieren zu lassen, ist wiederum eine Frage, wie Du das persönlich beurteilst.

Kriege

Kriege sind hochgradig inflationär!

Kriege sind heutzutage nicht gewinnbringend. Sie beanspruchen Ressourcen, ohne einen entsprechenden Gegenwert zu liefern.

Das war bei den Römern noch anders: Damals dienten Kriege dazu, Ressourcen der eroberten Länder zu aquirieren. Wenn es dem Centurio gelingt, mit Kosten von 100 Unzen Gold ein Land zu erobern, das 150 Unzen einbringt, dann lohnt der Feldzug.

Im Ersten Weltkrieg, Zweiten Weltkrieg oder Vietnam-Krieg galten diese Überlegungen aber nicht mehr.

Im Wk.1 hat Grossbritannien derart hohe Schulden aufgebaut, dass das britische Gold dafür nicht ausreichte. Entsprechend musste GB zwangsläufig den Goldstandard aussetzen. Andernfalls hätten die Gläubiger das ganze Gold kassiert. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass der Goldstandard gescheitert ist. Hätte es keinen Krieg gegeben oder hätte die BoE nach Ende des Krieges das Pfund gegenüber Gold abgewertet, hätte alles wunderbar weiter funktioniert.

Im Wk. 2 haben die USA wegen des Krieges Schulden in Höhe von weit über 100% GDP aufgebaut. Im Gegensatz zu GB 30 Jahre früher konnten sie allerdings diese Schulden bezahlen. Schon alleine deshalb, weil die USA ab 1945 das einzige Land war, das noch eine funktionierende Industrie und Infrastruktur hatte. Es konnten also US-Produkte locker nach GB, D, F, etc. exportiert werden.

Der Vietnam-Krieg war dann schlussendlich das Killerkriterium für den Dollar-Goldstandard. Zum einen waren US-Produkte nicht mehr so gefragt wie unmittelbar nach WK2. Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Japan hatten mittlerweile ihre Industrie wieder aufgebaut. Konnten sich selbst versorgen und in zunehmendem Masse auch exportieren und die USA konkurrenzieren. Hinzu kam, dass in Deutschland und Japan nach dem Krieg die jeweils neuste Technologie verwendet wurde. Kohleminen oder Stahlproduzenten Jahrgang 1950 waren um einiges effizienter und produktiver als die teilweise alten Werke Jg. 1910, wie sie in den USA oder GB noch in Betrieb waren.

Schlussfolgerungen zum Thema Krieg:

Unter einem Goldstandard kann man sich einen Krieg eigentlich gar nicht leisten. Wenn man dennoch einen führt und sich entsprechend verschuldet, muss man danach entweder seine Währung gegen Gold abwerten oder dem Goldstandard ganz abschwören.

Die Aussage: "Goldstandard ist gescheitert, weil man damit keine Kriege finanzieren kann" halte ich zumindest für fraglich.

1929

Ein häufig angeführtes Argument gegen den Goldstandard ist die Grosse Depression der USA 1929-1937.

Hier muss man sehen, dass die Fed schlicht und ergreifend falsch gehandelt hat!

Goldstandard funktioniert in beide Richtungen: Wenn die Goldmenge abnimmt, muss die Geldmenge entsprechend reduziert werden. Siehe mein Eingangsbeispiel von Land B.

Andererseits muss aber die Geldmenge erhöht werden, wenn die Goldmenge zunimmt!

Genau letzteres hat die Fed verschlafen. Durch das Wirtschaftswachstum der Roaring-Twenties ist viel neues Gold (vor allem aus GB) in die USA geflossen. Die Fed hat es nun aber versäumt, auch die Dollarmenge entsprechend zu erhöhen. Ein tödlicher Fehler! Denn nun gab es zu wenig Geld, Deflation und all die bekannten schrecklichen Auswirkungen.

Mit einem Goldstandard würden wir in einer ewigen Deflation leben
Wenn Du mit "Deflation" sinkende Preise meinst, dann stelle ich Dir mal ganz ketzerisch die Frage, was denn daran so schrecklich wäre, wenn die Preise für Konsumgüter sinken würden!In der Tat ist Deflation die natürliche Folge technologischer Entwicklung: Wenn dank Mähdrescher und Mühle der Preis für ein Brot sinkt, kommt das jedem Menschen zu gute.

Wenn Du als Arbeitnehmer bei konstanten Preisen jedes Jahr 10% mehr verdienst, kannst Du Dir mehr leisten, es geht Dir besser.

Ebenso, wenn bei konstantem Lohn die Preise jedes Jahr dank Produktivitätssteigerung um 10% fallen.

Beides liefert unter dem Strich dasselbe positive Ergebnis. Was also ist so schrecklich an sinkenden Preisen?

 
Für mich ist halt schon sehr wesentlich, WER was schreibt. Um etwas als wahr aufzunehmen, brauche ich das Vertrauen in den Schreiber und dies ist bei diesem Bill Bonner (bei mir) sicher nicht vorhanden,
Das heisst, wenn Du z.B. die Empfehlung einer Bank liest, dann überprüfst Du den Schreiber?
Nein. Ist aber schlechtes Beispiel, weil ich keine Bankempfehlungen lese. :D Generell: Lese ich etwas, das von einem Mitarbeiter einer Firma geschrieben wurde, weiss ich, dass er mit Sicherheit die Interessen seines Arbeitsgebers vertritt. Damit weiss ich schon in etwa, wie die vertretene Meinung zu gewichten ist. Der Wahrheitsgehalt des Geschriebenen ist für mich stark von meinem Vertrauen in die Firma abhängig.Im Fall Bill Bonner zeigt die erwähnte ausführliche Analyse von sN00b, dass seine Firma, mal vorsichtig ausgedrückt, sehr nahe bei der Bauernfängerei operiert. Daher kann er von mir aus schreiben was er will; für mich ist er nicht glaubhaft. Er sucht sich z.B. gewisse Fakten raus, um seine Ideologie (der Staat ist nutzlos und verschwendet unser Geld -> Tea Party pur) unters Volk zu bringen. Würde mich nicht wundern, wenn seine Firma alle "tricks in the book" anwendet, um seine Klientel vor dem "Zugriff des Staates" zu schützen. Ist halt meine persönliche Meinung, dass ich solche Typen widerlich finde. Ein Zitat aus dem kritisierten Artikel:
Kapital, welches von der Regierung durch eine Erbschaftssteuer eingenommen wird, bleibt nicht im Pool der Ressourcen. Stattdessen wird es Arbeitslosen gegeben…und Beratern, und Menschen, welche alt sind oder medizinische Versorgung notwendig haben. Nicht notwendigerweise schlechte Dinge, aber nicht die Art von Dingen, welche Reichtum und Wachstum bringen.
Alte, Kranke und Arbeitslose, pfui, die bringen doch weder Reichtum noch Wohlstand.
Warum sind die Schweizer zum Beispiel so reich, und die Bolivianer so arm?Die Schweizer haben die Gewohnheiten des Reichtums – die Bolivianer nicht.
So sind sie halt die Bolivianer: sie haben die Gewohnheit des Reichtums nicht. Fühle mich als Schweizer ungemein wohl in der Gewohnheit des Reichtums.
 
Danke fuer die Erklaerungen :top: Werde dann wohl wieder etwas Gold kaufen, wenn ich das naechste mal in der Schweiz bin. Bis dahin werde ich vermutlich selber auf die Suche gehen. Hab mich schon schlau gemacht, muss aber noch Equipment (Gold Prospecting) kaufen und dann ab auf die Jagd...wenn ich schon mal hier unten bin. Werde es selbstverstaendlich nur als Hobby betreiben und hoffentlich einmal nen grossen Wurf landen......und falls nicht, dann wenigstens die Natur geniessen ;)

 
Wer sich vor einem Zusammenbruch fürchtet, vergeudet meiner Meinung nach auch wertvolle Zeit.

Denn vorläufig ist das System nicht zusammengebrochen.
Wenn Du im Mittleren Westen der USA (Tornado-Alley) lebst und an einem wunderschönen Spätsommernachmittag am Horizont ein paar verdächtige Wolkenformationen auftauchen siehst, die in der Vergangenheit meist einen Tornado angekündigt haben, wirst Du wohl als erstes Deine Fenster vernageln. Vielleicht bist Du auch so nett und warnst Deine Nachbarn. Selbst auf die Gefahr hin, dass die Dich mit Hinweis auf den blauen Himmel, auslachen.

Wünschst Du Dir deshalb einen Tornado? Nicht unbedingt.

(Na ja, vielleicht einen kleinen, der niemanden verletzt aber doch stark genug, damit Du ob Deiner Warnungen nicht ausgelacht wirst. )

Schränkt es Dein Leben ein? Ja, tut es. Du wirst den Nachmittag vielleicht ausserhalb des sicheren Hauses verbringen aber Du wirst in der Nähe bleiben, um innerhalb von 3-1/2 Minuten - der üblichen Vorwarnzeit - in Sicherheit fliehen zu können. Der Ausflug in die nächste Badi wird deshalb zum Leidwesen Deiner motzenden Kinder gestrichen.

Der Fluch von Währungsreformen liegt darin, dass sie nicht einmal 3 Minuten Vorwarnzeit erlauben und somit 97% der Menschen unvorbereitet und auf dem falschen Fuss erwischen.

Das liegt ja in der Natur der Sache: Würde sich nämlich eine WR vorher ankündigen, würden alle sofort das Vertrauen in Geld verlieren, ihr Geld in Sachwerte tauschen und somit die WR erst recht heraufbeschwören.

Nicht umsonst gilt deshalb für Goldbugs der Spruch: "Die Bedeutung des Goldes liegt nicht in seinem Preis sondern in seinem Besitz."
@MF, was dich von manchen Goldschreiern im Internet unterscheidet, ist die Qualität deiner Beiträge. Sprachlich und inhaltlich. :spitze: Doch sind für mich deine Thesen einfach Thesen. Nicht Tatsachen. Sie regen mich aber sicher an, nachzudenken.

Was ich an verschiedenen "Goldseiten" bedenklich finde:

Es wird so getan als wäre ein Kollaps des Geldsystemes etwas "Gutes". Ein Weg das ungeliebte System los zu werden. Doch bleibt dieser Gedanke dann vor allem darin beschränkt, dass eben der Goldpreis steigt. Somit Goldbesitzer davon profitieren. Was für ein System auf einen Kollaps folgen würde, darüber machen sich aber die Hard-core-goldbugs scheinbar kaum Gedanken. Hauptsache ihr Gold gewinnt an Wert.

Es wird aber kaum das Paradies folgen auf einen Kollaps.

Dass dabei viele Menschen ihre Ersparnisse und einbezahlten Rentenbeiträge verlieren, für die sie gearbeitet haben, wäre eine Folge. Gold zu kaufen ist hingegen keine Leistung, kein Input, würde aber "belohnt". Dies kann man ja kaum als Gerechtigkeit darstellen.

Gelassenheit kann man bei manchen sehr alten Leuten etwas lernen. Sie wissen, dass sie nicht mehr lange leben werden, sie wissen, dass ihr Körper von Tag zu Tag mehr zerfällt und doch sind sie gut gelaunt und können sich freuen an der Tatsache, dass sie noch hier sind.

Also solange dieses System noch funktioniert, will ich die Freiheit geniessen, welche es mir lässt. Was danach kommt, damit werde ich dann mich zurecht finden müssen. Aber ich bin nicht alleine auf dieser Welt. Die ganze Gesellschaft wird sich damit zurechtfinden müssen. Wir Menschen können Krisen meistern. Die Geschichte ist voll davon. Also werde ich mir keinen Bunker bauen und Vorräte bunkern um zu überleben während überall nur noch Zombies rumrennen und alles fressen was ihnen in die Quere kommt. :mrgreen:

In meiner Jugend, da hasste ich das System, hasste die Banken, die Polizei usw. Ich stand linksautonomen Kreisen nahe. Nahm an illegalen Aktionen teil.

Wir wollten eine Revolution. :lol:

Ich hatte meine Gründe. Doch hatten sie nicht all zu viel mit dem System zu tun. Eher mit mir und meiner Geschichte und meinem damaligen Alter.

Das kapitalistische System gründet auf ewigem Wachstum. Dies wird für die Zukunft sicher zur Hypothek. Garantiert.

Doch ein Kollaps des Geldes alleine, würde daran kaum etwas ändern.

Goldseiten verbreiten die Illusion, man könne sich einem Kollaps entziehen....indem man möglichst viel Gold kauft.

Doch bleibt es einfach eine Spekulation. Nicht mehr und nicht weniger. Wer sie eingeht, soll sich aber dann nicht beklagen über Manipulationen und über die ZBs, wenn sie halt mal anders agieren als es erwartete wurde und das System verteufeln, nur weil der Goldpreis abschmiert. Dann ist halt eine Spekulation nicht gut gelaufen.

Man ist nicht, was man besitzt, sondern was man erlebt hat. In ständiger Angst leben ist doch keine Option.

Heute wird wieder ein super Tag. :D

 
Kreditvergabe

Unter einem Goldstandard nur kann Sparkapital als Kredit vergeben werden. Beispiel: 1000 Leute sparen jeweils Fr. 500.- und diese halbe Million kann jemandem als Hypothek für sein Haus vergeben werden.
Dies könnte man auch bei Fiat-Geld einführen. Wäre eigentlich auch logisch.
Bei einem Goldstandard haben Länder die Gold produzieren einen ungerechtfertigten Vorteil.

Mit einem Goldstandard würden wir in einer ewigen Deflation leben
Wenn Du mit "Deflation" sinkende Preise meinst, dann stelle ich Dir mal ganz ketzerisch die Frage, was denn daran so schrecklich wäre, wenn die Preise für Konsumgüter sinken würden!In der Tat ist Deflation die natürliche Folge technologischer Entwicklung: Wenn dank Mähdrescher und Mühle der Preis für ein Brot sinkt, kommt das jedem Menschen zu gute.

Wenn Du als Arbeitnehmer bei konstanten Preisen jedes Jahr 10% mehr verdienst, kannst Du Dir mehr leisten, es geht Dir besser.

Ebenso, wenn bei konstantem Lohn die Preise jedes Jahr dank Produktivitätssteigerung um 10% fallen.

Beides liefert unter dem Strich dasselbe positive Ergebnis. Was also ist so schrecklich an sinkenden Preisen?
Deflation hilft generell den Reichen Menschen. Ihr Geld wird von Jahr zu Jahr mehr Wert. Vermutlich wären stabile Preise bis leichte Inflation das beste.

Ich möchte aber nochmals auf den Ausgangspunkt unserer Diskussion zurückkommen.

Meine Meinung ist, dass du nicht das Geld nur dem Gold gegenüberstellen darfst. Ich habe kein Problem damit dass es 10 mal mehr Geld als Gold gibt.

Mindestens müsstest du dem Geld das Gold, Silber, Platin, Titan ... und Ackerland gegenüberstellen.

Oder was ist deine Erklärung dazu?

 
@MelchiorDanke für den Einblick in deinen Lebenslauf, ich kenne nicht viele Leute die den Wechsel von einer linksgerichteten Denkweise in sagen wir mal -- was gemässigtes schaffen -- sich zu Hinterfragen und neue Denkweisen zu eröffnen (Bewusstsein zu erweitern und im Alltag zu integrieren) ist etwas was viele Leute nicht schaffen -- ist eine persönliche Leistung auf die man durchaus stolz sein kann.Die Menschen sind aus irgendwelchen Gründen unglaublich versessen auf Meinungen -- jeder hat ein Recht auf meine Meinung -- so ist die Devise -- sei es in der Politik/Religion usw.. Dies ist in Anbetracht der Lage, dass es keine absolute Wahrheit gibt, (weil der Mensch prinzipiell ein äusserst mickriges Denkvermögen hat und immer nur Teilbereiche wahrnimmt) eigentlich schon als Geisteskrankheit einzustufen.Je länger ich auf der Erde bin (40 Jahre bald) desto mehr habe ich den Eindruck das hier nur der Wahnsinn herrscht.@MarcusWegen dem Leben auf Pumpenkohle -- und dem Leben in der Besten der Zeiten -- ist es nicht so das sich das System eigentlich selber ad absurdum führt ? Wie du schön erklärt hast -- mit dem Verschuldungssystem /den billigen Krediten --ist doch der Zwang Geld zu besitzen um etwas zu erreichen gar nicht mehr so stark gegeben, wie zum bsp vor 60 Jahren ?Worauf ich hinaus will--wenn es immer mehr Geld gibt und somit das Geld immer mehr den Status von Klopapier annimmt, werden wir dann nicht eines Tages an den Punkt kommen, wo das Geld ganz abgeschafft wird ? Die besten aller Zeiten sind ja jetzt auch möglich mit dem Klopapier...... dann müsste man nur noch das Papier abschaffen ... und die Leute wären immer noch gleich Produktiv wie heute. Sollte die Produktivität absinken wäre das auch nicht schlimm, das würde das System entschleunigen (Energie aus dem System nehmen/ Entropy senken) vielleicht würde dann auch der Wahnsinn abnehmen wenn die Leute mehr Zeit haben.Anstatt Währungsreform wo neues Papier gedruckt wird halt grad ein ganz anderes System (Plan B?) einführen..So schlimm kann das gar nicht sein 90 % der Weltbevölkerung ist jetzt schon im äussersten Mass unproduktiv (Behörden,Banken,Versicherungen, Alte,Kinder usw)

 
Es wird so getan als wäre ein Kollaps des Geldsystemes etwas "Gutes".
Er ist weder etwas gutes noch etwas schlechtes sondern ein Bestandteil jedes Systems, das Zinseszins kennt. Unser Geldsystem trägt seinen eigenen Verfall in sich. Sowohl Keynes als auch Marx haben das erkannt und entsprechend andere Schlussfolgerungen gezogen. Bei Marx führte es zum Kommunismus (= Kapital geht ans Volk) während Keynes es als Tatsache hingenommen hat, dass es etwa alle 70 Jahre zu einer grossen Entschuldung kommen muss, bevor das System bei Null wieder von vorne beginnt.Jeder Franken oder Dollar, der als Schuld geboren wird, muss verzinst werden. Das Geld für die Zinsen gibt es zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht. Es muss erst im nächsten Jahr in Form neuer Zinsen geschaffen werden. Das führt schlussendlich immer zu einem exponentiellen Geldwachstum, wobei die Höhe lediglich den Zeitrahmen bestimmt. Das ist bisher reine Mathematik und hat nichts mit Ideologie zu tun. Es ist schlicht eine Tatsache, mit der wir leben und rechnen müssen.Ob wir am Punkt x dann das gleiche System wider bei Null starten (im Wissen, dass wir jetzt wieder 70 Jahre Ruhe haben) oder es verändern oder ein neues System implementieren, ist uns Menschen überlassen. Ein Geldsystem ist ja nicht sakrosankt. Es kann jederzeit angepasst, verbessert oder verschlechtert werden.
Dass dabei viele Menschen ihre Ersparnisse und einbezahlten Rentenbeiträge verlieren, für die sie gearbeitet haben, wäre eine Folge.
Das ist richtig. Aber was nützen Dir Ersparnisse in Geld, das keine Wert mehr hat?Um was es doch geht ist, dass Du als Rentner im Alter in Würde und bei guter medizinischer Versorgung einen sorgenfreien Lebensabend verbringen kannst.Das bedeutet - in jedem System - dass die aktiven Jahrgänge genügend produzieren, um für die Transferleistungen aufzukommen.Wir wissen, dass es in 20 oder 30 Jahren unsere Kinder bereits schwerer haben werden, diese Leistung aufzubringen als wir. Warum? Weil einerseits die alten immer länger leben und es andererseits weniger Junge gibt. Wenn die nächste Generation nun wenigstens keine Zinsen für unsere Schulden mehr erarbeiten muss, dann hilft das schon ungemein.
Gold zu kaufen ist hingegen keine Leistung, kein Input, würde aber "belohnt".
Das ist richtig. Es ist ein ähnlicher Fall wie z.B. die Russen in den 1990er Jahren lieber in Dollar oder D-Mark gespart haben als in Rubel. Man spart in einem Geld, das möglichst hart ist und möglichst wenig Wertverlust über die Zeit aufweist. Wenn man nun annimmt, dass auch Dollar, Euro Vertrauen verlieren könnten, spart man entsprechend im nächst härteren Geld. In Gold. Oder natürlich direkt in Sachwerten, die immer einen Wert haben. Unabhängig davon, was dereinst als Verrechnungseinheit verwendet wird.
Also werde ich mir keinen Bunker bauen und Vorräte bunkern um zu überleben während überall nur noch Zombies rumrennen und alles fressen was ihnen in die Quere kommt. :mrgreen:
Brauchst Du auch nicht. Wozu auch? Es ist ja nicht so, dass die Welt von der Landkarte getilgt wird, wenn Geld ersetzt wird.Was ist mit Argentinien passiert, als das Land 2002 Staatsbankrott angemeldet hat? Ist es verschwunden? Im Meer versenkt worden? Im Chaos versunken?Nein, Argentinien hat sich erholt, die Arbeitslosigkeit ist gesunken, die Armutsrate ebenso und der Lebensstandard der Menschen hat sich verbessert. Warum? Weil die Argentinier nach dem Schuldenschnitt keine Zinsen mehr bezahlen mussten. Sie konnten wieder für sich selbst arbeiten anstatt einen Teil ihrer Arbeitsleistung in Form von Zinsen abführen zu müssen.Der Wohlstand eines Volkes richtet sich danach, wie viel gesäät und geerntet wird. Wie viel rohes Eisen in sinnvolle Maschinen umgewandelt wird. Wie effizient wir mit Energie umgehen. Wie gut unsere Kinder ausgebildet werden. Er richtet sich aber nicht danach, wie viel Geld wir produzieren.Wenn die Amerikaner weniger produzieren als sie verbrauchen, dann ist das ein Problem. Das Problem kann man nicht damit lösen, dass man einfach mehr Dollarscheine druckt. Die Amis müssten mehr produzieren, weniger konsumieren oder beides.Eine Hungersnot bekämpft man mit Nahrungsmitteln. Nicht mit Geld.
Das kapitalistische System gründet auf ewigem Wachstum. Dies wird für die Zukunft sicher zur Hypothek. Garantiert.
Richtig. Das Zinssystem zwingt uns zu ewigem Wachstum. 2.8% Wachstum bedeutet eine Verdoppelung der Wirtschaft in 25 Jahren. Eine Vervierfachung in 50 Jahren. Wollen wir in 50 Jahren vier mal soviele Autos fahren, vier mal so viel Energie verbrauchen? Erstens braucht das niemand und zweitens geht das gar nicht. Exponentielles Wachstum funktioniert in einer endlichen Welt einfach nicht.
Doch ein Kollaps des Geldes alleine, würde daran kaum etwas ändern.
Das ist richtig. Wir müssten ein System schaffen, in dem es nicht zwangsläufig jedes Jahr mehr von allem geben muss. In Japan z.B. schrumpft die Bevölkerung. Es braucht also weniger Autos und Wohnungen. Die Insel ist begrenzt und schlussendlich bedeutet diese Schrumpfung, dass sich weniger Menschen die limitierten Ressourcen teilen müssen. An sich also nichts schlechtes. Wenn wir ein System hätten, das auch eine Kontraktion der Wirtschaft zulässt und gleichzeitig den Wohlstand des Einzelnen erhöht, wäre das optimal. Es ist nur eine Frage des Systems, wie wir Ressourcen, Leistung und Ansprüche managen.
 
Kreditvergabe

Unter einem Goldstandard nur kann Sparkapital als Kredit vergeben werden. Beispiel: 1000 Leute sparen jeweils Fr. 500.- und diese halbe Million kann jemandem als Hypothek für sein Haus vergeben werden.
Dies könnte man auch bei Fiat-Geld einführen. Wäre eigentlich auch logisch.
Kann ich soweit unterschreiben. Ich wollte auch kein Statement pro Goldstandard abgeben. Ich halte den Goldstandard zwar für besser als das Fiat-System, das wir jetzt haben aber es gäbe bessere Geldsysteme.Ein Goldstandard zwingt ein Land halt relativ früh, Ungleichgewichte wie Handelsdefizite und Schulden zu bekämpfen, die man im Fiat-System über Jahrzehnte mitschleppen und ungehindert aufbauen kann. Es gäbe unter dem Goldstandard also recht zeitnah einen Wechsel von kleinen Booms und kleinen Busts.

Am Fiat-System hingegen ist ungerecht, dass sich Booms künstlich über eine Generation aufblasen lassen und der Bust dann die nächste - unschuldige - Generation trifft.

Aber eben, es gäbe bessere Geldsysteme als ein Goldstandard. Meiner Meinung nach idealer Weise ein System, in dem Geld durch Leistung erzeugt wird und nicht durch Schulden.

Bei einem Goldstandard haben Länder die Gold produzieren einen ungerechtfertigten Vorteil.
Das stimmt nicht. Jene Länder, die Gold im Boden haben müssen hart schuften, um das Gold aus dem Boden zu holen. Sie tauschen das Gold dann mit Ländern, die kein Gold haben aber hart schuften um in einem anderen Bereich Überschüsse zu produzieren. Die Schweiz zum Beispiel hat kaum Gold in Boden. Dennoch hat die Schweiz viel Gold erarbeitet. Einfach, indem sie Maschinen oder Uhren gegen Gold getauscht hat.

Deflation hilft generell den Reichen Menschen. Ihr Geld wird von Jahr zu Jahr mehr Wert.
Auch das Geld der Armen oder der Mittelschicht wird mehr wert. Nochmals: Was ist so schrecklich daran, dass man heute einen TV für 1/12 Monatslohn bekommt anstatt - wie in den 1980ern - einen Monatslohn aufwenden zu müssen?

Ich möchte aber nochmals auf den Ausgangspunkt unserer Diskussion zurückkommen.

Meine Meinung ist, dass du nicht das Geld nur dem Gold gegenüberstellen darfst. Ich habe kein Problem damit dass es 10 mal mehr Geld als Gold gibt.

Mindestens müsstest du dem Geld das Gold, Silber, Platin, Titan ... und Ackerland gegenüberstellen.

Oder was ist deine Erklärung dazu?
Gold ist Geld.Silber teilweise.

Platin und Titan sind kein Geld.

Ackerland schon gar nicht.

Zentralbanken halten neben anderen Währungen nur Gold auf ihrer Aktivseite. Ausser Mexiko hält keine ZB mehr Silber (die Amis haben ihre Silberbestände 1981 aufgelöst).

Bis 1971 war Gold das einzige Geld. Alle Währungen waren an Gold gekoppelt und somit nur ein Derivat von (ein leichteres Transportvehikel für) Gold. Natürlich gab es in der Zivilisationsgeschichte viele Versuche, Papier von Gold zu lösen. Aber die haben nie nachhaltig funktioniert.

Was Gold zu Geld macht ist, dass es industriell nicht gebraucht wird. Gold wird nur gehortet. Wir haben somit sehr hohe Lagerbestände im Vergleich zur jährlichen Produktion. Das bedeutet, dass die Goldmenge über dem Boden ziemlich konstant ist und auch konstant bleibt, sollte mal eine Mine verschüttet werden oder eine neue Mine gefunden werden.

Wir haben ein Stock-to-Flow Ratio von 64.

Sprich: 160'000t an Lager bei einer Jahresproduktion von 2'500t. (160000/2500 = 64). Würde zum Beispiel die Goldproduktion eines ganzen Jahres ausfallen, würde das am Goldbestand prozentual nur sehr wenig ändern. Ebenso eine Verdoppelung der Jahresproduktion. Somit ist Gold relativ immun gegen Angebots- und Nachfrageschwankungen.

Man könnte auch Silber als Geld definieren, wie wir es in der Vergangenheit auch hatten. Nur ist hier das Stock-to-Flow Ratio sehr viel geringer und Silber wird auch verbraucht. Somit würden Änderungen im Silberverbrauch automatisch den Wert des Geldes ändern. Ein no-go.

Für Platin und Titan gilt dasselbe wie für Silber.

Ackerland kannst Du als Geld ohnehin vergessen. Wie willst Du mit Schweizer Ackerland die Rechnung eines Chinesen bezahlen?

 
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Gold ist Geld.

Was Gold zu Geld macht ist, dass es industriell nicht gebraucht wird.
Da bin ich absolut anderer Meinung.
Gold ist kein Geld, Gold ist ein Edelmetall.

Warum ist Gold kein Geld?

Weil man dieses Edelmetall erst in eine gängige Währung tauschen muss, um damit auf Grund von Vertrauen und allgemeiner Akzeptanz auf diese Währung Waren beziehen kann. Gold wird auch nie Geld werden, weil es sich nicht dazu eignet Güter und oder Dienstleistungen untereinander auszutauschen.

Deswegen wurde es auch gegen Geld sprich Banknoten und Münzen ausgetauscht, nach dem Wegfall des Goldstandards hat Gold nur noch eine rein psychologische Wirkung, deswegen wird es weiterhin von den Zentralbanken gebunkert.

Der Wert einer Währung widerspiegelt die Kaufkraft, welche diese Währung im eigenen Land, sprich Territorium hat, anders als beim Gold unterliegt dieser Wert nicht dem Angebot und der Nachfrage im eigenem Territorium.

Natürlich kann man in der Theorie dieses Edelmetall als Geld bezeichnen, aber in der Praxis und im echten Leben wird Gold erst zum Geld, wenn man es (Gold) gegen dieses (Geld) eintauscht.

Ansonsten kann man in der Theorie alles als Geld bezeichnen was industriell nicht gebraucht wird, von der Briefmarke bis zum Picasso sind diese Dinge theoretisch Geld in der Praxis jedoch erst nachdem man sie eingetauscht hat, genauso verhält es sich beim Gold.

Ich möchte das kurz veranschaulichen, eine "Blaue Mauritius", die wohl bekannteste Briefmarke der Welt hatte einst nur zwei Penny gekostet, unlängst wurde eine Sammlung seltener Briefmarken des britischen Empire für insgesamt fast 1,5 Millionen Dollar versteigert. Vor der Versteigerung war der Besitzer Inhaber einer wertvollen Briefmarkensammlung er konnte sich aber erst nach der Versteigerung, dank der Nachfrage Dollar Millionär nennen, mit diesen über einen Millionen Dollar kann er nun Güter und Dienstleistungen beziehen, mit der Sammlung konnte er dies nicht. Genauso wie beim Gold!

Picassos Junge mit Pfeife wurde im Jahr 2004 für mehr als 100 Millionen Dollar versteigert, diese 100 Millionen wurden aber erst nach der Versteigerung Realität, vorher war da ein Bild mit dem man nichts kaufen konnte, denn erst nach dem sich ein Käufer gefunden hat wurde der Wert des Bildes mit einem Preis bemessen, es war eine Nachfrage da, sodass der Verkäufer sich nun Güter für über 100 Millionen Dollar kaufen kann, mit dem Bild konnte er das nicht. Genauso wie beim Gold!

Aus diesen Gründen ist Gold in der Praxis kein Geld, sondern ein Edelmetall! Der Volksmund sagt zu Recht alle Theorie ist grau, in diesem Fall ist die Theorie goldig.

Somit ist Gold relativ immun gegen Angebots- und Nachfrageschwankungen.
Das ist natürlich auch reines Wunschdenken und leugnet die Realität, der Preis des Goldes hängt nur von Angebot und Nachfrage ab, diese Nachfrage kann wie bei Aktien enorm schwanken, wie uns die ältere und jüngste Vergangenheit immer wieder vor Augen führt.
Auch hier ein einfaches Beispiel mal kann man sich für zwei Kilogramm Gold einen Cadillac Escalade kaufen, ein paar Monate später braucht man dann schon drei Kilogramm, dies nicht weil das Auto teurer wurde, nein das Gold verlor 30% an Kaufkraft, das nenne ich eine grosse Nachfrageschwankung des Edelmetalls.

 
Gold ist kein Geld, Gold ist ein Edelmetall.
Das eine schliesst das andere nicht aus. Auch Salz oder seltene Muscheln wurden schon als Geld verwendet.Warum ist Papier (bzw. bedruckte Baumwolle) Geld, nicht aber ein Edelmetall?

Betrachtest Du das Guthaben auf Deinem Bankkonto als Geld? Das ist es streng genommen auch nicht, denn es ist nur ein Versprechen Deiner Bank auf Zentralbankgeld.

Was ist Geld?

Die gängige Definition lautet: Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel.

Weitere Eigenschaften: Es muss selten sein, es muss beliebig teilbar sein und es muss auch für Laien einen Wiedererkennungswert haben.

Gold ist kein Tauschmittel mehr, was es für Dich als Geld ausschliesst. Aber es erfüllt alle anderen Bedingungen.

Ungedecktes Papiergeld ist ein excellentes Tauschmittel und beliebig teilbar. Aber es ist kein Wertaufbewahrungsmittel mehr und es ist nicht selten weil beliebig kostenlos vermehrbar.

Kunstwerke und Diamanten scheiden schon deshalb als Geld aus, weil sie nicht teilbar sind. Auch als Tauschmittel eignen sie sich nicht, denn sie scheitern am Wiedererkennungswert.

Es gab auch Zeiten, wo Schnaps und Zigaretten gängiges und akzeptiertes Geld waren.

Du fasst den Begriff sehr eng. Salla fasst ihn sehr weit. Irgend wo dazwischen dürfte die Wahrheit liegen. Also irgend wo zwischen staatlichem Zentralbankgeld und weiter gefasst "alles was als Zahlungsmittel akzeptiert wird."

 
Aus diesen Gründen ist Gold in der Praxis kein Geld, sondern ein Edelmetall! Der Volksmund sagt zu Recht alle Theorie ist grau, in diesem Fall ist die Theorie goldig.
.Man stelle sich vor: Die Preise im Migros seien in g und mg AU angeschrieben. Raspelt da die Kassiererin soviel mg ab ab wie nötig, oder muss ich mein Gold am Kundendienst in Cumulus-Punkte umtauschen und die Preise sind in Cumulus-Punkten angeschrieben? Für mich ist Geld das Mittel mit dem ich jeden Tag und überall etwas kaufen kann, von Kaugummi bis Mercedes. Wie ich das nicht gebrauchte Geld anlege ist eben ein anderes Thema: Versprechen einer Bank es gewinnbringend anzulegen, Picasso, Land, Gold etc.Um auf die Eingangsüberlegung zurückzukommen: Die Preise sind g und mg Gold angeschrieben. Ich habe nun eine Goldkarte und ein Golddepot bei der Bank, wo es physisch gelagert ist. Es könnte also über ein "unphysisches" computerbasierte System Gold auch praktisch als Geld eingesetzt werden. Mein Salärkonto wäre jetzt ein Goldkonto und die Firma überweist mir jeden Monat das Salär in Gold. Ist so ein "virtuell/physisches Goldgeldsystem was man sich praktisch vorstellt?
 
Ist so ein "virtuell/physisches Goldgeldsystem was man sich praktisch vorstellt?
Wäre denkbar. Heutzutage könnte man ohnehin auf jede physische Manifestation von Geld verzichten und nur noch per Karte/Handy/Chip-im-Arm bezahlen.Worum es schlussendlich geht ist, die Geldmenge zu begrenzen. Im Idealfall auf die Wirtschaftsleistung, denn da Geld ja in erster Linie Tauschmittel ist, muss es exakt so viel Geld geben, um damit alle handelsbaren Produkte zu bezahlen. Die Geldmenge sollte möglichst genau der Menge an Gütern und Dienstleistung eines Währungsraumes entsprechen.Ist sie höher, droht Inflation, ist sie niedriger, Deflation.Die Schwierigkeit dabei ist, dass eine zentral gesteuerte Behörde nie genau die exakt benötigte Geldmenge abschätzen kann. Sie produziert immer entweder zu viel oder zu wenig Geld. Korrigieren lässt sich das immer erst im Nachhinein, wenn die Auswirkungen sichtbar werden.Es ist wie ein kommunistisches Kremium, das den Bauern vorschreibt, wie viel Kartoffeln, Weizen oder Kohl sie anbauen müssen. Das führt immer am Markt vorbei.Nun gut, wir können unserer SNB attestieren, dass sie ihre Aufgabe diesbezüglich recht gut erledigt. Nicht immer perfekt aber doch mit erstaunlich hoher Trefferquote.Man könnte das System allerdings dahingehend verbessern, dass Geld nicht von einer staatlichen Zentralstelle erzeugt wird sondern vom Markt selbst. Dann hätten wir immer eine Geldmenge, die exakt der Wirtschaftsleistung entspricht.Nehmen wir mein beliebtes Beispiel von der einsamen Insel, die nur Kokosnüsse produziert:Die Insel produziert 1000 Kokosnüsse pro Jahr. Das ist die Menge an Gütern. Alles andere lassen wir jetzt mal aussen vor (wir sind ja nicht Petroschpasti Zwickelhuber, der eine funktionierende Infrastruktur aufbauen will).Wir brauchen jetzt ein Geld, ein Tauschmittel, das diese Kokosnüsse repräsentiert.Wenn wir 1000gr. Gold als Geld einsetzen, funktioniert das. Wir dividieren BSP:Gold also 1000 Kokosnüsse durch 1000gr. Gold und kommen auf einen Preis von 1grAU pro Kokosnuss.Vielleicht haben wir auch 5000 bunt bedruckte Zettel als Geld. Auch das funktioniert: Preis 5 Zettel pro Kokosnuss.Wir können die Geldmenge auf 20000 Zettel vervierfachen. Das ändert nichts an der Situation. Eine Kokosnuss kostet jetzt halt 20 Zettel.Bei einer Vervierfachung der Zettelmenge hätte allerdings derjenige ein Problem, der Zettel auf die Seite gelegt hat, um sich im Alter davon Kokosnüsse kaufen zu können. Der ist jetzt der Beschissene. Ein existenzielles Problem bekommen wir dann, wenn 1000 Kokosnüsse nicht mehr für die Ernährung der Bevölkerung ausreichen.Dann besteht die einzige nachhaltige Lösung darin, mehr Kokosnüsse zu produzieren. Oder Fische zu fangen oder Ackerbau zu betreiben.Was allerdings nichts bringt, ist neue Zettel zu drucken und zu meinen, damit könne man nun alle Einwohner ernähren!Leider ist aber genau letzteres die "Lösung", die die Politclowns in den letzten Jahren verfolgen.
 
Vielleicht waere die bezeichnung waehrung (tauschmittel)besser statt geld. Gold ist hingegen seit jahrtausenden ein aufbewahrungsmittel (vermoegen), welches man in das tauschmittel wechselt

 
Vielleicht waere die bezeichnung waehrung (tauschmittel)besser statt geld. Gold ist hingegen seit jahrtausenden ein aufbewahrungsmittel (vermoegen), welches man in das tauschmittel wechselt
Seh ich exakt gleich.@MF: Das Kokosnuss-Beispiel ist halt eine sehr grobe Vereinfachung. Geld ist (dank der Finanzindustrie) nicht nur ein (lokales) Tauschmittel, sondern selbst zu einer globalen Ware geworden. Dies führt dazu, dass z.B. USD/EUR/CHF gegenüber vielen Währungen massiv überbewertet ist. Hier in RSA bekomme ich für einen CHF mindestens das Doppelte an realer Ware wie in CH. Sind die Produkte importiert (z.B. Toblerone) liegt der Preis entsprechend nahe beim CH-Preis, sind sie lokal produziert 3-5- mal billiger. Der Minimallohn einer Putzfrau (domestic aid) ist weniger als 1 CHF/Std. Wird sie etwas grosszügig bezahlt, müsste sie immer noch 1 Std für einen Liter Benzin bezahlen, könnte sie sich ein Auto leisten! Ein Farmarbeiter so um +/- 10 Fr./Tag. Primarlehrer so ab 400-500 Fr./Monat etc.Ich glaube, dass viele Probleme des Papiergeldes durch den Devisenhandel bedingt sind, so nach dem Motto: "Ihr wollt ums Verr.. $$$$ ? .. no problem, macht die Druckerei halt Ueberstunden."
 
@ diamont01

Wie geht es hier weiter? ...gibt es neue Charts von euch
sorry diamont01, stecke momentan bis zur Halskrause in Arbeit.Und mein Chart ist auch beim einschlafen, da Seitwärtsphase. Aber kommt schon wieder besser@ bäri
Darum trade ich im moment nur mit den Tuk Tuk und Taxifahrer
Drücke den Preis nicht zu stark, sonst siehst du "die glösseste Pagode von Bangkok" nicht, da der Fahrer dich in eine Textilfirma oder in eine Holzschnitzfabrik fährt :lol: