Gold

MF

Bisher konnte mir noch niemand plausibel erklären (auch Du nicht), wer da warum am 12./14. April zu nachtschlafender Zeit 430t Gold leer verkauft hat.
Und inwiefern würde dir so eine Information nachträglich helfen. Liquidität ist seit Monaten schon rückläufig, solche Ausreisser sind in der Pipeline, ....edit rest gelöscht ;)
 
@ bäriDudelt in einem engen Bereich. Sofern heute nicht noch was nach oben geht, sehe ich kurzfristig das bearische Scenario (66%). 1372 ist ne wichtiger Support.MinenGibt ja einige 1000 kleine Minen, z.T. in Produktion oder kurz bevor. Gibt so ne Schätzung, sofern der Goldpreis nicht markant anzieht, werden ca. 800 bis Ende Jahr auf der Strecke bleiben. Hätte indirekt (negative Presse) auch Einfluss auf den HUI

 
MF

Bisher konnte mir noch niemand plausibel erklären (auch Du nicht), wer da warum am 12./14. April zu nachtschlafender Zeit 430t Gold leer verkauft hat.
Und inwiefern würde dir so eine Information nachträglich helfen.
Nun, die Frage nach dem "Wer" könnte die Frage nach dem "Warum" beantworten.Wenn Gold wirklich nur ein Rohstoff ohne monetäre Bedeutung ist, gibt es kein "Warum". Also: Wer sollte warum einen Verlust von $3 Mrd. in Kauf nehmen, um den Goldpreis zu drücken?
 
Von Ulrich Eckert Ende April 2013

Ein Thema welches wohl in einem Finanzblog aktuell nicht fehlen darf ist der Dauer-Brenner GOLD.

Aktuell befinden wir uns 1386 $ und Anfang des Monats waren es noch 1575 $. Es gab also einen extrem heftigen Kursrutsch von fast 14 % und dieser erfolge praktisch an nur zwei Tagen. Das letzte Mal gab es einen so starken Kursabschlag an einem Handelstag übrigens 1983 und danach war es sehr lange sehr still um das gelbe Metall, darum ist jetzt für Goldanleger und Interessierte höchste Vorsicht geboten.

Ein solcher Kursrutsch ist schon ein wenig sehr heftig und weder kommen mir bei einem solchen Kursabrutscher die Tränen; noch klatsche ich in die Hände…

Kann Gold doch noch zu neuen Höhen?

Man las in den letzten Jahren viel von Kurszielen von 2000 $, 4000 und sogar zehntausenden von Dollar. Unmöglich ist an den Finanzmärkten sicherlich nichts, wirklich als realistisch sehe ich die extremen Kursziele jedoch nicht an.

Das Zitat “Gold has had all the reason in the world to be moving higher — but it hasn’t been able to do it,” von Matt Zeman ( Kingsview Financial ) finde ich sehr passend zum Thema.

Er hat recht. Nie waren die Chancen für Gold besser. Die Notenbanken überbieten sich im Golddrucken, die Eurozone steckt(e) in Schwierigkeiten und wenn es einen Treiber für den Goldpreis gibt, dann ist es erfahrungsgemäß die Unsicherheit. Wenn es Gold also bis jetzt nicht zu diesen Kurszielen geschafft hat, warum sollte es dies in absehbarer Zeit schaffen?

Nun steigt der Goldpreis aber seit 2 Jahren nicht mehr und ist von seinem Hoch von 2011 inzwischen weit entfernt.

Rückgang der Unsicherheit = Fallender Goldpreis

In der jüngeren Vergangenheit sind viele Probleme wie die Euro-Krise nicht gelöst wurden. Aber sie wurden in soweit eingedämmt, dass ein plötzliches Platzen verhindert wurde. Es gibt neue Rettungsschirme, die Bereitschaft der EZB notfalls unbegrenzt Anleihen zu kaufen und viele andere Dinge, die einem vor ein paar Jahren noch als unmöglich versprochen wurden.

Diese Maßnahmen bieten sicherlich zum Teil falsche Anreize und können auch gravierende Folgen auf Dinge wie die Geldwertstabilität haben. Sie haben jedoch eines erreicht und zwar, dass die Angst vor einem plötzlichen Zerbrechen des Euros und damit einem heftigen Finanzbeben rund um den Globus vom Tisch sind.

Die Lage ist durch diese Maßnahmen sicher nicht rosig geworden, aber sie ist eben auch lang nicht mehr „so“ unsicher wie noch vor zwei Jahren. Hat man keine Angst, dass morgen das Geld auf dem Sparbuch wertlos ist, dann überlegt man es sich zweimal ob es man heute Spitzenpreise für eine kleine Goldmünze zahlen sollte. Hat man jedoch wirklich Sorge vor einem plötzlichen Währungscrash, dann ist man schon eher dazu bereit.

Goldpreis – wieso ist der Kurs so hoch und wohin geht es? .

Der starke Anstieg des Goldpreises hat (zu) mächtige Gegner!

Der Goldpreis entsteht in London und an der Wall Street und nicht am Wochenmarkt um die Ecke.

Es sind zwar beides Märkte; jedoch gibt es einen gravierenden Unterschied. Kaufe ich Kartoffeln auf dem Wochenmarkt, dann bekomme ich wirklich einen Sack Kartoffeln. Wird in London oder New York jedoch Gold gekauft, dann wird in den meisten Fällten sogenanntes Papiergold gehandelt. Das gehandelte Finanzderivat lautet zwar auch auf Gold, ist aber oft nicht mit realem Gold hinterlegt.

Haben also die großen Papierhändler kein Interesse an steigenden Goldpreisen, dann steigt er auch nicht! Das Papier macht beim Gold den Preis und nicht das tatsächlich physisch verfügbare Gold.

Offensichtlich haben die großen Hütchenspieler, wie die amerikanische Großbank J.P. Morgan ( die 78 % der Goldderivate herausgeben ), kein Interesse an jetzt steigenden Goldpreisen. Dazu kommen die großen Notenbanken, die ebenfalls kein Interesse an einer Brüskierung ihrer Währungen haben.

Als kleiner Fisch sollte ich mir als Anleger also dreimal überlegen, ob ich es mit leisten kann auf eine Niederlage dieser enorm mächtigen Gegenspieler zu wetten.

Die Chinesen und Russen kaufen doch auch Gold

Dies ist wahr. Vor allem die Chinesen haben sicherlich ein Interesse an Edelmetallen. Zum einem um sich gegen eine Abwertung der angesammelten Devisen abzusichern und zum anderen um in der Zukunft die Rolle der eigenen Währung zu stärken.

Die Chinesen haben aber auf absehbare Zeit kein Interesse daran den US-Dollar oder den Euro als Weltreservewährungen zu stürzen. Zudem will China Gold kaufen und dies logischerweise günstig. Sie werden also kaum durch überhastete Käufe den Goldpreis schnell stark antreiben und damit zukünftige Käufe verteuern.

Mein Fazit

Die Produktionskosten von Gold sind in den letzten Jahren stark gestiegen und es gibt gerade aus aufstrebenden Ländern wie Indien auch eine enorme physische Nachfrage. Dennoch ist Gold ein gigantisches Hütchenspiel und ich als Kleinanleger habe schlicht nicht die Macht um daran etwas zu ändern. Kommen die Jungs bei J.P. Morgan und Co also auf die Idee, dass der Goldpreis abschmieren soll, dann schmiert er ab und ich sitze auf den Verlusten.

Gold produziert dann keine Dividenden oder sonstige Renditen und ich bin der Verlierer. Sicher ist dies unfair, aber ändern kann ich daran nichts!

Gold ist dann zwar immer noch schön anzusehen; der Bäcker akzeptiert aber kein Gold, sondern gesetzlich anerkannte Zahlungsmittel ( zum Thema Gold = Geld ).

 
@ MFWir beide wissen, dass der Goldmarkt nicht so einfach ist. Er besteht nicht nur aus Physischem (incl ETFs und physisch backed Derivates), den Forwards der Minen, dem Leasing Sector, sondern da spielen auch die Future Börsen (z.B. Comex), OTC Markt wie Metallkonto (Kasse/Termin), Derivate wie Optionen von Plain über Exotic (Binaries, Digi, Accu etc) und die Strukturierten Produkte. All dies ist je nach Produkt auch z.Teil mit physischer Ware hinterlegt und deshalb ist alles ineinander verzahnt.Und je nach Staat und deren Rules beteiligen sich die Investoren/Spekulanten an dem einen oder anderen Produkt. Ein Nicht-Amerikaner überlegt es sich sicher 2x ob er via USA Börsen ein Geschäft tätigt, denn er hat even ein mindestens so grossen/grösseren Markt im OTC Markt als z.B. an der Comex. Die grossen Volumen werden nun mal vorwiegend zwischen 14:00 -18:00 abgewickelt, da der Handel in Europa und Amerika in dieser Zeitspanne offen ist, dies ist aber nicht nur via Comex sondern über die ganze Produktepalette.Also wenn beim Schreiber, der von John Doe, kopiert wurde, erwähnt ist, dass 78% der Derivate von JP Morgen gehandelt werden, ist dies schlicht und einfach .. . JP Morgan hat sicher eine Marktführerschaft an der Future Börse Comex, dies ist aber nur 1 Teil, der grosse OTC M-Acct und Derivative Markt wird schlicht excluded, da der Schreiber keine Volumen im Internet finden. Jede mittlere Bank auf der Welt (in der CH von ZKB, Vontobel , PB Genf etc bis zu UBS/CS) hat ihre eigenes Derivat Desk. Da werden Produkte (Optionen/Strukies physisch backed/unbacked) für die Börse aber noch mehr für ihre Kundschaft und ihren Eigenhandel kreiert.Und da kommen wir halt noch mal auf die 400und etwas Tonnen die im April aus dem Nichts aufgetaucht sein sollen (sorry about diese Redewendung).Wenn eine Bank/VV die Kundendepots oder eine Institution ihre Positionen mit Gold aufpeppt oder vice versa und es sind xxxTonnen wird dies nicht an einem Tag mit Hauruck vorgenommen sondern im Vorfeld über verschiedene Produkte unter anderem auch via physisch backed Derivative und dies über einen gewissen Zeitraum und die Fälligkeiten sind auf 1 oder mehrere Tage fixiert. Wenn also Marktgerüchte oder ""News"" über den Ticker für 1 grosse Transaktion läuft, ist in der Regel der Deal meistens schon lange gelaufen, es wird nur noch abgewickelt. Die Nachricht erschreckt aber die Community, mit der Konsequenz dass einige Marktteilnehmer ihre Positionen sofort schliessen mit dem Effekt, dass SLs angepeilt werden und MarginCalls/Closing ausgelöst werden. Da findet man dann die Verlierer. Das Ganze ist halt zu banal und bietet zu wenig Stoff um in den Medien breitgetreten zu werden. Natürlich wie immer "onlymy1cent"

 
Für mich sind das lauter Betrüger (Banken)....Der eine Verkauft was , das er nicht hat... der andere kauft wohl wissend das er es pyhsisch nicht geliefert bekommt.Wo ist hier noch eine freie Marktwirtschaft. Nur Betrug an allen Ecken und Ende. Nur um den Preis zu drücken.Ich hoffe das es denn einmal ordendlich an den Kragen geht. Leider sind in diese Machenschaften zuviel die an den Rudern sitzen involviert.

 
diamond01

Wo ist hier noch eine freie Marktwirtschaft
Das ist ja freie Marktwirtschaft, ansonsten wäre der Preis des Goldes bei den Herstellungskosten. Je nach Mine zwischen $700-1500 und es würde ausschliesslich für die Industrie gefördert.Was wir alle machen (incl you) ist reine Spekulation auf höhere oder tiefere Preise, denn niemand von uns braucht es zum Leben.
 
@ Bäriselloff bald, in den nächsten Tagen? Dann wieder rauf, das ist deine Doppeltief-These, gell?Hoffe auch darauf.

 
@Salla,

Sorry, ich versteh's immer noch nicht ganz:

1. OTC ist ja per Definition nicht reguliert. Woher weiss man also, wie gross der Markt ist?

2.

Und da kommen wir halt noch mal auf die 400und etwas Tonnen die im April aus dem Nichts aufgetaucht sein sollen (sorry about diese Redewendung).

Wenn eine Bank/VV die Kundendepots oder eine Institution ihre Positionen mit Gold aufpeppt oder vice versa und es sind xxxTonnen wird dies nicht an einem Tag mit Hauruck vorgenommen sondern im Vorfeld über verschiedene Produkte unter anderem auch via physisch backed Derivative und dies über einen gewissen Zeitraum und die Fälligkeiten sind auf 1 oder mehrere Tage fixiert.
Also ich kann nachvollziehen, dass grosse Geschäfte am offiziellen Markt vorbei laufen. Wenn z.B. der IWF 100 Tonnen verkaufen und China 100 Tonnen kaufen will, dürfte das direkt laufen, ohne dass an irgend einer Börse das einen Einfluss auf den Markt und somit den Preis hat.
Diese 130+300t vom 12. und 14. April wurden aber über die [COLOR= #FF0000]Comex [/COLOR]abgewickelt. Siehe hier. Also nicht OTC und auch nicht direkt von IWF-->Chinesen.

Und genau das ist der Punkt, bei dem's bei mir aussetzt: Wenn jemand 430t auf einem Markt verkaufen will - egal ob physisch oder Papier - dann will er einen möglichst guten Preis dafür kriegen. Ergo wird er in kleinen Portionen, marktschonend und unter Berücksichtigung von allfälligen Chartmarken verkaufen. Also sicher nicht, wie es am 14. April getan wurde oder damals im Januar 2008, wo die SocGen alle Positionen von Jerome Kerviel einfach auf einen Schlag in den Markt geschmissen und einen kurzen Flash-Crash ausgelöst hat.

 
Wenn Kurse unter $1000 Dein Szenario sind, gibt es nichts anderes als Gold mit Verlust abzustossen...
Wobei der Kursverlust in $ für einen CH-Goldhalter ja nicht unbedingt relevant ist...
Genau das werfe ich Orangebox vor: Fällt der Goldpreis in $, wird gejammert, was das Zeug hält. Auch wenn er in CHF steigt. :wand:
Das ist jetzt ein Witz von dir oder? Es kann nur ein Witz sein oder?
 
@ Bäri

selloff bald, in den nächsten Tagen? Dann wieder rauf, das ist deine Doppeltief-These, gell?

Hoffe auch darauf.

Mit Sicherheit kann dir das niemand sagen, das Ganze wäre dann doch zu einfach ;) ,die Chancen stehen aber gut.

Mann muss immer 2 Szenarien durchgehen, wenn die Trendlinie (Rote Linie / ca.1350$) reisst, wird warscheinlich das Tief bei 1321$ wieder aktuell, somit wäre dann auch der Doppelboden für die Katz, ein Triple Bottom wäre dann noch möglich. Anyway, wenns unter 1321$ fällt schauen wir dann wieder weiter.

http://www.bullchart.de/ta/formationen/index1.php

 
MF

OTC ist ja per Definition nicht reguliert. Woher weiss man also, wie gross der Markt ist
und
über die Comex abgewickelt. Siehe hier. Also nicht OTC
Da gibst du dir ja fast selber schon die Antwort. Von einigen kennen wir den Flow nicht.Du kannst ein OTC Derivative physisch backed kaufen und den Hedge via Futures oder einem Gold Forward machen. Du kannst Futures kaufen und einen Hedge im OTC Bereich via Forward-Metallkonto oder via ein Derivatives Instrument haben etcetc. Das kostet sicher alles ein bisschen Spread, aber es kommt immer auf den Scope des Teilnehmers an. Beim Closing der Transaktionen auf einen Schlag wird's dann interessant, da nicht alle Informationen börsenpflichtig sind.Seien wir ehrlich, Ausreisser sehen wir in allen Märkten, spez. wenn im selben Produkt börsengehandelte - und OTC Produkte gehandelt werden.
 
Seien wir ehrlich, Ausreisser sehen wir in allen Märkten, spez. wenn im selben Produkt börsengehandelte - und OTC Produkte gehandelt werden.
Stimmt. Wobei der Ausreisser schon bissl sehr heftig war:
Eine Bewegung mit einer 4,88-fachen Standardabweichung, die theoretisch alle 4.776 Jahre vorkommt. Dann folgte Montag mit einem weiteren Schlag - ein Verlust von 213 $ an zwei Tagen. Eine Standardabweichung von 8x, mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 1 zu 1 Billion. Wir leben in merkwürdigen Zeiten... .
http://www.goldseiten.de/artikel/172604 ... fall-.html ;)
 
MF

Wobei der Ausreisser schon bissl sehr heftig war
Find ich aber kein Jahrhundertereignis.Wobei lassen wir Revue passieren im Vorfeld, Seit Januar ging es sachte Abwärts, 2 -3 Wochen vor dem Drop warnten bereits Alle vor dem Unterschreiten von 1520rum. Der Markt war wie versteinert tagelang. Die Longs sind wie Karnickel vor einer Schlange gesessen und haben auf das Unvermeidliche gewartet (nicht agiert) und gehofft dass ein Messias eine frohe Botschaft bringt. Nach dem Unterschreiten wussten dann Alle wo der Bartli den Most holt und ein Schuldiger wurde sofort gefunden.Im langfristigen View ist dieser Drop vernachlässigbar, denn er hat den langfristigen Aufwärtstrend nicht verletzt, aber aufgezeigt dass jedes Investment Risiken ausgesetzt ist.