Panik scheint jedoch noch nicht ausgebrochen zu sein. Immerhin.
Das würde ich so nicht unbedingt unterschreiben: Panik gab es sicher bei jenen, die in Papiergold spekuliert haben. Namentlich bei den Long-Spekulanten, die mit einem Hebel von 20 an der Comex auf steigende Goldkurse gesetzt haben.Teilweise sicher auch bei Papierspekulanten ohne Hebel. Also den Haltern von ETF's und anderen Goldderivaten.Bei den physischen Goldbesitzern herrscht nach meiner Einschätzung eher Hochstimmung, weil nun billig nachgekauft werden kann. Ich lese seit einer Woche alles, was über den Goldcrash seit letztem Freitag so in die Tasten gehaut worden ist. Unter dem Strich stellt sich für mich die Frage "qui bono" - wem nützt es.Nehmen wir mal an, diese 410 Tonnen Gold, die leer verkauft wurden, verfolgen eine bestimmte Absicht. Die Absicht war offensichtlich, den Goldpreis zu senken. Doch wem nützt das? Und warum?* Es nützt sicherlich jenen, die bei Kursen über 1540 Short in Gold gegangen sind und nach Ereignissen, die grundsätzlich den Goldpreis nach oben treiben müssten, Angst um ihre Positionen hatten. Diese Ereignisse waren Zypern-Sparkontoraub, Boston-Bomben,
Ausfall von Bingham Canyon (durch Erdrutsch. Eine Goldmine, die mit 400'000oz pro Jahr etwa 16% des weltweiten Goldes fördert), QE von umgerechnet $75 Mrd. pro Monat in Japan, Stillegung der Pascua Lama Mine von Barrick durch die chilenische Regierung, Atombombendrohungen von Nord Korea. Vielleicht noch ein paar andere, die ich hier vergessen habe.* Es nützt den Betreibern von Gold-ETF's, sofern sie tatsächlich zu wenig physisches Material an Lager haben und es eine physische Knappheit an Gold gibt:Gold-ETF-Halter sind Menschen, die zwar auf dem Papier an Gold interessiert sind aber kein Interesse an physischer Lieferung haben. Entsprechend bekommen sie für ihr Geld auch nur ein "Papier, wo draufsteht: Anrecht auf ... blabla ... Unzen Gold". Werden die ETF-Halter aus ihren Positionen gekickt, kann das physische Gold notfalls zur Deckung von Lieferversprechen verwendet werden.* Es nützt auch den Chinesen, Indern oder allen anderen, die an physischem Gold interessiert sind, denn sie bekommen nun eine gute Chance zum Nachkauf. Das ist vergleichbar mit einer Sonderaktion bei Migros oder Coop. Da rennen ja auch alle hin, um von günstigen Preisen zu profitieren.* Es nützt der Fed, denn ein sinkender Goldpreis impliziert einen stabilen Dollar. Also die Aussage, dass alles in Butter ist, die Schulden unter Kontrolle sind, Inflation kein Thema ist und die Wirtschaft floriert.